Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

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UnscheinbareWaldhelfer|TagdesBaumes UnserWald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 3. Ausgabe Mai/Juni 2011

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Vereinszeitung der SDW zum Thema Wald, Umwelt, Naturschutz

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Inhalt� Unser�Wald�3�I�2011

ImpressumHerausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 02 28/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: [email protected] Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V.

Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: [email protected]

Redaktion: Lothar Gössinger, München; Christoph Rullmann, Bonn;

Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833

Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn

Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98

Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln, Telefon: 02 21/16 99 82 32, Fax: 02 21/16 99 82 33, Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: zweimonatlich

Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 €

Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion kei-ne Verantwortung: Die Redak tion behält sich Kürzungen und Überarbei tungen, insbesondere bei Leserbriefen, vor. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Die von den Autoren vertretenen Meinungen sind nicht in jedem Falle mit den Ansichten des Herausgebers oder der Redaktion identisch.

Im Pollenrausch – einer der Monatssieger aus dem Wett-bewerb „Faszination Wald“ des Verbandes Deutscher Naturparke und der SDW.

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Foto: VDN/BVL

Editorial 3

Schwerpunkt: Unscheinbare Helfer 4 – 15

Der lichtscheue Kraftprotz 4 Kleine Ingenieure im Wald 7 Bienensterben – ein globales Problem 11 Kobolde der Nacht 14

Tag des Baumes 16

Die „schöne Else“ und die Königin 16

Deutscher Waldpädagogikpreis 17

Deutscher Waldpädagogikpreis geht erneut nach Bayern 17

Bücher & Co. 18

Aktion 19

Aktion Leser werben Leser 19

Natur – Tiere 20 – 21

Ohrid – die Heimat der Kastanienminiermotte 20

SDW-Tagung 22 – 23

Waldpädagogiktagung in Lübeck 22

Jahr der Wälder 2011 24 – 25

Umweltnachrichten 26–29

SDW-Verbandsnachrichten 30–59

Bundesverband 30Deutsche Waldjugend 32Baden-Württemberg 34Bayern 36Berlin 38Brandenburg 40Hamburg 42Hessen 44Niedersachsen 47Nordrhein-Westfalen 49Rheinland-Pfalz 51Sachsen 53Sachsen-Anhalt 55Schleswig-Holstein 56Thüringen 58

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Editorial� 3

Unser�Wald�3�I�2011� Editorial

in dieser Ausgabe von Unser Wald möchten wir Ihnen einige Waldtiere vorstellen, an die man nicht gleich denkt, wenn von Tieren im Wald die Rede ist. Über Reh, Hirsch, Fuchs und Dachs wird regelmäßig geschrieben. Doch was ist mit den kleinen, eher unauffälligen Waldbewohnern?

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über Regenwürmer, Bienen, Ameisen und Fledermäuse. Ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre diese kleinen Tiere mit anderen Au-gen sehen werden. Bei mir ging dies vor allem beim Regenwurm so. Die-ses unscheinbare Tier, das fast jeder glaubt zu kennen, fasziniert nicht nur durch seinen Körperbau und seine Lebensweise. Für den Boden sind Re-genwürmer sehr wichtig. Und ohne einen fruchtbaren Boden haben es auch unsere Waldbäume schwer.

Bienen und Ameisen bilden Staaten, in denen Arbeitsteilung und Solida-rität groß geschrieben werden. Die Fledermäuse wiederum haben mit ei-nem schlechten Ruf zu kämpfen. Viel-leicht sorgt unser Artikel dafür, dass sie in einem besseren Licht dastehen.

Alle beschriebenen Tiere kommen im Wald vor, auch wenn man sie nicht gleich sieht. Und alle übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem, z.B. als Bestäuber oder Vertilger von Schadinsekten. Alle helfen dem Wald.

Wie Sie als Leser uns unterstützen können, erfahren Sie auf der Seite 19. Wir bieten Ihnen als Abonnent an, andere Leser als Abonnenten zu werben. Sie erhalten dafür von uns ein kleines Dankeschön.

In der heutigen Zeit, die durch schnell verfügbare Informationen aus dem Internet geprägt ist, möchten wir weiterhin nicht auf unser gewohn-tes Waldmagazin zum gemütlichen

Lesen verzichten. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen diese Leidenschaft mit uns teilen würden. Ich bin mir sicher, dass Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis Leute kennen, denen Sie mit einem Abo ei-ne Freude machen könnten.

Für Ihre Mithilfe möchte ich mich bedanken und wünsche Ihnen eine schöne sonnige Frühlingszeit. Und so schön, das Schmökern in Unser Wald auch sein kann, sollte es Sie nicht da-von abhalten, möglichst häufig hin-aus zu gehen, um die Natur mit allen Sinnen genießen zu können.

Herzlichst

Liebe�Leserinnen��und�Leser,�

Jens Stengert

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Jedes Kind kennt ihn. In Wiesen, Wäldern, Äckern, in Vorgärten, Rabatten, Komposthau-fen: überall steckt der Wurm drin. In intaktem Gründland leben pro Quadratmeter 150 bis 400 Regenwürmer. Kein Wunder, gehören Re-genwürmer zu den bekanntesten Tiergruppen überhaupt. Und doch wissen nur die wenigsten Genaueres über die umtriebigen Bodenbewoh-ner.

Wahre Weltenbürger Zuerst einmal: Regenwurm ist nicht gleich Regenwurm. Weltweit leben über 3000 ver-schiedene Regenwurmarten. Manche sind mit bloßem Auge gerade noch zu erkennen, andere werden über zwei Meter lang. Außer in eisbedeckten Gebieten und vegetati-onsloser Wüste kommen in fast allen Böden Regenwürmer vor. Besonders groß ist die Artenvielfalt in den Tropen. In der Schweiz sind immerhin rund 40 Arten nachgewiesen.

Der Grund für die relativ bescheidene Artenzahl in unseren Breiten liegt in den Eiszeiten. Die Regenwürmer haben die Vergletscherung nicht überlebt. Seit dem Rückzug der Glet-scher vor 15 000 Jahren haben sie von Südwesten her all-mählich wieder Terrain zurückerobert – doch ist die Rück-kehr der Regenwürmer bis heute nicht abgeschlossen.

Von oberflächlich bis tiefschürfend Die verschiede-nen Regenwurmarten lassen sich in drei ökologische Grup-pen einteilen: Die kleinen und agilen Streubewohner leben zuoberst in der Humusauflage und in der Streuschicht. Sie fressen totes Pflanzenmaterial auf der Bodenoberfläche. Zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung sind sie am gan-zen Körper rötlich-braun gefärbt.

Die Flachgraber oder Mineralbodenformen besiedeln den Wurzelbereich von Pflanzen. Sie ernähren sich zum Beispiel von abgestorbenen Wurzelteilen im Boden, ohne jedoch die lebenden Pflanzenteile zu schädigen. Diese bleichen Arten graben vorwiegend horizontale, instabile Gänge und kommen fast nie an die Oberfläche.

Der�lichtscheue�KraftprotzAndrea�Strässle

In diesem Jahr wurde der Regenwurm von Pro Natura in der Schweiz zum Tier des Jahres 2011 gewählt.

Fotos: H. & H.-J. Koch, Pro Natura

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Die großen, kräftigen Tiefgraber pendeln zwischen Unter-boden und Bodenoberfläche. Sie legen nahezu senkrech-te, bis zu drei Meter tiefe, stabile Wohnröhren an, deren Wände sie mit Kot tapezieren. Diese kräftigen Arten ziehen totes Pflanzenmaterial von der Bodenoberfläche in ihre Wohnröhren ein. Sie sind nur im vorderen Körperbereich dunkel gefärbt.

Geringelter Muskelschlauch Wie ein Regenwurm aus-sieht, weiß jeder – zumindest ungefähr. Doch was steckt eigentlich in so einem Wurm drin? Stark vereinfacht gesagt ist ein Regenwurm ein muskulöser Schlauch, der mit Flüssig-keit gefüllt ist. Durch diesen Schlauch ziehen sich der Darm, ein Bauchnervenstrang und zwei Blutgefäße. Unter der Haut befinden sich Ring- und Längsmuskeln. Zieht der Wurm die Ringmuskeln zusammen, wird die betreffende Stelle lang und dünn. Spannt er hingegen die Längsmuskeln an, verdickt sich der Körperabschnitt. Durch abwechselndes Strecken und Zusammenziehen kriecht der Wurm vorwärts.

Regenwürmer gehören zu den Ringelwürmern: Ihr Kör-per ist in viele ähnlich gestaltete Segmente unterteilt, die äußerlich als Ringelung sichtbar sind. In jedem Segment befinden sich zwei Nervenknoten und zwei nierenartige Ausscheidungsorgane. Das vordere Drittel des Wurmes un-terscheidet sich von den übrigen Körpersegmenten durch zusätzliche Organe, etwa die fünf Paar „Herzen“ und die Geschlechtsorgane.

Raffinierte Bohrtechnik Ein mit Flüssigkeit gefüllter Schlauch also, weich und biegsam – und doch schafft es der Regenwurm, sich durchs Erdreich zu zwängen und me-terlange Gangsysteme in den Boden zu graben. Alles eine Frage der Technik: Regenwürmer sind Bohrgräber. Um sich durch die Erde zu graben, zieht der Wurm die Ringmuskeln des Vorderendes zusammen und bohrt das dünne Vor-derteil in feine Spalten. Derart eingekeilt, verkürzt er die Längsmuskulatur, das Vorderteil wird dicker und schiebt die Erde auseinander. So können Regenwürmer bis zum 60-Fachen ihres Körpergewichts stemmen – und gehören damit im Verhältnis zu ihrer Größe zu den stärksten Tieren der Welt. Mit Hilfe winziger Borsten in seiner Haut kann sich der Wurm zudem in der Röhrenwand verankern und rutscht nicht zurück.

Dünne Haut Wer solche Höchstleistungen vollbringt, braucht genügend Puste. Regenwürmer haben weder Lun-gen noch Kiemen. Sie atmen durch die Haut: Der Sauerstoff diffundiert über die Körperoberfläche direkt in feine Blut-gefäße.

Deshalb ertrinken Regenwürmer auch nicht, wenn Regen ihre Gänge flutet – sofern im Wasser genügend Sauerstoff gelöst ist. Die Hautatmung bedingt allerdings, dass der Re-genwurm seine Haut immer feucht hält. Dafür sorgt der Wurm mit Schleim aus seinen Rückenporen und zum Teil auch durch Ausscheidungen der Nierenorgane.

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Taub und stumm? Regenwürmer besitzen weder Au-gen noch Ohren – und reagieren doch auf Licht und Schall. Helligkeitsunterschiede nimmt der Wurm über Lichtsinnes-zellen in der Oberhaut wahr, die gehäuft an Vorder- und Hinterende vorkommen.

Als Tastsinnesorgan dient ihm vor allem der Kopflappen, ein Fortsatz des ersten Segments, der die Mundöffnung überdeckt. Verstreut über die ganze Körperoberfläche lie-gen Drucksinneszellen, mit denen der Regenwurm Boden-erschütterungen wahrnimmt. Niedrig frequente Schwin-gungen versetzen die meisten Regenwurmarten so sehr in Aufregung, dass sie ihre Gänge verlassen und an die Ober-fläche kommen. Man deutet dieses Verhalten als instinkti-ven Fluchtversuch vor Fressfeinden wie etwa dem Maul-wurf. Angler nutzen dies, um Würmer als Köder zu fangen: Sie stecken einen Stock in den Boden und rütteln kräftig am freien Ende. Auch wurde beobachtet, dass Regenwür-mer an Strassen, die mit schweren Fahrzeugen befahren werden, bei starkem Verkehrsaufkommen an die Erdober-fläche kriechen und sich Scharen von Krähen einfinden, um sich an den Leckerbissen gütlich zu tun.

Schließlich haben Regenwürmer auch einen Geschmacks-sinn: Sinnesknospen in der Oberhaut und im Innern der Mundhöhle reagieren auch auf chemische Reize. So kön-nen Regenwürmer etwa süß und bitter unterscheiden. Das ermöglicht ihnen, die Qualität ihrer Nahrung prüfen.

Zahnloser Vielfraß Regenwürmer sind fast ständig am Fressen und Graben. Sie verschlingen pro Tag bis zur Hälfte ihres Eigengewichtes an Nahrung. Man stelle sich vor, der Mensch hätte im Verhältnis denselben Heißhunger.

Auf dem Speisezettel des Regenwurms stehen vor allem „Abfallprodukte“ der Natur: abgestorbene Pflanzenreste, Blätter, Ernterückstände. Da der Wurm keine Zähne hat, ist

er auf Vorkoster angewiesen. Erst wenn Pilze und Bakterien das organische Material aufgeschlossen haben, kann der Regenwurm die Pflanzenreste samt Mikroorganismen in die Speiseröhre saugen. Um den Prozess zu beschleunigen, haben sich manche Regenwürmer zu richtigen Kompostier-meistern entwickelt: Sie ziehen Laub und Ernterückstände von der Oberfläche in ihre Wohnröhren, kleben das Mate-rial dort an die Wand, überschichten es mit Kot und schaf-fen damit ein Schlaraffenland für Mikroorganismen.

Zusammen mit den teilweise zersetzten Pflanzenresten nimmt der Wurm auch Erde auf. Im muskulösen Magen werden die Pflanzenteile zwischen Mineralteilchen zerrie-ben. Im Darm helfen Mikroorganismen und Enzyme, die Nahrung zu verdauen. Ein großer Teil der aufgenommenen Nahrung wird jedoch unverdaut ausgeschieden. Dieser Kot ist jedoch keinesfalls wertloser Abfall. Im Gegenteil: Regen-wurmlosung ist besonders gute Erde. Sie enthält Nährstof-fe in hoher Konzentration und in einer Form, die Pflanzen leicht aufnehmen können. Das macht Regenwurmhäuf-chen zu ausgezeichnetem Pflanzendünger.

Durch ihr Graben, Fressen und Ausscheiden bringen Regen-würmer außerdem Erde aus tiefen Bodenschichten in den Oberboden und halten den Boden damit jung. Ihre Röhren-systeme verbessern die Durchlüftung und die Wasserauf-nahme des Bodens und fördern das Wurzelwachstum.

Sommer- und Winterruhe Regenwürmer sind also eine wahre Wohltat für den Boden. Am aktivsten sind die flei-ßigen Arbeiter im Frühling und im Herbst. Regenwürmer sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren können. Die optimale Umgebungs-temperatur liegt für die meisten Arten bei 10 bis 15 Grad Celsius. Hitze und Trockenheit im Sommer wie auch tiefe Temperaturen im Winter machen den Regenwürmern zu schaffen. Die meisten ziehen sich bei solch widrigen Bedin-gungen zunächst tiefer in den Boden zurück, in feuchtere oder vom Frost verschonte Erdschichten. Bei zu extremen Bedingungen können gewisse Arten in eine Art Sommer- beziehungsweise Winterschlaf fallen: Sie ringeln sich in einer mit Kot austapezierten Höhlung ein und verfallen in einen Starrezustand.

Sind die Verhältnisse wieder günstiger, beginnen sie sich erneut zu regen und unbeirrt ihren Untergrundaktivitäten nachzugehen. Oder wie der amerikanische Autor Jack Den-ton Scott in einem Artikel über den Regenwurm schrieb: „Lebendig begraben, sichert er den Bestand unserer Welt, indem er sie frisst.“

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Andrea Strässle ist bei Pro Natura Projektleiterin Kommunikation; E-Mail: [email protected]

Autorin

Regenwürmer verbessern die Bodenqualität.

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In erster Linie machen die auffälligen Nesthügel den Waldbesucher auf Waldameisen aufmerk-sam. Doch nicht alle Ameisen im Wald errichten derartige Nesthügel; manche leben als Baum-bewohner im Holz, andere nisten unter Steinen oder bauen reine Erdnester. Nur die Hügel bau-enden Waldameisen besitzen die Angewohn-heit, durch Zusammentragen von Bestandsab-fall Nesthügel zu errichten.

In Deutschland unterscheiden wir 13 verschiedene Hügel bauende Waldameisenarten, dazu zählt auch die Große Kerbameise, das Insekt des Jahres 2011. Drei Arten fallen durch besonders große Nesthügel in unseren Wäldern auf: Kahlrückige Waldameise, Rote Waldameise und Starkbe-borstete Gebirgswaldameise.

Die Waldameisen, die wie die Bienen zu den Staaten bildenden Insekten gehören, leben in einer Gemeinschaft, für die eine umfangreiche Arbeitsteilung kennzeichnend ist. Gerade die flexible Arbeitsteilung ist eines der Erfolgs-rezepte der Ameisen. Sämtliche im Ameisenvolk anfallen-den Tätigkeiten wie Brutpflege, Bautätigkeit, Nahrungsbe-schaffung u.a.m. werden von verschiedenen Arbeiterinnen (ungeflügelte, nicht befruchtungsfähige Weibchen) ausge-führt, wobei sie auf bestimmte Reize stets mit der adäqua-ten, uns sinnvoll erscheinenden Handlung reagieren. In Ausnahmesituationen mit besonders hoher Reizintensität, wie z. B. bei der Zerstörung der Nestkuppel, beteiligen sich auch Tiere an der Bautätigkeit, die sonst andere Arbeiten verrichten.

