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21. Jahrgang Juli/August 2011 Preis 3,50 Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf Der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V. wurde 20 und mit ihm „Der Nuthe-Bote“

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21. Jahrgang Juli/August 2011 Preis 3,50 €

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dank ihrer guten Beziehungen zu VIP als Geburtstagsgeschenk. Vielen Dank!

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm1

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Bitt tal,

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

das ist nun unser Sommer-Doppeljubiläumsheftmit einem Rückblick auf 20 Jahre OrtsvereinBergholz-Rehbrücke e.V. und ebenfalls 20 Jahre„Der Nuthe-Bote“, eine verbindende Zeitschriftfür alle Ortsteile der Gemeinde Nuthetal.Seit 20 Jahren gibt es uns, unterstützt von unzähligen Menschen, die mit-gearbeitet haben, uns in schweren Zeiten moralisch und finanziell zurSeite standen, und die immer noch aktiv an der Entstehung der Zeitschriftbeteiligt sind. Wenn ich in alten Unterlagen und Fotos krame, dann kommt das alleswieder zum Vorschein und möchte einmal dargestellt werden. Das willich hier in diesem Heft versuchen. Allerdings unter dem Vorbehalt, dassich keine Vollständigkeit garantieren kann. Meine Befürchtung ist, dassich nicht alle beim Namen erwähnen werde, die am Gelingen dieses Ge-meinschaftswerks mitgewirkt haben. Es sind zu viele, und ich will schoneinmal hier allen Genannten und Ungenannten danken. Einige unserer ersten und jetzigen Mitarbeiter haben in diesem Heft ihreErinnerungen aufgeschrieben. Ich will es auch versuchen.

Und am 20. August um 15 Uhr findet eine bescheidene Feierstunde in derAula der Grundschule „Otto Nagel“ im Andersenweg statt, zu der ichhiermit unsere Leserinnen und Leser im Namen des Ortsvereins herzlicheinlade. Tim Jaeger, einer unserer ersten Mitarbeiter beim „Nuthe-Bo-ten“, wird dazu beitragen, dass der Nachmittag unterhaltsam wird. BeiKaffee und Kuchen und einem Glas Wein möchten wir uns gern mit unse-ren Leserinnen und Lesern austauschen und von ihnen Anregungen fürunsere weitere Arbeit bekommen.Also, auf Wiedersehen am 20. August um 15 Uhr!

Ihre Erika Haenel

ImpressumHerausgeber: Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Redaktion: Rolf-D. Bathe, Annett Böhm, Hilmar Gun towski, Erika Haenel, Ute Kaupke, Karin Kluge, Brigitte Sprick, Topsi MenzelVerantwortlich: Erika Haenel

Anschrift: Redaktion „Der Nuthe-Bote“ Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal

Internet:www.ov-bergholz-rehbruecke.deE-Mail: [email protected]

Konto: Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Kto.Nr. 3521171093, BLZ 16050000

Absprachen über Beiträge und Werbung: Erika Haenel, Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 NuthetalTel. u. Fax: (03 32 00) 8 55 59, E-Mail: [email protected]

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4b

Layout: Ivo Olias, E-Mail: [email protected]

Druck: Druck- und Medienhaus Hans Gieselmann, Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 2, 14558 Nuthetal, Tel.: (033 200) 801 20, Fax: (033 200) 801 28,E-Mail: [email protected]

Die Zeitschrift erscheint monatlich.

Alle Nachrichten werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr, veröffentlicht.

Bezugspreise: Einzelheft 1,30 EUR bis 3,50 EUR, Jahresabonnement: 13,30 EUR, auswärts 22,50 EUR einschl. PortogebührenKündigungsfrist des Jahresabonnements: 2 Monate vor Ablauf

Nachdruck: Auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers und genau-er Quellenangabe. In si g nierten Beiträgen kommt die Meinung des jeweiligen Verfas-sers, jedoch nicht unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion zum Ausdruck.Bei zugesendeten Beiträgen behalten wir uns redaktionelle Änderungen vor.

Rücksendung unverlangt eingereichter Manuskripte nur gegen Rückporto. Eine Haftung ist ausgeschlossen!

InhaltsverzeichnismBegrüßung - Inhaltsverzeichnis 1mmDer Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V. wird 20 – eine Rückschau 2/3mmKinderfeste als Kristallisationspunkte für die Gründung 4mmDie Entstehung des „Nuthe-Boten“ – mErinnerungen Egon Mücke, Katharina und Dr. Götz Doyé 5mmErinnerungen an Detlev Lexow † und Katharina Bickerich 6mmEs erinnern sich: Astrid Lehmann, Hildegard Feist, Petra Hoffmann 7mmDr. Ernst-W. Cantner 8mmTim Jaeger 9mmKäthe Liebers – Dagmar Schobert – die Treffen der Alteingesessenen 10mmRolf-Dieter Bathe 11mmUte und Benjamin Kaupke – Claudia Vetter 12mmMareen Ruske – Annett Böhm 13mmIvo Olias – Gratulation Gütergotzer Landbote 14mmEs grüßen Henner Gieselmann – Benjamin Mihan 15mmThemen der ersten Jahre: Umweltverschmutzung 16mmDie Kanuten geben nicht auf 17mmEs wird gebaut – Gagfahsiedlung, Kurzes End, Geschäftshäuser 18mmStreitobjekt Gartenstadt am Rehgraben 19mmFreie Marktwirtschaft – die ersten Privaten 20/21mmWeiteres Baugeschehen – Schubertstraße – Friedhofskapelle u.a. 22mmStraßenbau 23mmVerluste – manches muss weichen 24mmVerluste künstlerisch umgesetzt: „Ein Häuschen im Grünen“ 25mmGroßes Theater – das BE in Rehbrücke, die Gemeindebibliothek 26mmDer Jón-Leifs-Platz – große Leistung der Bürger – tragisches Ende 27mmErinnerungen: Siegfried Jahn – Themen Siegfried Jahn 28mmAusstellungen mit Siegfried Jahn 29/30mmZwei große Ausstellungen zur Heimatgeschichte 1999 und 2003 31mmWider das Vergessen: Zwangsarbeit, Alice Bloch, Anne Frank 32mmMenschen in Diktaturen: Alexander Richter, Peter Breuer, Erika Haenel 33mmDie Sehnsüchte der Frauen: mGerda Szepansky, Dr. Käthe Seelig, Dr. Ursula Winnington 34mm„Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“ ??? Veranstaltungsreihe 35mmDauerbrenner: Wettbewerb „Erlebter Frühling“ 36mmFazit und Ausblick 37mmDank an alle Beteiligten 38mm„Der Nuthe-Bote“ berichtete und wird berichten 39mm

„Der Nuthe-Bote“ aktuellmNuthetals Zukunft 40mmLeserpost – Meinung – Geburtstage 41/42mmKommunales – PM Reisbüro 43mmSchulwegsicherung 44mmEröffnung des Panoramawegs 45mmNeues aus der Sektion Kunstrad des SV 05 46mmKita „Anne Frank“ – Nudow: Ausstellungs- und Museumseröffnung 47mmSaarmund: Aus Schule und Kita „Freche Früchtchen“ 48mmTag der offenen Gärten: Ein Waldgarten in Rehbrücke 49mmDer Schauspieler Joost Siedhoff wurde 80 50mmNeues von „Propeller“-Schmidt – Himmelfahrtsgottesdienst 51mmGeschichtsseiten 52/53mmKommunales: Tagespflege, Kitaprojekt, Brandschau u.a. 54/55mmSoziales: Erfurt bietet barrierefreien Tourismus – mBürgergemeinschaft Eichstätten informiert am 13. 9. im MGH 56mmDienstleistungen 57mmTermine: Brücke e.V., MGH, Akademie 2. Lebenshälfte 58mmKalender – Dienstleistungen 59mmUrlaubstipps: Schmalspurbahnen in Sachsen und Sachsen-Anhalt u.a. 60mmWetter 61mmTipps: Naturpark Nuthe-Nieplitz – Exploratorium u.a. 62mmKirchennachrichten – Kleine Bühne Michendorf 63mmDienstleistungen – Bäckermeisterprüfung im IGV 64m

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re Puppenbühne „Bagage“, mit der ich mit fünfFreunden seit Mitte der 80er durch Schulen undKindergärten zog. Auch in Bergholz-Rehbrückehatten wir schon vor und mit Kindern Theatergespielt. Da mein Keller voller Material zum Puppen-und Bühnenbau lag und der Verpackungsmüllder freien Wirtschaft über uns gekommen war,veranstalteten wir als Wahlveranstaltungen Kin-

derfeste vor meiner Haustür auf dem Lotte-Werkmeister-Platz.Das erste Fest fand am 22. April 1990 statt, ihmfolgten noch vier weitere in diesem Sommer1990. Wir spielten Zirkus, Märchentheater, bau-ten Geschicklichkeitsspiele. Es waren wunder-bare gemeinsame Spiele der Eltern, Großelternund Kinder. Ich erinnere mich des großen Zulaufs von El-

2mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

D er Grundstein wurde vor 21 Jahren gelegt…1990 – die Mauer war gefallen. Auch in Berg-holz-Rehbrücke hatten sich im Vorfeld Men-schen gefunden, die aktiv einen gesellschaftli-chen Wechsel wollten, Mitbestimmung beiwichtigen Vorhaben verlangten, wie bei dem ge-planten Bau eines Schlachthofes im Spring-bruch an der Bahnlinie. Da ging es schon hochher, und Gleichgesinnte fanden sich.

Im Mai 1990 sollten die ersten freien Wahlen inder DDR stattfinden, nachdem nachgewiesenworden war, dass es bei der letzten Wahl 1989Wahlbetrug gegeben hatte. (Wenn man Wahlenin der DDR überhaupt Wahlen nennen konnte.)In dieser Zeit schloss sich eine Anzahl vonBergholz-Rehbrückern in der UBI (Unabhängi-ge Bürgerinitiative) zusammen, um Kandidatenfür diese ersten freien Kommunalwahlen imMai 1990 aufzustellen. Auch ich wurde gefragt, ob ich für die UBI kan-didieren würde. Wahrscheinlich befand manmich für geeignet. Ich war bekannt durch unse-

tern mit ihren Kindern, die in freier Entfaltungihrer Kreativität mit dem bereitgelegten Materi-al bauten, malten und spielten. Man unterhieltsich über die neue Situation, über allem lag einegelöste Stimmung, obwohl damals so viel Neu-es und Unbekanntes auf uns einstürmte. Die UBI errang bei der Wahl im Mai drei Sitze,ich war dabei. Die Kinderfeste auf dem Lotte-Werkmeister-

Platz gingen weiter. Januar 1991 starteten wireinen Riesenumzug unter dem Motto „Mit Ge-brüll gegen den Müll“. Mit der D-Mark warauch die Flut von Plastikbechern, -paletten, -tü-ten, Kartons in allen Größen, Schaumstoffen,Styroporverpackungen auf uns gekommen.Fantastisch waren die Kostüme, die die Kinderdaraus trugen. Die Polizei schützte unserenZug, und unser Bürgermeister Gerhard Ling

Der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V. wird 20 –und mit ihm „Der Nuthe-Bote“

D

Nachdenkliches beim Thema Umwelt Ausgelassenheit beim Zirkusspielen

22. April 1990

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hatte einen Container bereitstellen lassen zurEntsorgung der Kostüme. In der kalten Jahreszeit trafen wir uns zum Bas-teln im Clubhaus (heute Service-Center der Ge-meinde). Damals kam den Teilnehmen dieser Veranstal-tungen der Gedanke, dass es doch gut und inte-ressant wäre, eine Dorfzeitung zu haben. In den30er Jahren gab es hier ein Blättchen namens„Der Nuthe-Bote“. Den könnte man doch aufle-ben lassen. In so einer Zei-tung könnte man über anste-hende Probleme sprechen,die Bürger zu Worte kommenlassen und seine eigene Mei-nung vertreten. Da wir keinen Verlag grün-den wollten und konnten,gründeten wir im Juni 1991den Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.. Sein Zwecksollten die Herausgabe des„Nuthe-Boten“ sein, Veran-staltungen für Familien unddie Heranführung der Kinderan den Umweltgedanken.Die erste Nummer des „Nut-he-Boten“ erschien im Juli 1991. Unsere Kin-derfeste auf dem Lotte-Werkmeister Platz undauf dem Festplatz im Rahmen des Nuthetal-laufs, der 1991 schon zum 6. Mal veranstaltetwurde, gingen weiter.Die Umweltverschmutzung ging uns wirklichan den Nerv. Und beim nächsten Kinderfest ver-schafften sich die Kinder (und sogar Nachbarn)Luft in Zeichnungen zu diesem Thema undzeigten, dass selbst angerührter Joghurt vielbesser schmeckt als der mit Aromen vollge-stopfte aus Miniplastikbechern. Die Kinderfestewaren bereichert durch Flohmärkte, Verkauf

von Unicefkarten, Verkauf von Waren der drit-ten Welt (GEPA). Alle diese Veranstaltungenbrachten Menschen zusammen, führten Neu-bürger zu uns, die nun nach und nach in unsereGemeinde zogen. Wir haben viele schöne Be-kanntschaften gemacht, meist waren es Gleich-gesinnte, wir verstanden uns auf Anhieb gut.Leider sind einige von ihnen wieder aus Berg-holz-Rehbrücke weggezogen. Über unsere Aktivitäten berichteten wir in unse-

rem Blättchen, und es gab vie-le Bergholz-Rehbrücker, diesich darin meldeten und Rat-schläge sowie Informationenaus ihrem Umfeld gaben indieser sich umkrempelndenGesellschaft. Aber wir waren auch sehr kri-tisch, besonders der Baupoli-tik der Mehrheit im Gemein-deparlament gegenüber, wasuns oft angekreidet wurde.Wir waren unbequem gewor-den, und die Gemeinde entzoguns ihre Unterstützung. Wir hatten Schulden bei derGemeinde, die uns in der An-

laufphase mit einer Vorfinanzierung unterstützthatte. Bis 1994 hatten wir auch die Beschlüsseder Gemeindevertretung veröffentlicht, da es

damals kein Amtsblatt gab. Damals zahlte unsdie Gemeinde dafür 200 DM im Monat. DenRest mussten wir allein aufbringen. Aber dasgelang uns nicht. 1995 ging es unserem „Nuthe-Boten“ soschlecht, dass wir vor dem Ende standen. Da starteten wir ein Benefizfest zugunsten des„Nuthe-Boten“ auf dem Rehbrücker Festplatz,bei dem wir eine riesige Sympathie- und Unter-stützungswelle auslösten. Die Schulden konntenzurückgezahlt werden. Bis zu unserem 10jähri-gen Bestehen 2001 veranstalteten wir dann re-gelmäßig im Sommer das Nuthe-Boten-Fest,das immer zur Aufbesserung unserer Finanzendiente. Dabei halfen uns viele, viele Mitbürger,Firmen und Geschäftsleute, indem sie für diestattfindenden Tombolas spendeten. Wir haben für unseren „Nuthe-Boten“ ge-kämpft, dass er bestehen bleiben kann, denn erwar zu einem wichtigen Bestandteil der Ge-meinde geworden. Dass er bis heute gewachsen und gediehen ist,verdanken wir all denjenigen, die sich von An-fang an bis heute mit all ihrem Elan und ohneeinen Pfennig/Cent eingebracht haben und ein-bringen. Was der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V. inden 20 Jahren seines Bestehens noch so ge-macht hat, kann man in diesem Heft lesen.

Erika Haenel

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm3

Erinnerungen

Puppenspiel (oben) und Märchentheater Ein Opa baut mit dem Enkel ... ... und eine Oma schaut zu. alle Fotos: Haenel

Tiger sprangen durch Feuerreifen Was so ein Karton alles werden kann!

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Sie gründeten im Juni 1991 den Ortsverein

Bergholz-Rehbrücke:

Margarethe FleischmannErika Haenel

Charlotte HopperdietzelIrmgard KrauseRenate PetzoldDr. Gerlind PoseMonika WeilandGisela Zeige

4mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Kinderfeste als Kristallisationspunkt für die Vereinsbildung

Das setzten wir unszum Ziel:

§ 2Aufgaben und Ziele des VereinsDer Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.ist ein Verein von Bürgern, die ihre per-sönlichen Möglichkeiten im Interesse desGemeinwesens unserer Kommune einset-zen.Der Verein widmet sich der Förderungvon Bildung und Erziehung, in Heimat-pflege und im Umweltschutz. Er fördertdas Verantwortungsbewußtsein der Bürgerin ökologischer und kultureller Hinsicht.

Der Satzungszweck wird verwirklicht ins-besondere:–durch die Herausgabe einer Ortszeitung*–durch die Heranführung von Schülern anUmweltprobleme, indem Projekte ideellund materiell gefördert werden

–durch Familienveranstaltungen, die dieMotivation zur Beschäftigung mit unse-ren Zielen bewirken sollen* heute Gemeindezeitschrift für Nuthetal

Erinnerungen

Familie Zeige präsentiert den Nuthe-BotenModenschau mit Monika Weiland

Tanzen auf dem Lotte-Weinmeister-PlatzCharlotte Hopperdietzel – Helferin auf den Flohmärkten

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Eine der dringlichen Aufgaben Anfang der 1990er Jahrewar aus unserer Sicht, die Entstehung einer Zivilgesell-schaft zu fördern. Nach Dirigismus und Bevormundung,nach Planwirtschaft und Kontrolle des Lebens durch denStaat war es nun möglich, sich mit eigenen Interessenund Begabungen an der Gestaltung des Zusammenlebensin Bergholz-Rehbrücke zu beteiligen.Wenn der Ruf „Wir sind das Volk“nicht nur auf Plakaten stehen, sondernden Alltag der Menschen bestimmensollte, brauchte es dazu Gelegenheiten. Der Ortsverein Bergholz-Rehbrückeund sein „Nuthe-Bote“ boten genaudiese Möglichkeit: Gemeinsam planen, miteinanderstreiten, was dem Ort gut tut, die neue Demokratie beimAufbau ihrer Strukturen begleiten, Projekte initiierenund vieles mehr.Als Mitarbeiter/in der Kirche waren uns demokratischeLebens- und Arbeitsformen nicht fremd. So waren wir

gerne bereit, uns mit unseren Erfahrungen einzubringen,bei der Gründung des Ortsvereins, im ersten Redaktions-kreis des „Nuthe-Boten“, in den Ausschüssen der Ge-meinde und anderem mehr. Verbindungen zur Kirchen-gemeinde als Partnerin im neuen Miteinander herzustel-len, lag uns dabei auch am Herzen. Im Ortsverein trafen

sich Gleichgesinnte, nicht immer einerMeinung, aber von einer gemeinsamenIdee beseelt, und das tat gut und stärk-te. Als Neu-Potsdamer denken wir gernean diese intensiven Jahre gemeinsamenLebens zurück. Wir sind froh, dass wir

die Gelegenheit hatten, uns in die Gestaltung der Zivilge-sellschaft einzubringen und unseren Teil beizutragen zurEntwicklung einer neuen Alltagskultur – ohne Ortsvereinund „Nuthe-Boten“ wäre das nicht so nachhaltig ge-glückt. Katharina Doyé

Dr. Götz Doyé

Damals wars. Aufbruchstimmung nach der Wen-de, auch in der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke.Endlich mal die Meinung sagen, ohne Angst ha-ben zu müssen, eingesperrt zu werden. Das wardie Antriebsfeder, die vier oder fünf Aufrechtezusammenfinden ließ, ein Sprachrohr bzw. Dis-kussionspodium in unserer Gemeinde zu schaf-fen. So entstand unser „NB“ vor zwanzigJahren, 1991. In diesem Gremium wurdeich zum Chefredakteur gewählt. Von Zei-tung machen keine Ahnung, die anderenaber auch nicht. Wir waren blutige Anfän-ger. Doch der Wille, etwas zu gestalten,war groß, und so fingen wir an, Artikel zuschreiben, Leserzuschriften zu sammelnund zu veröffentlichen. Der Start war nichteinfach, und wir Redaktionsmitgliedermussten oft mit Hand anlegen zum Veröf-fentlichen unseres Monatsblattes. Auf kei-nem Fall mit unserer heutigen teilweisebunten Ausgabe zu vergleichen. Dabei ging

es auch oft durch „Durststrecken“, in denen dasGeld nicht reichte oder durch Wechsel und Ver-lassen von Redaktionsmitgliedern die Arbeit ge-schwächt wurde. Ich selbst war damals in einemArchitektur- und Ingenieurbüro beschäftigt undleitete neben meiner Arbeit diese ehrenamtlicheAufgabe. Es bereitete mir immer großen Spaß,

zum Gelingen der Sache beizutragen.Doch nach einiger Zeit konnte ich beidesnicht mehr bewältigen. Ich konnte DetlevLexow gewinnen, meine Aufgabe zu über-nehmen und bat um meinen Ausstieg alsChef, der mir auch gewährt wurde. Zu er-wähnen wäre noch, dass im Laufe der Zeiteinige gute Mitarbeiter das Zeitliche seg-neten und heute weiterhin ein gutes Kol-lektiv unseren „DNB“ leitet und gestaltet.Ich wünsche den Produzierenden des„DNB“ weiterhin Erfolg und freudigeSchaffenskraft und viel Durchhaltevermö-gen. Egon Mücke

Einen „Nuthe-Boten“ wollten wir Gründungsfrauenher ausgeben, nach dem nebenstehenden Vorbild, das inden 30er Jahren hier in Rehbrückeexistierte. Wie Egon Mücke (s.u.)schreibt, hatte keine von uns Ah-nung vom Machen einer Zeitung.Wir fragten rum, unter anderemauch Prof. Bertold Gaßmann, demwir so etwas zutrauten. Er winkteab, aber bald kam aus seinem Haus,das er zusammen mit seinen Kin-dern, Familie Peter Dreykluft undseinem Architektur- und Ingenieur-büro bewohnte, ein Anruf: „HierEgon Mücke“, vermutlich sagte er„grüß Gott“, wie er es bis heute zutun pflegt, „melde mich als IhrChefredakteur.“ Das nahmen wirnatürlich gern an. Es hatte sich ausunserem großen Kreis von Sympa-

thisanten schon ein Redaktionskollegium aus Interes-sierten gebildet, das nun volle Fahrt unter Egon Mücke

aufnahm. Die ersten Hefte waren dünn: 8 Sei-ten. 8 Seiten voll mit unseren eige-nen Berichten, erster Kontaktaufnah-me mit Bürgermeister Gerhard Ling,wie es mit der Schule weitergehensoll, der Unterrichtung der Bürgerüber ihre neuen Rechte, z.B. bei derBauleitplanung und vieles mehr ausden täglichen Herausforderungen,die auf die Bürger nach der Wendezukamen.Wir schätzen uns glücklich, dass UteKaupke, die 1998 zu uns kam, einenVorschlag von Annett Böhm aufgriffund ein Inhaltsverzeichnis erstelltwurde, das seit 2002 von Frau Böhmjährlich weitergeführt wird.

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm5

Acht Frauen suchen einen Mann

Zivilgesellschaft fördern

Erstes Redaktionskollegium ab Juli 1991

Dr. Götz DoyéHildegard FeistErika Haenel

Astrid LehmannGerhard StralauMonika WeilandGisela Zeige

Egon Mücke als Chef

Die Entstehung des „Nuthe-Boten“

Erinnerungen

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6mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Seit der zweiten Ausgabe, August 1991,war Detlev Lexow schon Redaktions-mitglied und bereicherte die Zeitschriftmit heimatgeschichtlichen Beiträgen.Nun übernahm er dieschwere Aufgabe, auch diefinanzielle Seite zu si-chern. Dazu mussten weiterWerbekunden gefundenwerden. Die lange Liste derWerbekunden der erstenJahre zeigt, was sich so al-les an Betrieben, Geschäf-ten und Arztpraxen hier inBergholz-Rehbrücke eta-bliert hatte. Viele existierenheute noch, manche verschwanden wie-der in dieser oft schwierigen Zeit, in derjeder eine neue Existenz suchen oderseine Existenz sichern musste. Aber die vielen Werbekunden sichertenunsere Existenz. Mit großem Dank se-hen wir auf Elektromeister Uwe Kavel,der von der ersten Ausgabe bis heuteunser Werbekunde ist. Danke auch anFirma Peter Reinshagen, deren Nach-folger Heiko Spyth auch weiter auf den

Nuthe-Boten setzt. Dachdeckerei Star-ke, Opel-Röhr und viele andere mehrwaren jahrelang unser finanziellesFundament.

Ab Februar 1992 hatteunsere Zeitschriftschon 16 Seiten. DieRedaktions- und Ver-einsmitglieder schrie-ben Beiträge, Bürgermeldeten sich zu Wort.Jeder schrieb über das,was ihn besonders inte-ressierte oder berührte,wie Götz Doyé über dieZukunftsvision Ge-

samtschule, oder Katharina Doyé überdie Schwierigkeiten mit der Demokra-tie. Detlev Lexow füllte Lücken mitBeiträgen aus seiner großen Sammlungvon Geschichtlichem über Bergholz-Rehbrücke. Unser neues Vereinsmitglied ab Herbst1991, die Pilzkundlerin Katharina Bi-ckerich, schrieb regelmäßig über Pilzeund gab gute Ratschläge für den Ver-zehr, Astrid Lehmann beobachtete das

politische Geschehen und gab ihre ge-pfefferten Kommentare zu den Ge-meindevertretersitzungen, auf denen esoft hoch herging. Siegfried Jahn konnte sein über langeJahre gespeichertes Wissen über Reh-brücker Persönlichkeiten aus Kunstund Wissenschaft in unserer Zeitschriftveröffentlichen. Im Dezember 1993 meldete sich TimJaeger bei uns zur Mitarbeit und wurdeein umtriebiger kritischer Schreiber. Jeder hatte sein Feld, das er beackerte. Wir gewannen immer mehr Bürger, dieunsere Zeitschrift mit Beiträgen buntmachten. Und wir gewannen immer mehr Abon-nenten und Käufer der Zeitschrift. Fastalle Geschäfte fanden sich bereit, dieZeitschrift (ohne Gewinn) zu verkau-fen. Fleißige Schüler fand unser Ver-einsmitglied Gisela Zeige, die Schulse-kretärin war, zum monatlichen Austra-gen der Abonnements. „Der Nuthe-Bote wurde schon bald zueinem Gemeinschaftswerk der Berg-holz-Rehbrücker.

Die Märzausgabe 1995 titelte „Letzte Ausga-be?“ Wir schafften es finanziell nicht mehr. DieDruckkosten waren einfach zu hoch, die Ein-nahmen zu klein. Es hatten sich sogar Schuldenbei der Gemeinde angehäuft, obwohl wir allenoch anfallenden Anschaffungskosten aus dereigenen Tasche bezahlten. Und unser Detlev Lexow wollte sich nur nochseiner Ortschronistentätigkeit widmen. Was nun? Wir fanden neue Redaktionsmitglie-der. Rolf-Dieter Bathe, ehemaliger Rehbrückerund Journalist, folgte unserem Hilferuf und zuunserem großen Glück trat er bei uns ein und

übernahm auch bald die Chefredaktion. Im sel-ben Jahr kamen Petra Hoffmann, Dagmar Scho-bert und E.C Cantner zu uns. Die Idee eines Be-nefizfestes für den „Nuthe-Boten“ wurde gebo-ren, und es wurde ein voller Erfolg. Wir beka-men so viele Spenden für unsere Riesentombola,dass wir den größten Teil unserer Schulden los-wurden. Solche „Nuthe-Boten-Feste“ veranstal-teten wir nun jährlich, 2001 im Dorf Bergholzzum 10jährigen Bestehen unserer Zeitschrift. Mit Rolf-D. Bathe waren wir in ruhigeres Fahr-wasser gekommen, obwohl das Geld immerknapp war.

Seit dem Erscheinen des „Nuthe-Boten“ sinddrei Wochen vergangen. Das Interesse ist unter-schiedlich. Von manchem wird er begrüßt, man-che wissen nichts von seiner Existenz. Wir möchten an dieser Stelle den Bergholz-Rehbrücker Geschäftsleuten danken, die sichbereiterklärt haben, ohne daran zu verdienen,den „Nuthe-Boten“ zu vertreiben. Insbesondere bei:

Bäckerei HolzvoigtFleischerei WoitheZeitungsladen LindemannSchreibwaren und Büroartikel Sabine SchultzTeubners GemüseshopZeitungskiosk am Bahnhof RehbrückeLebensmittel DietrichGemeindeamt Frau HummelOtto-Nagel-Schule

Blumenpavillon RiekSchuhladenArztpraxis Dipl.Med. B. VorwerkAutohaus Röhr

Auch bei Annegret Hagen, Carolin Vorwerk,Björn Knuth, Manuel Weiland bedanken wiruns, die an einigen Ferientagen mit großer Be-geisterung unseren „Nuthe-Boten“ ausgetragenhaben. In einigen Tagen werden wir es erfahren, ob wirgenug Geld eingenommen haben, um die Aufla-ge beim Verlag zu bezahlen. Es wäre schön,wenn wir die Zeitung weiterführen könnten. In-teresse daran besteht. Wir werden herausfinden müssen, was die Leu-te interessiert. Darum hoffen wir auch auf IhreMitarbeit… E. Haenel, 1. Vorsitzende des

Ortsvereins Bergholz-Rehbrücke e.V.“

Zitat aus „Der Nuthe-Bote“, 8/91, „In eigener Sache“:

Das Jahr 1995 – ein schweres Jahr

Unser Ortschronist Detlev Lexow übernimmt im Dezember 1991 die Leitung des „Nuthe Boten“

Erinnerungen

Katharina Bickerich in ihrem Waldgarten

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm7

Erinnerungen

An der Vielfalt der Zuschriften ehemaligerRedaktionsmitglieder zu unserem Jubilä-umsheft kann man erkennen, wie intensivdamals in der Anfangsphase die Auseinan-dersetzung mit den gesellschaftlichen Gege-benheiten nach dem Mauerfall war. Es war eine Zeit der Wandlungen, Herausfor-derungen und Chancen.Und „Der Nuthe-Bote“ war dabei. red.

Wie kam ich zum Nuthe Boten? Als waschechteWestberlinerin zog ich im Herbst 1994 mit mei-ner Familie, zwei Kaninchen, zwei Katzen undzwei Wellensittichen in die Walther-Rathenau-Straße. Wir hatten dort ein Haus gekauft. Ichfühlte mich fremd und auch unwohl, so als ein-zige Wessi inmitten lauter Ossis. So betiteltenwir uns und beschnupperten uns nach und nachnachbarlich von Hüben nach Drüben. Unseredirekten Gegenübernachbarn waren sehr herz-

lich und einladend und gaben uns gute Tipps fürHaus und Hof und wir befreundeten uns imLaufe der Jahre. Erika Haenel lernte ich bei ei-ner ihrer Ausstellungen kennen. Wir waren unssympathisch, trafen uns zum Teeund so lernte ich die Macherin undGründerin des „Nuthe-Boten“ ken-nen. Komisch, zwischen uns spielteOst-West gar keine Rolle!?Es ist allseits bekannt, dass FrauHaenel eine „Menschenfängerin“ist, sie hat ein gutes Gespür dafür,was einer kann und wie er/sie „ein-zufangen“ ist. Dass ich gern schrei-be, erwähnte ich während eines Besuchs, undschon war ich mit dabei. Mein Stil ist humorvollbis ironisch, ich schreibe gern Kolumnen, soentstand „Petras PS“.Für mich war es neben dem Schreiben eine guteGelegenheit, Menschen aus dem Ort kennen zulernen, gegenseitige Vorurteile und auch Ängsteauf den Redaktionstisch zu packen und zu dis-kutieren.

Als es einmal einen Engpass in der Kasse des„Nuthe-Boten“ gab, beschlossen wir, auf Wer-bekundenfang zu gehen. Eine weitere Möglich-keit für mich, Menschen und ihre Gewerke in

der neuen Heimat kennen zu ler-nen. Außerdem hatte ich die Idee,ein Fest zu veranstalten, mit Floh-markt, Schmalzstullen -und Ku-chenverkauf. Der Erlös sollte es er-möglichen, den „Nuthe-Boten“weiter existieren zu lassen. So fei-erten wir das erste Fest, dem weite-re folgen sollten.Wann und warum ich aufgehört

habe? Ich weiß es nicht mehr. Was ich weiß: Mirhat die Mitarbeit Freude gemacht, habe viel ge-lernt und erfahren.Ich wünsche dem „Nuthe-Boten“ viel Glück,fröhliche Mitschreiber, interessierte Leser undviele Abonnenten.

Herzlich gratuliert und grüßt, Petra Hoffmann.

Ich war überhaupt nicht bissig, jedenfalls nichtso bissig, wie ich hätte sein sollen. Dass mirdieser Ruf ein wenig anhing, hatte einfach mitder Situation kurz nach der Wende in Bergholz-Rehbrücke zu tun. Alles war in Veränderung be-griffen, die politischen Ansichten darüber, wiesich diese Gemeinde entwickeln sollte, warensehr unterschiedlich und die Interessen einzel-ner Gemeinderatsmitglieder auch. Ich war zu-ständig für die Berichte von der Gemeinderats-sitzung, und dort ging es zu meiner Zeit meis-tens hoch her. Und als Laienberichterstatter undEinwohner fehlte mir natürlich der nötige Ab-stand zum Geschehen, also musste der eine oderandere schon mal eine spitze Bemerkung inKauf nehmen. Wir verstanden den „Nuthe-Boten“ damalsnicht als Heimatzeitschrift, sondern als Platt-form der Information und politischen Diskussi-on. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie mei-ne Mitarbeit daran zustande kam. Erinnern kann

ich mich aber noch gut, wie mich die Menschenals Ende Zwanzigjährige mit ihrem Engage-ment in ihren Bann gezogen haben, seien es Hil-degard Feist, Erika Haenel, Monika Weiland,Gisela Zeige, Dr. Götz Doyé, Egon Mücke oderGerhard Stralau. Sie alle waren länger in dieserGemeinde verwurzelt als ich, wir alle hatten Vi-sionen über den Erhalt der Naturschönheitenunserer Umgebung, über die Gestaltung derKinder- und Jugendarbeit, die Bautätigkeitenund das Gemeindeleben. Die waren nicht immermit der sogenannten Realpolitik vereinbar,wie ich bei meinem ersten Interview mitdem damaligen Bürgermeister und spä-teren Amtsdirektor Gerhard Ling er-fahren konnte.Rehbrücke wurde als Wohnort im-mer attraktiver, die GAGFAH-Sied-lung entstand, das Fitnesscenter, dieVerdistraße bekam etliche neue Ein-familienhäuser, zahlreiche Grundstü-cke wechselten den Besitzer, undAckerflächen wurden gewinnbringend inBauland umgewandelt. Es war auch die Ge-burtsphase des Rehgrabengebietes, und ichhabe sie als Steißgeburt in Erinnerung.

Die Bewohner der Umgebung Am Buchhorst/Ecke Arthur-Scheunert-Allee wehrten sich er-folgreich gegen den Bau einer Tankstelle undeiner Mc-Donalds-Filiale. Herr Ebrecht ist mirals unermüdlicher und teilweise auch lautstarkerKämpfer für den Erhalt der Umwelt in Erinne-rung geblieben. Über vieles davon berichtete„Der Nuthe-Bote“ und manchmal eben auchrecht emotional und mit dem entsprechendenBiss.

Inzwischen ist aus der kleinen dörflichenGemeinde ein recht großer Ort ge-

worden, mit einer neuen Mitte,wie man heutzutage sagt. Undauch der Stellenwert des„Nuthe-Boten“ hat sich ver-ändert. Aber das können Sieals Leser wohl viel besserbeurteilen. Was gebliebenist, ist das Engagement, mitdem diese Zeitung noch im-

mer herausgegeben wird, einEngagement, zu dem man nur be-

glückwünschen kann: Alles Gutezum 20. Geburtstag.

Astrid Lehmann

Liebe Frau Haenel, herzlichen Glückwunsch zu 20-jährigen Bestehen der Zeitschrift „Der Nuthe-Bote“. In dieser Zeit hat der „Nuthe-Bote“ über das Leben in unserem schönen Ort berichtet; aberauch über vergangene Zeiten und interessante Persönlichkeiten, die hier lebten und arbeiteten wur-de informiert. Mit viel Engagement haben Bürger des Ortes dazu beigetragen, dass „Der Nuthe-Bote“ sich in dem20-jährigen Bestehen qualitativ entwickelt hat.Ich wünsche der Zeitschrift weiterhin alles Gute, viel Erfolg und gutes Gelingen

Hildegard Feist

Hildegard Feist, überzeugte Bergholz-Rehbrü-ckerin, war acht Jahre Redaktionsmitglied,schrieb über die schönen Dinge des Lebens, dieNatur und regelte unsere Finanzen. Nach ihremAusscheiden berichtete sie aus der Ortsgruppeder Volkssolidarität. Vielen Dank red.

A.L. Astrid Lehmann, von Anfang an dabei

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8mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Erinnerungen

Im Jahr 1991 kam ich nach Potsdam, um mei-nen Beitrag zur Entwicklung und zum Zusam-menwachsen Deutschlands zu leisten. ImAgrarministerium erwarteten mich damals Auf-gaben, von denen man im Westen nur träumenkonnte. Wann kann man schon am Aufbau einesMinisteriums mitwirken und damit etwas Blei-bendes hinterlassen? Auch für meine fünfköpfi-ge Familie war die Situation neuund häufig schwierig, waren wirdoch Fremde im eigenen Land.Seit Januar 1993 lebten wir inRehbrücke. Es war für uns alleeine aufregende Zeit, galt esdoch in der für uns fremden Um-gebung Fuß zu fassen, Freundezu finden und sich in dem neuenAlltag zu behaupten.Unsere Gedanken und Eindrü-cke schlugen sich daher in mei-nen Beiträgen im„Nuthe-Boten“nieder. Ich erinnere mich an einen Artikel, indem jedes Redaktionsmitglied die aus seinerSicht herausragenden Unterschiede zwischenOst und West vorstellte. Bemerkenswert fürmich waren die vielen regionalen Unterschiedeim Alltag, aber vor allem die Gemeinsamkeiten,die auch 40 Jahre DDR überdauert haben. DasBefassen mit diesen Themen und vor allem dieDiskussionen in der gesamtdeutsch besetztenRedaktion des „Nuthe-Boten“ haben mir gehol-fen, vieles zu verstehen, ich habe viel dazuge-lernt.Im Gedächtnis geblieben ist mir auch die Wutüber die Arroganz eines Nachbarn, der in einerNacht- und Nebelaktion ungestraft auf seinemGelände einen alten Kiefernbestand ohne Fäll-genehmigung rodete. Trotz des Artikels im„Nuthe-Boten“ gab es keine Reaktion der Ge-meindeverwaltung. Der schnell ausgebreiteteRollrasen verdeckte rasch die Bausünde, undnur noch die stattlichen Stümpfe zeugten vondem Frevel.Ein Höhepunkt war ein Interview eines anderenNachbarn, des Komponisten Gerhard Rosen-feld. Für mich war es damals unfassbar, dass esMenschen gibt, die am Schreibtisch, ohne In-strument, nur so im Kopf, eine Oper z.B. „DerKniefall“ ausdenken und zu Papier bringen kön-nen. Oder dass sich der Komponist die Einsätzeder verschiedenen Instrumente und deren Zu-sammenklang nicht nur vorstellen, sondern sieauch noch für die Nachwelt verständlich auf-schreiben konnte.Im Jahr 1992 lebten in Rehbrücke etwa 3000Menschen, bei unserem Wegzug im Jahr 2005waren es doppelt so viele. Der explosionsartigeZuwachs brachte viele Veränderungen mit sichund ging natürlich nicht ohne Reibungen ab.Die Einheimischen, aber auch die Zugezogenenerlebten dramatische Veränderungen im Um-feld. Auch das fand seinen Niederschlag in di-versen Artikeln im „Nuthe-Boten“.Von der Aufbauleistung der Ostdeutschen habenmich die Selbständigen am meisten beein-druckt. Es war für mich geradezu unglaublich,

dass es Menschen gab, die ohne die im Westenübliche Vorbereitung den Mut, die Kraft hatten,den Sprung ins kalte Wasser, in den Kapitalis-mus zu wagen. Niederschlag fand diese Bewun-derung in vielen Beiträgen, wo es z.B. um dieNeueröffnung, aber auch Schließung eines Ge-schäfts, einer Existenz ging. So sprach ich kurz vor der Schließung mit dem

Inhaber des kleinen Sparla-dens, der auf dem heutigenPlatz von Aldi um seine Exis-tenz kämpfte. Ganz nüchternsah er keine Zukunft mehr fürsich, wenn erst einmal diesergroße Supermarkt den Marktbeherrschen würde.Heute kann man sich kaumnoch vorstellen, dass der Wo-chenmarkt nicht schon immerexistierte. Dass es einmal not-wendig war, den Platz im Ge-

bäudekarree erst mit Sinn und Leben zu füllen,dass erst Verkäufer gefunden werden mussten,die ihre Waren hier anbieten. Mit Interviewsz.B. mit den Händlern und Berichten hat der„Nuthe-Bote“ diese Entwicklung begleitet undseinen Teil zur Verstetigung beigetragen.Ein anderes Beispiel ist die Modeboutique „DieZwei“, eröffnet noch in der Arthur-Scheunert-Allee Ecke Marktplatz. Damals gaben mir diebeiden Gründerinnen kurz nach der Eröffnungein Interview. Wie kam es zur Geschäftsgrün-dung, wie zu der Geschäftsidee. Die Kombinati-on von Café mit Textil schien damals unschlag-bar und war nicht nur in Rehbrücke etwas völligNeues. Das Hangen und Bangen der damaligenZeit ist der verbliebenen Inhaberin Cornelia

Koch heute nicht mehr anzumerken. Das Ge-schäft hat seinen Platz und eine wichtige Funk-tion für die Ortsentwicklung gefunden. Der aufdem Reißbrett konzipierte Marktplatz hat mitdiesen vielen unterschiedlichen Initiativen derSelbständigen an Vielfalt und Attraktivität ge-wonnen und wurde erst damit zum echten Mit-telpunkt des Orts.Unsere drei Kinder gingen zum Kindergarten inBergholz, auf die Grundschule in Saarmundund auf das Gymnasium in Michendorf. Dielangen Schulwege haben uns, wie viele andereEltern beschäftigt. So hätten wir uns gewünscht,dass die Kinder bis zum Abitur am Ort zurSchule gehen können. In meinem Interview mit der damaligen Leite-rin, Birgit Schönfeldt, war die Hoffnung nochgroß, dass die Oberstufe der damaligen Gesamt-schule ausgebaut würde und die Kinder des Or-tes hier Abitur machen könnten. Aber leider wares eine Hoffnung, die dann aufgegeben werdenmusste.Der mit der Ortsentwicklung auch zunehmendeVandalismus beschäftigte mich wie auch die an-deren Redaktionsmitglieder. Wir regten unsüber die wiederholte Zerstörung der Bushalte-stelle auf. Aber die kritischen Beiträge zeigtenkeine Wirkung, wohl auch, weil die jugendli-chen Täter den „Nuthe-Boten“ nicht lasen. Andererseits habe ich mich damals mehrfachmit dem Thema Jugendzentrum in Bergholz-Rehbrücke befasst. In vielen guten Beispielenhaben wir zusammengetragen, wie damit in an-deren Gemeinden umgegangen wird und wieman auch in dem Doppelort der Jugend einePlattform bieten könnte.An sich sollte es leicht sein, für eine Monats-zeitschrift zu arbeiten, hat man ja doch einenMonat Zeit bis zur nächsten Ausgabe. Dennochwar die Zeit knapp, meist waren zwar die Bei-träge im Kopf fertig, aber noch lange nichtdruckfertig auf Papier. Im gemütlichen Ambien-te der Familie Haenel glichen die Redaktionssit-zungen bei Gebäck und Getränk auch gemütli-chen Plauderstündchen. Erika Haenel verstandes trotzdem, mit Nachdruck auf die herannahen-den Termine hinzuweisen, und immer wurdenwir rechtzeitig fertig.Die Gespräche mit den Nachbarn zeigten, dassder „Nuthe-Bote“ trotz seiner geringen Aufla-genstärke viele Bürger der Gemeinde ansprach,Impulse gab und sicherlich viele Entwicklungenangestoßen hat. Die Zeitschrift ist und warschon bei den Redaktionssitzungen eine wichti-ge Plattform für den Meinungsaustausch, fürAlteingesessene, wie für Neubürger. Das Blatthat, wie die Reaktionen der Öffentlichkeit zeig-ten, immer wieder Entwicklungen begleitet unddamit die heute vielfach diskutierte Bürgerbe-teiligung vorweggenommen.Ich wünsche der Redaktion des „Nuthe-Boten“,allen voran Erika Haenel, weiterhin vielSchwung und Freude an ihrer Tätigkeit und na-türlich viele interessierte und engagierte Leser.

