UNIVERSIT ATSZEITUNG Eine Spende neuer … · den Anthropomorphismus und die Rol le des islamischen...

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/ / /1 6, Juli 19 9] AUSGABE Nr.25/1991 Leipzig 24. Juni . UNIVERSIT ATSZEITUNG Aus dem Senat (UZ) Auf ihrer Sitzung am 11. Juni berieten die Mitglieder des Akademi- schen Senats der Universität Leipzig vor allem über den vorläufigen Haus- halt der Uni für 1991 sowie über einen I. Entwurf der Habilitationsordnung, die Magisterprüfungsordnung und das graphische Gesicht der Leipziger Uni- versität. Des weiteren wurde eine Konzepti- on für die Schaffung eines In stituts für Angewandte Trainingswissenschaft (I AT) als An-Institut der Universität di skutiert sowie Vor chläge zur Bil- dung und Zusammensetzung der Per- sonalkommissionen r die Auswer- tung der Fragebogenaktion des Staats- ministeriums unterbreitet. Aufgaben beraten (UZ) Das Rektoratsko ll egium der Universität Leipzig beriet am J- 2. Juni mit Dekanen, Gründungsdekanen, ' Gründungsdirektoren, Sektions- und In stitutionsdirektoren sow ie Leitern selbständiger Einrichtungen die Gründung und Arbeit von Personal- kommissionen (Geisteswissenschaf- ten, Naturwissensc haften, Medizin und Zentralverwaltung) im Sinne des Hochschulerneuerungsgesetzes, das Immatrikulationsverfahren für das Stu- dienjahr 1991/92, die Einstufung nach BAT-O, die Reform der Uni-Zentral- verwaltung sowie den Haushalt 1991 und die Bewirtschaftung der Mittel. erbpflege (UZ) Der Akade mi sche Senat der Universität Leipzig beschloß am 11. Juni, daß sich un sere Universität an der zu etablierenden Ephraim-Carlebach- Stiftung beteiligt, die sich der Pflege und Bewahrung jüdischen Erbes in Leipzig widmen wird. Dr. Ephraim Carlebach, der se it 190 I bis kurz vor seinem Tode 1936 in Leip- zig wirkte, war Gründer und jahrzehn- telanger Leiter der jüdischen Schule in Leipzig, die später se in en Namen trug, und hochgeachteter Gemeinde-Rabbi- ner der Leipziger Juden. Mit der Beteiligung an der geplanten Stiftung will die Universi tät Leipzig das Wirken der jüdischen Menschen würdigen, das untrennbar mit der Ent- wicklung der säc hsi schen Messeme- tropole als Kultur- und Kun ststadt so- wie al bedeutendes Zentrum der Wi s- senschaft und Wirt sc haft verbunden ist. Konzertreise (UZ-Korr.) Seine erste Kon zer- treise nach Frankreich hat da s Aka- demische Orchester der Universität Leipzig unter Leitung von Horst För- ster erfolgreich abgeschlossen. In der Ba silika von Brioude und in der Kirche von St. Laurent in Le Puy erklangen in drei Konzerten vor über 3000 Zuhörern Werke von Wolf gang Amadeus Mozart: im ersten Teil di e "Linzer Sinfoni e" und als Abschluß das Requiem, gemeinsam mit fran- zösischen Solisten und dem Chor von "ars musica". Gegenwärtig lauf en letzte Vorbe- reitungen für die 6 Akademischen Konzerte der neuen Spielzeit 1991/92 wiederum im Großen Saal des Gewandhau ses. Ein attraktiver und vielseitiger Konzertplan wurde zusammengestellt; namhafte Inter- preten und vielversprechende Nach- wuchskünstler werden als Solisten erwartet. Anrechtsbestellun gen nimmt das Orchestersekretariat unter Te l. 31 20 04 noch bis zum 15 . Juli 1991 entgegen. Tschernobyl-Spende (UZ-Korr.) 8837 DM waren das Ergebnis des Spendenaufruf es der Medizinischen Akademie Erfurt an alle deutschen Hochschulen zur Hil- fe für di e hungernden Menschen in der UdSSR. Di e Erfurt er werden die- se Gelder den Kindern von Tscher- nobyl zukommen lassen. Eine Spende neuer Computer an Uni Leipzig (P. I./R. PF.) Im Rahmen einer von d er G ese ll sc haft für Mathem at ik und Datenverarbeitung Bonn initiierten Ak- tion für Inform at ikstudiengän ge an Universitäten und Hoch schule n in den neuen Bundes ländern stellte die Firma Hewlett - Packard (HP) der Uni versität Leipzig am 31. Januar 1991 vier Work- station HP 9000/345 mit j ewe il s einem X-Terminal, einer 664 MB-Festplatte und einem La ser J et 111 im Wert von ca. 250 000,- DM als Spe nde zur Verfü- gung. In Anwese nheit von Herrn Klaus Sta- mer, Vertriebsdirektor Nord-Ost der Firma Hew lett- Packard, Herrn Nicola Glowin ski, Verkaufsleiter der Ge- sc h äftsste lle Leipzig, Herrn Michael Meyer, Vertriebsbeauftragter der Ge - schäftsste ll e Leipzig, des Rektor s der Universität Leipzig, Prof. Dr. sc. Cor- nelius Weiss und des amtierende n Di- rektors der Sektion Informatik, Prof. Dr. Hans-Joachim Köhler wurde die se Work stat ions am 11 . Juni der Leipziger Universität zur Nutzung üb ergebe n (Foto unten ). Die Workstation mit den X-Termi- nals werden vor a ll em für die Ausbil- dun g von Studenten in Angewandter Informatik genutzt. Anspruchsvolle Aufgaben im Grafikbereich und der Einsatz objektorientierter Sprachen, bild en dabei die Ausbildungsschwer- punkte ebenso, wie di e Program mi e- rung in der Pro gramm iers prache FORTRAN. Mediziner protestieren gegen Abberufung Befürchtung vor Aschenputtelprinzip: Alle in einen Topf? (UZ) Mit der Bitte um Veröffentli- chung wurde UZ eine Erklärung des Dekans der Medizinischen Fakultät, . Prof. Dr. med. habil. Geiler, und des Prorektors für Medizin der Universität Leipzig, Prof. Dr. med. habil. Leutert, übermittelt, die im Rahmen einer Hochschullehrervollversammlung vorgetragen und die Zustimmung von 76 Hochschullehrern, dokumentiert durch Unterschrift, gefunden hat. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: Mit Betroffenheit haben durch di e Ver- ga ngenheit unbelastete Hochschullehrer des Universitätsbereiches Medizin der Universität Leipzig über die Medien er- fahren, daß im Freistaat Sachsen alle Lehrstuhlinhaber abl:lerufen und die Lehr- stühle neu ausgeschrieben werden so ll en. Unabhängig davon, daß di e Modalitä- ten völlig unbekannt sind, möchten wir, bevor der sächsische Landtag darüber be- findet, unsere Position einbrin ge n. Wir betrachten es als unvertretbllr und als Ausdruck der totalen Sachinkompe- tenz, wenn alle Hochschullehrer in einen Topf geworfen werden. Hochschullehrer, die auch in den vergangneen 40 Jahren versucht haben, wissen chaftliche Krite- ri en durchzusetzen, sich ni cht bereit fan- den, zur Unterstützung der eigenen Kar- ri e re in die Partei einzutreten oder für das MfS zu arbeiten, sonde rn vielmehr bemüht waren, auch parteilose Mit ar bei- ter zu fördern, können nicht denen zuge- ordnet werden, die nach dem Motto han- delten " di e Partei hat immer Recht". Di es trifft auch für diejenigen zu, die sich seit einem Jahr für die demokratische Er-' neuerung e in setzen und sich' a ll en Di s- kussionen ste ll e n. Deshalb treten wir für e in e rechtsstaat- liche Regelung ei n und erwarten von ei- nem sächsischen Hochschulerneuerungs- gesetz exakt festgelegte Bewer tungskri- terien, die persö nli che Integ rität und fach- li che Kompetenz zur Grundlage einer Überprüfung erheben. In e in er solchen Rege lung sehen wir den beste!).. Weg, innerhalb der gebotenen Kürze die dringend notwendige Erneue- rung un serer UniversiLUt zu vollziehen. (Siehe bitte dazu auch UZ/24: Seite 3, Tübinger Gast (UZ-Korr.) Kürzlich weilte als Gast des Lehr- und Forschungsbereichs NordafrikalNahost an der Sektion Afri- ka- und Nahostwissenschaften der Uni- versität Leipzig Prof. Dr. Josef Van Ess vom Orientalischen Seminar der Eber- hard-Karls-Universität Tübingen in Leipzig und hielt stark beachtete Vor- träge, in denen er auf Grund tiefgehen- der hi storisch-kritischer Analysen ara- bisch-islamischer Texte Themen wie den Anthropomorphis mu s und die Rol- le des islamischen Felsendoms im frühen Islam behandelte. Als inte rn a- tional bekannter Erforscher der islami- schen Theologie bereitet Prof. Van Ess gegenwärtig ein sechsbändiges Werk über "Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra. Eine Ge- schichte' des religiösen Denkens im frühen Islam" vor, dessen erster Band gerade bei W. de Gruyter in Berlin und New York erschienen ist und das das Standardwerk für diese geistesge- schichtlich entscheidende Periode des Islams zu werden verspricht. ' Da die letzten beiden Bände deut sc he Über- setzungen grundlegender Texte enthal- ten werden, wird es auch ni cht-islam- wi ssenschaftliche Interessente n, in sbe- sondere Religionshistorike rn und Theologen, einen Zugang zu dieser Materie HUB-Genugtuung (ND/dpa) Teilweise rechtswidrig ist nach einer Entscheidung des Berliner Oberlandesgerichts die Abwicklung von Fachbereichen der Ost-Berliner Humboldt-Universität. Der im Eilver- fahren gefällte Beschluß besagt, daß die Fachbereiche Ge sc hichte, Erzie- hungswissenschaften, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft sowie das In - stitut für Philosophie zunächst vom Berliner Senat nicht aufgelöst werden dürfen. Bi s zur Entscheidung der Hauptverhandlung müßten die Ein- richtungen in jedem Fall fortgefÜhrt werden. Die Abwicklung von Teilbe- reichen der Universität, so das Gericht, sei nur zulässig, wenn diese wirklich aufgelöst und nicht bloß umstrukturiert würden. Die Universität nahm den Ge- richtsentschluß mit Genugtuung auf, heißt es in einer Presseerklärung von Rektor Prof. Dr. Heinrich Fink. Damit sei durch die Richter die von der Uni- versität von Anfang an aus rechtlichen wie tatsächlichen Gründen eingenom- mene Haltung bestätigt worden. Gastspiel an Oper (PM) Die Oper Leipzig wird zu Spielzeitschluß. der Saison 1990/91 nochmals mit einem künstlerischen Highlight aufwarten. Zu einem einma- ligen Gastspiel konnte Prof. Udo Zim- mermann, Intendant der Oper, das pol- ni sc he Pantomimentheater Wroclaw gewinnen. Diese weltberühmte Truppe wird am 26. Juni zum ersten Mal in Lei- pzig gastieren. Es stellt die bereits auf verschiedenen westeuropäischen Tourneen gefeierte Produktion einer pantomimi chen Vers ion von "Carde- nio und Celinde" nach dem gleichna- migen Trauerspiel des schlesischen Barockdichters Andreas Gryphius vor. Das Leipziger Opernhaus sowie die Gäste aus Polen werden mit diesem . deutlich auf Kunst und Kultur Osteu- ropas orientierten Akzent ein erstes Zeichen nach der Unterzeichnung des deutsch-polni sc hen Nachbarschafts- und Grenzvertrages setzen. UZettel Sehen der alte J. M. Keynes erklär- te , claß die einfache Erhöhung der Geldmenge für einen Aufschwung ebenso wirkungslos ist wie der Versuch dick zu werden, indem man sich ledig- lich einen längeren Gürtel kauft. lJÜNGER Haut ein Wessi dich übers Ohr, hal - te ihm noch das andere hin . G.ZWERENZ Heftig umstrittene Regelungen zum BAT-O: Lerne leiden ohne · Klagen? Bonn (UZ) Ab I. Juli erhalten alle An- gestellten des öffentlichen Dien tes 60 Prozent der Beträge nach dem Bundesan- gestelltentarif (BAT). Trotz dieser Ver- besserung r\efen die Vereinbarungen des Tarifvertrages vi elfach Miß stimmung hervor. Denn die bisherige Dienstzeit wird insbesondere bei Älteren nicht voll anerkannt. Ein Grund dafür li egt darin, daß die Grundvergütung nach Lebens- zeitaltersstufen und nicht nach Dienstzeit bemessen wird. Ausschlaggebender ist je- doch, daß bei vorhandenen die erstmalige Zuordnung zu einer Le- bensaltersstufe wie bei einer NeueinsteI- lung nach bundesdeutschem Recht vor- genommen wird. Das bedeutet, daß die unter 31jährigen die ihrem Alter entspre- chende Lebensaltersstufe erhalten. Bei den älteren Angestellten wird die Diff e- renz zum 31. Lebensjahr nur zur Hälfte, berücksichtigt. Nach dieser ersten Zuord- nung erfolgen die weiteren Steigerungen in den Lebensalters tufen alle zwei Jahre, bis Endgrundvergütung erreicht ist. Das Bundesinnenministerium wies auf Anfrage den mehrfach erhobenen Vor- wurf zurücK, daß die Gleichstellung mit NeueinsteIlungen eine Diskriminierung darste ll e. Dies sei vielmehr "folgerichtig", weil die Betroffenen erstmals in das neue Ver- gütungssystem nach dem BAT- OST ein- bezoge n werden. Aufgrund der bisher gel- tenden völlig unterschiedlichen Vergü- tungssysteme liege hier ein Neuanfang vor, so der Sprecher des Innenministeri- ums Roland Bachmeier. Die Regelung sei Bachmeier zufolge so ausgestaltet, daß . sich auch die älteren Angestellten im mitt- lere,}, häufig auch im oberen Bereich der Lebensal ersstufen befinden werden. Hinsichtlich der Höhe der Vergütung sei überdies sichergestellt, daß mindestens die bisherige Vergütung erreicht wird. Angeblich betrage der Verlust, der durch die Neueinstellungs-Regelung entstehe, "nur" 100 bis 120 Mark. Für Beamte sei eine vergleichbare Re- gelung vorgesehen. Der Sprecher wollte die Vermutung eines hohen Beamten sei- nes Ministeriums weder bestätigen noch dementieren, wonach mit dieser Rege- lung vor a ll em mögliche Stasi-Zeiten bei Angestellten "ausgeschaltet" werden sol- len. Weil man dies nicht in allen Fällen prüfen könne, so der Beamte im zustän- digen Referat, habe dies womöglich dazu geführt, generell zu kürzen. Die offiziellen Erklärungen werden je- doch längst nicht von allen Mitarbeitern des Bundesinnenministeriums verstan- den. So äußerte ein Beamter sein Unver- ständnis gegenüber der umstrittenen Re- ge lung. Er könne es ni cht verstehen, war- um zum Beispiel die Lehrer gegenüber ihren westdeutschen Kollegen bei der Be- amtu ng aufgrund der genannten Vor- schrift chlechtergestellt werden. In Kreisen der O st-E D.P wird übrigens derzeit lal,l t darüber nachgedacht, gegen die Behandl\lng der Angestellten wie Neueingestellte zu intervenieren. (Siehe auch Seite 2) ULRICH BRIESE HIS an Hochschulen der neuen Länder aktiv (UZ-Korr.) Anläßlich der Vorlage des Jahresarbeitsberichts 1990 der HIS GmbH wurde in diesen Tagen in Hanno- ver mitgeteilt, daß HIS inzwischen an sämtlichen Hochschulen in den neuen Bundesländern aktiv ist. Ab Anfang 1990 hat HIS, eine Einrichtung des Bundes und der Bundesländer zur Unterstützung von Hochschulverwaltung und Hochschul- planung, seine Aktivitäten auf das Hoch- schulwesen der neuen Bundesländer aus- gedehnt. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Versorgung der Hochschulen in den neuen Ländern mit Verwaltungssoft- ware; HIS hat inzwischen mehr als 300 sei ner Systeme in den neuen Ländern im- plementiert. Darüber hinaus hat HIS seine sozial- wissenschaftlichen Studentenuntersu- chungen, z:B. die Sozialerhebung und die jährlichen Studienanngeranalysen, auf das Hochschulwesen der neuen Länd er ausgedehnt. Ferner wurde den Hochschu- le n in der ehemaligen DDR umfängliche Unterstützung bei baubezogenen Pla- nungsa ufgaben gewährt; für die Univer- sitäten Jena und Magdeburg wurden ex- emp larisch baubezogene Hochschulent- wicklungsplanungen in Angriff genom- men. Derzeit befinden die HIS-Organe (Auf- sichtsrat und Gesell chaftsversammlung) über den Beitritt der neuen Länder in den Kreis der HIS-Gesellschafter. Die bishe- ri gen Verhandlungen lassen erkennen, daß die neuen Länder hohes Interesse ha- ben, HIS-Leistungen auf Dauer in An- spruch nehmen zu können. Vora\issetzung dafür ist jedoch die Beteiligung der neu- en Länder am Zuwendungsbedarf von HIS. Unabhängig von der Ausdehnung - der HIS-Tätigkeit auf das .Hochschulwe- sen der Länder bleibt die Haupt- . aufgabe der Einrichtung die Ver orgung der Hochschulen in den a lt en Bundeslän- dern, wo wie in den Vorjahren eine wei- terhin verstärkte Nachfrage nach HrS- Leistungen festzustellen war. I

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AUSGABE

Nr.25/1991

Leipzig

24. Juni

. UNIVERSIT ATSZEITUNG Aus dem Senat

(UZ) Auf ihrer Sitzung am 11. Juni berieten die Mitglieder des Akademi­schen Senats der Universität Leipzig vor allem über den vorläufigen Haus­halt der Uni für 1991 sowie über einen I . Entwurf der Habilitationsordnung, die Magisterprüfungsordnung und das graphische Gesicht der Leipziger Uni­versität.

Des weiteren wurde eine Konzepti­on für die Schaffung eines Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (I AT) als An-Institut der Universität diskutiert sowie Vor chläge zur Bil­dung und Zusammensetzung der Per­sonalkommissionen fü r die Auswer­tung der Fragebogenaktion des Staats­ministeriums unterbreitet.

Aufgaben beraten (UZ) Das Rektoratskollegium der

Universität Leipzig beriet am J-2. Juni mit Dekanen, Gründungsdekanen, ' Gründungsdirektoren, Sektions- und Institutionsdirektoren sowie Leitern selbständiger Einrichtungen ~ber die Gründung und Arbeit von Personal­kommissionen (Geisteswissenschaf­ten, Naturwissenschaften, Medizin und Zentralverwaltung) im Sinne des Hochschulerneuerungsgesetzes, das Immatrikulationsverfahren für das Stu­dienjahr 1991/92, die Einstufung nach BAT-O, die Reform der Uni-Zentral­verwaltung sowie den Haushalt 1991 und die Bewirtschaftung der Mittel.

erbpflege (UZ) Der Akademische Senat der

Universität Leipzig beschloß am 11. Juni , daß sich unsere Universität an der zu etablierenden Ephraim-Carlebach­Stiftung beteiligt, die sich der Pflege und Bewahrung jüdischen Erbes in Leipzig widmen wird.

Dr. Ephraim Carlebach, der seit 190 I bis kurz vor seinem Tode 1936 in Leip­zig wirkte, war Gründer und jahrzehn­telanger Leiter der jüdischen Schule in Leipzig, die später seinen Namen trug, und hochgeachteter Gemeinde-Rabbi­ner der Leipziger Juden.

Mit der Beteiligung an der geplanten Stiftung will die Universi tät Leipzig das Wirken der jüdischen Menschen würdigen, das untrennbar mit der Ent­wicklung der sächsi schen Messeme­tropole als Kultur- und Kunststadt so­wie al bedeutendes Zentrum der Wis­senschaft und Wirtschaft verbunden ist.

Konzertreise (UZ-Korr.) Seine erste Konzer­

treise nach Frankreich hat das Aka­demische Orchester der Universität Leipzig unter Leitung von Horst För­ster erfolgreich abgeschlossen.

In der Basi lika von Brioude und in der Kirche von St. Laurent in Le Puy erklangen in drei Konzerten vor über 3000 Zuhörern Werke von Wolfgang Amadeus Mozart: im ersten Teil die "Linzer Sinfonie" und als Abschluß das Requiem, gemeinsam mit fran­zösischen Solisten und dem Chor von "ars musica".

Gegenwärtig laufen letzte Vorbe­reitungen für die 6 Akademischen Konzerte der neuen Spielzeit 1991/92 wiederum im Großen Saal des Gewandhauses. Ein attraktiver und vielseitiger Konzertplan wurde zusammengeste llt ; namhafte Inter­preten und vielversprechende Nach­wuchskünstler werden als Solisten erwartet.

Anrechtsbeste llungen nimmt das Orchestersekretariat unter Tel. 31 20 04 noch bis zum 15. Juli 1991 entgegen.

Tschernobyl-Spende (UZ-Korr.) 8837 DM waren das

Ergebnis des Spendenaufrufes der Medizinischen Akademie Erfurt an alle deutschen Hochschulen zur Hil­fe für die hungernden Menschen in der UdSSR. Die Erfurter werden die­se Gelder den Kindern von Tscher­nobyl zukommen lassen.

Eine Spende neuer Computer an Uni Leipzig

(P. I./R. PF.) Im Rahmen einer von der Gesell schaft für Mathemat ik und Datenverarbeitung Bonn initiierten Ak­tion für Inform atikstudi engänge an Universitäten und Hochschule n in den neuen Bundes ländern ste llte die Firma Hewlett - Packard (HP) der Uni versität Leipzig am 31. Januar 1991 vier Work­station HP 9000/345 mit j eweil s einem X-Terminal, einer 664 MB-Festplatte und einem Laser Jet 111 im Wert von ca. 250 000,- DM als Spende zur Verfü­gung.

In Anwesenheit von Herrn Klaus Sta­mer, Vertriebsdirektor Nord-Ost der Firma Hewlett-Packard, Herrn Nicola Glowinsk i, Verkaufsleiter der Ge­schäftsste lle Leipzig, Herrn Michael

Meyer, Vertriebsbeauftragter der Ge­schäftsstelle Leipzig, des Rektors der Universität Leipzig, Prof. Dr. sc. Cor­neliu s Weiss und des amtierenden Di ­rektors der Sektion Informatik, Prof. Dr. Hans-Joachim Köhler wurde diese Workstations am 11 . Juni der Leipziger Universität zur Nutzung übergeben (Foto unten).

Die Workstation mit den X-Termi­nals werden vor a llem für die Ausbil­dung von Studenten in Angewandter Informatik genutzt. Anspruchsvolle Aufgaben im Grafikbereich und de r Einsatz objektorientierter Sprachen, bilden dabei die Ausbildungsschwer­punkte ebenso, wie di e Program mi e­rung in der Programm iersprache FORTRAN.

Mediziner protestieren gegen Abberufung

Befürchtung vor Aschenputtelprinzip: Alle in einen Topf?

(UZ) Mit der Bitte um Veröffentli­chung wurde UZ eine Erklärung des Dekans der Medizinischen Fakultät,

. Prof. Dr. med. habil. Geiler, und des Prorektors für Medizin der Universität Leipzig, Prof. Dr. med. habil. Leutert, übermittelt, die im Rahmen einer Hochschullehrervollversammlung vorgetragen und die Zustimmung von 76 Hochschullehrern, dokumentiert durch Unterschrift, gefunden hat.

Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:

Mit Betroffenheit haben durch die Ver­gangenheit unbelastete Hochschullehrer des Universitätsbereiches Medizin der Universität Leipzig über die Medien er­fahren, daß im Freistaat Sachsen alle Lehrstuhlinhaber abl:lerufen und die Lehr­stühle neu ausgeschrieben werden sollen.

Unabhängig davon, daß die Modalitä­ten völlig unbekannt sind, möchten wir, bevor der sächsische Landtag darüber be­findet, unsere Position einbringen.

Wir betrachten es als unvertretbllr und als Ausdruck der totalen Sachinkompe­tenz, wenn alle Hochschullehrer in einen

Topf geworfen werden. Hochschullehrer, die auch in den vergangneen 40 Jahren versucht haben, wissen chaftliche Krite­rien durchzusetzen, sich nicht bereit fan­den, zur Unterstützung der eigenen Kar­riere in die Partei einzutreten oder für das MfS zu arbeiten, sondern vielmehr bemüht waren, auch parteilose Mitarbei­ter zu fördern, können nicht denen zuge­ordnet werden, die nach dem Motto han­delten "die Partei hat immer Recht". Dies trifft auch für diejenigen zu, die sich sei t einem Jahr für die demokratische Er-' neuerung einsetzen und sich' allen Dis­kuss ionen ste llen.

Deshalb treten wir für e ine rechtsstaat­liche Regelung ei n und erwarten von ei­nem sächsischen Hochschulerneuerungs­gesetz exakt festgelegte Bewertungskri­terien, die persönli che Integrität und fach­liche Kompetenz zur Grundlage e iner Überprüfung erheben.

In e iner solchen Regelung sehen wir den beste!).. Weg, innerhalb der gebotenen Kürze die dringend notwendi ge Erneue­rung un serer UniversiLUt zu vollziehen.

(Siehe bitte dazu auch UZ/24: Seite 3,

Tübinger Gast (UZ-Korr.) Kürzlich weilte als Gast

des Lehr- und Forschungsbereichs NordafrikalNahost an der Sektion Afri­ka- und Nahostwissenschaften der Uni­versität Leipzig Prof. Dr. Josef Van Ess vom Orientalischen Seminar der Eber­hard-Karls-Universität Tübingen in Leipzig und hielt stark beachtete Vor­träge, in denen er auf Grund tiefgehen­der historisch-kritischer Analysen ara­bisch-islamischer Texte Themen wie den Anthropomorphismus und die Rol­le des islamischen Felsendoms im frühen Islam behandelte. Als interna­tional bekannter Erforscher der islami­schen Theologie bereitet Prof. Van Ess gegenwärtig ein sechsbändiges Werk über "Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra. Eine Ge­schichte' des religiösen Denkens im frühen Islam" vor, dessen erster Band gerade bei W. de Gruyter in Berlin und New York erschienen ist und das das Standardwerk für diese geistesge­schichtlich entscheidende Periode des Islams zu werden verspricht. ' Da die letzten beiden Bände deutsche Über­setzungen grundlegender Texte enthal­ten werden, wird es auch nicht-islam­wissenschaftliche Interessenten, insbe­sondere Religionshistorikern und Theologen, einen Zugang zu dieser Materie ~r1auben.

HUB-Genugtuung (ND/dpa) Teilweise rechtswidrig ist

nach einer Entscheidung des Berliner Oberlandesgerichts die Abwicklung von Fachbereichen der Ost-Berliner Humboldt-Universität. Der im Eilver­fahren gefällte Beschluß besagt, daß die Fachbereiche Geschichte, Erzie­hungswissenschaften, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft sowie das In­stitut für Philosophie zunächst vom Berliner Senat nicht aufgelöst werden dürfen. Bis zur Entscheidung der Hauptverhandlung müßten die Ein­richtungen in jedem Fall fortgefÜhrt werden. Die Abwicklung von Teilbe­reichen der Universität, so das Gericht, sei nur zulässig, wenn diese wirklich aufgelöst und nicht bloß umstrukturiert würden. Die Universität nahm den Ge­richtsentschluß mit Genugtuung auf, heißt es in einer Presseerklärung von Rektor Prof. Dr. Heinrich Fink. Damit sei durch die Richter die von der Uni­versität von Anfang an aus rechtlichen wie tatsächlichen Gründen eingenom­mene Haltung bestätigt worden.

Gastspiel an Oper (PM) Die Oper Leipzig wird zu

Spielzeitschluß. der Saison 1990/91 nochmals mit einem künstlerischen Highlight aufwarten. Zu einem einma­ligen Gastspiel konnte Prof. Udo Zim­mermann, Intendant der Oper, das pol­nische Pantomimentheater Wroclaw gewinnen. Diese weltberühmte Truppe wird am 26. Juni zum ersten Mal in Lei­pzig gastieren. Es stellt die bereits auf verschiedenen westeuropäischen Tourneen gefeierte Produktion einer pantomimi chen Version von "Carde­nio und Celinde" nach dem gleichna­migen Trauerspiel des schlesischen Barockdichters Andreas Gryphius vor . Das Leipziger Opernhaus sowie die Gäste aus Polen werden mit diesem

. deutlich auf Kunst und Kultur Osteu­ropas orientierten Akzent ein erstes Zeichen nach der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nachbarschafts­und Grenzvertrages setzen.

UZettel Sehen der alte J. M. Keynes erklär­

te, claß die einfache Erhöhung der Geldmenge für einen Aufschwung ebenso wirkungslos ist wie der Versuch dick zu werden, indem man sich ledig­lich einen längeren Gürtel kauft.

lJÜNGER

Haut ein Wessi dich übers Ohr, hal­te ihm noch das andere hin .

G.ZWERENZ

Heftig umstrittene Regelungen zum BAT-O:

Lerne leiden ohne· Klagen?

Bonn (UZ) Ab I. Juli erhalten alle An­gestellten des öffentlichen Dien tes 60 Prozent der Beträge nach dem Bundesan­gestelltentarif (BAT). Trotz dieser Ver­besserung r\efen die Verei nbarungen des Tarifvertrages vielfach Mißstimmung hervor. Denn die bisherige Dienstzeit wird insbesondere bei Älteren nicht voll anerkannt. Ein Grund dafür liegt darin, daß die Grundvergütung nach Lebens­zeitaltersstufen und nicht nach Dienstzeit bemessen wird. Ausschlaggebender ist je­doch, daß bei vorhandenen Angest~lIten die erstmalige Zuordnung zu einer Le­bensaltersstufe wie bei einer NeueinsteI­lung nach bundesdeutschem Recht vor­genommen wird. Das bedeutet, daß die unter 31jährigen die ihrem Alter entspre­chende Lebensaltersstufe erhalten. Bei den älteren Angestellten wird die Diffe­renz zum 31. Lebensjahr nur zur Hälfte , berücksichtigt. Nach dieser ersten Zuord­nung erfolgen die weiteren Steigerungen in den Lebensalters tufen alle zwei Jahre, bis Endgrundvergütung erreicht ist.

Das Bundesinnenministerium wies auf Anfrage den mehrfach erhobenen Vor­wurf zurücK, daß die Gleichstellung mit NeueinsteIlungen eine Diskriminierung darstelle.

Dies sei vielmehr "folgerichtig", weil die Betroffenen erstmals in das neue Ver­gütungssystem nach dem BAT-OST ein­bezogen werden. Aufgrund der bisher gel­tenden völlig unterschiedlichen Vergü­tungssysteme liege hier ein Neuanfang vor, so der Sprecher des Innenministeri­ums Roland Bachmeier. Die Regelung sei Bachmeier zufolge so ausgestaltet, daß .

sich auch die älteren Angestellten im mitt­lere,}, häufig auch im oberen Bereich der Lebensal ersstufen befinden werden. Hinsichtlich der Höhe der Vergütung sei überdies sichergestellt, daß mindestens die bisherige Vergütung erreicht wird. Angeblich betrage der Verlust, der durch die Neueinstellungs-Regelung entstehe, "nur" 100 bis 120 Mark.

Für Beamte sei eine vergleichbare Re­gelung vorgesehen. Der Sprecher wollte die Vermutung eines hohen Beamten sei­nes Ministeriums weder bestätigen noch dementieren, wonach mit dieser Rege­lung vor allem mögliche Stasi-Zeiten bei Angestellten "ausgeschaltet" werden sol­len. Weil man dies nicht in allen Fällen prüfen könne, so der Beamte im zustän­digen Referat, habe dies womöglich dazu geführt, generell zu kürzen.

Die offiziellen Erklärungen werden je­doch längst nicht von allen Mitarbeitern des Bundesinnenministeriums verstan­den. So äußerte ein Beamter sein Unver­ständnis gegenüber der umstrittenen Re­gelung. Er könne es nicht verstehen, war­um zum Beispiel die Lehrer gegenüber ihren westdeutschen Kollegen bei der Be­amtung aufgrund der genannten Vor­schrift chlechtergestellt werden.

In Kreisen der Ost-E D.P wird übrigens derzeit lal,lt darüber nachgedacht, gegen die Behandl\lng der Angestellten wie Neueingestellte zu intervenieren. (Siehe auch Seite 2)

ULRICH BRIESE

HIS an Hochschulen der neuen Länder aktiv (UZ-Korr.) Anläßlich der Vorlage des

Jahresarbeitsberichts 1990 der HIS GmbH wurde in diesen Tagen in Hanno­ver mitgeteilt, daß HIS inzwischen an sämtlichen Hochschulen in den neuen Bundesländern aktiv ist. Ab Anfang 1990 hat HIS, eine Einrichtung des Bundes und der Bundesländer zur Unterstützung von Hochschulverwaltung und Hochschul­planung, seine Aktivitäten auf das Hoch­schulwesen der neuen Bundesländer aus­gedehnt. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Versorgung der Hochschulen in den neuen Ländern mit Verwaltungssoft­ware; HIS hat inzwischen mehr als 300 seiner Systeme in den neuen Ländern im­plementiert.

Darüber hinaus hat HIS seine sozial­wissenschaftlichen Studentenuntersu­chungen, z: B. die Sozialerhebung und die j ährlichen Studienanfängeranalysen, auf das Hochschulwesen der neuen Länder ausgedehnt. Ferner wurde den Hochschu­len in der ehemaligen DDR umfängliche Unterstützung bei baubezogenen Pla-

nungsaufgaben gewährt; für die Univer­sitäten Jena und Magdeburg wurden ex­emplarisch baubezogene Hochschulent­wicklungsplanungen in Angriff genom­men.

Derzeit befinden die HIS-Organe (Auf­sichtsrat und Gesell chaftsversammlung) über den Beitritt der neuen Länder in den Kreis der HIS-Gesellschafter. Die bishe­rigen Verhandlungen lassen erkennen, daß die neuen Länder hohes Interesse ha­ben, HIS-Leistungen auf Dauer in An­spruch nehmen zu können. Vora\issetzung dafür ist jedoch die Betei ligung der neu­en Länder am Zuwendungsbedarf von HIS. Unabhängig von der Ausdehnung ­der HIS-Tätigkeit auf das .Hochschulwe­sen der neu~n Länder bleibt die Haupt- . aufgabe der Einrichtung die Ver orgung der Hochschulen in den alten Bundeslän­dern, wo wie in den Vorjahren eine wei­terhin verstärkte Nachfrage nach HrS­Leistungen festzustellen war.

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,2 AKTUELLE INFORMATIONEN

Personalia MIt WIrkung vom J Jum 1991 WUT

de Frau Dozent Dr, sc, Irmhlld Barz zum stel1vertretcnden DIrektorder Sek­Uon Gennamstlk und Literaturwissen-schaft berufen )

Drei Wochen Englisch intensiv

Die Sektion Fremdsprachen (SPRACHENZENTRUM) b,etet Im Juli und September 1991 emen kom­blßlerten EnglischintensIvkurs mit der ABC Laoguage School Plym­oulh (I Woche m Lelpzlg/2 Wochen m Plymouth) an

1 Durchgang' Tell I 1 -5 7 1991 m Le'pZlg, 30

Stunden Englisch intenSIV

Te,I2 7 -21 7 1991 m Plymouth, Standard- 0 Urlaubskurs zur Aus­wahl f. 60 pro Woche zuzugIIch Un terbnngung f. 65 pro Woche - be, GJlstfanuhe n In Doppelzimmern em schI VollpenSIon

2 Durchgang: I Tell 2-69 1991 mLe,pz.g,30

Stunden Englisch intensIV Tell 2 8 9 -22 9 1991 In Plym

oUlh. Standard- 0 Urlaubskurs zur Auswahl f. 60 pro Woche zuzUgllch Unterbnngung f. 65 pro Woche - beI Gastfamlltcn In Doppelzimmern, CID­schI Vollpens,on

D,e Aufenthaltsdauer m Plymouth kann der TeIlnehmer selbstverständ heh auch selbst beemflussen

Nähere Informattonen dazu Sekti­on Fremdsprachen, Studlcnahtcllung. Hochhaus Z, 9-1 6 bzw 9-3

Vize meister Zwe1 2 Plätze und emen dnttcn konn

ten d,e Le,ch,athleten des USC be, den SächSIschen Hoc hschulmeIsterschaften Ende Mal In Chemnltz erreichen Thomas Barthel wurde auf der 800-Meter DIStanz Zweiter In I 59 02 mlO vor Alexander Horn,ebenfallsUSC,der 159 06mmhef DIe Psychologlestudentm Ulnke Burr mann belegte über 400 m Platz 2 10

10301 mm

Promotion A Sektlon Kultur- und KunstwlSSen­

schaflen Sllvla Köpsteln, am 2 JUlI, 13 Uhr,

7010 Augustusplatz 9, Umversltats­hochhaus, I Etage, Raum 5/6 D,e al­tägyptlsehen Amulette 1ß LeipZig - Ka­talog und Auswertung

Fachbereich PsychologIe Dona Muller, am II Juli , 15 Uhr,

7030, Tieckstraße 2, Horsaal 18 Das AutobIOgraphIsche Gedachtms - Mo­dellansatze und Ergebßlsse

VeterlnärmedlZlnlsche Fakultal Jilrgen RosseI, am 25 Jum 13 15

Uhr 70 I 0 ZWlckauer Straße 59 Hör­saal der Chirurgischen Tlerkhmk und RadIOlogie Untersuchunsen zum Ver­halten verschiedener kllmsch chemi­scher Stoffwechsel parameter bei Zucht slUlCn der Rasse Englisches Vollblut un­ter dem Emfluß von Gravldllat und Lak­tauon

SektIon Germamstlk und LItera­tUl'WlSS4!hSchaft

Ines Zekert, am 16 Juli II Uhr 7010, Augustusp latz 9, UmverSltats­hochhaus I Etage Raum 13 Unters u chungen zu poetolog ischen und ge­schlchtsphllosophJschen Posilionen Chnsloph Hetns unter besonderer BerückSichtigung seiner Walter BenJa­mm RezeptIOn

BereIts verte,dlgt hat ChrlStine Glehllhre Promotlon A zum Thema: Carl Joseph Meye r "UOIversum" Em Beitrag zur Geschichte der Pubhzlsuk des deutschen Vormarz

Sektion Theoretlsche und ange­wandte SprachwIssenschaft

Ebenfalls herelts verteld'gl haI Mo­delalne Taoubllhre ArbeIt zum The­ma:

Beiträge zur Untersuchung der Her­ausbIldung marxisuscher Termini Im RUSSischen

Impressum Herausgeher: Der Rektor Chefredakteur Helmut Rosan RedaktlonIRedaktlonshelräte' WISSenschaft, Jurgen S,ewert (stellv Chefredakteur), Prof Dr sc GUnter Katsch, Prof Dr sc Manfred Ncuhaus, Doz Dr sc Karl W,lhelm Haake, Dr Roland Mtldner Bildung' Prof Dr Jurgen Gru­bltzsch Dr CatheTlna Schm,dt Gesellschafthches LebenlKultur, Dr Elke Lemhoß (Redakteur), Bm­ta Kuhne, Henner KOlle, Dr Manfred Renner Vertneb/Fmanzen' Dons Börner Adresse: Augustusplatz 10111 , PF 920, Le'pz'g 7010, Tel 7 19 21 26/27 Satz und Druck, Le'pz'ger Verlags­und Drucker .. Gesellschaft mbH lIUI81138 Emzelprels, 30 Pfenmge, 35 Jah r­gang, erschelOt wochentllch D,e veröffentlichten Texte sIDd nicht lO Jedem Fall mIt der MelDung des Herausgebers und dcr Redakuon Identisch RedaktIOnsschluß: Montag, 12 Uhr

Abwicklung einmal anders Kanuten erfolgreIch bel Deutschen HochschulmeIsterschaften

Are you ready, goi Dann drei lange har te Schlage Danach cm Trommelwirbel \Ion Spnntschlagen-unddas Rennen auf der 500 m Strecke Ist häufig schon eor schieden So WIrd tibllcherwclseder Start bel den Rennkanuten ,abgewickelt", und so war es auch bel den Endläufen zu den InternatIOnal ausgeschriebenen DeUl sehen Hochschulmelstcrschaften am I und 2 Juni 10 DUisburg

" leh habe dann dIe Schlagzahl etwas zuruckgenommen", sagt Anelt Schuck (auf dem Foto rechts) , durch DHfK-Ab Wicklung Studenlln unserer Umversllat geworden nach dem KaJukrennen der Damen .. Wollte sehen, ob das Feld Wie der herankommt ,. Das Feld kam mcht I

Auch Im Zweierkajak. den Anett mit Ihrer Partnenn KerstlO Schutz fuhr, konnte die Gegenwehrder Um Gömngen und der Sporthochschule Nöln den Tllel gewinn der Leipzigerinnen mcht verhm­dem EIß 3 Platz In der MIX Besetzung mll Andr~ HIrsekorn (Sekuon TAS) ließ schließlich kaum noch Zwe,fel , daß SIch die unter der Um Aagge startenden TeIl nehmer Ihrer Rolle als c mzlge .. Ost Ver tretung" 10 der Hohle des Löwen bewußt waren und Ihre erworbenen sportlichen Fahtgkelten mcht Im AbwlckJungsstru dei der Hochschulpollllk vers,ckern las sen wollten Falsche Zielvorstellungen oder elß Schllngerkurs auf der Bahn fuhren hier sofort zur Disqualifikation

Vie lleicht noch ein Hmwels ftlr unse re Mitarbeiter Hochschulmcl stcrschaf­ten smd durchaus mcht nur eIße Sache der Studenten Zum BeISp,el der Auf­zugsmonteur unserer Betnebstechnlk, Roland Plecha. warlll DUlsburgden mel

slen der aufgebotenen Konkurrenten mcht nur an lebenSjahren sondern auch um einige Padde lschläge voraus

Weitere Ergebnisse C I Herren 500 m Stefan Danz, 5 Platz K I Damen 500 m KerstlO Schutz, 6

Platz K II Damen 500 m A E ll enstelll/~

Kandzla 6 Platz K II Herren 500 m R PtechaiA Hir­

sekorn 7 Platz J N

Uniinstitut bietet Cholesterin-Test Blutfettspiegel wird völlig problemlos bestimmt

Rund 15 000 Le'pz'ger nutzten ,m Herbst vergangenen Jahres d,e Moghch kelt, Sich mnerhalb wemger Mmuten ko stenlos d,e Hohe Ihres Blutfellsp,egels bestimmen zu lassen Es war damaJs ei­ne Aktion. die Wissenschaftler des Klini­kums Großhadern der I:.udwlg MIDtJmlh an UnlversltatMünchen und des InstItuts für K.hßlsche Chemie und Laboralo­numsdlagnostlk der Ußlversltat LeipZig gemeinsam durchfuhrten

Dank der maten ellen Unterstutzung dcs MUnchner Klinikums und der Licht­wer Pharma GmbH fur das Lelpzlger In­Sti tut sowie des Engagements dortiger MItarbeiter besteht Jetzl furd le Lelpzlger Bürger erneut die Möghcbkelt, an emem speZiell elOgenchtelen Meßplatz diesen Cholestenntest vornehmen zu lassen

CholesterIn - em feuahnllcher ZeIlbe­standteIl des Blutes - Ist Jn bestimmten Mengen unentbehrhch fur den Aufbau der Körperzellen Wird sem AnteIljedoch zu hoch, birgt er Gefahren für Herz und Blutgefäße Nicht seJten stehen erhohte Blutfettwerte auch Im Zusammenhang mit anderen RIsIkofaktoren fur Herz und

' K.rel slaufkrankhetten z B hohem Blut­druck. D .. betes oder Übergew,chL

W"d der erhohte Blutfeusp,ege l Je doch rechtzelug fe stgestellI, glbl es v,ele Möglichkeiten, dIesem Krankheltsnslko zu begegnen Schon eine Umstellung der

Ernahrungsgewohohelten fuhrt nach vier biS sechs Wochen zu emer Normallsle­rung der Werte

Der Test selbst verlauft vol lIg pro­blemlos Aus der Fmgerkuppe werden e,­nlge Tropfen Blut entnommen und aufel­nern Teslstrelfen aufgetragen EIß Meß­gerat, das den StreIfen aufmmmt ermlt­leltlOnerhalb von 180 Sekunden i:len Wert des Blutfe llsp,egels der Iß MIlligramm pro Dezlhter angegeben WIrd Liegt der Wert Uber 250, besteht für d,e Testperson altersabhanglg em erhohtes R,s,ko Filr dIe Arteriosklerose unter 200 Ist dagegen keme Therap,e erforderlich Der Proband erhalt sem Untersuchungsergebms 10 ei­nem Cholestennpaß bestatlgt und eine In­formauonsbroschure zu dieser Problema­tik mit VIelerlei Ratschlagen fur eme ge­sunde Lebensweise Personen mit RISl­kowerten blctet das 1nstltut die Vermitt­lung arzlhcher Konsullatlonen und Dlat­beratung

DIe Möglichkeit fur emen kostenlosen CholeSlenntest besteht täghch von 1000 b,s 12 00 ,m lAStItut fur KlImsche Che­mie und Laboratonumsdlagnosjlk ' der Le,pZlger Un,verSltät, 0 70 I 0 Le'pzlg, Paul LISt Str 13115

REGlNA PFUTZNER, Presseabteilung der Universi tät LeiPZig

Tarifrecht angepaßt Hinweise zur Einführung manteltariflicher

Vorschriften zum BAT-O und MTArb-O

I Laut Schreiben des SächSischen Staats mlßlstenums fur Wissenschaft und Kunst vom 26 3 1991 smd

-der erste Tarifvertrag zur Anpassung dcs Tanfrechts - Manleltannlche Vorschnften -(BATO) vom 1012 199O(Angestellte) und

-der erste Tanfvertrag zur Anpassung des Tanfrechts fur ArbeIter an den MTB \J und den MTL 11 (MTArb 0) vom 10 12 1990

10 den nachgeordneten EInnchtungen des Staatsmmlstcnums anzuwenden das heißt auch an der Un iversität leiPZig

Der BAT 0 und der MTArb 0 1St am I 1 1991 In Kraft get reten mit Ausnahme dcr §§ 15- 17 bzw 15- 17 und 19 des MTArb 0 , d,e ab dem I 4 1991 10 Kraft getreten Sind

Entsprechend den Tanfverhandlungen vom 4 und 5 3 1991 Ist der § 3, Punkt 9 Im BAT 0 geslnchen Das bedeutet, daß der IlAT 0 ebenfalls fur Hochschullehrer WIS senschafthche ASSistenten Lektoren Ver walter von Stellen Wissensc haftlicher Assl stenlen. wissenschafthche Hilfskräfte und Lehrbeauftragte an Hochschulen und ande­ren Wisse nschaftlichen Emnchtungen mit Wirkung vom I 4 1991 Anwendung fin­det

2 Die vorli egenden Tanf\crtrage enthal tco noch keme Reg~lungen zu Vergutungs und Lohnfragen

r

3 DIe b,shengen Regelungen uber Jähr­lich oder mehnnals Jährl,ch zu zahlende Prämien zusätzliche Belohnungen oder Vergiltungen Treuezulagen und prämien, Jahreslclslungsprämlen u ä treten mll Ab­laufdes3 1 3 1991 außerKrafl(§5desTY Zuwendung Ang 0)

4 Nach dem E,mgungsvertrag fortgel tende Bestimmungen (z B RKV Hoch­schulwesen), die von diesen Tanfverträgen / abweichen treten von diesem Zellpunkt außer Kraft

5 Die blshengen Regel ungen zum Treue urlaub und altersbedmgten Zusatzurlaub (Frauen ab 55 und Manner ab 60 Jahre) tre­ten ab I I 1991 außer Kraft, filr wISsen schaftllches Personal ab I 4 1991

6 D,e Tanfverträge gehen nicht für d,e It EInigungsvertrag ruhenden Arbellsverhält niSse

7 Den Dekanen der Fakultalen Dlrekto ren der Fachbereiche und leitern der Em ri chtungen wurde Je eIß Exemplar der Man teltanfhchen Vorschnften z.ugeschlckt. In die dIe Arbeitnehmer Emslcht nehmen kon­nen (§ 8 Tanfvertragsgesetz)

Die gu ltlge n Tarifvertrage liegen eben­falls In den LeseS!ilen der Ußlversltatsbl­bhOlhek aus

P GUTJAHR LOSER Kanzler

Personalrat Hochschulbereich

infonniert Nach dem AusscheIden von Herrn

Wolfgang Blrkholz aus der Umversllät Le'pzlg wurde Herr Dr Roland Prestorf am 29 Ma, 1991 durch den Personalrat zum neuen Vorsttzenden gewählt

Die Herren Dr Stefan Ackennann und Dr Dleler-lürgen Garn fungieren nach d,eser Wahl als stellvertrelende Vo"'t lOnde

Als NachfolgekandIdat wurde Herr Andreas Sommerfeld In den Personalrat \-lochschulbere,ch übernommen

Akademische GotteSdienste

Sonntag, 30 JUOl,5 So n TrIO , OAss Dr Malhlas, m Fe,er d hl Abendmahls

Sonntag, 7 Juh, 6 So n Tnn, Prof Nowak, m Fe,er d hl Abendmahls

Sonntag, 14 Juh 7 So n Tnn, Prof Dr W,efel, m FeIer d hl Abendmahls

Sonntag, 21 Juh, 8 S n Ton, Prof Dr Warten berg SakramentsgonesQlenst

Ort Nlkola,klTche Zelt 11 Uhr

Ungewöhnliche Erlebnisse

Der 10 Hamburg lebende Schnftsteller Rolf Italla.nder 1913 als mcderland, scher Staatsangehönger 10 Le'pZlg gebo ren besucht nach Jahrzehntelager er zwungener Abwesenheit nun Wieder sei· ne Geburtsstadt, um am I Juh 1991, 19 30 Uhr, In deI LeIpZIger StadtbIbli0-thek über seme ungewöhnlichen Erleb­msse als Junger Mensch IQ den Jahren 1913 b,s 1933 zu ben.hten

British COl,lncll Informiert an Uni

Det' Bntlsh COUjlc,1 mform,ert am 25 Jum an der Umversllat Le'pzlg über Stud,en- und FördermöglIchkeIlen CUr Studerlten und Wissenschaftler 10

Großbntann,en

FUr Studenten findet d,e Informat,­onsveranstaltung um 10 30 Uhr, fUr WIssenschaftler um 14 00 Uhr ,m Hauptgebaude, SItzungssaal Erdge­schoß stau

/

Es besteht dIe Möghchkelt auch mIt den Ven.retC{l'l 'Von Btius~ Councl) zu sRe~lel1en Problemen lOS Gespräch zu kommen

Interessenten smd herzlich elOge­laden

Kurzstipendien für Auslandspraktika

Der Deutsche AkademlSohe Aus­tauschdIenst (DAAD) ermogllcht Im Rahmen eInes Modellversuchs d,e Be­antragung vOQ Kurzstlpendlen (60 biS 90 Tage) für Auslandsprakuka ,m Rah men auslandsbezogener Studiengänge

Voraussetzung tur d,e Teilnahme an d,esem M'odellveniUch Und d,e mdm­duelle Bewerbung von Studenten ,stdte Festlegung der obllg~tortschen Aus, landspraktlka 'n Stud,en- und Pril­fungsordnungen der Stud,engänge

DIe Leuer mteresslerteT Emnchtun gen konnen ,hre Anträge zur TeIlnahme an dem StudJenprogramm emschlleß lIch der Stud,en- und PrUfungsordnung uber das Akadem,sche Auslandsamt der Umversltät Le'pz'g an den DAAD leiten Ausführliche I"formatlonen können vorab Im Akademischen Aus­landsamt be, Frau Löwe, Umversuäts­hauptgebäude, ZImmer 3-18, Tel 7 19 23 46, elOge holt werden

Steilenausschreibung Im Dezernat für PersonaJwesen der

Untversltat Leipzig smd Stellen für

Personalsachbearhelter(mnen)

neu zu besetzen

Zu den Tätlgkellsmerkma\en ge­hören

- Bearbetlung aller s1ch aus dem Be­schäftigungsverhältnIS der Arbeuneh mer mJt der Umversltat ergcbenden Aufgaben,

- KenntniS der entspr.echenden ge· setzlIchen Grundlagen und deren prak tische Anwendung bzw Umsetzung

Von den Bewerbern werden Selbst ändlgkell, GewlSsenhafllgkell, FleXlb,­IJHtl und hofllche Umgangsformen er­wartet, Erfattrungen 10 der Verwal­tungstätlgke,t und ComputerkenDtDls­se smd wunschenswert Es Wird p11ß­destens e,p Fachschulabschluß voraul­gesetzt

D,e Verg"tung erfolgt nach dem BAT-O

Interessenten bewerben Sich bitte mit den üblichen Untcrlagen biS zum 31 Juli 1991 Im Personilidezemat der Unt versltät UDlversllöl LeIP .. g De~rnat für Personal wesen Goelheslr 3-5, 0 7010 Le'pZlg

24 JUni 1991 UZ/25 I

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---------------Doppelte Herabsetzung Die Neubundesbürger sollen Sich

nicht mmderwertJg fühlen Sagt die Bundesregierung Schön war s. denn dIe RealItät straft Sie verfluchterwelse Wieder und ~Ieder LUgen

Be,sp,el der Tanfvertrag CUr Ange stellte ,m Öffentlichen D,enst (OTV), be, dem Bonn höchstpersönlich auf der ArbeItgeberseIle saß Daß d,e An gestellten per I Juli 60 Prozent der Westgehtilter bekommen, war sch nell hInausposaunt Nahezu totgeschwle gen WIrd hingegen, daß dIe blshenge Dienstzeit dabei nicht voll anerkannt und somit zweierlei Recht auf Jahr zehnte festgeschneben Wird BIS zum 31 LebenSjahr zählen alle Jahre voll rnll Alle tiber d,eses Alter hlOaus ge­I .. steten DDR Jahre werden Jedoch zum bewahrten Bonner Kurs 1 2 10

West-Jahre "umgetauscht" Schlleß­hch sei der Arbeitgeber Jetzt ein an­derer, heißt es 10 Bonn Und für ~eJne volle Anrechnung der Jahre halle das d,e BundesrepublIk, em frelheltltch demokrati scher Rechtsstaat, sem mussen Schade, schade, daß dIes dIe offentlIch BedIensteten 10 der DDR nIcht schon em paar Jahre eher gewußt haben

Ruft man schheßlIch nalverwel$e beim Bundeslnnenmmlstenum 3Q, um nach den Grunden fur dIese bewun­dernswerte Gesetz.estreue f:U fragen, muß man zunachst am Telefon darauf gefaßt sem, daß dort kaum elOer der zuständigen Experten von dieser Re­gelung we,ß Auch Sprecher des M,­Dlstenums smd Uber "solche Deta,ls' mcht Infonn lcrt Über Details, die Zehntausende Im Osten betreffen Zehntausende. die Sich aber kemes­falls rnmderwert'g fühlen sollen Es angeSichts dieser Arroganz aber ver­dammterwelse müssen Es gebe nun emrnal daFilr keme Emzelbegriln dung so etn Sprecher Das sei eben $0 verhandelt worden Und Im nachhm­em wUrden d,e Verhanplungsposluo­nen DIcht mehr öffentltch feIlgeboten Mn emer anderen Antwort, als der, daß es s,ch wIe oben angefUhrt um el nen Neuanfang handele, werde wohl memand Im MIOIstenum dIenen kon­nen Die Armsten'

610 hoher MlOlstenaJbeamtcr heß steh htngegen schon mal :tu der Ver mutung hinreißen Damit sollen mög­lache StasI-Zeiten bel Beamten ausge­schaltet werden Da man dies mcht bei Jedem etnzelnen nachprüfen könne. müsse das halt eben generell CUr alle gemacht werden Jeder Angestellte -elO möglicher Spllzel So elOfach ,sI das Jedenfalls Viel. Viel emfachcrals die ohnehlO umstrHtene Fragebogen­filterung Und m Bonn macht man es Sich offenbar allzugern recht emfach ElOfach absurd

Die beste .. Antwort" war aber schheßlIch d,e mll der Aufforderung zum RingsplcJ .. Warum fragen Sie el genthch uns und mcht dIe Gewerk­schaften?" Ja, warum e'gentl,ch mcht gle,ch den lieben Gou? Spaß be,selte limter d,esem FlOgerze'g steck! sogar etwas GeIst Denn warum ließen Sich dIe Gewerkschaflen auf d,esen Kuh handel elO? Während d,e IO-Prozent­Forderung fur den Westen, deren Nutznießer IOd,rekt auch d,e Ostbür­ger sjnd, öffentlich lautstark prokla­miert wurde, fiel uber die DeZimie­rung der D,ensljahre bel Ostlern kem Sterbenswörtchen Dennoch Ist es vom MJßlslenum natürhch absurd. dcn SPICß derart umz.udrehen zu ver­suchen Als waren die Gewerkschaf­ten die SChul<!.,gen

Selten so gelacht I Zu gunstlgcren ÜberelOkUnften haben dIe noch me­mals Nem gesagl

Was bedeutet die Dlcnstzcltrege­Iung nun letztlich für den cmzelnen? Nach Angaben des Mlnlstenums macht d1e Herabsetzung der Dienst­jahre angebhch 100 bIS 120 Mark mo nathch aus ElgcntlIch nicht sonder IIch Viel Auf den ersten Bhck zumlO­dest Aber herabgesetzt werden Ja mcht nur dIe Jahre, sondern vor al1em die Betroffenen 10 Ihrer Würde Doch wie heißt es tn Bonn Die Ex-DDR-

Anzeige

Bürger sollen Sich mcht mlOderwenlg fOhlen Ja schön wär s Aber offenbar zu schön, um wahr zu selß Doch sei ber schuld, wer da Immer alles gleich ror voll mmmt, was da aus Bonn kommt Oder?

ULI BRIESE

Viadrina erwachet Am 15 Mal 1489 erteIlte Papst

Alexander VI Frankfurt an der Oder das PriVileg, eIße Umversltät zu er nchten Es sollte Jedoch noch 17 (I) Jahre dauern, biS Kurfurst Joachlm I am 26 Apnl 1506 d,e Umversltat end gUlllg eroffnen konnte Anfang des 19 Jahrhunderts Jedoch wurde das Geld 10 den preußIschen Kassen knapp; Berlln sollte zum neuen geistigen Zentrum des Landes ausgebaut werden So be­endete nach 305 Jahren elOe Kabmetl ordnung ,m August 1811 d,e Frank furter Umversltätsgeschlchte und drängte damll gle,chzelUg d,e Stadt wieder an den RandderGeschichte Je­doch nur vorübergehend", wIe es nun schemt Die Stadt- und Landesvälcrso wie der VerelO der Freunde und Pör­derer der Frankfurter Oder Umver­s ltat, unterstützt von den Stimmen be­deutender Wissenschaftler und Politi­ker sowie finanzkräftiger Untemeh men, haben eIße wahrhaft htstorlsche Aufgabe ,m ZeItalter der Abw,cklun-

\ gen mll Tatkraft und Optimismus Uber­nommen Die alte Vladnna soll als neue Europa. Unlversltät hIer auf hl­stonsch und zellgesch,chtllch bedeut­samen Boden entstehen nie Frankfur­ter UniversItät soll eIße europäische Begegnungsställe CUr Lehrende und Lemende werden, die Lehnnhalte und -methoden sollen den Anforderungen der marktwlrtschaftJlchen Neuord­nung besonders 10 Osteuropa gerecht werden

Dementsprechend SInd auch erste Lehrangebote aus dem BereIch der W,rtschafts- und Rechtsw,ssenschaft zu Themen des System wandels ge­plant ZukUnfpg - so SIeht es elO vor­läufIges Konz~pt vor - sollen aber auch die Gelstcs und Gesellschaftswissen­schaften (GeschIchte, l'hdosophle, Pädago gl kJErzlehu ngsw Issen~c)la f­ten), 'QaLUrwJli~eJlliCltafthche und ma­themal1sche Fachbereiche (Phys'~ als klaSSIScher Studiengang) SOWI1; em Bereich Mcdlzln 10 ganzer Breite ei­nen festen Platz an der Vladnna erhal­ten

Leider wurde der erste Dies Acade­mlcus (am 16 Mal) dIesem u E auf­wendIgen und mutIgen Vorhaben nIcht gerecht Sicher waren hochdouerte W,ssenschaftler aus Ost und West (u a Prof Dr Klaus von Khtzmg. Stutt­gart, Nobelpre,s fUr Phys,k 1985) an­gereist. meht nur um FachWissen zu vennmeln, sondern vor aJ1em um Ihre Personhchkelt fUrdle UOIversnätsneu­belebung ,,10 die Waagschale zu wer­fen '" Schon fast pemllch Das eher lustlose Audllonum (mmlmus) verlor Sich fast m der Frankfurter Konzert­halle und unterlag zusätzlich starker Fluktatlon Aucl] d,e besonders von Oberbürgerme,ster Dr W Denda all~u oft beschworenen Erwartungen und Hoffnungen der Frankfurter Bürger so­wIe Junger Menschen, für dIe S'che­rung deren Zukunft das ProJckt steht, wurden durch Anwesenheit derselben oder ,,Ze,chen ' ,m Stadtb,ld mcht be­statlgt Für den zweiten schon geplan­len Tag d,eser Art sollte man SIch m E fllr weniger WISsenschaft, dafijr aberfür mehr Lebenq'gke,l, D,skussl­onsrunden Im kiemen Kreis und unter ElObez,ehung tatsilchllchder Stadt und seiner BUrger entscheiden und bemUhen Es wäre schade, wenn d,e­ses $roßaruge Konzept eme der eu­ropalschen Verstandlgung dienenden UmverslUl.t ein Intellektueller Fremd­körper Jß emer ansonsten Im Dornrö­schenschlaf ve rharrenden Provlllz­stadt bliebe

Dr CHRISTlANE GRlESE

Wer weitere Inforrnallonen bePQltgt bzw Ideen 1l1lUeilen möchte, wende SIch bitte an Herrn Dr Grünberg, Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) 1200, Rathaus

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UZJ25 24, Juni 1991

Jahresbilanz des DAAD 1990

(DAAD) 1990 war elO außergewohn­lIches Jahr, auch fUrden DAAf> eme Re­kordb,lanz von fast 50 000 geforderten In- und Auslandern, dIe Öffnung aller DAAD-Programme fur d,e ostdeutschen Hochschulen, neue Schwerpunkte m Osteuropa und 10 der UdSSR und zu­gleich neue Initiativen In westlichen Partnerlandern und m der Dntten Weil "D,es alles summ,ert s,ch zu emem Ka­pital, das wir mehl verspielen durfen", memte DAAD PraSldent Professor Ber­chem anläBlIch der Vorstellung des Jah­resbenchtes 1990vorder Presse 10 Bonn ,Europa durchlebt eIDe revolullonare Phase selOerGesch,chte auf dem Weg zu eIßer neuen Idenhtat Dies Ist keme Zelt fUr K1elDge,ster und Kramerseelen Das vere,mgte Deutschland muß 10 den 10-

tematJOnalen WIssenschaftsaustausch mIt denselben dynam,schen Wachs­tumsraten investIeren, die die Bundesre­publIk 10 den letzten Jahren vor der Ver­e'nIgung vorgelegt hat"

Berchem verw'eS auf d,e großen Er­wartungen aus den ostlIchen Nachbar­ländern, d,e der DAAD nur zu elOem BruchteIl befned,gen konne Insbeson­dere d,e deutsche Sprache erlebe eme Renrussance, d,e emmal'g se, "D,ese Chance kommt mcht wteder " Der DAAD werde ca 60 Lektorate, d,e frUher von der DDR elOgeTlchtet worden waren, lO Osteuropa fortfuhren Vtele andere förderungswurdlge Akt,v,taten der oSldeutschen Hochschulcn - WIe z B St'pendien fur Germamsllk-Studen­ten aus den Nachbarstaaten - liefen aber mangels Fmanzmasse .erst clOmal aus Berchem beklagte In dIesem Zusam­menhang, daBder DAAD auch 10 d,esem Jahr mcht mehr Sllpendlen pro Jahr an­bIeten konne als vor der VerelO'gung, gle,chze'"g aber das Neustlpend,enan­gebot der DDR entfalle "Unseren Part­nern tst kaum be,zubnngen, daß 1+1=1 1St oder allenfalls 1,1 "

Andererseits verwies Berchem dar­auf daß der DAAD von der DDR uber 6000 ausland,sche Stlpend,aten Uber­nommen habe und bISher kelOen als "Op­fer der deutschen ElOhelt ' zu ruck­sch,cken mußte D,ese Stlpend,aten ver­nUnft'g auszub,lden und angemessen zu fördern se, keme "Altlast", sondern elOe besondere Aufgabe und Chance Denn fast alle kommen aus (vormals) soz,all­suschen Landem, dlc sich Jetzt Ihrerseits In emem UmonentJerungsprozeß befin­den "Es liegt an uns, s,e m,t der Idee eI­nes besseren Systems und dem B,ld c,­'nes -freundschaftlichen Deu sChIands nach Hause zu entlassen'" sagte Ber­chem, auch m,t Blick auf dIe verstärkten Symptome von Auslanderfemdllchke,t In ostdeutschen Hochschulstadten

Auch Wenn d,e Integrauon der ost­deulschen Hochschulen und der Nach­holebedarf 10 Osteuropa an der SpItze der Pnontatenskala stehe, so habe der DAAD doch SelOe westlichen Partner mcht vemachlasslgt und auch dIe DTltte Welt mcht hintangestellt Nach w,e vor se,en d,e USA das WIchtigste Partner­land des DAAD, und wJe b,sher gehe rund dIe Half te der DAAD-Mluel In

Dntte-Welt-Programme Als neUe In­maUven 10 den USA erwahnte Berchem d,e Emnchtung von sogenannten Zen­tren fur Europa- und Deutschlandstudten an den Spltzenumversuaten Harvard, Berkeley und Georgetown auf pollusche Imt18llve des Bundeskanzlers Als Be,­spIel fur neue DAAD-Inlttatlvcn In der Dntten Welt verw,es Berchem auf d,e Sonderprogramme In Zentralamenka und Jndoneslen D,e Verdoppelung des Austausches mU Indones,en hat 1990 zur ElDnchtung elOer Außenstelle des DAAD 10 Jarkata gefubrt, dam't hat der DAAD IOzw,schen 10 Buros ,m Aus­land

Ossletzky-Preis

(ND) D,e Stadt Oldenburg schre,bt er­neut Ihren Carl-von OSSletzky-Prets fur Ze'tgeschlchte und Pollt,k aus, der mIt 20000 Mark dotIert 1St MIt der Stiftung des PreIses WIll d,e Stadt an den Publl zISten ennnern, der 1938 den schweren seeltschen und körperlichen Qualen er­lag, d,e Ihm Im fasch,sllschen Konzen­lrallonslager Esterwegen nahe Olden­burgs zugefUgt worden waren

W,e d,e Stadt Oldenburg 10 ~lOer Pres­semlttellung IOfonmcrt, fichte Sich die Ausschreibung In erster Linie an deut­sche w,e ausländ,sche HlStonker, Poli­tologen, Publtz,sten und Journalisten "Emzure,chende ArbelIen sollen SIch mIt dem Werk und Leben des FTledens­nobelprelstragers als uberzeugten Paz,­fisten, Anhanger der Demokraue gegen Mi lItarismus und NationalSOZialismus, mll dem WIderstand gegen den NatIO­nalSOZialismus oder aber mit der demo­kral ISchen Trad lllon und Gegenwart Deutschlands ausemandersetzcn", heißt es

ElOsendeschluß 1St der I Oktober 1991 Vollsländlge AusschrelbebedlO­gungen versendet das Kulturdczemat der Stadt Oldenburg, Pferdemarkt 14, W 2900 Oldenburg

'Z,el der HochschulpolItIk des FreI­staates Sachsen Ist es, darauf hmzuwlf ken, daß dIe Hochschulen und Umver­s'täten des Landes nach Ihrer Erneuerung WIeder zu den besten 10 der Bundesre­publIk und Europa zählen D,eses Z,el WIll dIe Staatsreg,erung auf folgenden Wegen erre,chen

I durch dIe Uberwmdung der POllll­schen Altlast 10 den Hochschulen und Umverslläten d,e unter dem SED Reg' me 10 besonderer Welse gehtten haben ,

2 durch Trennung von den Hoch­schullehrern, dIe mcht uber d,e QualIfi­katIon verfugen, auF d,e d,e Hochschu­len angewiesen SInd, wenn SIe den ange~ strebten hohen LelStungsstandard erre,­chen wollen,

3 durch dIe Offnung des "Marktes" fur Hochschullehrer, m,t der allen person­IIch und fachlich hochqual,fiz,erten W,s­senschaftlern an deutschen Hochschu­len, msbesondere an den Hochschulen des Landes und an den außer­uOlversliaren Forschungsemnchtungen, ' d,e gleIche Chance ges,chert w!rden soll, an der Erneuerung und dem Aufbau der UOlversliaten als Hochschullehrer mitZUWirken,

4 m,t der Gewmnung der besten WIS­senschaftler, Im Wettbwerb m,t anderen Hochschulen und UOIversttalen und der S,cherung des VerbleIbs der personllch und fachhch hochquahfiz,erten Hoch­schullehrer, d,e bere,ts an sachSlSchen Hochschulen lehren

Das Hochschulemeuerungsgesetz, das nach semer Uberarbe,tung und Ergan­zung 10 den Ausschussen nunmehr dem Landtag zur zwelIen Lesung vorItegt, verfolgt dIeses ZIel auf folgende We,se

Es s,eht eme personItche und fachIt­che Uberprufung aller HochschUllehrer vor Als ErgebOls dIeser persenlIchen und fachllchen Überprufung sollen dIe­Jemgen H@chsohullehrer1lbberufen bzw entlassen werden , die auf Grund Ihrer Tatlgkelt fur das M Ißlstenum fur Staats­Slcherhe,t auf Grund von Verstoßen ge­gen dIe Rechte ,hrer Kollegen und Stu­denten oder mangels fachltcher Kompe­tenzen fur dIe Hochschulen untragbar geworden smd

EIDe generelle Entlassung dcr Hoch­schullehrer ,st von ntemandem beab­SIchtIgt und ware auch m,l der notwen­dIgen Kontmullat des Hochschulbetne­bes unverembar Durch dIe Uberprufung der personlIchen und fachlichen QuaIt­fikallon werden Jedoch noch keme neu en RechtsverhaltOlsse mIt den Hoch­schullehrern begrundeI D,es 1St erst auf derGrundlageneu defmlerter Strukturen des gesamten sächs,schen Hochschul­wesens und jeder emzelnen Hochschule mogItch An der DefiOltJon d,eser Struk­turen wlTd zur Zelt m der StrukturkommIssIOn, dIe der Wlssen­schaftsmlOlster berufen hat, mll Nach­druck gearbeItet D,e Staatsregterung geht davon aus, daß die wesentllchen StrukturentscheIdungen lO absehbarer Zukunft vorliegen werden

M,t den StrukturentscheIdungen wer­den zugle,ch dIe neuen Lehrstuhle der UnlveTSltaten und Hochschulen defi­OIert Ihre Besetzung erfolgt auf zweIer­lei Welse

- Grundsätzlich durch eme Ausschre,­bung der Lehrstuhle, d,e CUr alle wIssen­schaFthch QualIfiZIerten offen ,st Dabe, soll Bewerbern aus den UOIverSltaten und Hochschulen Sachsens sowIe aus den außerumverslttiren ForschungselO­nchtungen Sachsens Cill Bonus elnge­raumt werden, das heißt , sie sollen bel so nst gleIchen Bedmgungen emen Vor zug geOleßen DamIt werden auch den personIIch und fachlich qualifi ZIerten Angehongen des sogenannten Mtttel-

baus d,e bISher v,elfach verwe'gerten Berufschancen eroffnet

- Durch elO verkurzteS' Berufungsver­fahren fur herausragende Hochschul lehrer d,e berells ProFessoren sächs,­scher UOIversttaten und Hochschulen Sind und d,e als Inhaber sogenannter "Eck-Lehrstuhle" Im Rahmen der neu entw,ckelten Strukturen maßgebItch am Aufbau und der Erneuerung der Fakul­taten mllwlTken und d,e angestrebte Qualliat des sachSlSchen Hochschulwe­sens mll gewahrlelsten sollen DIe durch das offene oder verkUrzte Berufungsver­fahren auf LehrstUhle berufenen Hoch­schullehrer beze,chnet das Hochschuler­neuerungsgesetz als Professoren neuen Rechts

Durch das verkilrzte Berufungsver­fahren soll gle,chzeltlg s,chergestellt

Hochschullehrern vorbehalten ble,bt dIe entweder durch em allgemelOes Be rufungsverfah ren oder ein verkurztes Bcrufungsverfahren odcr durch kom nllssansche Beauftragung durch den StaatsmlOister ftir Wissenschaft und Kunst Professore n neuen Rechts gewor­den oder dIesen gleIchgestellt Sind Das Gesctz s,eht deshalb vor daß nur d,ese Professoren an Berufungsverfahren mit wlTken und Lellungsfunktlonen 10 den Hochschulen und UOIversliaten und In

thren Grem,en Ubernehmen konnen Aus der StaLUsgruppe der Hochschullehrer konnen deshalb nur Professoren neuen Rechts In BerufungskommissIonen oder In LCJtungsgremlen der Umversttaten entsandt werden

D,e StaatsregIerung geht davon aus, daß der so durch das Hochschulerneue-

EIn bereits historisches Foto: Prof, Dr, lur, Dr Jur h, c, Kurt Hans Ble­denkopf empfing am 2, April 1990 vom damaligen Rektor Prof, Dr, sc, Horst Henmg die Urkunde zur Berufung auf den Gastlehrstuhl "Georg Mayer",

werden, daß herverragende Professoren an den UOI verslläten und Hochschulen des Fre,staales Sachsen fur emen Ver­bleib an unseren UOIverSl1aten gewon.l nen werden konnen Diesem Ziel dient auch das Programm zur Gewmnung her­vorragender Hechschullehrer, durch das Im Rahmen ei ner Verembarung ZWI­schen der Bundcsrepubllk Deutschland und dem FreIStaat Sachsen M'llel Fur d,e Gewmnung hervorragender Hochschul­lehrer an sachsIschen UOIversltaten und Hochschulen bere,tgestellt werden

Damit die sachsIschen UllIverSltalen und Hochschulen lO der Ubergangsze't funkttonstuchtlg bleIben, raumt das Hochschulerneuerungsgesetz dem StaatsmmISter Fur WIssenschaft und Kunst das Recht em, Professoren b, she­ngen Rechts komrmssarlSch zu berufcn und s,e damll den ProFessoren neuen Rechts gle,chzustellen Dabe, besteht d,e politische Abslcht, lO erster LlO le sol­che Professoren kommlSsansch zu be­auftragen d,e gee'gnet schemen, Eck­Lehrstuhle ,m Rahmen der angestrebten neucn Hechschulstrukturen emzuneh­men

ElOe erfolgre,che personelle und fach hche Erneuerung der Umversltaten und Hochschulen Im Fre, taar Sachsen setzt nach Auffassung der StaatsregIerung, voraus, daß dIe Tetlnahme an wesenth­ehen akademISchen Fankllonen den

rungsgesetz und die Erarbettung neuer Strukturen fur das Hochschul weSen und Jede elOzelne Hochschule gekennze,ch nete Prozeß geeignet ISt, sowohl zu etner politischen w,e zu emer fachli chen Er­neuerung der UOIverslläten und Hoch schulen des Landes zu fUhren, ohne dIe Kontlllullat von Lehre und Forschung mehr zu beelOträchtlge n, als d,es mll e,­nem Prozeß der Neustruktunerung und der mneren Erneuerung notwendIger­weise verbunde n ISt

D,e StaatsregIerung ISt zuversIchtlich, daß es auf der Grundlage des j etzt zur zwellen Lesung anstehenden Hoch­sc hulerneuenmgsgeselzes ge lin gen wtrd, mIt den an den Hoch chulen und Ulllvers,täten des Landes lehrenden personllch und fachlich qualifiZIerten Hochschullehrern , mit den neu gewon nenen WISse nsc haftlern aus dcm Be re ich der Dozemenschaft und der außer­Ulllversltaren Forschungsemnchtungen und mIt Hochschullchrern aus den alten Bundeslandern , die Univers itäten und Hochschulen des Landcs pollil sch und fachli ch zu erneuern und zu der Quahtat zu fuhren, dIe es gewährleIStet, daß sIe 10 Forschung und Lehre dem Wettbe werb mIt deutschen und europalschen Schulen gewachsen slOd und der stu dentl schen Jugend unseres Landes die Ausb,ldung vermIlleIn konnen auf d,e s ie eIßen Anspruch hat

Siehe und vergleiche hierzu auch den Beitrag auf Seite 3 in UZ/24,

WISSENSCHAFT/DISPUT 3

Damit nichts verloren geht

In Zenen wo CIIl Vielfaches gewaltsa­mes Sterben zum Alltag geh0l1, gill das Leben des emzelnen wefflg Und wo Ver lu st und Gewinn Sich In sieben und mehrsteiliger Großenordnung rechnet zah lt mUhsam durch Lebensarbell Er worbenes kaum elncn Pappcnsucl Was gilt da die vorfns tlge Ementlerung elm gerLelpzlger Professoren (noch dazu der abgeWickelten SOZialWissenschaften)

angeSichts der DimenSion gegenwartiger EXl slenzsunslcherhcIl und Umwertung aller Werte '?

Mem Anli egen warum Ich diesen Bel trag rur dIe UZ' schreIbe (dIe hoffent heh meht wie leider Vieles Bewahrens wene den, Pl attwalze m lind Ih rem Rot stift zum Opfer fallt) ISt es, zu verhm dem. daß em Stilek Geschichte dieser Umversltat unwlederbrln ghch verlo .. rengeht Die Jctzt die se Umversilat 10 der 2 Halfte Ihrer 50er bzw I Hlilf,e Ihrer 60er Jahre verlassen gehoren zu Jener Generation, deren aktives und berufs­onentlertes Leben Sich In der Zei tspanne ZWischen zwei Staütszusammenbruchen bzw Gesellsc haFts umbruchen' voll zog In der Zell vom Untergang des Hit lerrelches biS zur ,\Vlederverelßl gung bzw ,lre lwlllIgen Selbstaunosung'" der DDR - von der bedlOgungslosen Kap' tulallon 1945 bIS zum EIOIgungsvertrag 1990

Ist es nchtlg wenn die oben genann­ten Zeitgenossen da man sie nach Jahr­zehntelangem WIrken meht mehr benötigt emfach 10 die "Geschlchtslo slgken I entlassen werden? Höchstens noch mit dem pauschalen Vorwurf, em InZWischen zusammengebrochenes Staatswesen bzw politisches und okQllo mlsches System mit Uberzeugung und speZifischen geistigen MllIe!n unter stUtzt zu haben? Dies hieße, die auch heu­te gülllge Wahrheit zu Ignoneren. daß • die herrschende okonomlsche Macht Immer auch die herrschende gelsllge Maeht ISI Nicht das ,Ob",sondem auch das "Wie ' dieser Unterstutzung kann so mit Gegenstand von Kntlk selß Will man Sich mchl den Vorwurf des Phansaertums und der Klemkanerthelt emhandeln Konkret Wer aus semer Erfahrung von KTieg und Nachkneg wie aus der Ab Sicht, das schlimme faschistische Erbe schne ll ilberwtnden zu helfen 10 Jungen Jahren der .Partei der gebnten Arbeiter klasse' (dIe dIe SED seIn wollle) beitrat und die DDR mit Pleck und Grotewohl als unseren Staat" und als demokrati­sche AlternatIve zu Adenauer und Glob­ke frcudlg"begrüßle" wer beim TOd Jes ,welsen Stalm Trauer empfand und von der SowJetumon sie gen lernen wollte war von dort her (und Ich bekenne mich selbst dazu) noch kein Stallntst' Erst wer Irgendwann bereit war die erkanme Wahrheit der eigenen Karnere zu opfern und wissentlich licbdlenensch Ihm ver hehene Macht zum Schaden anderer zu mißbrauchen kann em solcher genannt werden

Es gibt mchl - dIe Geschlchle beweist es-die reml lche Trennun g von Taterund Opfer ' Die Wirkliche Geschichte war

kompli Zierter Soll Pauschalverurteilun gen (mit LiqUidierung langjahng erwor bener Rechte z B durch Rentenkürzung mit dem Argumelll der Staats nahe ) er folgrclch entgegengewirkt werden Ist die histOrische Wahrheit darur. un ser be stes Arbe itsmi ttel und unsere scharfste Waffe ' Dies allem deshalb zuruckzu halten, weil daraus auch die Skandal presse Nutzen Ziehen konnte, ware em Ruckfall m altes Denken

leh bin uberzeugl daß bel vielen Be troffenen durchaus das Bedürfms be steht uber eigene Lebenserfahrungen, uber Erfolge und NIederlagen, uber Mo ttve und Verhaltensweisen 10 besonderen Situallonen nachzudenken und Sich ehr lich auch zu Ihren Schwächen und Irrtu­mcrn zu Ihrer Schuld zu bekennen Man cher hat als Zeitzeuge die Vertreibung Ernst Blochs. Hans Mayers und andcrer Personhchkellen von der Leipziger Um miterlebt die verhängnisvolle Kultur­politIk" LelpZlgS unter Paul FrohlIch und Slegfned Wagner dIe demullgende Be handlung des SOZIOlogen Robert Schulz und war VIelleIcht selbst Oblekt von Maßregclungen1 wie sie gegen Wissen schaf tIer und Studenten ze"welilg ge zielt stattfanden, oder er war gefordert, an Argumenten und AktIOnen gegen "Andersdenkende" wie an eIßer gc schonten' Gcschlchtsschrelbung die die Partei und Ihre Reprasentanten Im .. TOSI gen Licht" verkläne. mitzUWirken

Solcherart erlebte Geschichte fur die Nachwelt aufzuschre iben und fur die Unlversllätschronik aufzuarbeiten wäre verdlCnstvoll und verdiente die Unter stutz ung des Rektors und der Un lpresse Es geht dabei flicht um eme Kampagne sondern den - Viell eicht - Auftakt zu el ner längerwährenden Interessanten DIS kussIon unter reger Teilnahme selbst verslandlich auch der Studentenschaft mit krit ischen Fragen um aul diese Wel se moghche Tendenzen sowohl von Selbslbewelhraucherung als auch von unsachlicher Hexenjägerei auszuschlle ßen

Em .. EmsLJ eg· konnte Vielleicht lln Nachdenken uber dIe Hauptursachen fur den okonomlsch politischen moral! schen Verfall des realen Sozlahsmus be­stehen etn anderer lJl der Darstellung personlicher Gedanken und Gcfühle Im

RUckblIck auf dIe Jahre der blShengen Tallgken

(JedCf ..... der: Steh IrgendwIe angespro ehen fuhll solhe Sich auBern konnen Man kann dJ.C Gcschlchte als das Ver gangene mcht zuruckdrehen doch man kann aus Ihrer Belrdchtung so sie uns 111

eigener Belroffenhelt und mit Ehrlich kellsan!\pruch entgegentntt fü r die Zu kunfr eme Mcnge lernen Von dieser Ubcrzeugung wurde hIer ausgegangen

Glucklicherwelse haben wir tn der UZ fur diese notwendige Auscmanderset zung elll besonders geeignetes Forum

Dr HEINZ SANGER

" Vor allem, meine DOl/lfIJ t/lld Herren, habe ich es gem, II'mn }el/ralld seillen Stol/dpullkt mi/recht vertritt , , ," QUSrAVe DoM

, 4 LITERATUR

Hans Mayer Der Turm von Babel ErlOnerung an eine Deutsche Demo~ kratlsche Republik Suhrkamp Verlag am Frankfurt MaIß 1991, 272 Selten, 3~,- DM

Die DDR - ein Monument ••

Der LHeraturwlssenschafller und studierte JUri st Hans Mayer geh ort zu den wentgen die mit

Recht als Zeugen des J Ihrhundcl ts gelten können DIes meht n1Jr d~halb weil der heute 84Jahnge lan gs t ein gers dezu bIbli sches Alter erreicht hm sondern weJl das bewegte Leben dieses Mannes als deutscher Jude wahrend der Emigration In der Nazlzctt als knusche r LIteraturprofessor In der DDR bis 1963 - 10 Jenem Jahr war er genot lgl worden die LClpzlger Umversilat und das Land zu verjasse n -und als lInker In tellektueller In der alten wie der neuen Buncjesrepubhk selbst em Stuck deut scher Geschichte reprasentl ert Wte Qlcse Ist auch die Mayersche Biographie geprägt von Bruchen und vlelfalugen WechseWillen. 10 denen sich nicht unbe sc;hadet doch nllt bemcl kcnswener Un gebrochenhen etne Personltchkc lt be fiauptcte die Kraft und Idenutat aus dem Intellektuellen Zugriff zur Wlrkhchkelt sc~öpfte Da von zeugt auch die zweI bandlge AutobIOgraphie Ein Dcutscher a4f Wlderrur die noch aus einer fl lston schen Perspekti ve geschllcben WQrden war. die zwei deutsche Staaten als ErgebniS der deutschen Geschichte ,,"uswtes

der Uberhebung?

Doch der Umbruchprozeß Im Osten zWingt zu erneutem Befragen und ver tlefter Prufung welche - eben weil s ie auch eIße kritische ReVISion Ih m sehr WIchtiger Jahre semes Lebens betriff! -die Form eines ,Ennnerungsbuche~ an nll'funt und bewußt darauf verZichtet CI nen ~wlssensc h afthchen Beitrag zur ZeitgeschIchte (Klappentext) zu leI sten

Skllzen und bruchstUckhafl Ist diese Eonnerung mitgeteilt Ruckbhcke bel splcJswclse auf die Geschichte vo n SPD un~ KPD Im Vorkrlegsdeutschland wer deo embezogen und mll t: lgenen Erleb nlssen und Erfahrungen konfronue rt oh ne Sich mdes zu etnem Gcsamtbild zu S1lmrnenfugen zu woll en Es schemt em vorSichtiger Versuch der anmaßenden Selpstgewlßbelt retrospekti ver Ge sC~lchtsbetrachtung entgegenzutrcten dIe schon Immer gewuBt haben WIll. auf weleherSclte die wahren . Slcgerdel Ge Schlchte4 zu finden stnd Mit dem mah nenden Ennnern an die Anfange Wird al;>er nicht nur deutlich daß der lOtelIek tuelle Hoehmut nachgeborener Besser Wisserei an die wl rk<'trehe nmton sche Konstellation In der Umbruchsltuallon nach 1945 und die daraus resultterendcn Handlungsmotlvattonen der Menschen Se~r ijnterschlcdli chen Willens Im Osten wte Im Westen Deutschlands nicht her anr~lcht Ebenso klar Wird In solchem Rückilllck daß selbst hIstorISchem Wan del unterliegt. was heute als Optimum der Geschichte erscheint

HISlonscher Re latiVismus und historI xher Optlmls lnus erwe l ~en Sich so bel Hans Mayer als zwei Selten emer WeIL stcht und es Ist charaklcflstl sch fu r Ih n d~ß er dIese DIalektik Im Medium der KuT'l stempfindet und vermlttclt Das Gc dtcht von Johannes R Becher dessen TI tel al)ch das Mayersche Buch tragt

Brecht') Vermachtnls An die Nachgebo renen Uwe Johnsons Erzahlprosa oder Chnstoph Helns Rmcr der Tafelrunde ~tnd lur Hans Mayer poetische EI kennt nlsfelder denen - viel faltig und se nSibel vermIttelt und Im Dl:tail das Wesen t ref fend - Erfahrungen emgeschrleben smd das Be" ußt'iem davon daß di e Realllat der DDR und die hl !;lOrische Konstellaiion die Ihren Enlwlcklungs spielraum anhaltend begrenzte mit der UtOplC aus der heraus Sich Vie le Intel lektuelle nach 1945 fur sie engag lertcn wohl nur bedtngt und zeitwe ilig zusam

Hans Mayer Im April 1991 In Leipzig

mensllmmen konnten Zugleich erwe ist &Ich 10 dIesem Betracht aber auch die Re sl~tenzJen~r Utopie welche erschuttert zwar doch auf neue Welse suche nd das Scheitern des realen Staatswesens DDR uberdaCiern -Viril Fffi,hch ,oll und kann dies niemanden von personhcher Ver antwonhchkelt entbmden dc r m dieser kleinburgerllchen Anpassu ngsgemein 'ichkft neuen Typus gelebt hat ob guten WlllemoderwlderWl llen UmdemVer haJtnl~et'Wa von vorau eilendem Gehor :,am und nachtrabendem Widers tand nachzufragen bedarf es der Ennne rung:,arbelt auch wenn Sich fur Vie le die Frage <Indei<; slcllt son ~ t ware der Herbst 89 mehl moghch gewesen Noch aber

IM die Ennnerung zu fn :,ch als daß Sic h - frei von Jcgllcher Verkl arung oder pau schalem Verwerfen - von damals re den hcße

Auf dem Umschlag des Buches findet Sich bCllehung~vull em klc ln es Fo to des

beruhmten Gemaldes Der furmbau zu Babel' ( 1563) von P,eter Bruegel d A Der b l bl l sch~ Mythos gerat zu einem Glelchms besonderer Art Es erzahh von der Unvollendbarkelt eines hybnshaflen Unternehmens von der Uberhebung des In unzurei chender Vernunft mtl der Na tur und der Geschichte wetteifernden Mensc hen Bruegel ze igt dies Im Ne benemande r zweier unverclObarer archl tektOßlsc her Konzepte (Sch neckenbau Im Außeren Stockwerkbau Im Inneren) und In der daraus resultierenden Statik die a lle Vertikalen rechtwmkllg auf die

HOrizontalen - dte schneckenförmlg an steigenden Rampen - setzt DII~ Unver embarkclt verschi edene r Kopfgeburten gcmelnschaft ll cher Dase ins Konstl uktl on als Folge des Mangels an kommull1 katlver Vernuft? Babyloßlsches -Spra chengewlIT als Signum der Endzeit? Ge radezu handgreiflich Lntt m Bruegels Gemale vor Augen was von Anfang an Sichtbar sc hien und doch der Tat bedurf ... te Der Tat die das zunach st verborgen Sichtbare nicht wahr nahm weil del Glaube an die Moghchkell dem (allzu) menschlichen Streben entsprach Sich CI gcner Begrenztheit zu entschlagen bis das Leben zur EinSicht nottgte Derl urm ward schief seme Vo nendung unmög IIch Zu ruck bleibt das Monument emer zwar erhabenen doch gleichwoh l menschlich beschrankren AbSicht das Sich dem geschichtlichen Ur Grund zu entwmdcn muht Ihm aber noch Il11mer auf Erden verwurzelt gerade In dieser Muhe anhe lmfallt und den Goltcrn al

lenfalls ein (vlelll;;lcht ) verstandmstnl1l ges Lachein abverlangt

Am Einsturz des Turmes von Babel kann \leles gelernt werden Der bibI! sc he Berlelu spottel daß man GOll ver sUl:hen wollte Die promethei sche Geste der menschlichen Se lbs lbehauptung Wird dabeI verkannt (S 249) So erklart Sich dlc Etndrlng lichkClt mit der Hans Mayer I mgt Wal der UlIlergang der DDR lt1lVelmeldba, ? Die Tatsache selbst Ist noch keine Begrundung Der Turm von Babel wurde ",cht de mohen Wie die Bastille EIß Erdbeben ließ Ihn zusam mensturzen Es kam aus dem Osten (S 256 f ) So " t - ganz am SchluB - noch elß mal zu lesen War die Deutsche De mokral1sche Republik dercn Grundung bekanntlich als Gegengrundungerfolgen mußte nach Proklamlcrung eIDer Bun desrepubhk Deutschland In keIßem Au genblIck wahrhaft lebensfäh Ig? Die Nachgeborenen werden es wissen und zu entscheiden haben (S 265)

Die DDR - em Monument der Uber hebung? Das Ge schichte des Turmbaus als Sinnbild der Geschichte? Hans May ers Versuch emer Antwort stel lt Sich zunachst dar als eIß Ven;uch (Sich) die n chllgen Fragen zu stellen

Seme Ennnerung tst sehr personhch doch bezeug t sie Personhchkelt Und sIe verhdft gerade wegen Ihrer subjektiven AuthenUZitlit (Chnsta Wolf) Jenem ur alten hlstoflschen Problem der Frage nach dem Verhaltnls von Utopte und re algeschlchthchcm Handeln auf strenba re Welse zu neuer Kennthchkell Man che Wertung Hans Mayers mag a ls Pro vokatIOn erschemen doch so belehrt uns der Gestus semes Schreibens als eIße solche die der Verdrangung entgegen wlfkt und stangehabtes Leben zur ~Iachhchen Artlkulatl()nJ,. mHhm zur Benennung nOllg es also Im worthchen Smne - zur Spr~l c he und dami t zur Welt bringt Der geschichtliche Augenblick - so der Untertite l e iner SlUdle Mayers uber HCIßClch von Kielst -laßt es als folgenchug erschetnen daß Sich biS auf weiteres Jeglicher Versuch einer Antwort zur Frage umsHllpt die zogernd über un sere Lippen kommt Denn die babylonl sche Verwirrung nach dem Fall des Turms tst großer noch als Jene dlc den B~glnn des Wel ks begleitet hat als so die Bibel alle dIe gleiche Sprache und die gleichen Worter haUen Zur Verstan chgung aber - und damit zum Verslahen - so lhe es doc h kommen Niemand ver llilag zu sagen o b dies der Grundslem fur emen neuen Turm von Babel ware Er mußte dcnn gelegt werden

Hans Mayel s Buch Wird vornehmlich a ll denJemgen Lesern Will kommen sem die Sich mIt Ihm In dem Bemuhen um (Selbst)Verslandlgung verbunden WIS se n

Dr JOCHEN MARQUARDT Sektion GermamslJk und

Lileraturw Isse nschaft

von allem lißsen und die Fllulms doch mcht trockenlegen

disKRIMiniert mane Paolo Lev15 (geb 1919 Auf dem Hol zweg 1982 u a) beweIsen Neben Llcbe Tod und Llebest?9 zClchnel Levi wohl am Iromschsten die ttahemsche Buro kratle und Bomlenheu Die Hiebe Silzen SIZilien und Mafia Jenseits von Khschee und Marktlage Sind das Thema Leonardo SClasclas (1921 1989 Die AlTäre Moro 1978 u a) Der Parllv~ 1 der Gerechug keil war Lehrer und Politiker und Sizilia ne r und nich t nur m Semen Buchern Ist es ein vergebliches Unterfangen Wahrheit und Gerechugken erreichen zu wollen Der Held

Das alle~ und noch Viel mehr steht Im Bu ehe Outland Rock des lLaltcners Pmo Caccuci Der Dlognes Verlag bietet Fünf starke Thnller (das nt:ue Wort fu r n alten KruTIi ) IIn ROcktempo Caccucls Mischung von Laune Anderson Dashlell Hammeu 11m MOlilson Patncla Hlghsmlth und Ray mond Chandler Ist so neu Wle schon lange nichts mehr den Namen Wird der Knmt freund Sich merken mi1ssen Immerhin er

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V enedig Verona und Verdl Alpen Adna und Allce Rom Rqmer und Die Romenn PapM und

Pa~rc Padrone PavUlotu Petel ~dom und Fu~ball sp l el Sommer Sonne Strand !-1all1a Gigolo Bamb,", Fahrraddiebe ulld Der SIZI lianer Eros Liebe Leiden ~h .. fL Lava aus Vesuv und Alna - da ... alles und noch Viel mehr Ist Itallcn

Aber auch m Italien Wird gemordet Per ilreuwand tun dies vor allem Mafio~1 mit B'll1~ upd Hut und FlOger am Abzug Und trotz der kun !.t lcm.ch an<., pruchwollen BemutlUngcn z B emes Dan1lano Daml3 nl ( Don Maftano weiß von ",ch t~ 1972 u a) Ist dl:j.s Klischee de~ Ilal!emschen Kn mlN Irgendwo zWI!<tchcn PIZ.lU Connectlon und AJlclf1 gegen die Mafia Politik und Polizei smd so korrupt wie Profe..,~oren Pnester oder MIßlstcr BC!. lch[ man hl er., lge Film und Fern!<oehlandsc haft nebst erha lt hchen Büchern trugt der Eindruck nlchl italien und Knml glClch Mafia aber - das alle~ und noch Viel mehr IM dcr Knml 111

Italien

Abge,ehen vom FIlmmarkt behaupten 1 heorctlker daß C\ kClI1e na ltem~che Seim le des Knmmalrom.m'!' gabe Dem mag so ..,em aber nl,;bcn dle!.cn Mafia Thrillern zWI\chen Kullurund Konvention ZWischen Konfekllon und Knuk gibt e~ Autoren (und Filmer) die außef')1 kflu.!.ch Gegenwart und Zukunft der KnmlOahtal In Ihrem Land be leuchten

Gloglo Scerbanenco (19 11 1969) gilt falschhchcrwelse als lIulJl:OIscher Sime non gemt:rn<.;am haben belde allenfalls dlc hteran ... che Schule Wie Simenon lernte auch Scerbanl:nco ... em Handwerk bel der Senenfcrtlgung von Kolponager,o munen Sr..:lOe Kllml"i <,. Mord stand nlChl IIn Stun denplan 1968 u a ) um Duca Lambel11 den Arzt und Poll.llsten bcM:h rclben wen l ger fhcraplc als die Symptome einer kran ken Ge\d Ischall Auch Sl.:erbanencos oft nur -.cHenl,mge Erzahlungen gewUhren CI nen liefen Blick In s sex and cnmc dcs Mut tc!ldndc\ von Romeo und Jultu Uberhaupl !o.chemtltaltcn da.'i Land "0 die Verbrech en .u' LCldensch,lil blühen Wa, auch die Ro-

Sommer, Sonne, Mord

tn den Romanen scheitert ( Er war halt cln Idiot ) wie letztlich auch SOIa.!ic la ~Ib~ t aber - das alles und noch Viel mehr ISt der Knmmalroman In italien

Auch III Jenem Landc ISl das Gebiet der MediZin e1l1 tiußersl fruchtbares Feld fur Neid und Intngen ~o Jedenfall s er schemt es Dr Bombnm Zwar hat er getreu de r MaXime Wer mit zwanzig Jahren nicht Anarchist Ist wlfCl nie von Sich sagen konnen er sei Jung gewesen Wer es Mitte Dreißig Immer noch ISt Ist em Idiot ßelebt und Molotow Cock,alls gegen Studienplatz und Flucht gegen Berut ge tauscht g luckhch kann er trotz allem nicht werden 80mbnnl Widmet l)eln Leben der Kanesforschung und entdeckl was kemer recht Will das Mittel mit dem die Zähne der Faull1ls Wider und m weißem Schmelz

erstehen Das mag gut aussehen aber ke1l1esfalls fur die Ind ustne Sie verliert die Absatzmarkte fur Prothesen Pillen und Bohrer und spielt folglich mcht mll Dr Bombnm Wird verfolg~ verfUhrt ver Icumdct und lut Im Gegenschuß der gleichen Vollig am Ende Wird er MeXiko errclchen und als geschel(ter)ter Anarch ist

hleltcn dlcse starken Funf schon ewen be gehlten LncraturprclS Neben dem Karies Helde n Dr Bombnnl zeigt

Cacl,;uci jene die ungcwolil im Schatten des sonmgen ital iens slehen Der RClsepaß Wild dem Studenten ZU Ill Verhangms und statt m Tuneslen landet er auf dem Fnedhof und es bleibt letzthch das Credo ,Auf alle Falle ISI el) besscr wenn die POltZCl gar mcht er~t zu dcnkcn anfangt Ob Geheimdienste Mch be lauern Gangs Sich bekämpfen Mo torradfreaks um HochstgeschwlOdlgkelten streiten stets stehl emer daZWischen der von all em mchts ahnt Und das ISt so un ge wohnt nicht ZWischen Trauer Melancholie Humor und PhantaSie zeigen Caccucls Thnllerdas was In kemerZenung steh t und dem klaSSischen Knmlschema zuwtder lauft Leben Wlees wahrlich seIß kann aber eben auch em blßche\1 mehr

italien Sonne und Knml können zur Em hel t werden aber mchr nur It dien - das al les und noch Vie l mehr wunscht Sich HEN NER KOTTE

(PIOO Cact.:uci Outland Rock DlOgc ne, Verlag 199 1 1480 DM)

24. Juni 1991 UZ/2S

Rom, Marz 1990 Im Forum Sttzen schreiben, daß man tm Forum Sitzt, schretbt, unter den welßen Honzont des Papters dIe r<iamen der KlaSSIker und theer verfallenen Senkrechten setzt, zum Geruch von ThYlTUan Jahrhunderte alt, der steh DIcht notIeren läßt, die PiDlen haben steh Im Pnnztp gehalten wIe meID Lakalendeulsch und Mussohms Obehsk

Knauser Jeghches war abgesprochen, dann war sIe abgesagt die schone Vorstellung vom Sperrgut FreIheIt. d,e stch verzog ID d,e Auswahl nach Beheben. ruft Knauser

vorbeI der Ztrkus das Gewese der GenmvknmlDelien zemssen der kle,dsame Text aus rotem Splllngam Und Knauser,

Stets glllg tch als lustloser Kuner und beschDltlen etn TranslTUsstonar umlaufender Weisheiten der E,szett, kmrschte ID kristalhnen Strukturen mIt

elDhelhger Ausnchtung Jetzt bm tch auf den Acker gestellt, dte Parlelle ohne Garantte und Grammahk mir ungenehm doch angewohnt Mondnamsch

verscherbelt wtrd das Erbpor.rellan Ich horte dte Eroukgroschen, selten nur werfe ,ch etnen Den Kopf auf emen Zlegelstem gebettet

I

tst auch gut reden, aber Dlchts zu machen gegen d,e Erektion bel der Lekture

Ich gebe eine AktIe aus Madchen ntmm AnteIl an nur und spekultere uber dte Tragfah'gkelt memes Lachens das Aufkommen an Augenaufschlagen

Ja Wir lagen verloren m europa,scher Landschaft als getrennte Korper Jetzt aber I per W,e und mcht Weshalb anemander gebunden weIßt du Ich bleIbe solange ,ch kemen Grund brauche zu bleiben

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JÖRGSIMON

AM FENSTER SrrZEND SCHAU ICH IN Dm WELT, DER TASCHEfttA1\III>ENMOND GRINST VBRSCHLEIERT UND BETON, IN DESSEN WABEN GLEICHE WARTEN IN IHREM SEIN ZUFRIEDEN I

VERSCHLEIERT, UMHULLT SICH MIT DEM NEBEL. DER UNSER LEBEN WERT GEZEUGT UND KRUSTET IN MEINER ijÜLLE UND WACHSEN NAHRT WAS SICH VON MIR UND DIR NAHRT UND WACHST DAS STERBEN ZEUGEND MIT UNS STERBEND DOCH GEWINNT

WENN WJR ES PACKEN, DAS TICKEN zu ZAUMEN. WAS UNS UNSERE ZEIT VORSCHREIBT UND DER DONNER GLEICHEN 'RHYTHMUS DEN KALK ZERSPRENGT IN ALLER KOPF W ARS NOCH ZU VERHINDERN?

VOLL GESTOPFT DAS HiR!'I MIT GRIPS VERNUNFTBEGABT. INTELLIGENT HAUN WIR UNS, DIE VERNUNFTBEGABTEN, INTELLIGENTEN SCHADEL EIN FRESSEND UNSER EIGEN DRE<::K WURGEND UNSER EIGEN ART IST ES BALD VOLL, DES MASSES STRICH UND RIECHT NACH MODER BALD DIE LUFT VON LEICHEN ZIEHT TIEF DEN HUT VOR SOLCHER LEISTUNG ES IST DIE LETZTE

BIST DU EIN TEIL DER UNSCHWA<::HliN, WELCHE KREIDIG GEHN EINHER IM SCHWAmN SCHLAMME HEUTIGER ZEIT MACHT UND LUZIFER GEZEIGT DEN BLANKEt. ARSCH MIT SCHNELLER ZUNGE UND MIt BUCK ZUR SEIT?

BIST DU EIN TEIL DER WOGE DER GERECHTIG~~lt WISSEND ALLES AUS DEM BUCH SALOf\-fO QUALEN STREUEND AUF ETLICH SCHRm IN UNG!ITR(!)I'FNllR liÖH SCHWEBEND SPEICHEL AUF HAUPTER UNTERliR GESPfUTZt?

BIST DU EIN TEIL DER EREMrn;:N GEKRANKT GEZOGEN IN DICH VERLORN IM EIGENEN MEER DER TRANEN IN DEN DEIN UEBSTES MIT ERSAUFT OHN ZWECK BEGREIFEND DIESER EIGENW!.ii'?

BIST DU EIN TEIL VERSTANDESLOSER MIT EIGENSINN DIE KRAFT NAHER IN ZÄHEN LEIM DER MACHT GEPRESST DIE ERWORBEN DIR DURCH UNIN,ERESSE A/IIOI!RBR ZUTEIL GEWORDEN. MASSLOS KOSTEN Li\~ST?

BIST DU EIN TEIL DER ABGESPALTNEN IN SEX UND SEIN UNPASS VERSq-lMIERfiND LASTERHAFT NOCH STOLZ GESCHMUCKT MIT FEDERN BUNT GESELLSc:I-!Afr "RBRE(j~~NP UND DEIN ERZEUGER STRANGULIEREND?

rR~NJ{ w~lItSlt

UZl2524 Juni 1991

MIt Bo(Jenverl/nreIßlgungen und deren Folgen .. Im mitteldeut .. sehen Raum ein besonders "heißes" UmwelUhema .. beschaf­trgte Sich ean F achsenunar, das von der Unlversltat Lelpzlg/WlS­sensehartsbereich GeophYSik ge­memsam mit der Technischen Unlversltat Braunschwelgllnsh­tut fur GeologIe und Palaontolo­gle am 5 und 6 JUßl In LeipZIg durchgefuhrt wurde Uber das Anliegen dIeses Semlßars gIbt Dr Dlethard Frlcke, wIssenschaftli­che Leitung und OrgamsatlOn, Auskunft.

Hat Ihr Team bereits Erfahrun­gen mit der Umweltforschung?

Am Wtssenschaftsberclch Geo phYSIk laufen seIt längerem For schungsarbel,,-en zu ökologIschen Problemen au ' dem GebIet der Geo wissenschaften So fand 10 diesem Jahr das 6 FachsemlOar zur geolo glschen UmweltanalytIk und ge s tallung statt. das Sich dtes mal spe zlell mit den von Menschen verur sachten VerunreInIgungen von Bö don und Ihren AUSWirkungen auf das Grundwasser beschafC,gte

Gerade unsere RegIOn Ist sehr s tark von den Folgen einer über mäßlgcn Vcrdlchtung von Indu­stnestandortcn Bevölkerungsan samml ungen und lnfrastruktureln tlchlungen belroffen Daz u kom­men aus g edehnte r Braunkohlen bergbau und Energieerzeugung so wie eine mtenslve landwtrtsc hafth ehe Nutzung

Das Ergebn iS sIOd hohe Schad­stoffbe l astung~n von Luft Bode n Oberflachen und Grundwasser und eIße se it langerem andauerndc Ver anderung der Wirtschafts und L. bensbedtngungel1 die fur den e1ß zei nen sc hon mchr oder we ni ge r spOrbar I t

MItwIrkung besonders gefordert

Da Sich zur Zell ein wlftschaft s s truktureller Umbruc~ und z ugle l,c h die Sanierung der Regton zu ein e m modernen Industrterevler mit oko log isch verträglicher LandWirt schaft und guten Lebe ns bedlngun gen für die Bevölkerung vo llzlch en lst<he MitWirkung der Wis sensc ha ft In besonderem Maße gefordert Von daher ruhrt a uch das Engagement der Leipziger Unlversltilt für Pro bleme der Umweltforschung die darauf genchtet Is t sowohl Um weltschaden aut z. u'ipuren und deren Folgen zu besellJgen als auch zur Verhinderung solcher Schaden be l zutragen

Welche kon kreten Probleme be­hal1delte das Fac ... ·semlnat-? ,. ,

U nsere zweltilglge Vcrans taltun g konzentrterte Sich auf drei Schwer punkte Am I Tag befaßt en Wir uns mit Gru,ndlagen fur die Bewertung von Bode,n und Grundwas~erver unrelnl gungen sowie mit Frage n der Bodcn und Grundwasse rbcla stungen durch dIffuse StoffeIntra ge und am 2 Tag beschaftlgten wir un s mit den drangenden Proble me n der, Boden und Grundwasser verunrelJ11gungen durch Mulldepo nlen und Altla~ ten

Fur den N,cht fachmann Ist der praktische Gehalt der genannten Schwerpunkte DIcht so ohne weI ­teres erkennbar Besonders das erste Thema klingt sehr "akade­misch". Was 'Verbirgt SIch dahm­ter?

Naturlieh handelt es S I C~ bel uns um WissenschaftlIche Fragestellun ge~ Im ersten Komplex Wird die Bewertung von Bode n und Grund wasscrverunretlli g ungen bchandelt Das Hit ein ,11 der Fachwelt stark diS klJ;llcrtes Thema und bi s her gibt es noch kein International anerkanntes System fur die Bewerlung von Ver unremtgungcn Das Problem be glnnt I11lt der Simpel erschelncnden

Umweltschäden auf der Spur

Im Gesprach mit Dr. sc. Dlethard Fricke, Veranstalter eines Fachseminars zu Bodenverunreinigungen und deren Folgen

Fragc wann m a n überhaupt von e l o e r Verunreinigung spreche n kann b zw unter welchen Beding un ge n S toffe und Ihre Verbllldungen Im Boden oder Im Grundwasser zu Ver unrelnl g un gen werden Die Proble matlk setzt Sich forl. wenn e ll1e Ver unrelOl g un g diagnostiziert Wird Denn dann Is t festzus tellen wel c he n Schweregrad SIC hat zu wel chen Schaden s ie führen kann Au c;: h d afü r gi bt es keine einheitlichen Maßs tä be und Bewertungskfltenen Di e Schwlengkelten ruhren u a da her, daß fur Jede untersuchte Flache s peZIfi sc he Bedingungen gelten z ß Bodcnz usa mmensc tzung Kltma Grundwa sserbewegun g Art und We lse de r In du strtevorkomme n u sw so d a ß Sic h kaum verg leich b are Ko mponc ntenkom bl na tJ o nen flllden lasse n

Wir habe n Im sac hsI sc hen Raum elßlge Erfa hrun gc n mit der Bewer tung von Vcrunrelßlgungen gesam meh dl c Sich bel der Charaktensle run g von Standorten In diesem Ge blct bewahrt habe n lind di ese a uf dem Seminar vorges telIr Ebenso Sind wir se hr an den Erfahrunge n de r Fac hkoll egen II1tere ss tert da von einer effek tIve n Kl ärung der Be we nun gsfragen auc h di e best~ m og l1che Be waltlgung un serer U m we ltprobleme abhangt

Was beschartJgt dIe Fachleute Im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt "Boden a und Grundwasserbelastllngen durch diffuse Stoffelntrage"?

Hierbei geht e s Immer um flachenhafte Einträge d h um die Bec lnlrac hugung ganzer Ternton en durch solche Stoffe die nach un

seren Knten e n z u den Schadstoffen z u r echnen Slßd Dazu gehoren z B Abprodukte aus Industne und Land Wirtsc haft die In gasförmi ger fest er oder f luss lge r Fo rm uber g röße­ren Gebie te n Olederge he n Wir ha ben erortert we lche Stoffe unsere r Erfa hrun g nach dazugehoren , wel che Prozesse s ie Im Boden beW Irke n kön ne n . unte r welchen l.ledIßgun gen s Ie in S Grundwasser ge la nge n und welche Auswtrkungen da mllje we il s verbunden Sind

" Kriminalistisches Vorgehen" oft notlg

Großes Interesse fand Ihr 3 Schwerpllnktthema, das Sich mit Boden a und Grundwasserverlln­relßlgungen durch MulldepoDlen und Altlasten befaßt Worauf konzentrierten Sie Sich bel der Erorterung dieser ThematIk?

Hier s tande n d ie Me thode n zur Feststellung der Verunrelll igung und zu Ihrer Wirksamen Seseltigung Im Mitte lpunkt Zum Beispie l s JOd die Standorte der DepOnien z umeist bekannt so daß es vor allem darauf a nkommt Ihre fachgerechte Anla ge di e Verunrelmgungen nIcht zulaß t zu überprüfen b zw bel un sachge mä ßem Zustand e ffektive Gegenmaßnahmen vorzuschlagen

EIß sehr schwlenges Arbeits feld bIlden Jedoch dI e durch Altlas ten hervorgerufene n Verunreini g ungen denn zu Ihrer Feststellung mu ssen ln der Regel e rs t elOmal die Verur sacher erm ittelt werden Dazu Ist o ftmal s ein der Knmln altstentättg keil ähnliches Vo rgehe n no twendig Durch Vergleichen von Karten und

Es geht um nicht mehr und nicht wen/ger als den Erhalt unserer natOrllchen Um­welt- noch zu viele verhalten sich gleIchgültIg oder, was noch viel schlimmer Ist, zerstorerlsch Foto UZ-Archlv

Begabtenforderung In der BAD E in seltener Göttervogel Wird geboren wenn das Muttertier In großer HImme lshöhe seIß EI

fall en läBt ",enn auf dem Weg zur Er de die Sonne mtensl v genug schetnt auf daB noch lange vor dem Aufprall die EIerschale platzt und das Gebore ne die verklebten Flügel entfalten kan n

Liberaler Nachwuchs wird unterstützt

UZ stellt vor: die Friedrich-Naumann-Stiftung

KurZlnfofl'nlatlonen uberdlc Allgemetnen FordcruJlgsnchtlllllen der Begabtenforde rung

Die Beg Ibtenforckrung der Fncdnch Naurnann Stl fUUlg unterstutzt den liberalen akudeml!.ehen NachwlJchs '" der Bundesre publik Deutschland !.eil dcm Wmterse mc ster 1973n4 durch materrcllc und Ideel le Förderung

Die nlatcnelle FOIdcrung erlolgl als St] pcndl l!n\lcrgabe nach den RIchtIlIlIen des B~ndesmmlslcflul11!o. lur Bildung und WIS senschaft die Idecllc FÖldcrung besteht Im we!-.cntllchen aus elnelll spezlcllen Vcran 'italtungsangebol der Stiftung tUr Sllpendll tcn der mdlvlduellen Betreuung der Su penQlateJl durch Vertrauen~dozcntcn al11 Hoch~hulort SOWIC aus dl!1l1 Iligellne lllcn Bildungsangebot dei Fnednch Naum 11111

Stiftung In Vel1lChledcnen Programmen wClden

StjJdenten und Grudulcrte Im Grund und Promoltons bzw '\ufbaustudlum gcför den Es werdcn Bewerber au!o. al len WI,,"scll sehullllChcll DI Szlpllllcn berückslchltgt DIe Vcr~abc von Sl1pcndlcn crfol~tjcwt:lls zum ßCS,Inn des Wmtcr bzw Sommersc-

ml!slcrs die Bewerbungsfn sten dafür enden am 30 November bzw am 30 Jum desJah res

Uoor die Aufnah me der Bewerber ent schcld~t em unabhan glger Auswahlaus schuß der SIch aus Hochschullehrern und we iteren fachlic h quahflzlerten Personen zusammensetzt

" Kntt.men der Auswah t slIld Hochbega bung charuktcrliche Quulllal~n und gese ll schalll1chcs und/oder liberales politIsches Engagemell t Bcwerbungen smd zu nchten an Fncdnch Naumann Stiftung AbteIlung Begabtenlordell.lng Waltl: r Ruthenau Haus (m 0012 W 1000 BerlIß 33 Tel (030) 8 315071172

In der Ausgabe 24 vom 17 JuOl IIlfor mlerte die UZ aul der Seite 5 uber Begab tcnfördcrungswcrke ullgemctn Die Kon rad Adcnaucr bzw fnednch Ebert Stlf tung n Ihme" Wir In Au'gabe 3911990 (S 4) und 3611990 (S 3) untc, die Lupe Wellere folgen 111 den letzten Ausgabllll der UZ

Aber ach meis t fl iegt di e Vogelmulter zu O1edng oder d ie Sonne warmt nicht recht - das EI zerplatzt am Boden E in Erdenvogel wie du und Ic h Ist ge bo re n Er wtrd Sich schnell damit abfinde n nic ht fli egen zu konnen und sellle K raft darauf ver wenden den aufrechten Gang zu tra inie ren

Die Reahtat lsl nun mal so und so und das kom mt davon we il und daran kann der e lll ze ine mchl andern rasome ren die We lt e nke nner Sie Wisse n zUJe der Ze lt genau was los Ist und was ni cht lauft doc h man gelt es Ihnen meist an PhantaSie gemeinsam aktiv z u werden Aus Unzufnedenhelt uber dl cse n Zustand e ntWic ke lte der Zu kunftsforscher Robert Jungk die Idee der Zukunflswerkstatt Das war vor uber 20 Jahren In ZW isc hen h Iben die se SemInare 1111 Wcs ten so manchem Erde nvoge l Klarhe it versc hafft uber di e e igne Luge und die Kräfte tn und neben Ihm Bc k Innteste Zukunfts werkstatt Ergebnls~e Sind d ie Öko bank (In den 70ern z ur Flnunzlerung alternattver PrOjekte erdacht) und die schlafendcn Pollzl~te n Ucne

WISSENSCHAFT UND BILDUNG 5

Luftbildaufnahmen die zu ver sch ledenen Zenen entstanden sllld . durch Akten DoJeume nten Llte rat ur und ZCltsdinftenstudlum In

ArchIven von Behorden wisse n schaftl1chen Elßrtchtungen und BI bhotheken vers uchen wir moghche Ahlas tenstandorte aufzuflßden Das Ist gewissermaßen die theore ll sc he Vorarbeit Um den endg ultlgen BeweiS zu erbnngen ISt es no t wen d lg. verschiedenste geoph yslka li sc he Unters uchun gsmethoden Bohrungen Probeanalysen us w an zuwenden Dabei arbe iten Wir eng mtt dem Institut für Geologi e und Geographie (ehern AdW) und dem Umwelttnstltut e V zus ammen Etn WIchti ger Partner Ist außerdem das Umweltamt der Stadt LeIpZig

W as e lfl Kl aSS ik e r Ist weiß Je der In der emsttge n DDR er hie lten diese Wertmarke

außer Goethe. Sc hill er Beeth o\ en usw auch Marx Engels Lenlll Sta Im JosefVlsanonowllsch fre ilic h nur biS zu se iner von unseren damaligen Machthabern zaghaft und hal bherZig vorge nomme ne n Degradierung 1956 ff Fur Ulbn cht hatte Sta llO noc h Im mer seine Verdienste aber aus der Riege der KlaSSiker des MarXism us Lenini smus wurde er ausgeschlos sen - Mit dieser Verw end un g des Gü­tcs legels KlaSSiker hin gen gele­gen tlic h erheit ernde MIßvers tandOls se zusamme n Vor e twa 10 Jahren fraglte bel einer der obllgatortsch,en Po h tschul ungen elll • MLer emen NaturWisse nsc haft le r, ob e r den n auch dte Kl ass l ker studi ere worauf di eser entgegnete J a gclegentlich lese Ich Goethe und Sch ill er e Jll e Antwort die Ih n abso lut dcmas klerte Hubsch

und Latell11sch und der In Ihnen ab gefaßten • klaSSischen Literat ure n Goethe fuhlte Sich Iß Italien auf klas Sl schem Boden (. Römische Elegl en )

Es ISt ni cht erstaunlich daß di e WIS senschaft die Sich mit Jenen Gegen stand en befaßt den Namen Klasst sc he PhilologIe bekam Dementspre chend heißt die Wi sse nschaft von der gnechlschen und röm isc hen Kunst Im Unterschied z ur a lto n entahschen usw KlaSSische Arehaologle' Ste bildet zusammen mit der Klass l schen PhilologIe ' und der AI,en Ge schIchte (hier gibt es keIße Bildung mit KlassIsch) dIe, KlaSSIsche AI tertumswissenschaft (Interessant Wie In der Ara Ulbncht/Honecker die Bezeichnungen . Kl aSSische Phtlolo glc ~ Kl aSSIsches Altertum etc als offenbar unerwünscht weitgehend ge mieden wurden' Doch ISt hi er meht

Auf der Konferenz haben wir un sere Erfahrungen bet der Untersu chung der Depome n In Sechause n und Llebertwolkwltz sOWie bel der Altlas tenerfassung Im Lelpz lge r Nordosten vorgestellt WIf Sind an Meinungsäußerungen und Hlnwel se n sehr IntereSS iert da wir die Alt lastenermittlung fUr die gesamte Stadt LeIpZIg durchzuführen haben Nomen est Omen

Jeder entdeckte Standort verlangt umfangreiche Etnzeluntersuchun gen um rur dIe Schaden beseitigung die beste Methodenkomblnallon zu flOden So rechnen WIr rur diese Ar belt mit eIßem Zeitraum von meh reren Jahren da gerade Ste fUr die AnSiedlung neuer Unternehmen und Firmen wie fur die Verbesserung der LebensqualJtät der Men sche n von großer Bedeutung Is t

Über "Klassiker" und "Klassische Philologie"

Hinweise aus der Bevölkerung helfen

Hinweise au s der Bevölkerung z B uber ehemahge Standorte von RUstungs und anderen Industrtcbc trteben halfen uns schon sehr bel de r Altlastenfeststellung Durch eIne solche Unterstützung können die Ermutlungszeuen verkurzt und schneller geeignete Maßnahme n zur BeseItigung der Schäden eingeleItet werden

Warum bereiteten SIe das 6 Fachseminar gemeInsam mit dem Braunschwetger Institut vor?

An der Technischen Universität Braunschwelg besteht ein an er kanntes Zentrum rur Abfallfor schung da s u a bedeutende For schu ngsergebnl sse auf dem Gebiet der Erfassung und Bewertung von Altlasten aufzuweisen hat Wir Sind sehr an eInem Vergleich der In Nie· dersachsen und tn Sachsen gewon nenen Ergebntsse und Erfahrungen tnteresslert und erhoffen vlefe An regungen fUr un s und unsere Gäste

Wie groß war das Interesse an dieser 6 Fachtagung?

Unsere Tagung fand Resonanz In fast allen Bundesländern und In Osterreich Der großte Ted der welt über 100 TeIlnehmer kam aus Sach se n. Thürtngen und Sach se n An halt denn die Probleme dieser Re glon standen Im Mittelpunkt des FachsemlJ1ars Da neben Vertretern von Universitäten Hochschulen und wIssenschaftlichen Emflchtun gen auch Viele Mitarbeiter von In geßleurbOros und auf dem Gebi et des Umweltschutzes tätigen Unter nehmen vertreten waren, regte un ser SemlOar ZUIll einen den Gedan kenaustausch zWlschen Theorte und PraxIs an und trug zum anderen dar über htnaus zur schnellen und Wirk samen Umsetzung der Wissen schaftsergebOlsse bel der Lösung der Umweltprobleme gerade Im hochbelas teten mitteldeutschen Raum bel

(Das Gesprach fUhrte Dr BRIGITTE DÜSTERWALD )

auch das tm Scherz di skuti erte syn takti sche Problem ob In der gängigen Wendung SelbststudIUm der Klassl ker das KlaSSi ker Genitivus oblec l1vUS Ist - dann bede utete es, daß wir Marx usw lesen-oderGemu vus sub lec llvus dann bezog Sich die Wen­dung auf eine Situation 111 der M ar x Engels Leßln Ihre eigenen Werke stu dlerten Aber genug davon Ich Will weder mit T S Ehot ( What IS a elas SIC? ) noch mit anderen SpeZialIsten hlerfur wetteifern

AngeSIChts der bevorste henden Um benennung des FB Antike Litera tur/Neog räzl stlk '" Institut für KlaSS Isc he Philo logie und Neogräzl stlk we rde Ich Immer Wieder na ch dem SlIln Ja nach der Berechtigung dieses Namens gefragt Mancher arg wohnt , daß Sich die Fachleute fur gnechlsche und latelßlsche Sprachen und Lite ratur des Altertums fur etwas Besseres halten sozusagen für die KlaSSi ker unter den Phil o logen zu de nen Ja auch Indo logen Agyptologen Germam sten etc gehoren J n der Tat enthalten Prag ungen wie Klassl sches Altertum eJlle pos luve nor mauv e Wertung es handelt Sich um das Altertum In dem es vorbildliche. mu sterhafte eben klaSS ische Auto ren wte Homer und Sophokles Vergll und Horaz gegeben hat scnptores c1asslcl • wie der Romer Gelhus sagt (Classlcus hieß z unachst nur der Bürger der höchsten Vermögens bzw Steuerklasse, lat classls) In die sem Smn hat man Jn Epochen starker Antikeverehrung sei t der Renai ssance

klaSS isch zunächst fUr elll zelne Au toren und Werke gnechlsch romt scher Kunst und Literatur verwendet später auch für das ganze gnech lsc h romische Altertum. da~eben fur kul turelle Hochlei stun gen anderer Vo l ker und Zellen • franzoslsche deut sche Klass ik ' etc

Naturlt ch war nl c htjedc Erschemung des KlaSS ischen Altertums In die sem Smn klaSSisc h So konnte bel aller Begeisterung rur dIe Antike der reahsllsch denkende Grazlst Franz Dornselff (s UZ 46/81 zum Schrecken mancher Kollegen uo msch feststellen es sei Aufgabe der KlaSSIschen PhIlologIe. das Altertum

so zu erforschen wie es war ohne RUcksIcht darauf ob es auch seIße Pflicht erfullt hat , klaSSisch zu sein ' KlaSS isches Altertum' heißt also oft

ga nz schhcht gn echlsch römisches Altertum, klaSSische ,BIldung ' (Herder u a) 1St die Kenntms der .klasslschen Sprachen ' Gnechlsch

Das eigne Tempo finden oder: auf dem Weg zu

den Göttervögeln in uns Wiedervereinigung auf die sanfte Tour: Zukunfts­

werkstatt von Ost- und Westpsychologen in Leipzig Schwellen auf Straßen Iß Wohngeble ten. die das Tempo auf30 drosse ln sol Icn)

Die wohl erste dcutsch deutsc he Zu kunftswerkstatt fand kürzlich 1ß Lelp zlg statt (UZ benchtete In Ausgabe 24 auf Seite 5) Im Rahmen der 8 uber regIOnalen Workshoptagung der Deut schen Gesellschaft fur Verhaltensthe rap,e (DGVT) Ent BIOuungen lau tete das Werkstattthemu

EIß Bhtzhcht aus dem Inhalt

Die MachtausUbenden zuan Guten bc cl nflussen Sich selbst als Te ll dessen denken das Uber den elll zelnen hm ausge ht Jetzt mussen Sich die Ostler bescheiden lernen Erzlehungsbera tung Im Stadtteil erreicht bestenfalls die Betroffenen kann das Sa: hulsy stem zum Betsple l ni cht Im genngsten ändern DIe Nische Will als solche an erkannt werden und nltht mit dem Ge danken behaftet sein Viele Nischen er

gaben ei ne ganz große und das ISt dann das Land das wi r wollen Die hi gh h ghts der Ostdeutschen werden von Ihnen zweifelnd vorgetragen Was nutzt es heute noch Leute stark ge macht z..u haben Sich m Ihren Struktu ren bewußt zu bewegen wenn nam l! ehe Slruktulen ve rschwunde n Sind Dazu komme n die neuen Skrupel Muß Ich Jetzt Leit er fll machen furs Uber lebe n IIldem Ich Ihn en Verhaht::n an traini e re das Ich morali sch verwerf Ilch fIßde ? Mit di eser Zerrissenheit der O stler sympathi Siere n di e wenig etablierten Westler die Mal um Ma l Ih re PrOjekt ant rage stellen na ch Bu ndmsparlnern suchen um An erken nung Ihre r WIS senschaltlI c hen Le istungen fin gen Am zweiten Tag der Zukunft swerk statt mitten auf dem \Veg zu den Göt te rvöglen In uns In der Phantas lepha se also tal Sich die real eX ist ierende Kluft auf Die MUnchne nn Bärbel nimmt der Leip zigenn :fr lUdi di e Arbeit weg

der Rau m darauf einzugehen) In all diesen Wo rtgruppen bedeutet klas s lsch ' zun achs t - und oft a usschließ IIch - gn echl sch romlsc h der Aspekt des Heraus ragenden, Emma ligen kann mitspielen tut es aber bel weitem mcht tmme r

D, e KlaSSIsche Philologie erhielt Ihre n Na men aber noch aus etnem an deren Grund Diese Sprach und Llte raturwl sse nse haft (st die aheste bi S 10

die Antike zurUckrelchende derartige Dl szlplm aus der Sich erst spät die meisten anderen Phllo loglen. beson ders die Neuphllologlen' wie Ge r mal1lsttk und Romani st ik entWickelt haben In sofern schw1J1gt bel . Kiass l sc he Philol ogie der Gedanke des Be sond eren Vorbildhaften mit Aberdas bedeutet kemeswegs, wie manche nicht KlaSSIsche' PhIlologen ftIrch ten daß die KlaSSischen Philo logen (kurz und salopp auch Altphllolo gcn) eIne höhe re Klasse z u haben g la ubte n als die Germamsten Roma OI sten. Anglisten Indo logen oder wer Immer Das gla uben sie schon deshalb nicht weil es In di esem Punkt natUr hch auch be l den KlaSSIschen Phllo logen beträchtliche UnterschIede gibt

Alle MIßverständßlsse wären vermle den wenn das Adjektiv - als Bezugs bzw ZugehöngkellsadJektlv. nHmt als WertungsadjektIv - mit g roßen Anfangsbuchslaben geschnebe n wur de als Name fur dIejenigen Phllolo gen die Sich mit dem - aus welchen Gründen auch Immer Jedenfalls tra dltlOnell und InZWi schen geradezu terminologisc h so bezeichneten -

KlaSSischen Altertum C beschafl1 gen

Auf klaSSisch gnechlsch rö mi sc h Zielt auch Iß Faust 11 2 die Benennung KlaSSIsche WaipurgIS nacht I wo Sich Gestalten d es gne chlsch römischen Mythos tummeln (Goethe selbst sprach zunachst von der antiken Walpurgisnacht . Im Un terschted zur . nordisc hen bzw ro mantI schen WalpurgIsnacht) Glück hcherwelse hatte man 10 der Ex DDR

, elßlgen Respekt vor Goethe - auch er war Ja elO • KlaSSiker" neben Marx usw - sonst wäre bestimmt em (mit einer gewissen GoethekenntOls aus gestatteter) umbenennungss üchtlger Heißsporn auf dIe Idee gekommen. diese Szenenfolge JO Gnechlsch rö mi sc he Walpurgisnacht ' umzutaufen

Prof Dr habil JÜRGEl',I WERNER

Lange arbeitslos m Bayern. schult dIe studierte ArchltektlO und PsyehologlO fur zwei Monate tn Sachsen Gießer um

Resum ..

Von elller Knlls,chen Akademie auf der Wlrkhch gedacht werden soll und zwar ni c ht an Karnere und Konkur renz auf der Forschung PraxIs und WeIterbildung Platz haben. träumt Prof Keu pp Fur konkrete ProJektab­sprachen war die Zelt des Kennenler nens zu k.urz EIß neues Treffen Im Ju h wurde verabredet: ellle Erzählwerk stalt fur den DGVT Kongrcß Im Fe bruar cm Netzwerk von Informauo nen und ProJektbeschreibungen soll aufgebaut werden Die ost west Psy cho logen s uchen Ihren eigenen Zelt plan der VerelOlgung lustbetont sorg sam 10 th re bestehenden Zusammen hangc eingebunden So wie Beppo St raße nkehrer aus Michael Endes

Momo der Im Sem1llar Zill e rt wur de Wenn Beppo eine lange lange Straße vor Sic ht hut darf er nacht dar an denken WIC wC ll es biS zu m Ende ISt Er sagt daß er Schntt für Schritt kehren muß Und ni cht vergessen darf LoU atmen

VERA CZOLLEK Munchen

PS Infos zu Zukunftswerkstatten fibel Selbsthilfezentrum München Wo lfgang Stark Bayc is tr 77 a 8000 MOnchen 2

6 KULTUR/GESCHICHTE

K U

KALENDER o R

Ernst-Beyer-Hßus 24. und 25. 6., 20 Uhr:

"HochZeit" Bewegungstheater 27. 6., 20 Uhr: Konzert mit der Gruppe "Alpamayo" (Peru) 28. 6.,19.30 Uhr: "Fiesta international" Lateinamerikanischer Abend

Ausstell u ng~zentrum (G6ethestraße, Kroch-Haus) I. 7. bis 27. 7.: Au Ho-Nien Chinesische Malerei in klassischer Tradition der Lingnan-Schule (Ausstellungseröffnung: 29. 6., II Uhr)

Museum der bildenden Künste

noch bis 18. 8.: Blätter und Blüten Blumenstücke aus fünf Jahrhunderten 26. 6.,19.30 Uhr: I

,,Betrachtung der Kunst und Kunst/der Be­trachtung -Rachel Ruysch, die berühmteste holländi­sche Blumenmalerin ihrer Zeit" Mit Margret Rost

Galerie Zone (Sternwartenstraße 39) Ir

bis 11 . 7., Mittwoch, Freitag, Sonntag ab 20 Uhr: Petra Starke & Andreas Huniat Mephisto - Puppen auf Bühnen

Moritzbastei

Vom 25. 6. - 30. 6. zeigt die mb im Rahmen der 15. Leipziger Jazztage die Ausstellung "Vom Ragtime endlich auch zum Swing­Zur Geschichte des Jazz in Deutschland". Die Ausstellung wurde vom Frankfurter Pu­blizisten und Musikdozenten Peter Köhler zu­sammengestellt:

24. 6.,20 Uhr, Veranstaltungstonne: "Auf dem Grunde" (nach Gorkis "Nachta­syl") Theatergruppe "Hans Otto" (Dre den) 26.6., 19 Uhr, alle Träume: "Fez trotz Aids" AidsaktionswQche Leipzig 27. 6. - 30. 6.: 15. Leipziger Jazztage

Schauspiel PREMIEREN: 25. 6., Kellertheater, Strindberg "Der Vater" 26. 6., Neue Szene, Gertrude Stein "Ein Ge­burtstagsbuch" 28. 6., Schauspielhaus, Bulgakow "Die Pur­purinsei"

Kino im Grassi 24.-26.6.,17.30 Uhr: AMARCORD (Fellini) bis 26. 6., 20 Uhr: BIRD (Jazz-Filme I) bis 26. 6. , 22.30 Uhr (Freiluftkino!): BLUES BROTHERS 27. 6.-3. 7.,20.30 Uhr: RÄUME (Kurosawa) 27. 6.-3.7.,22.30 Uhr (Freiluftkino!): DER

,SINN DES LEBENS

31.8.91: Flug von München nach Tel Aviv, Transfer zum Hotel Residence im bekannten Badeort Natanja.

1.9.91: Nach dem Frühstück und evtl. einem kurzen Bad im Mittelmeer Weiter­fahrt nach Cäsarea, wo Sie das Römische Theater und die Kreuzfahrerstadt bewun­dern können. Anschließend kommen Sie nach Haifa, der drittgrößten Stadt Israels, die malerisch an den Hängen des Karmel liegt und von der aus Sie einen wunder­schönen Panoramablick über die Bucht von Haifa haben. Am Nachmittag Be­sichtigung der Kreuzfahrerstadt Akko, die ihr arabisches Gepräge bis heute erhalten hat. Von Akko fahren Sie nach Tiberias, wo Sie im Hotel Gal il woh­nen.

2.9.91: Am Vormittag lernen Sie die christlichen Stätten am See Genezareth .

kennen: Kapernaum, Tabgha und der Berg der Seligpreisungen. Anschließend fahren Sie nach Nazareth, der alten isra­eli schen Festungsstadt Megiddo, wo Sie einen sehr guten Einblick in die Archäo­logie und die Anlage einer israelitischen Stadt im 10. und 8. vorchristlichen Jahr-

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Die Last des Vergangenen Zeichnungen jüdischer Schüler

Inmitten der harmonischen, frühlings­haft erwachten Natur des Parkes von Sans­souci trifft man fast unvermittelt auf ein dunkles Kapitel jüngster deutscher Zeitge­schichte. In den schlichten Räumen der Rö­mi sehen Bäder (erbaut 1829-1836 nach

Freunden gerettet; er (1943 Auschwitz) und viele der kleinen Maler wurden er­mordet, während der Deportation, in The­resienstadt, in Minsk, Stutthof, in Bu­ehen wald. Das Schicksal' der meisten btleb unbekannt, nur wenigen gelang die Flucht.

Buchenwald - Eingang des ehemaligen Konzentrationslagers.

den Plänen von K. F. Schinkel, ausgeführt von L. Persius), die derzeit restauriert wer­den, begegnen uns Kinderzeichnungen, die in den Jahren zwischen 1936 und 1941 in der jüdischen Schule von Düsseldorf unter der Anleitung des Malers und Juden Julo Levin (geb. 190 I in Stettin) im Zeichen­unterricht entstanden. Dessen Bilder und die der Kinder wurden zum großen Teil von

157. Folge Archivare und andere an Schriftgu.t in­

teressierte Leute pflegen sich an Autogra­phen zu erfreuen. In einer dünnen Akte gleich zwei des letzten sächsischen Königs. Im April ):928 sandte Friedrich August m. ülls Sibytlef/6rrün damaligen Schlesien -dort lebte er nach seiner Abdankung - der Universität Leipzig eine Plakette zur Erin­nerung an den 100. Geburtstag von König Albert. Rektor Erich Bethe (/863-1940), Ordinarius für Altphilologie, dankte dem Spender mit höflichen und devoten Worten:

Foto: UZ/Archiv

In diesem Kontext gewinnen die ausge­stellten Zeichnungen, deren Inhalte und Ausführung mancher eher als unbedeutend abtun könnte, ihre eigentliche Bedeutung als historische Dokumente und lösen Be­troffenhei~ aus. Wie konnten gerade Kin­der die nicht enden wolle,nden psychiscfien und physischen Demütigungen und Grau­samkeiten überhaupt ertragen und verar-

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beiten. Un~illkürlich befragt der Betrach­ter die Bilder danach. Jedoch sucht man die direkte Widerspiegelung des Leidens fast umsonst. Es dominieren Szenen aus dem täglichen Leben, von Festtagen, Bilder von Menschen ferner Völker. Noch am ehesten erkennt man in der Auswahl und Art der Umsetzung alttestamentlicher Geschich­ten die grausame Realität, in der die Kin­der aufwuchsen: Unterwerfung, Demüti­gung, aber auch Hoffnung auf Befreiung und Erlösung.

Erschreckend der Teil der Ausstellung, der die "andere Seite" dokumentiert: Pro­pagandistische Plakate und Texte in Reim­form (sie "Gedichte" zu nennen, sträubt sich alles), die die systematische und mili­tante Verunglimpfung der jüdischen Be­völkerung betrieben. Der "Viehjude", der "ewige Jude", der Jude als Abkömmling des Teufels waren Antipoden zu "Führers Jugend".

Ein älterer Herr spricht mich an und liest mir (stolz?) den Text auf einem'der Plaka­te vor; er - im Gegensatz zu mir - hat kei­ne Schwierigkeiten, die altdeutsche Schrift, die er noch in der Schule lernte, zu entziffern. Die schreckliche Bedeutung der Wörte scheinen nichts mit ihm zu tun zu ha­ben. Nach der Probe seines Könnens geht er schnell weiter. "Daß Vergangenes eben nicht vergeht oder ,vom Winde verweht wird' kann für die Lebenden eine Last sein. Uns Deutschen, wie verunsichert und ver­wirrt wir auch darüber nachdenken mögen, wird diese Last nicht erspart. Freilich, in­dem wir uns das Vergangene vergegen­wärtigen und uns dieser Last bewußt wer­den, gewinnen wir auch ein Stück politi­scher und menschlicher Kraft, die uns fähig machen kann, in Gegenwart und Zukunft so zu denken und zu handeln, daß unter­scheidbar wird, wie es um Menschlichkeit und Brüderlichkeit bestellt ist - heute und gestern." (Johannes Rau, Ministerpräsi­·dent des Landes Nordrhein-Westfalen im Katalog zur Ausstellung: "Verjagt, ermor­det. Zeichnungen jüdischer Schüler. 1936-1941". Claassen Verlag, 35 DM).

Dr. CHRISTIANE GRIESE

sehe, die ich in Sao Paulo erhielt. Noch schlägt mein Herz warm für die alma ma­ter. " Unterschrift.

Der Anlaß der Entstehung beider Auto­graphen ist zweifelsohne nicht zufällig. Fiel doch in die Regierungszeit des Königs die 500-Jahr-Feier der Leipziger Universität. Zum prunkvollen Festprogramm gehörte ein "Kleiner Empfang" für Friedrich Au­gust von S(lchsen durch Rektor; Dekane und 150 Chargierte in "vollem' Wichs ". Am nächsten Tag ein Festkommers mit König, Rektor; Gästen und nahezu 10 000 Studen­ten im Kolossalbau. Schließlich gab der Kö­nig noch einen exklusiven Empfang für 376 ausgewählte Gäste auf der Meißner Alb-

Königliche Episoden aus der·Zeit der Weimarer Republik

" Wie die Universität Leipzig diesem ihr mit nie müder Sorge und stets bereiter Güte zu­getanen Monarchen dankbares Gedenken bewahrt, so hat sie diese auch als Kunst­werk wertvolle Plakette des verehrten Kö­nigs mit größter Freude empfangen und wird sie mit Treue und Sorgfalt künftigen Geschlechtern bewahren. Mit den besten Wünschen für Ew. Majestät Wohlergehen

hundert erhalten, nach Beth Alpha mit den berühmten Mosaikfunden, und wei­ter durch 'die Jordanebene nach Jericho und dann hinauf nach Jerusalem, wo Sie im Hotel Holyland West wohnen.

3.9.91: Am heutigen Tag steht die Alt­stadt von Jerusalem auf dem Programm. Sie sehen u. a. die Ausgrabungen im jü­dischen Viertel, den Tempelplatz mit dem Felsendom, der AI Aqsa Meschee, die Klagemauer und die Via Dolorosa, die Sie zur Grabeskirche führt.

4.9.91: Am Vormittag ist ein Besuch auf dem Mount Scopus in der Hebräi­schen Universität geplant. Sie werden von einem Repräsentanten der Hebräi­schen Universität empfangen, auf einem Rundgang lernen Sie den Campus ken­nen und haben Gelegenheit zu Kontakten mit Kollegen. Am Nachmittag fahren Sie zum Ölberg. .

5.9.91: Am Vormittag fahren Sie in die Neustadt Jerusalems, wo Sie die Knesset, das 'israelische Parlament, und die Ge­denkstätte für die Opfer des Nationalso- . zialismus Yad wa Sehern sehen. In der

ehrerbietigst ... " Rektor Bethe veräumte es auch nicht, dem

abgedankten Monarchen Glückwünsche der Universität zum Geb~rtstag 1928 zu senden. Gar nicht königlich muteljedoch ei­ne billige Ansichtskarte an, auf der Frie­drich August eigenhändig schrieb: "Herz­lichst danke ich Ihnen und der Universität für Ihre so freundlichen Geburtstagswün-

Neustadt besuchen Sie auch den Uni ver­sitätscampus Givat Ram mit der berühm­ten Nationalbibliothek und fahren hinaus zum medizinischen Campus En Kerem, wo Sie die berühmten Fenster Chagalls in der dortigen Synagoge bewundern kön­nen. Am Nachmittag lernen Sie Bethle­hem mit der Geburtskirche kennen.

l ' , 6.9.91: Am heutigen Tag steht das To­te Meer auf dem Programm. Sie fahren hinunter nach Jericho, wo Sie die blühen­de Oase und die älteste Siedlung der Menschheit kennenlernen, besuchen die Felsenfestung Massada, wo Herodes der Große sich einen glanzvollen Palast bau­en ließ und die letzten Verteidiger im ' Krieg gegen die Römer bis zur Selbstop­ferung standhielten, haben die Gelegen­heit, im Toten Meer zu baden und lernen schließlich die Essener Siedlung Qumran kennen, deren Rollenfunde in der gesam­ten wissenschaftlichen Welt großes Auf­sehen bewirkt haben. Am Abend fahren Sie nach Jerusalem zurück.

7.9.91: Transfer von Jerusalem nach Tel Aviv und Rückflug nach München. An einem der Abende in Jerusalem ist ein

rechtsburg. Auch die überreichte Plakette hatte ihre

Vorbilder. So schenkte Friedricb August an­läßlich des Jubiläums der Universität ein Marmorstandbild seiner Person in Überle­bensgröße (Bildhauer war der berühmte Carl Seffner) und zwei goldene Medaillons für die Amtskette des Rektors. Eines davon trug sein Bild. G.S.

weiteres Gespräch mit Kollegen der He­bräischen Universität, an einem anderen Abend mit-dem Propst der EV.-Iuth. Kir­che in Jerusalem oder mit einem der dor­tigen deutschen Pfarrer geplant. Die deut­sche Gemeinde besteht überwiegend aus arabischen Christen und hat somit eine ' wichtige Mittlerfunktion zwischen den Juden und christlichen Arabern in Jeru­salem. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit, einen Abend in jüdischen Familien.zu verbringen.

Leistungen: Flug München-Tel-Aviv und zurück.

Übernachtung in ***/**** Hetels (alle Zimmer DuIWC, HP), Reise im klimati­sierten Bus It. Programm, alle Führungen und Eintritte, Studienreiseleitung.

Preis: 1595 DM EZ-Zuschlag: 240 DM

Interessenten melden sich bitte bei: Dr. Augustin-Studienreisen GmbH,

Friedrich-Ebert-Str. 81 b, 0-7010 Leip­zig,Tel. 7 17 92 87

Der ISRAEL-Informationsabend am 27.6.,20 Uhr, muß leider ausfallen.

24. Juni 1991 UZJ25

Ein merk-würdiger Vogel '

I

academixer-Extra am 16. Juni 1991 : "Verreckt werd heut noch net"

Bernd Vogel zog sich aus auf der Büh­ne. In des Wortes doppelter Bedeutung. Körperlich und geistig.

Etwa 30 Gäste kamen in den academi­xer-Keller, um sich das (Nachhole-)Spiel des in westlichen Gebieten umstrittenen Künstlers nicht entgehen zu lassen.

Der hessische Wahlhamburger bot dem hiesigen Publikum ziemlich ungewöhnli­che "Kabarett"-Kost. Vor allem demon­strierte er mutig Häßlichkeit: eigene und anderer Deutscher - im Aussehen, im Denken, im Handeln. Ausländerhaß, Rechtsradikalismus, Umweltvernich­tung, Kriegshysterie, Perversität und se­xueller Mißbrauch - dies seine Themen. Nur. selten ein befreites Lachen im Raum. ("Leute, macht Kinder! 5 Millionen BILD-Zeitungen brauchen Leser." Oder: "Der deutsche Wald stirbt nur, um den Kanzler zu ärgern.") Ansonsten schwei­gende, beklemmende Betroffenheit, wenn z. B. "Familienentsorgung" betrieben wird oder ein Kind bittet: "Lieber Gott, mach', daß ich tot bin."

Es ist wirklich schwer und eigentlich auch unnötig, die Ein-Mann-Show des schwitzenden, spuckenden, irrlichternden Vogel schubladieren zu wollen. Vielleicht ist sie weniger als Kabarett, vielleicht aber auch viel mehr.

Mannheimer. Collegium musiZierte

Das Collegium musicum instru­mentale der Universität Mannheim gastierte am Himmelfahrtstag im Kleinen Saal des Gewandhauses Lei­pzig - leider vor wenigen Zuschau­ern.

Dieses Konzert versäumt zu haben, kann jeder Musikfreund bedauern. Schon mit der Haffner-Sinfonie von

\ Mozart überzeugte das Orchester von seinem Können. Die Eskapaden eines Gassenhauers von Kar! Hermann Pill­ney wurden witzig und spritzig vor­getragen und die Eigenarten der ein­zelnen KompQnisten einfühlsam her­ausgearbeitet. Begeisterten Anklang fand auch der Violinsolist Friede­mann Eichhorn, der Felix Mendels­sohn Bartholdys Violinkonzert mei­sterlich zu Gehör brachte.

Alles in allem ein Konzert, für das man sich sehr herzlich bedanken muß bei allen Beteiligten, besonders aber bei Herrn Eichhorn, bei Herrn Diri­genten Otto Lamade, der einmal mehr unter Beweis stellte, zu welch überra­gender Leistung man Amateure führen kann. U. D.

Auf alle Fälle aber ist sie ein Ereignis. Dr. ELKE LEINHOSS

Akademisches Orchester musiziert

Für die Spielsaison 1991/92 sieht die Anrechtsreihe des Akademischen Orchesters der Universität Leipzig wiederum sechs Konzerte vor:

1. 14. Oktober 1991: mit Werken von Bach-Thiele, Mozart, Schubert

2. 11. November 1991: mit Werken von Mozart, Villa-Lobos, Grieg, Dvorak

3. 16. Dezember 1991: mit Werken von Manfredini, Bottesini, Prok0fjew

4. 20. Januar 1992: Die heitere N0-te (Faschingskonzert)

5.5. April 1992: Gastspiel (n. n.)

6. 18. Mai 1992: mit Werken von Strawinski, R. Strauß, Bizet.

(Änderungen vorbehalten!)

Für Anfragen steht zu; Verfügung: Orchestersekretariat, Tel.: 31 20 04 (Ernst-Schneller-Str. 6)

= (Von ersterem höchstselbst berichtet) Ich heiße Peter Reedlich und bin nun

sage und schreibe 41 Jahre alt. Glauben Sie denn nicht, daß ein Mann in diesem Alter ganz genau weiß, was 'er tut?

Zuerst dieser Müll. Auf meinem Trep­penabsatz, vor meiner Tür und im Brief­kasten. Unser ganzes sonst so auf Ord­nung getrimmtes Häusel war zum Pa­pierkorb degradiert. Unverschämt dicke Zeitungen grinsten mir frech ins Auge, sorglos rekelten sich die ekelgelben Werbemagazine auf dem Steinfußbo­den. Die gute Rentnerinnenseele aus

dem I. Stöck räumte immer sorgfaltig auf, nur pflegte sie den Tag erst gegen 10 Uhr zu beginnen, so daß ich als Frühaufsteher dem bunten Krempel täg­lich aufs neue ins Auge sehen mußte.

Nach einem höflichen Hinweis, kleb­te ich Drohzettel an Briefkasten, Woh­nungstür und überhaupt Überallhin, doch es wollte nichts nützen. In mühsa­mer Kleinarbeit bastelte ich eine raffi­nierte Falle, um dem Müllverteiler die Beine zu brechen. Allerdings prote­stierte die schon erwähnte alte Dame so heftig dagegegen, daß ich das Gerät wi­derspruchslos auf den Boden brachte.

Um gegebenenfalls eine ordnungs­gemäße polizeiliche Meldung machen zu können, installierte ich im Hausflur eine Videokamera mit automatischem Filmwechseler, die den Tagesverlauf und mit ihm den Unheilbringer festhal­ten sollte. Aber der Kerl blieb die näch-

sten Tage aus, die Filme waren wertlos. Schade ums Geld. Er wird Angst ge­kriegt haben und traut sich nicht mehr

. her, dachte ich und montierte das Ding wieder ab.

Alles umsonst. Schon am nächsten Tag die gleiche Situation, wie vorher. Da entschied ich, dem Halunken aufzulau­ern und zum fairen Zweikampf zu for­dern. So lag ich f!un tagtäglich auf mei­ner Lauer, und der kam wieder nicht. Ir­gendwann am dritten Tag schlief ich dann ein ,Vor lauter Übermüdung und

Verzweiflung und fand mich beim Auf­wachen liebevoll zugedeckt mit einem frischen Stoß Werbematerial.

Das war dann endlich der Punkt, an dem ich mich entschloß, schleunigst auszuziehen, Möbel, Wäsche, Bücher und dergleichen im Stich ließ, einen Koffer packte und auf und davonging. Sehen Sie, und wie ich neulich wieder an meiner Wohnung vorbeiging, warein anderes Namensschild daran: Wolf, jun., Wohnungs makler.

Sagen Sie selbst, war das etwa richtig gehandelt von dem Herrn?

Lieber Herr Reedlich! .Wenden Sie doch den Bfick ab von der tristen Ver­gangenheit, die unweigerlich vorbei ist, und schauen Sie in die lichte Zukunft! Oder haben Sie von dem geschäftstüch­tigen jungen Mann wirklich nichts ler­nen können?

A. HÄNSEL