Nesthügel der Waldameisen findet man an warmen, vegetationsreichen Standorten, vor allem an Waldrändern und in lichten Beständen. Aber auch im Bestandsinnern so-wie an Feldrändern und Straßenböschungen können Wald-ameisennester angetroffen werden.

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Foto: BERNharD

Ohne Wald ...: Ein Teilnehmerfoto aus dem SDW-Fotowettbewerb „ohne ihn...“

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Der mehr oder weniger große Kuppelbau aus zusammen-getragenen Pflanzenteilen über einem unterirdischen Nestbereich (oft zwei Drittel des Gesamtnestes) bietet manchmal mehr als einer Million Waldameisen Schutz vor Feinden und Witterungsunbilden. Außerdem gewährt der Nesthügel die erforderlichen Temperatur- und Feuchtig-keitsbedingungen für die Brutaufzucht. Die Hügel bauen-den Waldameisen können das Klima in ihrem Nest durch verschiedene bauliche Maßnahmen regulieren und vom Frühjahr bis zum Herbst günstige Bedingungen aufrecht er-halten. Dadurch sind sie im Gegensatz zu vielen anderen Insekten während der gesamten Vegetationszeit aktiv und in der Brutaufzucht von kleinklimatischen Schwankungen weitgehend unabhängig.

Der Jahreszyklus eines Waldameisenvolkes beginnt im Frühjahr mit der Aktivierungsphase. Wenn die Sonne den Boden langsam erwärmt, setzen sich die Waldameisen den wärmenden Sonnenstrahlen aus. Zunächst wärmen sie ihren Körper auf, später tragen sie mit ihren aufgeheizten Körpern die Wärme in die Nestkuppel, so dass die Nesttem-peratur langsam erhöht wird. Unmittelbar nach dem „Son-nenbad“, z.T. auch schon während dieser Phase, beginnen Außendienstarbeiterinnen, die Nestumgebung nach mög-lichen Futterquellen zu erkunden. Gleichzeitig sind andere Arbeiterinnen mit dem Wiederaufbau der Nestkuppel be-schäftigt. Das Waldameisennest wirkt nur scheinbar un-veränderlich; in Wirklichkeit stellt es ein sehr dynamisches Gebilde dar, das einem ständigen Umbau unterliegt.

Unmittelbar danach legen die Königinnen ihre ersten Eier, sog. Wintereier, im Kuppelbereich ab (Fortpflanzungspha-se). Daraus schlüpfen kleine weiße Larven, die sich durch Fütterung mit hochwertigem Nahrungssaft von Jungarbei-terinnen des letzten Jahres zu geflügelten Geschlechtstie-ren entwickeln. Ameisenweibchen entstehen aus befruch-teten, die Männchen dagegen aus unbefruchteten Eiern. Durch die Begattung erhält das Weibchen einen Samen-vorrat, der für sein gesamtes Leben ausreicht. Während die Männchen kurz nach der Begattung sterben, brechen die begatteten Weibchen zunächst ihre Flügel ab. Nur einigen wenigen Jungköniginnen gelingt die Aufnahme im Mutter-nest oder in einem Zweignest.

Nach Ablage der Wintereier verlassen die Altkönigin-nen den oberen Bereich der Nestkuppel und legen im un-terirdischen Nestteil nur noch normale Eier, sog. Sommer-eier, aus denen ausnahmslos Arbeiterinnen hervorgehen. Brutpflegerinnen übernehmen zunächst Transport und Einspeicheln der Eier, später Fütterung und Umlagerung der Larven bzw. Puppen. Nach etwa fünf bis sechs Wochen schlüpft die ausgereifte Jungarbeiterin. Es beginnt die ei-gentliche Aufbauphase.

Das Riesenvolk der Waldameisen und vor allem ihre Brut müssen von März bis September/Oktober ausreichend mit Nahrung versorgt werden. Dazu durchstreifen Jägerinnen die Nestumgebung nach Beute und greifen alles an, was sich bewegt und in ihr Beuteschema passt. Honigtausamm-lerinnen ziehen zu ihren Rindenlauskolonien auf den ent-sprechenden Wirtsbäumen (z.B. Eiche, Birke, Fichte, Tanne, Kiefer) und tragen den Honigtau in ihrem Kropf ins Nest. Dort geben sie ihn an andere Nestgenossinnen weiter, z.B. an Brutpflegerinnen.

Nicht selten kommt es vor, dass zum Sommer hin ein Teil des Waldameisenvolkes aus dem alten Nest auszieht und in der Nähe ein Tochternest gründet. Durch diese natürliche Ablegerbildung können große Nestverbände (Kolonien) entstehen, wobei die Verbindung zwischen Mutter- und Tochternest oft über Jahre erhalten bleibt.

Gegen Ende des Sommers bereiten die Waldameisen durch umfangreiches Minieren das unterirdische Kammer- und Gangsystem für die Überwinterung vor. Gleichzeitig tragen die Außendienstarbeiterinnen noch umfangreich Nahrung ein, die als Reservestoff in Form von Fett im Hin-terleib gespeichert wird (Speicherphase).

Mit fallenden Außentemperaturen bricht der soziale Wär-mehaushalt zusammen, die Nestöffnungen werden fest verschlossen. Die große Masse der Waldameisen zieht sich in die Nesttiefe zurück. Während der kältebedingten Ru-hezeit befinden sich die Waldameisen in einer Kältestarre, wobei nur äußerst minimal Reservestoffe verbraucht wer-den (Ruhephase).

Bereits 1774 sind die Hügel bauenden Waldameisen wegen ihres hohen ökologischen Stellenwerts unter be-

Hoher „Waldameisen-Hügel“ an einem schattigen Standort im Thüringer Wald

Foto: D. Bretz

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sonderen Schutz gestellt worden. Nach der Bundesarten-schutzverordnung (BArtSchV8) zählen heute sämtliche Hü-gel bauenden Waldameisen mit Ausnahme der Blutroten Raubameise zu den „besonders geschützten“ Tierarten und unterliegen nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) einem besonderen Schutzstatus.

Die Vernetzung der Waldameisen in der Tier- und Pflanzen-welt des Waldes ist mannigfaltig und bewirkt eine Stabili-sierung des ökologischen Gleichgewichts. Hier findet man auch die eigentliche Leistung der Waldameisen im Sinne von „Waldschutzingenieuren“ (Möller 2005). Mit Wald-ameisen ist die Lebensgemeinschaft des Waldes wesentlich gefestigter als ohne, denn die Waldameisen sind eine wich-

tige Nahrungsgrundlage für viele Waldtiere, bedeutende Verbreiter von Samen, wirksame Vertilger von Schadin-sekten, Förderer des für viele Insekten notwendigen Ho-nigtaus, in ihren Nesthügeln Gastgeber für viele Tierarten sowie nicht zuletzt Bodenbildner. Waldameisen wirken als wichtiges Schlüsselglied im Ökosystem auf die Glieder der Lebensgemeinschaft des Waldes, aber selbstverständlich wirken auch diese auf die Waldameisen zurück.

Der beste Schutz der Waldameisen besteht in der Erhaltung und optimalen Gestaltung ihrer natürlichen Lebensräume. Nach Möller (2005) muss Ziel des biologischen Waldschut-zes die Erhaltung einer dauerhaften, möglichst optimalen Umgebung der Nester bzw. Kolonien durch waldbauliche Überlegungen und Maßnahmen sein (Naturgemäße Wald-wirtschaft, Waldrandgestaltung, Strukturvielfalt, Totholz-reichtum). Diese Einsicht muss konsequent fortgesetzt werden, denn Ameisenschutz ist nachhaltiger Waldschutz.

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Dipl.-Biologe Dieter Bretz ist Mitglied des Wissen-schaftlichen Beirats der Deutschen Ameisenschutz-warte, E-Mail: [email protected]

Autor

Deutsche Ameisenschutzwarte Die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V. (DASW) als Dachverband ihrer Landesverbände hat sich zur Aufgabe gemacht, besonders die Hügel bauenden Waldameisen zu schützen, zu fördern und ihre Le-bensräume zu sichern.

Jeder Landesverband der DASW berät in Fragen des Ameisenschutzes und stellt Informationsmaterial zur Verfügung. Die Landesverbände bilden Ameisen-heger aus, damit diese als Sachkundige bei der Hege der Waldameisenbestände und auch bei Rettungs-umsiedlungen von akut bedrohten Ameisenvölkern tätig werden können.

Wichtige Informationen zum Waldameisenschutz sowie kompetente Beratung bei Problemen mit Ameisen finden Sie im Internet unter:

www.ameisenschutzwarte.de

Honigtausammlerinnen bei Eichenrindenläusen

Foto: D. Bretz

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Im März schlug ein neuer UN-Bericht Alarm mit der Meldung, dass in immer mehr Ländern Bie-nen sterben. Bisher war es eher ein lokales oder regionales Phänomen gewesen, beschränkt vor allemaufAmerikaundEuropa.Seit1998wur-de in Mittel- und Südeuropa massives Bienen-sterben beobachtet. 2004 sank in Nordamerika die Zahl der Völker auf den Stand vor 50 Jahren, obwohl sich die landwirtschaftlichen Flächen in dieser Zeit beträchtlich ausgeweitet hatten.

Inzwischen melden mit China und Ägypten Länder aus zwei weiteren Kontinenten starke Verluste. Über ein Dutzend Gründe werden für den Rückgang genannt, auch wenn man noch nicht genau weiß, wie die Ursachen zusammen-wirken. Eine wichtige Rolle spielen wohl Schädlinge, wie die gefürchtete Varroa-Milbe, die auch den deutschen Bienen zusetzt. Chemikalien und zerstörte Lebensräume sind wei-tere Gründe. Wie es zum berüchtigten Völkerkollaps (kurz CCD) kommt, bei dem Völker ohne ersichtlichen Grund zu-sammenbrechen, ist auch nicht geklärt.

Die Menschheit, so der UNEP-Direktor Axel Stein bei der Vorstellung des Berichtes, hänge der Illusion nach, dass im 21. Jahrhundert alles durch den technischen Fortschritt ge-löst werden könne. Die Bienenentwicklung beweise jedoch das Gegenteil. Tatsache ist, dass von den 100 wichtigsten Nutzpflanzen der Welt 70 von den Bienen bestäubt werden müssen.

Bienensterben�–�ein�globales�Problem?Sabine�Krömer-Butz

Der Imker freut sich über den Honigeintrag seiner Bienen.

Foto: J. Hoffmann

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12� Unscheinbare�Waldhelfer

Wir haben Dr. Otto Boecking vom Institut für Bienenkunde in Celle nach seiner Einschätzung der Situation befragt:

Jedes Jahr im Frühjahr hört man wieder Horrorzahlen über das Sterben der Honigbienen. Dieses Frühjahr bildet keine Ausnahme. 40 % Völkerverluste in Italien, in Spanien bis zu 80 %. Wie sieht in Deutschland die aktuelle Situati-on aus?

Noch liegen keine abschließenden Ergebnisse für Deutsch-land vor. Eine aktuelle Umfrage des LAVES Bieneninstitu-tes Celle hat für Niedersachsen eine Winter-Verlustrate von durchschnittlich 11,9 % erbracht. Das sind geringere Verluste als in den Vorjahren. Sie sind aber immer noch zu hoch. Eine Dimension, die in keinem anderen Bereich der Nutztierhaltung akzeptiert wird. Auch wenn ein er-heblicher Teil der befragten Imker im letzten Winter keine Verluste zu beklagen hat, so gibt es auch wieder Imkereien mit Totalausfällen. Jedes verlorene Bienenvolk ist für den betroffenen Imker bzw. die Imkerin nicht nur ein schmerz-lich emotionaler, sondern auch ein echter wirtschaftlicher Verlust, vergleichbar einem Landwirt, dem seine Milchkü-he sterben.

Die ersten beunruhigenden Nachrichten kamen vor Jah-ren aus den USA. Wo lagen hier die Gründe und wie sieht es heute aus?

Die Verhältnisse in den USA sind mit denen in Deutschland überhaupt nicht vergleichbar. Schon die Struktur und die Art der Bienenhaltung unterscheiden sich grundlegend. So sind in den USA Imkereien mit mehreren tausend Völkern typisch. Hingegen überwiegt hierzulande die Freizeitim-kerei. Mehr als 60 % dieser Freizeitimker haben weniger als zehn Völker. Zudem dient ein Teil der Imkereien in den USA reinen Bestäubungsdiensten. Bienenvölker werden auf großen Trucks alljährlich für Bestäubungszwecke quer durch die USA transportiert. Schon allein das stresst die Bienenvölker enorm und es kommt hierdurch zu Verlusten. Neben echten Managementdefiziten sind in den USA pri-mär die Varroa-Milbe, deren unzureichende Bekämpfung und assoziierte Viren als Gründe für die Völkerverluste verantwortlich. Auch wenn das mediale Echo mittlerweile etwas geringer ist, halten die Verlustzahlen in den USA an.

2008 gab es in Süddeutschland ein starkes Bienenster-ben. Sind bestimmte Pestizide ein Hauptgrund dafür?

Die dramatischen Bienenverluste 2008 (Flugbienenverluste und damit die Schwächung der Völker) wurden nachweis-lich durch die fehlerhafte Ausbringung von Insektiziden in der Rheinebene südlich von Karlsruhe bis in das Markgräf-ler Land verursacht. Sie sind aber nicht dem allgemeinen Bienenrückgang in Deutschland gleichzusetzen, der we-sentlich mit der Altersstruktur der Imker und demographi-schen Fakten zu erklären ist. Von den ausgebrachten Wirk-stoffen ist Clothianidin das bienengefährlichste und konn-te daher als Ursache der umfangreichen Bienenschäden identifiziert werden. Clothianidin wurde gegen den West-lichen Maiswurzelbohrer eingesetzt. Die hierdurch primär verursachten Flugbienenverluste hatten eine erhebliche Schwächung der betroffenen Bienenvölker zur Folge. Diese Bienenschädigungen waren und bleiben hoffentlich eines der zukünftig zu vermeidenden Sonderfälle. Generell aber gibt es keinerlei Datenmaterial dafür, dass Pestizide für den Bienenrückgang in Deutschland verantwortlich sind. Das Deutsche Bienenmonitoring (DEBIMO) hat klar herausgear-beitet, dass die Winterverluste in Deutschland hauptsäch-lich auf die Varroa-Milbe und Bienenviren zurückzuführen sind.

Wichtige Bereiche der Landwirtschaft sind von der Be-stäubung durch Bienen abhängig, sonst drohen Ernteein-bußen. Wie kann man die Erholung der Bienenbestände erreichen?

Die Honigbiene zählt aufgrund ihrer enormen Bestäu-bungsleistung volkswirtschaftlich betrachtet zu den dritt-wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren nach Kühen und Schweinen. Daher ist es äußerst wichtig, dass die Im-kerschaft und Landwirtschaft in gutem Einvernehmen mit-einander kooperieren. Beide Bereiche sind aufeinander an-gewiesen. Wesentlich sind zwei Problembereiche zukünftig

Otto Boecking

Foto: L. Dreisen

Raps, der während der Blütezeit mit seiner gelben Far-be viele Regionen in Deutschland prägt, profitiert von der Bestäubung durch Mehrertrag

Foto: L. Dreisen

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für den Fortbestand dieser Interessengemeinschaft not-wendig anzugehen. Die Forderung nach Verbesserung der Nahrungsquellen für Bienen und damit einhergehend auch für zahlreiche andere Insektenarten muss von allen Nutz-nießern der Bestäubung praktisch umgesetzt werden. Ins-besondere Pollen ist eine wichtige Nahrungsgrundlage für das Bienenvolk und durch die Intensivierung der Landwirt-schaft gibt es hier Kompensationsbedarf. Zudem hat das Deutsche Bienenmonitoring erstmals fast flächendeckend in allen Bienenvölkern Rückstände von diversen Wirkstof-fen aus dem Pflanzenschutz im Bienenbrot (Pollen) nach-gewiesen. Diese weisen zwar keine direkt bienentoxischen Konzentrationen auf, gleichwohl gibt der Nachweis des Cocktails an Pflanzenschutzmittelrückständen in Pollen Anlass, die chronische Wirkung der Substanzen auf Bienen-völker zu untersuchen. Zudem sollte aber noch mehr daran gearbeitet werden diesen Eintrag in die Bienenvölker zu verringern zu helfen.

Was muss sich ändern, dass die Nahrungsgrundlage der Menschheit gesichert wird?

Derzeit ist die Nahrungsgrundlage der Menschheit weder durch die wiederkehrenden Bienenvölkerverluste noch durch die stattgefundenen Diversitätsverluste bei Wild-bienen in Gefahr. Angaben der FAO zufolge sind von etwa 100 Nutzpflanzen, die für 90 % der weltweiten Nahrungs-mittelproduktion nötig sind, 71 von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Das hebt zunächst die volkswirtschaft-lich wichtige Rolle der Honig- und der Wildbienen hervor. Auch der kürzlich erschienene UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) Bericht zur Lage der Bienen hat deutlich gemacht, dass die bislang verfügbaren Daten nicht ausreichend beweiskräftig sind, um eine weltweite Krise der Bestäuber und eine damit verbundene Krise der Nah-rungsmittelproduktion herzuleiten. Nüchtern betrachtet wäre das Ende der Menschheit aber auch ohne Honig-bienen noch nicht nahe. Vielen Kulturpflanzen, wie etwa Getreide, reicht der Wind zur Bestäubung, Kartoffeln ver-mehren sich sogar vegetativ. Dafür benötigen wir also nicht die Bienen. Vielmehr sollten diese alarmierenden Berichte zu nachweislich rückläufigen Bestäuberarten auf der Welt ein Alarmsignal sein, unser tägliches Handeln insgesamt zu hinterfragen und alles erdenklich auch in unserem Alltags-leben ändern, das der ungehemmten Ressourcennutzung und weiteren Intensivierung der Landwirtschaft Einhalt ge-bietet.