Ernst-W. Cantner,heute Potsdam

West hilft Ost

Auswahl von Themen, die Ernst W. Cantner biszu seinem Ausscheiden 2001 bearbeitet hat:

– Perfekte Kleinkläranlagen– Müllvermeidung und Kompostierungs-bonus

– Radfahren in Rehbrücke– Der Charme weicht dem Beton– Schule – Schule des Lebens?– Quo vadis Oberschule „Otto Nagel“– Agendaarbeit– Aktivitäten um Amtsbereich– Zwischenmenschliche Beziehungen –Nur mit Optimismus lässt sich etwas be-wegen

– Der Jugendclub– Eine halbe Pfarrstelle für eine große Ge-meinde (Pfarrerin Luchmann)

– Ein Leben für die Musik – Gerhard Ro-senfeld

– Bürgerrecht mit Füßen getreten– Lass die Sau raus – Zerstörungswut inder Gemeinde

– Die Last der Vergangenheit: Deutsch-tum, Nationalstolz – Stolz, ein Deut-scher zu sein

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Kostprobe:

„Kur-, Erholungs- oder Wallfahrtsort?

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm9

Blutjung und voller Elan war unser Redaktionsmit-glied Tim Jaeger, als er Ende 1993 anfing, für den„Nuthe-Boten“ zu schreiben. Hier seine Erinnerungenund ein Beispiel aus der Oktobernummer 1994. BisEnde 1997 berichtete er aus Gemeindevertretersitzun-gen, stellte neue Unternehmen vor und lieferte für unsHeutige einen schlaglichtartigen Blick auf das Ge-meindegeschehen in dieser aufregenden Zeit. red.

Eingespannt und viel gelerntSo ein Lokalblatt wie „Der Nuthe-Bote“ ist nicht nur fürden Leser eine interessante Ergänzung zur Tageszeitung.Auch den Machern kann das Schreiben für solche Orts-zeitungen spannende Erkenntnisse und Erfahrungenbringen. Ich habe in den 90ern eine Menge gelernt beim„Nuthe-Boten“. Gerade die Ausrutscher waren wichtigeErfahrungen und haben mir beigebracht, dass der Zwecknicht immer die Mittel heiligt. Wir alle erinnern uns noch an den Beginn des Neubauge-bietes am Rehgraben. Es gab von Anfang an viele guteGründe dagegen zu sein. Die Art und Weise, wie die Ge-meinde letztlich von diversen Erschließungsfirmen undInvestoren übers Ohr gehauen wurde, bestätigt die Kriti-ker. Auch ich war von ganzem Herzen gegen dieses Pro-

jekt, das Bergholz-Rehbrückes Einwoh-nerzahl in kürzesterZeit verdoppeln soll-te. Ich habe damalsparallel zum Abi mei-ne ersten journalisti-schen Schritte beim„Nuthe-Boten“ ge-macht, als Hobby, so-zusagen. Und diesekleine publizistischeMacht habe ich nachKräften ausgenutzt,um gegen dieses Reh-graben-Gebiet anzu-schreiben. Bis heuteliegt mir die ein oder

andere lehrreiche Erfahrung schwer im Magen. Da wardieses Blumenhaus, das dem Bauprojekt im Wege standund sich mit Hän-den und Füßen ge-gen die Planungenzu wehren schien.Ich schrieb einenlangen Artikel, indem ich ungeprüftBehauptungen undAnschuldigungengegen die Investo-ren und ihre Anwäl-te wiedergab, ge-würzt mit polemi-schen Eigenkreatio-nen. In der Sachehat mir die spätereEntwicklung wohlRecht gegeben. Ichhabe dann allerdings feststellen müssen, dass es den Blu-menleuten offenbar gar nicht um diese Sache ging. Alsgenug Geld floss, war eine Einigung sehr schnell da. Undich habe gelernt, wie schnell man vor einen Karren ge-spannt ist. Heute bin ich Reporter beim rbb und erlebehäufig solche Anspann-Versuche. Die Erfahrungen beim„Nuthe-Boten“ haben mich da insofern gewappnet, alsdass ich recht allergisch aufs Zaumzeug reagiere und mirlieber allein meinen Weg suche. Dem „Nuthe-Boten“ wünsche ich, dass er weiter kritischmit dem umgeht, was im Ort passiert. Dass er spitze Fe-dern bremst, wenn sie beim Piksen journalistischeGrundsätze verletzen und dass dennoch die spitze Federdie Oberhand hat gegen lange Kolumnen, die mir erzäh-len, wie das Wetter war oder Leitartikel, in denen der Au-tor sein Mitteilungsbedürfnis stillt und mir die Welt er-klären will. Ich wünsche dem „Nuthe-Boten“ also, dasser eine gute Balance hält zwischen dem, was die Autorengerne schreiben möchten, und dem, worauf der LeserAnspruch hat.

Alles Gute und Liebe, Tim Jaeger

Eine kleine Auswahl von Tim Jaegers Themen 1993-97– Engpass Scheunert-Allee– Mercator gegen Riek– Scheibchenweise wirdverändert

– Ärger mit dem Kabel-TV-Netz

– Die Kohlenlindemanns– Sklavenmarkt Rehbrücke– Philippsthal – das sozialeGefüge stimmt noch

– Aus den Ausschüssen– Schulerweiterung– Mensch oder Natur?

Lachen Sie jetzt nicht, aber zumin-dest in eine der drei Kategorienmuß Rehbrücke gehören. SelbstBürgermeister und Amtsdirektor,bei der letzten Gemeindevertreter-sitzung darauf angesprochen, rea-gierten ungläubig. Aber das Amts-blatt Mittelmark vom 9. August1994 führt in einer Liste „Kur-. Er-holungs- und Wallfahrtsorte desKreises Potsdam-Mittelmark“ zwi-schen Beelitz und Ziesar tatsäch-lich auch Bergholz-Rehbrücke auf.Was, werden Sie sich fragen, prä-destiniert gerade unser Rehbrückezu einem dieser Titel, und warumweiß noch niemand etwas davon?

Ist es, nachdem das wertvolle Kru-zifix aus der Bergholzer Kirchegestohlen wurde, die verwaisteBaustelle der Friedhofskapelle,die uns zum Wallfahrtsort macht,oder sollen die Massen aus nahund fern zu jener geheiligten Erdepilgern, auf der jetzt in allenEcken des Ortes diese ach so drin-gend benötigten Siedlungen ausdem Boden schießen, mit denenmildtätige Investoren uns das Heilbringen wollen? Jauchzet, Ihrhimmlischen Heerscharen, derFortschritt ist da. Wahrhaftig,Rehbrücke – ein Wallfahrtsort, einSpekulanten-Mekka.

Kur- und Erholungsort wäre auchnicht so weit hergeholt. Wie wär’smit Schlammbädern in den tage-bauähnlichen Kuhlen von Ander-senweg oder Lenbachstraße?Als nächstes sollten wir unserenAmtsdirektor zum Kurdirektor er-klären und Kurtaxe bei der Amts-verwaltung kassieren.Zum Abschluß eine Warnung: Soll-te sich herausstellen, daß die Ge-meinde zum Luftkurort erklärtwird, scheint es ratsarm, die Gene-sungssuchenden von der dickenLuft in den Gemeindevertretersit-zungen fernzuhalten.“

Tim Jaeger

Erinnerungen

Mit spitzer Feder

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10mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Dagmar SchobertDagmar Schobert arbeitete seit 1995 mit uns inder Redaktion des „Nuthe-Boten“. Wir hattenwieder ein neues kreatives Mitglied mit eigenenGedanken gewonnen. Sie war nach eigenenAussagen zu uns gekommen, weil sie schon lan-ge Leserin des „Nuthe-Boten“ war, ihn interes-sant fand und gern auch mitarbeiten wollte. Sieschrieb über Jugend, Kultur und Gemeindepro-bleme. Für uns war sie auch in technischer Hinsichteine sehr wichtige Person, denn sie besaß schoneinen Computer, und an dem durfte ich arbei-ten. Der Großzügigkeit der Familie Schobertgedenke ich heute noch mit Dankbarkeit, dennmeine Arbeit lag in den Stunden, wenn sie vonder Arbeit gekommen waren bis spät abends.

Vorher hatte ich mit einer elektronischenSchreibmaschine gearbeitet, deren Displaysechs Zeilen umfasste. Da war ein PCschon etwas anderes mit vielen inte-ressanten Möglichkeiten. Anfangs hatten wir unsere Beiträgefür die Druckerei auf Disketten ge-speichert, auf die nur 1,44 MB pass-ten. An die Speicherung von Fotoswar nicht zu denken. Die wurden inder Druckerei gescannt. Die Disket-ten brachten wir dann per Straßen-bahn und zu Fuß zum UNZE-Verlagzuerst in die Wollestraße in Babelsberg, dannsogar nach dem Umzug des Verlages nach Tel-tow. Es war schon mühsam, wenn man es mitheute vergleicht, wo uns CDs mit 700 MB und

das Internet für die elektronische Datenübertra-gung zur Verfügung stehen.

Der noch größere Fortschrittkam 1998, als Ute Kaupke inunsere Redaktion eintrat. Ihr Mann, Rainer Kaupke, rich-tete uns einen gebrauchtenComputer her und betreute dieAnlage, wenn ich Fragen hatte.Viele Stunden nach Feierabendhat er in unsere Technik ge-steckt. Auch ihm großen Dank. Jetzt, nach 20 Jahren, sind wir

richtig alte Hasen, was die Technik angeht. Nurdas Layout überlassen wir unserem Ivo Olias(siehe Seite 14).

Erika Haenel

„Über den Tellerrand“Auch Käthe Liebers begann beim „Nuthe-Bo-ten“ mit Berichten aus dem Gemeindeleben.Später bereicherte sie ihn mit ihren interessan-ten Reihen über Potsdamer Preußische Baukul-tur „Warum in die Ferneschweifen?...“ und Einzelauf-sätzen, „Museen in Potsdam-Mittelmark“, „Preußens Köni-ginnen und Kaiserinnen“ so-wie (Potsdamer) „Häuser mitGeschichte“.

Käthe Liebers erinnert sich Seit 1995 bin ich Einwohnerinvon Bergholz-Rehbrücke. AlsNeubürgerin war mir „DerNuthe-Bote“ sehr willkom-men, um etwas über das Leben in meinem neu-en Wohnumfeld zu erfahren. Dabei gewann ichden Eindruck, dass über das neu entstandenRehgrabengebiet oft mit etwas Argwohn berich-tet wurde. Häufig fielen abfällige Bezeichnun-

gen wie zum Beispiel „Scheunenviertel“ oder„urbanes Ungetüm“. Diese Verunglimpfungnahm ich zum Anlass, einmal einen Leserbriefaus der Sicht eines Bewohners der Gartenstadt

zu schreiben. Darin wollteich den Altrehbrückernversichern, dass es sich inder Gartenstadt sehr gut le-ben lässt und dass auch die„Altbürger“ von der neuenInfrastruktur profitieren. Diesen Brief nahm Rolf-Dieter Bathe, damals derChefredakteur des „Nuthe-Boten“, zum Anlass, mireinen Besuch abzustatten.Im Verlauf unseres Ge-

sprächs bat er mich, ab und zu für den „Nuthe-Boten“ aus dem Rehgrabengebiet zu berichten.

Seitdem arbeite ich in der Redaktion der Zeit-schrift mit.Alt- und Neurehbrücke sind schneller zusam-mengewachsen, als man dachte, und ich habemich in meinen Beiträgen auf Themen verlegt,die etwas über den Tellerrand der Gemeindehin aus reichen. Dabei kommen mir die Kennt-nisse zugute, die ich in einem Lehrgang fürFührungsassistenten bei der Schlösserstiftungerworben habe.„Der Nuthe-Bote“ erscheint nunmehr schon imzwanzigsten Jahr, seit 8 Jahren unter der Lei-tung von Erika Haenel. Jeden Monat erreichtdie Leser ein interessantes Heft über das Lebenund die Ereignisse in unserer Gemeinde und inder Region. Ich wünsche uns allen, dass FrauHaenel diese Tätigkeit noch lange ausüben kann– zum Wohle unserer Gemeinde.

Käthe Liebers

Um Heimatgeschichte noch interessanter ma-chen zu können, initiierte der Ortsverein dieAlteingesessenentreffen mit Detlev Lexow, beideren gemütlichen Plauderstunden so mancheErinnerung ausgetauscht wurde. Linkes Foto vom ersten Treffen 1992 in der„Gemütlichen Ecke“, heute „237: OxhoFt“.

Von links hinten: Magdalene Baumgärtner, ErikaSchwenk, Frau Kupas, Marie Wyczisk, HildegardSchramm, Frau Gensicke, Erika Haenel. Vorn von links:Erich Stoof, Gerda Bertram, Frau Dummer, Irmgard StoofStoof, ?, Frau Sowart, Käthe Jaeger. Rechtes Foto v.l. L. Schenk-Mischke, Christel Kühnel,Vera Schiele, Angelika Anhoff, C. E. Partke, ?, Rosi Schu-bert

Sie und noch andere waren unsere Gäste, zuerstim Clubhaus (heute Service Center), später inprivater Atmosphäre. Vera Schiele hat im Laufeder Jahre alle unsere Veranstaltungen und Por-träts von Katharina Bickerich, Horst Killat undCarl-Ernst Partke mit ihrer Videokamera festge-halten.

Erinnerungen waren gefragt

Enormer Fortschritt in den Jahren von 1991 bis 1998

Erinnerungen

Käthe Liebers beim Besuch der ARD imRedaktionskreis

Foto: Vera Schiele

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Im zurückliegenden März war ich 16 Jahre dem„Nuthe-Boten“ verbunden, das ist bei einem Al-ter von 78 Jahren eine ganz schöne Zeit meinesLebens. Es ist im Übrigen auch die längste Zeit,die ich in meinem Beruf für einen Arbeitgebertätig war. Obwohl ich aus einer Zeit komme, inder es nicht ungewöhnlich war, dass Arbeitneh-mer als Lehrlinge in einem Unternehmen anfin-gen und ihr gesamtes Arbeitsleben dort bis zurVerrentung oder Pensionierung zubrachten, ent-sprach mein berufsmäßiger Lebenslauf vieleher dem, was heute üblich und notwendig ist.Dieser zum Teil schnelle Wechsel von Ortenund Tätigkeiten war, von Ausnahmen abgese-hen, gewollt und nicht Schicksal, das ich „erlei-den“ musste. Meinen Erstberuf Landwirt hatteich von der Pieke auf gelernt, und hier war derWechsel der Lehrstätten Programm, um dieLandwirtschaft in ihrer ganzen Vielseitigkeitkennenzulernen, in Süd- und Norddeutschland,in USA und Südamerika, auf ganz kleinen undeher großen Höfen.

Die ZäsurNach einem sehr abwechslungsreichen, beruf-lich äußerst befriedigenden Jahrzehnt in derAgrarpraxis stellte sich die Frage, wie weiter?Leider hatte ich keinen Vater oder Onkel mitHof, zu wenig Kapital, einen noch so beschei-denen Hof zu kaufen oder zu pachten und auchkeine Braut, die einen Hof mitbrachte.Der Wechsel in die Journalistik fiel mir nichtschwer, ich schrieb immer gern und hatte auchdas Vorbild meines Vaters als erfolgreichenSchriftsteller. So begann dank eines glücklichenZufalls eine neue „Lehrzeit“ als Landfunkjour-nalist beim Hessischen Rundfunk (Lernen inder Tätigkeit). Nach Angestelltenjahren folgten14 freiberufliche Jahre (den Ausdruck „Ich AG“gab es damals noch nicht) als Agrarjournalist.Nochmals Neuanfang 1979 bei der BerlinerMessegesellschaft als Zuständiger für die GrüneWoche, was nach zwei Jahren aus gesundheitli-chen Gründen ein Ende fand.Schließlich kam dann bis zum Ende der haupt-beruflichen Tätigkeit die Redaktionsleitung ei-ner Fachzeitschrift für Verbandswesen und Gar-tenbau, die zweitlängste ständige Tätigkeit füreinen Arbeitgeber mit knapp 15 Jahren.Als ich dort noch war, hörte ich den Notruf des„Nuthe-Boten“ im März 1995: „Das letzteHeft?“ Wir wohnten damals wie heute in Berlin-Zehlendorf, aber ich las schon den 1991 ent-standenen „Nuthe-Boten“ und wurde vonFreunden zusätzlich eingeladen.Mit der Entscheidung, gemeinsam mit meinerFrau, der Einladung zu folgen, wurde ich auchgleichzeitig jeder weiteren Überlegung entho-ben, wie sich mein im Herbst 1995 bevorstehen-der Ruhestand entwickeln sollte.

Beide Berufe waren BerufungWer kann das schon, mit der bezahlten Tätigkeitaufzuhören und nahtlos in dem Beruf als „Hob-by“ ernsthaft weiterzumachen? Die Entschei-dung, mit Zustimmung meiner Frau, fielschnell, obwohl ich schon wusste, dass der mo-

natlich mit seinerzeit 16 Seiten erscheinende„Nuthe-Bote“, für den ich bald als „Chefredak-teur“ verantwortlich zeichnete, nichts war, dasman mit der linken Hand in ein paar Stunden er-ledigen konnte.

Beginn mit roten ZahlenZur Zeit meines Einstiegs hatte die Zeitschriftmehrere tausend DM Schulden, die Erika Ha-enel privat vorgestreckt hatte. Also ging es dar-um, gemeinsam nicht nur alle 4 Wochen ein neu-es Heft inhaltlich gehaltvoll, aktuell und vielsei-tig zu schaffen, sondern das Ganze finanziell aufgesunde Füße zu stellen. Das hieß, wir brauchtenAnzeigen und mussten den Heftabsatz erhöhen,eines so schwierig wie das andere. Anzeigen-aquisition bedeutet „Klinkenputzen“ und mög-lichst viel und überzeugend reden. Und natürlichbei der Produktion sparen, sparen, sparen. Jederder Redakteure machte seine Arbeit nicht nur un-entgeltlich, sondern brachte Geld mit für Fahr-ten, Fotoarbeiten, Geräte, Porto, Büromaterial...

Es ging aufwärts,...Um es kurz zu machen: Wir waren erfolgreich,langsam schmolzen die Schulden. Dank Entge-genkommens unserer Partner für Layout (Gestal-tung) und Druck, der Treue alter und neuer Anzei-genkunden und vieler Helfer außerhalb der Re-daktion beim Erfassen der Texte, dem Verteilenund Verkauf der Hefte schrieben wir nach weni-gen Jahren schwarze Zahlen, zwar ohne Gewinn,aber es reichte stets für die nächste Ausgabe.

...gab aber neue ProblemeZuerst wechselte der UNZE-Verlag von Babels-berg nach Golm, nach Teltow, wieder nach Ba-

belsberg und schließlich nach Teltow. Dannging er in Insolvenz. Nach vielen Verhandlun-gen und Bangen fanden wir schließlich in derDruckerei Gieselmann unseren jetzigen eben-so entgegenkommenden wie auch zuverlässigenPartner – und das sogar am Ort!Durch berufliche Veränderungen oder Wegzugverloren wir immer wieder Redaktionsmitglie-der, sodass es bisweilen nur Erika Haenel undich waren, die z. B. in der Ferienzeit ein neuesHeft auf die Beine stellen mussten. Seinerzeitwar es auch nicht so, dass uns viele Informatio-nen und Artikel von unseren Lesern zugingen,wie erfreulicherweise jetzt aus allen OrtsteilenNuthetals.Zugegeben, einfach waren die Jahre nicht im-mer.

Warum tut man sich das an?Ehrenamtliche gibt es auf unendlich vielen Ge-bieten, sie werden unterschiedlich gefordert,viele erhalten auch eine sogenannte Aufwands -entschädigung, die zumindest alle Geldausga-ben deckt. Völliges Unverständnis erntete ichvon vielen anderen Rentnern/Pensionären, aberauch berufstätigen Bekannten, dass die „Ma-cher“ des „Nuthe-Boten“ alles für umsonst ge-ben.Natürlich gibt es einen Lohn. Das ist jedes neuedruckfrische Heft, das gelungen ist, auf das vorallem die ortsansässigen Redaktionsmitgliederangesprochen werden.Und noch etwas, die Mitstreiter, alles Idealisten,sind engagiert für die Sache, für den Ort. Zwarsind die zeitlichen Abläufe genauso streng fürden „Nuthe-Boten“ wie bei einer Zeitung oderZeitschrift mit einer Auflage von 100.000 Ex-emplaren oder mehr, aber ...... bei uns gibt es keine Hierarchien, keine Ver-suche der Profilierung auf Kosten der Kollegen,keinen Wettbewerb um Gehaltserhöhungen oderVergünstigungen und sicher weniger Stress ins-gesamt. Es macht einfach Spaß, mit dem über-schaubaren Kreis Gleichgesinnter zusammen-zuarbeiten, und dank eines inzwischen ausrei-chenden Personalpolsters und vieler Zuarbeiteraus dem Leserkreis kann jedes Redaktionsmit-glied sich so intensiv einbringen, wie es ihmpersönlich passt, auch einmal ganz aussetzenund wieder zurückkehren.So, liebe Leserinnen und Leser, bin ich 1995nach 44 Jahren Abwesenheit für den „Nuthe-Boten“ nach Rehbrücke zurückgekehrt undgehöre nun immer noch zum Team (entschuldi-gen Sie den englischen Ausdruck) einer erfolg-reichen Regional- und Heimatzeitschrift, umdie uns viele andere Gemeinden und Regionenbeneiden.Einige Wiederholungen meines Lebenslaufes,den ich in zurückliegenden Heften bereits er-wähnt hatte, waren in dieser Rückschau zum 20.Jubiläum unvermeidlich, ich bitte um Nach-sicht.Ansonsten, bleiben Sie uns treu oder werden Siees, wir suchen weiterhin ständig Abonnenten,die uns die sichere Basis unserer Existenz bie-ten. Rolf-D. Bathe

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm11

Hier sind unsere drei Chefs, Egon Mücke (versteckt hinterdem Bierglas, Detlev Lexow und Rolf-Dieter Bathe an ei-nem Tisch versammelt. Es war das Fest zum 10jährigenBestehen des Vereins und des „Nuthe-Boten“, das wir2001 in Bergholz bei schönstem Wetter feierten.Interviewt wurden sie von Uwe Jaeger, der uns über alldie Jahre freundschaftlich begleitete, ohne Mitglied imVerein zu sein. Er moderierte unsere Veranstaltungen, be-treute die Tombolas und führte Versteigerungen durch,deren Erlöse dem Verein zugute kommen sollten. Er warimmer hilfreich, besonders auch beim Spenden Einwer-ben für die Gedenktafel für die Opfer des Durchgangsla-gers für Zwangsarbeiter am Bahnhof Rehbrücke und beivielen anderen Gelegenheiten. Er ist ein Beispiel für die-jenigenen, die über all die Jahre uneigennützig etwas fürdie Gesellschaft getan haben. Dafür danken wir auch ihm.

„Der Nuthe-Bote“ – Begleiter im Unruhestand

Erinnerungen

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Ich war 2006 mit einigen Freunden aus derSchule in der DruckereiGieselmann, um für denNuthe-Boten einen Berichtüber den Weg zu schreiben,den der Nuthe-Bote nimmt,bevor er in die Hände derLeser kommt. Herr Giesel-mann und Herr Mihan ha-ben uns alle Schritte undMaschinen genau erklärt.Das konnte im März 2006im Nuthe-Boten nachgele-sen werden. Das hat so ei-nen Spaß gemacht, dassuns während dieses Be-suchs die Idee kam, eineKinderseite zu schreiben.

Im April 2006 ging es tatsächlich mit Nummer1 los. Frau Haenel hielt nun füruns jeden Monat eine Seitefrei. Es war nicht leicht, immerein interessantes Thema zufinden. Manchmal kamen Ge-schichten von meinen Mit-schülern oder anderen Kin-dern. Ich hatte ja aufgerufen,dass jeder mal über sein Haus-tier schreiben sollte. Spaßmachte es, vom Tag des offe-nen Unternehmens 2007 zuberichten. Ich hatte die Redak-tion der Potsdamer NeuestenNachrichten besucht. DerChefredakteur Michael Erbachhat sich Zeit genommen für

meine Fragenund mich ernstgenommen. ImDezember 2008schenkte mir derOrtsverein, derden Nuthe-Bo-ten ja heraus-gibt, als Aner-kennung einenAusflug zumSealife Berlin. Das war klasse. Logisch, dassich darüber berichtet habe. Als ich im letztenJahr in die 9. Klasse kam, erschien die 50. Seite.Damit habe ich aufgehört zu schreiben und tra-ge jeden Monat noch immer 65 Hefte für dieAbonnenten in Rehbrücke aus.

Benjamin Kaupke

Was für eine Zeitspanne sind 20 Jahre, da gehteinem ganz Vieles durch den Kopf.Nach langem Stillstand 1990 ein Neustart aufallen Ebenen: beruflich, aber auch ehrenamt-lich. Gerade vor Ort ist es jetzt wichtig, sicheinzubringen, auch wenn es nur begrenzt mög-lich ist, weil Kindererziehung und Beruf an ers-ter und zweiter Stelle stehen. Belebend sind die Ortsfeste, Ausstellungen undviele Ereignisse mehr, die durch die Mitarbeitim Ortsverein möglich werden. Bereichernd dieKontakte mit den Menschen, die sich so ein-bringen, dass Ortsleben und -geschichte leben-dig werden.

Es gibt aber auch viele persönliche Höhepunk-te, durch die herrlichen gemeinsamen Urlaubs-reisen der letzten Jahre, die wir ganz nach unse-rem persönlichen Geschmack gestalten konn-ten.Jetzt, nach 20 Jahren, stelle ich fest, dass sichdas Leben erneut rasant verändert. Der Ausstiegaus dem Beruf steht an, das Kind hat eine eige-ne Familie gegründet, die Geburt des Enkels hatdie familiäre Situation neu geordnet. Und auch im Ortsverein bleibt nichts beim Al-ten: Einige Mitstreiter sind weggezogen, andereberuflich oder familiär sehr eingespannt, dieJüngeren gehen eigene Wege.

Was bleibt, sind die Verbundenheit und die nieausgehenden Ideen, um den Ortsverein und denNutheboten zu erhalten. Claudia Vetter

ich blicke mit diesen Zeilen auf 13 volle JahreLeben mit und für den Nuthe-Boten zurück –und es werden mit Sicherheit weitere Jahre fol-gen, wenn es in meinen Möglichkeiten steht.Bei mehr als der Hälfte der bisherigen Ausga-ben des Nuthe-Boten habe ich „mitgemischt“.Darauf bin ich durchaus stolz. Manchmal ist eseine Gratwanderung zwischen dem EhrenamtRedaktion und dem Wunsch und der Verpflich-tung, für die Familie da zusein. Im Januar 1998 habe icherstmals zum Hörer gegriffenum die Herausgeberin ErikaHaenel anzurufen. Ich wolltemich zur Redaktionssitzungals Gast anmelden, meineMeinung zum Inhalt sagen.Gäste sind auch heute nochgern in der Redaktion gesehen.Der damalige ChefredakteurRolf-Dieter Bathe langte mitbeiden Händen zu: SchreibenSie es doch selbst für die Zeitschrift auf. Ichschrieb und blieb. Anfangs tastete ich mich an Themen heran, diemir im Alltag begegneten. Sollten das die Bür-ger alle erfahren? Dann schreib, sagte ich mir.Sorgen, Nöte, Erfolge, Erlebnisse, stille Einbli-cke. Langsam traute ich mich an die Kommu-

nalpolitik heran. 2007 sprach mich die Redakti-on der Potsdamer Neuesten Nachrichten an. Alsfreie Mitarbeiterin schreibe ich nun parallel fürdie Tagespresse. Diese neue Aufgabe gab mirSchwung. In meinem 14. Nuthe-Boten-Jahr bli-cke ich auf spannende Begegnungen zurück. Ichlernte den von mir hoch geschätzten Naturwis-senschaftler Prof. Michael Succow kennen,sprach Geschäftsführer, Wissenschaftler, Abge-

ordnete und BrandenburgerMinister, stellte Geschäftskon-zepte unserer Gewerbetreiben-den, Künstler unter uns aberauch die Arbeit der Gemeinde-verwaltung vor. Die Artikel,die ich bisher schrieb, kann ichnicht mehr zählen. Manchmalfließen die Sätze aus der Feder.Es gibt aber auch Tage undThemen, die wie aus Betonsind. Dann möchte ich fast indie Tastatur beißen. Mir fällt

nichts ein.Mein jüngster Sohn Benjamin fand einige Zeitzur Redaktion. Wir besuchten mit einigen seinerMitschüler die Druckerei Gieselmann. Die Re-portage, wie der Nuthe-Bote entsteht, war imMärz 2006 erschienen und regte die Freunde an,ab April 2006 Kinderseiten zu verfassen. Die

Gemeinsamkeit verlor sich mit der Zeit. Aberwir unterstützten Benjamin dabei, interessanteThemen zu finden und zu schreiben. Im Okto-ber 2010 verabschiedete sich Benni mit der Ju-biläumsseite 50. Die meiste Resonanz kamüberraschend von erwachsenen Lesern. Die Schreiber, deren Texte im Nuthe-Boten er-scheinen, sind längst nicht alle Mitglied des dieZeitschrift herausgebenden Ortsvereins Berg-holz-Rehbrücke e.V.. Ich bin es seit 1998, wurdeim Februar 2001 in den erweiterten Vorstandaufgenommen, bald darauf zur zweiten Vorsit-zenden nach Erika Haenel gewählt. Um denNuthe-Boten als „Sprachrohr“ aller Nutheta-ler erhalten zu können, brauchen wir Nach-wuchs. Wegen des aktiven Berufs- und Famili-enlebens sind es meist die über 50-Jährigen, dienicht untätig in den Vorruhestand gehen wollenund zu uns finden, aber nicht ausschließlich.Zum Anderen sind die Kinder groß, und es bie-tet sich neuer Freiraum für neue Aufgaben. WerFreude an Recherche und am Texten hat, kannsich gern bei uns melden. Aber auch der, derFreude am Organisieren hat, findet im Ortsver-ein eine neue Aufgabe. Denn Ausstellungen undLesungen werden mit Sicherheit weiter unserProgramm füllen. Neben der Arbeit sind es auchdie gemeinsamen Vorhaben, die die Vereinsar-beit ausmachen. Ute Kaupke

12mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Weitere Erinnerungen – ab 1998 Ute Kaupke

20 Jahre Nuthe-Bote

Erinnerungen

Wie ich zum Nuthe-Boten kam

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm13

Gelesen hatte ich den „Nu -the-Boten“ seit seinem Er-scheinen eher sporadisch.Das hat damit zu tun, dassich damals noch berufstätigwar und ihn hier nur ab undzu in den Verkaufsstellenkaufte. Gefallen hat mirschon immer die Vielfalt derThemen des allerdings da-mals nur schmalen Heftes.Und ich beschloss, hier auch

einmal etwas zu schreiben.Zur Ausführung dieses Vorhabens ist es im Jahre 2002gekommen. Ich nahm eines Tages an einer Redaktions-sitzung teil, ohne Erfah-rungen in der publizisti-schen Tätigkeit zu haben.Frau Haenel war mir be-kannt, und der Kreis derMitstreiter gefiel mir. Daich zu dieser Zeit ohneberufliche Tätigkeit warund mit einer Krankheitzu kämpfen hatte, lenktees mich von zu vielemGrübeln ab. Mehr undmehr versuchte ich michmit größtenteils ge-

schichtlichen Themen einzubringen, was aus heutigerSicht wohl als gelungen anzusehen ist. Meine Tätigkeitfür den “Nuthe-Boten“ besteht nicht nur darin, Texte zuschreiben, auch beim Austragen habe ich mitgeholfen,und neuerdings gestalte ich ihn auch redaktionell in Zu-sammenarbeit mit Erika Haenel, Ivo Olias und der Dru-ckerei Gieselmann.Als ein paar Tage vor Weihnachten 2005 Frau Haenelmich fragte, ob ich die Ortschronik des damals schwer-kranken Detlev Lexow übernehmen würde, sagte ichspontan zu, ohne zu wissen, was auf mich zukommenwird. Aber die geschichtliche Seite des Nuthetals interes-sierte mich sehr, vor allem weil ich hier aufgewachsenbin. Ich muss sagen, dass das die richtige Entscheidungwar. Sie stärkte mein Selbstbewusstsein und förderte

kreatives Arbeiten. Er-gebnis: Heute haben wirden Geschichtsverein Nu-thetal e.V..Alles in allem muss ichsagen, dass der Ortsver-ein Bergholz-Rehbrückee. V. und „Der Nuthe-Bote“ mich mit nettenMenschen zusammenge-bracht haben und mir dasGefühl geben, gebrauchtzu werden.

Annett Böhm

Mareen Ruske – eine „Freie“ als alte HäsinImmerhin seit 15 Jahren schon schreibe ich nun – mit ab-wechselnden Themen – im „Nuthe-Boten“. MeineSchwerpunkt-Themen sind beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und dessen geschichtlicher Aufar-beitung angesiedelt. Nichtsdestotrotz kommt es dochschon mal vor, dass ich in der preußischen – aber auch inder Heimatgeschichte – stöbere und sie zu Blatte bringe. Angefangen zu schreiben habe ich beim „Nuthe-Kurier“,

einem Info-Blatt für die Ge-meinde Saarmund. Die da-malige Herausgeberin warBrigitte Schütte, sie holtemich mit ins Boot. Ich war –man glaubt es kaum – fürden ÖPNV zuständig. Wirerarbeiteten damals mit FrauMagda Grahl die Chronikenzum Autobahn-Bau und zurEntstehungsgeschichte desBahnhofs Saarmund. Als das

schleichende „Aus“ für den Nuthe-Kurier absehbar war,riet mir Frau Grahl, ich solle mich mit Frau Haenel vom„Nuthe-Boten“ in Rehbrücke zusammentun. Eine Emp-fehlung, der ich gern bald folgte. Nun bin ich schon seit 1996 beim „Nuthe-Boten“, da-mals noch als alleinige Nahverkehrs-Mitarbeiterin fürdie Neuigkeiten bei Havelbus und ViP zuständig. An-fangs nur mit Kurzmeldungen, erweiterte (s)ich meineSchreiberei sehr rasch; es kam öfter schon vor, dass ichvon Frau Haenel gebeten wurde: „Schreiben Sie beimnächsten Mal nicht über 1500 Wörter, wir müssen nochandere Beiträge mit ins Heft bekommen“. Auch war mirimmer wieder die Frage der Redaktion gestellt worden,

ob ich nicht in dieser mitarbeiten möchte, das habe ichstets abgelehnt, weil mir die freie, unabhängige Mitarbeitbeim „Nuthe-Boten“ wichtiger ist und ich so auch be-stimmte Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrach-ten kann.Ich möchte mich hier und heute für die tolle und herzli-che Zusammenarbeit bedanken. Auf weitere mindestens..., wenn nicht noch mehr Jahre im Kreise der Nuthe-Bo-ten-Macher freue ich mich schon, gemäß dem Motto:„Nuthe-Bote? Gute Note!“ Herzlichen Glückwunsch zum 20sten, liebe Frau Haenel!Sie sind doch der „Nuthe-Bote“ schlechthin. Ich kannmir eigentlich gar keine(n) andere(n) Chefredakteur(in)/Herausgeber(in) vorstellen als Sie.

Ihre Mareen Ruske

Dem Heft die Treue – immer wieder aufs Neue!

Gedanken und Erinnerungen

Eine Auswahl von Themen, die Mareen Ruske für den„Nuthe-Boten“ aufarbeitete:

– Elektrifizierung der Straßenbahn in Potsdam– Abriss nach 71 Jahren: Bahnhof Potsdam– Neu entdeckt: Feldbahn zwischen Langerwischund Michendorf

– Lokfahrten auf den Nuthewiesen– Berlin: Die Siemensbahn– Die Friedhofsbahn– Mit der Straßenbahn zum Schwielowsee– 70 Jahre Straßenbahnverkehr zum Bahnhof Reh-brücke

– Reihe Potsdamer historische Bauten– Potsdamer Partnerstädteu.v.a.m.

Erinnerungen

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14mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Das Auge liest mit!Wie sich Layouter und Layout des „Nuthe-Boten“ veränderten

Den Bleisatz hat der Nuthe-Bote zwar nichtmehr erlebt, aber auch in den Jahren, in denenLayoutprogramme am Computer die Medien-welt beeinflussen, hat sich einiges geändert. Ja,ich selbst stand als Lehrling tatsächlich noch amSetzkasten, habe im Maschinensatz die wirkli-chen „Bleiwüsten“ für Märkische Volksstimmeund Brandenburgische Neueste Nachrichten ge-setzt. Nach der Wende zog überall moderne Rechen-technik ein; neben vielen anderen Menschenlernte auch ich quasi über Nacht vom Lochstrei-fen auf Macintosh-Tastatur um – und schätzeimmer noch ganz bewusst die viel flexiblereund leichter zu bedienende Technik, mit der dieDruckvorstufe bewältigt wird.So kam ich 1994 zum UNZE-Verlag, der da-mals in der Babelsberger Wollestraße auf dem

Hinterhof in einer von außen unsanierten Alt-bauwohnung residierte. Einer der ersten Auf-träge war die Übernahme des Layouts für den „Nuthe-Boten“; mein Vorgänger hatte eherunbeholfen die ersten Ausgaben zusammen-gesetzt – hier war noch Handarbeit nötig: Dielayouteten Textseiten wurden auf Film belich-tet, auf die dann die fertigen Anzeigen auf-montiert wurden. Nach dem Druck musstendiese Anzeigenfilme wieder abgezogen undfür das nächste Heft aufgehoben werden!Auch die Einarbeitung von Bildern war nochlange nicht so komfortabel wie heute; auf-wändige Scan- oder sogar Kamera arbeitenwaren nötig, um Fotos und Grafiken in digita-le Form zu bekommen. Mit Detlev Lexow sa-ßen wir an einem kleinen Tischchen im Flurund entschieden oft erst hier, wo welche Ele-

mente hinkamen. Der Lay-outaufwand für die achtSeiten (!) damals war un-gefähr genauso groß wiemein monatlicher Arbeits-einsatz für die heutigen 32Seiten!Der UNZE-Verlag zog 1996in die BrandenburgischeUniversitätsdruckerei nachGolm um, wo aus beidenLayoutabteilungen eine ge-meinsame Tochterfirma ge-gründet wurde. Hier layou-tete ich damals auch regel-mäßig die Amtsblätter fürPotsdam, Mittelmark undMichendorf, die Kleinmach-

nower Zeitung, den Havelboten und den Märki-schen Bogen.Die Trennung von Uni-Druckerei und UNZE-Verlag mit dem Umzug erst nach Teltow unddann zurück nach Babelsberg (Alt Nowawes)erlebte ich noch als Layouter des UNZE-Verla-ges mit, dann trennten sich unsere Wege; UNZEging nach Teltow, ich blieb in Babelsberg, bevorich mich 2002 als selbstständiger Layouter nie-derließ. Und hier trafen wir uns dann wieder;die Druckerei Gieselmann hatte die Produktiondes Nuthe-Boten des inzwischen insolventenUNZE-Verlages übernommen, und in gemein-samer Absprache übernahm ich ab 2003 die Ge-staltung des Heftes.Selten habe ich eine solch engagierte Truppe er-lebt, die aus Begeisterung für eine Sache herausdie Kraft und das sagenhafte Durchhaltevermö-gen schöpft. Es gehört eine ganz große Diszi -plin dazu, über so viele Jahre jeden Monat (!)Beiträge einzufordern, selber Texte zu schrei-ben, Material zu sichten und zu sortieren, Ab-sprachen zu treffen und dann noch den finan-ziellen Hintergrund zu regeln, der die Produk -tion dieses Heftes ermöglicht. Mit diesen Menschen macht es wirklich großenSpaß, zusammen zu arbeiten. Dazu kommt nochdie lockere fröhliche Atmosphäre in der Dru-ckerei Gieselmann. Das alles macht es mirschwer, etwas zu finden, was besser gemachtwerden könnte. Mein daher einziger Wunsch fürden Nuthe-Boten ist: Mögen sich auch in dennächsten Jahren so engagierte Mitarbeiter,Schreiber und Fotografen – aber auch Sponso-ren, Käufer und Leser für dieses Heft finden!

Ivo OliasNicht nur Layout, auch computertechnische Unterstützung... Foto: Haenel

Unter der Flut der Druckmedien sehen wir den„Nuthe-Boten“, der wie unser Landbote imAufbruch der Wende entstand, wie eineSchwesterzeitung, weil auch seine Themenbürgerschaftlich, heimat- und naturbezogensind. Der Geist, der aus den Beiträgen spricht,hebt sich vom Üblichen ab und bestärkt uns inunseren eigenen Bemühungen. Seine Redak-tion setzte und setzt sich aus engagierten undkompetenten Personen zusammen, von denenich besonders Erika Haenel als den guten Geist

hervorheben möchte. Wir wollen hoffen, daßwir unser gemeinsames Engagement noch wei-ter durchhalten können bzw. Nachfolger ausder jüngeren Generation in unsere Fußstapfentreten wollen. Nachdem wir unseren 20. Ge-burtstag schon vor rund einem Jahr begehenkonnten, möchten wir Ihnen heute herzlichgratulieren und eine weitere erfolgreiche Zu-kunft wünschen.

Peter Ernst für die Redaktion des Gütergotzer Landboten

Herzlichen Glückwunsch zum 20. Geburtstag vom Gütergotzer Landboten

Erinnerungen ...

Der UNZE-Verlag, unser Partner von Juli 1991

bis November 2001

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Es ist wichtig, neben dem medialen Rummel der digita-len Welt heute noch ein gedrucktes Produkt in der Handzu halten und entspannt zu blättern. Nicht jeder ist mitdem Laptop im Garten oder dem iPad in der Badewannevertraut, und viele wollen das auch gar nicht.Eine Zeitschrift zu lesen hat seinen ganz eigenen Cha-rakter. Ich bin froh, dass es den „Nuthe-Boten“ immernoch zum „in der Hand halten“ gibt und ich nicht jede In-formation im Internet suchen muss; wer seine Zeitungkennt, weiß wo etwas steht.Ich kenne den „Nuthe-Boten“ seit 1996 und habe miter-lebt, wie sich jede Ausgabe ganz eigen und individuellentwickelte. Auch Auszubildende haben mitgewirkt undengagiert, den nicht immer einfach zu setzenden Aufbauder Seiten gelernt. Auch bei der Bildbearbeitung setztFrau Haenel immer ein hohes Maß an Qualität voraus.Seitdem der „Nuthe-Bote“ in der Druckerei Gieselmannproduziert wird, bin ich wieder aktiv dabei und freuemich, am letzten Dienstag eines Monats die Tür aufzu-halten. „Guten Morgen, Frau Haenel, guten Morgen,Frau Böhm, guten Morgen, Herr Olias – Kaffee?“Kaffee kochen für den „Nuthe-Boten“ – meine erste Auf-gabe an diesem Morgen – eine ehrenvolle Aufgabe undeine wichtige.Wenn alle versorgt und glücklich sind, korrigiert die Re-

daktion und feilt an den letzten Zeilen der aktuellen Aus-gabe. Ein wenig Bildbearbeitung ist noch nötig, da jedesBild auf Papier un-terschiedlich reagiertund selten so aus-sieht wie auf demMonitor.Ausdrucke liegenver teilt auf demTisch, alle Köpfesind gesenkt undkonzentriert, undplötzlich bricht docheine Diskussion aus– über ein aktuellespolitisches Themaoder doch nur einKomma an der falschen Stelle oder auch an der richtigen.Es ist immer und ausnahmslos eine große Portion Spaßdabei und selten verbissener Patriotismus. Nach zweiStunden ist der redaktionelle Teil geschafft und ich fangean, die Druckplatten zu erzeugen, damit das bereits dis-kutierte Komma nicht vergessen werden kann und derNuthe-Bote erneut sein breites Spektrum an Informatio-nen an die Bürger weitergeben kann. Benjamin Mihan

Hoch zufriedenSeit Januar 2002 ist unsere Druckerei das Druck- undMedienhaus Gieselmann. Hier sind wir in einem gutenHafen gelandet, schätzen die gute Zusammenarbeit mitdem Chef, Henner Gieselmann, Benjamin Mihan undden anderen Mitarbeitern wie Druckern, Buchbindereiund Boten. Die Druckqualität ist enorm gestiegen. Nun haben wirauch noch das Glück, dass wir durch die schon seit Fe-bruar 2009 laufende Anzeigenseite „Entspannt einkau-fen am Rehgraben“ ein farbiges Cover haben. Ein Dank also allen, die an der ständigen Qualitätsver-besserung mitwirken. Erika Haenel

... und Aktuelles

Aus meiner Sicht als Drucker, als letztes Glied in derProduktionskette, lassen sich immer wieder zwei unter-schiedliche Zeitungskonzepte voneinander unterschei-den: Das eine richtet sich aus am Anzeigenkunden, istgewinnorientiert, dem Lifestyle und der Mode verpflich-tet und wird in meist großer Auflage „gestreut“.Das zweite Konzept, ich nenn es mal das „Nutheboten-konzept“, funktioniert anders: Hier sind Leute am Werk,die haben ihre Gemeinde und die dort lebenden Men-schen im Sinn. Es geht nicht ums Geldverdienen, son-dern um den Kindergarten, Apotheken, die Ortsumge-hung, den Fluglärm, Flüsterasphalt, was auch immer. DieAuflage dieser Magazine ist meist klein, das Auftretenbescheiden und oft gibt’s Krach: Mit dem Bürgermeister,oder weil die Roten oder die Schwarzen oder irgend -jemand sonst sich nicht ausreichend vertreten fühlt, undständig ist irgendeiner sauer. Aber bei alledem und gera-de deshalb: Gelesen wird’s! Politik wird gemacht! Veränderungenwerden erreicht! Und die Anzeigenkunden sind zufrieden, weil der Erfolgeiner gut gemachten, viel gelesenen Zeitschrift immerauch der Erfolg des Anzeigenkunden ist.

Henner Gieselmann

Wir machen dann mal Druck!

Der Drucker

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16mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Es waren Wendezeiten mit Herausforderungen,Wandlungen und Chancen

Schon in der Septembernummer 1991, der drit-ten Ausgabe des „Nuthe-Boten“, war der Müllein Thema geworden. Mit der neuen hartenWährung kamen die Möglichkeiten des Kaufsvieler Dinge, die es in der DDR nicht gegebenhatte. Der Nachholbedarf war riesengroß. Undes wurde zugeschlagen. Übrig blieben Bergevon Verpackungsmüll. Im Ort hatte man 56 Behälter zur Mülltrennung

aufgestellt. Erste Bemühungen zur Trennungvon Wertstoffen wurden gemacht. Auf dem Fotoim „Nuthe-Boten“ (s.u.) sieht man einen über-quellenden Papiercontainer in der Richard-Ku-ckuck-Straße, in dem garantiert auch andereVerpackungen aus Plastik gelandet sind. DieLeute waren es nicht gewöhnt, zu trennen. Pa-pier und Flaschen konnte man in der DDR zuSERO (Sekundärrohstoffhandel) bringen, ande-

re Verpackungen gab es seinerzeit kaum. Man entsorgte aber auch einfach in der Natur.Schwupps, war ein Sack Abfälle im Wald oderunter einem Busch entsorgt. Wir versuchten im „Nuthe-Boten“ aufzuklären,aber lange Zeit hat es nichts genutzt. Es mussten Jahre vergehen, bis sich ein Um-weltbewußtsein herausgebildet hat. Aber auchheute sind leider noch Dreckspatzen am Werk.

Kinder wurden aktivIn unserer Novemberausgabe 1991 berichtenKinder der 4. Klasse der Rehbrücker Schule,dass sie einen Umweltclub gegründet haben,weil überall so viel Müll um die Container he-rum liegt. Auf der Müllkippe in Tremsdorf ha-ben sie gesehen, dass sehr viel Wiederverwert-bares auf die Kippe kommt. Sie haben mit Mit-arbeitern von der AWU (Abfallwirtschaftsuni-on) gesprochen, die ihnen erzählten, wie mandie sortierten Stoffe wieder verwerten kann. Die Unterzeichner des Berichts waren T. Karpa-ti, A.-M. Platzke, C.Janke, A. Dreykluft, M. Ar-telt, R. Bidassek, A. Baumgrass, J. Kläring

Man wusste nicht, ist das Kunst oder nur Müll?Später – als schon die Bautätigkeit in der Gartenstadt begonnen hatte, hatte Michael Pozorski seine liebe Not mit aus-gebrannten Autowracks, die man des Öfteren am Wegesrand oder in den Wäldern finden konnte.

Dezenter Aufruf

Kerle Johann aus Bayern sammelte immerauf, was rumlag. Manche mögen über ihngelächelt haben, aber er hatte Recht!

Kinder räumten auf dem Platz vor dem ehemaligen Ambulatorium zwischen Mörike-straße und In den Gehren den Müll aus dem Gebüsch.

Großeinsatz von Bürgern brachte einigeszum Vorschein, was die „lieben Mitbür-ger“ über den Gartenzaun entsorgt hatten

Themen 1991 bis ...

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm17

Im November 1991 ein Hilferuf derKanuten von Doris und Fredy Möh-ring im „Nuthe-Boten“. Es war dieZeit der Rückübertragung von Grund-stücken an ihre Eigentümer im Wes-ten. Diese Problematik spielte in Berg-holz-Rehbrücke eine nicht unbeträcht-liche Rolle. Große Verunsicherung.Wer muss aus seinem Haus? Wer mussseinen Garten abgeben?Auch die Rehbrücker Kanuten warenbetroffen. Zum 1. 9. 1992 war ihnendas Grundstück in der Feldstraße vomWestbesitzer gekündigt worden, dassie sich seit 1983 für ihre Zwecke her-gerichtet hatten. Es musste eine Lösung gefundenwerden, denn der Kanuverein hattesich große Verdienste in der Jugend-arbeit gemacht. Er war 1968 von Dr.Lothar Prahl gegründet worden,

1976 erhielt er Unterstüt-zung durch das EhepaarMöring. Die GemeindeBergholz-Rehbrücke suchtenach einer Möglichkeit denKanuten zu helfen. Es wur-de ein Grundstück erwor-ben, und die Kanutenschafften sich mit neuemElan ihr Bootshaus an derNuthe an der ehemaligenKönigsbrücke, das bis heuteihr Domizil ist. Hier pflegensie ihren Sport und ein regesVereinsleben. Ihre Mitglie-der führen jedes Jahr eineNuthesäuberung durch. Siesind Gastgeber von Landes-meisterschaften im Kanu-sport und führen jedes Jahreine Nuthesäuberung durch.

Jubel 1998 – das Bootshaus ist fertigHier soll das neue Bootshaus entstehen

1997 war es so weit. Der Grundstein wurde vonFredy Möhring und Bürgermeister Hans-JoachimChrist gelegt.

Landesmeisterschaft Interessiertes Publikum bei der Landesmeisterschaft 2001

Neues muss entstehen

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18mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

1991 waren es sicher nicht weni-ger, und die durchs Land ziehen-den Investoren hatten leichtesSpiel, große Flächen Land fürWohnungsbau von den Bauern zuerwerben. Im Oktober 1991 veröf-fentlicht „Der Nuthe-Bote“ dreiBeschlüsse über die Aufstellungvon Bebauungs- bzw. Erschlie-ßungsplänen: 1. Für die heutigeGartenstadt am Rehgraben, 2. Amkurzen End und 3. Eosanderstraße.

Es sollte Wohnraum geschaffenwerden, und die BevölkerungBergholz-Rehbrückes sollte sichnach der Mehrheit der Gemeinde-vertreter verdoppeln. Dem folgten hitzige Auseinanderset-zunge zwischen den Parteien, aberauch besorgten Bürgern, die durchRückübertragungsansprüche aus ih-ren Häusern mussten. Diese Proble-matik sollte den „Nuthe-Boten“mehrere Jahre beschäftigen.

Die Gemeinde hatte aus eigenerKraft auf die Wohnungsnot reagiertund ein 1 ha großes Grundstück ander Wilhelm-Busch-Straße günstigan die Gagfah verkauft, die dort eineReihenhaussiedlung baute. Am 2.April 1992 war Richtfest. Die Hoff-nung, dass dort einheimische jungeFamilien Wohnbesitz erwerbenkönnte, zerrann jedoch. Zu unsicherwar der Arbeitsmarkt, und die Häu-ser waren viel zu teuer.

Das Baufieber begann schon 1991 ...... und trotzdem meldet ein Artikel im „Nuthe-Boten“ im August 1993: 3300 Einwohner und 150 Wohnungssuchende in Bergholz-Rehbrücke.

In der Gagfah-Siedlung fallen die Gerüste Die Wilma Baugesellschaft baute eine Siedlung an der Schlüterstraße: Das kurze End.

Wilma baut auch in der Verdistraße

Ein zerbombtes Grundstück bekommt wieder ein Gebäude: Wohn- und Geschäftshaus Arthur-Scheunert-Allee 136

Arthur-Scheunert-Allee 128 – Modell mit Interessierten und die Ausführung

Bauen

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm19

Streitobjekt Gartenstadt am RehgrabenIm „Nuthe-Boten“ fetzte man sich über die Bebauungsabsichten des Bürgermeisters

Tim Jaeger und die Fraktion UBI/Grüne schossen scharfin der Zeitschrift. Da Erika Haenel Gemeindevertreterinfür die UBI und Redaktionsmitglied des „Nuthe-Boten“war, gab es oft Ärger, und dem „Nuthe-Boten“ wurde dieUnabhängigkeit abgesprochen. Aber die Zeitungsmacherließen sich nicht beirren, ihre Meinung über die hochflie-

genden Pläne der Grundbesitzer in punkto Bebauung zusagen. Heute kann man froh sein, dass die Gartenstadtnicht, wie geplant, bis zur Wilhelm-Busch-Straße reichtund das Feld zwischen Leibniz- und Eosanderstraße freigeblieben ist. Bergholz-Rehbrücke hätte viel von seinemCharme verloren.

Der Kampf ums „freie Feld“ mit Blick auf die Ravensberge war enorm. Aber bald schon wurde gebuddelt und gebaut. 1995 zogen die ers-ten Bewohner ein.

Von oben schon recht gewaltig und provokativ nackt. Heute nach 15 Jahren ist die Gartenstadt eine grüne Stadt geworden und die Berg-holz-Rehbrücker sind versöhnt, weil sie mit ihren vielen Geschäften, Praxen und dem Wochenmarkt viele Vergünstigungen, vor allem fürdie älteren Bürger bringt.

Nach der Fertigstellung wurde die Gartenstadt 1997 festlich einge-weiht

Zum 10jährigen Bestehen widmete ihr „Der Nuthe-Bote“ die ganzeSeptembernummer 2007.

Bauen

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20mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Freie Marktwirtschaft – eine neue Infrastruktur entstehtDurch die rege Bautätigkeit entstehen Geschäftsräume, die sich allmäh-lich mit den verschiedensten Angeboten füllen. Handwerker machen sichselbstständig. Arztpraxen werden eröffnet. „Der Nuthe-Bote“ ist immerdabei. Viele der Geschäfte und Betriebe gibt es heute noch, sie haben sich be-währt. Mancher hat wieder aufgegeben. Mancher hat auch aus Alters-

gründen irgendwann Schluss gemacht, wie z.B. Jürgen Teubner, eine In-stitution in Bergholz-Rehbrücke. Er schaffte in der Mangelwirtschaft derDDR ungewöhnlich viel Obst und Gemüse heran, das er in seinem klei-nen Lädchen in der Wilhelm-Busch-Straße verkaufte. Auch den „Nuthe-Boten“ konnte man bei ihm kaufen. Nachträglich herzlichen Dank. Hier auf zwei Seiten Streiflichter auf die Geschäftswelt.

Es gibt Blumen über Blumen bei Thomas Ebersbach, ...

... Regina Grimbatschki und Lintow

Die Paulus-Apotheke wechselt den Besitzer. Das Ehepaar Buscham wird Nachfolger.

Die Mode zieht ein mit Cornelia Koch und Bettina Pommerening

Lotto Lindemann und Lotto Köhler

Handwerksbetrieb Schlüter und Fahrradhof Hinz

Teubner muss weichen Ausweichverkauf am Straßenrand

Geschäftswelt

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm21

Geschäftsleute auch an der Arthur-Scheunert-Allee

Bauen

Geschäfte eröffneten in der Garten-stadt am Rehgraben. Manche muss-ten wieder schließen. Einen Engpassgab es beim Bau der Abbiegespur fürEDEKA. Die Straße Zum Spring-bruch war längere Zeit gesperrt, dieGeschäftsleute waren unglücklich,holten die Presse.

Fachmarkt für Haus und Garten Raumausstatter Eddy Weber

Apotheke am Rehgraben Karins Geschenkeladen Wäschehaus Amrei Bandekow

Foto-Vision Ihlefeld Modo di Vivere Ute Lorenz

Schreiben-Spielen-Schenken Sabine Schultz Löwe-Optik Bäckerei Holzvoigt

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22mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Der Renovierungsbedarf der alten Villen wargroß. Viele wurden wieder verschönt, auch Lü-ckenbebauung im Ort begann. Die Gemeinde baute in der Schubertstraße So-zialwohnungen. Die waren in den großen Bau-gebieten zwar angekündigt, aber nicht entstan-den. Ein schöner Schulneubau wurde neben derSchule am Andersenweg errichtet, in der Hoff-nung auf eine weiterführende Schule nach derGrundschule. Die Turnhalle wurde rekonstru-iert und der Kindergarten im Eichhörnchenweggroßzügig erweitert. Viel Geld gab die Gemein-de für die Kinder aus.Auf dem Friedhof entstand eine schöne Fried-hofskapelle, das Deutsche Institut für Ernäh-rungsforschung und das Institut für Getreide-verarbeitung bekamen Erweiterungsbauten. Und es geht immer weiter, „Der Nuthe-Bote“bleibt am Ball.

Wohnen in Bergholz-Rehbrücke ist attraktiv

Der Zuzug ist enorm

Wohnungsbau u.a.

Eine neue Friedholfskapelle

Sozialwohnungen Schubertstraße

Das DIfE expandiert

Das „graue“ Haus und Villen wurden verschönert

Schulneubau Kita „Anne Frank“ ... ... und die Turnhalle

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm23

Nachdem die Gemeinde sehr viel Geld fürSchul- und Kitaneubau ausgegeben hatte, be-gann der Ausbau der maroden Straßen in Berg-holz-Rehbrücke. Jahrzehntelang ungepflegt undzerfahren und dadurch teilweise zu Wüsten- undbei Regen zu Seenlandschaften geworden, sollte

nun gemeinsam mit den Anwohnern Geld indieses Kapitel gesteckt werden. „Der Nuthe-Bote“ begleitete die Arbeiten mitvielen Berichten.Heute, im Jahr 2011, sind die Projekte fast ab-geschlossen. Unser medialer Kampf um jeden

Baum führte zu der Einsicht, die neuen Straßenals Alleen zu gestalten, so wie es Brinkmannschon bei der Gründung der LandhauskolonieRehbrücke vorgesehen hatte. Heute ist es eineFreude, an den fertigen Straßen zu wohnen.

Straßenbau kam erst sehr spät dran

Straßenbau

Anlieger und Spaziergänger sind zufrieden

Mörikestraße Gerhart-Hauptmann-Straße

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VerlusteAuch darüber musste „Der Nuthe-Bote leiderberichten. Altes musste weichen – manches istvon selbst gewichen. Veränderungen werden oft schmerzlich wahrge-nommen, manches verschmerzt man, manchesschmerzt noch lange. Die ganze Geschichte mit der Burgklause undder Königsbrücke beschäftigt den „Nuthe-Bo-ten“ bis heute (Fotos unten).Wie gern sind wir mit unseren kleinen Kindernzur Nuthe gewandert, sind bei Stremmes einge-kehrt, haben im Sommer bei einer Weißen mitHimbeerschuss unter den hohen Pappeln undKastanienbäumen gesessen oder im Winter inder Glasveranda. Bescheidene Freuden. Schade.

Erika Haenel

Verluste

Für ASA 128 mussten die Drogerie und ein Waldstück weichen

Das gut erhaltene Haus der Zweigstelle des Hygieneinsti-tuts wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgeris-sen. Heute steht hier ein Autohaus mit Parkplatz.

Die Gärtnerei Fritz Riek A.-Scheunert-Allee/Am Rehgraben macht Platz für REWE und ALDI

Wo vorher Chrysanthemen blühten, steht jetzt eine Tankstelle

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm25

Nicht nur „Der Nuthe-Bote“ - Der Ortsverein prägt das kulturelleLeben und bezieht weiter Stellung zu gesellschaftlichen Themen

1995 startet das Theaterprojekt „Ein Häuschen im Grünen“

Lückenbebauung nimmt im Laufe der Jahre im-mer mehr zu. Leider gibt es auch hier Verluste,nämlich beim Baumbestand. Es wurde (undwird) gebaut, es wurde (und wird) gefällt, undman fragte sich: „Warum ziehen Leute ins Grü-ne, und vernichten es dann?“ Es gibt leider auchheute Leute, die laut sagen: „Ich mag keineBäume. Vor mein Grundstück bitte keinenBaum.“ (Und auf dem Grundstück schon garnicht.)1995 fotografierten wir zusammen mit DetlevLexow, den Schülern André und Toni Schmand-ke, Ronny Fürneisen, Martin Stadthaus und Ju-liane Kläring Rehbrücker Bäume, besuchtenHolz verarbeitende Werkstätten wie RüdigerKläring und Eberhard Kyntschl, sahen uns an,

wie in der Thomas-Mann-Straße das Blockhausvon Herrn Albrecht entsteht. Das Projekt mündete in ein Theaterspiel nachdem Kinderbuch der amerikanischen, in derDDR lebenden Autorin Edith Anderson „DerKlappwald“. Das wollten wir zur Aufführungbringen.In dem Buch geht es darum, dass ein Großvaterseinem Enkel einen künstlichen Papierwald aufdem Dach des Hochhauses baut, weil sein Enkelnoch nie einen Wald gesehen hat: „Was ist einBaum, Opa?“ „Ein Baum! Der letzte Baum indieser Stadt ist gefällt worden, bevor ich zurWelt kam. Aber ich habe einen gesehen! Mehre-re sogar. Ich war gerade so alt wie Du. MeineEltern machten mit mir einen Ausflug ins Grü-ne…“. „Was ist das Grüne, Opa?“ „Das Grüne?,ja das gibt es nicht mehr. Nicht, wo wir rankön-nen.“ „Wo ist denn welches, Opa?“ „Hm“, sagteder alte Mann. „Weißt Du, wo die Müllkippe

ist?“ „Ja“, sagte der Junge.Und dann zählt der alte Mannauf, woran man vorbei muss,um ins Grüne zu kommen. „Und was ist ein Baum?“ „EinBaum ist eine Art langerStock, aber wenn er jung ist,ist er nicht sehr groß. Und ge-rade ist er auch nicht.“ Das istdumm“ sagte der Junge. „Ermüsste gerade sein.“ „Ermüsste nicht gerade sein!“,rief der Mann. „Bäume“,brüllte der alte Mann, „sindschön! Sie haben Äste, die inalle Richtungen herausragen,wie Arme! Sind wir gerade?Sind Katzen gerade? Ich saheinmal einen Baum mit Blät-tern, die waren auf einer Seitegrün und auf der Kehrseite sil-bern! Als der Wind wehte, wa-ren die wie – Blätter – wieechte Blätter – .“ „Oma, wa-rum weint Opa?“………….Wir probten den ganzen Som-mer im Garten, und es wurdenUnmengen von Eis verschlun-gen. Im November war esdann soweit, im Speisesaal desDIfE wurde gespielt. Dazuwurden die Baumfotos ausge-stellt.

Der erste Direktor des 1992 neu gegründetenDeutschen Instituts für Ernährungsforschung,Professor Ch. A. Barth, war uns sehr gewogen,und wir durften den Saal mehrmals für Veran-staltungen nutzen. Auch für die Auftritte desTournee-Theaters vom Berliner Ensemble BE.Siehe nächste Seite unten rechts.

Der Ortsverein

So entsteht ein echtes Blockhaus

Rehbrücker Kiefern Die große Eiche auf dem Friedhof Verbeugung – Applaus

Probenpause im Garten

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Angeregt durch Hanni Naase, in deren Gasthofin Gröben schon mehrmals das Tourneetheaterdes Berliner Ensembles aufgetreten war, holtenwir die Truppe auch nach Bergholz-Rehbrücke.Im großen Saal des DIfE konnten wir mehrereAufführungen erleben.

zierte….Ein anspruchsvoller Abend..“E. Haenel

„Killerfische“. „Zwei Männer zur Billigkur imAusland. Der eine die Inkarnation des spießigendeutschen Kleinunternehmers, der andere dasvielbenutzte Bild vom besserwisserischen Leh-rer. Dieser ist der Insider, bereits eine Woche amKurort, redet er auf den mit Vorurteilen Belaste-ten ein, nutzt seinen „Vorsprung“ zur Beleh-rung... ,Im Ausland muß man zusammenhalten’.Ein ausgesprochen gelungener Abend unter Lei-tung des Ortsvereins, der durchaus ein Kultur-ereignis darstellt, ein bezahlbares noch oben-drein.“ A.L.

„Das Nest“. „Ein Nest wollen sie bauen, Kurt,der Kraftfahrer und Martha, seine Frau. EinNest für ihr Kind, das sich schon meldet. Nichtssoll fehlen. Kurt sucht jede Gelegenheit zumSchuften für seinen Chef. Er will sich nichtnachsagen lassen, dass er es nicht schafft, eineFamilie zu ernähren. So verdrängt er, dass erauf einer Sonderschicht am Samstag Giftfässerheimlich entsorgen muss, die für sein Kind fastzur Lebensbedrohung werden. …. Die beidenSchauspieler spielten mit ergreifender Intensitätdie Tragik des Widerspruchs zwischen demWunsch nach Geborgenheit und dem vermeintli-chen Weg dahin….Eine Aufführung, die einemnicht aus dem Kopf geht und die man lange imHerzen bewahrt.“ E.H.

Illustre Gäste besuchten uns zu Lesungen: Klaus Büstrinmit „Die vertauschten Köpfe“, der Altphilologe Prof. Die-trich Ebener mit „Frauenschicksale in der griechischen Sa-genwelt“ u.a., Minister Steffen Reiche, mit einer Betrach-tung von Patrick Süskind „Amnesie in litteries“, ReinhartSchade mit „Bildekräfte unserer Kulturlandschaft – bäuer-liche Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, Gabrie-le Schnell mit Frauenportraits, der isländische BotschafterIngimundur Sigfússon sprach über sein Land, der Karikatu-rist Hans-Georg Stengel, der Komponist Gerhard Rosen-feld mit „Die Sprachlosigkeit der Musik“, Manfred Bofin-ger, um nur einige aufzuzählen.

1994/96 Großes Theater in Bergholz-RehbrückeJuli 1994 „Der Jasager und der Neinsager“ vonBertolt Brecht in der Regie von Peter ZadekFebruar 1995: „Die kahle Sängerin“ von Eugè-ne IonescoDezember 1995: „Liebesbriefe an Hitler“Februar 1996: „Killerfische“ von Manfred Kar-geAugust 1996: „Das Nest“ von Franz XaverKroetz

Besucherstimmen zu den Aufführungen: „Die kahle Sängerin“. „…man hat sich köstlichamüsiert, mit welcher Raffinesse Ionesco in derPlauderei die Leere eines Abends in einer klei-nen bürgerlichen Gesellschaft darzustellen ver-mag….Abgerundet wurde dieser kurzweiligeAbend mit einer belebenden Diskussion von Ak-teuren und Publikum in gemütlicher Runde beieinem Gläschen Wein….Darsteller und Publi-kum waren sich einig, auf ein da capo zu blicken.…Dem BE und dem Ortsverein ist dafür zu dan-ken, dies zu ermöglichen.“ L. Aust

„Liebesbriefe an Hitler“. „…Im Wechsel mitSchlagern aus dieser Zeit erzeugten diese Briefein ihrer Unterwürfigkeit, Gläubigkeit und Hin-gabe Beklemmung, Lachreiz und wieder Be-klemmung angesichts der Bereitschaft, einemFührer bedingungslos zu trauen und zu folgen.Die erotischen Schauerlichkeiten wurden in ei-ner suggestiv zurückhaltenden Weise vorgetra-gen, die die Briefeschreiberinnen nicht denun-

Gut besuchte Literaturabende inder Bibliothek – Kooperation zwi-schen Bibliothek und Ortsverein

Theater

Ehrenamtlich: Charlotte Hoppedietzel Einführung zur Lesung von Prof. Dietrich Ebener durch R.-D. Bathe

„Das Nest“ von Franz Xaver Kroetz

Auflösung und Katalogisierung der Scheunert-Bibliothek

Unsere GemeindebibliothekIm Dezember 1994 wurde unsere Ge-meindebibliothek wiedereröffnet. AmEntstehen hatte unser Ortsverein einennicht geringen Anteil. Weil die Bibliothek nach der Wende ausdem Haus Wilhelm-Busch-Straße EckeBärwinkel weichen musste, kam der Be-stand erst einmal in den Gemeindekeller.Dazu wurde uns von der Gewerkschafts-gruppe des Ernährungsinstituts die Scheu-nert-Bibliothek angeboten. Man wollte sienicht mehr haben. Wir machten eine Be-standsaufnahme und übergaben sie zu denanderen Büchern. Große Unterstützung bekamen wir vonWolfgang Kettmann von der Gemeinde-verwaltung, eine neue Bibliothek aufzu-bauen. Sie wurde im Dezember 1994 er-

öffnet. Um den Kinderbuchbestand auf-füllen zu können, veranstaltete der Orts-verein einen Basar. Der Erlös sollt für An-schaffungen sein. Anfänglich gab es ABM-Kräfte, die dieBibliothek führten. Als diese endeten,übernahmen wir mit einigen engagiertenFrauen den Dienst. Eine Liste vom erstenHalbjahr 1996 liegt noch vor. Es beteilig-ten sich: Charlotte Hopperdietzel, AngelaViolet, die auch schon zusammen mitGretel Fleischmann die Scheunert-Biblio-thek katalogisiert hatten, Dagmar Scho-bert, Frau v. Twist, Christina Dreykluft,Elsbeth Knake, Erika Haenel. Heute leitetseit einigen Jahren hauptamtlich RitaDreykluft erfolgreich die Bibliothek – dieAnstrengung hatte sich gelohnt.

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Angeregt durch Familie Dr. Detlev und BrigitteKnuth, die in dem Haus des isländischen Kom-ponisten Jón Leifs in der Liselotte-Herrmann-Straße wohnte und sich schon mehrere Jahremit der Vita des Komponisten beschäftigt hat-te, machte sich der Ortsverein daran, den schonseit 1992 nach Jón Leifs benannten und inzwi-schen verlotterten Platz zu seinem 100. Ge-burtstag herzurichten. Wir steckten viel Arbeit, Kraft und Begeiste-rung in das Projekt. Dass es jetzt so enden muss,ist eine Tragik. Lesen Sie bitte dazu die Erinne-rungen unseres Mitglieds Ingeborg Kröner. Siewar die Hauptakteurin. Wir haben 10 Jahre denPlatz gepflegt und die Pflege vor zwei Jahren andie Gemeinde abgegeben. Seitdem wurde nichtsgemacht, aber im Herbst soll etwas passieren.

Erika Haenel

Noch bevor wir 1994 aus Mannheim, das wirstets nur als berufsbedingte Zwischenstation be-trachtet hatten, nach Rehbrücke zogen, lernteich Erika Haenel kennen, die mir mit vielFreundlichkeit und Offenheit entgegen kam,was für mich als „Zugereis-te“ eine große Erleichterungwar. Es gab hier also sehrnette Menschen. Was warnaheliegender, als mich demvon ihr gegründeten Orts-verein anzuschließen unddamit das „Innenleben“ vonRehbrücke etwas näher ken-nenzulernen?1998 bot sich dann mit dem100.Geburtstag des isländi-schen Komponisten JónLeifs, der einige Jahre inRehbrücke gelebt hat, Gele-genheit, auch aktiv an derVerschönerung des Ortesmitzuwirken, indem ichmich an der Gestaltung eines Platzes, der seinenNamen tragen sollte, beteiligte.Ich war überrascht und beglückt von der Hilfs-bereitschaft aller angesprochenen Firmen undBürger, wenn sie hörten, dass es um die Ver-schönerung ihres Ortes ging. Die Zusammenar-beit von Gartenarchitekt und Bürgern, die na-

türlich ehrenamtlich war, und der Gemeindewar herzerfrischend. So wurde der Platz dannbei herrlichem Wetter und in Anwesenheit desisländischen Botschafters und seiner Frau ge-meinsam feierlich eingeweiht.

So weit so gut. Aber leider hatte der Orts-verein in seiner Begeiste-rung der Gemeinde zuge-sagt, den Platz auch zupflegen, eine Zusage, diesich als unrealistisch er-wies. Die meisten von unswaren damals schon imRentenalter und sind seit-her nicht jünger geworden;kurzum: Wir schaffen esnach 10 Jahren Pflegenicht mehr, und der Platzverwahrlost. Die Gemein-de, sonst durchaus in derGestaltung von Freiflä-chen aktiv, müsste eine

Lösung finden, die den Platz wenigstens ordent-lich erscheinen lässt. Vielleicht eine pflege-leichte Wiese? Manche einheimische Blumezeigt schon jetzt, dass sie sich dort wohl fühlt.Es ist schade, wenn so viel Bürgersinn in so vielUnkraut endet.

Ingeborg Kröner

Der Jón-Leifs-Platz – leider ein Trauerspiel

Jón-Leifs-Platz

Ingeborg Kröner mit Helfer

Viele Hände waren beteiligt

Die Buddeler: Dorothea Woida, Siegfried Jahn, Irmgard Krause, Ingeborg Kröner, ErikaHaenel, Peter Breuer

Oben: Bei Familie Knuth mit dem isländischen Botschafter und Pianist Örn MagnussonUnten: Einweihung des Platzes mit dem Planer Bernd Kahle (Mitte)

Eine tatkräftige Frau erinnert sich

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28mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

... von Siegfried Jahn20 Jahre Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e. V.und 20 Jahre „Der Nuthe-Bote“ – das waren ne-ben vielen anderen Aktivitäten bemerkenswerteKunstausstellungen und kulturhistorische Bei-träge zur Ortsgeschichte. Beide der Bereiche-rung des kulturellen Lebens der Ortsgemein-schaft und der Identitätsstiftung dienend – beidemit der Absicht, Menschen mit gleichen oderähnlichen Interessen zusammenzuführen undInitialzündungen für weiteres Wirken zu entfa-chen.Dieses Forum, das daplötzlich 1991 auf sichaufmerksam machte,beeinflusste auch mei-ne persönlichen Vorha-ben. Waren bisher un-orientierte Überlegun-gen auf Potsdam ausge-richtet, mit dem unserOrt ja fast 15 Jahre ver-bunden war, so war aufeinmal klar – hier solltemein Betätigungsfeld sein. Eine Materialsamm-lung zum Ort und einiger seiner ehemaligen Be-wohner – Notizen, Autographen, Bücher, Ge-mälde, Grafiken, historische Ansichtskarten -unterstützten das Wagnis einer Annäherung anden „Nuthe-Boten“. Aus einer verhalten formu-lierten Anfrage an die Redaktion, ob eventuellInteresse an einem Text zu Kurt Breysig beste-hen würde, entwickelte sich im Laufe der Jahredurch weitere Beiträge eine engere Bindung, diedurch die Aktivitäten des Ortsvereins, an denenich mitwirken konnte, noch potenziert wurde.Besonders die Gestaltung des Jón-Leifs-Platzesbewirkte eine Einbindung in die Gruppe der

Mitglieder des Ortsvereins, deren persönlicheHaltungen und Ausstrahlungen mir angenehmwaren. Als Freund des Ortsvereins wurde ich indessen Versammlungen unbefangen und herz-lich begrüßt. Die offene und anregende Stim-mung des Gremiums forderte von Beginn anÄußerungen, aus denen sich ganz unausgespro-chen wie selbstverständlich ein Mitspracherechtergab und später auch erwartet wurde. Wieselbstverständlich verwoben sich dabei meineIntentionen mit denen des Ortsvereins oder ein-

zelner Mitglieder, und es ent-standen gemeinsame Projekte– hauptsächlich Ausstellun-gen von Werken der Künstler,die im „Nuthe-Boten“ bereitsbesprochen worden warenoder die Übernahme von Teil-bereichen übergreifender Ex-positionen. Innerhalb der Neuorientie-rung nach der friedlichen Re-volution von 1989 stand der

Ortsverein mit seinen, der Allgemeinheit die-nenden Vorhaben ziemlich allein da und warauch danach für mehrere Jahre der einzige Trä-ger kultureller Veranstaltungen. Rückblickenderscheinen die Anfänge bescheiden, jedoch festfundiert in dem Willen der Vereinsmitglieder,Neues, Anderes, dem Gemeinwohl Nützendeszu schaffen. Dazu war Hilfe von vielen Seitennotwendig, die bereitwillig durch Handwerker,Gewerbetreibende und Privatpersonen gewährtwurde. Von Anfang an gelang es dem Ortsver-ein, Ausstellungen von hohem Schau- und Infor-mationswert zu gestalten. Sie installierten be-reits vergessene Mitbewohner und ihr Schaffenerneut in das örtliche Bewusstsein: Karl Holtz,Walther Partke, Arthur Julius Barth, Egbert Pat-zig und Magda Langenstraß-Uhlig. Waren dieNamen Holtz und Partke eigentlich immer prä-sent, leistete der Ortsverein Pionierarbeit um dasWirken der Maler Magda Langenstraß-Uhlig,Arthur Julius Barth und Egbert Patzig. Heutesind Karl Holtz, Egbert Patzig und Magda Lan-genstraß-Uhlig überregional bekannt. Einen Qualitätssprung erreichten die Ausstel-lungen des Ortsvereins, als mit der GaleristinSigrun Antonietti eine kompetente Partnerin undansprechende Räume gefunden wurden. In ihrerGalerie wurde das aktuelle künstlerische Poten-tial des Ortes mit der Serie “Die Lust am Ge-stalten” ausgelotet und brachte einige Überra-schungen. Zwischen Neoimpressionismus undGraffiti bewegten sich die Arbeiten BernhardLinneckes (2005), Margarete Lembergs (2006)und Daniel Kühnels (2006).Als professionelle Fotografin und Lyrikerinwies sich Elke Huebener-Lipkau aus. Mit ihrerAusstellung und einem Vortragsabend wurdeeine Neuentdeckung gefeiert.Für die vielen Impulse aus zurückliegendenJahren danke ich dem Ortsverein sehr. SeineVeranstaltungen hatten den Rang gesellschaftli-cher Ereignisse. Meinen Glückwunsch zum Ju-biläum, und das kommende Dezennium verbin-

de ich mit der Hoffnung auf Fortbestand, anhal-tende Zukunftsorientiertheit, immerwährendeVielseitigkeit und ausreichend Ideen für weitereProjekte im Interesse des Gemeinwohls.

Siegfried Jahn

Kulturhistorische Beiträge von Siegfried Jahn von 1992 bis 2010

– Wie ein Klotz in der Landschaft – HausBreysig und seine Bewohner (Teil 1+2)

– Monarchischer Glanz – ein Beitrag zur Ge-schichte des Feierabendheims für Blinde inRehbrücke

– Die vergessene Kunstausstellung anlässlichder 700-Jahrfeier Bergholz

– Persönlichkeiten, die in Rehbrücke lebten– Der Maler Arthur Julius Barth– Der isländische Komponist Jón Leifs– Hommage an Rudolf Presber– Der Arzt und Maler Dr. Med. Walther Part-

ke– Silvio Gesell – der „fremdländische Phan-tast“

– Paul Malik – Ein Maler des Havellandes– Egbert Patzig – Maler des expressiven Rea-lismus

– Karl Holtz zum 100 Geburtstag– Ernst Kohlschütter – des Kaisers Astronomund Geodät

– Die Malerin Magda Langenstraß-Uhlig– Zum 25. Todestag des Architekten undKommunalpolitikers Gerhard Bönicke

– Kurt Breysig und August Endell – ver-wandt nicht nur im Geist

– Gerhard Stralau ist tot – ein Schüler erin-nert sich

– Kurzbiografien von: Kurt Breysig, ErnstKohlschütter, Silvio Gesell, Otto FriedrichGandert, Karl-Arthur Scheunert, Kurt Täu-fel, Reinhardt Schneeweiß, Günter Bicke-rich, Louis Meyer, Gert Rothberg, RudolfPresber, Jón Leifs, Gerhard Rosenfeld, ErikaEngel-Wojahn, Magda Langenstraß-Uhlig,Arthur-Julius Barth, Karl Holtz u.a.

– Dr. Georg Lenz – Kunstwissenschaftler, Bi-bliothekar, Kurator

– Das Fotoatelier Geisendorf– Jón Leifs und das Berliner Phonogrammar-chiv

– Die Schwesternschaft des Friedenshorts(Teil 1+2)

– Das Grebesche Haus– Die Freiwillige Feuerwehr – 80jähriges Jubi-läum

– Weißer Sport in Rehbrücke– Glocken- und Kirchweihe 1925 in Bergholz– Moorsprengung für den Autobahnbau beiSaarmund

– Der Kulturbund zur demokratischen Er-neuerung Deutschlands – WirkungsgruppeRehbrücke

– Königliche Domäne, Amt, Rittergut,Schloss – zur Geschichte eines SaarmunderBauwerks

Ausstellungen des Ortsvereins mit Siegfried Jahn

1998 Walther Partke – Arzt und Maler – ZumSpringbruch

1999 Der Rehbrücker Maler und KarikaturistKarl Holtz – Arthur-Scheunert-Allee 128

1999 Islandfotografien von Reinhard Böhmzum 100. Geburtstag von Jón Leifs – Arthur-Scheunert-Allee 128

2000 Metamorphosen – Die Nutheniederung imWandel – Fotos von Siegfried Jahn – Zum Springbruch

2001 Der Maler Arthur Julius Barth 2001 – Richard-Kuckuck-Straße

2003 „Spuren in märkischem Sand“ zum Ortsju-bläum 2003 – Zum Springbruch

2005/2006 Ausstellungsreihe „Die Lust am Ge-stalten“ im GalerieAtelier EigenArt von Sigrun Antonietti: Bernhard Linnecke,Margarethe Lemberg, Daniel Kühnel,Magda Langenstraß-Uhlig

2007 Egbert Patzig – die Rehbrücker Jahre – im GalerieAtelier EigenArt von Sigrun Antonietti

2008 Karl Holtz Buchillustrationen – im Gale-rieAtelier EigenArt von Sigrun Antonietti

2009 Elemente – Elke Hübener Lipkau – imGalerieAtelier EigenArt von Sigrun Antonietti

Bildberichte auf den Seiten 29/31

Erinnerungen ...

Siegfried Jahn mit Detlev Lexow

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Die Walther-Partke-Ausstellung 1998 war un-sere erste. Zusammen mit dem Sohn des Ma-lers, Carl-Ernst Partke, konzipierte SiegfriedJahn diese Ausstellung. Aus einem riesengro-ßen Bestand wurde ein Querschnitt des Schaf-fens des malenden Landarztes gezeigt. Der große Raum in der Straße Zum Spring-bruch, in dem sich heute Geschäfte befinden,wurde uns freundlicherweise von Greutzinger+ Partner GmbH kostenlos zur Verfügung ge-stellt. Die Holzaufsteller fertigte die Tischle-rei Schmiechen & Grüber in Bergholz an. Eswar ebenfalls eine Spende, vermittelt vonBernd Henning, dessen Vater uns auch beimAufbau half. Die große Ausstellung war ein Ereignis inBergholz-Rehbrücke, das viele Besucher an-zog. Die zweiwöchige Ausstellung war täglichvormittags zwei und nachmittags drei Stundengeöffnet. Die Aufsicht wurde, wie bei allenweiteren Ausstellungen, von unseren Vereins-mitgliedern geleistet. Schon 1999 folgte die zweite Ausstellung: DerRehbrücker Maler und Karikaturist Karl Holtz.Sammelstücke von Siegfried Jahn wurden er-

gänzt durch Leihgaben von Georg und BerndZoller sowie von Dr. Hans-Joachim Rook. Da-mals hatte uns Kurt Baller eine großzügigeSpende von EMB, Erdgas Mark Brandenburgbesorgt zur finanziellen Unterstützung des Un-ternehmens. Glasermeister Jens Engelmannspendierte uns Glasscheiben zum Schutz vonausgestellten Büchern. Prominenter Gast zurEröffnung war der Karikaturist Harald Kretz-schmar. Für diese Ausstellung hatten wir wiederum ei-nen Raum kostenlos vom Eigentümer der La-denräume Arthur-Scheunert-Allee 128 zur Ver-fügung gestellt bekommen. Gleich um die Ecke, Richard-Kuckuck-Straße,hat dann Siegfried Jahn im Jahr 2001 eine Aus-stellung zum 75. Todestags des RehbrückerMalers Arthur Julius Barth eingerichtet und einBlatt mit der Vita des Künstlers herausgegeben.Zur Eröffnung konnten wir den Sohn desKünstlers, Joachim Barth und seine Frau Irm-gard aus Aarolsen begrüßen.Alle Ausstellungen des Ortsvereins wurden zuunserer Freude von Lehrern mit ihren Schülerngenutzt, ihre Heimat kennen zu lernen.

Ausstellungen

Gehobene Schätze

Karl Holtz: Berliner Straßenszene

G. Zoller und Harald Kretzschmar Schüler in der Ausstellung

Carl-Ernst Partke mit Schülern

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30mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Ausstellungen

Bernhard Linnecke mit Sigrid Anto-nietti auf ihrem roten Sofa

Daniel Kühnel (2. v. l.) stellte seine Graffiti-Kunstwerkeaus

Siegfried Jahn mit Margarethe Lemberg beim Hängen der Bilder Von links: Sigrun Antonietti, Dr. Sigmar Uhlig und Gattin, Siegfried Jahn

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm31

Zwei große heimat- und gesellschaftsgeschicht-liche Ausstellungen veranstaltete der Ortsverein1999 und 2003:

1999 „Wendezeiten: Bergholz-Rehbrücke im Wandel“Chancen – Herausforderungen – Wandlungen

2003 zum 100jährigen Bestehen der LandhauskolonieRehbrücke und 775 Jahre Bergholz „Spuren in märkischem Sand“.

Für diese Ausstellungen wurden uns wiederumkostenlos große Ladenräume in der Straße ZumSpringbruch zur Verfügung gestellt. Dafür be-danken wir uns bei Thomas Hilburger Immobi-lien. Für alle, auch vorher beschriebenen, Aus-stellungen in Geschäftsräumen sorgte Elektro-meister Wilfried Bidassek für gutes Licht, undThomas Ebersbach stattete die Räume mit Blu-menschmuck aus. Die Aufsteller für die Tafelnlieh uns das Deutsche Institut für Ernährungs-forschung.Es war eine perfekte Zusammenarbeit vieler. Wir zählten über 1000 Besucher.

Gästebuch zur Jubiläumsausstellung„Danke für diese wunderbare Ausstellung! Fürmich ist sie eine Reise in meine Kindheit und Ju-gend – so habe ich mich auf Bildern vom Chorund beim Volkstanz gesehen.“ E.K.

„Als Ur-Rehbrücker finde ich sehr gut, dass esBürger schaffen, solch eine „Ausstellung in die-sem Maße auf die Beine zu stellen. VielenDank“…

„So wirklich interessant und schön,das hat man selten gesehn.Die Erinnerungen können den Besucher informieren – und von Herzen rühren!Dank allen Gestaltern und dem Veranstalter!“

W.Sch.

Lesungen in der Jubiläumsausstellung

Reihe „Menschen in DiktaturenGerda Szepansky „Alice Bloch“, mit Erinne-rungsstücken des Sohnes Michael BönickePeter Breuer „Aus dem Tagebuch meiner Mut-ter – Rehbrücke 1945Alexander Richter „In der alten Heimat“, nachStasiknast und Freikauf in die BRD

Kurt Baller „100 Rätselbiografien Bergholz-Rehbrücker Bürger“

Großer Andrang vor den Dokumenten der Wendezeit:Protokolle der stürmischen Zeit 1989/1990

Interessierte Besucher fanden wir in Schülern, die mit ih-ren Lehrern die Ausstellung besuchten

Freude bei Veranstaltern und Gästen über die gelungenePräsentation. Von links: Erika Haenel, Christel Kühnel,Hildegard Feist, Carl-Ernst Partke

Siegfried Jahn bei der Einrichtung seines Teils der Aus-stellung

Die Tafeln der Ausstellung „Spuren in märkischem Sand“

FrühgeschichteDie Entstehung unserer LandschaftDie Entdeckung des NuthetalsBergholz unter dem Großen KurfürstenDie BurgfischereiWasser ist Leben

BauenBergholz um 1900RehbrückeDie Bergholzer Feldflur wird entdecktBerliner brauchen SommerfrischeWeitere ErschließungDie neue KolonieZwischen 1910 und 1930FamiliendokumenteBauen für den kleinen MannDer Krieg ist vorbei

MenschenDas Nuthetal – Magnet über die ZeitenSpurensuche in BergholzTages Arbeit – abends GästeStadtflüchterGeschäftslebenUnrecht auch in dieser IdylleNur 12 Jahre (1933-1945)Nach Kriegsende 1945Carl Arthur ScheunertSoziales und Kultur in der Planwirtschaft750-Jahrfeier 1978Die Freiwillige Feuerwehr Bergholz-RehbrückeEs war einmal…

Sammlung und Forschung S. Jahn:Alte Ansichten auf Postkarten und ausgewählteGemälde von Bergholz-RehbrückeRehbrücker Köpfe

Heimatpflege

Aus dem Gästebuch:

Schüler: „Mir hat es sehr gut gefallen. Da steckenviele Erinnerungen drinnen. Danke Judith F…“.

„…Und ebenfalls finde ich es schön, dass hier soviele Umweltbilder hängen. Und dass sich Berg-holz so viel für die Umwelt einsetzt.“ Klasse 4b

„Ich war hier und komme mit meinen Eltern wie-der!“ Jana Kl.7a

Videos von Vera Schiele:Ereignisse aus mehreren Jahren, wie Ausstel-lungseröffnungen, Lesungen und anderes in derÖffentlichkeit stattfindende sowie, Portraits vonPersönlichkeiten des Ortes, wie Katharina Bi-ckerich, Carl-Ernst Partke und Horst Killat, aufVideos aufgezeichnet und vorgeführt

Ein von Schülern angefertigtes Modell vonBergholz-Rehbrücke

Bilder von Werner Puschmann, Saarmundund Joachim Keller, Bergholz-Rehbrücke

Alte ModeLeihgaben von der Kostümbildnerin HanneloreWagner, Saarmund

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Die Gedenktafel am Bahnhof Rehbrücke

Frans Raspés Wunsch, man möge die Nachweltin Form einer Gedenktafel an das Unrecht erin-nern, das auch hier in Rehbrücke zur Nazizeitgeschah, erfüllte der Ortsverein. 2005. ZehnJahre nach dem Besuch der Niederländer wurdeeine Gedenktafel an der Arthur-Scheunert-Alleeaufgestellt, die mit vielen Spenden aus der Be-völkerung und mit Hilfe von Rehbrücker Hand-werkern und Künstlern (Johannes Bürger, Eber-hard Kyntschl, Bernd Hartwig und Elena vonMartens) verwirklicht wurde. Zu diesem Anlasskam Raspé wiederum nach Rehbrücke. Die Ent-hüllung wurde von ihm vorgenommen – ein gro-ßer Moment für ihn. Zur festlichen Enthüllung in Anwesenheit vielerBergholz-Rehbrücker Bürger kamen Almuth Pü-schel, die Autorin des Buches „Zwangsarbeit inPotsdam“, und Dr. Hans-Otto Bräutigam, Vor-standsvorsitzung der Stiftung „Erinnerung, Ver-antwortung und Zukunft“. Die Gedenktafel ist später auf denBahnhofsvorplatz umgestellt wurden und hat jetzt einen re-präsentativen Platz.

Textentwurf für die Tafel: Gegen das VergessenIm Jahr 1942 wurde in einem großen Waldstück am Bahnhof Rehbrückedas Arbeiterdurchgangslager Rehbrücke für 1200 Insassen errichtet undim März 1943 in Betrieb genommen. Hierher brachte man zwangsrekru-tierte Menschen aus den von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg be-setzten Ländern, hauptsächlich Belgier, Franzosen und Niederländer. Siesollten im Deutschen Reich die Rüstungsindustrie und das öffentliches Le-ben aufrechterhalten. Das Lager Rehbrücke war Teil des Zwangsarbeitersystems der Nationalso-zialisten, in dem Menschen aus den im Krieg eroberten Ländern als Ar-beitssklaven dienten.Bürger der Gemeinde Nuthetal widmen diese Tafel dem Gedenken an ge-schehenes Unrecht.

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Die Veranstaltungen des Ortsvereins, die inden folgenden Jahren stattfanden, hatten im-mer einen gesellschaftlich-politischen Hin-tergrund

50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs,1995, besuchten ehemalige niederländische In-sassen des Durchgangslagers für Zwangsarbei-ter am Bahnhof Rehbrücke die Stätte ihrer Erin-nerung. Der Ortsverein erfuhr davon. Wir be-grüßten die alten Herren und führten sie durchdas Gelände. Aus dieser Begegnung lernten wirspäter Frans Raspé kennen, der 1943 auch indieses Lager eingeliefert worden war und dannin Schlesien Zwangsarbeit verrichten musste. Es entwickelte sich ein Schriftverkehr, der zueinem Besuch 1999 führte. Wir luden ihn für das nächste Jahr ein, in Reh-brücke über seine Erfahrungen zu berichten,und er nahm die Einladung gern an.

Wir hatten Ende 2000eine dreiteilige Reihegeplant „Wider dasVergessen“, in dersein Schicksal, dasSchicksal der Reh-brücker Jüdin AliceBloch und das vonAnne Frank darge-stellt werden sollte. Es gibt Reste des La-gers, eine Alice-

Bloch-Straße und einen Kindergarten „AnneFrank“ im Ort. Das sollten nicht nur leere Be-griffe sein. Wie groß das Interesse im Ort war, zeigte der je-weils volle Saal in der Kita „Anne Frank“, derwir hier nochmals für die Gastfreundschaft dan-ken.

Im I. Teil erzählte Frans Raspé sein Schicksal,das ihn als 19jährigen 1943 in den Niederlandenereilte, wo die deutsche Besatzungsmacht Ar-beitskräfte für die deutsche Kriegsindustrie vonder Straße wegholte, weil die deutschen Männerim Krieg waren.

Im II. Teil las Gerda Szepansky, Frauenrecht-lerin, Journalistin und Schriftstellerin aus ihremBuch „Frauen leisten Widerstand“, in dem siesich mit dem Schicksal von Frauen im DrittenReich beschäftigte. Unter anderem auch mitdem Schicksal von Alice Bloch, die 1943 inAuschwitz ermordet wurde.

Im III. Teil erlebten wir eine szenische Auf-führung des „Tagebuch der Anne Frank“, dasChristel Lehrmann mit Schülern der 3. und 4.Klassen erarbeitet und einstudiert hatte.

Der Ortsverein bedankte sich bei Christel Lehr-mann: „ … Danke, dass Sie gezeigt haben, wieman Menschlichkeit in die zarten Kinderseeleneinpflanzen kann.“

Wider das Vergessen

Christel Lehm

ann

Gerda Szepansky Frans Raspé

Beeindruckende Darstellung des Schicksals der Anne Frank

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Deutschland war im zwanzigsten Jahrhunderterst durch die nationalsozialistische und an-schließend durch die kommunistische Dikta-tur gezeichnet. Trotz der schrecklichen Er-fahrungen, die in dieser Zeit gemacht wur-den, haben Diktaturen für nicht wenige Men-schen auch heute durchaus etwas Attraktivesund Verführerisches. Sie versprechen Ord-nung, Sicherheit, sozialen Ausgleich, wenigVerantwortung und damit auch wenig Risiko,Fehler zu machen. Gerade in schwierigen undunsicheren Zeiten fühlen sich manche Men-schen oft überfordert, und die genannten Fak-toren gewinnen zunehmend an Bedeutung.Auch das Land Brandenburg ist hiervon nichtfrei.Dass diese (vermeintliche) Sicherheit mit demVerlust von Freiheit, eigener Identität und demVerfall der eigenen Kultur einhergeht, wird zumTeil verdrängt oder auch bewusst in Kauf ge-nommen. Wie wird Diktatur von Menschen im

Alltag tatsächlich erfahren, wie reagieren sie?Wie werden Menschen von Diktaturen geprägt?Die Antworten auf diese Fragen und auf die Fra-ge, wie sich eine Diktatur auf das reale Lebentatsächlich auswirkt, sind für viele nicht wirk-lich greifbar.Der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke befasstesich 2003 und 2007 mit zwei Veranstaltungsrei-hen. Sechs Veranstaltungen sollten sich diesemThema widmen, und an sechs sehr unterschied-lichen Beispielen sollte deutlich gemacht wer-den, zu welchen extremen Verhaltensweisen dasLeben in einer Diktatur führen kann.Mit diesen Veranstaltungen sollte ein Beitragzur historisch-politischen Bildung geleistet wer-den. Nicht nur der Staat, sondern auch die Ge-sellschaft in der Bundesrepublik Deutschlandhat auf Grund der Erfahrungen in der Vergan-genheit eine besondere Verpflichtung, die Ent-wicklung eines auf Demokratie, Toleranz undPluralismus gründenden politischen Bewusst-seins zu fördern. Der Ortsverein Bergholz-Rehbrücke wollte mitden geplanten Veranstaltungen die Schattensei-ten einer Diktatur aufzeigen und dazu beitra-gen, das Verständnis für politische Sachverhal-te zu fördern und das demokratische Bewusst-sein zu festigen. Denn nur, wer in ausreichen-dem Maße Kenntnisse über historische und po-litische Zusammenhänge besitzt, ist in derLage, aus der Geschichte zu lernen. Da diesalle Menschen in einer Gesellschaft betrifft,sollten alle interessierten Jugendlichen und Er-wachsenen in Bergholz-Rehbrücke die Mög-lichkeit erhalten, an den Veranstaltungen teil-zunehmen. Den Teilnehmern sollte die Mög-lichkeit gegeben werden, sich durch die Lesun-gen und die sich anschließenden Diskussionenmit Experten eine Vorstellung davon zu ma-chen, was das Leben in einer Diktatur aus-macht. Das riesige Interesse an diesen Themen zeigtesich in vollen Sälen und an lebhaften Diskussio-nen.

Auch das soll nicht vergessen werden

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Erste Reihe 2003 in der Jubiläumsausstellung(s. auch Seite 31)

Teil I Alice Bloch – Rehbrücker Jüdin -1943 ermordet in AuschwitzLesung aus den Büchern von Ger-da Szepansky und „Tagebuch fürmeinen Sohn 1939–1943“ vonAlice Bloch

Teil II Peter Breuer „Aus dem Tagebuchmeiner Mutter Rehbrücke 1945“

Eine starke Frau bei Kriegsende

Teil III „Alexander Richter in der altenHeimat“

Anfang der 80er Jahre Verhaftungwegen eines bis dato nie veröf-fentlichten kritischen Buches überZustände in der DDR sechs JahreZuchthaus. Begründung Volksver-hetzung. Die BRD „kaufte ihnfrei“….

Zweite Reihe 2007 in der Kita „Anne Frank“

Teil I Die Bücherverbrennung 1933Vortrag zur deutschen Geschichtevon Werner Tress, wissenschaftli-cher Mitarbeiter am Moses Men-delssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien Potsdam

Teil II Alexander Richter „Das Unfass-bare“ – die Selbstverbrennungdes Pfarrers Oskar Brüsewitz1976 in Zeitz

Teil III Dokumente des Misstrauens –Erika Haenel liest aus den Stasi-akten ihres Mannes Helmut Hae-nel, Direktor des Instituts für Er-nährungsforschung.

Diktaturen

Alexander Richter

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2001 die Reihe „Frauen“Frauenleben in verschiedenenGesellschaftssystemen solltenuns beschäftigen, in Gesell-schaftssystemen, die die Älte-ren von uns selbst miterlebt ha-ben: die DDR und die Bundes-republik. Diese Zeit auch denJungen zu vermitteln, hattenwir uns vorgenommen.

*Zum Frauentag las Gerda Sze-pansky aus ihrem Buch „Diestille Emanzipation – Frauen inder DDR“.

*Zwei Wochen später erzählteValgerour Valsdóttir, die Fraudes isländischen Botschafters,die wir bei der Einweihung desJón-Leifs-Platzes kennen ge-lernt hatten, über ihre Pflichtenund Aufgaben an der Seite ei-nes Botschafters.

*2002 die Reihe „Die Sehn-süchte der Frauen“Sehnsucht – Liebe – welch einPotential an Gefühlen......und welch ein Potential fürimmer neuen Stoff, sei es fürLiteratur, Musik, Medien, fürdie Entwicklung einer Kulturüberhaupt. Unter dem Aspekt Ost-/West-biographien wollten wir derFrage nachgehen, spielt Ost/West überhaupt eine Rolle,wenn es um Sehnsüchte undLiebe geht? Wie beeinflussenuns Sehnsüchte und Liebe in ei-ner konkreten Situation, in ei-ner konkreten Umgebung?

*Wieder war Gerda Szepansky(Westberlin) zu Gast und lasaus ihren Erzählungen überFrauen.Am zweiten Abend las Dr.Käthe Seelig (Ostberlin) ausihrem Buch „Aber die Liebebleibt“Am dritten Abend bereitete unsDr. Ursula Winnington (Publi-zistin: z.B. „Liebe, Phantasieund Kochkunst“) einen ver-gnüglichen Abend mit ihremBuch „Aphrodites Gaben“ überAphrodisiaka. Der Abend wur-de mit einem aphrodisierendenSchokotrunk bereichert.

*„Klassik und Jazz auf zwei Sa-xophonen“ boten uns bei Teil IIund III Dr. Harro Sander und Dr. Ste-phan Aust. Bei einem GlasWein gab es Gelegenheit zuguten Gesprächen

Von Frauen für Frauen

Dr. Käthe Seelig Valgerour Valsdóttir

Gerda Szepansky

Dr. Ursula Winnington

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Niemand möchte Krieg am eigenen Leibe erleben. Der Spruch „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ ist gut ge-meint, aber ist er realistisch?Eine in unserem Privatbesitz befindliche Anzahl von Feldpostbriefen ausdem Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 und Briefe aus der Heimatsprechen eine andere Sprache. Die jungen Menschen zogen 1939 mit der vollen Überzeugung in denKrieg, ihr Vaterland vor dem Unheil bewahren zu müssen. Daneben spre-chen aus den Briefen Tatendrang, sich beweisen zu wollen, alles Eigen-schaften junger, sich in der Entwicklung befindlicher Menschen.Überzeugt waren die jungen Soldaten und auch ihre Briefempfänger inder Heimat, Bruder, Schwägerin und Eltern, durch die Propagandama-schine der Nationalsozialisten, Rundfunk und „Völkischer Beobachter“,das Blatt der Partei, die mit Lügen und Appellen an dunkle Instinkte ar-beitete. Erschüttert durch diese Zeitdokumente konzipierten wir eine dreiteiligeReihe „Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“???

1.Teil: Lesung der Briefe, ergänzt durch Erlebnisse eines Kindes in denBombennächten in Berlin zu dieser Zeit und Zitate aus dem „VölkischenBeobachter“Mitwirkende: Benjamin Mihan, Oscar Kochan, Juliane Ebersbach, FrankReich, Anne-Kathrin Schrader, Erika Haenel (Fotos unten rechts)2. Teil: „Flucht und Vertreibung als Folge des Zweiten Weltkriegs“ Vor-trag Prof. M. Schwartz, Institut für Zeitgeschichte Berlin3. Teil: Das Antikriegsmuseum der Friedensbibliothek Berlin-Branden-burgDer Leiter des Museums, Jochen Schmidt, zu Geschichte und Anliegendes MuseumsZu allen drei Veranstaltungen war die große Ausstellung des Antikriegs-museums „Verweigerung und Widerstand“ in der Aula der GrundschuleOtto Nagel zu besichtigen.Wir sind erfreut, dass die Lesung der Feldpostbriefe von zwei Gymna-sien in Magdeburg und Torgau aufgegriffen und zur Aufführung ge-bracht wurde.

Ein Besucher unserer Veranstaltungsreihe „StellDir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“ ???schrieb uns nach der ersten Veranstaltung diesenBrief: „Zuerst möchte ich mich nochmals für die Ein-ladung zur Lesung aus Feldpostbriefen bedan-ken! Das wichtigste Anliegen dieser Veranstal-tung – Erinnern an eine schreckliche Zeit, andie Manipulation der Volksmassen durch Goeb-bels, an die bedingungslose Unterwerfung undFührertreue, an den Massenmord und an dieFolgen des blinden Gehorsams der Offiziereund Soldaten – wurde damit erfüllt. Die große Resonanz und damit die Teilnahmezahlreicher junger Menschen beweisen doch,dass die gewählten Themen immer noch oderschon wieder hochaktuell sind. Weil die Darstel-lungen der Kriegshandlungen von Augenzeugenund den später Geborenen in den Filmen undMassenmedien teilweise unvollkommen oderfehlerhaft sind, müssen wir uns bemühen, wahr-heitsgemäß zu berichten. Wie könnte man esbesser tun als mit Feldpostbriefen...“Wir sind sehr froh, dass diese und auch diezweite Veranstaltung so gut besucht wordensind. Die große Besucherzahl zeigte, dass wirmit der jüngeren Geschichte noch lange nichtfertig sind. Zusammen mit der großen Ausstellung aus demAntikriegsmuseum der evangelischen Friedens-bibliothek gaben die beiden Veranstaltungen si-cher viele Denkanstöße. Während die Lesungaus den Familiendokumenten am ersten Abendeine hochemotionale Wirkung zeigte, war derzweite Abend mit dem Historiker Prof. Dr. Mi-chael Schwartz streng wissenschaftlich geprägt.

In seinem hochinteressanten Vortrag zeigte erauf, wie im 19./20. Jahrhundert durch die Ent-stehung von Nationalstaaten, die sich rein eth-nisch definierten, Fluchtbewegungen und Ver-treibungen ausgelöst wurden. Neu für viele Zu-hörer war, dass Staatsmänner und Regierungendie Lösung von ethnischen Zwistigkeiten nur ineiner Trennung der Völkergruppen sahen. Churchill und Roosevelt gaben nach dem Zwei-ten Weltkrieg den Polen und der Tschechei grü-nes Licht zur Vertreibung der Deutschen. DerHass, den die Deutschen im Zweiten Weltkriegin den besetzten Gebieten Polens und derTschechoslowakei durch ihre Verbrechen säten,hatte ein Zusammenleben von Polen und Deut-schen und Tschechen und Deutschen unmöglichgemacht. Gibt es einen Ausweg aus dieser Problematik,die wir heute in den Nationalstaaten des ehema-ligen Jugoslawien und der Sowjetunion wiedererleben? Solange sich eine Nation über e i n e Volks-gruppe definiert, kann es immer wieder Span-nungen mit Minderheiten geben. Da wir aberheute in einer freizügigen Welt leben, die vonVölkerwanderungen geprägt ist, muss eine an-dere Form des Zusammenlebens gefunden wer-den. el

„Stell dir vor ...“

Magdeburg

Torgau

Bergholz-Rehbrücke

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Bundeswettbewerb„Erlebter Frühling“

Der Ortsverein vergibt seit 1997 SonderpreiseSeit 1994 riefen wir die Kinder im „Nuthe-Bo-ten“ auf, sich an diesem Wettbewerb zu beteili-gen und schrieben ab 1997 selbst Preise aus.Der Erfolg war umwerfend. 1998 konnten wirschon 17 Preise vergeben. Seitdem motiviertenwir Schüler und Kindergartenkinder, sich mitden jeweils ausgerufenen vier Frühlingsbotenzu beschäftigen. Viele Arbeiten errangen außer unseren Preisenauch Landes- und Bundespreise. Auf dieseWeise wurden die Kinder durch uns an die Na-tur herangeführt, natürlich mit Unterstützungdurch Eltern, Schulen und Kitas. 2011 ging bei uns leider nur noch eine Einsen-dung ein, aber der Natur- und Umweltgedankeist inzwischen zu einer festen Größe in der Ge-meinde geworden. Beispiel dafür sind derKunst- und Naturlehrpfad am Panoramawegund die Streuobstwiese an der Feldstraße, dievon Schülern und Kindergartenkindern gestal-tet, versorgt und genutzt werden. Lehrer, Elternund Naturfreunde von Bergholz-Rehbrücke be-treuen diese Projekte. Wir sind sehr glücklich, dass wir ein Samen-korn gelegt haben, aus dem jetzt schon durchdie Initiativen Nuthetaler Bürger eine kräftigePflanze geworden ist.

Der Frühling

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern fein.Maikäfer kommen hervor, Krokusse sprießen empor.

Zugvögel kommen wiederund singen Lieder.Durch die LuftFliegt von den Blüten der Duft.Alle sind froh, bliebe das Wetter immer so.

Martin Delf, Klasse 5c

Kinder & Natur

Der kleine Baum

Der kleine Baum, sein Stamm ist braun, seine Blätter fangen an zu sprießen.Der Himmel muss ihn gießen.Auf seinen Ästlein feinsingen Vögelein, ganz klein.

Nicola und Julia

Frühlingstag

Ich stehe hier im Regen,für mich ist das kein Segen.Ich meinte, die Landschaft in linden Farben wiederzufinden.Statt dessen sehe ich nur grau, doch dann wird’s lau. Und allmählich schmilzt das GrauUnd es wird zu einem herrlichen Himmelblau

Juana Schwan, Klasse 5c

2004 rief der NABU zur KORKkampagne auf.Seit 2005 beteiligt sich Nuthetal auf Initiativevon Ute Kaupke daran, Korken für den Kranich-schutz zu sammeln. Die Korken werden in zweiBehindertenwerkstätten zu Dämmmaterial recy-cled. Der Erlös geht in Kranichschutzprogram-me in Deutschland und Spanien, wo der Raub-bau an Korkeichen verhindert werden soll. DieFrüchte der Korkeichen sind das Futter für diein Spanien überwinternden Kraniche. Eine von mehreren Sammelstellen in Nuthetalist das Service-Center, Arthur-Scheunert-Allee103Auf dem Foto Schulkinder der Grundschule„Otto Nagel“ vor dem Versand der „fetten Beu-te“.

Die Jury: Peter Breuer, Claudia Günther, Ute Kaupke, Marion Ebersbach

Preisübergabe in der Kita „Anne Frank“ und in der Grundschule Saarmund

Die Streuobstwiese, ein Erfolgsprojekt der Schule

Stolze Korkensammler Erlebter Frühling 2011

Korkensammeln für den Kranichschutz

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm37

Es waren schöne, interessante und manchmalaufregende 20 Jahre. Wir haben konsequent anunserem Ziel gearbeitet, eine Zeitschrift für alleBürger zu machen. Aber der Ortsverein Berg-holz-Rehbrücke erschöpft sich nicht im „Nuthe-Boten“. Der Ortsverein ist eine Idee. Wir Grün-der wollten uns mit gesellschaftlichen Themenauseinandersetzen, die speziell auch mit unse-rem Ort zu tun haben. Und wir haben es auchgetan, was man an den vielen Veranstaltungensieht, die in den 20 Jahren von uns durchgeführtworden sind. Gerade diese Umbruchzeit botsich an Fragen zu stellen, nach Antworten zu su-chen. Wir werden das auch weiter tun. Wenn ich die vielen Namen der Mitstreiter aufder nächsten Seite lese, berührt mich das sehr.Hinter jedem Namen steht eine persönliche Be-ziehung, stehen Erinnerungen an gemeinsamesTun in den vergangenen 20 Jahren. Und ich bli-cke mit Dankbarkeit zurück. Immer wieder ha-ben wir Menschen motivieren können, an unse-rem Unternehmen Ortsverein Bergholz-Reh-brücke und dem „Nuthe-Boten“ mitzubauen. Diese Zeitschrift durchgängig 20 Jahre herzu-stellen, und alles ohne Unterstützung mit öf-fentlichen Mitteln, erforderte und erforderteine eiserne Disziplin. Monat für Monat stehendie Termine und sind diejenigen gefragt, dieschreiben, die die Zeitschrift zusammenstellen,die die Korrekturen machen, die die gedruckteZeitschrift austragen oder versenden, damit siepünktlich am Monatsanfang zu ihren Lesernkommt. Erstaunlich die Austrägerfamilien, diein gerader Linie von Anfang an dabei warenund sind: Große Schwester, dann kleiner Bru-der oder umgekehrt, wenn beide aus dem Haussind, machen die Eltern weiter. So die FamilienZeige, Siewert, Siebert, Delf und Geschke.Heute haben wir frischen, hoffnungsvollenNachwuchs und hoffen, immer wieder Austrä-ger für unsere treuen 350 Abonnenten zu fin-den.

Ich bedanke mich bei meinen Redaktionskolle-gen und allen freien Mitarbeitern, die das allesehrenamtlich tun. Mit großer Dankbarkeit denke ich an unseredrei ersten Chefs, den Mut von Egon Mücke(siehe S. 5), die Aufbauleistung von Detlev Le-xow (siehe S. 6) und unsere Rettung durchRolf.-D. Bathe (siehe S. 11), der dem „Nuthe-Boten“ zu einer professionellen Form verholfenhat. Von ihm habe ich viel gelernt, redaktionellund menschlich. Last not least bedanke ich mich bei unseremLayouter Ivo Olias (s. S. 14), mit dem es eineFreude ist, zusammen zu arbeiten. Er ist einkreativer Gestalter unserer Zeitschrift. Genausoeine Freude ist es, die letzten Feinarbeiten in derDruckerei Gieselmann zu machen (s. BeitragHenner Gieselmann und Benjamin Mihan S.15). Ich bin sehr froh, dass wir hier nach etlichen Ir-rungen und Wirrungen angekommen sind undunseren Lesern ein hochwertiges Druckerzeug-nis vorlegen können. Dank an unsere Werbekunden, die unsere finan-zielle Grundlage für dieses Erzeugnis sind.

Ich bedanke mich auch bei unseren Vereinsmit-gliedern und -freunden, die unsere Feste, Aus-stellungen und Veranstaltungsreihen mit ihrerHilfe bereichert haben, sei es mit leckerenSchnittchen von Dorothea Woida und IrmgardKrause, Wein von Jürgen Döring und mit Aus-stellungsdiensten. Diese Veranstaltungen warenimmer ein Treffpunkt vieler Menschen in war-mer, anregender Atmosphäre. Wir hoffen, wei-ter interessante Themen für derartige Veranstal-tungen zu finden, die unseren Heimatort Nuthe-tal betreffen.

Auf ein Neues also! Erika Haenel, Vorsitzende des Ortsvereins

Bergholz-Rehbrücke e.V.

Rückblick und Ausblick

Ein ganz persönlicher Dank Erinnerung – Anregung – Ermunterung von unseremMitglied Inge Jahnke

Eines Tages fragte mich meine Nachbarin Irm-gard Krause, ob ich nicht Lust hätte, im Orts-verein mitzuarbeiten. Ich sagte spontan zu. Ichwollte mich einbringen, irgendwie mithelfen –der Vorruhestand ließ es inzwischen auch zu. Der Ortsverein, das war für mich der Nuthe-Bote, die Zeitschrift, die einmal pünktlich imMonat erscheint, „Spuren in den märkischenSand“ setzt und in gemeinnütziger Weise überdas aktuelle Geschehen im Ort berichtet, dieChronik des Ortes vermittelt, Anregungen zurHeimatpflege gibt und Umweltschutzproblemeerörtert. Rundum – ein lohnendes Ziel. Da ichweder journalistische noch redaktionelle Fähig-keiten besitze, übernahm ich zunächst kleinereorganisatorische Aufgaben. Das änderte sichzwei Jahre später.Der Umzug unseres alt verdienten Vereinsmit-gliedes Peter Breuer nach Berlin hatte zur Fol-ge, dass jemand seine Tätigkeit übernehmenmusste (Kassierung der Mitgliedsbeiträge,Buchhaltung und Steuerermittlung). Seitdemobliegt mir diese Aufgabe. Es bedurfte einer ge-wissen Einarbeitungszeit, denn weder mitBuchhaltung noch mit Steuern hatte ich bisherzu tun. Aber der Mensch wächst bekanntlichmit seinen Aufgaben. Seit fünf Jahren übe ichdiese Tätigkeit aus, die mir trotz aller Anstren-gungen auch Freude bereitet.Da unser Verein inzwischen ein hohes Durch-schnittsalter erreicht hat, wünsche ich mir, dasssich junge Mitstreiter finden. Inge Jahnke

Zum 20-jährigen JubiläumIch gratuliere den Gründerinnen und Gründern des Ortsvereines Bergholz-Rehbrücke e.V.und des Nuthe-Boten ganz herzlich zum 20-jährigen Jubiläum!Sie haben in den vergangenen Jahren viele Bürgerinnen und Bürger mit Ihren vielfältigen Ver-anstaltungen auf allen Ebenen begeistert. Ihre Idee, eine Ortszeitung zunächst in der Gemein-de Bergholz-Rehbrücke, später in unserer „Großgemeinde“ Nuthetal zu gestalten, hat funk-tioniert und ist ein Riesenerfolg!Die Arbeit und der große persönliche Einsatz, die dahinter stehen, verdienen Bewunderungund Respekt. Der Verein und der Nuthe-Bote haben einen erfolgreichen Weg zurückgelegt,was vor allem auch daran liegt, dass Sie sich treu geblieben sind, aber auch Veränderungspro-zessen gestellt haben. Mit Ihren Veranstaltungen im Ort und den Themen in der Zeitschrift haben Sie stets interes-sante und wichtige Themen im Blick. Dabei ist es Ihnen gelungen, engagierte Akteure einan-der näherzubringen und untereinander zu vernetzen. Das hat unsere Gemeinde mit Sicherheitauch familien- und seniorenfreundlicher gemacht.Daher meinen ganz herzlichen Dank für die erfolgreiche Arbeit. Bleiben Sie, Ihr Verein undIhre Zeitschrift weiterhin aktuell und frisch! Ich hoffe, dass Sie auch in Zukunft so erfolgreichtätig sind und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.

Ihre Ute Hustig, Bürgermeisterin

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38mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

„Der Nuthe-Bote berichtet seit 1991 – und wirdweiter aus dem Leben der Gemeinde Nuthetalmit ihren sechs Ortsteilen berichten und denFragen nachgehen: Ist Nuthetal liebens- und lebenswert? Wie istdas Miteinander entwickelt? Wie sind die Gene-rationen verbunden? Wie viel Verantwortungs-

gefühl für die Gemeinde ist bei den Bewohnernvorhanden? Wir werden weiter begeistert über die vielenAktivitäten der Vereine berichten, über positiveEntwicklungen in der Verwaltung, aber auch aufdie so genannten schlimmen Stellen aufmerk-sam machen.

Und wir freuen uns über immer mehr Bürger,die unsere Zeitschrift als die ihre ansehen unduns Beiträge in Form von Texten und Fotos schi-cken.

Auf hoffentlich weitere Jahre!!

Danke!

Unsere Redakteure seit 1991 Rolf-Dieter BatheAnnett BöhmPeter BreuerErnst W. CantnerGötz DoyéHildegard FeistHilmar GuntowskiErika HaenelPetra HoffmannTim JaegerUte KaupkeBenjamin KaupkeKarin KlugeDetlev Lexow †Astrid LehmannKäthe LiebersTopsi MenzelEgon MückeJutta PaetowGerlind PoseDagmar SchobertAnke SperlGerhard Stralau †Adolf und Brigitte SprickMonika WeilandGiesela Zeige †(alphabetisch, nicht zeitlich)

Freie Mitarbeiter seit 1991Katharina BickerichElfriede BittnerGisa EbenerSiegfried JahnBettina HellmannHeidi LeserElena von MartensThomas Rosenfeld

Mareen RuskeBirgit SalgerAndré und Toni SchmandkeReinhard SchmidtPetra SchuchardEdith WeiseSabine Wenzel

KorrektorenGisela BatheHeindrun HenzeHilmar Guntowski

Besondere Themen wieOrtsgeschichteWolfgang AdamKurt BallerRüdiger BeyerMagdalene GrahlAlexander RichterRoland Thimme

FotosMaria FunkLutz GagschChristel KösterBrunhilde MergenerJoachim Pohl

Sporadisch berichtenSchulen, Kitas, Vereine, KirchenIGV und DIfEÄrzte, Apotheke, GesundheitsdiensteNABU, NAJU, BUND

Technische Hilfe (Fax)Familie Peter Dreykluft

Bergholz-Rehbrücke:ARAL Tankstelle Arthur-Scheunert-Allee 73Arztpraxis Dipl.med. B. Vorwerk,Arthur-Scheunert-A llee 134Deiramed, Arthur Scheunert-Allee 128 aIhre kleine Backstube Holger Schüren, Arthur-Scheunert-Allee 125Kosmetikmeisterin Monika Pollok,Zum Springbruch 1Modo di Vivere Feinkost Ute Lorenz, Zum Springbruch 8Postagentur, Zum Springbruch 1 cSternbuchhandlung Huwe&Sper-feld, Zum Springbruch 2Sonnenapotheke, Zum Springbruch 1Schreiben Spielen Schenken Sabine Schultz, Arthur-Scheunert-Allee 147Zahnarztpraxis Dr. S. Schatz, Arthur-Scheunert-Allee 136

Löwe Optik, Arthur-Scheunert-Allee 28 a

Nudow: Kosmetik- und Fußpflegesalon Petra Raupach, Nudower Dorfstraße 42

Philippsthal: Restaurant Philippsthal, Philippsthaler Dorfstraße

Saarmund: Getränkemarkt, Mittelbusch 1Frisiersalon Ingrid Herrmann, Am Markt 6Gaststätte „Zum Mühlengrund“,Mühlenstraße

Fahlhorst:Frau Berta Mayhack

Tremsdorf:Familie Schneider

Dank an alle, die das Räderwerk zurzeit am Laufen halten

Dank allen, die jemals ehrenamtlich amEntstehen des „Nuthe-Boten“ mitgewirktund ihm zu einer immer besseren Qualität

verholfen haben

Dank an die Einrichtungen, die den „Nuthe-Boten“ ohne Gewinn für uns verkaufen

Auslieferung und Versand derHefte an Abonnenten Werbekun-den und VerkaufsstellenKarin KlugePetra LeicheGerlind Pose

AbonnentenbelieferungFamilie GeschkeBenjamin und Peter KaupkeOscar KochanKäthe LiebersBenjamin ProbstKarin Räbiger

Philipp WalterClaudia Vetter

AbonnentenkassierungMarianne Dongowski

WerbekundenrechnungenIlona Siepert

FinanzenInge Jahnke

Betreuung der VereinshomepageBassconnection Brigitte Sprick

Zur nebenstehenden Bilderseite

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder und Freunde des Vereins ...

Christel KühnelDetlev LexowGerhard StralauGisela Zeige

... und derjenigen, die wegen Alter undKrankheit nicht mehr mitwirken können

Katharina BickerichCharlotte Hopperdietzel (Schwester Charlotte)

Wir danken allen Geschäftsleuten,die uns mit Sach- und Geldspendenüber die Jahre unterstützt haben.

Ein Dank geht auch an unsere Abonnenten, die ihren Jahresbeitrag zu unseren Gunsten aufrunden.

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm39

Der Nuthe-Bote berichtete

Bautruppe Alte Schule Nazis Nuthetals Jugend

Tradition Volkssolidarität Sport

Hobby Leute Kinder

Gewerbe Schule Feuerwehr

Kunstrad Volksfeste Dörfer

Alle

Fotos bis Seite 39 Archiv Ortsverein B.-R. e

.V.

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Von einem Wasserkraftwerk an der Nuthefür die eigene Energieversorgung wurde

geträumt. Davon, dass Nuthetal in 20 Jahren ei-nen Zuwachs an Bewohnern von 83,5 Prozenthatte und als eine von wenigen Kommunen imLandkreis Potsdam-Mittelmark noch um pro-gnostizierte 10,4 Prozent wachsen wird, war dieRede. Von den Ortsteilen weise nur Philippsthaleine rückläufige Tendenz aus. Fast 9.000 Men-schen wohnen heute in Nuthetal. Bürgermeiste-rin Ute Hustig hatte am 6. April zum Gesprächüber die Zukunft der Gemeinde ins Mehrgene-rationenhaus geladen. Trotz kleiner Runde kames zu intensivem Dialog.

Was wollen, was können, was müssen wir uns leisten?

Was wird nicht mehr möglich sein? „Wir kön-nen die Augen nicht vor dem verschließen, waskommt. Wir müssen neue Wege gehen. Denn so,wie es ist, kann es nicht bleiben“, eröffnet siedas Gespräch. „Phänomenale Ansätze“ gäbe esunter den Bürgern. Für Ideen habe sie offeneOhren, will die in folgenden Runden abwägen.

Fakten: Nuthetal altert deutlichLob erntete Hustig für die klare Offenlegungvon Fakten zur finanziellen und demografi-schen Entwicklung. Die „Bevölkerungspyrami-de“ Nuthetals weise keine gesunde Entwicklungaus. Geburten stagnierten von1992 bis 1997, dann wuchs dieBevölkerung auch durch Zuzugjunger Familien. Diese Elternbilden die breite Masse der neu-en Rentner. Der aktuelle Demo-grafiebericht des LandkreisesPotsdam-Mittelmark prognosti-ziert Nuthetal mit 131,4 Prozentim Kreisgebiet den höchsten Be-völkerungszuwachs in der Al-tersgruppe „65 plus“. „Das sindunsere Jahrgänge!“, macht Hu-stig deutlich. Dagegen wanderndie heutigen Kinder ab. Mit einerAbnahme von 15 Prozent der un-ter 15jährigen sei zu rechnen,einzig Teltow werde hier positiv punkten. DieGeburtenrate pendle sich bei 60 Kindern jähr-lich ein. Auch die arbeitende, Steuern zahlendeBevölkerung im Alter von 15 bis 65 nehme lautPrognose in den nächsten 20 Jahren – trotz all-gemeiner Bevölkerungszunahme – um 13,4Prozent ab.

Wie gehen wir damit um?Dieser Prozess sei nicht zu stoppen, meint Hu-stig. Der Ort muss deshalb für Familien attrakti-ver gestaltet werden. Sicher werbe die Gemein-de mit guter Kinderbetreuung. Trotzdem sei siefroh, nicht die Rehbrücker Kita im Eichhörn-chenweg mit einem 4. Bauabschnitt überdimen-sioniert zu haben. Schon jetzt ist die Kita mit418 Kindern – inklusive Hort am Schulstandort– die weit größte Einrichtung ihrer Art im Kreis.

„Es ist richtig, dass wir statt dessen die Kita inSaarmund ausbauen“, die mit 80.000 Euro ge-fördert wird. Den 4. Bauabschnitt hätte die Ge-meinde allein bezahlen müssen. Neben Kinder-freundlichkeit müsse die Kommune sich weiterum die Senioren bemühen. „75jährige sindnoch total fit. Die wollen sich einbringen“,meint die Rathauschefin und will das fördern.Bei abnehmender Kinderzahl können Kita-Räu-me zu Seniorentreffs umgebaut werden. Schonjetzt nutzen Senioren in der Saarmunder Kitaden Mittagstisch. „Opa-Enkel-Spielplätze“wurden diskutiert. Das Grüne Klassenzimmerder Grundschule Bergholz-Rehbrücke könntefür gesellige Treffs geöffnet, das Außengeländedes Mehrgenerationenhauses entsprechend ge-staltet werden.

Abwanderung verhindernWichtig ist das Saarmunder Altenheimprojektder Tamax, dessen Umsetzung noch immer aufsich warten lässt. In der Rehbrücker Garten-stadt stehen Planungsflächen für ein Doppel-projekt für altersgerechtes Wohnen und Alten-heim offen. Bewegung ist nicht erkennbar. Bei-des wurde durch die Finanzkrise ausgebremst.

Mit weniger Geld trotzdem Ziele umsetzenHustig erläutert die prekäre Haushaltslage derGemeinde, nennt Schwerpunkte, spricht von der

Überforderung vieler Kommunen, die wachsen-den Aufgaben trotz sinkender Geldmittel zuschultern. Sie stellt klar, dass eine Kommuneaber auch die Pflicht hat, den nächsten Genera-tionen eine solide Basis zu hinterlassen. Mehrals 3,1 Millionen Euro zahlt Nuthetal als Umla-ge an den Kreis, Tendenz steigend. Dagegen istdie Schlüsselzuweisung des Landes Branden-burg an Nuthetal in diesem Jahr auf 2,2 Millio-nen Euro reduziert und wird weiter sinken, dennder darin enthaltene „Solidarpaktzuschlag“ desBundes wird bis 2016 auf Null abgeschmolzen.Damit hat das Land Brandenburg weniger zuverteilen. Die kommunalen Rücklagen sindkomplett aufgebraucht. Bleibt eine vorsichtigeHoffnung auf höhere Realsteuern aus Gewerbe,Grund und Boden sowie Einkommen, die 2011vorerst 1,5 Millionen Euro betragen könnte. Der

ansässige Mittelstand sei eine solide Basis. Fie-le ein Unternehmen aus, wäre das nicht der Ab-sturz. „Wir müssen definitiv weiter sparen“, ist Hu-stigs Fazit. In der Verwaltung habe sie den Pro-zess längst gestartet, Organisation und Strukturhaben sich gewandelt. Die energetische Sanie-rung der Schulen ist abgeschlossen. Personellliege Nuthetal im Vergleich mit anderen Kom-munen am unteren Limit. Dienstfahrten wer-den im Ort durchaus mit dem Fahrrad vorge-nommen. Einnahmen aus Vermietung kommu-naler Räume werden überdacht, heimische Ver-eine begünstigt. Die Kommune trägt die Ko-sten für Heizung, Strom und Wasser für beideTurnhallen allein, auch den Stromverbrauchder Flutlichtanlage des Sportplatzes. „Das istwie eine zweite Lohntüte, die registriert kaumjemand“, sagt sie. „Die Förderung der Sport-vereine ist 2011 der einzige Posten im Haus-halt, der noch erhöht wurde“, ergänzt Berg-holz-Rehbrückes Ortsvorsteherin AnneroseHamisch-Fischer und befürchtet düstere Aus-sichten für 2012.

Ortsteile auch für den Klimaschutz zusammenwachsen lassen

Der frühere Vorsitzende des Ortsentwicklungs-ausschusses, Gerhard Kruspe, mahnt, Radwegezwischen den Ortsteilen zu schaffen. Die Chan-ce sei wichtig, für Klimabesserung vom Autoablassen zu können. Die Umsetzung sei an die-sen Landesstraßen Illusion, so die Bürgermei-sterin. Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vo-gelsänger (SPD) habe beispielsweise die StraßeSaarmund-Tremsdorf als „grüne Straße“ einge-stuft. „Wir wissen, was das nun bedeutet“,außer Schadensbehebung nach dem Winter pas-siere da nichts mehr. Hustig kämpft vorrangigum einen Radweg von der Ortslage Saarmundzum auswärts gelegenen Bahnhof und weiternach Philippsthal. „Die Chancen sind gut“, be-richtet sie von Gesprächen auch im zuständigenMinisterium. Dem Saarmunder Haltepunkt ander Bahnverbindung zwischen Potsdam unddem zukünftigen Großflughafen Schönefeldwerde „Schlüsselfunktion“ zugebilligt. Er kön-ne mit Park & Ride aufgewertet werden. Werspäter am BBI arbeitet, müsse auch wohnen.„Da entwickelt sich schon Potential für Saar-mund“, hieß es in der Diskussion. Nächstes Ziel sei die Radweganbindung zwi-schen Saarmund, Langerwisch und Michendorfim Sinne der Schulwegsicherung zum dortigenkreisgeführten Gymnasium. Beschlusserfüllung sollte konsequent kontrol-liert werden, ältere Beschlüsse vor einer Umset-zung auf Sinnhaftigkeit überprüft werden. Bei-spielhaft spricht Hustig von einer jetzt ausge-bauten Straße in Tremsdorf, deren Planung nochaus der Zeit vor der Gemeindegebietsreform2003 stammt. „Aber kein Bürger wollte dieStraße wirklich. Ich schlage mich jetzt mit denWidersprüchen rum“, so die Bürgermeisterin.

Ute Kaupke

40mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Nuthe-Bote aktuell: Sommer 2011Was will und kann sich Nuthetal im demografischen Wandel noch leisten?

Auftakt für Dialog zwischen Bürgern und Bürgermeisterin zur Zukunft der Gemeinde

Der Haltepunkt Saarmund: Wird er aufgewertet, an Bedeutung gewinnen,wenn der BBI in Betrieb geht? Foto: U. Kaupke

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm41

Leserpost - MeinungZu „Wanderbares Nuthetal – aber ohne Königsbrücke“

in Nuthetaler Rundschau vom 6.4.2011

Bürgertelegramm der SPD

Ehrung leider nur für Ältere mit Amt

Sehr geehrte Frau Zeeb,mit Freude nehme ich Ihr seit 2004 geäußertes,fortwährendes Interesse an intakten Wanderwe-gen in unserer wahrlich schönen und abwechs-lungsreichen Naturregion zur Kenntnis. Ich binihnen auch dankbar dafür, dass Sie 2005 an ei-ner Begehung des u. a. durch unsere Gemeindeverlaufenden überregionalen WanderwegesFontane 4 (F4) teilnahmen. Dabei nahmen Siezur Kenntnis, dass die marode Königsbrückewegen der nicht vorhandenen öffentlichen Wegeauf der Nord-Ost-Seite der Nuthe – also aufPotsdamer Stadtgebiet – für die Wegeführungdes F4 nicht mehr in Frage kommen konnte.Eine Nuthequerung war nur noch mittels desWartungsstegs der ehemaligen Heiztrasse zurFa. Getränke-Lehmann möglich. Die Nutzungdieses Bauwerkes erfolgte bisher aufeigene Gefahr und entgegen demWillen der heutigen Eigentümer.Diese waren allerdings unter Um-ständen bereit, bei Klärung der We-gesicherungspflicht einer Nutzungfür Fußgänger zuzustimmen. Da die Brücke aufPotsdamer Stadtgebiet liegt, konnte nur Pots-dam in Verhandlungen mit den Eigentümerntreten.Ihre Aufforderung an die Gemeinde, selbst Ge-spräche mit den Eigentümern der Brücke zuführen, entspricht deshalb nicht der Rechtslage.Leider haben Sie und die vorhergehende Ge-meindever waltung nicht erreicht, dass hier inden letzten sechs Jahren ein Fortschritt, ge-schweige denn eine Lösung des Problems er-reicht worden wäre. Erst unsere neue Bürger-meisterin, Ute Hustig, konnte durch persönli-ches Engagement beim Oberbürgermeister derStadt Potsdam, Jann Jacobs, erreichen, dass

Stadt und Eigentümer der Brücke am 2405.2011 in erfolgreiche Verhandlungen eintra -ten, um einer legalen und sicheren Nutzung desWartungssteges für Fußgänger den Weg zu be-reiten. In zwischen ist mit der Instandsetzungdes Wartungsstegs dieses Ziel erreicht. Das istauch deshalb so wichtig, weil Kinder und Ju-gendliche diesen Übergang zu den bei uns lie-genden Reiterhöfen nutzen. Richtig weisen Siedarauf hin, dass über den F4 gleichzeitig einNatura-Trail geführt wurde. Ich habe auch hierbereits anlässlich seiner Eröffnung durch dieNaturfreunde in einem am 21.7.2010 in derMAZ veröffentlichen Artikel darauf hingewie-sen, dass es notwendig sei, die Kräfte und be -schränkten Mittel zwischen Potsdam und Nu-thetal zu bündeln, um eine verlässliche Wege-

führung zu ermögli chen. Ihr Vor-schlag, das Wehr östlich der Burgfi-scherei als Übergang zu nutzen,klingt gut, for dert aber zu strafbarenHandlungen auf. Das Betreten desWehrs ist strikt verboten.

Zuwiderhand lungen können ord-nungsamtlich verfolgt und bestraftwerden. Alle Versuche und Angebo-te der Gemeinde an die zuständigeLandesbehörde zur Öffnung desWehrs für den Fußgängerverkehr wurden abge -lehnt. Sollte Ihnen das nicht bekannt sein, habenSie wahrscheinlich selbst noch keinen Kontaktzu dieser Behörde gesucht und keine diesbezüg-lichen Vorschläge unterbreitet. Es ist wahr, eineBrücke über die Nuthe östlich des Wehrs wärefür die Nuthetaler Gemeinden ein großer Fort -schritt. Durch diesen Nutheübergang würdenFahlhorst, Nudow und Philippsthal mit Rehbrü-cke außerhalb der Autostraßen verbunden und

gleichzeitig unter Nutzung des WanderwegesF5 eine Anbindung an den Naturpark Nuthe-Nieplitz und den Flämingskate geschaffen. Ei-ner solchen Wege führung stimmt auch HerrKillat zu. Wenn es gelänge, alle gesellschaftli-chen Kräfte unserer Gemein den, Parteien, Ver-eine, Unternehmen und interessierte Bürger, füreine solche schöne Aufgabe zu gewinnen, wäremit rela tiv geringem Aufwand an öffentlichenGeldern ein lohnenswerter Beitrag zur Entwick-lung von Heimatverbundenheit, Zusammen-wachsen der Ortsteile und nicht zuletzt des Tou-rismus in unserer schönen Umgebung möglich.Das wäre wirklich im Sinne des DeutschenWandertages 2012. Dafür braucht es den Wil-len, den Mut und die Kraft nicht nur der Worte,sondern vor allem des aktiven zielgerichtetenHandelns. Ich bitte Sie deshalb als Abgeordne-te, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und alsBürgerin Nuthetals, nutzen Sie alle Möglichkei-ten, um viele Kräfte für durchgängige Wander-wege auf unserem Gemeindegebiet zu mobili-

sieren. Helfen Sie bei der Schaf -fung der für den Bau einer Fuß-gängerbrücke über die Nuthe indie „Dürren Wiesen“ nötigenamt lichen, finanziellen und ma-teri ellen Voraussetzungen durch

das Land und den Kreis. Ich könnte mir auchvorstellen, dass die Frak tionen der Gemeindemit Unterstützung durch einen Verein, der über -greifende Interessen der Orts teile vertritt, (z.BMehrgenerationenhaus-Nuthetal e.V.) Bürger,Firmen und andere gesellschaftliche Kräfte un-serer Gemeinde für einen finanziellen Beitragzum Bau einer Brücke gewinnen könnten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Rudi Hommel

Kreiswanderwegewart für Nuthetal

Die Gemeinde will bürgerschaftliches Engage-ment ehren. Ein gutes Vorhaben.Hierzu hat die Verwaltung eine „Richtlinie überdie Ehrung verdienter Persönlichkeiten“ ent-worfen, die nun mehrheitlich vom Sozialaus-schuss für gut befunden wurde. Allerdings sol-len danach nur Bürger geehrt werden, „die eh-renamtlich 20 Jahre ihr Amt ausgeübt haben“,wobei die Ehrung im Regelfall mit dem Aus-scheiden aus dem Amt vorzunehmen ist. Ge-dacht ist offenbar neben langjährigen Vereins-vorsitzenden vor allem an langgediente Ge-meindevertreter. Keine Frage: Solche Ehrungensind verdient. Aber der Richtlinie liegt doch einsehr enges Verständnis von ehrenamtlichem En-gagement zugrunde: Man sollte schon irgendein„Amt“ haben, der wöchentliche Einsatz in der„Rentnerbrigade“ reicht also nicht. Auch einzeitlich befristetes ehrenamtliches Engagementist nicht ehrungswürdig, obwohl wir doch auchdazu animieren wollen. Und junge Leute wer-

den in unserer Gemeinde auch bei noch so tol-len Projekten niemals in den Genuss einer Eh-rung kommen. Schade! Aber vielleicht lässtsich in der Gemeindevertretung daran noch et-was ändern.

Hoffnung auf neue private Kita in Bergholz-Rehbrücke

Gleich zwei Interessenten gibt es, die in Berg-holz-Rehbrücke eine zusätzliche private Kita er-öffnen wollen. Eines der Konzepte soll in derVilla in der Arthur-Scheunert-Allee 135 ver-wirklicht werden. Geplant ist die Kita „Zwer-genvilla“ für 50 Krippen- und Kindergartenkin-der. Punkten will die Zwergenvilla mit erweiter-ten Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr und mit ei-nem besonderen Gesundheitskonzept in Anleh-nung an Sebastian Kneipp. Das wäre eine schö-ne Ergänzung des bestehenden Angebots undwürde sicherstellen, dass alle Bergholz-Rehbrü-cker Kinder im eigenen Ort einen Kitaplatz er-

halten können – auch zwischen den Jahren. DieVerwaltung hat bereits erklärt, ein freier Trägerbenötige für seinen Betrieb keine Erlaubnis derGemeinde. Wenn eine weitere Kita eröffnet wer-de, gelte das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern.

Flughöhen selbst bestimmen (eine Schleichwerbung)Ich bin wie viele Zeitgenossen begeisterte Be-sitzerin eines i-Phone-Handys. Damit kann ichjetzt Flughöhen selbst bestimmen. Denn mirgeht es wie vielen. Jahrelang haben wir dieFlugzeuge über uns kaum wahrgenommen.Aber seit der Flugroutendebatte sehen und hö-ren wir sie bewusster. Ich nutze inzwischen„flightradar24“. Diese App fürs iPhone zeigtlive an, welche Flugzeuge wie hoch über unsfliegen und welches Ziel sie ansteuern. DieFlughöhe wird ständig aktualisiert und nicht nurin Fuß, sondern auch in Metern angegeben. DieApp kostet 2,39 €. Empfehlenswert.

SPD Nuthetal, Monika Zeeb

... Nutzungauf eigeneGefahr ...

... fordert zustrafbaren Hand-lungen auf ...

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Page 44: Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetalund+08+NB.pdf · Ob Gurgel-lösung für Papa, Gesichtscreme für Mama, Zahnungsgel für das Baby oder ein Floh-kamm für die

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Leserpost - Meinung

Per Knopfdruck sprechen lernen?

Nach de Sommasonnenwende

Die Redaktion des „Nuthe-Boten“ gratuliert

Bergholz-Rehbrücke: Am 1. 7. Hildegard Feist zum 84., am 6. 7. Rolf-Dieter Bathe zum 78.,am 12. 7. Magdalene Grahl zum 86., am 13. 7. Ingelore Reimann zum 72. undRüdiger Beyer zum 75., am 19. 7. Waltraud Gerber zum 86. undDr. Fritz Lemke zum 76., am 26. 7. Erika Schwartz zum 77. undJohanna Groch zum 85. Am 27. 7. Margarethe Reimer zum 84., am 2. 8. Renate Gogolin zum 80., am 6. 8. Edith Becker zum 75., am 14. 8. Hilmar Guntowski zum 70.,am 17. 8. Erika Haenel zum 79. und Johanna Ebener zum 81.,am 31. 8. Heinz Haufe zum 78. Geburtstag

Nudow: Am 7. 8. Günter Dosdall zum 76. Geburtstag

Jeschafft! Det erste halbe varückte Jahr Szwee-tausendundölf: Unta anderen sechs Jahre Jrund-schule, den MSA (Mittleren Schulabschluss), detAbi, de Szeuchnisse, de Klasse und olle Jott-schalks letztet (doch noch nich letztet) „Wettendass…“ jlamorös umrahmt von Hollywood Di-

vas inne mallorquinische Stierkampfarena. Wie et ooch sei, Somma, Sonne, Urlaub awartendet Volk, de Jungen und de Alten, die ohne unddie mit Falten. Det Schönste, ooch de Poletik macht Pause,wenja Krampf und Kampf um Jriechenland,wenja Schtreit ßwischen Schwarz und Jelb, ßwi-schen Rot und Jrün und Bahn, ßwischen Nutzaund Hacka, ßwischen Atomjejna und Atombe-führworta. Ooch unsre Kanzlerin kann hoch ßu-frieden und sommanachtstraummäßich ausje-ßeichnet een bißken ausspann. War det eenherz aweichendet Bild, die körpalich jroßen Oba-mas, die kleeneren Merkels jlücklich strahlend,händeschüttelnd im Jarten vont Weiße Haus. Ob de neu uffjeflammte Diskussion um eenKomplettumßuch von de Ministerien nach Balinund der Skandal um Schtasiaktive in Branden-burja Ämta nu vont Sommaloch vaschluckt wer-den, iss noch unjewiss.Apropos vaschlucken, passen se uff, det Se nich ßuville Kirschkerne vaschluckn, et iss Knuppasaison.Schöna Sport, beliebt bei alle Altasjruppen, iss detKirschkernweitspucken. Uff keenen Fall sollten Sevorher een üban Durscht jetrunken ham. Iss dochdabei in Köln een Mann dabei vonnen Balkon imdritten Stock jestürzt, weila sich so temperament-voll vorjebeucht hatte. Hatta aba übalebt. Dennlieba Erdbeern oda annere harmlose Früchte. Jarnich harmlos iss det Klauen von Buntmetall,det iss sojar een schweret Vabrechen, weilet de

Sichaheit vonnen Bahnvakehr jefährdet und detJeld von uns alle Steuaßahla kostet. Jut, det deBundespolessei jrade ne janze Bande ßaschlarenund injelocht hat. Ümma schlümma würd, wat mit unsre schönedeutsche Sprache passiert: Da jibt et Einladun-gen ßum Girlsday, ßum Funday, ßum Outdoor-cooking. Hinta letzteret steht een „Barbecue In-dustrie Association Grillvaband“…. Schreibteene Kritikerin üban Stück int Deutsche TheataBalin mit den Titel „Tape“ (ßu deutsch „Band“eines Aufnahmegerätes) als Lob: „Ein echteswell-made-play“. Aua, det tut weh, unjeachtetdessen, det det Stück vamutlich jelungen und jutjespielt iss. Jenauso schlimm: Einladung zur großen Winzer-Weinprobe „Meet the Winzers!“ unter Teilnah-me der Produßenten. Winza heeßt in Englisch„wine-grower, de Mehrßahl von der Winzerheeßt die Winzer ohne s!Fast täglich liegen jetzt Werbefaltblätter inneSzeitung. „Schöner „shoppen“ in der Stadt. Vornsteht janz jroß druff „sale“, kannste „shirts“ und„strech-pants“ oda „boots“ billija koofn als bis-her und DFB-Frauentrikots „Home and away“.Da kannick nua wechrenn, armet Deutschland,det iss Sprachverjewaltijung. Ooch wenn Se mia nich foljen könn und oochkeen dolla Vaehra von jeflechten Dialekt sind,wünsch ick Sie prima Wetta und jute Aholung

Ihr Kalle

Wie verhält es sich richtig!Der im Juni abgedruckte Leserbrief von FrauErika Haenel löste im Team der Kita „FrecheFrüchtchen“ und unter engagierten Eltern gro-ßen Unmut aus.Die in dem Artikel angeführten Fakten entspre-chen nicht den Tatsachen und sind schlicht freierfundene Falschdarstellungen.Das Schlaumäuseprogramm findet seit ca. 2Jahren Anwendung in der Kita. Es ist völligfalsch zu denken, dass die Kinder durch dieseLernsoftware richtig sprechen lernen sollen.Das Programm findet in der ältesten Gruppe(Vorschulbereich) bei uns Anwendung, wie vonMicrosoft empfohlen. Es stellt nur eine Ergän-zung zur Entwicklung der Sprache dar. In die-sem Alter haben die Kinder bereits sprechen ge-lernt und werden gezielt auf die Schule vorbe-reitet, in der der Umgang mit dem PC bereitsseit vielen Jahren ab Klasse 1 Normalität ist.Der größte Teil der Kinder hat in diesem Alterauch schon längst im häuslichen Umfeld einenPC. Hier wird meistens aber nur gespielt. ImGegensatz dazu lernen die Kinder bei uns mitder didaktisch aufbereiteten Software, dass einComputer zum Lernen eingesetzt werden kann. Der PC wurde auch nicht von Microsoft ge-stellt. Die Erzieher haben sich auf Eigeninitiati-ve von zu Hause aus online geschult (wir besit-zen in der Einrichtung noch kein Internet) unddamit bekamen wir die Software für die Ein-richtung.

Laien sollten sich das so vorstellen, nachdemich mich immer gesund und bewusst ernähre,„belohne“ ich mich hin und wieder mit einerSüßigkeit.Frau Andrea Wicklein, Bundestagsabgeordneteund Einwohnerin von Nuthetal, wollte sich überdieses Programm in ihrem Lebensumfeld infor-mieren. Da unsere Kita als einzige Einrichtungmit diesem Programm arbeitet, kam sie zu uns,gemeinsam mit Vertretern von Microsoft. Mi-crosoft hat bei dieser Veranstaltung weder eineSponsoringleistung erbracht noch in Aussichtgestellt.Die Veranstaltung als Schleichwerbung zu de-klarieren ist schlicht eine Unterstellung.

Christiane AlischKitaleiterin Kita „Freche Früchtchen“

Saarmund

Antwort Erika Haenel: Da hatte ich etwas nicht richtig gelesen, da-durch ist mir der Fehler unterlaufen anzuneh-men, dass ein PC überreicht wurde. Trotzdembleibe ich bei meiner Meinung über das Lernenam PC im Vorschulalter. Dass es heute schonüblich sein soll, in der 1. Klasse mit dem Com-puter zu arbeiten, war mir neu. Ich habe leider noch nicht die Möglichkeit be-kommen können, mir die Anwendung des Com-puters in der Kita „Freche Früchtchen“ anzuse-hen. Wenn ich einen Termin bekomme, werdeich darüber berichten. Erika Haenel

Nachdenkliches von Elfriede Bittner

Nimm dir wieder einmal Zeit, betrachte all die Herrlichkeit, geh spazieren durch Felder und Flur, und schau sie Dir an, die schöne Natur. Frag dich auch einmal, wer sie gemacht, wer gab uns wohl diese Pracht?

Geh mit allem behutsam um, gib acht, denn all diese Schönheit ist auch für dich gemacht. Höre die Vögelein tirilieren, es ist, als ob sie für dich musizieren. Öffne dein Herz und nimm es in dir auf, dann nimmt gleich schöner der Tag seinen Lauf.

Wenn dann der Tag ausklingt, die Sonne am Horizont versinkt, dann schau noch einmal in Gedanken zurück, dann wirst du dir sagen, es war ein Tag voller Glück.

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Noch immer fehlt im Mehrgenerationenhausder behindertengerechte Zugang und die Keller-wände der Alten Schule in der Schlüterstraßemüssen trocken gelegt werden. Nachdem zumNeujahrsempfang Bürgermeisterin Ute Hustigdas Haus praktisch übergeben hatte, fehlennoch immer geschätzte 75.000 Euro zur kom-pletten Fertigstellung. Problem ist der Höhen-unterschied von 1,5 Metern, den Behinderte zuüberwinden haben, um Veranstaltungen im Erd-geschoss des Hauses besuchen zu können. Diefreiwilligen Bauhelfer kommen nicht weiter.Am Panoramaweg haben sie schon die Koppel-einzäunung entlang des Weges repariert. BeiUmbauten im Jugendklub Saarmund wollen siehelfen. Es droht das Aus dieser jahrelangen Ini-tiative der Rentnerbrigade, die bereits 8.000Stunden im Mehrgenerationenhaus geleistethat. Auszubremsen und wieder neu aktivierenist schwer, berichtet Wilfried Jahnke, Vorstands-mitglied des Fördervereins Begegnungshaus derGenerationen Nuthetal. Der Verein beantragtedeshalb, wenigstens 10.000 Euro aus dem Ge-meindesäckel für das gemeindeeigene Hausfreizugeben. Seit 2008 flossen 188.000 Eurovon insgesamt 343.000 Euro Bauleistungen ausdem kommunalen Haushalt in die Sanierung.Der Ortsentwicklungsausschuss hat am 14. Junider Bürgermeisterin empfohlen, mit einer Eil-entscheidung das Geld zu bewilligen. Das wer-de in den Fraktionen beraten und in der nächs-ten Gemeindevertretersitzung mit einer positi-ven Entscheidung bestätigt.

Frischekur fürs RathausAuf nur drei Fachbereiche hat BürgermeisterinUte Hustig mit dem 1. Juni die Gemeindever-waltung umgekrempelt. Es gibt keine Ämtermehr. Fachbereich I (Hartmut Lindemann)schließt Hauptamt, Sozialwesen und Bürger-

dienste ein. Fachbereich II (Kämmerer StephanRanz) umfasst das Finanzwesen. Ordnungs- undBauamt (Torsten Zado) sind zum FachbereichIII, „Bau- und Ordnungsverwaltung, Klima-und Umweltschutz“ zusammengelegt worden.Hustig verspricht sich davon mehr Effizienzund verbesserte Kommunikation. Vieles habenBau- und Ordnungsamt in der Vergangenheitgemeinsam bearbeiten müssen. Umwelt undKlima sei in die Struktur aufgenommen wor-den, um der Zielrichtung der Gemeinde Aus-druck zu geben. Baumschutzsatzung und derAufruf zu Baumpatenschaften seien ersteSchritte in die richtige Richtung, aber man dür-fe nicht stehen bleiben. Bisher unterstand demBürgermeister keine Aufgabe direkt. Neu ist,dass das Personalmanagement jetzt dichter an

den Chefsessel gerückt ist. Der bisherige Ord-nungsamtsleiter Rolf Oppenkowski ist Volljuristund steht ab sofort neben der Aufgabe als Ar-beitsgruppenleiter Ordnung-Sicherheit mit ei-nem Teil seiner Arbeitszeit der Bürgermeisterinals Justiziar zur Seite. „Ich möchte die Stärkender Mitarbeiter stärken“, so Hustig. In der Ver-gangenheit seien sehr viele Aufträge extern ver-geben worden, aber „vieles ist selbst machbar“.

Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter könneim Haus geschult oder die Vorgänge, wie bei-spielsweise Widerspruchsverfahren, von rechtli-cher Seite begleitet werden. Das spart mit Si-cherheit manchen Euro.Hustig hat seit Amtsantritt im Oktober die Ar-beitsabläufe im Haus studiert, gesehen, wo werwelche Stärken besitzt. Daraus resultieren dienun getroffenen Entscheidungen. Die Mitarbei-ter seien hochmotiviert.

Kräftige Bautätigkeit im 3. BauabschnittNuthetals Gemeindevertreter gaben am 3. Maieinstimmig grünes Licht für die Änderungendes Saarmunder Bebauungsplanes Weinbergs-traße im dritten Bauabschnitt (s.a. D NB5/2011, Seite19) Auf gleicher Fläche werdenweniger Häuser errichtet und die Oberflächen-entwässerung sinnvoll umgestaltet. Auch mehrFlexibilität wurde durch Lockerung der Bauvor-gaben eingebracht. Noch bis zum 21. Juli 2011läuft die vierwöchige Auslegungsfrist im Rah-men des Beteiligungsverfahrens.Konkret sichert die Tamax Immobilien- und Be-teiligungsgesellschaft GmbH zu, eine in einemstädtebaulichen Vertrag noch festzulegende Ab-lösesumme für einen nicht im Wohngebiet um-zusetzenden Spielplatz bereitzustellen. Denwollen die Gemeindevertreter in den vor derUmsetzung befindlichen kommunalen Spiel-platz neben der Feuerwehr in der SaarmunderBergstraße fließen lassen. Bisher stehen 30.000Euro bereit. Davon sind 20.000 Euro ebenfallsschon eine Ausgleichszahlung von Tamax inVerbindung mit dem zweiten Bauabschnitt desWohngebietes. Im Sommer soll gebaut werden.

teKe

Weitere kommunale Neuigkeiten auf den Sei-ten 54 und 55

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm43

Kommunales

Zukunft Mehrgenerationenhaus

In Saarmunds Neubaugebiet bewegt sich endlich wiederwas – Blick von den angrenzenden Feldern Richtung Ein-kaufszentrum und Nahkauf. Foto: Kaupke

PM Reisebüro: Die Wintersaison ist eröffnetIm Moment freuen sich alle auf einen wunder-schönen Sommer und tolle Ferien. So auch das Team vom PM Reisebüro - aller-dings hat hier bereits der Winter Einzug gehal-ten: die Saison für Reisen ab November bisApril ist buchbar und neue Reisekataloge,prall gefüllt mit Traumreisen, liegen ab Julibereit. Aus der kalten Jahreszeit in den sonnigen Sü-den oder in exotischen Länder, Urlaub in einerkuscheligen Ski-Hütte im Schnee oder zumWeihnachtfest oder Silvester eine Busreise mitProgramm – es ist für alle was dabei.

Tipp: Früh buchen oder Last Minute? Für Ferientermine oder Reisen über Feiertageist frühes Buchen absolut empfehlenswert.Außerdem gibt es tolle Frühbucherrabatte undSie haben noch die freie Wahl, sowohl dasReiseziel als auch den Termin betreffend. Last Minute gibt es eigentlich nicht mehr. Inder letzten Minute kann es zwar immer noch

das TOP-Angebot geben, aber kurzfristig bu-chen heißt auch, dass die Reise dann teurersein kann. Fragen Sie nach – Schnäppchengibt es immer. Auch für diesen Sommer undHerbst sind noch Plätze frei.

Tipp: wann Ferientermine buchen? Am Besten, sobald dieses möglich ist. Aktuellkönnen die Weihnachts-, Winter- und Osterfe-rien (je nach Zielgebiet) gebucht werden.

Neue Reisekataloge für die Sommersaison er-scheinen ca. Ende Oktober/Anfang Novem-ber, dann sind bereits Buchungen für die Som-mer- und Herbstferien 2012 möglich.

Tipp: Voll im TrendHoch im Kurs stehen Reisen auf die Kanaren,in die Karibik oder z.B. auch auf die Maledi-ven. Große Nachfrage besteht bei Kreuzfahr-ten wie z.B. mit AIDA oder Mein Schiff vonTUI – also nicht zu lange warten mit dem Bu-chen! Nachdem Anfang des Jahres Ägyptenund Tunesien wegen der Ereignisse im Landals Reiseziel ausgefallen waren, sind Reisendorthin jetzt wieder möglich. Beides beliebteSonnenziele, speziell auch in der Wintersai-son. In diesem Sinne: Karin Heick vom PM Reisebüro wünscht al-len jederzeit schöne und erholsame Ferien!Bergholz-Rehbrücke, Zum Springbruch 2,033200-33070

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Eltern und Kinder wollte Bürgermeisterin UteHustig mit ihrer Umweltaktion „Mit dem Radzur Schule“ am 15. Juni ansprechen. „Die Kin-der haben Freude am Radfahren. Sie kommenentspannter in der Schule an, haben sich schonkörperlich betätigt, und die Eltern haben einenBeitrag zum Klimaschutz geleistet“, erklärt diedem Radfahren sehr verbundene Rathauschefin,die vorbildlich mit Fahrradhelm unterwegs istund fast täglich per Rad von Saarmund zumDienst kommt. Auch würde endlich der mor-gendliche, teils chaotische Verkehr im Ander-senweg an der Schule entspannt werden. Die gemeinsame Aktion von Kommune, Grund-schule Otto Nagel und deren Elternvertretern

sowie dem Mehrgenerationenhaus hat großeResonanz gefunden. Schulleiter Ulf Gehrmannhatte die Schulkinder, besonders Klasse 4 bis 6,zur Aktion eingeladen. Viele waren vor Schul-beginn zum Treffpunkt am Rehbrücker Markt-platz Zum Springbruch gekommen. „Die Betei-ligung war beeindruckend“, so Schulelternspre-cher Dirk Hebenstreit. Er findet es super, dassdie Gemeinde sich für den sicheren Schulweg -auch in Hinblick auf die Bewerbung um den Ti-tel familienfreundliche Gemeinde - stark macht.Die Bürgermeisterin will den Eltern vermitteln,ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zufahren. „So schön kann der Weg zur Schulesein“, riefen ihr teilnehmende Kinder zu, be-richtet sie. „Die Kinder sollen es ihren Mitschü-lern und den Eltern weitererzählen“, sagt Hus-tig. Seit Jahren sorgt auch die Parksituation im fürden Durchgangsverkehr gesperrten Andersen-weg für Ärger. Im Wendebereich am Fahrrad-stand der mittig in der Straße angesiedeltenSchule besteht seit Jahren Halteverbot. Das istim April 2011 mit noch mehr Schildern und ei-nem auf dem Asphalt aufgebrachten riesigenHalteverbots-Piktogramm verstärkt dargestelltworden. Der Schulleiter sieht, dass es eineleichte Besserung gibt. Trotzdem würden zahl-

reiche Eltern weiter die Verkehrsregeln miss-achten. Zunehmend werden die Mitarbeiter-parkplätze der Lehrer von den Eltern belegt.Auch Anwohner hätten sich wieder beklagt. „Esist traurig, dass Eltern noch nicht begriffen ha-ben, dass die Regelung dem Wohle unserer Kin-der dient. Die Übersichtlichkeit für die Kinderwird durch den an- und abfließenden Verkehrgestört“, erklärt auch Hebenstreit und sieht,dass oft die Bequemlichkeit der Eltern Vorranghabe. Selbst vor der Zufahrt zum benachbartenUmspannwerk werde geparkt. „Sichtlich über-höhte Geschwindigkeit“ bei der Anfahrt von El-tern in der 30er Zone zeige, dass die unter unnö-tigem Zeitdruck handeln. Es ist nicht nötig, dassdie Kinder fast bis zum Klassenraum gefahrenwerden. Zum letzten Schulfest war das Parkver-halten der Gäste wieder besonders schlimm. Sogibt es schon die Idee, dass die Kinder zumnächsten Fest - gemeinsam mit der Arbeitsgrup-pe Ordnung und Sicherheit der Gemeindever-waltung - den Falschparkern unter den Elternselbst gebastelte Strafzettel übergeben. Mit Be-ginn des neuen Schuljahres will die Arbeits-gruppe Ordnung und Sicherheit hier im Herbstauch energischer bei unbelehrbaren Elterndurchgreifen.

Ute Kaupke

44mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Kinder & Kommunales

Bürgermeisterin Ute Hustig motiviert zu gesundheitsbewusstem Verhalten und Umweltbewusstsein

Im November 2009: Niemand beachtet das Halteverbot in der Wendeschleife an derGrundschule. Fotos (2): Kaupke

Die im April 2011 in der Wendeschleife an der Schule zusätzlich angebrachte Beschilde-rung ist deutlich zu sehen. Trotzdem parken drei Eltern im Halteverbot.

Bürgermeisterin Ute Hustig mit den Kindern am Treff-punkt zur Aktion auf dem Marktplatz.

Bürgermeisterin Ute Hustig startet mit den Kindern den Weg zur Schule. Auf dem Weg zur Schule. Fotos (3): Rainer Eggert

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Seit dem 2. Mai 2011 trifft sich jeden Dienstag von17-19 Uhr eine muntere Truppe von Kindern und Er-wachsenen im Mehrgenerationenhaus Nuthetal, umgemeinsam Theater zu spielen. Zunächst lernen wireinige Grundlagen des Spielens kennen wie z.B. ziel-gerichtetes Gehen, Pausieren, Wahrnehmen, Improvi-sieren, Körper und Stimme und vieles mehr. Heute ha-ben wir uns mit Unsinnsgedichten beschäftigt unddiese in Kleingruppen inszeniert. Total ulkig! Nachden Sommerferien werden wir gemeinsam ein Stückerarbeiten – wir sind schon fleißig am Ideen sammeln– um es dann am 4. Dezember 2011 zur Aufführungzu bringen. Wer noch mitmachen will, ist herzlichwillkommen! Projektleiterin Sabine Mohr

GedankenspielHallo, hier spricht ich. Wer ist ich? Was macht ich?Und warum stelle ich mir Fragen?Egal, ich bin ich, und ich wohne in einem Haus mit

tollem Ausblick. Aber das interessiert nicht.Ich habe gerade Schule und wünsche mir, dass dieSchule so schnell wie möglich endet.Ich werde die Schule bestimmt irgendwie überstehen.Wir haben jetzt Chemie und danach Sport. Handballist cool und wird hier streng zensiert.Aber dazu sollte es nie kommen. Wir experimentie-ren, und es macht „bumm“, und mir wird schwarz vorAugen. Wo bin ich? Eine grüne Wiese erstreckt sichvor mir und Vögel trillern ihr Lied.Vor mir ist ein See, und ich sehe einen Fisch und eineSchnecke. Da! Da setzt sich eine Libelle auf einenGrashalm! Ich schnelle mit der Zunge raus und essesie. Bin ich ein Frosch? Ich glaube, ja.Ein Schatten – oh, da kommt ein Storch, und ichspringe schnell ins Wasser! Mir wird wieder schwarzvor Augen. Ich höre eine Stimme „ Wird er es schaf-fen?“ „Ja, er wird gleich aufwachen.“Ich wache auf und sehe neben mir eine „Gute Besse-rung“-Karte. „Da hast du Glück! Um ein Haar wäredein anderer Arm auch gebrochen!“ Ab jetzt weiß

ich, Schule kann einen umbringen.„Tobi! Aufstehen! Fertig machen für die Schule!“Mühsam öffne ich die Augen. Ach, das war alles nurein Traum!Dann gehe ich den neuen Schultag mal ruhig an.

Tobias

Es ist vollbracht. Erste Kunstprojekte sind am Kinder-KunstNaturpfad entlang des Rehbrücker Panorama-weges am 31. Mai der Öffentlichkeit übergeben wor-den. Damit ist das Konzept umgesetzt. Unter Dudel-sackklängen des Rehbrücker Volkskünstlers Rolf Jans-sen zog das versammelte Publikum den Weg entlang.

Bürgermeisterin Ute Hustig dankte Schülern, Lehrernund Senioren für dieses gemeinsame Projekt. Es sei„ein lebendiges Beispiel für ehrenamtliches Engage-ment, für ein Miteinander der Generationen“. Die2007 von der Rehbrücker Biologin Edelgard Sachsins Leben gerufene Aktion, den Panoramaweg mitKindern zu gestalten, ist breiter geworden. Die Aka-demie 2. Lebenshälfte, der Jugendklub Die Brückee.V., das Mehrgenerationenhaus, der SeniorenbeiratNuthetals, Handwerker des Ortes und die Grund-schule mit ihrem Förderverein für Groß und Klein ar-

beiten hier Hand in Hand. Das „Müllprojekt“ sei „einFingerzeig an die Bevölkerung“, ihre Abfälle nicht indie Umgebung zu entsorgen, so Hustig. In einemSchaukasten sind dazu Abfälle montiert worden, diedie Kinder teilweise am Wegesrand gefunden hatten.Sachs deutet das Bild anders. Sie möchte, dass jederseinen eigenen Müll wieder mitnehmen solle. Dannmüssen auch keine weiteren Papierkörbe aufgestelltwerden.Aus dem Graffiti-Projekt „generationenübergreifen-des Sprayen“ des Jugendklubs sind drei Objekte amWegesrand zu finden, im grünen Klassenzimmernahe der Schule weitere fünf und im Mehrgeneratio-nenhaus ein Objekt. Die Rentnerbaubrigade desMehrgenerationenhauses reparierte in 100 freiwilli-gen Stunden den Koppelzaun entlang des Weges. ImRahmen des „neigungsdifferenzierten Unterrichts“ imFach Kunst nahmen mit Hilfe der Lehrerinnen MarlisSchramm und Elke Brandenburger Ideen Formen an.„Otto II.“, ein unter dem Motto „Mit allen Sinnen ge-nießen“ bunt gestalteter Baumstamm, findet sich amRand der Rehbrücker Gartenstadt. Bunte Libellen,Schmetterlinge, Lippen, Augen und Finger sind dar-auf zu entdecken. „Otto I.“ dagegen steht schon imgrünen Klassenzimmer der Grundschule, berichtendie Kinder. Bunte, steinerne Käfer werden auf einemBaumstamm zum „großen Krabbeln“. Zum Sommer-fest in der Grundschule wurden im Juni ähnliche Stei-ne verkauft. Das Projekt „Die Ravensberge im Wan-del der Jahreszeiten“ soll noch eine Bank zum Ver-weilen hinzubekommen, berichtet Bergholz-Reh-brückes Ortsvorsteherin Annerose Hamisch-Fischer.

Gegen den Hundekot am Wegesrand soll demnächstauch etwas unternommen werden, erzählt Elke Bran-denburger. Mit kleinen Fähnchen und der Aufschrift„Haufen sucht Herrchen“ wollen Kinder die Hundebe-sitzer in der Gemeinde motivieren, endlich die Hinter-lassenschaften ihrer Lieblinge nicht den Mitbürgernvor den Füßen liegen zu lassen. Die Schulkinder beschäftigen sich schon in vierterSaison mit verschiedenen Pflanzen. Sie sollen sensibi-lisiert werden für die Schönheiten der Natur. Kunst-tischler Eberhard Kyntschl stellte neue Schilder zurVerfügung, die Rolf Janssen mit den Kindern im Kunst-unterricht gestaltete. Jetzt zeigen die bunten Schilderdem Passanten wieder, was am Wegesrand steht.Das gefundene Wissen um die Patenpflanzen tragendie Schüler jeweils zur Eröffnung vor. So auch imMai. An den Enden des Panoramaweges stellenSchautafeln die diesjährigen Patenpflanzen vor. DasProjekt wird aus Lottomitteln des Landes gefördertund erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Ute Kaupke

Kinder, Kinder ...

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm45

JULI/AUGUSTPanoramaweg „komplett“: Die Augen für Natur und Kunst öffnen

Theater im Mehrgenerationenhaus

Hier wird Otto II. vorgestellt. Das Motto „Mit allen Sin-nen genießen“ ist gut nachzuvollziehen.

Der wilde Hopfen ist eine der diesjährigen Pflanzen, dieam Wegesrand bezeichnet wurden.

„Das große Krabbeln“ wird unter die Lupe genommen. Fotos (4): U.K.

Foto: Richter

Elena v. Martens

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Info: Bei der Gesamtwertung werden die besten3 Ergebnisse der 4 Pokalrunden zusammenge-rechnet.Am 8. Mai wurde die 4. Pokalrunde Berlin-Brandenburg, die gleichzeitig auch die Kreis-meisterschaft (KM) für die Schüler und Elitewar, in Berlin-Spandau ausgetragen. In denverschiedensten Altersklassen kann der SV 05Rehbrücke sich über 5 Kreismeistertitel und 4Pokalsiege freuen.

Bei den Schülern A konnte Clemens Bodt sichdurch eine gute Leistung auf den 1. Platz derPokalrunde setzen, was somit auch den Kreis-meistertitel und den Pokalgesamtsieg bedeutete.Nicht anders sah es bei den Schülerinnen B aus.Eileen Hanschke ist souverän mit einer neuenBestleistung auf den 1. Platz der Pokalrundeund KM (Kreismeisterschaft) gefahren. Auchsie ist somit Gesamtsiegerin der Pokalrunde. Inderselben Gruppe konnten sich auch Kira-Ma-rie Intreß und Celine Woop über neue Best-leistungen freuen. Mit diesen Leistungen beleg-ten Kira-Marie den 3. Platz der Pokalrunde und2. Platz der KM, womit sie sich den 4. Platz derGesamtwertung gefestigt hat, und Celine den 4.Platz der Pokalrunde und 3. bei der KM, was inder Gesamtwertung Platz 5 hieß. In der Gruppe der 2er Frauen haben KarolineMüller und Lea Schaepe sich den Gesamtsiegder Pokalrunden, mit dem Sieg der KM und 4.Pokalrunde, gesichert. Denise Dornbusch undJuliane Ebersbach haben den 2. Platz der Ge-samtwertung, den 3. Platz der 4. Pokalrundeund sind zudem auch Vize-Kreismeister.Im 1er Kunstradfahren der Frauen kam JulianeEbersbach auf den 3. Platz der Pokalrunde und

somit auf den 4. Platz in der Gesamtbewertung.In der Bewertung der Kreismeisterschaft durftesie darüber hinaus über den Kreismeistertitelglücklich sein. Karoline Müller ging in dieserDisziplin nicht an den Start und belegte durchdie Ergebnisse in den anderen 3 Pokalrundenden 2.Platz der Gesamtwertung im Landespo-kal.Luisa Marquardt ging als Jüngste aus unseremVerein an den Start und konnte sich mit einer

neuen Bestleistung, in der Gruppe der Schüle-rinnen D, auf den 4. Platz der Pokalrunde durch-setzen, womit sie auch den 4. Platz in der Ge-samtwertung und den Vizetitel der KM sicherte.Mit dem 6. Platz der Pokalrunde bei den Schü-lerinnen C hat Annina Harms damit auch den6. Platz der Gesamtwertung und den 2. Platz beider KM belegt.Fabian vom Lehnwurde nicht nur 2. der Pokal-runde, sondern auch 2. der Gesamtwertung desLandespokals und setzte sich auch mit guterLeistung auf den 1. Platz der KM.Bei den Schülern B hat Tillmann Harms miteiner neuen Bestleistung den 2. Platz und somitauch den 2. der Gesamtwertung und der KM er-reicht.Mit sensationeller Leistung (sie hat in 3 Pokal-runden über 400 Punkte ausgefahren) setztesich auch Denise Dornbusch im 1er der Junio-rinnen auf den 1. Platz der Pokalrunde und derGesamtwertung. Damit hat sie den Pokal derGesamtwertung seit 2004 das 8. Mal in Folgegewonnen. Bei den Landesmeisterschaften am 29.05 konn-ten wir auch gute Erfolge feiern. Gleich 5 Titelhaben wir uns gesichert! Die Goldmedaillen

holten sich Fabian vom Lehn, Cle-mens Bodt, Eileen Hanschke, Ju-liane Ebersbach und im 2er Deni-se Dornbusch/Juliane Ebersbach,womit sich alle 5 für die Ostdeut-schen Meisterschaften am 25.06 inMosel qualifiziert haben. Auchgute 2. Plätze haben TillmannHarms und Luisa Marquardt be-legt. Beide sind leider trotzdemnicht bei der Ostdeutschen Meister-schaft dabei, da sie die zu errei-chenden Punkte nicht geschafft ha-ben. Über eine Bronzemedaille

konnte sich Celine Woop freuen, und somitauch über die Qualifikation zur Ostdeutschen.Kira-Marie Intreß landete auf dem undankba-ren 4. Platz. Obwohl sie die Punkte ausfuhr, diefür die Ostdeutschen Meisterschaften benötigtwaren, hat sie die leider knapp verpasst, da nurdie ersten 3 Plätze startberechtigt sind.Im April fanden außerdem die 1., 2. und 3. Ju-nior-Masters (gleichzeitig auch das DM-Halbfi-nale) statt, an denen Denise Dornbusch teil-

nahm, da sie sich in den Pokalrunden davor (imFebruar und März) für die Junior-Masters-Seriequalifiziert hat, und bei den Landesmeister-schaften der Juniorinnen (auch schon im März)für das DM-Halbfinale (3. Junior-Masters). Sieist die Junior-Masters-Serie souverän durchge-fahren und war somit bei jedem Turnier in denTop 20. Da diese Turniere internationale Teil-nehmer haben, bedeuteten diese Ergebnissenicht nur Top 20 deutschlandweit, sondern auchinternational. Bei dem DM-Halbfinale hatte siesich dann mit sehr guter Leistung für die Deut-schen Meisterschaften qualifiziert, die am 21. +22. Mai stattfanden. Dort hat sie dann den 14.Platz also die Top 15 erreicht!Somit kann der SV 05 Rehbrücke/Kunstradfah-ren stolz auf seine Sportler sein, da wir mit Cle-mens Bodt, Denise Dornbusch und JulianeEbersbach, beide im 1er sowie im 2er, CelineWoop, Eileen Hanschke, Karoline Müller undFabian vom Lehn 7 Sportler bei der Ostdeut-schen Meisterschaft haben, die unter anderemauch Brandenburg, hoffentlich würdig, vertre-ten!

Sabine Herig für die Abteilung Kunstrad des SV05 Rehbrücke

46mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Kinder & Jugend5 Landesmeistertitel, 4 Pokalsieger, 5x Kreismeister und Top 15 bei den Juniorinnen in Deutschland

Abteilung Kunstradfahren vom SV 05 Rehbrücke ist stolz auf ihre Sportler

Alle Fotos: Autor

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Die Kinder der Igel- und Kätzchengruppe derKita „Anne Frank“ beteiligten sich auch in die-sem Jahr wieder an der Aktion „Kinder lachenfür Kinderlachen“. Am 18. Mai haben wir mitden Kindern leckeres Brot im Lehmbackofen

gebacken und anschließend in der Kita verkauft.Überall roch es nach frischem Brot. Den Erlösvon insgesamt 226 Euro spenden wir der Stif-tung Heilen, durch die Klinikclowns in Kran-kenhäusern unterstützt werden. Ebenfalls in den

Spendentopf kam der Erlös des Spielzeugver-kaufes eines Jungen aus der Bienchengruppe.Wir danken allen Kindern und Eltern, die dazubeigetragen haben, dass wir eine solche stolzeSumme für kranke Kinder zusammenbekom-men haben.

Kätzchengruppe

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm47

Kinder

Lachwichtel

Kindertag in der Kita „Anne Frank“Von Zwergmäusen und anderen Tieren

Brot backen für den guten Zweck

LuftfahrtBeim diesjährigen Maibaumfest am 30. Aprillud die Firma Zeilinga kleine und große Gästeein, Bergholz-Rehbrücke aus luftiger Höhe zusehen. Die „Luftfahrt“ erbrachte einen Erlösvon 180 Euro. Eindrucksvoll überreichte HerrFalke das Geld an die Kita. Vielen Dank sagendie Kinder und Erzieher der Kita „Anne Frank“

Hörnchen werden flügge…Nach wochenlanger und liebevoller Pflegedurch unsere Kollegin Heike Sell ist es nun baldsoweit: Die zwei Eichhörnchen Paula und Pau-line werden in die Freiheit entlassen. Dann sindsie auf sich allein gestellt. Aber wir – und sicherbesonders Heike – werden die kleinen Rackerwohl nicht so schnell vergessen!

M. Kurmann

Foto: priv.

Die 12 Kinder der Zwergmäuse-Gruppe mach-ten sich am 1. Juni auf den Weg zu Frau Geb-hardt. Sie erwartete uns mit süßen Leckereien,aber auch wir hatten Leckereien dabei... DieHasen, Pferde und die Hühner freuten sich überSalat, Möhren und altes Brot. Für die Kinderwar es ein echtes Erlebnis die Tiere aus derNähe betrachten zu können und das mitgebrach-te Futter zu verteilen. Der absolute Höhepunktkam, als Frau Gebhardt ihren Hahn auf den Armnahm und er sich tatsächlich von den Kindernstreicheln ließ. Die Kinder, Eltern und Erziehe-rinnen möchten sich ganz herzlich bei FrauGebhardt bedanken. Die Zwergmäuse

Linda & Katrin, Kita „Anne Frank“

Fotos: Kita

Foto: Kita

In letzter Minute aus Nudow

„Stadt und Land – Bilder aus dem 19. und20. Jahrhundert“, werden Sie begeistern, denneinmal mehr ist es uns gelungen, Dank UrsulaHollop, eine Bilderschau zusammen zu stellen,mit bemerkenswerten Kunstwerken, namhafterKünstler: Barlach, Chagall, Dalì, Daumier, Ehr-lich, Gavarni, Grieshaber, Liebermann, Picassound Zille… um nur einige zu erwähnen.Mit dem Gospelchor „Wings of Joy“ wollenwir, am 14. August 2011, diese Ausstellung fei-erlich eröffnen. Denn alle Anstrengungen diewir unternehmen, die-nen einmal mehr demZiel, unsere Dorfkirchevollständig zu renovie-ren. Dieses ehrgeizigeZiel lässt sich aber nurdurch Spenden errei-chen, um die wir natür-lich auch in diesemJahr wieder bitten.

Th. Engelhardt

Für Nudow wird der 14. August 2011 ein

ganz besonderer Tag.

Gleich zwei Eröffnungen an einem Tag! Um

15.00 Uhr die Eröffnung der 8. Bilderaus-

stellung „Stadt und Land“ in der Dorfkirche,

doch bereits um 13.00 Uhr wird das vor 205

Jahren erbaute Nudower Spritzenhaus auf

dem Dorfanger als

feierlich eröffnet.

Alle Nudower, Freunde und ihre Gäste sind

zu einem ersten Rundgang herzlich einge-

laden.

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Auch in diesem Jahr war die Grundschule Saar-mund Ehrengast im Rahmen des mittlerweilezur festen Tradition gewordenen Tanzfestivalsder Spreewaldschule und des Tanzclubs Lübben94. Unter dem Motto „Es war einmal ...“ prä-sentierten 250 Kinder und Jugendliche beein-druckende Tänze nach Evergreens, unter ande-rem von ABBA und Michael Jackson. Mit im-ponierenden Choreografien, bezauberndenKostümen und spürbarer Begeisterung am Tan-zen überzeugten sie das tanzkundige Publikum. Für viel Applaus sorgte die Sternpolka, die von

der Saarmunder Tanzgruppe unter Anleitungvon Frau Nerger und Frau Limberger extra fürdas Tanzfestival einstudiert wurde. Dabei merk-te man den Saarmunder Tänzern im Alter von 8bis 12 Jahren keinerlei Nervosität an. Durch die mitreißende und herzliche Atmo-sphäre, das attraktive Tanzprogramm mit Tanzin allen Variationen, das das Publikum zum Mit-tanzen und Mitmachen anregte, war das 18.Tanzfestival eine rundum gelungene Veranstal-tung.

Nicole Krüger und Maxie Hecker

48mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Jugend & Saarmund

Gestern – Heute – Morgen

Starke Kinder – wahre ChampionsDFB-Aktionstag – Fußballtag in der Grundschule Saarmund

Wir packen unseren Koffer…… so hieß das Motto 12 unserer „FrechenFrüchtchen“ vom 18. bis 20. Mai. Nach demFrühstück in der Kita ging es am 18. Mai mitden Kindern zum Frauensee nach Gräbendorf.Nach einer knappen Stunde Busfahrt hatten wirunser Ziel erreicht. Wir wurden von schönstemSonnenschein begleitet. Neugierig bezogen wirunsere Zimmer im Gästehaus der Einrichtung.Die Kinder waren begeistert – die Zimmer sindsehr schön, und schnell hatte jeder sein Plätz-chen gefunden.Nach dem Mittagessen gingen wir reiten, undam Abend gab es Disco.Dem Frauensee statteten wir nur kurze Besuchemit den Füßen ab, denn auch, wenn die Sonnewarm lachte – das Wasser war kalt. Einige Mu-tige waren allerdings pitschenass – als ein Ge-witter grollte, waren alle ganz schnell aus demWasser!!! Am Abend gab es noch eine Abenteu-erwanderung rund um den Frauensee. Am letz-ten Tag gab es zum Abschied noch eine Kutsch-fahrt durchs Gelände.Wir verbrachten dort drei sehr schöne Ferien-tage – und für das nächste Jahr haben wir schonreserviert, denn wir wollen wieder auf Reisengehen! Carmen Drescher

Mitreißendes Tanzfieber

Unter diesem Motto stand die Projektwoche derganzen Schule vom 6. bis zum 10. Juni.Schon lange vorher machten wir uns um dasThema Gedanken, um die Projektwoche vorzu-bereiten.

Ja – wie sah es in Saarmund aus? Was sind „Nu -theburgen“, wo standen sie und wie sieht es dortheute aus? Wie sah ein Kindergarten früher aus-wie sieht er heute aus und wie können wir unsihn in Zukunft vorstellen?

Was aßen die „armen Ritter“…Wir waren die ganze Woche mit Basteln, An-schauen, Filzen, Kochen beschäftigt – und ei-gentlich reichte die Zeit gar nicht aus!Zum Schulfest am 10. Juni wurden alle Arbei-ten im Schulhaus ausgestellt.Unsere Klasse 2a bedankt sich besonders beiFrau Czernotzky, die uns einen Einblick in dieFilztechnik ermöglichte. Jedes Kind unsererKlasse hat es geschafft, etwas Schönes zu fil-zen. Die Klasse 2a Projektwoche 2011 Foto: Alisch

Am 24. Mai fand im Rahmen der DFB-Aktions-tage unser Fußballtag statt. Bei herrlich sonni-gem Wetter ging es auf dem Minifußballfeldhoch her. Es war eine tolle Stimmung. Unterdem Motto: „Starke Kinder – wahre Cham-pions“ wurde unter der Leitung von SportfreundDanilo ein großes Turnier durchgeführt. Eswurde gemischt gespielt, jeder gegen jeden,Fußballspiel ohne Ende. Alle Kinder waren eif-rig dabei, viele Tore zu erzielen. Jeder gab fürseine Mannschaft das Beste. Hier konnte manbeobachten, dass in manchen Kindern dochnoch ein Fußballtalent schlummert. Am Randeder Bande feuerten viele Zuschauer tüchtig an.Am Ende des Turniers gab es keine Verlierersondern nur Gewinner. Zur Erinnerung gab esnoch kleine Aufmerksamkeiten vom DeutschenFußball-Bund, die die Kinder mit Freuden mitnach Hause nahmen. Alle hatten Spaß am Spiel.Sie werden sich lange daran erinnern. Dank alldenen, die im Hintergrund alles toll organisierthaben.

Text und Foto: Arno Hoffmann, Potsdam

Fotos (2): AlischTanzgruppe Saarmund als Ehrengast beim 18. Tanzfestival der Spreewaldschule der Stadt Lübben und des TanzclubLübben 94 am 25. Mai. Foto: priv.

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„Wir besitzen auch einen Wald- bzw. Schatten-garten und wollten sehen, wie Sie die damit ver-bundenen Probleme gelöst haben“. Das war einoft wiederkehrender Satz, den die Besucher amWochenende 28./29. Mai bei der 11. Aktion Of-fene Gärten 2011 bei Täufels, Am Nuthetal, undunserem Sohn Oliver Bathe, Andersenweg, äu-ßerten.Kein Wunder, denn Wilhelmshorst, Michendorfund Rehbrücke sind teilweise in den Wald hin-eingebaute Landhauskolonien und haben damiteinen ganz speziellen Charakter, den man durchentsprechende Ortssatzungen zum Baumschutzzu erhalten versucht.Dummerweise war den Organisatoren ein Feh-ler unterlaufen, die beiden Rehbrücker Teilneh-mer standen nicht, wie gewünscht, am gleichenTag, Sonntag, dem 29. Mai, im Führer. Trotz-

dem waren beide hochzufrieden, einmal lag dieBesucherzahl zwischen ein- und zweihundert,einmal sogar deutlich über 200.

Petrus muss ein Gartenfreund sein......denn günstiger als an diesem letzen Maiwo-chenende konnte das Wetter gar nicht sein:Warm, aber nicht heiß, trocken und nicht stür-misch. Wäre es das nämlich gewesen, hätten dieBesucher Schutzhelme benötigt und wären zu-dem ständig über Kienäppel gestolpert. Da derOsten Deutschlands in der Vegetation eher nor-mal lag, anders als Süden und Westen, hattendie Waldgärten den farbenfrohen Stauden- undRosengärten der Mitbewerber noch eine wun-derschöne Rhododendrenblüte entgegenzuset-zen. Wie bereits vor zwei Jahren begeisterte amAndersenweg ganz besonders der sich in voller

Schönheit präsentierende Blumenhartriegel(Cornus kousa chinensis) und die vielen Besu-chern unbekannte Sommermagnolie mit ihrenaparten Blüten.Während die für Schattengärten in besonderemMaße geeigneten Funkien (Hosta) im sehr spä-ten Frühjahr 2010 und einem frühen Öffnungs-termin Anfang Mai zum Teil noch nicht entfaltetwaren, zeigten sie sich in diesem Jahr in vollerGröße, Farbausprägung und Schönheit, z. T. mitbeginnender Blüte.Von den insgesamt 76 Gärten, die in 2011 fürBesucher offen stehen, haben 37 nochmals imSeptember (24. und 25. 9.) geöffnet. Nach demErfolg der diesjährigen Aktion werden auch2012 im Frühjahr und Herbst wieder viele inte-ressante Gärten in Potsdam, Berlin und Umlandauf neugierige Besucher warten. Rolf-D. Bathe

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm49

GärtenWaldgärten:

Interesse ungebremst!

Am Teich: Wo ist der Kammmolch? ... und eine andere Funkie recht groß mit Blüte

Kräftige Besucherfarben im Grün des Waldgartens ... ... und zarte Naturfarbe eines späten Rhododendrons. Gespräch mit Gärtner (Gartenbesitzer) rechts

Das Bild links zeigt die Vielfalt der Farbtöne, Blattformen und -größen der Funkien. Mitte: Der Blumenhartriegel wurde besonders bewundert. Rechts: Sitzplatz am Teich mit domi-nierendem Amberbaum in der Bildmitte. Fotos (9) Bathe

Ganz klein, eine von fast 100 Hostastauden ...

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50mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Künstlerleben

Im Sommerparadies der KindheitSchauspieler Joost Siedhoff begeht in Rehbrücke seinen 85. Geburtstag

Lampenfieber hat er heute noch. Er schließtEnttäuschung und Missmut aus seinem Lebenaus, unternimmt Reisen, Ausflüge, besucht Mu-seen und Konzerte. Mit einem täglichen Gym-nastikprogramm, Golf und Schwimmen pflegter seine Kondition. Am 27. Juni feierte Schau-spieler Joost Siedhoff in Rehbrücke seinen 85.Geburtstag. Für mehr als 300 Film- und Fern-sehrollen stand er vor der Kamera, ist immer„irgendwo auf Sendung“. Man kennt ihn aus in-ternationalen Kinofilmen, einer Vielzahl vonFernsehserien wie „Diese Drombuschs“ (Endeder 1980er), „Berlin, Berlin“ (2002) und dem„Tatort“. Er begeistert sich für Hörspiele, hat1951 beim Südwestfunk schon Bambi seineStimme geliehen. „Solange nach mir gefragt wird und ich es mirnoch zutraue, werde ich neue Rollen anneh-men“, sagt er. An seiner Seite ist seit 1979 dieSchauspielerin Ebba Reiter. Mit ihr verbindetihn auch beruflich manche gemeinsame Tour-nee. Nach Rehbrücke fand er auf der Suchenach dem Paradies der Kindheit. GroßvaterErnst Buscher hatte am Bahnhof Berlin-Lich-tenberg als Reichsbahnoberinspektor Dienst ge-tan und sich in der Neuendorfer Straße in Dre-witz zur Ruhe gesetzt. Das wurde Siedhoffs Fe-rienparadies. Barfuß ging es mit der Badehosedurchs Dorf zur noch gewundenen Nuthe, derenBegradigung er miterlebte. Über den Karnickel-berg ging die Fahrradstrecke seiner Jugend. ImHirtengraben setzten er und seine Freunde ge-flochtene Körbe ins Wasser und fingen damitStichlinge. Dem Bauern der Burgfischerei wur-den sie als Futter verkauft. Wenn Nudel-Fechnerpfeifend durchs Dorf zog, tauschten sie bei ihm,dem Lumpensammler, Alteisen und Lumpengegen Spielzeug. Nicht nur einmal trug erGroßmutters Kuchenbleche zur Drewitzer Bä-ckerei Baatz. Zu Lisbeth Herzbach brachte erdie Konservendosen mit dem Wintervorrat zumVerschließen mit der Maschine. Die Geschehnisse in der späteren DDR verfolg-te er aufmerksamer als manch anderer und be-suchte das Land. 1989 war er auf Tournee imResidenztheater Erlangen. Nach der Vorstellungerlebte er, tief berührt, die Nachricht der Grenz-öffnung. Er erinnert sich an „den Ansturm derTrabis im Land“. Sein Paradies fand er wieder.Das Haus des Großvaters war in der DDRzwangsverwaltet worden. Den erträumten Aus-bau setzten Siedhoff und seine Schwester An-fang der 90er Jahre jedoch nicht um. So fandSiedhoff das benachbarte Fleckchen Rehbrücke

und fühlt sich hier wohl. Ein Kleinod von Gar-ten pflegt er voller Leidenschaft. Der in Dessau geborene Siedhoff sieht sich als„Bauhaus-Sprössling“. Mutter Alma Siedhoff-Buscher entwarf als Innenarchitektin und De-signerin Bauhaus-Kindermöbel und -Spielzeu-ge. Vater Werner war als Tänzer und Pantomimebei Oskar Schlemmers Bauhaus-Bühne tätig.Siedhoff kam schon als Kind viel herum, erleb-te seinen Schulanfang bei der Großmutter imStubaital (Tirol). Im Kiez um das Ostkreuz vonBerlin mit Blick auf den Rummelsburger Seebesuchte er mit 35 Mitschülern die Schule. MitLederhose wurde er wie ein „bunter Hund“ an-gesehen. Über Osnabrück kam er mit dem Vater

nach Plauen (Vogtland). Kaum einer spricht soviele Dialekte so perfekt wie er.1952 erhielt er beim SDR die erste Fernsehpro-duktion. Mit dem hessischen Dialekt war er dieideale Besetzung für Sohn Willi in der Kultserie„Die Hesselbachs“ im Hörfunk und Fernsehender 1950er und 1960er Jahre. Er fühlte sich1957 vom deutschen Sprachraum zu sehr gefan-gen, brach mit einer Südamerika-Tournee aus.1960 gründete er sein eigenes Theater-Ensem-ble „Die Brücke“. Im VW-Bus ging es von Kap-stadt bis nach Kairo. 1962 folgte eine ähnlicheTournee bis nach Bombay und Pakistan. 132Länder hat er auf diese Weise durchquert, gas-tierte in 75 dieser Länder und immer wieder da-zwischen in der Heimat. Siedhoff liebt Charakterrollen. Gern gespielthat er auf der Theaterbühne die Figur des Klos-terbruders in „Nathan der Weise“, die mit demBeichtvater von Glenn Close Ähnlichkeit hat,den er in dem Film „Geisterhaus“ (Romanvorla-ge von Isabell Allende) gespielt hat. 2007 stander als Opa Herrlich 25 Drehtage für den Fern-sehfilm „Opa allein zu Haus“ mit Walter Sittlervor der Kamera. Erst in diesem Jahr spielte er

einen alten Herren in „Großstadtrevier“, der ineinem ehrwürdigen Citroën, Baujahr 39, durchHamburg düst. Eigene Lese- und Satireprogramme legte er auf.Mit Günther Pfitzmann arbeitete Siedhoff um1950 im Berliner literatur-politischen Kabarett„Die Dachluke“. TV-Satiren sind seine Welt,seine Rollen Paraderollen. In „Zwei Tote imSender und Don Carlos im PoGl“ (1982) nahmer die Lokalpolitik aufs Korn. Aber die schönsteRolle war die eines Architekten, in der ZDF-Sa-tire „Die Gegendarstellung“, erinnert er sich.Der Film hatte ins Schwarze getroffen, das Inte-resse am Film wurde von der Lobby niederge-halten, weiß er.

Die Mentalität seines 95jährigen Freundes undBerufskollegen Friedrich Schoenfelder ist ihmVorbild. Der habe vor kurzem noch eine Büh-nenrolle absolviert. Bühne sei schwerer alsFilm, meint Siedhoff. Mit Bühnenrollen sei einSchauspieler über Monate fast allabendlichfestgelegt. Das ist strapaziös. 1990 und 1991war er bei den Salzburger Festspielen aufgetre-ten. Vor drei Jahren spielte er noch in der Berli-ner Tribüne in der Otto-Suhr-Allee. Sonst kon-zentriert er sich auf Film und Fernsehen. In seiner neuen Heimat setzte er sich vor Jahrengegen die Ortsumgehung Potsdam für die land-schaftlich schöne Gegend ein. Er sprach vonFahrgemeinschaften, „heute nennt man das Car-sharing“, um Autoverkehr zu reduzieren. Erhabe Linientaxi in der Welt kennengelernt.Wolfgang Joop habe in der Beziehung den Be-griff „Landschaftsterroristen“ geprägt, denn„die Schönheit von Potsdam hört ja nicht an denRavensbergen auf“, so Siedhoff. Was er als Schauspieler noch vor hat? „Über un-gelegte Eier sprechen wir nicht“, lächelt er.Aber es klingt, als käme eine Traumrolle auf ihnzu … Ute Kaupke

Jost Siedhoff

Der „Nuthe-Bote“ feiert –und Sie sind eingeladen!

20. August 201115 Uhr

Aula der Grundschule „Otto Nagel“

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Am Himmelfahrtstag 9.30 Uhr ging es los. EineGruppe von 10 Radfahrern startete mit PfarrerSandner in Saarmund bei herrlichem Wetter inRichtung Tremsdorf. Über Fresdorf ging es wei-ter, und nach einer knappen Stunde gemütlicherFahrt waren wir an einem hübschen Platz direkt

am Kähnsdorfer Seeufer. Hier trafen wir mit an-deren Mitgliedern des Kirchenkreises zusam-men. Unser „Versorgungsteam“ mit Tischen,Bänken und Proviant hatte uns begleitet. Im Nuwaren die Sitzgelegenheiten aufgestellt. UnsereKatechetin Frau Texter hatte einen Tisch mit ei-nem frisch geschnitzten Holzkreuz und einemBlumenstrauß geschmückt. Nun wurde jederangehalten, sich Gedanken über die Bedeutungvon Himmelfahrt und des Himmels zu machenund auf vorbereiteten Blättern Stichworte dazuzu notieren. Die Blätter reihten wir auf eineSchnur, die wir zwischen zwei Bäumen befes-tigten. Der anschließende Gottesdienst wurdevon Frau Kühn mit der Gitarre begleitet. HerrSandner ging in seiner Predigt u.a. auf die„Speisung der 4000“ ein. Unter diesem Mottofand das anschließende gemeinsame Essen statt.

Wer wollte, legte seinen Proviant auf den ge-meinsamen Tisch, von dem sich alle nehmenkonnten.Die Rückfahrt gestaltete sich individuell, einigeunternahmen noch Touren in die Umgebung,andere fuhren nach Hause. Karin Kluge

Stolz präsentiert Herbert Schmidt seinen rotenSkoda Octavia von 1958. Er dreht den Zünd-schlüssel. Der Motor schnurrt. „Immer, wennich ,guten Tag’ sage, springt er an“, lacht derMaschinenbaumeister und Dreher im Ruhe-stand, der immer auf Achse ist. Mit seinem grü-nen Ford von 1930, seinem ältesten und liebstenWagen, besuchte er kürzlich eine Rallye naheWismar. Fünf Stunden mit höchsten 50 ging esan die Küste. „Nur über Landstraßen, auf derAutobahn kriegste ´ne Macke“, erzählt er begei-stert. Immer dabei ist Ehefrau Irmymit ihrem Strickzeug, mit der er indiesem Jahr 55 Jahre verheiratet ist,vertraut er an. Die habe großen Anteilan seiner Arbeit, mache geduldig dieDrecksarbeit am Anfang, habe vielgeschliffen, sei „eine ganz Genaue“.

Museum wird 13Herbert Schmidt hat vor 30 Jahrenden heutigen Motorsportclub Oldti-mer Potsdam initiiert. Anfangs alsPotsdamer Kfz-Veteranen-Club unterdem Hut des Allgemeinen DeutschenMotorsportverband e.V. (ADMV)machte sich der Verein nach der Wen-de aus finanziellen Gründen selbst-ändig. Die Gemeinde Bergholz-Reh-brücke stellte 1984 die ehemaligeGaststätte Ebrecht als Vereinssitz zurVerfügung. Das Haus ging an Alteigentümerzurück. Schmidt entschloss sich, die 100 Jahrealte Scheune auf seinem Hof auszubauen. Seinprivates Oldtimer-Museum wird jetzt 13 Jahrealt. Dem Verein hat er auch Platz gemacht.

130 Motorrädern und 15 Autos …… hat er in der Zwischenzeit mit Leidenschaftwieder zu neuem Glanz verholfen. Am Anfanggibt es oft nur einen verrosteten Rahmen, einenSchrotthaufen, dokumentiert er mit Fotos. Vonder Marke Zündapp besitzt er alle Motorrad-Modelle, aus der Zeit von 1921 bis in die 50er

Jahre. Die ältesten Exponate in seinem Museumsind drei Hochräder um 1880, das älteste Mo-torrad ist eine Victoria von 1904. Und alle Aus-stellungsstücke sind fahrbereit.

„Propeller-Schmidt“ heißt er im Ort1965 hat er als Maschinenbaumeister seine ei-gene Werkstatt für Bootsmotoren gegründet.Schon seit der Jugend schraubt er an alten Fahr-zeugen und Motoren, bringt sie wieder zumLaufen. Auf Schrottplätzen und Teilemärkten

sei man „doll unterwegs“, kauft und tauscht.Manches Fahrzeug war erst nach 10 Jahren voll-ständig. Der heute 77jährige Schmidt ist Ver-einsvorsitzender, das letzte Gründungsmitgliedund das älteste Mitglied überhaupt. Aber derVerein altert. Gerade in den letzten Monatensind mehrere Mitglieder gestorben. „Am mei-sten vermissen wir unseren Chronisten DietmarStreuber“, erzählt er. Der war 2008 viel zu jungverstorben. Die gesamte Vereinsgeschichte hater aufgearbeitet, dicke Ordner hinterlassen. Nurdas Nötigste wird jetzt niedergeschrieben, nie-mand hat dafür Zeit.

Mitmachen – selber schraubenImmer weniger junge Leute haben Lust am„selber schrauben“, haben nicht mehr die Be-geisterung für alte Technik. Sie lachen darüber,ein Motorrad antreten zu müssen. Ein altesFahrzeug „anzuschleppen“ und neu aufbauen zuwollen, ist aber Bedingung, Mitglied zu werden.Zu besten Zeiten waren sie 52. Nach der Wendeteilte sich der Verein. Daraus ging das Zweirad-Museum Werder hervor. 21 Mitglieder gehörennoch zum Bergholzer Zweig. Der Fortbestand

des Museums ist auch gesichert, dashat Schmidt schriftlich dokumentiert.Der Verein darf bleiben. Es ist allesgeregelt.

KontaktmöglichkeitenAm 10. Juli rollen die Technikfreaksaus Bergholz erst einmal zum Oldti-mer-Treffen nach Cammer, das siemit organisiert haben. Schmidt lädtein, sich die dort erwarteten 200 Old-timer nicht entgehen zu lassen. Ver-einsmitglied Hartmut Falkenbachlädt vom 19. bis 21. August zum Tref-fen nach Blankensee ein. Am 29. Ok-tober ist das Bergholzer Museumzum Aktionstag „Feuer und Flammefür unsere Museen“ wieder geöffnet.Geöffnet ist auch zum traditionellenAdventsmarkt am 4. Dezember. Der

Weihnachtsmann darf sogar mit Schmidts 4 PS-Simplex von 1920 über die Schlüterstraße dü-sen. Bis dahin genügt ein Anruf und das Muse-um wird aufgeschlossen. An jedem 3. Donnerstag im Monat treffen sichdie Vereinsmitglieder zum Fachsimpeln. Gästesind jederzeit willkommen.

teKe

Oldtimer-Museum Herbert Schmidt in Berg-holz-Rehbrücke, Schlüterstraße 40, Tel. 033200-401 65, Besichtigung nach Vereinbarung,www.oldtimermuseum-schmidt.de

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm51

Leidenschaft

„Immer, wenn ich ,guten Tag’ sage, springt er an“Herbert Schmidt restauriert mit ganzem Herzen alte Fahrzeuge

Gottesdienst: Himmelfahrt am Kähnsdorfer See

Diesen „Simplex-Vorsteckwagen“ mit 200 ccm, 4 PS von 1920 hat HerbertSchmidt (re.) vor zwei Jahren aufgebaut. Nur den verrosteten Rahmen gab es. Am4. Dezember wird zum 4. Adventsmarkt darin der Weihnachtsmann über die Schlü-terstraße gefahren werden, verrät er. Vereinsmitglied Bernd Kube sitzt schon malProbe. Foto: Kaupke

Fotos (2): K. Kluge

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Die in den Jahren 1961 bis 1969 herausgegebe-nen fünf Bände liegen nun als 4. Auflage und ineinem Band vor. Jeder Teilband zählt 250 bis300 Seiten, versehen mit Registern der Orts-und Personennamen sowie mit verschiedenenStammtafeln.Das Vorwort von Professor Werner Vogel machtden Leser mit der Person des Verfassers, Johan-nes Schultze – einem ehemaligen KöniglichenArchivar im Preußischen Geheimen Staatsar-chiv und Honorarprofessor an der Freien Uni-versität Berlin – bekannt. Des Weiteren geht erauch auf das „Lebenswerk“ des Verfassers ein,versucht zu erläutern, warum die Darstellung1815 endet und gibt Hinweise auf spätere bzw.neuere Veröffentlichungen anderer Autoren.Der erste Band beginnt mit der Gebietsbeschrei-bung, die Zeit der germanischen und wendi-schen Siedlungen, dann folgen die Kaiser, Kö-nige und Markgrafen mit vielen genealogischenDaten von der Zeit der Sachsenkönige bis zumMarkgraf Woldemar (bis 1319). Der zweiteBand beschäftigt sich mit dem Hause Wittels-bach vom Streit um das Erbe (1319), dem Hau-se Luxemburg (1373) bis zum König Sigmund(1415). Im dritten Band sind die Hohenzollernpräsent vom Burggrafen von Nürnberg, der alsKurfürst Friedrich I. von 1415 bis 1426 Regentder Mark war, bis Kurfürst Joachim I. (bis1535). Die Zeit von 1535 bis 1648 wird im vier-ten Band mit vielen Fakten über wirtschaftlicheund kirchliche Verhältnisse, die Reformation,verschiedene Kriege, insbesondere den 30-jährigen Krieg, behandelt. Der fünfte und letzteBand beinhaltet die politische und wirtschaftli-che Gliederung der Mark im 17. bis 18. Jahr-hundert von Kurfürst Friedrich Wilhelm (ab1640), über den ersten König in Preußen, denSoldatenkönig und natürlich Friedrich II. (denGroßen). Die letzten Kapitel in diesem Bandbeschäftigen sich mit Preußens Zusammen-bruch und Erhebung, der Neuorganisation derVerwaltung (Stein-Hardenbergische Reformen)und der ländlichen Verhältnisse (Separationen)bis zur Auflösung der Mark Brandenburg durcheine Kreis- und Gemeindereform. Nun hieß dieMark Provinz Brandenburg.Dieses geballte Wissen ist unverzichtbar für alldiejenigen, die sich mit der Geschichte derMark Brandenburg beschäftigen, da es vielegrundlegende Zusammenhänge versucht zuklären.

Warum ist dieses Werk auch für Nuthetal in-teressant? Es wird Bezug genommen auf eine Urkunde desBischofs Siegfried von Brandenburg vom 28.Dezember 1216, die den Umfang des demBrandenburger Domprobst unterstellten Archi-diakonates beschreibt. „Dieser nahm danachnach Osten hin das Land bis zur Oder in An-spruch, unter andern werden als zugehörigeOrte aufgeführt: Trebbin, Saarmund, Friesack,Bellin, Kremmen, Bötzow, Zehdenick. Es ist

nicht zweifelhaft, daß die hier genannten Orte,im besonderen auch der letztgenannte, sich da-mals auch bereits in festem deutschen, d. h. as-kanischem Besitz befanden.“ (Bd.1)„Am 1. September 1350 befand sich der soebenaus Bayern mit Streitmacht zurückgekehrte älte-re Ludwig im Feldlager vor Saarmund. Einevorher am 22. August für Brietzen ausgestellteUrkunde nennt als Ausstellungsort das Lagerauf der Insel Wystok, es handelt sich dabei umWietstock nördlich Trebbin am Straßenübergangdurch die dortigen Sümpfe, wo der Markgraf aufdem Wege nach Saarmund lagerte.“ (Bd. 2 -S.105)

„Im Herbst 1393 hatte sich Jost von seinemSchwager Markgraf Wilhelm dem Einäugigenvon Meißen 12000 Goldgulden geliehen undihm dafür die Städte Brietzen, Beelitz, Mitten-walde, Trebbin, Saarmund zum Pfand verschrie-ben (8. September), die dafür dem Pfandherrndie übliche Huldigung zu leisten hatten.“ (Bd. 2– S.189)„Im Februar 1407 starb Markgraf Wilhelm vonMeißen. Die Quitzows benutzten dies, um sichder markgräflichen Burgen Saarmund und Kö-penick, welche 1398 Markgraf Wilhelm käuf-lich an sich brachte, zu bemächtigen.“ (Bd. 2– S. 214)„Im Besitze der Burgen und Städte Plaue,Rathenow, Friesack, Bötzow, Köpenick,Saarmund beherrschten die Quitzow Havel-land, Barnim und Teltow und vor allem auchalle Zugänge nach Berlin-Cölln.“ (Bd. 2 – S. 219)„Es war König Sigmund gelungen, eine ,ver-einigung und freundschaft‘ zwischen HerzogRudolf von Sachsen und Burggraf Friedrichanzubahnen, die durch das feierlich am 25.August 1411 von Sigmund beurkundete Ver-löbnis der beiderseitigen Kinder, FriedrichsSohn Johann, Rudolfs Tochter Barbara, beidezählten noch nicht sieben Jahre, Abschlußund Festigung erhielt. Diese Verbindung, diezweifellos zum Ziele hatte, als Stütze für dieStellung Friedrichs in der Mark zu dienen,benutzte Sigmund auch, um in Friedrichs In-teresse die Bedingungen einer Auslösung derMark zu erschweren. Aus königlicher Gnadeund zur Belohnung der treuen Dienste ihrerVäter stattete er jeden Ehepartner mit 25000ungarischen Rotgulden als Heimsteuer aus,

die, zusammen 50.000 Gulden, auf die MarkBrandenburg verschrieben wurden, in gleicherWeise wie die Burggraf Friedrich bei der Einset-zung zum Landesverweser zugewiesenen100.000 Gulden. Die darüber getroffenen nähe-ren Bestimmungen besagten, daß im Falle desAblebens der Barbara die ganze Summe an Jo-hann und dessen Erben fallen sollte, im Falleaber des früheren Todes Johanns Barbara miteinem Leibgedinge, bestehend aus den StädtenPotsdam, Trebbin, Saarmund, Plaue, Mittenwal-de, Brietzen (Treuen-), Beelitz, ausgestattetwurde auf Lebenszeit, wonach die Städte an die

52mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Geschichtsverein Nuthetal e.V.Juli/August 2011 – Mitteilungen Nr. 4Vorsitzende: Annett BöhmKontakt: Tel. 0331/64749681

E-Mail: [email protected]: www.nuthetal.de/ortschronik

Die Mark Brandenburg – Ein opulentes Nachschlagewerk für alle Historiker

Fortsetzung auf Seite 53

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Am Sonnabend, den 18. Juni 2011 fanden sichca. 25 Personen zusammen, um sich in Phi-lippsthal auf die Spuren der Geschichte zu be-geben.Ingeborg Meyer, Besitzerin des Hauses „Frie-drichshuld“ empfing uns und führte durch dasHaus und den Garten. Dabei konnten die Zuhö-rer vieles zur wechselvollen Geschichte diesesBauwerkes erfahren. Im Jahre 1820 kam dasAnwesen in Familienbesitz, wurde 1945 nichtenteignet und in den 90er Jahren des 20. Jahr-hunderts an die Familie Allardt zurückgegeben.Die DDR-Zeit überstand das Haus durch die In-itiative des Schriftstellers von Trümpling, dermit den bescheidenen Mitteln das Herrenhauszu erhalten versuchte.

Danach machten wir in der ehemaligen Gast-stätte „Dorfquelle“ bei Peter Dordel Halt. Pro-fessor Hans Hattop, Dozent an der Filmhoch-schule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg,erzählte aus seinem Leben von den Anfängenals Kameraassistent bis zur jetzigen Tätigkeitals Hochschulprofessor und Dokumentarfil-mer. Er plauderte aus dem Nähkästchen undgab einige Anekdoten zum Besten. Philippsthalwar vielfach Kulisse für DEFA-Filme, und eini-ge Dorfbewohner wirkten als Komparsen, diemanchen Schauspieler an die „Wand“ spielten.Der bekannte Schauspieler Günter Schubertwar ein gern gesehener Gast bei der Gastwirts-familie Dordel.Letzte Station war die Dorfkirche von Philipps -

thal. Nach Einführung von Pfarrer Roy Sandnererfuhren wir hier von Herrn Leser einiges überdie Renovierung und Restaurierung der Kirche.So verfügt die Kirche über ein elektrischesGeläut, das mit einer Fernbedienung in Ganggesetzt wird. Eine nützliche Angelegenheit, dasich die Kirche in der Mitte des Ortes, derFriedhof aber am Dorfeingang bzw. Ausgang inRichtung Saarmund befindet.Der Geschichtsverein Nuthetal e.V. dankt andieser Stelle noch einmal allen Beteiligten fürdie Ausführungen, die Bewirtung und die zahl-reiche Teilnahme. Aus Platzgründen werden wirerst im nächsten Heft einen ausführlichen Bild-bericht geben.

Annett Böhm

Es ist 66 Jahre her, dass der 28. Mai 1945 den23jährigen Alexander Kokopenko vor eineschwere Gewissensentscheidung stellte, die inBruchteilen einer Sekunde zu fällen war. VonDeutschen aus seiner ukrainischen Heimat ge-rissen, hatte der gelernte Schlosser Jahre alsZwangsarbeiter auf dem Hof eines Bauern inder heutigen Schlüterstraße in Bergholz-Reh-brücke arbeiten müssen, hatte einen Teil seinerJugend verloren.Als am 24. April 1945 die Rote Armee Berg-holz-Rehbrücke erreichte, war er zwar frei,doch zurück in seine Vaterstadt Tarnopol konnteAlexander Kokopenko noch nicht. Die Ver-kehrsmittel und -wege gestatteten es nicht.Und dann kam der 28. Mai 1945. Junge sowje-tische Soldaten hatten sich einen Spaß darausgemacht, sich von dem Bauernhof den Traktorzu nehmen und eine Rundfahrt durch den Ortzu machen. Die Bäuerin bat Alexander, sichnach dem Traktor umzusehen, denn er würde

dringend für die Arbeit gebraucht. Er sprächedoch Russisch und würde sicherlich etwas er-reichen. Alexander kam der Bitte nach. Auf ei-nem Areal unweit des Hofs, heute Ecke Alice-Bloch-Straße/Eichhörnchenweg (inzwischenbebaut), sah er drei Jungen zwischen acht undzwölf Jahren, die mit einer Handgranate spiel-ten. In den Wäldern hatten Soldaten der Wehr-macht auf ihrer Flucht vor der Roten Armeevielfach ihre Waffen und Munition weggewor-fen. Eine Handgranate hatten die Kinder ge-funden. Kokopenko, der allen Grund besaß,tiefen Groll gegen die Deutschen in sich zu tra-gen, entschied sich blitzschnell für das Lebendeutscher Kinder – auf die Gefahr hin, selbstSchaden zu nehmen. „?ljmv! ?ljmv!“, schrieer lautstark, „Werft weg! Weg damit!“ Die Kin-der, wohl erschrocken, schleuderten die Grana-te unkontrolliert fort – sie flog in Richtung desRufers und explodierte krachend. AlexanderKokopenko wurde an beiden Beinen schwer

verwundet. Die Kinder flohen voller Schreckund Entsetzen. Ihre Tat anzuzeigen, fürchtetenEltern und Kinder, denn immerhin war einsowjetischer Bürger verletzt worden undschwerste Bestrafung zu erwarten. DasSchweigen ließ das Geschehen in Vergessen-heit geraten.Die Explosion rief sowjetische Soldaten auf denPlan, die den Verletzten ins Potsdamer St. Jo-seph-Krankenhaus brachten. Erst am 8. Februar1946 konnte er geheilt entlassen werden. Vonden etwa zwanzig Ausländern, die während desKrieges in Bergholz-Rehbrücke hatten Zwangs-arbeit leisten müssen, kehrte er als Letzter inseine Heimat zurück. Oft wurde er von derBergholz-Rehbrücker Bäuerin im Krankenhausbesucht und mit zusätzlichen Nahrungsmittelnversorgt. Sie sagt noch heute von ihm: „Er warein Mensch, ein guter Mensch. Leider habenwir uns nie wieder gesehen.“

Kurt Baller

Mark zurückfielen.“ (Bd. 2 – S. 227-228)Für die Durchfuhr wurde ab Frankfurt dieStraße nach Berlin, Saarmund, Beelitz, Treuen-brietzen vorgeschrieben. ( Bd. 3 – S. 216)Über dem Weg des Zuges siehe B. Kitzig, DerLeichenzug Gustav Adolfs, in FBPG. LI, 1939;Märk. Forsch. XVII, 143 f, Jb. Hist. Ver. Bran-denburg/Havel 21/25. Nach einem Schreibendes Statthalters vom 21.12.1632 traf die Köni-gin mit Gefolge von 430 Personen u. 1000 Pfer-den an diesem Tage in Saarmund ein, um vondort den Leichenzug in Spandau zu treffen.(Bd. 4 – S. 249) Annett Böhm

Johannes Schultze: Die Mark Brandenburg.Vierte Auflage. Mit einem neuen Vorwort vonWerner Vogel. – Berlin: Duncker & Humblot,2011Quelle Zeichnung: Richard Hoffmann, Saar-mund. Potsdamer Land. 1958, S. 30

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm53

„Werft weg! Werft Weg!“Ein Zwangsarbeiter rettete im Mai 1945 das Leben von drei Kindern aus Bergholz-Rehbrücke

Veranstaltungsreihe Geschichte am Wegesrand Nr. 1 – Philippsthal

„Preußische Könige, die Liebe und der Nutzen der Tugend. Platonische Dialoge“ ein Buch von Volker Wasmuth

(Kurze Zusammenfassung)

An besonderen Orten des heutigen Potsdams finden Dialoge statt zwischen Lisa,

ihrem Partner Peter und der jüngeren Eva. Aus den Gesprächsverläufen erschließt

sich schlüssig die Handlung.

Eva ist an preußischer Geschichte interessiert. In den Diskussionen mit Peter entste-

hen beeindruckende Bilder aus den Regierungszeiten des Soldatenkönigs Friedrich

Wilhelm I. und seiner Nachfolger bis zu den preußischen Königen, die gleichzeitig

deutsche Kaiser waren.

Peters Interesse richtet sich auf gesellschaftliche Fragestellungen. Wie kommt es z. B.

zur Entwicklung gesellschaftlicher Werturteile? Warum verhalten sich manche Men-

schen tugendhaft und andere nicht? Das muntere Gespräch mit Eva verhindert, dass

sich Peter in philosophische Erörterungen verstrickt.

In die zunächst rein fachlich motivierten Gespräche zwischern Peter und Eva mischen

sich bald Emotionen. Es entsteht Liebe. Peters Zuneigung zu Lisa bleibt aber beste-

hen. Wie die drei Personen mit den Konflikten aus fachlichen Interessen und ihren Ge-

fühlen umgehen, ist ungewöhnlich spannend und interessant.

ISBN 978-3-8442-0346-2

Fortsetzung von Seite 52

Geschichte

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Die frühere Villa des Schriftstellers RudolfPresber (1868-1935) an der Arthur-Scheunert-Allee 135 könnte zur Zwergenvilla werden. Un-ter diesem Namen möchte die Erzieherin Mela-nie Kurmann in diesem Haus mit Garten eineprivate Kita eröffnen. Noch wird es als Ge-schäftshaus genutzt. Im Mai waren die Gemein-devertreter eingeladen, sich mit Konzept undHaus vertraut zu machen. Starten möchte die angehende 28jährige Ge-schäftsfrau mit 40 Plätzen, später bis zu 50 Kin-der von 7 bis 19 Uhr aufnehmen. Kurmann, diebereits in einer Nuthetaler Kita tätig ist, weiß,dass viele Eltern mit der üblichen Schließzeit 17Uhr beruflich Schwierigkeiten haben. Sie arbei-ten in Berlin oder Potsdam. Deshalb will sie beiBedarf die Öffnungszeiten ausdehnen, siehtdarin eine deutliche Marktlücke. Selbst eineRandbetreuung nach der Schließzeit andererEinrichtungen kann sie sich vorstellen. Nacht-zeit und Wochenende sind als Zusatzangebotkein Tabu. Junge Eltern wollen ausgehen, aberder Babysitter fehlt. Sie will den Eltern „ein ho-hes Maß an Flexibilität und Planungssicherheitgeben“. Aber der Personaleinsatz muss sichrechnen. Bis März 2012 qualifiziert sie sich neben Berufund Familie zur Sozialmanagerin in Kitas, umfit für die professionelle Leitung einer Einrich-tung zu werden. Ganzheitliche Gesundheitser-ziehung nach der Lehre von Kneipp will sie an-bieten. Neben dem täglichen Betreuungsange-bot soll die Kita sich für andere Kinder zu Ver-

anstaltungen öffnen, will Kurmann mit Familienund Senioren zusammenarbeiten. Den Kindernohne weitere Verwandtschaft im Ort könntenSenioren zu Vorlesetagen, Koch- und Backrun-den das Großelterngefühl vermitteln. Ideen hatsie viele.

Einen Terminplan hat sie noch nicht, möchteerst Bedarf und Meinungen abklopfen. Dassieht sie in Hinblick auf den gesetzlich zugesi-cherten Betreuungsplatz für Kinder ab dem 1.Lebensjahr ab 2013 optimistisch. Kurmann sieht ohne Förderung für ihr privatesVorhaben realistisch jedoch keine Chance. InNuthetal gibt es je zwei kommunale und evan-gelische Kindertagesstätten. Dass sie Konkur-renz bietet, ist ihr klar, „aber Konkurrenz belebtdas Geschäft.“ Ihre Intention sei Zusammenar-beit, sie sei offen für Kooperation mit den ande-

ren Kitas. Unmittelbarer Nachbar ist die evan-gelische Kita „Himmelszelt“. Um den wirklichen Kitaplatzbedarf in Nuthetalgab es in den vergangenen Jahren viel Wirbel.Von 50 dauerhaft fehlenden Plätzen war dieRede. Wie Bürgermeisterin Ute Hustig erklärte,

habe sich die Situation entspannt.Mit Schuljahresbeginn sind alleNuthetaler Kinder mit einem Platzversorgt, es gäbe sogar Reserveplät-ze. In Saarmund hat der Ausbau derKita „Freche Früchtchen“ begon-nen. Das sei die letzte Einrichtung,die bis zur Fertigstellung im Augustnoch mit Ausnahmegenehmigungzur Betriebserlaubnis arbeite. Auchdie Teilung der Kita „Anne Frank“läuft. Die Einrichtung ist im Land-kreis mit mehr als 400 Kindern beiweitem die größte. Die Herauslö-sung des Hortes ist aus pädagogi-

scher und organisatorischer Sicht sinnvoll. Einevierte Tagesmutter hat in der Gemeinde eröff-net. Parallel hat ein weiterer Anbieter das Gesprächmit der Bürgermeisterin gesucht. Der möchteeine Kita mit 80 Plätzen in Nuthetal neu errich-ten. Erst dann rechne sich ein solches Vorhaben.Hustig habe ausgiebig die Situation der Kinder-betreuung in der Gemeinde mit dem BerlinerBetreiber erörtert. Allein 2011 sind erst 15 Kin-der in Nuthetal geboren.

Ute Kaupke

54mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Kommunales

Kita Zwergenvilla – Angebotsnische in Nuthetal?Neue Anbieter für Kindertagesbetreuung in Nuthetal stellten sich vor

Bürger sollen über Logo für Nuthetal abstimmenMarkenzeichen soll modern und innovativ in die Zukunft gerichtet sein

Die Rudolf-Presber-Villa Foto: Kaupke

Bis zum 20. Juli sind die Bürger von Nuthetalaufgerufen, sich für ein Logo zu entscheiden,das der Großgemeinde in der Zukunft „Wieder-erkennungswert in der Außenwirkung“ gebensoll. Dazu rief Bürgermeisterin Ute Hustig auf.Vier Entwürfe stellte die Grafikerin ScarlettHapke vom ortsansässigen Werbeservice HapkeGmbH zur Verfügung. Ihre kreative Arbeit spen-dete sie der Gemeinde. Seit 1995 lebt sie im Ge-meindegebiet. „Ich bin Nuthetalerin. Warumsollte ich nicht etwas für die Allgemeinheit tun“,argumentiert sie. „Ich möchte Heimatgefühlund Gemeinschaftssinn fördern“, erklärt sieweiter. Auch das Logo und die Plakate für dieBaumpaten-Aktion hat Hapke entworfen, ihreArbeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt(D NB 6-2011, S. 12). Symbolisch verständlich sollten zentrale Inhalteder Gemeinde zum Ausdruck kommen. Der Na-menszug Nuthetal macht die Zuordnung eindeu-tig. Kurz und prägnant drückt das Leitbild „ge-meinsam leben“ aus, was Nuthetal als Gemeindeausmacht: das Miteinander der Generationen. Dergrafische Teil soll sichtbar machen, „wo wir leben- umgeben von viel Natur mit weiten Wiesen, vielWald und der Nuthe“, beschreibt Hapke ihre Ge-staltung. „Wer hat nicht schon einmal einen Son-

nenuntergang über den Ravensbergen erlebt?“,fragt sie. Ob der Baum für die Gemeinde Nuthetalals Ganzes steht, die farbigen Blätter für die sechsOrtsteile, die blaue, graue und grüne Welle Nuthe,Autobahn oder Landschaft symbolisieren, ob „ge-meinsam Leben“ die „Basis, das Fundament alssolches“ für Nuthetal darstellt oder der Schriftzug„Nuthetal“ als Bogen über der Sonne den Zusam-menhalt symbolisiert oder auch die Kirche insBild gerückt wird - „das Logo soll eine Symbioseaus bestechender Einfachheit, effektiver Einpräg-samkeit und hohem Wiedererkennungswert ha-ben“, erklärt die Grafikerin, die es bewusst zeit-gerecht und modern gestaltete. Es soll innovativwirken, den Blick in die Zukunft richten. ImAmtsblatt Juni der Gemeinde steht ein Abstim-mungsbogen zur Verfügung, ihre Meinung kannaber auch als Mail an [email protected] gesendet werden.2003 hatte sich mit der Gemeindegebietsreformaus dem Amt Rehbrücke die Gemeinde Nuthe-tal ausgegründet. Das Amt Rehbrücke verfügteüber ein Wappen, das speziell für seine Belangezugeschnitten war. Sechs Ähren standen für diesechs Gemeinden mit der Landwirtschaft alsHaupterwerbszweig. Die „Brücke mit den Reh-bocksgehörn“ wies als „redendes Element“ auf

den Amtsnamen hin, heißt es im Exposé von1995. Für Nuthetal darf es nicht verwendet wer-den, eine Neugestaltung wäre nötig. Mehreretausend Euro würde die Schaffung mit notwen-digem Prozedere verschlingen. Das Geld istnicht da. Es stehen dringendere Ausgaben an.Ein Logo kann sich jeder schaffen, ein Wappenhätte Auswirkungen bis zur Gestaltung desDienstsiegels und müsste von einem Heraldikerentworfen werden, erklärt der stellvertretendeBürgermeister Hartmut Lindemann. Der Lan-deskonservator müsse es begutachten und ge-nehmigen. Ein Exposé würde jede Einzelheit,jede Farbe vorschreiben. teKe

Nachtrag: Wie die Redaktion erfuhr, kann dieGemeindeverwaltung mit weiteren Vorschlägenrechnen. Der Nuthe-Bote darf vorab bekanntgeben, dass bis zum 30. Oktober 2011 Entwürfeeingereicht werden können. Dann soll der jetztlaufenden ersten Abstimmungsrunde Nummerzwei folgen. Das Ergebnis aus der ersten Rundewird einfließen, war aus der Verwaltung zu er-fahren. Die vier Entwürfe sind auf der Rückseite des„Nuthetaler Amtskurier“ Nr. 6, 11. Juni 2011abgedruckt.

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm55

Kommunales

Tagespflege hat eröffnetSeit dem 2. Mai fühlen sich die ersten Gäste imAlter von sechs Monaten bis drei Jahren in derTagespflege von Barbara Stiller sichtlich wohl.Barbara Stiller dankt für die vielen Wünschezum Start in die neue Selbständigkeit. Ab Sep-tember kann sie weitere Kinder aufnehmen, hatfreie Kapazitäten. Sie bietet flexible, familien-freundliche Öffnungszeiten an. Dazu führt siegern ein Vorgespräch mit den Eltern, die einegute Betreuung für ihre Jüngsten suchen. Barbara Stiller hat seit zwei Jahren als qualifi-zierte Kindertagespflegerin in privaten Haus-halten Kinder im Alter von einem bis 6 Jahrenbetreut. Jetzt geht ihr größter Wunsch in Erfül-lung, eine eigene kleine Gruppe mit bis zu fünfKindern im Alter von 0 bis 3 Jahren zu betreu-en. Die zuständige Stelle im Landratsamt unter-stützt ihr Vorhaben. Barbara Stiller lädt auch

Großer Bahnhof am Bahnhof: Brücke wieder komplett

Private Parkvorrechte abgelehnt

Nuthetals öffentliche Gebäude

bald wieder brandsicherDie Auflagen aus der vorjährigen Brandschauin Nuthetals öffentlichen Gebäuden „sind wei-testgehend erfüllt“, erklärte BürgermeisterinUte Hustig im Juni. Eine Auswertung fanddazu am 16. Juni statt. Die Bauabnahme deszusätzlichen dritten Rettungsweges am neuenGebäude der Grundschule Otto Nagel in Berg-holz-Rehbrücke ist gerade erfolgt, war vonFachbereichsleiter für Bau, Ordnung, Klimaund Umweltschutz, Torsten Zado im Ortsent-wicklungsausschuss berichtet worden. 20.000Euro hat das gekostet. Unterricht war in dasbenachbarte Hortgebäude verlagert wordenum im Brandfall aus dem Obergeschoss weni-ger Kinder über die beiden vorhandenen Ret-tungswege in Sicherheit bringen zu müssen.Die Schule war 1997 eingeweiht worden. Nachgeänderten Baubestimmungen waren die vor-handenen Rettungs- und Fluchtwege nun nichtmehr ausreichend, die Rettungspläne musstenüberarbeitet werden. Auch im alten Schulgebäude von 1969, in demder Hort sein Domizil hat, sollen Ende Juni dieSpezialschränke aus Metall für die Schulmap-pen der Kinder ankommen. Die jetzigen Holz-schränke standen im Rettungsweg und musstenwegen „zu großer Brandlast“ in Betreuungs-räume gestellt werden. Vorübergehend war eseng geworden. Nur 6100 Euro gab die Haus-haltsstelle für die Ersatzschränke her. Ein Eil-antrag der Bürgermeisterin führte dazu, dassdie Gemeindevertretung weitere 16.000 Eurofrei geben konnte. Nebeneffekt der Anschaf-fung: Die Einrichtung wird von nun an ohneAusnahmegenehmigung der Betriebserlaubnisauskommen können. Die Metallschränke dür-fen wieder in den Rettungswegen stehen. Zu-dem wurde ein weiterer Lagerraum frei, dernun der Kinderbetreuung dienen kann, erklärtHustig. In der Zukunft rechnet sie nur noch mitzwei Jahresspitzen, zu denen die Kinderzahlenim Hort vorübergehend nochmals eine Ausnah-megenehmigung zur Betriebserlaubnis erfor-derlich machen könnten.Im umgebauten und erweiterten Feuerwehr-gerätehaus am Rehbrücker Andersenwegfehlt indes noch ein geforderter zweiter Ret-tungsweg. Der sollte in der zweiten Juniwo-che geliefert werden. Man habe täglich tele-foniert und wurde vertröstet, so Zado. Erstdann kann der Schulungsraum im Oberge-schoss des Gerätehauses auch öffentlich ge-nutzt werden, der vorerst ausschließlich denFeuerwehrleuten vorbehalten war, weil derRettungsweg nur „eine senkrechte Leiter ander Fassade“ sei und für Nichtfeuerwehrleutekeine ausreichende Sicherheit gewährleiste.Die von den Gemeindevertretern gewollteKostendeckelung bei 750.000 Euro für denBau hatte den für eine öffentliche Nutzungnötigen zweiten Rettungsweg vorerst nichtzugelassen. Der sollte nachgerüstet werden,wenn die Mittel da wären. teKe

Dem Bürgerantrag zur privaten Nutzung öffent-licher Stellplätze in der Beethovenstraße konnteder Ortsentwicklungsausschuss am 14. Juninicht folgen. „Wir können davor nur warnen“,sieht Ausschussmitglied Volker Traberth keinenHandlungsbedarf. Andere Bürger würden mitdiesem Wunsch nachziehen wollen, was dann inder Gemeinde „nicht mehr in den Griff zu krie-gen“ sei. Die GeWoG Kleinmachnow als Woh-nungsverwalter wolle weitere Stellplätze errich-ten. Es sei abzuwarten, wie sich die Situation

dann einspielt. Es sei nicht übertrieben, malzwei Minuten vom Auto zur Wohnung laufen zumüssen. Probleme gäbe es mit solchen Regelun-gen bereits in der Gartenstadt Am Rehgraben.Wird es für Gäste mal ganz eng, stünde ja aucham Bahnhof mit dem Park & Ride-Platz Raumzur Verfügung, hieß es im Ausschuss. Der Ausbau der Beethovenstraße in Bergholz-Rehbrücke ist seit Kurzem abgeschlossen. Dashat den Parkraum etwas eingeschränkt, wildeParkflächen sind beseitigt worden. teKe

Wenn alles geklappt hat, ist seit dem 20. Junidie Fußgängerüberführung am Bahnhof Pots-dam-Rehbrücke nach erfolgter Sanierung amBoden wieder benutzbar. Das 50 Tonnen schwe-re Brückenteil wurde am 21. Mai mit einem

Kran wieder eingesetzt: großer Bahnhof amBahnhof. Der Bahnverkehr zwischen Berlin undMichendorf war unterbrochen, die Verstärker-leitung abgebaut, die Oberleitung geerdet wor-den, „um die Baustelle stromlos zu machen“,erklärte Peter Benning von der von der Deut-schen Bahn AG mit den Arbeiten beauftragtenFirma Wolfgang Bauer Ingenieurbau GmbH

Berlin. Nur kurzfristig wurde der Straßenver-kehr am halbseitig gesperrten Übergang beein-trächtigt, gleichzeitig Restarbeiten an denBahnübergangsplatten ausgeführt. Am 2. Aprilwar die Brücke ausgebaut worden, am Boden

der Innenbau zerlegt undteils erneuert. Die Laufflä-che des Brückenüberbausmusste noch betoniert, miteiner Isolierschicht undAsphalt vervollständigtwie auch neue Beleuch-tung auf dem Überbau in-stalliert werden. Nach der Sanierung desBahnübergangs an derHeinrich-Mann-Allee/ Art-hur-Scheunert-Allee imMärz mit mehrtägigerStraßensperrung und Un-terbrechung der Bahnver-bindung war der Bahnsteig1des Bahnhofs Potsdam-

Rehbrücke abgerissen und erneuert worden. Biszur Freigabe war der Zugverkehr im April ein-gleisig abgewickelt worden. Die Gesamtinvesti-tion der Deutsche Bahn AG liegen bei rund700.000 Euro aus Konjunkturmitteln. Der Bahn-steig in Fahrtrichtung Berlin wird Ende 2012,Anfang 2013 ebenfalls umgebaut, war von derDeutschen Bahn AG zu erfahren. Ute Kaupke

Die Brücke schwebt an ihren Platz zurück. Der rechte Bahnsteig ermöglicht jetztbehindertengerechten Einstieg. In Berliner Richtung müssen die Passagiere sichnoch gedulden. Fotos (2): Kaupke

junge Muttis mit ihren Kindern ein, sich einmalwöchentlich mit einer Krabbelgruppe in ihrenRäumen zu treffen.Barbara Stiller ist unter 0174-1957908 oder perMail [email protected] zu erreichen.Die Tagespflege ist in der Arthur-Scheunert-Al-lee 87a in Bergholz-Rehbrücke nahe dem MarktZum Springbruch zu finden. teKe

Barbara Stiller mit ihren Kleinen

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56mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Soziales

Erfurt auch für Menschen mit Handicap

Bürgerbeteiligung als Ressource zur Unterstützung und Pflege im AlterDie Bürgergemeinschaft eines kleinen Ortes am Kaiserstuhl kann Anstöße geben

Die Deutsche Bahn AG bietet für Menschen mitBehinderungen einen vielfältigen Service an.1400 Servicemitarbeiter sind geschult. Sie er-leichtern vor allem das Ein-, Um- und Ausstei-gen (2010 wurden 450 000 Hilfestellungen or-ganisiert). In 70 % der Bahnhöfe sind die Bahn-steige ohne Stufen erreichbar. Rund die Hälftealler Bahnsteige erlaubt beim Einsatz passenderFahrzeuge einen barrierefreien Einstieg. VieleBahnhöfe haben ein Leitsystem aus Bodenindi-katoren für Blinde und Sehbehinderte.Erfurt kümmert sich seit 1999 um barrierefrei-en Tourismus und hat besondere Bemühungenunternommen, um barrierefreie Rundgängebzw. rollstuhlgängige Rundfahrten durch dieStadt zu ermöglichen. Die Stadt ist auch mitdem Zug barrierefrei zu erreichen und bietetbarrierefreie Übernachtungen.Außerdem gibt es Führungen für Blinde und fürGehörlose. Dabei hat sich gezeigt, dass Einrich-tungen wie Zugangsrampen, ebenes Pflaster etc.auch von nicht Gehbehinderten sehr geschätztwerden.Natürlich kann man auf diesem Weg eines derberühmtesten Erfurter Wahrzeichen – die Krä-merbrücke – besichtigen. Bis auf vier Häusergehören alle der Stadt, sie sind alle denkmalge-schützt. Die meisten Häuser sind von Handwer-kern bewohnt, die kleine Werkstätten und Ge-schäfte betreiben sowie etwas Gastronomie.Viele Besucher suchen das Wasser und guckensogar in die Gullys, aber man muss hinter dieHäuser gehen, um die Wilde Gera zu erblicken.Sicher noch weniger bekannt, aber sehr interes-

sant ist die Alte Synagoge. Das Gebäude ent-stand um 1100, der größte Teil im 13. Jahrhun-dert, war insgesamt ca. 250 Jahre lang Synago-ge. Nachdem es dann irgendwann völlig zuge-baut (und dadurch geschützt) war, im 19./20.Jahrhundert Restaurant, Tanzsaal, Kegelbahnetc. war, wurde die ursprüngliche Bedeutungvor 20 Jahren wiederentdeckt. Während der großen Pestepidemie in Europa,der jeder dritte Europäer zum Opfer fiel, hatteein Jude in Frankreich unter der Folter „gestan-den“, er habe Brunnen vergiftet. Damit nahmder Pestpogrom von 1349 seinen Lauf. Um Er-furt vor der Pest zu „schützen“, wurden alle Ju-den getötet. Möglicherweise in der Vorahnungdieses Ereignisses hat vermutlich der jüdischeGeldhändler Kalma von Wiehe Geld und Silberin dem Gebäude versteckt. Dieser Schatz wurde1998 entdeckt und wird heute in der Alten Sy-nagoge ausgestellt. Neben Silbermünzen undSilberbarren mit Stempel gibt es dort einen (denwohl schönsten) von drei noch existierendenmittelalterlichen Hochzeitsringen, die es auf derWelt in Museen gibt, mit einem Haus und derInschrift Maseltow. Außerdem werden Kopien der Erfurter Hebräi-schen Handschriften gezeigt, die weltgrößte er-haltene Sammlung derartiger Handschriften,deren Originale in der Berliner Stadtbibliothekliegen.Mit einem auch für Rollstühle zugänglichenAltstadtbus (fährt stündlich, Rundfahrt dauertca. 45 Minuten) kann man z. B. auf den Peters-berg mit seiner Festung fahren und einen tollen

Blick auf Erfut genießen. Dabei kommt manauch am Zugang zu Dom und Severikirche vor-bei, der einen Zugang ohne die 70 Stufen er-möglicht.Schließlich kann man viel Interessantes übereinen Grund für Erfurts Reichtum über Jahr-hunderte lernen – den Färber-Waid. Färber-Waid wurde bis zum 16. Jahrhundert in Thürin-gen angebaut. Die Pflanze (Isatis tinctoria)wurde zum (Indigo)Blaufärben von Textilienund als pilzhemmender Anstrich für Holz undPutz verwendet. Dazu mussten die Blätter mit(Männer)Urin versetzt und vergoren werden,ca. ½ Jahr lang unter ständigem Nachfüllenvon Urin. Thüringen wurde dadurch imwahrsten Sinne des Wortes „stinkreich“. EinGramm der gewonnenen Waidasche war sowertvoll wie Gold. Sowohl in der Innenstadtals auch auf der ega kann man Pflanzen besich-tigen. Auf der ega gibt es außerdem eineKünstlerin, die die Waid-Färbung praktischvorführt. Die ega (Europäische Gartenbauausstellung),die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert,ist einen Extraausflug wert – das größte orna-mental bepflanzte Blumenbeet Europas (6000Quadratmeter), Aussichtsturm, Sternwarte,Deutsches Gartenbaumuseum, Spielewelt,Schaubauernhof, Blumenwiese etc. Der einzigeLandschaftsgarten in 60er-Jahre-Landschaftsar-chitektur steht seit 1992 unter Denkmalschutz.Erfurt wird sich in diesem Jahr für die BUGA2021 bewerben.

Sabine Wenzel

Die Akademie 2. Lebenshälfte lädt in Koopera-tion mit dem Mehrgenerationenhaus und derSPD Nuthetal am 13. September zu zwei Veran-staltungen mit Sabine Lais von der Bürgerge-meinschaft Eichstetten ein. Thema ist, wie wirin Nuthetal mehr Angebote schaffen können,

damit alle Bürger auch bei Hilfe- oder Pflegebe-darf möglichst lange im Ort bleiben und hier so-gar innerhalb der örtlichen Gemeinschaft ver-sorgt werden können. Diese Fragen bewegenviele Ältere, denn es gibt in Nuthetal bisher kei-ne ausreichenden Angebote auf diesem Gebiet.

Die Bürger der kleinen Gemeinde Eichstetten inder Nähe von Freiburg haben sich genau dieseAufgabe gestellt und vor 13 Jahren eine ziem-lich einmalige und erfolgreiche Bürgergemein-schaft gegründet. In Zusammenarbeit mit derkirchlichen Sozialstation unterstützt die Ge-meinschaft ältere Dorfbewohner im Haushalt,bietet Tagesbetreuung für Demente an, hat eineAnlage für betreutes Wohnen geschaffen undeine familiäre Pflegewohngruppe eingerichtet.Inzwischen hat die Bürgergemeinschaft in einerGemeinde mit 3.000 Einwohnern fast 500 Mit-glieder. Wie die Bürgergemeinschaft das ge-schafft hat, wie sie die Angebote finanziert undwie und warum die vielen Ehrenamtlichen mit-arbeiten, können wir von Sabine Lais erfahren.

Ort und Termin: 13. September, 10 Uhr, Akademie 2. Lebens-hälfte, Andersenweg 43, Vorstellung der Bür-gergemeinschaft, Gespräch mit Sabine Lais13. September, 19 Uhr, Podiumsdiskussion imMehrgenerationenhaus, Schlüterstraße 46 Kontakt und weitere Infos:Akademie 2. Lebenshälfte, Judith Wermelskirch-Wieland (Kontaktstellenleiterin), Tel. 033200/55621

Manchmal erscheint die ganze Welt entvölkert, wenn ein Mensch fehlt.

Ein Lebenskreis hat sich geschlossen. Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutti, Oma und Uroma

Margarete Langner * 29.12.1926 † 18.6.2011

In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen Bettina Buresch Petra Langner

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, den 5. August 2011, um 13.00 Uhr auf dem Friedhof in Bergholz-Rehbrücke statt.

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm57

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MMoo..,, 88.. AAuugguusstt 22001111Dieser Termin ist gleichzeitig

der der Redaktionssitzung um 19.30 Uhr. Gäste und an Mitarbeit Interessierte

sind jederzeit willkommen. Vorheriger Anruf (033200-85559)

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58mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

„Brücke”-Termine

In den Sommerferien findet ein viel-seitiges Ferienprogramm statt. DerAnmeldetermin ist leider schon ver-strichen

So. 28.08., 16 – 18 Uhr, Turnhalle B.-R.Offenes Eltern-Kind-Zirkustrai-ningFür Kinder ab 4 Jahre mit Eltern, Ju-gendliche und Erwachsene.

Fr. 09.09., 18 – 22 Uhr, Club im MGHKulinarische Weltreise der Gene-rationenGemeinsames Kochen, Essen undReiseberichte für Jung und Alt ab 10Jahren; Reiseziel „Chile“

Fr. 16.09., 18 – 20 Uhr, Galerie undAtelier

Vernissage der Kunstkurse „Ei-genArt“Die Kinder und Jugendlichen derdrei Kurse präsentieren ihre Kunst-werke vor Eltern, Bekannten und in-teressierten Bürgern.

Der Dienstag-Aktiv-Kreativ-TagEin Angebot für Jungen und Mädchenab 9 Jahre immer dienstags von 16 bis18 Uhr im Club in der Alten Schule.Hier können die teilnehmenden Kindergemeinsam Back- und Koch-Rezepteoder kreative Techniken ausprobieren.Der detaillierte Angebotsplan für denaktuellen Monat hängt im Mehrgenera-tionenhaus und vor der Gemeinde aus!Für alle Angebote bitte vorher an-melden und 2 € Teilnehmerbeitragmitbringen!

Regelmäßige Angebote im Club fürMädchen und Jungen ab 9 Jahren Montag, 13.00 bis 14.30 Uhr

Offenes Betreuungsangebot: (Haus -aufgaben, Spiele, Gespräche)

Montag, 15.00 bis 16.30 UhrZirkusprojekt (ab 8 Jahre) i.d.TurnhalleMit Warteliste! Bitte rechtzeitig an-melden!

Montag, 16.30 bis 17.00 UhrTanz-AG in der Turnhalle

Dienstag, 13.30 bis 16.00 UhrOffenes Betreuungsangebot (Haus-aufgaben, Spiele, Gespräche)

Dienstag, 16.00 bis 18.00 UhrKreativangebot oder Backen + Ko-chen

Dienstag, 17.00 bis 19.00 Uhr GitarrenkurseAm Dienstag bieten wir zusätzlichein warmes Mittagessen für dievon uns betreuten Kinder für 1 €pro Portion an!

Mittwoch Club geschlossen!Mittwoch, 16.00 bis 18.00 Uhr

Kunstkurs im Atelier „Eigenart“Donnerstag, 13.30 bis 15.30

Offenes Betreuungsangebot (Haus-aufgaben, Spiele, Gespräche)

Donnerstag, 16.00 bis 18.00

Ständige Angebote:jeden Montag: 10.00-11.30 UhrYoga mit Petra KolbigNEU! Ab 14. Juli jeden Donnerstag9.00-20.30 Uhr Yoga mit Petra KolbigDie Teilnahmegebühr beträgt 8.50 €/90Minuten und Teilnehmer. Die erste Teil-nahme ist kostenfrei. Bitte melden Siesich rechtzeitig an, da nur eine begrenz-te Teilnehmerzahl möglich ist.

1.+ 3.Montag, 16.00-18.00 UhrTanzen im Kreis mit Erika Gaumer-Becker

jeden Dienstag, 17.00-19.00 UhrTheaterworkshop

Fotoclub mit Peter ErnstDie Termine finden Sie dazu unter:www.nuthetal.de.

Nordic WalkingTermine: 8 x jeweils am Donnerstag11.08.-29.09.11 in der Zeit von 18.15Uhr bis ca. 19.30 UhrKursleiterin: Evelin Groth, Dipl. Sport-lehrerin Nordic InstructorVeranstalter: SGZ PotsdamTreffpunkt: Mehrgenerationenhaus Nu-thetal, Schlüterstraße 46Kosten: für 8 x 75,00/erm. 64,00 Euro,Stockausleihe 20,00 Euro eigene Stöcke bitte erst ab der 3. Ein-heit mitbringenAnmeldungen unter 0331/90 12 85, e-Mail: [email protected] Erstattung von Kosten bitte überdie Kasse erfragen. Bitte beachten: Fes-tes, bequemes Schuhwerk und wetter-feste Kleidung.

In Planung:Nuthetaler Handwerkertag17.September 201110.00-16.00 UhrMarkplatz Zum Springbruch

TermineDie Brücke e.V.

Jugendkoordinatorin Jana KöstelSchlüterstr.46, 14558 NuthetalMail: [email protected]

Tel.: 033200/82750

Veranstalter: UnternehmernetzwerkRehbrücke und das Mehrgenerationen-haus Nuthetal e.V.Meldungen von Betrieben bitte an dasMehrgenerationenhaus Nuthetal.

Nach den Oktoberferien (ab dem17.10.11) planen wir zwei neue Kurse:Eltern-Kind-TurnenKinderturnenAngesprochen werden Kinder im Altervon 2 bis 5 Jahren. Bitte bei Interesserechtzeitig anmelden.Seniorentreff ab dem 07.10.2011 (inKooperation mit der Volkssolidarität)Wir als Mehrgenerationenhaus und dieVolkssolidarität möchten als Partnerdazu beitragen, dass sich die vielen en-gagierten Menschen unserer Gemeindenoch näher kennenlernen und gemein-sam Weiteres vorangebracht werdenkann. Geplant ist dieser Treff immer am ers-ten Freitag im Monat in der Zeit von 15bis 17 Uhr. Bitte melden Sie sich!

***Suchen Bilder vom Dorfkrug in

Bergholz für eine Dokumentationvon Baudenkmälern in Nuthetal

***

Rückfragen und Anmeldungen zuden einzelnen Angeboten und Veran-staltungen richten Sie bitte an:Karlheinz RichterTel.: 033200-55642E-Mail: [email protected]

Der Leiter des MGH Nuthetal ist in derZeit vom 5. bis 22.8.2011 in Urlaub.Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall anWerner Wienert (033200/85 212).

Das ausführliche Programm des MGHNuthetal finden Sie im NuthetalerAmtskurier.

„Zeitensprünge“-Projekt in Fahl-horst

Donnerstag, 15.00 bis 19.00 Kunstkurse im Atelier „Eigenart“

Donnerstag, 18.30 bis 20.30 Jugendparlament oder Betreuungim JC Saarmund (siehe Wochenplan)

Freitag, 13.00 bis 15.00 Uhr Offenes Betreuungsangebot (Haus-aufgaben, Spiele, Gespräche)

Freitag, 15.00 bis 16.00 UhrTanz-AG

Freitag, 18.00 bis 20.00 UhrBetreuung im JC Saarmund oderVeranstaltungen/Projekte im Club(siehe Wochenplan)

Schlüterstraße 46

Tel. 033200 - 55 642

[email protected]

Juli und August 2011Dienstag, 05.07.2011, 10.00 Uhr

„Was tun bei Schmerzen?“ Es gibtunterschiedliche Methoden, mitSchmerzen umzugehen und sie zubehandeln. In dem Vortrag von FrauDr. Ulrike Hubberten und ClaudiaSchiller von der Sonnenapotheke inBergholz-Rehbrücke werden klassi-sche Schmerzmittel und ihre Wir-kungsweise vorgestellt und Schmer-zen ganzheitlich betrachtet.

Dienstag, 12.07.2011, 10.00 Uhr„Die neuen Bauaufgaben des Klas-sizismus -Profanbauten des spätenKlassizismus“ Die junge bürgerli-che Gesellschaft forderte neue Ge-bäudegattungen. Konzerthaus undStadttheater lösten das Hoftheaterab, Kasino und Salon das feudaleKabinett. Krankenhäuser traten andie Stelle der Hospitäler. An Schulenund Universitäten wurden neue An-sprüche gestellt. Für Einkauf, Stra-ßen und Eisenbahnverkehr musstenNeubauten geschaffen werden, ersteFabriken lösten Manufakturen ab.Mietshäuser und Villen ersetzten dastraditionelle städtische Bürgerhaus.Aribert Kutschmar, Potsdam

Dienstag, 19.07.2011, 10.00 Uhr„Preußische Hofgärtner und ihreGartenkunst“. Sanssouci, Babels-berg, Charlottenhof – klangvolle Na-men, die gut bekannt sind. Welchepreußischen Hofgärtner hinter die-sen Meisterwerken der Gartenkunststecken, erfahren Sie in einem bebil-derten Vortrag. Steffi Kieback, Ber-lin

Mittwoch, 26.07.2011, Bildungsfahrt „Die Goethestadt Bad Lauch-städt“

AKADEMIE

im Land Brandenburg

DienstagstreffBergh.-Rehbrücke, Andersenweg 43

Tel. 033200 - 55 621

2. Lebenshälfte

Dienstag, 02.08.2011„Führung auf dem Dorotheen-städtischen Friedhof in Berlin“Friedhöfe sind offene Geschichtsbü-cher einer Stadt. Die meisten Promi-nenten Berlins, wie Fichte, Hegel,Schinkel, Schadow, Stüler und vieleKulturschaffende der DDR, wieBrecht, Weigel, Eisler und Seghersliegen hier begraben. Rotraut Rothe,Potsdam. Treffpunkt: Bhf Potsdam-Rehbrücke 09.25 Uhr oder direkt vordem Friedhof 10.40 Uhr

Dienstag, 9.8.2011, 16.8.2011, 10 UhrBei Interesse Veranstaltung bitte er-fragen!

Montag, 22.08.2011, 10 bis 15 Uhr„Tag der offenen Türen“ im euro-päischen Jahr des Ehrenamtes

Dienstag, 23.08.2011Bildungsfahrt: „Das Bundesminis-terium für Verteidigung (BMVg) mit

Stadtrundfahrt durch das historischeund neue Berlin“. Teilnahmegebührund Treffpunkt bitte erfragen!

Dienstag, 30.08.2011, 10 bis 13 Uhr„Malen nach der Natur unter frei-em Himmel“. Anhand von Studienin der freien Natur wird das genaueHinsehen geübt. Mit theoretischemWissen über Proportionen, Perspek-tive, Licht und Schatten kann dasGesehene dann abgebildet werden.Auf der Grundlage von Skizzen ent-steht später das Bild. Zur Teilnahmeam Workshop sind keine Grund-kenntnisse erforderlich.

Sommerakademie 2011 vom 17.08. bis 31.08.2011 mit tägli-chen Veranstaltungen in Potsdam, Nu-thetal und Teltow. Bei Interesse Pro-gramm bitte erfragen! SommerfestFreitag 26.08.2011

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Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm59

Termine für das Jahr 2011Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänztund soweit erforderlich berichtigt.Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran-

staltungs-

kalender

Tag Datum Uhrzeit Veranstaltung OrtS. 14.08.11 13.00 Uhr Eröffnung eines Museums Spritzenhaus Nudow, s.S.47

So. 14.08.11 15.00 Uhr Eröffnung 8. Bilderaus- Nudow, Kirchestellung mit Konzert

Sa. 20.08.11 15.00 Uhr 20 Jahre Aula der Grundschule Ortsverein Bergh.-Rehbr. „Otto Nagel“und „Der Nuthe-Bote“ Andersenweg

Bergholz-Rehbrücke

Sa. 27.08.11 ab 14.00 Uhr Kinderfest Nudow

Di. 30.08.11 16.00- Blutspende Grundschule „Otto Nagel“19.00 Uhr Andersenweg 43

Sa. 10.09.11 ab 9.00 Uhr 25. Nuthetal-Crosslauf vor der Grundschuledes LWV Potsdam/ „Otto Nagel“, B.-R.Nuthetal

Sa. 10.09.11 15.00- Herbstfest des Festplatz22.00 Uhr Traditionsvereins Bergholz-Rehbrücke

Sa. 17.09.11 11.00 Uhr Kultur im Flur bei Mar- Am kurzen End 20tina, Vera u.Rolf Janssen Bergholz-Rehbrücke„QuadratischeGleichungen“

20.00 Uhr Konzert

Fr. 23.09.11 16.00- 4. Talentefest Aula Grundschule18.00 Uhr Förderv. Groß & Klein „Otto Nagel“

So. 28.09.11 15.00 Uhr Konzert zum Abschluss Nudow, Kircheder 8. Bilderausstellungmit der Big-BandKameleon, Berlin

Mi. 28.12.11 14.00- 3. Schachturnier Aula Grundschule18.00 Uhr Förderv. Groß & Klein „Otto Nagel“

Abstimmung tut not! Wir appellieren dringend an alle, die in der Gemeinde Nuthe-tal öffentliche Ereignisse (Feiern, Sport, Kultur) planen. Melden Sie Ihr Vorhabenrechtzeitig dem Amt oder uns. Zur Weitergabe Ihrer Termine informieren Sie bitte:Tel. 033200 – 50280, Fax: 502 81 oder [email protected] Sie Termine melden, geben Sie bitte immer eine Rufnummer an, unter der Sie zuerreichen sind, falls Rückfragen erforderlich werden sollten! Danke!

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Wir gratulieren dem Nuthe-Boten zum 20jährigen Jubiläum!

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Sprechzeiten:Mo-Do 7.30 – 19.00 Uhr, Fr 7.30 -14.00 Uhr und nach Vereinbarung

Angebot zur Nutzung unserer Räumlichkeiten:

Das Mehrgenerationenhaus verfügt seit geraumer Zeit über 2Räumlichkeiten (50 m² und 27 m²), die Sie zur Durchführung vonVeranstaltungen und für private Feierlichkeiten nutzen können. Siebieten je nach Bestuhlungsvariante Platz für 20 bis 60 Personen.Ausgestattet mit moderner Technik sind wir auch in der Lage, einOrt für kleinere Tagungen und Konferenzen zu sein. Die Nutzungs-entgelte sind gekoppelt an die jeweilige Nutzungsart und an dieDauer der Nutzung. Für gemeinnützige Einrichtungen, Schulen, Ki-tas, Initiativen, Parteien, Behörden usw. aus der Gemeinde Nuthetalist die Nutzung noch kostenfrei.

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Auf schmaler Spur in SachsenVor 130 Jahren legte die Königlich SächsischeStaatseisenbahn den Grundstein für ein beein-druckendes Schmalspurnetz, mit einer einheitli-chen Spurweite von 750 mm. Nach der Eröff-nung der ersten Eisenbahnstrecke im Jahre 1881erreichten die sächsischen Schmalspurbahnen

während ihrer Blütezeit, vor dem Ersten Welt-krieg, eine Gesamtstreckenlänge von 514 km.Aber auch heute noch dampfen die kleinenZüge täglich auf einer Strecke von rund 100 kmLänge! Vom sächsischen Elbland bis hinauf insErzgebirge kann man täglich mitfahren. Egalfür welche der heutzutage privat betriebenen Ei-senbahnen man sich entscheidet, bei einer er-lebnisreichen Dampfzugfahrt durchquert manreizvolle Täler und Landschaften.

Da gibt es beispielsweise Fahrten mit der:www.Fichtelbergbahn.de(Cranzahl – Oberwiesenthal)www.Weißeritztalbahn.de

(Freital-Hainsberg – Dippoldiswalde)www.Lößnitzgrundbahn.de(Radebeul Ost – Moritzburg – Radeburg)wwww.Preßnitztalbahn.de(Steinbach – Jöhstadt)Zittauer Schmalspurbahn(Zittau – Bertsdorf – Oybin/Jonsdorf) Fahrpläne unter www.soeg-zittau.deDazu gibt noch weitere Schmalspurbahnen, dievon kleinen Vereinen mit viel Enthusiasmus be-trieben werden, die ebenfalls an bestimmten Ta-gen Fahrten anbieten.

Die Nationalpark-StraßenbahnVon Bad Schandau aus fährt täglich (in der Sai-son) die „Kirnitzschtalbahn“ durch die hintereSächsische Schweiz ins malerische Kir-nitzschtal. Hier dampft es nicht – es ist eineelektrische Straßenbahn, mit Wagen aus den 60-er Jahren. Benannt wurde sie nach dem Flüss-chen „Kirnitzsch“, das Tal ist auf jeden Fall ei-nes der schönsten im Nationalpark SächsischeSchweiz. Der Straßenbahnbetrieb gehört zwei-felsohne zu den kleinsten in ganz Deutschlandund ist der einzige, der seine Fahrzeuge durcheinen Nationalpark fahren darf. Auf einer Längevon 8 km rollt die meterspurige Straßenbahnmit ihren nostalgischen „Gothawagen“ von BadSchandau zum Lichtenhainer Wasserfall. Manerwarte aber dort keine Niagara-Ausmaße! Im-mer gleich nach Ankunft der Straßenbahn setztsich am Hang ein kleiner Schwall – für kurzeZeit – in Bewegung. Die Zeit bis zur Ankunftder nächsten Straßenbahn wird dann gebrauchtfürs Auffüllen des Wasserreservoirs... Saisonbe-ginn war der 2. April 2011, Fahrten gibt es bisEnde Oktober 2011.Fahrpläne unter www.ovps.de

Auf schmaler Spur in Sachsen-AnhaltDie „Größten unter den Kleinen“, wie sie sichselbst nennen, sind die von über 1 Million Fahr-gästen pro Jahr besuchten Harzer Schmalspur-bahnen. Die Dampfzüge sind auf dem längstenzusammenhängenden Schmalspur-Streckennetz(104,4 km) Deutschlands und Europas unter-wegs. Der umfangreiche Fahrzeugpark mit sei-nen 25 Dampflokomotiven, 6 Triebwagen, 16Diesellokomotiven sowie einer Unmenge histo-rischer Personenwagen machen die HarzerSchmalspurbahnen so reizvoll. Übrigens, die äl-teste noch erhaltene Dampflok stammt aus demJahre 1897, sie wurde 1972 unter Denkmal-schutz gestellt und soll nun als ein „lebendigesZeichen der Eisenbahn- und Ingenieurskunst“stehen. Die Dampfrösser und Triebwagen ver-kehren täglich – sommers wie winters – nach ei-nem festen Fahrplan. Diese schöne Eisenbahn-romantik verleiht jedem ein Flair von längstvergangenen Zeiten. Stilechter und bequemerkann man nicht auf den – der Sage nach – vonHexen umkreisten Brocken gelangen.

Sie können beispielsweise fahren mit derHarzquer- und Brockenbahn(Wernigerode – Drei Annen Hohne – Schierke –Brocken), (Drei Annen Hohne – Eisfelder Tal-mühle – Nordhausen)oder mit der Selketalbahn(Eisfelder Talmühle – Stiege – Alexisbad – Gern-rode – Quedlinburg), (Alexisbad – Harzgerode –Alexisbad), (Stiege – Hasselfelde – Stiege)

Den Gesamtfahrplan kann man unter www. hsb-wr.de abfragen.

Mareen Ruske

60mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

UrlaubstippsSchmalspurbahnen in Sachsen und Sachsen-Anhalt

stehen täglich unter Dampf

Kleist-Jahr 2011Young Euro ClassicVom 5.–21. August findet zum 12. Mal das Mu-siksommerfestival im Konzerthaus am Gendar-menmarkt in Berlin statt. In 18 Tagen gibt es 22Konzerte mit Orchestern von 5 Kontinenten.

Beispiele für Konzerte:5. 8. Orquestra Juvenil da Bahia (Brasilien):Liszt, Chopin und lateinamerikanische Kompo-nisten7. 8. Ensemblemusik junger Künstler aus Geor-gien, Deutschland, Aserbaidschan und Arme-nien14. 8. Klavierfestival, 5 Konzerte von 12 bis 20Uhr, Solisten aus Russland, USA/Ungarn,Deutschland und Polen17. 8. The Korean Young Musicians Orchestrain Germany: Geon-Yong Lee, Isang Yun, Schos-takowitsch Sabine Wenzel

Konzerthaus am Gendarmenmarkt, S-Bhf.Friedrichstraße oder Unter den Lindenwww.young-euro-classic.de; Telefon: 01805-9690000; 15 Euro auf allen Plätzen

Heinrich von Kleist nahm sich mit nur 34 Jah-ren am 21.November 1811 am Kleinen Wann-see in Berlin gemeinsam mit seiner GeliebtenHenriette Vogel das Leben. Der in Frankfurt(Oder) Geborene entstammte einer preußischenOffiziersfamilie. Mit 15 Jahren trat er in dasPotsdamer Garderegiment ein, beendete denMilitärdienst im Jahre 1799. Nach einem Paris-aufenthalt versuchte er in der Schweiz als Land-wirt naturnah zu leben. Zurück in Deutschland,begann seine literarische Arbeit. In der Gesamt-betrachtung gehört Kleist zu den größten deut-schen Dramatikern und Erzählern. Anlässlich

des 200.Todestages finden insbesondere inFrankfurt (Oder) und in Berlin zahlreiche Ver-anstaltungen statt. Eine bemerkenswerte Dop-pelausstellung „Kleist: Krise und Experiment“gibt es noch bis Ende Januar 2012 im Ephraim-Palais-Stadtmuseum Berlin und im Kleist-Mu-seum-Frankfurt (Oder) zu sehen.Am 11. November ist eine Hörspielinstallationim Umfeld des Kleist-Grabes und am 21. No-vember 2011 der Schlussakt am Grab Heinrichvon Kleists am Kleinen Wannsee (ca. 15 minFußweg vom Bahnhof Wannsee) zu erleben.

(T/F: Lutz Gagsch)

Die Lok 53 der „Rügenschen Kleinbahn“ hier währendder ITB in Berlin, Huckepack auf einem Rollwagen derPressnitztalbahn, Diese ist der Betreiber des „RasendenRoland“ wie auch die Rügensche Kleinbahn genanntwird. M. Ruske

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aufzunehmen, so floss das kostbare Nass wieder ab.Immer öfter hört man von bis zu 100 Liter Regen (jeQuadratmeter), die an einem Tag gefallen sind. Selbstein gut vorbereiteter Boden kann derartige Mengennicht verkraften. In Bonn wurden bis zum 10.6. insge-samt 132 mm/Liter je Quadratmeter gemessen, weitmehr als dort die sonstige Monats- und hiesige Früh-lingsmenge in diesem Jahr.Zu spät kamen die Niederschläge für viele nicht zu-satzberegnete Feldfrüchte, vielerorts wurde das Ge-treide auf dünnem Halm notreif, die frühe Heuerntefiel mengenmäßig mager aus, nur die Hackfrüchtekönnten sich, weitere ausreichende Wasserversorgungvorausgesetzt, noch „auswachsen“. So sind im erstenhalben Jahr zum zweiten Mal Pflanzen durch Tro-ckenheit gestresst, im ausgehenden Winter langlebigeGehölze im gefrorenen Boden, jetzt alles, was nichtgesprengt oder gegossen werden kann.

Die Eisheiligen, ......zu Recht von Winzern und Obstbauern gefürchtet,schlugen Anfang Mai teilweise sehr heftig zu und lie-ßen die Obstblüte oder Jungtriebe der Reben erfrieren.Die Winzer in einigen Anbauregionen von RheinlandPfalz, die schon eine extrem kleine Ernte 2010 zu ver-kraften hatten, mussten nun einen neuen Rückschlaghinnehmen. Und schon wieder Anfang Juni gab esBodenfrostwarnungen in Westdeutschland.

Der Blick aus dem FensterDank reichlichen Wässerns glänzt unser kleiner Gar-ten in saftigem Grün. Die Mehrzahl der Rhodos istverblüht, ein Spätblüher kommt nicht recht aus denKnospen. Reine Freude machen uns zwei überwinter-te Ritterspornpflanzen. Erstmals nach vielen fehlge-schlagenen Versuchen haben wir zwei Prachtexempla-re in Gletscher- und Dunkelblau, die uns mit lang an-dauernder Blüte erfreuen. Dazu rosa Rosen und dieFarbtupfer verschiedener Sommerblumen.

Blühkalender MaiHauptblüte der späten Zwiebelblumen (Tulpen, Nar-zissen) ungeachtet der Eisheiligen bis Mitte des Mo-nate. Anschließend die Zierlauche. Gleichzeitig abetwa 10. 5. mehr und mehr Azaleen und Rhododen-dren. Noch blühen die Kastanien, es beginnen die Ro-binien mit ihrem honigsüßen Duft. Gleichzeitig Blüh-beginn erster Strauch- und Heckenrosen. Volle Blüteder Ebereschen.Um den 20. Mai: Pfeifenstrauch (falscher Jasmin),Hartriegel, Deutzien, Weigelien, Kolkwitzien, Feuer-dorn, immer noch Vollblüte Rhododendron.Letzte Dekade Mai: immer mehr Rosen blühen. 23.bis 25. nochmals Bodenfrost in einigen TeilenDeutschlands. Beginn der Lindenblüte, des Ritter-sporns, der Taglilien, des Holunders und der Reben.

Der Mai in Zahlen„Mai kühl und nass...“, das war es nicht. Das Monats-mittel lag mit 14.5 um 1 Grad über dem mehrjährigenDurchschnitt. (April 12.5 Grad und 4.1 Grad wärmerals üblich.)Am wärmsten Maitag, dem 31., kletterte das Thermo-meter auf 32.7 Grad, fast 6 Grad mehr als der Durch-schnitt und fast so heiß wie am 28. Mai 2005 mit 33,3Grad.Auch war es 2011 kälter als im 30-Jahre-Schnitt,nämlich um 2,5 Grad. Absolut waren es rund 1 Gradminus Luft- und 4.7 Grad Bodentemperatur, ausrei-chend für allerlei Erfrierungen, wenn auch wenigerals in anderen Teilen Deutschlands.Es gab 2 heiße (30 Grad und mehr), 7 Sonnentage (25Grad und mehr) sowie 20 Tage zwischen 20 und 25Grad.Zu verdanken war dies der reichlich scheinenden Son-ne. Mit 286 Stunden insgesamt wurde das übliche

Mittel um 65 übertroffen gleich 129 Prozent.Das Wort Niederschlagshöhe dagegen ist der reineHohn. Zum dritten Mal in Folge fielen mit 30 mm nur54 Prozent der Sollmenge. In Dahlem gab es keinenSchnee, keinen Hagel, keinen Rauhreif, keinen Tau,keinen Nebel, aber 6 Tage mit Gewitter und einen mitWetterleuchten, in etwa den langjährigen Erfahrungenentsprechend.Bis zur Windstärke 6 (10,8 m/sec.) wehte es an 22!Tagen, ein Plus von 9 Tagen.

Der Frühling 2011: Er war um 2 Grad wärmer. Die höchste Temperaturam 31. 5. mit 32,7 Grad übertraf das Gewohnte um5,1 Grad. Deutliche Abweichung nach unten auch imMinusbereich, der 7. März mit 7 Grad minus Luft und11 Grad minus am Boden.Es gab mehr heiße Tage, plus 2 gegenüber dem 30Jahre Schnitt, mehr Sonnentage (plus drei) und mehrTage über 20 Grad, nämlich plus 19 Tage!!!An 35 Tagen gab es Minustemperaturen am Boden,ein Plus von 7 Tagen.Mit 702 Stunden Sonnenschein wurde das langjähri-ge Mittel um 200 Stunden oder 140 Prozent überer-füllt!Nur 58 Prozent brachten die 78 Liter Frühlingsnie-derschlag gegenüber 135 Liter Durchschnitt zwi-schen 1961 und 1990.Elf Tage mehr mit Windstärke 6, einen Tag mehr mitStärke 8 wurden vermerkt. Am heftigsten wehte es am8. April. Rolf-D. Bathe

* Erwachsene 2,- Euro für die Tageskarte plus Ver-günstigungen

Besuch im ParkAm 10. Juni dieses Jahres, Freitag vor Pfingsten, wa-ren wir (meine Frau und ich) wieder einmal in einemder schönsten und wohl auch preiswertesten* ParksEuropas, dem Britzer Garten. Sonne, blauer Himmel,dekorative Wolken und milde Sommertemperatur bil-deten den perfekten Rahmen für eine frühsommerli-che Blütenschau.Was blühte und duftete da um die Wette: Linden, Pfei-fenstrauch (falscher Jasmin), Pfingstrose und Laven-del sowie ohne Duft späte Rhododendren, Hartriegel,Rittersporn, Feinstrahlastern, Geißbart, Heuchera,späte Zierlaucharten, erste gelbe Sonnenaugen undviele andere mehr...

In Höchstform zeigte sich......der im vergangenen Jahr aufwendig aufgefrischteRosengarten mit seinen dekorativen Bögen, denschützenden Eibenhecken, Buchseinfassungen und ei-genwilligen Wasserspielen. Der Förderverein hattedie Mittel zur Neupflanzung zahlreicher neuererZüchtungen und einer Wurzelsperre für die Eibenhe-cke beigesteuert. Im Gegensatz zur Entstehung desBritzer Gartens als Bundesgartenschau 1985 sindheute englische und stark duftende Rosen Mode. Sowird neben dem Auge im „neuen“ alten Rosengartenauch der Geruchssinn des Besuchers beglückt. Vonwenigen kleinen Ausnahmen abgesehen, strotzt dasLaub in gesunder Farbe und unversehrt durch Pilzbe-fall, geschuldet nicht nur dem frühen Zeitpunkt derRosensaison, sondern auch der lang anhaltenden Tro-ckenheit. Wer glückliche Menschen sehen und erlebenwill, sollte hierher gehen. Damit will ich auf keinenFall den Rosengarten im Berliner Tiergarten, in denGärten der Welt oder im Potsdamer Volkspark kleinre-den, wo wir dieser Tage noch nicht waren.

Endlich etwas Niederschlag......brachte der Anfang Juni, allerdings nicht immer alsder beliebte sanfte Landregen, sondern mit Donnerund Blitz als Sturz- oder Starkregen, der Straßen über-flutete und Keller volllaufen ließ. Die ausgedorrteErde war nicht in der Lage größere Wassermengen

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm61

WetterMai 2011:wonnig, sonnig, warm

BUGA 2011 gut im RennenDer einmillionste BUGA-Besucher wurdeMitte Juni in Koblenz begrüßt. Außerdemerhielt die BUGA Koblenz 2011 eine ganzbesondere Auszeichnung.Der SozialverbandDeutschland e.V. verlieh ihr eine Plakette fürbarrierefreies Bauen.Damit wurde die her-vorragende Arbeit im Hinblick auf Barriere-freiheit gewürdigt. -lg-

Stolze 1,80 Meter misst der überwinterte Rittersporn ausLangerwisch in Hell- und Dunkelblau

Gärtners „Liebe“, Gärtners „Freude“: Den Giersch kannman nicht nur essen, sondern blühend ziert er auch dieBodenvase in der Diele. Fotos (2): Bathe

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Page 64: Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetalund+08+NB.pdf · Ob Gurgel-lösung für Papa, Gesichtscreme für Mama, Zahnungsgel für das Baby oder ein Floh-kamm für die

62mmDer Nuthe-Bote 7-8/2011

Tipps

Veranstaltungstermine 2011(gekürzte Auswahl, bitte informierenSie sich genauer über eventuelle Kostenund weitere Rahmenbedingungen unterwww.naturpark-nuthe-nieplitz.de,www.naturwacht.de, www.foerderver-ein-nuthe-nieplitz.de)

Sonntag, 17. JuliEs flattert an der Düne. Wande-rung zur Düne bei Luckenwalde mitInfos über seltene Pflanzen und In-sekten der Trockenrasen und Heiden,Treff: Luckenwalde, Abzweig An-haltstr./An den Ziegeleien, 14 Uhr,ca. 3 Stunden, Es ist notwendig, dassjeder Teilnehmer vor der Veranstal-tung eine Haftverzichtserklärung un-terschreibt.

Sonntag, 17. Juli Sommerwanderung mit Picknickrund um die Gallowayweiden zurBrandenburger Landpartie. Treff:Landhotel Löwenbruch, Alt-Löwen-bruch 57, 14 Uhr, ca. 2 Stunden, 3Euro p.P., Galloway-Zucht & Land-hotel Löwenbruch, Info-Tel. 033788627-0

Sonntag, 17. Juli Mit dem Fahrrad über Berg undTal. Anspruchsvolle Tagestour mitdem Rad durch das Herz des Natur-parks Nuthe-Nieplitz. Route: Lu-ckenwalde - Löwendorfer Berge –NaturParkZentrum – Blankensee -Stangenhagen (Vogelbeobachtungs-turm) - Riebener See – Luckenwal-de. Treff: Luckenwalde, Bahnhof, 11Uhr , Dauer: ca. 8 h, 55 km, 5 Europ.P., Möglichkeit der Einkehr gege-ben. LFV NNN e.V., Anmeldung u.Info: 033731 700460 oder [email protected]

Sonntag, 24. JuliRoggenernte in Blankensee. Bau-ernmuseum Blankensee, Frau Pah-low, Info-Tel. 033731 80011

Samstag, 13. AugustBrot backen im Lehmofen. Vorstel-lung von Naturbaustoffen, Hausfüh-rung, Brotverkauf. Treff: Schönha-gen, Dorfstraße 43, 9-15 Uhr, Leitg.BauArt – Dieter Kotras. Info-Tel.033731 30762. 17-19 Uhr Außerge-wöhnlicher Musikabend mit Sebasti-an.

Samstag, 20. August Naturwacht-Wanderung zur Hei-de auf dem Saarmunder Berg.Treff: Flugplatz Saarmund, 13.30Uhr, ca. 2 Stunden, Spende erbeten.Verantw. Naturwacht Nuthe-Nie-plitz, Norbert Thäle. Info-Tel.033732 50631 oder 0175 7213090,E-Mail: [email protected]

Samstag 20. August 2011„In der Eiszeit geboren“. Erlebnis-wanderung in den Glauer Bergen.Treff: Blankensee, Parkplatz Dorf-mitte, 11 Uhr, ca. 3,5 Stunden, ca. 6km. 5 Euro p.P., Anmeldung bis 15.

Aus Exploratoriumwird Extavium

Potsdamer Mitmachmuseum benennt sich um

Das Exploratorium benannte sich zum1. Juni in Extavium um. „Wir wollteneinen Namen kreieren, der unser ein-zigartiges Konzept vermittelt“, so Dr.Axel Werner, Kurator des wissenschaft-lichen Mitmachmuseums. Der neueName setzt sich aus den Anfangsbuch-staben der lateinischen Begriffe dervier Elemente terra, aqua, ventus undignis sowie der lateinischen Vorsilbe ex(aus, heraus) zusammen. „Schon in derAntike versuchte man, die Welt mit ein-fachen Mitteln, wie eben den Grund-bausteinen, den Elementen, zu erklä-ren“, so Werner. „Ähnlich machen wirdas auch im Extavium“. Hintergrund der Umbenennung ist derWunsch, sich namentlich von dem ur-sprünglichen Vorbild in San Franciscoabzuheben. „Unser Konzept hat sich inden vergangenen fünf Jahren stark ver-ändert“, sagt Werner, „sodass die Ver-wandtschaft im Namen nicht mehrpasste“. Auch Vorstandsmitglied und Filmpark-chef Friedhelm Schatz freut sich überdie Entwicklung des Mitmachmuse-ums: „Was hier in Potsdam allein durchbürgerschaftliches Engagement ausdem kleinen Exploratorium von 2006geworden ist, ist beeindruckend. Ein soeinzigartiges Projekt braucht auch ei-nen einzigartigen Namen!“Erklärt wird der neue Name auch an-hand eines spannenden und geheimnis-vollen Exponats innerhalb der Mit-machausstellung. „Wir freuen uns aufden Neuanfang als Extavium“, sagtWerner. „Inhaltlich bleibt alles beimAlten, der neue Name drückt nur besseraus, was wir mittlerweile sind. Daszeigt auch unser neustes Exponat“.

Kinderführungen in Potsdam

Führung vom Alten Markt zum Hol-ländischen Viertel Montag, den 25. Juli um 10 UhrTreffpunkt: Obelisk am Alten Markt

Führung durch den Park Sanssouciund die Historische MühleMontag, den 1. August um 10 UhrTreffpunkt: Obelisk SchoppenhauerStraße

Führung durch die Russische Kolo-nie AlexandrowkaMontag, den 8. August um 10 UhrTreffpunkt: vor dem Haus Nummer 1,Restaurant

Information und Anmeldung:Regina Ebert Telefon 0331/2701649www.potsdam-berlin.de

Vulkanausbrüche und Meteoritenein-schläge - Experimentierkurs in denSommerferien erforscht Naturkatastro-phenDem Extavium steht ein heißer Som-mer bevor. Vom 30. Juni bis 31. Augustlässt das wissenschaftliche Mitmach-museum in seinem Sommerferien-Ex-perimentierkurs Vulkane ausbrechenund erforscht die Wirkung von Meteo-riteneinschlägen. Spektakuläre Vulkanausbrüche wie diedes Krakataus vor Indonesien oder desVesuvs vor Pompeji faszinieren dieMenschen. Vulkane prägen unser Le-ben. Als letztes Jahr im Frühjahr der is-ländische Eyjafjallajökull ausbrach,stand der europäische Flugverkehr füreinige Tage still. Welche Kräfte einen Vulkan entstehenund brodeln lassen, kann man im Som-mer im Extavium untersuchen. Vulkan-schlote werden nachgebaut und qual-men. Die Kraft fliegender Lavabrockenwird analysiert. Welcher Brockenschafft es wohl am weitesten?Abschließend schaut man ins All undbetrachtet die Wucht von einschlagen-den Meteoriten.

Extavium - Das wissenschaftliche Mit-machmuseum, Nähe Bhf. MedienstadtWetzlarer Straße 46. 14482 PotsdamTel: 0331- 877 13 75Fax: 0331- 746 10 60Interne www.extavium.de

Öffnungszeiten:Dienstag-Donnerstag 8.30-18 UhrFreitag 8.30-19 UhrSamstag-Sonntag 10-18 UhrIn den Brandenburger Ferien und Feier-tagen täglich 10-18 UhrEintrittspreise:Erwachsene 7,30 EuroKinder 5,80 EuroKinder in angemeldeten Kita-, Schul-und Hortgruppen 4,30 EuroFamilienkarte (2 Erwachsene / 3 Kin-der) 25 EuroTeilnahme an den Experimentierkursen(30 min) zzgl. 3 Euro

August, gute körperliche Konditionnotwendig! Verantw. U. Leitg.: Dipl.-Geograf Mario Borgwald. Info-Tel.0178 1805143, E-Mail: [email protected]

Sonntag, 21. August Heideblüte: Calluna vulgaris vonihrer schönsten Seite. Heidewande-rung mit der Naturwacht durch dasNSG Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg,Treff: Altes Lager (bei Jüterbog),Parkplatz gegenüber dem Netto-Markt, 13 Uhr, ca. 4 Std.. Vom Bahn-hof Altes Lager ca. 400 m bis zumTreffpunkt. Spende erbeten. Unter-schreiben einer Haftverzichtserklä-rung erforderlich. Verantw. Natur-wacht Nuthe-Nieplitz, Info-Tel.033748 13573 oder 0160 94714845,E-Mail: [email protected]

Sonntag, 21. August Ferientag auf dem Bauernhof. Ei-nen Tag auf dem Bauernhof mitTraktor und Tieren für Kinder imGrundschulalter. Treff: LandhotelLöwenbruch, Alt-Löwenbruch 57,ab 10 Uhr, ca. 6 Stunden. 10 Europ.P.(Essen und Trinken inkl.), An-meldung erforderlich. Galloway-Zucht & Landhotel Löwenbruch,Info-Tel. 03378 8627-0

Samstag, 27. AugustDigital fotografieren im Wildgehe-ge Glauer Tal. Natur-Fotoseminar inTheorie und Praxis. Treff: Blanken-see, NaturParkZentrum Glauer Tal,10 Uhr, 10 bis 16.30 Uhr. max. 8Pers., 49 Euro p.P. incl. Eintritt insWildgehege. Voraussetzung: digitaleSpiegelreflexkamera mit Wechselob-jektiv(en). Ergänzendes Leihmateri-al steht zur Verfügung. Anmeldungbis 24. August. Telefon 01701267929, E-Mail: [email protected], Internet: www.axel-schulze.net.

Samstag, 27. AugustFläming Walk Sommerlauf. Treff:Fläming Walk Zentrum, Gottsdorf,Sportplatz, 17 Uhr, Strecke: 6 km /12 km / 18 km. 12 Euro p.P., Infound Anmeldung: Fläming Walk Zen-trum, Gottsdorf, 14947 Nuthe-Ur-stromtal, Tel.: 033732 50825, E-Mail: [email protected]

Sonntag, 28. AugustFahrradtour durch den Zarth zumKeilberg. Treff: StadtinformationTreuenbrietzen, Großstraße 110,10.30 Uhr, 3,5 Stunden, ca. 20 km.2,50 Euro p.P., max. 25 Pers., Verant-wortlich: Herr Ucksche Stadtverwal-tung, Anmeldg. bis 26. August, Info-Tel. 033748 74758, E-Mai: [email protected]

Sonntag, 28. AugustGeführte Radwanderung „Paro-chie Gröben“ im Naturpark Nut-he-Nieplitz. Natur- und kulturge-schichtliche Besonderheiten im Na-turpark; Besichtigungen von dreiDorfkirchen … und Flüssen, die sichküssen. Treff: Bahnhof Ludwigsfel-de, 9.15 Uhr, ca. 5 h, ca. 20 km, 10Euro, p.P., mind. 5 max. 20 Perso-

nen. Info/Anmeldg.: Corinna Ko-schenbahr, Tel. 0162 6005848, E-Mail: [email protected], Susan-ne Schmidt, Tel. 030 79789956, E-Mail: [email protected]. Wet-terfeste Kleidung und Selbstverpfle-gung empfehlenswert. EmpfohleneAnreise: RE 4 oder 5, Bhf. Ludwigs-felde, Rückreise RE 5, Bhf. Thyrow.Anmeldung bis 1 Woche vor Termin

Sonntag, 4. SeptemberWo der Wind weht und die Heideblüht - Radtour zur Heideblüteüber die Stiftungsflächen Heide-hof. Treff: Erlebnishof Werder(Dorfstr. 34, Werder bei Jüterbog),9.30 Uhr, ca. 3 Stunden, Bitte gelän-degängiges Fahrrad mitbringen. Tourendet an der Museumsscheune Jäni-ckendorf. Es ist notwendig, dass je-der Teilnehmer vor der Veranstaltungeine Haftverzichtserklärung unter-schreibt.

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Page 65: Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetalund+08+NB.pdf · Ob Gurgel-lösung für Papa, Gesichtscreme für Mama, Zahnungsgel für das Baby oder ein Floh-kamm für die

Der Nuthe-Bote 7-8/2011mm63

Kirchen

Evangelische Kirchen -gemeinde Nudow

Evangelische Kirchen-gemeinde Bergholz-Rehbrücke

Kath. Sonntags-Gottesdienste für die Gemeinde Nuthetal

14467 Potsdam, Propsteikirche St. Peter und PaulVorabend: 18.00 UhrPfarramt: Am Bassin 2, Bassinplatzam Sonntag: 10.00 UhrTelefon: 0331/230799-0, Telefon: 0331/230799-5= zuständig für den Ortsteil Bergholz-Rehbrücke14482 Potsdam-BabelsbergPfarrkirche St.AntoniusVorabend: 18.00 UhrTelefon: 0331/708093Plantagenstraße 23-24am Sonntag: 10.00 Uhr= zuständig für den Ortsteil Philippsthal14974 Ludwigsfelde, Kirche St.Pius X.10.00 UhrTelefon: 03378/512665Siethener Straße 11= zuständig für die Ortsteile Fahlhorst + Nudow14552 Michendorf, Gemeinde St.Cäcilia10.00 UhrTel.: 033205/712-0 oder -20Langerwischer Straße 27a= zuständig für Ortsteile Saarmund + Tremsdorf14557 WilhelmshorstKapelle im „Haus Immaculata“8.30 UhrTelefon: siehe MichendorfRavensbergweg 6Telefon: 033205/62938

Evangelischer KirchenkreisSaarmund

Saarmund, Philippsthal,Tremsdorf, Fahlhorst

Ärztlicher Bereitschaftsdienst / HausbesuchsdienstDer ärztliche Notdienst / allgemein- und kinderärztlicher Notdienst (Dringender Hausbesuchsdienst) erfolgtvon Potsdam aus. Die zwei Notärzte für die angegebenen Bereiche sind über Handy erreichbar:

Für Gemeinde Nuthetal – Telefon: 0180 – 558 22 23 – 110Außerdem ist jeweils ein Arzt von 7.00 bis 19.00 Uhr an den Wochenenden in seiner Praxis erreichbar, siehe Tagespresse. Für akute Notfälle und Unfälle gilt weiterhin der Notruf: 112 (Rettungsamt)Der zahnärztliche Bereitschaftsdienst ist am Wochenende über Anrufbeantworter 033205/62281 zu erfahren. Den Apothekennotdienst finden Sie in den kostenlosen Anzeigenblättern oder unter www.lakbb.de, der Ho-mepage der Landesapothekenkammer Brandenburg. Unter „Notdienstplan“ und „Kalender“ kann nach Um-kreis und Datum die nächste Dienst habende Apotheke mit Adresse und Telefonnummer gefunden werden.

Es wird eingeladen zu folgenden Veranstaltungen:Gottesdienste in der Bergholzer KircheJuli03.07.11 11.00 Uhr Gottesdienst10.07.11 11.00 Uhr Gottesdienst17.07.11 11.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl24.07.11 11.00 Uhr Gottesdienst31.07.11 11.00 Uhr Gottesdienst

August07.08.11 11.00 Uhr Gottesdienst14.08.11 11.00 Uhr Gottesdienst21.08.11 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl28.08.11 11.00 Uhr Gottesdienst zum Anfang

Frauennachmittag:Mittwoch, 06.07.11, 15.00 Uhr im GemeindehausMittwoch, 03.08.11, 15.00 Uhr im Gemeindehaus

Gesprächsabend:Donnerstag, 18.08.11, 19.30 Uhr Sommerfest

Frauenrunde:Mittwoch, 31.08.11, 20.00 Uhr im Gemeindehaus

Chorprobe:jeden Dienstag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus

Musik in der Bergholzer KircheSonntag, den 16.07.2010; 17.00 Uhr,Gesang (Bariton, Herr Pevgonen) und Orgel

Herzliche Einladung zu unseren Gottesdienstenund anderen Veranstaltungen:

So. 17. 7., 10.00 Uhr, PredigtgottesdienstSo. 14. 8., 15.00 Uhr, KONZERT zur Eröffnung der8. Bilderausstellung, mit dem Gospelchor „WINGSOF JOY“, Anschließend Vernissage und EmpfangSo. 28. 8., 10.00 Uhr, Predigtgottesdienst

Besuchen Sie uns auch im Internet:www.evangelische-kirchengemeinde-nudow.de

Unser Monatsspruch im Juli/August:„Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer.“

(Sprüche 11, 24)

wünscht allen Lesern einen schönen Sommer!

Arthur-Scheunert-Allee 143, Tel. 033200-85243Öffnungszeiten Gemeindebüro und Friedhofsverwal-tung: Di. 14.30 – 17.30 Uhr und Do. 9.00 – 12.00 UhrPfarrerin Carola Türpe Sprechzeit: Mo. 16.00 – 17.30 [email protected]

Gemeindebüro: Am Markt 9, 14558 Nuthetal, Telefon: 033200 85448

Bürozeiten: Montag 9.00 – 13.00 UhrDonnerstag 14.00 – 17.30 Uhr

Pfarrer Roy Sandner / Büro: Telefon: 033200 85448

Frauenfrühstück:Jeden 3. Samstag im Monat 9.30 Uhr im Gemeinde-zentrum. Kontakt: Regina Gille Tel.: 033196580767Frauenkreis Saarmund: Pause im Juli, 31.8.Frauenkreis Philippsthal: 25.8.Fahrt zum Kloster Jerichow: 28.9.

Gottesdienste:7.8. 9.30 Philippsthal

11.00 Saarmund (Taufe)14.8. 9.30 Tremsdorf21.8. 9.30 Fahlhorst

11.00 Saarmund28.8. 9.30 Saarmund (Familien-GD)4.9. 9.30 Philippsthal18.9. 9.30 Tremsdorf

11.00 Saarmund25.9. 9.30 Fahlhorst

Sommertheater Kleine Bühne Michendorf

Wenn alle großen Theater Urlaub machen, wollen wirSie mit unserem Publikumsrenner „Pension Schöller“erfreuen,am 29./30./ 31. Juli und am 05./06./07. August. Vorstellungsbeginn ist jeweils 19.30, nur sonntags17.00 UhrGastspiel: Turmalin - Theater Cornelia Gutermann-Bauer„Kassandra“ nach Christa WolfSonnabend, 26.08.; 19.30

Karten für alle Veranstaltungen erhalten Sie an der Kasse im Theater kLEINEbÜHNE im Volkshaus,Potsdamer Str. 42, jeweils 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und frei-tags von 17.00 bis 18.30,in der Post, Potsdamer Str. 37 in 14552 Michendorf,im Konsum Wilhelmshorst, Peter-Huchel Chaussee65.Karten für alle Veranstaltungen erhalten Sie an der Kasse im Theater kLEINEbÜHNE im Volkshaus,Potsdamer Str. 42, jeweils 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und frei-tags von 17.00 bis 18.30 ,in der Post, Potsdamer Str. 37 in 14552 Michendorfim Konsum Wilhelmshorst, Peter-Huchel Chaussee65

Kartenvorbestellung unter 033205-268188 (AB-Rückruf erfolgt)

Potsdamer Str. 42

14552 Michendorf

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Page 66: Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetalund+08+NB.pdf · Ob Gurgel-lösung für Papa, Gesichtscreme für Mama, Zahnungsgel für das Baby oder ein Floh-kamm für die

Bäckermeisterprüfung in NuthetalIn den vergangenen zwei Wochen konnten 17 Bäcker ihr Meisterprü-

fungsprojekt sowie ihre Situationsaufgaben erfolgreich vor der Prü-

fungskommission in Bergholz-Rehbrücke

verteidigen. Vorangegangen war der Prü-

fung ein intensives Training in der Ausbil-

dungsbäckerei. Interessant war die Herkunft der Teilnehmer. Von Kiel

bis Eslarn war diesmal fast jedes Bundesland mit einem Meisteranwär-

ter vertreten. Das führte zu einer großen Produktvielfalt und einem re-

gen Erfahrungsaustausch von Meisterschülern untereinander und mit

den Ausbildern. Die entstandenen Kontakte in der Zeit der Meisteraus-

bildung werden auch zukünftig gepflegt werden. Besonders hilfreich ist

dabei die Plattform

Backbild, die für den

fachlichen und auch in-

formellen Austausch un-

tereinander in der Ausbil-

dungszeit diente und

auch perspektivisch orts-

und zeitunabhängig von

jedem Jungmeister ge-

nutzt werden wird. Den

Jungmeistern herzlichen

Glückwunsch und viel

Erfolg bei der meisterli-

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der Bewohner der kleineren Ortschaften –

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Bestellung einfach die Vordrucke, die Sie

neben dem Briefkasten finden – aufschrei-

ben, einstecken und wenige Stunden spä-

ter liefern wir Ihnen das Gewünschte nach

Hause. Und wenn Sie gerne die Umschau

lesen, dann schreiben Sie uns das dazu –

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