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    MICHAELKLCKER|UDOTWORUSCHKA(HG.)

    HANDBUCHDERRELIGIONENKirchenundandereGlaubensgemeinschafteninDeutschlandundimdeutschsprachigenRaum

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    *Ausgaben1997bis2015erschienenbeiOLZOGVerlagGmbH,MnchenDasHandbuchderReligionen istein inAnspruchundUmfangeinzigartiges,wissenschaftlich fundiertes Nachschlagewerk ber orthodoxe, rmisch-katholische undreformatorische Kirche/n, weitere transkonfessionelle Bewegungen, kumenischeBestrebungen,ChristlicheGlaubensgemeinschaftenauerhalbderGrokirchen,Judentum,Islam, aus dem Islam hervorgegangene Gemeinschaften (z.B. Ahmadiyya, Aleviten),weiterekleinereReligionen (z.B.Yezidi,Mander),Buddhismus,asiatischebzw.vonAsienausgehende Gruppen, neue Bewegungen (z.B. Fiat Lux, Scientology u.a.), Sikhismus,Jainismus,ethnischeReligionen(z.B.NeugermanischeGruppierungen,Wiccau.a.)sowieberEthikunddasVerhltnisvonReligion/enzuKunst,Politik,MedienoderPsychologie.Erarbeitet von einem Team kompetenter Experten aus namhaften Herausgebern,Fachgebietsleiternundmittlerweileber200AutorenbietetesIhnenwissenschaftlichfundiertesOrientierungswissenberGeschichte,religiseKernaussagenundAutoritten,Organisationen und Verbreitung, Glaubenspraxis, das Verhltnis zum Staat und zuanderen Religionen sowie kontinuierliche Informationen zu neuen Entwicklungen,wichtigenPersnlichkeiten,LiteraturundKontaktadressen. InformationenzumBezugdermehrbndigenGesamtausgabefindenSiehier.

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    Ausgabe: 37

    Titel: Rudolf Bultmann (22 S.)

    Thema: I | Religion allgemein, Grundlegendes

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  • Rudolf Bultmann I - 14.9.11

    Klcker/Tworuschka: Handbuch der Religionen 37. EL 2013 1

    I - 14.9.11 Rudolf Bultmann Von Ulrich H.J. Krtner

    Leben und Werk

    Rudolf Bultmann (18841976) war einer der bedeutendsten protestantischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Von seinem Elternhaus und seinem Studium her war er durch die liberale Theologie geprgt, wurde jedoch eine der prgenden Gestalten der von Karl Barth (18861968) nach dem Ersten Weltkrieg begrn-deten Dialektischen Theologie. Berhmt wurde Bultmann vor allem durch sein Programm der Entmythologisierung des Neuen Testaments, das er 1941 in einem Vortrag ber Neues Testament und Mythologie umriss. Mit diesem Vortrag lste Bultmann eine Debatte aus, die weit ber die theologische Fachwelt hinausreich-te und zu heftigen Kontroversen fhrte. Von den einen als Wegbereiter einer zeitgemen Bibelinterpretation gerhmt, wurde Bultmann von konservativen kirchlichen Kreisen als Hretiker verketzert. In den 1970er-Jahren ebbte die Ent-mythologisierungsdebatte ab. Lngst gilt Bultmann als Klassiker der modernen Theologie und geradezu als Lehrer der evangelischen Kirche.

    Von Hause aus neutestamentlicher Exeget, gehrt Bultmann zugleich zu den bedeutendsten Systematischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Zwar lehnte Bultmann eine vormoderne Gestalt von Dogmatik ab, welche die christlichen Glaubensinhalte als Aussagen ber metaphysische Gegenstnde auffasst, doch ist seine Auslegung biblischer Texte in hohem Mae von systematisch-theolo-gischen Fragen geleitet. Systematische Theologie, wie Bultmann sie versteht, ist freilich von der Exegese biblischer Texte nicht zur trennen, sondern sie wird von ihm als Exegese betrieben. Eberhard Jngel hat Bultmanns Verstndnis von Systematischer Theologie auf die treffende Formel gebracht, es gehe bei ihm um konsequente, d. h. auf die Existenz des gegenwrtigen Menschen aus-gerichtete Exegese1.