Eine Verbesserung der Imkerpraxis kann nach Ihrer Mei-nung den starken Zurückgang der Bienenvölker verhin-dern. Was muss sich ändern, dass mehr Imker diesen Weg gehen?

Betrachten wir die verschiedenen Einflussfaktoren, die auf das Wohlergehen der Bienen einwirken, so ist der wesent-liche Ansatzpunkt, das eigene imkerliche Handeln. Also die Art und Weise, wie man mit den Bienenvölkern umgeht und wie man dem Hauptproblem der Varrao-Parasitierung begegnet. Um die Imkerpraxis vor Völkerverlusten schüt-

zen zu können, bedarf es jetzt einer Hilfestellung. Im Rah-men eines Verbundforschungsprojekts mit den Universitä-ten Bochum und Hohenheim hat sich das LAVES Bienenin-stitut Celle dieser Aufgabe angenommen. Nach nun drei Jahren Projektarbeit ist eine imkerliche Betriebsweise erar-beitet worden, mit der die Imkerpraxis in Deutschland vor erhöhten Völkerverlusten geschützt werden kann, sofern das erarbeitete Know-how aufgenommen und in der Praxis umgesetzt wird. Bei der Optimierung der imkerlichen Be-triebsweisen hat sich eine Hilfe für die Imker herauskristal-lisiert, die eine einfachen, Betriebsweise mit Modul-Cha-rakter umfasst. Wesentliche Schwerpunkte dieser Module liegen bei der Jungvolkerstellung, der Varroa-Bekämpfung und der so genannten Spätsommerpflege der Alt- und Jungvölker. Insgesamt eignet sich diese Art der Völkerfüh-rung für den Freizeit- und den erwerbsorientierten Imker.

Über 100 Imker und Imkerinnen, die aktiv in das Projekt integriert sind, bestätigen den Erfolg dieser Projektarbeit schon allein dadurch, dass sie wesentlich geringere Völker-verluste (etwa 5 %) zu verzeichnen haben. Von den 381 Völ-kern, die die Kooperationspartner aus Celle, Bochum und Hohenheim im letzten Winter 2010 eingewintert haben und die entsprechend der neu erarbeiten Betriebsweise geführt wurden, haben 99,2 % diesen Winter 2010/2011 überlebt.

Unser�Wald�3�I�2011� Unscheinbare�Waldhelfer

Unscheinbare�Waldhelfer� 13

Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: [email protected]

Autorin

Auch der Wald bietet den Bienen Tracht, wie hier ein Lindenwald, dessen Samen später zur Vermehrung vom Forst geerntet werden.

Foto: O. Boecking

Page 14: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unscheinbare�Waldhelfer� Unser�Wald�3�I�2011

Die Nächte werden langsam wieder wärmer und somit sind es nicht nur wir Menschen, die abends wieder länger unterwegs sind. Auch die Kobolde der Nacht erwachen aus ihrem Win-terschlaf und können wieder vermehrt bei der nächtlichen Jagd nach Nahrung beobachtet werden – die Rede ist von Fledermäusen. Nach rund fünf Monaten Winterschlaf werden die 20 regelmäßig in Deutschland vorkommenden Fle-dermausarten langsam wieder aktiv.

Fledermäuse sind nahezu weltweit verbreitet und kommen auf fast jedem Kontinent vor. Weltweit gibt es rund 925 Ar-ten der Chiroptera (Fledertiere), etwa 30 davon kommen in Mitteleuropa vor. Sie sind damit nach den Nagetieren mit etwa 3000 Arten, die artenreichste Säugetierordnung der Welt.

Viele Mythen und Geschichten ranken sich um die nachtaktiven Flugakrobaten. Beim Gedanken an Fleder-mäuse haben viele Menschen vor allem gruselige Bilder wie blutsaugende, gefährliche Vampire vor Augen. Dabei sind die nachtaktiven Tiere, die einen Großteil ihres Lebens kopfüber-hängend verbringen, quasi mit ihren Händen flie-gen, und durch ihre Orientierung mit Hilfe von Ultraschall mit den Ohren sehen, weniger gruselig als vielmehr faszi-nierend. Zwar gibt es ein paar wenige Arten, die gelegent-lich Vogel- und Säugetierblut zu sich nehmen, allerdings leben diese Fledermäuse lediglich in Mittel- und Südame-rika und sind für den Menschen völlig harmlos, also keines-wegs mit blutrünstigen Bestien zu vergleichen. Neben den vegetarisch lebenden Flughunden, die überwiegend in den Tropen vorkommen und von Blütennektar und Früchten leben, ernähren sich unsere heimischen Fledermausarten ausschließlich von Insekten.

Kobolde�der�NachtJulia�Hoffmann

Foto: D. Nill, Naturfotografie

Die fünf bis elf Gramm schweren Braunen Langohren sammeln ihre Beute direkt von den Blättern ab.

Page 15: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unscheinbare�Waldhelfer� 15

Im Vergleich zu ihren Verwandten, den Flughunden in den Tropen sind unsere einheimischen Fledermausarten eher klein. Die kleinste in Deutschland lebende Art, die Zwerg-fledermaus bringt gerade mal 3,5 bis 8 Gramm auf die Waage und würde in einer Streichholzschachtel Platz fin-den. Dennoch wartet sie mit einer, für ihre Größe, beein-druckenden Flügelspannweite von etwa 20 Zentimeter auf. Die größte deutsche Verwandte, das Große Mausohr wiegt zwischen 28 und 40 Gramm und hat mit bis zu 43 Zentime-ter eine etwa doppelt so große Flügelspannweite wie die Zwergfledermaus.

Während die Fledermäuse bei der Jagd in der Dämmerung entlang von Fluss- und Bachläufen, sowie rund um Straßenla-ternen recht häufig beobachtet werden können, bleiben sie uns im Wald meist verborgen. Dabei nutzen alle regelmäßig bei uns vorkommenden Fledermausarten den Wald auf ihre Art und Weise und in unterschiedlich intensiver Form. Einige nutzen ihn nur hin und wieder während andere Arten, wie die Bechsteinfledermaus, fast ausschließlich im Wald leben.

Je nach Art nutzen die Fledermäuse unterschiedlichste Teile des Waldes zur Jagd nach Nahrung. Fransenfleder-maus oder Graues und Braunes Langohr, als so genannte „Gleaner“ beispielsweise, sammeln ihre Beute direkt von Blättern entlang von Waldwegen und dem Waldrand ab, während Zwerg- und Wasserfledermäuse in unterschied-lichen Höhen über Gewässern, Lichtungen und Waldwe-gen nach Insekten jagen. Die zweitgrößte in Deutschland vorkommende Art, der Große Abendsegler hingegen jagt bevorzugt über offenen Flächen wie Wiesen und Äckern und ist somit eine der Arten, die man gelegentlich in der Abenddämmerung beobachten kann. Besonders das Brau-ne Langohr ist eine sehr gern gesehene Art in unseren Wäldern, da es unter anderem Waldschädlinge wie Eichen-wickler und Schwammspinner zu seinen Beutetieren zählt.

Der Wald vereint die beiden lebenswichtigen Ressourcen Nahrung und Quartier, während offene Kulturlandschaften auf Grund des Verlusts von Strukturelementen wie Hecken und Einzelbäumen meist keine passenden Voraussetzun-gen für das Überleben der Fledermäuse mehr bieten. Des Weiteren führt der Einsatz von Insektiziden oftmals zu ei-nem stark reduzierten Nahrungsangebot für die Tiere.

In den 1950er bis 1970er Jahren kam es zu starken Bestands- einbrüchen in vielen mitteleuropäischen Fledermauspopula-tionen. Seit dieser Zeit stehen viele von ihnen im besonderen Fokus des Naturschutzes. Auch wenn die Bestandszahlen ei-niger Arten heute wieder als stabil gelten, haben sie sich von diesen starken Populationseinbrüchen bis heute nicht er-holt. Alle in Deutschland vorkommenden Arten sind streng geschützt und Fledermausschutz ist ein Arbeitsschwerpunkt vieler Naturschutzverbände und -initiativen.

Ursachen für den Bestandsrückgang und die Gefähr-dung sind vielfältig. Die zunehmende Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und der damit einhergehende Verlust strukturreicher Landschaftsbereiche ist ein schwer-

wiegendes Problem für Fledermäuse. Hecken, Feldgehölze und Wegränder dienen den Fledermäusen nicht nur als Jagdhabitate, sie brauchen sie auch, um sich in der Land-schaft orientieren zu können.

Wälder werden bei uns in vielerlei Hinsicht intensiv ge-nutzt, so beispielsweise für Erholungsfunktion und als Wirtschaftsfaktor. Diese Nutzung unserer Wälder beinhal-tet gleich mehrere Konfliktpotentiale für die Tiere. Einige Arten verbringen ihren Winterschlaf in höhlenreichen Alt-bäumen, die oftmals aus Sicherheitsgründen für Besucher des Waldes, entfernt werden müssen. Zudem findet der forstwirtschaftliche Holzeinschlag meist im Winter statt, wenn die Populationen von außen unsichtbar in Hohlräu-men in Bäumen überwintern. Ob es sich bei dem einge-schlagenen Baum um einen Quartierbaum handelt, sieht man daher leider meist erst, wenn es bereits zu spät ist.

Inden1950erJahren war es vor allem der Einsatz des Insektizids DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) bei Dachsa-nierungen, der zu den drastischen Bestandseinbrüchen geführt hat. Auch heute stellt der Einsatz von Insektiziden eine große Gefahr für unsere heimischen Fledermausarten dar. Zum einen sorgt er für die Dezimierung der Insekten-zahlen, zum anderen reichert sich über die Nahrung auf-genommenes Gift im Fettgewebe der Fledermäuse an und kann, vor allem während des Fettabbaus im Winterschlaf, zu tödlichen Konzentrationen im Blut führen.

Große Schwierigkeiten bereitet Fledermäusen auch das Verschließen wichtiger Einfluglöcher und damit der Verlust wichtiger Quartiere bei der Sanierung alter Gebäude wie Häuser und Kirchen. Alle bei uns heimischen Fledermaus-arten sind schon in und an Gebäudequartieren nachgewie-sen worden. Ähnlich wie beim Wald als Lebensraum gilt auch hier, dass verschiedene Arten unterschiedlich stark an menschliche Bauwerke als Quartiere gebunden sind. Wäh-rend die Kleine und Große Hufeisennase ihre Sommerquar-tiere ausschließlich in und an Gebäuden suchen sind die Rauhautfledermaus und der Große Abendsegler hier eher selten zu finden.

Trotz stetig steigendem Interesse an Fledermäusen in den letzten Jahren, besteht weiterhin großer Forschungsbe-darf. Dies zeigt sich auch darin, dass sogar Mitten in Euro-pa, ständig neue Arten entdeckt werden, wie beispielswei-se 2001 die Nymphenfledermaus.

Allgemein ist bisher sehr wenig über Fledermäuse bekannt. Ein umfassender Schutz ist allerdings nur möglich, wenn wir die Ansprüche dieser Tiere an ihre Lebensräume und Umwelt kennen und verstehen lernen.

Unser�Wald�3�I�2011� Unscheinbare�Waldhelfer

Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin für das Jahr der Wälder bei der SDW;E-Mail: [email protected]

Autorin

Page 16: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Im Rahmen einer großen Pflanzaktion zum „Tag des Baumes“ wurden in Schalkstetten 2.000 Bäume gepflanzt, darunter zwei Elsbeeren, der Baum des Jahres. Mit königlicher Unterstüt-zung der Baden-Württemberger Waldkönigin Anja Eberhardt und zahlreichen Kindern und Fa-milien konnten die vom Unternehmen Staples Advantage gestifteten Bäume gepflanzt wer-den. Die Waldfreunde der SDW haben mit ihren Partnern ca. 150.000 Bäume gepflanzt.

Nicht nur mit einer Waldkönigin konnte diese Baumpflan-zung zum Tag des Baumes aufwarten, sondern auch mit einer kleinen Waldprinzessin. Waldkönigin Anja Eberhardt war mit ihrer drei Monate jungen „Waldprinzessin“ Lea aus dem Schwarzwald auf die Alb gekommen war, um dort die Pflanzer zu unterstützen. Zum 59. Tag des Baumes wurde dort mit 2000 Bäumen und Sträuchern ein 1,6 Hektar gro-ßes Naturschutzgebiet geschaffen. Bachbegleitend wurden dort Hecken und Baumreihen und Obstgehölze gepflanzt, die ein wichtiges vernetzendes Element in der Landschaft bilden werden.

In Schalkstetten wurde die Baumpflanzung durch ein rich-tiges Dorffest umrahmt. Die Landfrauen hatten Kuchen gebacken und kümmerten sich um das leibliche Wohl der Pflanzer. Das rote Kreuz hatte Zelte aufgestellt, die Jagd-hornbläser umrahmen die Feier mit Waldklängen und alles was Rang und Namen hatte war zugegen.

Unter dem Motto „Nachhaltigkeit steht Ihnen gut – dafür Pflanzen wir einen Baum“ hat Staples Advantage die Easy Tree Kampagne ins Leben gerufen und unterstützt die In-itiative der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Ent-wicklung von Wäldern. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, im Jahr des Waldes 2011 mindestens 10 Hektar Bäume in Deutschland pflanzen zu lassen. Im Rahmen der Kampagne spendet Staples – zusammen mit ausgewählten Herstellern – 1,5 % des Umsatzes mit Easy Tree Produkten aus dem EcoEasy Sortiment an die SDW.

Tag�des�Baumes� Unser�Wald�3�I�2011

16� Tag�des�Baumes

Christoph Rullmann ist SDW-Bundesgeschäftsführer; E-Mail: [email protected]

Autor

Die�„schöne�Else“�und�die�KöniginChristoph�Rullmann

Am Gedenkstein: (v.l.n.r.) Waldkönigin Anja Eberhardt, Mitglied des Vorstandes der SDW Baden-Württemberg Hermann Eberhardt, Landesvorsitzender der SDW Ulrich Burr, Ehrenmitglied des SDW Bundesvorstandes Ventur Schöttle, Ulrich Weidle als Vertreter der Firma Staples.

Mit der Pflanzung einer Blasenesche beendete Au-ßenminister Dr. Guido Westerwelle die Aktionen zum diesjährigen Tag des Baumes. Außenminister Wester-welle (2.v.r.) wurde durch SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern, dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (1.v.r.), SDW-Vizepräsidenten Marie- Luise Fasse und Ulrich Weidle, Staples Advantage (1.v.l.) un-terstützt.

Fotos: SDW

Page 17: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� Deutscher�Waldpädagogikpreis

Deutscher�Waldpädagogikpreis� 17

Die Freude war groß. Michaela Soiderer und Stefan Asenbeck von der Münchener Service-agentur KREATIVO strahlten um die Wette. Dass ihr Projekt den Deutschen Waldpädagogikpreis-gewonnen hatte, der mit 5.000 Euro dotiert ist, ließ alle Arbeit und Probleme vergessen.

Über den künstlerischen Weg Interesse bei Erwachsenen für den Wald zu wecken, ist das Ziel der beiden Preis-träger. Sie sind die Hauptinitiatoren des Ökologie- und Kunstprojektes „Wald der Bilder“ von KREATIVO und dem Team vom AmVieh-Theater.

„Wir sind sehr stolz und freuen uns riesig, dass wir in die-sem Jahr die Preisträger des Deutschen Waldpädagogik-preises sind“, so Michaela Soiderer von der Serviceagen-tur KREATIVO. Stefan Asenbeck, Leiter des Gewinnerpro-jekts ergänzt: „Da wir dieses Projekt im Rahmen unserer freiberuflichen Tätigkeit planen, organisieren und umset-zen, sind wir zu 100 Prozent auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Mithilfe des Preisgeldes können wir in diesem Jahr zusätzliche Aktionstage durchführen.“ Geplant ist unter anderem ein Aktionstag unter dem Mot-to „Auf Traumpfaden durch den ´Wald der Bilder “.

Entlang des Natur-Kunst-Pfads können Besucher ver-schiedene Skulpturen, Gemälde und poetische Texte be-staunen. Diese erscheinen zunächst nur als leuchtende Farbkleckse, fügen sich aber – wenn man den passenden Standort einnimmt – zu faszinierenden Bildern zusam-men. Neben Führungen werden offene Aktionstage oder individuelle Programme für Gruppen angeboten. Weitere Infos finden Sie unter www.wald-der-bilder.de.

Damit erhielt zum zweiten Mal eine bayrische Initiative den Deutschen Waldpädagogikpreis. Die SDW zeichnet jedes Jahr gemeinsam mit ihrem Partner RWE Innogy In-itiativen aus, die Wissen über den Wald vermitteln und sich die waldbezogene Umweltbildung zum Ziel gesetzt haben. In diesem Jahr stand die Umweltbildung für Er-wachsene im Mittelpunkt. „Den Initiatoren des „Wald der Bilder“ ist es auf besonders spannende Weise gelungen, den Naturraum Wald erlebbar zu machen“, so Stephan Lohr, Geschäftsführer der RWE Innogy Cogen. Über die Zuerkennung des Preises entscheidet eine unabhängige, interdisziplinäre Jury.

Innovative Projekte aus dem Bereich „Stadt & Wald“ ste-hen im Mittelpunkt des Deutschen Waldpädagogikpreis 2012. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2011. Weitere Informationen finden Sie unter www.deutscher-waldpaedagogikpreis.de.

Deutscher�Waldpädagogikpreis��geht�erneut�nach�BayernSabine�Krömer-Butz

Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: [email protected]

Autorin

Michaela Soiderer (mit Preis Ahornblatt) und Stefan Asenbeck (der Große im Hintergrund) von KREATIVO mit ihrem Team.

Neben perspektivischen Malereien werden auch Skulp-turen kreiert.

Foto: L. Gössinger

Foto: KREATIVO

Page 18: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

18� Bücher�&�Co.

Bücher�&�Co.� Unser�Wald�3�I�2011

Der deutsche Wald Keine Nation hat eine derart intensive Beziehung

zum Wald wie die unsere. Der Wald ist für die Deut-schen Inbegriff von Natur und Projektionsflä-che für Mythen, Ängste und Sehn-

süchte. Der deutsche Wald, von den Alpen bis Rügen, vom Erzgebirge bis zum Pfälzer Wald, hat viele Gesich-ter, und mit seiner genauen Kenntnis wächst auch die Entdeckerfreude an dieser Vielfalt.

In diesem Buch zeichnet Detlev Arens den deutschen Wald in all seinen Facetten. Zahlreiche Infokästen mit Baum- und Tierporträts und mehr als 400 farbige Abbildungen zeigen die Flora und Fauna des Waldes in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt. Ein unver-zichtbares Standardwerk für alle Ge-nerationen!

Detlev ArensDer deutsche WaldISBN-13:978-3-7716-4427-7Preis:39,95Euro

Neue Baumhäuser der Welt Mit diesem Buch nimmt der renommierte

Baumhaus-Archi-tekt Pete Nelson seine Leser mit zu einer aufregenden Tour zu über 35 neuen Baumhäu-sern. Mit seinen Texten und Bildern lässt uns der Autor

das universelle Gefühl entdecken, das Baumhäuser vermitteln: Wohnen in einer Welt weit entfernt vom Alltag. Das Buch ermutigt seine Leser, der Sehnsucht nach Natur nachzugeben – sei es mit dem Bau eines Baumhau-ses oder einfach einem Spaziergang zwischen Baumstämmen. Ein Buch für Träumer oder zum Träumen!

Pete NelsenNeue BaumhäuserISBN:978-3-85033-276-7Preis:29,90Euro

Die Fledermäuse Europas Das vorliegende Handbuch vermittelt

detaillierte Infor-mationen über die in Europa vorkom-menden Fleder-mausarten. Nach einem Bestim-mungsschlüssel, der zu den Famili-en und Gattungen führt, werden alle

Arten ausführlich, mit Angaben zu Verbreitung, Verhalten und Ökologie, portraitiert.

In Verbindung mit einer Vielzahl von Abbildungen, Verbreitungskarten und brillanten Farbfotos aller in Eu-ropa vorkommender Arten bietet das Handbuch ein umfangreiches Nachschlagewerk mit allen wichti-gen Informationen rund um Fleder-mäuse. Vom ersten interessierten Nachschlagen bis hin zur detaillierten Suche nach bestimmten Informatio-nen findet sich in diesem Buch alles Wissenswerte rund um die Ordnung „Chiroptera“ (Fledertiere). Ein Buch für Fledermausfreunde!

Franz Krapp (Hrsg)Die Fledermäuse EuropasISBN:978-3-89104-750-7Preis:99,00Euro

Entdecke die Welt mit Polo Pro-peller – Der Wald Gemeinsam mit

dem neugierigen Polo Propeller ge-hen die kleinen Leser auf eine spannende Entde-ckungsreise durch den Wald. Rehe kommen aus dem

Dickicht, Ameisen wandern aus ihrem Bau und im Winterwald hinterlassen die Tiere Spuren im Schnee- mit den Folieneffekten auf jeder Doppelseite können die Kinder den ganzen Wald in Bewegung bringen. Durch diese interaktive Wissensvermittlung, die hochwertigen Illustrationen und al-tersgerechten Texte lernen die Kin-der spielerisch die vielen Tiere und Pflanzen im Wald kennen. In einer

ganzen Reihe Bücher nimmt Polo Propeller die Kindergartenkinder mit auf spannende Entdeckungsreisen in ihrem direkten Lebensumfeld. Neben dem Wald können die kleinen Leser außerdem wilde Tiere, die Baustelle oder den Körper entdecken und ken-nen lernen.

Maren von KlitzingEntdecke die Welt mit Polo Propeller – Der WaldISBN:978-3-7891-8463-5Preis:14,95Euro

Nachhaltigkeit erleben „Aus der Praxis für die Praxis!“ Getreu die-

sem Motto haben Försterinnen und Förster – zusam-men mit Expertin-nen und Experten aus der Wissen-schaft – Vorschlä-ge für die Umset-zung einer Bildung

für nachhaltige Entwicklung (BNE) für Schüler der Grundschule und der Sekundarstufe I zum Thema Wald erstellt. Das Ergebnis sind 12 praxist-augliche und einfach umzusetzende BNE-Veranstaltungen mit Titeln wie „Auf der Ameisenstraße zur Nachhal-tigkeit“, „Uncoole Zeiten“ oder „Holz als Begleiter der Menschheit“. Jeder Praxisentwurf setzt sich aus einer innerschulischen Vorbereitung, der Aktion im Wald sowie einer Nach-bereitung zusammen und wurde bereits erprobt. Eine beiliegende CD enthält zahlreiche Begleitmaterialien wie eine Ablaufbeschreibung, Hin-weise für Planung und Organisation, Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken sowie Texte und Informationen, die den Einsatz in der Praxis erleichtern.

Beate Kohler, Armin LudeNachhaltigkeit erleben – Praxisentwürfe für die Bildungs-arbeit in Wald und SchuleISBN:978-3-86581-222-3Preis:34,90Euro

Page 19: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Aktion� 19

Drinnen erleben, was draußen los ist:

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Die Zeitschrift der SDW entführt Sie alle zwei Monate auf eine einzigarti-ge Entdeckungsreise durch ein Öko-system mit vielen Facetten und Ge-heimnissen.

Freuen Sie sich auf spannende Be-richte, Reportagen und Interviews sowie Tipps zu den Themen Umwelt, Ökologie und Freizeit!

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Unser Wald 6 I 2010

XXXXTiere in der Stadt | Elsbeere – Baum des

Jahres 2011

Unser WaldZeitschrift der Sch

utzgemeinschaft Deutscher Wald

1.Ausgabe

Jan./Feb

ruar

2011

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Page 20: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

20� Natur�–�Tiere

Natur�–�Tiere� Unser�Wald�3�I�2011

Der Deutsche Bundestag ver-gibt in jedem Jahr etwa 100 Stipendien an junge Menschen insbesondere aus den ehema-ligen Ländern des Ostblocks. In diesem Jahr arbeitet Frau Marija Chorbeva aus Ohrid in Mazedonien im Büro von Dr. Christel Happach-Kasan, Mit-glied des SDW-Bundesvorstan-des. Sie hat Frau Chorbeva ge-beten, einen Bericht über die Entdeckung der Kastanienmi-niermotte und ihre Heimat zu schreiben.

Im Jahr 1983 machte der Agronom Slave Filev aus Ohrid eine beunruhi-gende Entdeckung: Die Blätter der weißblühenden Rosskastanien ver-färbten sich dunkelbraun und began-nen vorzeitig abzufallen. Zusammen mit Prof. Dr. Duška Simova-Tošiќ aus Belgrad begann er diese Erscheinung zu erforschen. Beide haben fest-gestellt, dass die Bäume von einer Blattmotte befallen waren. Die ers-ten Erkenntnisse wurden 1984 auf einem jugoslawischen Symposium in Struga (Mazedonien) veröffentlicht. Aufgrund weiterer Forschungen wur-de diese Motte nach ihrem Entde-

ckungsort Ohrid als Cameraria ohri-della genannt.

Ohrid ist meine Geburtsstadt und es ist ein ungewöhnlicher Zufall, dass ich nun als Stipendiatin im Büro von Dr. Christel Happach-Kasan arbei-te, die schon seit geraumer Zeit auf den Schädling aufmerksam macht. Der SDW und Menschen wie Christel Happach-Kasan ist es zu verdanken, dass Kinder in ganz Europa im Herbst Kastanienblätter sammeln, um die weitere Ausbreitung der „Killer-Mot-ten“ („Killer-Motten bedrohen die Biergärten“, tz, 24.07.98) zu verhin-dern.

Ohrid – Die Perle Mazedoniens Die antike Stadt Ohrid gehört mit ihrem See zu den schönsten und at-traktivsten Städten der Region – ei-ne Perle alter Architektur. Römer, Türken, orthodoxe Christen haben in den vergangenen Jahrhunderten das Stadtbild geprägt. Die kleine Kloster-kirche des Hl. Johannes von Kaneo ist das wohl am meisten fotografier-te Objekt von ganz Mazedonien. Sie wacht über die kleine Fischersiedlung Kaneo Im Jahr 1270 wurde sie auf ei-ner über den See hinausragenden Felsenspitze in Kreuzform gebaut. Ih-re berühmten Fresken zeichnen sich durch eine Kombination von byzan-tinischen und armenischen Kunste-lementen aus. Die Kirche war lange Zeit unbenutzt und hat sich ihren ur-sprünglichen Charme bewahrt.

Der Ohridsee ist der größte See in Mazedonien und – wie ich finde – der schönste. Er befindet sich 695 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 349 Quadratkilo-meter. Die Quelle – wenn man es so nennen möchte – ist ein kaltes, durch Kalkstein gereinigtes Gewässer, wel-ches vom höher gelegenen Prespa-see durch den Gebirgszug Galičica fließt. Dieser Gebirgszug trennt den Ohridsee vom Prespasee.

Der Ohridsee gehört zu den ältes-ten und tiefsten der Welt. An seiner tiefsten Stelle misst er 289 Meter. Sein Alter wird auf 2,6 Millionen Jahre geschätzt. In ihm leben verschiedene endemische Arten: Pflanzen und Tie-re, die nirgendwo sonst auf der Welt gefunden werden. Zu ihnen gehört die Ohridforelle, eine Delikatesse der Region, aber auch verschiedene Krebs- und Schneckenarten sowie Seeschwämme. Im See gibt es Aale, deren besondere Zubereitung zum Ohrid-Aal bei den Gästen beliebt ist. Aus diesen Gründen zählen beide Se-en und der Nationalpark Galičica zum UNESCO-Weltnaturerbe, die Stadt Ohrid wurde als Weltkulturerbe aus-gezeichnet.

Die Republik Mazedonien ist, wie auch Deutschland, ein Waldland. Knapp die Hälfte der 25.333 Quad-ratkilometer ist von Wald bedeckt. Die in den Tälern vorherrschenden Rotbuchen und Kastanien werden ab etwa 1.200 Meter von Nadelhölzern wie Tannen und Kiefern abgelöst. In den Uferregionen von Ohridsee und Prespasee wachsen Feigen- und Walnussbäume sowie Zypressen. Im Nationalpark Galičica ist eine kleine Population des Balkan-Luchses hei-misch. Der Nationalpark zeichnet sich aus durch eine ungewöhnlich reiche Flora mit zahlreichen endemischen Pflanzenarten.

Die weißblühende Rosskastanie ist im südlichen Teil der Balkanhalb-insel verbreitet und kommt in be-stimmten isolierten Lokalitäten in Mazedonien, Griechenland, Albanien und Nordostbulgarien vor. In Maze-donien wird sie vorwiegend im west-lichen Teil, in Ohrid, im Tal des Flusses Crni Drim und auf dem Berg Galičica gepflanzt. Als einer der schönsten Bäume schmückt die Rosskastanie die Parks und Alleen der Stadt am Ohridsee. In den Wäldern ist sie sehr wenig vertreten. In den letzten Jah-ren jedoch hat die mazedonische

Ohrid – die Heimat der KastanienminiermotteMarija�Chorbeva

Mazedonien

Griechenland

Serbien

Albanien

BulgarienKosovo

Page 21: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� Natur�–�Tiere

Natur�–�Tiere� 21

Regierung Aufforst-Aktionen organi-siert, bei denen auch Rosskastanien gepflanzt wurden.

Die Miniermotte aus Ohrid Und genau bei diesen wunderschönen Bäumen wurde die Kastanienmot-te in Mazedonien zum ersten Mal gefunden. Dennoch ist Mazedonien nicht die ursprüngliche Heimat der Kastanienminiermotte. Es wäre sonst zu erwarten, dass der Befall der Kas-tanien mit der Motte von natürlichen Feinden wie Parasiten begrenzt wür-de. Wissenschaftler vermuten, dass die Motte aus südlicheren Gegen-den eingewandert ist. Um natürliche Feinde der Motte zu finden, mit de-nen sie dann bekämpft werden kann, wird jetzt nach der Ursprungsheimat der Motte gesucht.

Die Motte ist etwa fünf Millimeter lang und mit ausgebreiteten Flügeln etwa acht Millimeter breit. Die Vor-derflügel sind kupferglänzend mit weißlichen Querbändern und die Hin-terflügel eng und federartig. Bei der Kastanienminiermotte treten meist drei sich überlappende Generationen im Mai, Juli und September auf. Die abgeflachten Eier werden ausschließ-lich auf der Blattoberseite abgelegt. Ein Weibchen legt ca. 20 Eier ab und nach etwa drei Wochen schlüpfen die Junglarven. Diese gehören zum „Saftschlürfertyp“, d. h. sie minieren – fressen sich also einen Gang von ein bis zwei Millimeter Länge – strich-förmig parallel zu einem Blattnerv – den sie dann seitlich voraustreiben. Während des zweiten und dritten Larvenstadiums zählen die Larven zum „Gewebefressertyp“ – sie bauen nun die Mine zu einem kreisförmigen Gebilde aus, der einen Durchmesser von bis zu acht Millimeter erreichen kann. Im vierten und fünften Larven-stadium sind die Larven nicht mehr abgeplattet, sondern rundlich und deutlich segmentiert. Auch in diesen beiden Stadien gehören sie zum „Ge-webefressertyp“ und bauen ihre Mi-ne weiter aus. Die Auswirkungen auf die Blätter sind katastrophal. Diese Wohnstätten der Larven können 30-40 Millimeter groß werden und zwei Seitennerven des Kastanienblattes überlappen. Nach dem fünften Lar-

venstadium folgt das Einspinnstadi-um. Die anschließende Puppenruhe beträgt 12 bis 16 Tage (im Sommer), oder etwa sechs Monate (bei der überwinternden Generation). Bald nach dem Schlüpfen sind die Motten geschlechtsreif.

Die Motten befallen fast aus-schließlich die weißblühende Ross-kastanie. Wenn die Schädigungen mehrere Jahre hintereinander auf-treten, kann dies zu einer verminder-ten Vitalität der Bäume führen.

Für eine wirksame Befallsminderung und Bekämpfung muss im Herbst das Falllaub gründlich entfernt werden. Dadurch ist zwar keine vollständige Bekämpfung der Motte möglich, aber der Befallsdruck der 1. Generation wird deutlich herabgesetzt. Es gibt Pflanzenschutzmittel, die prinzipiell zur Bekämpfung der Motte geeignet sind, doch hat ihre Anwendung ver-schiedene Nachteile, andere Insekten werden geschädigt und die Anwen-dung ist sehr teuer. In Mazedonien wird die Bekämpfung der Motte der Natur überlassen. Natürliche Feinde sind zum Beispiel Vögel, insbesondere die Meisen, die die Larven fressen und an ihre Jungen verfüttern.

Die Wirkung dieser Motte auf die Rosskastanien verringert jedoch nicht die ureigene Schönheit meiner Heimatstadt Ohrid. Überzeugen Sie sich selbst. Nicht nur die Landschaft ist wunderschön, eine Reise lohnt sich auf wegen der mazedonischen Gastfreundschaft.

Marija Chorbeva ist Stipendiatin des Deutschen Bundestages, E-Mail: [email protected]

Autorin

Dank Alf Jark vom SDW-KV Rends-burg-Eckernförde setzt sich die SDW seit Jahren für den Schutz der Kastanien ein. Wer mehr über die Aktion erfahren und mitma-chen möchte, kann sich unter www.sdw.de und www.rettet-die-kastanien.de informieren oder wendet sich an die Presse-stelle des SDW-Bundesverbandes ([email protected]). Der diesjährige Aktionstag ist am 12. November 2011.

Viel fotografiert: Die kleine Klosterkirche des Hl. Johannes von Kaneo

Foto: M. Chorbeva

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SDW-Tagung� Unser�Wald�3�I�2011

22� SDW-Tagung

Am 22. und 23. Februar lud die SDW zur Waldpädagogik-tagung „Erwachsenenbildung im Wald“ nach Lübeck ein. Et-wa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich in der Hansestadt und erlebten eine Tagung, die nach Meinung vie-ler Teilnehmer einen nicht nur inhaltlich für die Arbeit wei-tergebracht hat, sondern auch für die eigene Entwicklung von Bedeutung war.

Es war gar nicht so einfach, Referen-ten zum Thema Erwachsenenbildung im Wald zu finden. Bisher beschränk-ten sich anscheinend die meisten Angebote im Bereich Waldpädagogik auf Kinder und Jugendliche. Aus die-sem Grund wurde es Zeit, dieses The-ma im größeren Kreis zu diskutieren.

Die Podiumsdiskussion zur Einlei-tung der Tagung stand daher unter der Fragestellung „Erwachsene – die unentdeckte Zielgruppe im Wald?“. Der SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern, Dr. Christel Happach-Kasan, die Vorsitzende der SDW-Schleswig-Holstein, Peter Lohner, Referent im

Bundeslandwirtschaftsministeriums, Johann Böhling vom Landwirtschafts-ministerium Schleswig-Holstein und Nicole Fürmann, die SDW-Beauf-tragte für Waldpädagogik, stellten sich den Fragen von SDW-Bundes-geschäftsführer Christoph Rullmann, der als Moderator die Tagung leitete.

Im ersten Fachvortrag der Tagung gab Markus Bretschneider vom Bun-desinstitut für Berufsbildung eine Übersicht zum Thema „Bestands-struktur und Bestandsentwicklung – Trends in der Erwachsenenbildung“. Es gibt verschiedene Berufe und Fort-bildungen im Bereich Waldpädagogik u.a. den Zertifikatslehrgang, der in einigen Bundesländern angeboten wird. Die Erwachsenen sind als Ziel-gruppe für Fort- und Weiterbildun-gen insgesamt insofern interessant, da die Teilnahme an Veranstaltungen grundsätzlich freiwillig erfolgt und sich die Erwachsenen einen Mehr-wert versprechen, wobei berufliche Beweggründe beim Besuch von Fort-bildungen dominieren.

„Erwachsenenbildung in der Um-weltpädagogik“ hieß der Vortrag von Dr. Heino Apel, der den Teilnehmern grundsätzliche Informationen liefer-te. Für ihn ist die Waldpädagogik ein Teil der Umweltbildung. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird – zumindest in Deutschland – als Modernisierung der Umweltbil-dung betrachtet.

Bei allen Aktionen und Veranstal-tungen sollte berücksichtigt werden, dass man durch Bildung nicht bekeh-ren kann und dass bei den Erwachse-nen ein Bildungswunsch entstehen muss.

Als Einstieg in seinen Vortrag „Über den Berg – mit Substituierten zu Fuß über die Alpen“ zeigte Nor-bert Wittmann von der mudra-dro-genhilfe einen Film über das Projekt, in dem eine Gruppe bei der Überque-

rung der Alpen aufgenommen und auf die Hintergründe der Drogenab-hängigkeit der einzelnen Teilnehmer eingegangen wurde.

Nach diesem sehr emotionalem Film ging der Referent auf die Ursachen und Wirkungen von Drogenabhän-gigkeit ein und erläuterte, wie das Projekt den Personen dieser gesell-schaftlichen Randgruppe eine Chan-ce gibt, zu sich selbst zu finden und wieder so etwas wie Lebensfreude zu erfahren. Ein großer Teil der Teilneh-mer hat durch diese Naturerfahrung den Weg zurück ins „normale“ Leben geschafft und wieder eine Arbeit ge-funden.

Da der Bahnstreik ein Kommen für Ulrich Dettweiler von der Tech-nische Universität München unmög-lich machte, wurde er über seinen Computer zugeschaltet und konnte so seinen Vortrag „Sinndimensio-nen: Bewegungserfahrungen in der Natur“ den Teilnehmern vorstellen. Dabei betonte der Referent, dass der Mensch in Aktivitäten einen Sinn er-kennen muss, damit es nicht langwei-lig wird. Ein Hinweis, der mit Sicher-heit für viele Praktiker sehr wertvoll war.

Der Feldberg-Ranger Achim Laber brachte mit seinem Vortrag „Humor in der Umweltbildung“ das Publikum zum Lachen und zeigte dadurch, dass sein Konzept aufgeht. Denn seiner Erfahrung nach, bleiben Botschaf-ten, die humorvoll herübergebracht werden, bei der Zielgruppe besser hängen. Allerdings räumte er auch ein, dass Humor nicht bei allen Teil-nehmern angebracht ist und dass der Humor authentisch sein muss.

Ibrahim Ismail von Paidaia – Neue Wege stellte sein Konzept „Neue We-ge im Streetworking“ vor, mit dem er hauptsächlich versucht, Kinder und Jugendliche mit Migrationshinter-grund zu betreuen. Dabei hat er die

Waldpädagogiktagung in LübeckJens�Stengert

Fotos: J. Stengert

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Erfahrung gemacht, dass ein Aufent-halt in der Natur schon zu Ruhe führt und die Jugendlichen zugänglicher werden. Er möchte ungenutzte Po-tenziale fördern und gibt den Jugend-lichen eine Chance, sich selbst zu er-leben und ihre Möglichkeiten gezielt einsetzen zu können.

Im letzten Vortrag des ersten Ta-ges ging Dr. Martin Lätzel vom Lan-desverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein der Frage nach „Erwachsenenbildung – Wie erreicht man die Zielgruppe?“. Dafür stellte er grob die Sinus-Milieu-Studie vor und gab den Teilnehmern zu beden-ken, dass alleine durch die Wortwahl eines Faltblattes oder den Ort einer Veranstaltung Auswirkungen darauf haben können, ob ich die gewünsch-te Zielgruppe erreiche oder nicht.

Ein Speed-Dating beendete den ersten Tag. Mit dieser Idee wollte die SDW den Teilnehmern die Möglich-keit geben, innerhalb kurzer Zeit mit verschiedenen anderen Teilnehmern Kontakt aufzunehmen, um sich so für den gemeinsamen Abend und den kommenden Tag besser austauschen zu können.

Der zweite Tag begann mit dem Vortrag „Natur als innerer Erlebnis-raum, wie erleben Menschen Natur im rituellen Kontext“ von Volker Pa-talong von Birkennase Wald, Mensch und Märchen. Seiner Erfahrung nach braucht es einige Zeit in der Natur, bis diese auf den Menschen wirken kann.

Der Vortrag „Vater-Kind-Wochen-enden“ musste wegen Krankheit leider entfallen. Kurzerhand sprang Christoph von Eisenhart Rothe, Ge-schäftsführer der SDW-Hessen, ein und stellte die Fortbildungsreihe „Waldwissen“ vor. Mit dieser Fort-bildungsreihe haben Erwachsene die Möglichkeit, sich über verschiedene Aspekte des Waldes zu informieren.

Marcel Fierz von der Stiftung SILVI-VA aus der Schweiz stellte das Projekt „Auftanken statt ausbrennen – Wald-pädagogik für Erwachsene am Bei-spiel Stressmanagement in der Natur

vor. Denn Erwachsene können gut über den Gesundheitsaspekt für das Thema Wald begeistert werden. Die Natur hat die Möglichkeit, Potenziale in Menschen zu aktivieren.

Stephan Mense vom Erlebniswald Trappenkamp präsentierte die Ein-richtung, die durch waldpädagogi-sche Aktivitäten der Bevölkerung den Wald näher bringen möchte. Die Erwachsenen werden oft über die Kinder oder Angebote für Familien für die Thematik Wald und Natur er-reicht.

In ihrem Vortrag „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Multi-plikatorenschulungen – Ein Erfah-rungsbericht aus der Waldpädago-gik“ fasste Dr. Beate Kohler von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Erfahrungen zusammen, die sie während der Multiplikatorenschu-lungen gemacht hatte. Dabei stellte sie fest, dass häufig falsche Erwar-tungen zu Unzufriedenheit führen. Motivation und eine wertschätzende Atmosphäre können für Veranstal-tungen äußerst wichtig sein.

Die Waldpädagogiktagungen der SDW sollen auch genutzt werden, um den Preisträgern des Deutschen Waldpädagogikpreises die Möglich-keit zu geben, ihre Projekte vorzu-stellen.

Raymund Filmer vom Runder Tisch „Umweltbildung“ im Landkreis Fürth e.V. gehört zu den Preisträgern 2010 und schildert den Ablauf des Waldmärchens, mit dem im letzten Jahr Schulklassen aus Cadolzburg durch den Wald geführt wurden. Durch die Verknüpfung von Ele-menten der Märchenwelt und einer spannenden historischen Geschich-te konnte den Kindern einiges zum Thema Wald und Nachhaltigkeit ver-mittelt werden. Zum Abschluss der Tagung stand noch eine Stadtführung durch Lübeck auf dem Programm, die von einem Großteil der Teilnehmer wahrgenommen wurde.

Jens Stengert ist Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft Unser Wald, E-Mail: [email protected]

Autor

Beim Speed-Dating lernte man sich untereinander kennen.

Der Humor von Achim Laber steckt an.

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24� Jahr�der�Wälder�2011

Was�wäre�in�Ihrem�Leben�anders,�ohne�Wald?�–��Der�FotowettbewerbSeit dem 21. März ist der Fotowett-bewerb zum Thema „Ohne ihn…“ der SDW in Zusam menarbeit mit dem Kampagnenbüro und dem Verband Deutscher Naturparke (VdN) on-line. Unter http://fotowettbewerb.wald2011.de können Teilnehmer ihre Fotos hochladen, und die der ande-ren Nutzer bewerten.

Der Wettbewerb erfreut sich be-reits jetzt großer Beliebtheit und es sind bereits ca 400 Fotos im Portal hochgeladen worden. Jeden Monat wählt eine Jury aus den beliebtesten Bildern drei Monatssieger aus. Diese haben dann am Ende des Wettbe-werbs die Chance, zum Jahressieger gekürt zu werden. Die Bilder werden hierbei nicht nach fotografischem Können ausgewählt, sondern nach Originalität und Kreativität bei der Herangehensweise an das Thema. Ob das Foto mit dem Handy oder einer Profikamera aufgenommen wurde, spielt daher keine Rolle. Für iPhone-Nutzer wird es daher beispielsweise eine speziell entwickelte Applikation geben, die das direkte Hochladen der Bilder auf die Homepage ermöglicht, und zudem noch viele interessante Informationen rund um den Wald enthält. Die Teilnahme ist bis 31. Ok-tober 2011 möglich und den Siegern winken attraktive Sachpreise sowie Reisen rund um das Thema Wald.

Neben dem Einzelwettbewerb gibt es außerdem die Möglichkeit für Schul-klassen und Jugendgruppen sich mit einem Foto am Wettbewerb zu be-teiligen. Gedacht ist dieser Wettbe-werb insbesondere als Fortsetzung für Schulklassen, die an unserem SOKO Wald-Programm der Waldmo-bile teilnehmen oder das Konzept im Schulunterricht bearbeiten. Aber auch alle anderen interessierten Klas-sen und Gruppen sind eingeladen sich am Wettbewerb zu beteiligen. Auch hier winken der Siegerklasse attrakti-ve Preise wie eine Klassenfahrt in ein Waldjugendheim oder ein gemeinsa-mer Ausflug in den Hochseilgarten.

Bundespräsident und Schirmherr der deutschen Kampagne Chris-tian Wulff eröffnete am 21. März gemeinsam mit Bundesministerin Ilse Aigner und Prof. Dr. Klaus Töp-fer und rund 200 geladenen Gästen das Internationale Jahr der Wäl-der in Berlin. Damit ist nun auch in Deutschland der offizielle Start-schuss zu einem Jahr voller Veran-staltungen rund um den Wald ge-fallen.

Moderator Till Nassif, bekannt vom WDR-Fernsehen, führte gekonnt durch ein gelungenes und unter-haltsames Rahmenprogramm. Mu-sikalisch wurde das Programm vom „Orchester des Wandels“ begleitet, einer Klimaschutz-Initiative der Musiker der Staatskapelle Berlin. Mit ihrer gemeinnützigen Stiftung fördern sie globale Klima– und Um-weltschutzprojekte, die im Einklang mit ihrem sozialen Umfeld nachhal-tig dem Schutz und Erhalt unserer Erde dienen. Ganz im Zeichen der Kampagne hatten sich die Musiker das Motto „Ohne ihn…“ zum The-

ma genommen und ihre klassischen Holzinstrumente gegen die „Plas-tikvariante“ eingetauscht. Mit rosa Plastikvioline und Vuvuzela statt Oboe ist Beethoven allerdings kein besonderer Genuss für die Ohren. Mit dieser gekonnten Inszenierung bewies das „Orchester des Wan-dels“ dem Publikum eindrucksvoll, wieso Beethoven „ohne ihn“ unge-hört geblieben wäre.

Wie Nassif zu Beginn ankündigte kamen die Gäste der Veranstal-tung in den Genuss von gleich zwei Weltpremieren. Zum einen gab es eine „Live“-Schaltung in den Wald, bei der der Moderator höchst persönlich das erste Foto für den „Ohne ihn…“ – Fotowettbewerb, der zum großen Teil von der SDW durchgeführt wird, schoss und die-sen damit offiziell eröffnete. Zum anderen kamen die Gäste als Erste in den Genuss des speziell für die Kampagne produzierten Kinospots zum Thema „Ohne ihn…“. Dieser ist seit dem 21. März in deutschen Ki-nos zu sehen.

Eröffnung�–��Jahr�der�Wälder�in�Berlin

Bundespräsident Christian Wulff und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Eröffnungsfeier.

Foto: Kampagnienbüro Wald2011

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Seit�April�ermittelt��die�SOKO�Wald

Am 1. April fiel in Magdeburg der Startschuss für unsere Deutschland-tour der WaldMobile. Die ersten Schulklassen hatten in den vergan-genen Wochen die Chance, als SOKO Wald auf die Suche nach den Spuren des Unsichtbaren zu gehen und in den Innenstädten von Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden und Berlin nach dem Wald in der Stadt zu suchen. Die Schü-ler der 5. und 6. Klassen der teilneh-menden Schulen seien mit Feuereifer dabei und auch die Lehrer sind sehr angetan vom Konzept, dass der Akti-on zu Grunde liegt, berichtet Annika Schröpfer, die als Betreuerin des ers-ten WaldMobils den Anfang mit den Schülern machte.

Noch bis Ende Oktober sind insge-samt vier WaldMobile zu verschie-

denen Terminen in ganz Deutschland unterwegs und bieten den Schulklas-sen die Möglichkeit, den Wald aus ei-nem ganz neuen Blickwinkel kennen zu lernen. Es gibt noch jede Menge freie Plätze und die Anmeldung ist je-derzeit, auch kurzfristig, möglich. Die genauen Termine sowie alle wichti-gen Informationen zur Anmeldung finden Sie auf unserer Homepage.

Malwettbewerb

„Was hast Du im Wald entdeckt?“ zu diesem Thema läuft seit dem 21. März 2011 der Malwettbewerb zum Internationalen Jahr der Wälder. Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 sind eingeladen sich einzeln oder im Klassenverband am Wett-bewerb zu beteiligen. Den Siegern winken attraktive Preise wie Reisen, Schreibtisch, Rucksäcke, T-Shirts und Einkaufsgutscheine. Den Stunden-

plan, auf dessen Rückseite sie alle wichtigen Informationen finden, ha-ben wir auf den folgenden Seiten zur Ansicht abgedruckt. Er kann kosten-los in der Bundesgeschäftsstelle der SDW, Tel.: 0228 -9459830, E-Mail: [email protected] bestellt werden.

Unser�Wald�3�I�2011� Jahr�der�Wälder�2011

Jahr�der�Wälder�2011� 25

Julia Hoffmann ist Projektkoor-dinatorin für das Jahr der Wälder bei der SDW;E-Mail: [email protected]

Autorin

Terminhinweis:�Internationaler�Wald-�pädagogikkongressVom 25. bis 27. Juli 2011 sind eu ropäische Waldpädagogi-kexperten und Interessierte eingeladen, den Kongress zum Austausch und zur Erarbeitung neuer Ideen zu nutzen. Aktuel-le Konzepte, Forschungen und Entwicklungen in der Waldpä-dagogik und der Bildung für nachhaltige Entwicklung sollen vorgestellt und Ansätze ver-schiedener Länder dargestellt werden. Unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“ steht der diesjährige Internati-onale Waldpädagogikkongress der SDW gemeinsam mit der Subgroup Forest Pedagogics des Forest Communicators Net-work (FCN) und der Bayerischen Forstverwaltung. In Freising er-wartet die Teilnehmer ein ab-wechslungsreiches Programm aus Vorträgen und Workshops von und mit Waldpädagogikex-perten aus ganz Europa.

Nähere Informationen, sowie einen Flyer mit dem Tagungs-programm und allen weiteren Details finden Sie auf unserer Homepage www.sdw.de

Illuminationen��überall�in�DeutschlandNeben der offiziellen Eröffnungsveranstaltung in Berlin wurde das Inter-nationale Jahr der Wälder auch an vielen Orten in Deutschland durch Il-lumination verschiedener Gebäude öffentlichkeitswirksam in den Wald gesetzt. So erstrahlte neben dem Brandenburger Tor auch das Stuttgar-ter Schloss, das Mercure Hotel in Pots dam, das Düsseldorfer Schauspiel-haus sowie das Rathaus in Kaiserslautern ganz im Grün des Waldes.

Ziel dieser öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung ist es, das Internati-onale Jahr der Wälder in Deutschland noch bekannter zu machen und möglichst viele Menschen auf die zahlreichen verschiedenen Veranstal-tungen und Aktionen aufmerksam zu machen, die im Laufe dieses Jah-res stattfinden werden. Diese Aktion wird sich über das Kampagnenjahr 2011 an vielen weiteren Orten in Deutschland wiederholen.

Foto: Berliner Forsten

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Zecken:�Die�Gefahr��steigt�mit�den�Jahren

Jetzt sind sie wieder aktiv. Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger – sie sind zudem gefährlich. Sie übertra-gen unter anderem die Frühsom-mer-Gehirnhautentzündung (FSME). Wichtig für Menschen ab fünfzig: „Mit den Jahren nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, sich gegen die Viren der FSME zu wehren“, sagt Prof. Jo-chen Süß vom Friedrich-Loeffler-Ins-titut in Jena. Schwere Formen der FS-ME treten bei älteren Menschen des-halb häufiger auf, weil die Kraft des

Immunsystems mit fortschreitendem Alter abnimmt. Die Thymusdrüse, die für die Immunabwehr wichtige T-Zel-len bildet, entwickelt sich zurück. Das Risiko einer Infektion steigt.

Deshalb gilt: Für Menschen ab fünf-zig ist der lückenlose Impfschutz be-sonders wichtig. Der Rat der Ärzte: Spätestens alle drei Jahre sollte der Schutz durch eine einzelne Impfung aufgefrischt werden. Das Gute daran: Sie ist sehr gut verträglich und wird von der Krankenkasse bezahlt. Aktu-elle Verbreitungskarte der FSME in Deutschland unter www.zecken.de oder www.zecken.info

Dritte�Bundeswald-�inventur�beginnt���Wie hat sich der Wald in den letz-ten Jahren verändert? Wächst mehr Holz nach als genutzt wird? Fra-gen dieser Art wird die vom Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) koordinierte dritte Bundeswaldin-ventur beantworten, die in diesem Frühjahr beginnt. 60 Inventurtrupps werden dazu rund 60.000 über ganz Deutschland verteilte Probepunk-te aufsuchen, etwa 400.000 Probe-bäume vermessen und viele weitere Daten erheben. Die Datenerhebung wird bis Dezember 2012 dauern. Zum Teil sind an denselben Probepunk-ten bereits in den Jahren 1987, 2002 und 2008 vergleichbare Erhebungen durchgeführt worden. Nach einer Änderung des Bundeswaldgesetzes sind solche Aufnahmen nun alle zehn Jahre vorgeschrieben. Der Zeitplan sieht im Jahr 2013 die Überprüfung und Komplettierung der Daten und 2014 die Auswertung und Analyse vor.

Neue��UnterrichtsmaterialienDas Bundesumweltministerium baut seinen kostenlosen Service für Lehre-rinnen und Lehrer weiter aus: Im In-ternet stehen neue Unterrichtsmate-rialien zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“ bereit. Sie sind Bestand-teil des aktualisierten und erweiterten Bildungspakets zu „Umwelt und Ge-sundheit“.

Die Materialien, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt erstellt worden sind, richten sich an Sekundarstufen. Didaktisch-methodische Hinweise und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte ergänzen die Hefte. Die praxiserprobten Materialien für den naturwissenschaftlich-techni-schen und fächerübergreifenden Unterricht sind auch als Schülerar-beitshefte im Klassensatz erhältlich. Im Internet können die Materialen unter www.bmu.de/bildungsservice kostenlos heruntergeladen werden.

Ökostrom�kann�Kernkraft�in�neun�Jahren�ersetzen

26� Umweltnachrichten

Umweltnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Deutschland kann bis 2020 die Atomkraft durch Ökostrom erset-zen und die Stromversorgung be-reits vor 2050 vollständig auf erneu-erbare Energien umstellen. Zu die-sem Schluss kommt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Notwendige Wegbereiter für den raschen Umstieg sind flexi-ble Gaskraftwerke, Netzausbau und -ertüchtigung, Speichertechnologi-en sowie Energieeffizienz.Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Was-serkraft ist imstande, in Kombinati-on mit dezentralen hocheffizienten

Gaskraftwerken in neun Jahren den Wegfall der Kernenergie auszuglei-chen, ohne dass eine Stromlücke entsteht. Der Umstieg ist laut ZSW machbar, er muss aber durch be-stimmte Rahmenbedingungen flan-kiert werden. Dazu gehören beson-ders Speichertechnologien, wie die Konvertierung von erneuerbarem Strom in Methan oder Wasserstoff, und eine Modernisierung der Netz-infrastruktur. Wird dies realisiert, ist ein volkswirtschaftlicher Gewinn bis 2050 von mehreren hundert Milli-arden Euro möglich. Weitere Infos unter www.zsw-bw.de

Foto: R. Sturm, pixelio.de

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örst du das Singen und Pfeifen der

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Page 29: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Ökostrom�von�LichtBlick�in�allen�dm-MärktenDer zertifizierte Ökostrom von Licht-Blick kann in allen 1.200 dm-Märkten in Deutschland bezogen werden. Schon in der ersten Woche entschie-den sich fast 700 dm-Kunden für das neue Ökostrom-Angebot. dm und LichtBlick hatten die Vertriebskoope-ration im Januar 2011 vereinbart.Je-der Neukunde erhält bei Abschluss des Stromvertrages über dm eine dm-Geschenkkarte im Wert von 50 Euro. Die Kunden erwerben in den dm-Märkten ein Starterpaket für Ökostrom mit einem persönlichen Aktionscode. Anschließend können sie den Stromvertrag schriftlich, im Internet oder telefonisch abschlie-ßen. LichtBlick übernimmt alle Wech-selformalitäten, die Schutzgebühr von 1,95 Euro für das Starterpaket wird mit der ersten Jahresrechnung erstattet. Bei der Erzeugung des zer-tifizierten LichtBlick-Stroms aus 100 Prozent erneuerbaren Energien fällt weder klimaschädliches CO2 noch Atommüll an. Die Ökostrom-Qualität wird jährlich durch den TÜV Nord geprüft. LichtBlick fördert zudem den Bau neuer Öko-Kraftwerke. Das garantiert das unabhängige ok-po-wer-Label des Vereins Energievision (getragen von WWF, Öko-Institut und Verbraucherzentrale NRW). LichtBlick versorgt bundesweit fast 600.000 Kunden mit sauberer Ener-gie und ist Marktführer für Ökostrom.

Aktion�Elsbeerenstraßen

Gibt es in Ihrer Stadt oder Gemeinde schon einen Elsbeerweg? Diese Frage stellt sich der Förderkreis Speierling, der sich auch um die Elsbeere küm-mert. Bisher gibt es nicht einmal in 10 Städten und Gemeinden Straßen-namen, in denen die Elsbeere auf-taucht. Dies nimmt der Förderkreis zum Anlass, Städte und Gemeinden aufzurufen, in ihren Neubaugebie-ten aus Anlass des Baum des Jahres 2011 Elsbeerwege auszuweisen und nach Möglichkeit dort eine Elsbeere zu pflanzen. Viele kannten den Baum bis zur Ausrufung nicht. Daher soll die Aktion dazu dienen, diese stärker

bekannt zu machen. Ihre attrakti-ve und relativ späte Blüte sowie die wunderbare Herbstfärbung macht gerade die Elsbeere als Baum attrak-tiv, auch für die Pflanzung in bebau-ten Räumen. Informationen unter www.foerderkreis-speierling.de.

Bundeshauptstadt��der�BiodiversitätDer Stadt Hannover wurde für ihr be-sonderes Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Titel „Bun-deshauptstadt der Biodiversität“ verliehen. 124 Städte und Kommu-nen hatten im internationalen Jahr der Biodiversität 2010 an dem von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ausgelobten und von der Stiftung „Lebendige Stadt“ finanziell und in-haltlich unterstützten Wettbewerb teilgenommen. Fast 900 eingereich-te Projekte in insgesamt sechs Kate-gorien hat die DUH gemeinsam mit einer projektbegleitenden Arbeits-

gruppe bewertet. Die von der Stif-tung „Lebendige Stadt“ gespendete Gesamtpreissumme betrug 50.000 Euro. 13 weitere Kommunen wurden für ihre Anstrengungen zum Erhalt einer vielfältigen Natur ausgezeich-net. Der Gewinner in jeder Kategorie erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro. Bei den Großstädten über 100.000 Einwohner belegte Münster vor Frankfurt/M. den zweiten Platz. In der Teilnehmerklasse von 30.000 bis 100.000 Einwohnern gewann Ravensburg (Baden-Württemberg) vor Wernigerode (Sachsen-Anhalt) und Landshut (Bayern). Gewinner in der Teilnehmerklasse von 10.000 bis 30.000 Einwohnern ist Ratekau (Schleswig-Holstein) vor Bad Saulgau (Baden-Württemberg) und Eckern-förde (Schleswig-Holstein). Weitere Informationen zu dem Wettbewerb erhalten Sie im Internet unter www.biodiversitaetskommune.de.

Mit diesem Motiv einer Spechtfütterung belegte die Fotografin Sonja Haase einen der ersten zehn Plätze im Monat April beim Fotowettbewerb „Faszination Wald“, der im Internationalen Jahr der Wälder 2011 von der SDW in Kooperation mit dem Verband Deutscher Naturparke e.V. veran-staltet wird. Alle Infos zum Wettbewerb finden Sie unter www.naturpark-fotos.de.

Unser�Wald�3�I�2011� Umweltnachrichten

Umweltnachrichten� 29

Foto: S. Haase

Page 30: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Exkursion�vom��22.�bis�25.�Sept.�2011In diesem Jahr führt die beliebte SDW-Exkursion in den Landkreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Im Mittelpunkt der beiden ganztätigen Exkursionstage stehen die Waldbewirtschaftung im Land-kreis Lauenburg und der Naturschutz im Biosphärenreservat Schaalsee/Naturpark Lauenburgische Seen. Be-ginn der Exkursion ist am Donners-tag Mittag. Nach der Einführung in die Exkursionsthemen steht eine Stadtführung durch Ratzeburg auf dem Programm. Sobald weitere In-fos vorliegen, werden wir Sie auf der Homepage www.sdw.de veröffentli-chen. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen bitte an die SDW Bun-desverband, Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 0228- 9459830 oder per Mail: [email protected].

SDW-Bundesverband� Unser�Wald�3�I�2011

30� SDW�Bundesverband

Seit dem 19. März kann sich Bad Salz-uflen über viele neue Bäume freu-en. Auf einer Fläche von einem Hek- tar pflanzten die Initiative Pro Klima und die SDW Rotbuchen, Bergahorn, Nussbäume und Roteichen.

Im Rahmen eines Waldanpflanzungs-projektes der Initiative Pro Klima trafen sich insgesamt 40 Baum-pflanzer unter anderem Mitarbeiter und Kunden der Initiatoren der Kli-maschutzinitiative OIL! Tankstellen, Hempelmann ZN der NEWCo Neue Energie- und WärmeConzepte GmbH und Keck Energieservice GmbH & Co. KG am Bauhof von Bad Salzuflen. Bei strahlendem Sonnenschein pflanz-ten die Teilnehmer 800 Bergahorn-setzlinge, die neben den bereits ge-pflanzten Rotbuchen, Nussbäumen

und Roteichen aus dem dort vorhan-denen Kiefernwald einen Mischwald entstehen lassen. Unterstützt wurde das Engagement der Initiative von der SDW und der Deutschen Waldju-gend.

Pflanzaktion�in�Bad�Salzuflen

Foto: J. Stengert

Nicht�schon�wieder�BNE�Im Rahmen eines Projektes der Deutsche Bundesstiftung Umwelt und des Arbeitskreises „Waldpäd-agogikzertifikat“ der Forstchefkon-ferenz und der SDW fand in Arns-berg ein Probelauf für eine Schu-lung der Referenten und Prüfer im Zertifikat Waldpädagogik statt. Der Bedarf hierfür war im Rahmen mehrere Arbeitstreffen von Exper-ten herausgearbeitet worden.

Im Rahmen der zweitägigen Ver-anstaltung wurden die Grundlagen der Bildung für nachhaltige Ent-wicklung erarbeitet und in kon-krete Projekte und Themen umge-setzt. Es wurde deutlich, dass die anfänglichen Bedenken gegenüber der BNE in den letzten Jahren ei-ne großen Zustimmung gewichen sind. Allerdings wünschten sich die Teilnehmer mehr und einen kon-tinuierlichen fachlichen Input zur BNE um diese noch stärker in das Zertifikat „WaldpädagogiK“ hinein-tragen zu können.

Foto: C. Rullmann

Page 31: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Erst pflanzen – dann tagen. Unter dieser Prämisse fand die diesjährige Mitgliederversammlung der Arbeits-gemeinschaft Deutsche Alleenstraße am südlichsten Punkt der längsten Ferienstraße Deutschlands auf der In-sel Reichenau im Bodensee statt. Ge-meinsam wurde zunächst zum Spaten gegriffen, um an der Alleenstraße Lü-cken zu schließen, bevor das umfang-reiche Tagungsprogramm absolviert wurde. Organisatorisch unterstützt wurde die Veranstaltung vom ADAC

Südbaden, der bereits seit der Grün-dung Mitglied in der Arbeitsgemein-schaft ist.

Die Arbeitsgemeinschaft hat sich für das kommende Jahr ein umfangrei-ches Arbeitspaket gegeben. So soll die Kommunikation zur Ferienstraße noch stärker ausgebaut werden und hier-für notwendige Materialen entwickelt werden. Auch stehen für 2012 wichti-ge Veranstaltungen an, die Deutsche Alleenstraße feiert dann ihr 20-jäh-

riges Jubiläum. Im Rahmen der Mit-gliederversammlung fanden auch die Vorstandswahlen statt. Christoph Rull-mann (SDW) und Erwin Pfeiffer (ADAC) wurden als Vorstand erneut. Jean- Michael Robert wird ebenfalls sein Amt als Schatzmeister weiterführen. Neu im Vorstand kann Stefan Rees begrüßt werden, er wird als Touristikexperte Mitglied des Vorstandes sein und hier wichtige neue Impulse setzen. Rees ist Leiter der Touristik der Stadt Boppard.

Neue�Bäume�auf�der�Reichenau

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Bundesverband

SDW�Bundesverband� 31

SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail [email protected] www.sdw.de

Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann

Kontakt

Mit einer Ausstellung in Zusammen-arbeit mit Landesforsten Rheinland-Pfalz beteiligt sich die SDW an der diesjährigen Bundesgartenschau in Koblenz. Die Ausstellung ist Teil des Gesamtbeitrags von Landesforsten RLP auf der BUGA. Mit und in einem spektakulären Holzbauwerk (Koope-ration mit der BUGA GmbH), in der Nähe der Festung Ehrenbreitstein, wird die Ausstellung „Wald im Wan-del“ präsentiert.

Zusammen mit Landesforsten Rhein-land-Pfalz hat sich die SDW für die BUGA das Ziel gesetzt, mehr Ver-ständnis für den Wald bei den Besu-chern zu erreichen. Dies bietet sich im Internationalen Jahr der Wälder besonders an. Anhand des Logos des Internationalen Jahr der Wälder, das aus elf Elementen aufgebaut ist, die

die einzelnen Waldfunktionen erklä-ren, wird den Besuchern die Vielfalt der Funktionen der Wälder näherge-bracht. Nach der Ausstellung können sich die Besucher auf den „Bänken“ ausruhen, die die Elemente des Logos darstellen wie das Haus, die Eidechse

oder der Mensch. Die Bundesgarten-schau hat am 15. April geöffnet und endet am 16. Oktober 2011. Weitere Informationen zum Programm rund um den Wald finden Sie unter www.buga.wald-rlp.de und www.sdw.de.

SDW�auf�BUGA�Koblenz

Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz

Foto: ADAC

Page 32: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Deutsche�Waldjugend� Unser�Wald�3�I�2011

32� Deutsche�Waldjugend

Frühjahrsforsteinsatz des Bundesverbands der Deutschen Waldjugend 2011

Von konventioneller Einladung in Papierform über Homepage bis facebook-Eintrag, auf allen Wegen hatte die Bundesleitung der Deut-schen Waldjugend zum diesjährigen Frühjahrsforsteinsatz auf die Burg Ludwigstein eingeladen. Der Herbst-forsteinsatz hatte zahlenmäßig schon kräftig vorgelegt, es galt, den Teil-nehmerrekord von 75 zu brechen. Die terminliche Konkurrenz war hart, denn zeitgleich fand in Hamburg der berühmte Hamburger Singewett-streit statt, der auch unter Waldläu-fern sehr beliebt und besucht ist. Doch eine unglaubliche Anzahl von 86 Leuten, darunter erfreulicherwei-se viele junge und neue Gesichter, trudelte im Laufe des Abends des 25. Februars im Speisesaal ein, den wir uns mit einem Haufen anderer Bündi-scher vom Meißnerforum teilten. Die Schar von Waldläufern waren ent-

weder unseren Einladungen gefolgt, kamen aus Tradition oder auf Anima-tion von Freunden, und alle kamen sie motiviert und einige sogar mit den so nötigen Freischneidern und Motorsägen. Im Feuerschein wurde wie immer gesungen und getratscht, über den Winter war ja einiges pas-siert. Dazu lernten wir die netten und hilfsbereiten neuen FÖJler und FSJler kennen, die sich sehr sorgfältig auf unseren Einsatz vorbereitet und

eine lange Liste mit zu erledigenden Arbeiten erarbeitet hatten, darunter die Vollendung der Arbeiten an der Ausgleichsfläche zum Enno-Narten-Bau.

Das allgemeine Wecken am nächs-ten Morgen erübrigte sich, da die Leute auf dem Lagerplatz vor Kälte eh kaum ein Auge zugetan hatten und im Gewölbekeller ein rockender Hund namens Floyd den waldjugend-lichen Laden frühzeitig aufmischte. Der Hund gehörte übrigens Mücke, einem befreundeten Zugvogel, der sich netterweise zum Helfen angebo-ten hatte und ordentlich mitschaff-te. In der Morgenrunde nach einem stärkenden Frühstück wurden die Arbeiten verteilt, darunter Holz klein-machen, einen Steinhang anschüt-ten und mal wieder die Patenräume streichen. Gegen halb 10 hatten sich alle Waldläufer in und um die Burg zu ihren jeweiligen Arbeiten verteilt und legten sofort bei strahlendem Son-nenschein los. Die Pfälzer machten sich mit Spitzhacke n bewehrt an den Archivhang, den am Ende des Tages zwei freigelegte und ein neu errich-tete s Mäuerchen zierten, während sich ein Trupp von NRWlerinnen um den Anstrich von neuen Holzbänken kümmerten. In der Werkstatt fand man einige Norder, die sich um das Holz bemühten und es sorgfältig kle-insägten. Ein paar weitere Mitglieder der Spezie „Nord“ reparierte derweil ein Geländer zum Zeltplatz und be-aufsichtigte das ein Feuerchen, das

mit Schnitt von der Ausgleichsfläche genährt wurde. Wusel und Nils be-tonierten an einem Fundament für einen Pinnöpel herum, der die Zu-fahrt zum Burghof versperren sollte, Tuffi und Steffi fuhrwerkten derweil im Rosengarten. Der größte Teil der Truppe war jedoch auf der Aus-gleichsfläche zu finden, wo alles, was nicht Gras oder Wacholder war, dem Freischneider respektive der Motor-säge zum Opfer fiel. Neben den neo-norange-grünen Männchen mit Helm wieselten viele fleißige Grünhemden herum und schmissen alles auf die errichteten Feuerhaufen, die anfangs nicht so recht brennen wollten. Ge-gen Nachmittag jedoch war die Burg in weiße Rauchschwaden gehüllt, die fast die Sonne verdeckten, und die das Volk anlockten, das zuvor in den Patenräumen gestrichen und gepin-selt hatte.

Zum Abendessen waren viele der Arbeiten tutti completti erledigt, wir hatten einige hundert Stun-den für den Enno-Narten-Bau und die Patenräume gesammelt. In er-schöpfter, aber fröhlicher Stimmung verschwanden viele etwas scharf riechender Waldläufer in der Sauna, um sich nach einigen Saunagängen und kühlenden Bädern im Schwimm-becken frisch gewaschen und poliert auf das Buffet zu stürzen, das von einigen Waldläufern errichtet wor-den war. Es gab Tschai für Erwach-sene und Kinder, Knabberkram und viele knoblauchhaltige Cremes, da-

Burg�in�Rauch�und�Sonnenschein

Page 33: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Im Jahr 2011 nutzt die Deutsche Waldjugend einen Großteil der elekt-ronischen Kommunikation, von Email über SMS bis Skype, wodurch der In-formationsfluss teilweise erleichtert und beschleunigt wird. Doch blei-ben auch die persönlichen Treffen mit einem intensiveren Austausch zwischen Bundesverband und Lan-desverbänden wichtig, um ausgiebig über dringende Themen diskutieren zu können, die die Horten und Horste betreffen.

So lud die Bundesleitung die Lan-desleitungen im März nach Dorma-gen bei Köln ein, wo die neue Hütte des Horstes Dormagen steht. Bei strömenden Regen mussten einige vom trostlosen Dormagener Bahn-hof abgeholt werden, während an-dere sich per Autofahrgemeinschaft auf den langen Weg von Hamburg oder Sachsen gemacht hatten. Die Norder kamen leider mit schlechten Nachrichten im Gepäck, ihr Landes-zentrum hatte teilweise gebrannt. Bei Kartoffelsalat und Würstchen im Kerzenschein blieb Zeit für informelle Unterhaltungen, bevor es am nächs-

ten Morgen zum offiziellen Teil über-ging. Da der Regen sich in hellen Son-nenschein verwandelt hatte, konnte das konspirative Treffen in die ersten Strahlen des Frühlings verlegt wer-den. Unterbrochen von kleinen Denk- und Mittagspausen wurde über die jeweiligen Tätigkeiten von Bundeslei-tung und Landesleitung Rechenschaft abgelegt, darunter auch von Mitglie-dern der neuen Landesleitung in Ba-den-Württemberg. Wir debattierten über offene Projekte, beispielsweise über die Neustrukturierung des Bun-desgruppenleiterlehrgangs, die Offe-nen Jugendlager dieses Jahr oder das nächste Bundeslager 2013. Darüber hinaus stellte Stephan Schwarzbold das neue Waldjugend-Wiki vor, eine Internetplattform nach dem Prinzip „Wikipedia“, das für Waldläufer als Anregung und Weiterbildung gedacht ist. Im Anschluss diskutierten wir im Zuge der Arbeitstagung zum Thema Späherprobe über mögliche Verän-derungen und Neuerungen, die zeit-gemäßer und mehr auf die jeweilige Situation des Waldläufers angepasst sind. Gegen 23 konnten wir unseren Köpfen, die schon rauchten, endlich bei Gesang, Gitarrenschlag und Mit-ternachtsgyrossnack eine Auszeit geben, das Wichtigste hatten wir be-sprochen und in Zweiergesprächen war Gelegenheit sich über das Ge-sagte auszutauschen, aber auch die aktuelle politische Weltlage zu ana-lysieren. Am nächsten Morgen lach-

te uns wiederum die Sonne, der wir zum Abschied in versammelter Run-de eine Lied schmetterten. Mit guten Wünschen gingen wir auseinander und hoffentlich werden die Ergeb-nisse des Rats im Laufe des nächsten Monats in den Horten und Horsten ankommen. Sonst bleibt wieder der elektronische Weg, bis zum nächsten Bundesthing im Herbst.

Flora Lisa vom Hofe

Unser�Wald�3�I�2011� Deutsche�Waldjugend

Deutsche�Waldjugend� 33

Bundesverband Deutsche Waldjugend

Auf dem Hohenstein 3 58675 Hemer Telefon: 02372/660849 Telefax: 02372/62361 E-Mail: geschaeftsstelle@ waldjugend.de www.waldjugend.de

Bundesvorsitzender: Daniel Gilliam

Geschäftsführer: Jörg Franz

Kontakt

Bundeswaldläuferrat�2011

zu mischten sich Grünhemden und weitere Halstuchträger vom Meiß-nerforum im Speisesaal zu einer he-terogenen Sängerrunde. Manche Interpretationen einiger Lieder un-terschieden sich zwar. Dennoch war die allgemeine Stimmung gut, denn wurden wir nicht wie sonst von den „zivilen“ Besuchern wie Außerirdi-sche mit Hang zu befremdlichen Mu-sikgeschmack angeglotzt, sondern in eine ähnlich zünftige Gesellschaft integriert. Man verlief sich in weitere Singerunden in der Burg und traf wie-der zusammen, der Abend schaukel-te sich langsam zur Mitternacht und

weit darüber hinaus. Trotzdem sah man fast alle Gesichter am nächsten Tag an den Frühstückstischen und in der Abschlussrunde, von der aus wir noch mal alle Baustellen ablie-fen, begutachteten und beklatsch-ten. Joni übernahm stellvertretend zum Abschied das einfache dreifach Horridoh-joh, danach ging es für den Großteil der Leute auf Schienen zu-rück ins normale Leben.

Der FÖJler Tobi war sehr begeistert von unserer Arbeit, wir auch. Begeis-terter war die Bundesleitung aber vor allem von der großen Motivation,

die sich über den Tag hielt und gegen Nachmittag sogar noch das Tempo anzog. Dazu war die Menge an neu-en und jungen Gesichtern ein Grund zum Jubel, denn so ist gewährt, dass der Forsteinsatz sich stetig verjüngt und nicht eine reine Älterenveran-staltung wird. Die Älteren wiederum haben Unglaubliches mit dem eher spärlich vorhandenen Werkzeug ge-leistet und dabei die Jüngeren sehr toll integriert und mitgenommen, ohne eine Hierarchie aufzubauen. Es war ein toller Forsteinsatz, bis zum Herbst!

Flora Lisa vom Hofe

Page 34: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

34� Baden-Württemberg

Herzliche Einladung zur diesjähri-gen Mitgliederversammlung

am Samstag, den 30. Juli 2011 um 10:00 Uhr im Hotel Glemseck, Glem-seck 1, 71229 Leonberg-Glemseck.

Der Versammlungsort befindet sich nur 4 km vom Rotwildpark und dem Bärenschlössle entfernt, wo an die-sem Tag auch das Waldwochenen-de Stuttgart WALD(er)LEBEN statt-finden wird.

Voraussichtliche Tagesordnung:

1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht des Vorsitzenden 3. Kassen- und Prüfungsbericht 4. Aussprache und Diskussion 5. Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung 6. Anträge 7. Ehrungen 8. Verschiedenes und Termine

Anschließend besteht die Möglich-keit zu Mittag zu essen und/oder das Waldwochenende Stuttgart mit

der Familie zu besuchen. An über 25 Stationen gibt es allerlei zum Thema Wald, Kultur und Erbe zu er-leben, zu entdecken und auch zum mitmachen! Um 14:00 Uhr ist auch die offizielle Eröffnung unter ande-rem mit einem Grußwort des Lan-desvorsitzenden.

Ihr Ulrich Burr Landesvorsitzender

Am 16. April fand anlässlich des Tag des Baumes die Landesvorstandssit-zung im Kreisverband Alb-Donau-Ulm in Schalkstetten statt. Der Landesvor-stand sprach sich einstimmig für die Nutzung der regenerativen Energien aus. Gleichzeitig lehnt er aber den geplanten Solarpark Ochsenberg ab, da dafür ein Waldgebiet in der Grö-ße von 72 Fußballfeldern vernichtet werden müsste und forderte bei der Standortswahl den Wald zu erhalten und auf andere mögliche Alternati-ven auszuweichen. Nach der Sitzung ging der Landesvosrtand frisch ans Werk und vervollständigte die be-reits von über 200 Schülern am Vor-tag begonnene Arbeit auf einer von der Gemeinde Schalkstetten für das Ökokonto zur Verfügung gestellten 1,6 ha großen Fläche. Insgesamt wur-den 1.200 Beeren- und Wildgehölze und 50 Bäume gepflanzt. Der Lan-desvorsitzende konnte im Beisein der zweiten baden-württembergsichen Waldkönigin und des SDW-Bundes-geschäftsführers Christoph Rullmann sowie des Marketingleiters der Firma Staples, die die Pflanzaktion finanzi-ell unterstützen, einen Gedenkstein nebst einer zuvor gepflanzten Else-beere enthüllen.

Ch. Heß

Landesvorstandssitzung�in�Amstetten

v.l.n.r. Ehrenmitglied Ventur Schöttle, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr, Hermann Eberhardt KV Alb-Donau-Ulm und geschäftsführender Vorstand

v.l.n.r. Waldkönigin Anja Eberhardt, Hermann Eberhardt KV Alb-Donau-Ulm und geschäftsführender Vorstand, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr

Page 35: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Deutschlandtournee der WaldMobile

Unter dem Motto „Entdecken Sie un-ser Waldkulturerbe“ sind bundesweit alle Bürgerinnen und Bürger eingela-den, den Wald vor ihrer Haustür neu zu entdecken. Allein 500 Aktionen rund um das Thema werden in Ba-den-Württemberg angeboten.

Besonders Highlight ist die Deutsch-landtournee der WaldMobile. In 40 Großstädten gastieren von April bis Oktober vor allem die beiden Mobile

aus Baden-Württemberg und brin-gen den Wald für die Schülerinnen und Schüler der Sek. I in die Stadt.

Stationen im „Ländle“ sind im Herbst: Stuttgart, 27.-30. September Mannheim, 13.-14. und 17. Oktober Freiburgi.Br.,19.-21.Oktober

Interessierte Schulen können sich mit Ihren Klassen 5+6 unter [email protected] bewerben.

MLR/N.Fürmann

Um die Öffentlichkeit auf das Jahr der Wälder einzustimmen und Wald-atmosphäre mitten in die Großstadt zu bringen, initiierte das Forstminis-terium/ ForstBW in Kooperation mit der AG Wald Baden-Württemberg ei-ne Illumination des Neuen Schlosses. Dabei verwandelt der Künstler Oliver Bienkowski das Schloss mit Hilfe von Beleuchtungseffekten in eine Wald-kulisse. Eine ganztägige Ausstellung mit ungewöhnlichen, großformati-gen Detailaufnahmen verschiedener Waldmotive rund um die Jubiläums-

säule gab Einblick in den Alltag der Forstleute und Waldbesitzer im Land.

Die AG Wald Baden-Württemberg, die 2011 unter Vorsitz von Ulrich Burr steht, brachte den Wald in Zu-sammenarbeit mit der Forstkammer noch auf besondere Weise in die Stadt: 2.000 Baumsetzlinge mit dem Anhänger „Pflanz mich“ verteilte die Arbeitsgemeinschaft im Dauerregen an die Passanten auf der Königstra-ße. Eine sehr gelungene Aktion!

Illumination�des�Neuen�Schlosses�Stuttgart�zur�Eröffnung�des�„Int.�Jahr�der�Wälder“

SDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: [email protected] www.sdw-bw.de

Landesvorsitzender: Ulrich Burr

Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle

Geschäftsführer: Christian Heß

Kontakt

Baden-Württemberg� 35

Viele�Aktionen�bundesweit

Termine

22. Mai 2011 Waldtag im Land-kreis Tuttlingen, Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

28. Mai 2011 Waldtag der Hoch-schule für Forstwirtschaft in Rot-tenburg

29.Mai 2011 Wildtiersonntag im Naturparkzentrum Stromberg-Heuchelberg, Zaberfeld

04. Juni 2011 Tag der Umwelt in Stuttgart, Schlossplatz

05. Juni 2011 Waldtag Rems-Murr-Kreis in Welzheim

v.l.n.r. Landesforstpräsident Max Reger, Minister im Ministerium Ländl. Raum Rudolf Köberle MdL, Baden-Württembergische Waldkönigin Anja Eberhardt, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr, Forstkammerpräsident Ro-land Burger

Foto: bigpicture, Lutz Wahler

Page 36: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

36� Bayern

Während sich in anderen Bundes-ländern diese interessante Einrich-tung im Schulalltag bereits etabliert hat, ist in Bayern davon noch wenig die Rede. So sind beispielsweise in Schleswig-Holstein mehrere hundert Schulwälder, als ein interessanter fä-cherübergreifender pädagogischer Ansatz in Betrieb, darüber hinaus werden jährlich Wettbewerbe da-zu durchgeführt. Die SDW-Bayern möchte mit ihrer Initiative zum „Schulwald Eberfing“ im Landkreis Weilheim-Schongau die beteiligten Schulträger, Lehrerinnen und Leh-rer sowie Waldbesitzer, Forstleute und Ehrenamtlichen die bewährten Konzepte des Schulwaldes näher zu-sammen bringen. Die Chancen für eine breite Bildung für nachhaltige Entwicklung- die laufende Initiative

der Vereinten Nationen- sind viel-fältig. Über das klassische Feld der naturwissenschaftlichen Wissens-vermittlung sind auch Musik, Kultur, Heimatkunde, Geschichte und viele weitere Lebens- und Lernbereiche in Schulwäldern sehr praxisnah zu ver-mitteln. Die SDW will nun in weiteren Gesprächen mit den Zentralen der

Beteiligten eine weitere Verbreitung dieses Gedankens erreichen.

Hintergrund für die SDW Initiative war die sogenannte „Wald-Pisa-Studie“ die mit den Kindern der 3. Jahrgangsstufe durchgeführt wurde. Die Ergebnisse über die Kenntnisse über den Wald waren enttäuschend. Die Schülerinnen und Schüler kann-ten beispielsweise nur 3 von 12 Baumarten und auch die vielfältigen Aufgaben des Waldes für die Gesell-schaft (Arbeitsplatz, Rohstoffe, Na-tur, Schutzfunktion, Erholung) waren ihnen vollkommen unbekannt. Ein Lichtblick stellte die Tatsache dar, dass zusätzliche Lernangebote außer-halb des Schulbetriebes die Kenntnis-se deutlich verbesserten. Hier möch-te u.a. die Schulwald-Initiative der SDW ansetzen.

Inzwischen wurde der Schulwald Eberfing von unserem Vorsitzenden Josef Miller und dem Bürgermeister von Eberfing eingeweiht. Hier zeig-te sich sehr großes Interesse der Elternschaft, des Amtes für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim (Hr. Schmorell), der Wald-besitzervereinigung und vor allem des Schulamtes. Diese Tatsache ist für das weitere Gedeihen der „Schul-wald-Initiative“ besonders wich-tig! Wie in den vergangenen Jahren wurde das Waldwissen-Projekt vom Bayerischen Naturschutz-Fonds und der Bayerischen Forstverwaltung gefördert. Die Vertreter beider Insti-tutionen, Herr Schlapp und Herr Bier-mayer richteten Grußworte an die Versammlung. Die örtlichen Medien berichteten sehr ausführlich. Mehr in unserem Internetauftritt!

Schulwälder�für�Bayern

Dr. Franz Gleißner, unser langjähri-ger stellvertretender Vorsitzender -fast von der ersten Stunde an- wäre am 22. Februar 100 Jahre alt gewor-den (hier 1989 mit STM Nüssel). Der studierte Landwirt vertrat als Bun-destagsabgeordneter das Gebiet im Süden von München (STA, WOR) und setzte sich deshalb sehr intensiv und erfolgreich für die weitgehend unge-

schmälerte Erhaltung des Münchner Waldgürtels ein. 1990 erhielt er die SDW Ehrenmitgliedschaft. Er ver-starb 81 jährig am 28.12.1992.

Als regelmäßigen Besucher unserer Geschäftsstelle haben wir ihn als sehr feinen Herren, vielfältig inter-essiert und engagiert, kennengelernt und so gerne in Erinnerung behalten.

Dr.�Franz�Gleißner

Page 37: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Mit einem klaren und deutlichem „Nein!“ haben wir auf die Planungen für die Nordumgehung von Würz-burg reagiert. Das derzeit laufende Raumordnungsverfahren, für die 49 km lange autobahnähnliche Bundes-straße, das bei der Regierung von Unterfranken läuft, hat über den Ver-lust von 60 ha Wald und 250 ha land-wirtschaftliche Fläche noch einen weiteren Effekt: Die zusätzliche Pla-nung eines Zubringers nach Lohr am

Main macht über kurz oder lang die Tür weit auf zu einer weiteren Zerstörung des Spessarts und zu weiteren Ausbaumaßnahmen. Einen Verlust dieser Wälder mit höchstem ökologischem Rang können wir kei-nesfalls akzeptieren. Nur einem Aus-bau der vorhandenen Autobahnstre-cken wäre der Vorzug zu geben.

SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: [email protected] www.sdw-bayern.de

Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D.

Geschäftsführer: Lothar Gössinger

Kontakt

Bayern� 37

Erfolgreiche Fortbildungsveranstal-tung in Hohenberg im Zuge unserer Waldwissen-Studie. Am 14./15. März 2011 fand die erste, von drei geplan-ten, Fortbildungsveranstaltungen für KindergärtnerInnen und Lehre-rInnen, diesmal in der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg (Landkreis Wunsiedel) statt. Unser örtliches Vorstandschaftsmitglied und Vorsit-zender der SDW-Gruppe Fichtelge-birge, Albrecht Schläger (2. v.l.), leite-te die Veranstaltung.

Im Zuge unseres Forschungs- und Umsetzungsprojektes sollen so regi-onale Netzwerke zwischen Lehrern, Erziehern und Forstleuten bzw. Wald-berufen entstehen bzw. verstärkt werden. In der sehr gelungen Zusam-menarbeit vom SDW-Fachmann, Pro-jektbearbeiter und Waldpädagogen Markus Blacek mit den örtlichen Päd-agogen konnten neue Kooperationen

der Einrichtung angestoßen werden. Unser stellvertretender Vorsitzen-der Prof. Dr. Ulrich Ammer (2. v.r.) berichtete von der Wald-Pisa-Studie (2009) mit ernüchternden Wissens-lücken und der Folgestudie (2010) zu der Frage, wie das Waldwissen ver-bessert werden könnte. Aus dieser

Studie um den Wald sind konkrete Maßnahmen, wie diese Fortbildungs-veranstaltung für 2011 entwickelt worden. Weitere Veranstaltungen im Zuge des, von dem Bayerischen Na-turschutzfonds geförderten Projek-tes, sind für den Raum Bamberg und Ammersee vorgesehen.

Kinder�in�den�Wald!

„B26�neu“�–�NEIN�!

Kreisverbände

Würzburg Prof. Dr. Dieter Böhm, Geograph an der Universität Würzburg, referierte am Tag des Waldes (21.März) über den Wald im Klimawandel und der Globalisierung. Erfreulich, vielleicht auch beängstigend, war dass der Fachmann, hinsichtlich der Gefahren des Waldes im Klimawandel und den Chancen, die er bietet, zu ähnlichen Ergebnissen und Einschätzungen kam, wie die forstlichen Fachleute.

Kurzberichte

Unser diesjähriges Merkblatt zum Aktionsrahmen „Tag des Baumes“ über Waldfunktionen, „Der Wald und seine vielfältigen Aufgaben“, ist erschienen. Der Versand an Schul-ämter, Schulen, Regierungen, die Forstverwaltung und die Forstbe-triebe ist abgeschlossen. Nun hoffen wir auf zahlreiche Bestellungen.

Der Wald und seine vielfältigen AufgabenDie Wohlfahrtswirkungen des Waldes

Hallo meine lieben Freunde, schaut euch doch das Wortspiel einmal genau an! Was soll das wohl bedeuten?

gefällt mir der Ausdruck „Wohl-fahrtswirkungen des Waldes“. Da sieht man doch gleich, wieviel Gutes der Wald für Mensch und Tier und die gesamte Umwelt be-reithält. Und wenn ihr euch jetzt das Wort W A L D – wir alle le-ben davon – noch einmal an-schaut, dann versteht ihr worum es geht. Damit uns das große Thema nicht zu viel wird, habe ich es in Portionen geteilt und zwar: die Nutzfunktionen, die Schutzfunktionen, die Erholungs-funktionen und einige wichtige Sonderfunktionen.

Ich erzähle euch diesmal von den Aufgaben des Waldes, oder wie mein Förster und die anderen Fachleute sagen, von den Funkti-onen des Waldes. Noch besser

W irA lle

L eben

D avon

Page 38: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

38� Berlin

Das Internationale Jahr der Wälder 2011 wurde zum Anlass genommen in der Revierförsterei Tegelsee ge-meinsam mit dem Revierförster, zehn Berliner Familien, 6 engagierten Unternehmern und der SDW auf ei-ner Wiese im Tegeler Forst Obstbäu-me zu pflanzen.

Am 27. März 2011 trafen sich die Akteure an der „Gerlach-Wiese“ – benannt nach dem ehemaligen Re-vierförster des Waldgebietes – mit

Spaten und 16 Obstbäumen. Vom Treffpunkt am Schwarzen Weg ging es mit festem Schuhwerk zu Fuß in den Wald.

Dort angekommen haben vormittags 1o Kitafamilien nach einer kurzen Be-grüßung und Einführung vom Förster Frank Mosch und Andrea Jänicke, SDW, die Obstbäume gepflanzt.

Anschließend fanden bei Obstsaft und Schmalzbrot engagierte Gesprä-che über den Wald statt. Diese Akti-on wurde möglich durch die freund-liche Unterstützung der Firma Bron-chicum.

Am Nachmittag trafen die Veranstal-ter auf eine Berliner Firma, die Ihre Geschäftspartner zu einem frühlings-haften Event in den Tegeler Forst ein-geladen hatte. Gemeinsam wurden weitere 6 Obstbäume gepflanzt und anschließend bei Kaffee und Kuchen der wunderschöne Frühlingstag, mit-ten im Berliner Wald, genossen.

Die beteiligten Familien und die Ge-schäftsleute erhielten eine Urkunde

und übernehmen eine Baumpaten-schaft und können jederzeit „ihren“ Baum besuchen und die geschmack-vollen Früchte ernten.

Alle Beteiligten haben einen schönen Tag in der Natur verbracht und wer-den sicher „Ihren“ Baum wieder be-suchen.

Andrea Jänicke, Mitglied SDW LV Berlin

Berliner�Familien�und�Unternehmer�pflanzen�Obstbäume�im�Tegeler�Forst

Berliner Familien pflanzen begei-stert Obstbäume

Berliner Unternehmerfamilie bei der Pflanzung

Berliner Unternehmer nehmen die Urkunde zur Baumpatenschaft ent-gegen

Herr Böhler, Taplow Group

Page 39: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Eigentlich schon Ende November 2010 hätten die Bäume zur Ehrung der langjährigen Mitglieder des Landesverbandes Berlin der Schutz-gemeinschaft Deutscher Wald ge-pflanzt werden sollen.

Die Pflanzaktion war als Abschluss der 60-Jahrfeier des Gründungstages dieses Verbandes geplant gewesen. Aus Anlass der fast gleichzeitigen 20-Jahrfeier der deutschen Wieder-vereinigung war ein Pflanzplatz in der Nähe des bekannten Naturschutz-turms der Deutschen Waldjugend auf dem ehemaligen „Todesstreifen“ an der nördlichen Berliner Stadtgrenze ausgewählt worden. Der frühe Win-tereinbruch mit hart gefrorenem Boden erzwang eine Verschiebung der Aktion in die wärmere Jahreszeit. Der neue Termin am 15. April 2011 bot nicht nur hervorragende Pflanz-bedingungen (regenfeuchter Boden und Frühlingssonne), sondern auch zwei weitere Anlässs zum festlichen Begehen des Ereignisses: den (etwas vorgezogenen) Tag des Baumes, und das im Internationalen Jahr der Wäl-der 2011.

Ausdauer, Beharrlichkeit, das lang-fristige Denken und das am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtete Handeln zeichnen wahre Natur- und Waldfreunde aus. Und so war es naheliegend, diejenigen Mitglieder besonders zu ehren, die durch ihre langjährige Treue und Unterstützung für die SDW diese Eigenschaften und Fähigkeiten nachhaltig bewiesen ha-ben. Und es war angemessen, ihnen an diesem Festtag etwas Lebendiges und Langlebiges zu widmen: einen Baum.

Frau Dr. Maria Heinze, 60 Jahre Mit-glied – sie muss Gründungsmitglied gewesen sein – wünschte sich und er-hielt eine Zitterpappel. Für Frau Eleo-nore Richter und Herrn Horst Birken-feld, beide 59 Jahre in der SDW da-bei, wurden Vogelkirschen gepflanzt,

ebenso für Herrn Joachim Kliche für 57jährige, Herrn Günter Roczycki für 56jährige, Herr Karl-Heinz Pohlmann für 55jährige und Frau Franziska Ull-mann für 50jährige Mitarbeit und/oder Unterstützung.

Zwei der Ehrengäste konnten die Pflanzung ihrer Ehrenbäume selbst durchführen und im Anschluss am Naturschutzturm die Gastlichkeit und die hier immer spürbare grenz-überwindende Atmosphäre in Ge-sprächen mit Natur- und Waldfreun-den aus Berlin und Brandenburg er-leben. Herr Jürgen Tenscher, 52 Jahre Mitglied der SDW, pflanzte mehrere Bäume, darunter ein großes Exemp-lar des diesjährigen Baums des Jah-res, der Elsbeere.

Für die Berliner Wasser Betriebe, 53 Jahre Mitglied und großzügiger Förderer der Belange des Waldes und der SDW ließ es sich deren Vor-standsvorsitzender, Herr Jörg Simon nicht nehmen, persönlich an der Ak-tion teilzunehmen. Prof. Kenneweg begrüßte die Teilnehmer an der Eh-renbaumpflanzung. Der Bürgermeis-ter der Stadt Hohen-Neuendorf, Herr

Hartung, Herr Przybilla für die Akteu-re am Naturschutzturm, Herr Simon von den Berliner Wasser Betrieben und Herr Marx als Leiter des benach-barten Forstamts Tegel der Berliner Forsten betonten in ihren Grußad-ressen den Geist und die Bedeutung des Ortes und der hier tätigen Men-schen, die dem ehemaligen unüber-windlichen Todesstreifen im wahren Sinne dieses Begriffs eine blühende Landschaft abgerungen haben.

Herr Prof. Kenneweg

Eine�Ehrenbaumpflanzung�und�ihre��bedeutenden�Anlässe

Berlin� 39

SDW · Berlin

Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: waldmuseum- [email protected] www.sdw-berlin.de

Landesvorsitzender: Prof. Dr. Hartmut Kenneweg

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Page 40: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

40� Brandenburg

An Ostern (hebräisch: pessach) feiert die Christenheit die Auferstehung Je-su Christi. Der in unserer Sprache ge-bräuchliche Name Ostern ist jedoch germanischen Ursprungs und von der Himmelsrichtung Osten abgeleitet. Hier schließt sich der Überlieferungs-Kreis: Der Ort der aufgehenden Son-ne gilt als Symbol des wiederkehren-den Heilands.

Viele heutige Osterbräuche sind heidnischen Ursprungs, und sie sind es auch, an die wir dieser Tage mit der Waldpädagogik meist anknüpfen. Für die „Macher“ ist dennoch wich-tig, stets auf beide Traditionslinien hinzuweisen, denn: „Zukunft braucht Herkunft!“

„Mystifizieren“alsWaldpädagogik-Methode

Die waldbezogene Umweltbildung der Förster und anderer „Waldpro-fis“ setzt sich aus sieben Bestandtei-len zusammen: neben Grundlagen, Grundsätzen, Akteuren, Angeboten, Themen und Anlässen spielen auch Methoden eine Rolle.

Methoden sind Handhabungen oder Arten-und-Weisen einer Durchfüh-rung; man kann sie auch kurz und knapp als „der Weg zum Ziel“ definie-ren.

Eine (bisher noch wenig gebräuchli-che) waldpädagogische Methoden-Gruppe ist dabei das Mystifizieren. Hierbei gilt es, sich die Wunderwelt des Waldes mit märchenhaften Aus-flügen ins Geheimnisvoll-Rätselhaft-Spannende oder gar Übernatürliche zu erschließen.

Waldwesen im Volksglauben

Fiktiven Waldwesen wie Zwergen, Trollen, Feen, Elfen … wird im „My-thos Wald“ bekanntlich übermensch-liche Kraft und Macht nachgesagt. In Europa spielen sie in uralten Glau-bensvorstellungen der keltischen, slawischen oder germanischen Völ-

ker, später auch bei den überlie-ferten Märchen des ausgehenden Mittelalters sowie in den Novellen und der Belletristik der deutschen Romantik eine Rolle. Bis heute ist die Sammlung von Volksmärchen der Gebrüder Grimm auf diesem Gebiet weltweit prägend.

„Verzauberung“ tut Not!

Bedenkt man, dass „märchenemp-fängliche“ Vor- und Grundschüler die wichtigste Zielgruppe der Waldpäd-agogik sind, und erwägt man ferner, dass in einer wachsenden Zahl von Elternhäusern keine Märchen mehr erzählt oder gelesen werden, obwohl das für die kindliche Entwicklung nachweislich von hohem Wert ist, so wird ihre Bedeutung als Methode der (nicht nur waldbezogenen) Umwelt-bildung deutlich.

Wenn auch derzeit das Lesen und Zu-hören mehr und mehr durch das Fil-meschauen in Kino, PC oder „Glotze“ abgelöst wird: wie faszinierend der-artige Mythen noch (und zunehmend

auch heute wieder) sind, zeigt der Er-folg moderner „Fantasy-Werke“ wie Harry Potter oder Herr der Ringe.

Wollen wir nicht – selbst noch als Erwachsene – in unserer heutigen ökonomisch-nüchtern-verwissen-schaftlicht-hektischen Welt ab und an vielleicht doch wieder etwas „ver-zaubert“ werden?

Oster-Mythos

Auch beim „Mythos Wald“ ist es wichtig, dass das rechte Angebot zur rechten Zeit und mit passenden The-men erfolgt.

Wenn nun zu Ostern „… vom Eise befreit sind Strom und Bäche …“ (Goethe), dann ist das zweifellos aus sowohl kulturellen als auch jah-reszeitlichen Gründen ein wichtiger Höhepunkt unserer Arbeit. Für wald-pädagogisch tätige Forstleute, SDW-Mitglieder und andere „Waldprofis“, die nun Familienwaldtage, Waldwan-derungen, Osterbasteleien und

-nestsuchen, Waldrallyes, Hasenquiz … durchführen, liegt jetzt die Gedan-kenverbindung zu den zwei Themen sehr nahe: Hase und Ei.

Osterhase, Rasselbock …

Natürlich ist schon der berühmte „Osterhase“ ein faszinierender Volks-glaube – die Folge 51 der Schriften-reihe „Waldbote“ geht ihm unter der Überschrift „Meister Lampe“ einmal nach. