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University of Zurich Zurich Open Repository and Archive Winterthurerstr. 190 CH-8057 Zurich http://www.zora.uzh.ch Year: 2010 Erfolg dank gutem Lohnsystem Arnold, A Arnold, A. Erfolg dank gutem Lohnsystem. In: Neue Zürcher Zeitung, 193, 21 August 2010, p.69. Postprint available at: http://www.zora.uzh.ch Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich. http://www.zora.uzh.ch Originally published at: Neue Zürcher Zeitung, 193, 21 August 2010, p.69.

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Erfolg dank gutem Lohnsystem

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nzz 21.08.10 Nr. 193 Seite 69 nz Teil 01

Forschungsreise

Erfolg dankgutem LohnsystemFür Unternehmen ist Erfolg lebensnot-wendig. Welche Faktoren beeinflussenaber den Unternehmenserfolg? Ist esdie Persönlichkeit des CEO, oder ist esdas Entlöhnungssystem des Topma-nagements? Die Forschung zeigt, dasssowohl die Persönlichkeit eines Chefsals auch das Entlöhnungssystem denUnternehmenserfolg beeinflussen. Bisanhin wurden allerdings die beidenEinflussfaktoren getrennt untersucht.

Adam Wowak und Donald Ham-brick, Professoren der PennsylvaniaState University, integrieren erstmalsbeide Forschungsstränge in einemtheoretischen Modell. Sie postulieren,dass die Ausgestaltung des Entlöh-nungssystems das Verhalten der Füh-rungskräfte beeinflusst. Beispielsweisekann die Höhe oder Zusammensetzungdes Entlöhnungssystems einen Einflussauf die Arbeitsanstrengung oder Ri-sikobereitschaft einer Führungskrafthaben. Das individuelle Verhalten ei-ner Führungskraft wiederum wirkt sichauf den Unternehmenserfolg aus. Neuan diesem Modell ist, dass die Kausal-kette von Lohnsystem, Verhalten undUnternehmenserfolg durch die Persön-lichkeit der Führungskraft beeinflusstwird. Einerseits beeinflussen persön-liche Motive, der kognitive Bezugsrah-men und das Selbstvertrauen den Zu-sammenhang zwischen Lohnsystemund Verhalten der Führungskraft, an-dererseits haben die Fähigkeiten einenEinfluss auf den Zusammenhang zwi-schen Verhalten der Führungskraft undUnternehmenserfolg.

Das Modell wird anschliessend an-hand des Beispiels Aktienbezugsrechtefür CEO illustriert. Aktienbezugsrech-te für den Geschäftsführer erhöhen dieWahrscheinlichkeit, dass er Verantwor-tung übernimmt, sich längerfristig ori-entiert und mehr Risiko eingeht. Ist einChef stark materialistisch orientiertund hat ein hohes Aktienbezugsrecht,ist er bereit, ein höheres Risiko einzu-gehen als ein weniger materialistischerChef. Weiter übt auch das Selbstver-trauen des Geschäftsführers einen Ein-fluss auf den Zusammenhang zwischenLohnsystem und Risikobereitschaftaus. Im Gegensatz zu Geschäftsführernmit hohem Selbstvertrauen nehmenChefs mit niedrigem Selbstvertrauenbei höheren Aktienbezugsrechten kei-ne grösseren Risiken in Kauf, da sienicht in ihre Fähigkeit, geeignete Ent-scheidungen zu treffen, vertrauen. DieAnalyse anhand des Beispiels von Ak-tienbezugsrechten zeigt somit, dass Ge-schäftsführer aufgrund unterschiedli-cher Persönlichkeitseigenschaften beiEntscheidungen ein unterschiedlich ho-hes Risiko eingehen. Ob die Höhe des

eingegangenen Risikos in Bezug aufden Unternehmenserfolg allerdings an-gebracht ist, hängt von den Fähigkeiteneines Chefs ab. Geht ein Geschäfts-führer trotz geringen Fähigkeiten vielRisiko ein, erhöht er die Wahrschein-lichkeit einer Fehlentscheidung. Nichtso bei einem Geschäftsführer mit aus-reichenden Fähigkeiten.

Zusammenfassend bietet das Modellviel Potenzial für weitere Forschungs-bemühungen und über die theoretischeRelevanz hinaus auch praktische Impli-kationen: Wer erfolgreich sein will,muss die Persönlichkeit des Geschäfts-führers und das Lohnsystem aufeinan-der abstimmen.

Alexandra Arnold, LehrstuhlHR-Management, Universität Zürich

A. J. Wowak, D. C. Hambrick (2010): A Model ofPerson-Pay Interaction: How Executices Vary inTheir Responses to Compensation Arrangements.Strategic Management Journal, 31, 803– 821.