    Dass Bultmanns Theologie auf das von ihm selbst nicht ganz glcklich gewhlte Schlagwort der Entmythologisierung reduziert werden konnte, hat den Blick auf seine theologische Grundkonzeption bisweilen verstellt. Dabei reicht seine theologiegeschichtliche Bedeutung weit ber das Entmythologisierungspro-blem hinaus. Als Exeget hat Bultmann die neutestamentliche Forschung durch bahnbrechende Werke auf allen Gebieten beeinflusst, von der Jesusforschung ber die Paulusforschung bis zur Interpretation des Johannesevangeliums und

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    der johanneischen Briefe. Sein 1926 erschienenes Jesusbuch gilt als Klassiker der Jesusforschung im 20. Jahrhundert. Mit seinem 1921 verffentlichten, 1931 stark erweiterten Lehrbuch zur Geschichte der synoptischen Tradition wurde Bultmann zum Mitbegrnder der formgeschichtlichen Methode. Auch seine Methode der existenzialen Interpretation, um die es sich positiv gewendet bei der Entmythologisierung handelt, hat die Entwicklung der Exegese des Neuen wie des Alten Testaments im 20. Jahrhundert stark bestimmt in Zustimmung wie im Widerspruch. Bedeutsam war auch Bultmanns Beitrag zur Gnosisfor-schung. 1941 erschien sein gewichtiger Kommentar zum Johannesevangelium, an dem sich die Methode der existenzialen Interpretation gut studieren lsst. Die Summe von Bultmanns Schaffen bildet sein Lehrbuch der Theologie des Neuen Testaments (19481953). Auch wenn viele seiner Thesen etwa zu einer vorchristlichen Gnosis oder zur Entstehung und Theologie des Johannesevange-liums heute von der Mehrzahl der Forscher nicht mehr geteilt werden, gehren seine Werke doch nach wie vor zur Standardliteratur.

    Geboren wurde Rudolf Karl Bultmann am 20. August 1884 als Sohn des Pfar-rers Arthur Kennedy Bultmann und seiner Frau Helene, geborene Stern im Oldenburgischen Wiefelstede. 1890 bersiedelte die Pfarrersfamilie nach Ras-tede, 1897 nach Oldenburg. Bereits seit 1895 besuchte Bultmann in Oldenburg das Groherzogliche Gymnasium, wo Karl Jaspers sein lterer Mitschler war. Persnlich sind sich beide jedoch erst 1930 in Heidelberg begegnet. Spter sollte es zwischen ihnen um Bultmanns Entmythologisierungsprogramm zu einer Kontroverse kommen.2

    Bultmanns Eltern stammten beide aus einem pietistischen Milieu, das durch die Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts geprgt war. Whrend Bultmanns Mutter ihrer pietistischen Frmmigkeit zeitlebens treu blieb, wandte sich sein Vater um 1900 der liberalen Theologie zu. Seit ihrer offiziellen Grndung 1903 gehrte er der Vereinigung der Freunde der christlichen Welt an, der sich spter auch sein Sohn Rudolf anschloss. Das Erbe liberaler Theologie sollte fr Bultmann zeitlebens von Bedeutung bleiben. Offenbar hat seine Hinwendung zur Dialektischen Theologie nie zum Bruch zwischen Vater und Sohn gefhrt.

    Nach seinem 1903 bestandenen Abitur studierte Rudolf Bultmann Theologie in Tbingen, Berlin und Marburg. In einem Brief an seine sptere Frau Hele-ne3 erwhnt Bultmann als seine Lehrer den Kirchenhistoriker Karl Mller in Tbingen, den Alttestamentler Hermann Gunkel und den Dogmenhistoriker Adolf von Harnack in Berlin sowie in Marburg die beiden Neutestamentler Adolf Jlicher und Johannes Wei sowie den Systematischen Theologen Wil-

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    helm Herrmann, der auch Karl Barths theologischer Lehrer war. Whrend und nach seinem Examen arbeitete Bultmann zeitweilig als Lehrer, zunchst als Privatlehrer, dann auch am Gymnasium in Oldenburg. Ab 1907 war Bultmann als Repetent in Marburg ttig. 1910 promovierte er bei Wilhelm Heitmller mit einer Untersuchung zur Theologie des Paulus4. 1912 habilitierte er sich in Marburg mit einer Studie zur Exegese Theodors von Mopsuestia5. 1916 wurde er als auerordentlicher Professor fr Neues Testament nach Breslau berufen, 1920 als ordentlicher Professor nach Gieen und 1921 nach Marburg, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte.

    1919 erschien Karl Barths Rmerbrief, der Auftakt zur spter als Dialektische Theologie bezeichneten Wort-Gottes-Theologie. Bultmann nherte sich der Gruppe um Barth und Friedrich Gogarten ab 1922 an. 1920 hatte er Gogarten, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft verband, auf einer Tagu