Unfall-Analyse Unfallsituationen mit der Frage „Was ist hier falsch gelaufen?“

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Unfall-Analyse Unfallsituationen mit der Frage „Was ist hier falsch gelaufen?“

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Unfall-Analyse

Unfallsituationen mit der Frage „Was ist hier falsch gelaufen?“

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Was genau

ist passiert?

Wie gehen wir

in Zukunft vor?

Wieso kam

es dazu?

Wie kam

es dazu?

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1. Fotobetrachtung

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• An einer geschlossenen SB-Tankstelle, fand ein Behältertausch statt. Drei Behälter wurden ausgetauscht und waren bereits im Erdreich vergraben.

• Zum Unfallzeitpunkt wurde die Fahrbahn vorbereitet. Die Domschachtkränze waren gesetzt und mit Holzplatten abgedeckt.

• Bei dem Verdichten des Untergrundes für die Asphaltfahrbahn mit einem „Rüttler“ stand Arbeiter 1 auf der Domschachtabdeckung (Holzplatte). Damit der durch einen zweiten Kollegen bediente Rüttler nicht den Domschacht beschädigt, hat Arbeiter 1 eingegriffen und den Rüttler auf Abstand gedrückt.

• Dabei ist die Holzplatte auf der er stand verrutscht und er stürzte in den Schacht. Er hat sich am Schienbein verletzt.

Wie kam

es dazu?

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Nicht die Frage gestellt

„Was kann schiefgehen?“

Unfallgefahr nicht

ausreichend bewertet.

Abdeckung nicht gegen

Verrutschen gesichert.

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•Zukünftig verschiebesichere Abdeckungen benutzen.•„Abdeckplatte ist kein Arbeitsbereich“ - in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigen.•Eventuell durch entsprechende Piktogramm-Aufkleber darauf hinweisen.•Herstellervorschriften beachten und Betriebsanweisungen anpassen.•„Schnelle Hilfe“ durch einen zuvor unbeteiligten Dritten bedeutet auch eine neue Gefährdung/Gefährdungsbeurteilung.•Auch fast abgeschlossene Baustellen sind noch ein Unfallort (trügerische Sicherheit durch Baustellenfortschritt, der „gefährliche“ Teil, war bereits abgeschlossen).

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2. Fotobetrachtung

Stolperunfall

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• Beim Umbau/Neubau einer Tankstelle wurde ein Bordstein neu gesetzt. Dadurch entstand vorübergehend eine über 30 cm hohe Stolperfalle.

• Ein Fliesenleger wollte zum Arbeits-schluss sein Werkzeug im Bereich der zukünftigen Grünfläche reinigen.

• Dabei musste er die Bordsteinkante überschreiten und blieb hängen.

• Beim Sturz verletzte er sich die Schulter.

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Konzentration zum Arbeitsschluss?

Stolperfallen absichern? - Wie?

Nicht ausreichend auf den Weg geachtet?

Werkzeug getragen?

Bei einem Positionswechsel müssen wir mit zusätzlichen Gefährdungen rechnen.

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3. Fotobetrachtung

Stolperunfall

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•TKW-Fahrer füllt am Zentralschacht.•Nach dem Abladen des Produktes DK schlaucht er ab und räumt den DK-Schlauch in den TKW. Dabei sieht er, dass sich der Deckel des DK-Einfüllstutzens im Zentralschacht nicht automatisch geschlossen hat. •Er versucht diesen mit der Hand zu schließen, tritt aber beim Umdrehen zum Schacht hin versehentlich mit dem rechten Fuß in den offenen Schacht auf den GWG-Anschluss und rutscht von dort auf den Boden des etwa 25 cm tiefen Schachtes. •Dabei zieht er sich eine Bänderdehnung des rechten Fußes zu.

•Er steht eng und auf einer nur ca. 70 cm breiten ebenen Fläche, seitlich zum TKW in dem Zwischenraum zwischen LKW und Zentralschacht. Unachtsamkeiten bringen eine hohe Stolpergefahr mit sich.

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4. Fotobetrachtung

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• Ein Mitarbeiter auf einer Baustelle ist aus ca.1,5m Höhe abgestürzt. • Er rutschte beim Abstieg innerhalb eines Mobilgerüstes von einer

Leitersprosse ab und stürzte zu Boden.• Er kam mit einer Beule am Kopf und einer Abschürfung am Ellenbogen davon.

• Der Mann hat an sich alles richtig gemacht – das Gerüst war korrekt aufgebaut und freigegeben, er trug die richtigen Schuhe und die sonstige PSA!

• Er hat nur am Ende übersehen, dass die Leiter durch Regen rutschig war.

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• Nochmaliges Bewusstsein schaffen für Gefährdungen “Höhenarbeiten”

• Sonderfälle wie nasse Stufen oder Sprossen sowie den Auf- und Abstieg thematisieren

• Gefährdungsbeurteilungen überprüfen und ggf. anpassen

• Unsere Baustellen bergen immer ein „Restrisiko“ - egal, wie gut wir die Regeln einhalten und unsere Gefährdungsbeurteilung (JHA) durchführen.

• Dieses Restrisiko erfordert immer unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir können uns nie darauf verlassen, dass es „schon gut gehen wird“. Insbesondere, wenn sich die Situation ändert (z.B. Wetter) oder wenn wir die Situation ändern.

• Bei einem Positionswechsel müssen wir mit zusätzlichen Gefährdungen rechnen

• Denken Sie an die vorgenannten Beispiele: Bordstein Fliesenleger, TKW-Fahrer am Zentralschacht und nasse Leitersprosse!

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• Erprobte, sichere Methoden (Best Practice) müssen Anwendung finden. Es darf keine Kompromisse wegen Zeit- oder Budgetproblemen geben.

• Analysiere die Gefahren! Führe immer eine Risikoabschätzung (LMRA) durch.

• Hierarchie der Sicherheitsmaßnahmen: Passiv wirksame Sicherheits-einrichtungen wie Gerüste müssen, wo technisch möglich, immer verwendet werden. Sicherheitsgeschirre sind zulässig, dort wo technisch keine Alternativen bestehen.

• Nur gut trainierte Arbeiter, die in der Lage sind die geplante Arbeit sicher durchzuführen, dürfen auf unseren Baustellen arbeiten.

• Eine gute Gefährdungsbeurteilung (JHA) ist die Basis für jede Arbeit auf der Baustelle.

• Jeder - Projektmanager, Baustellenverantwortlicher und Mitarbeiter - ist verantwortlich für sicheres Arbeiten – niemand darf wegschauen, wenn es um Sicherheit geht! Niemals!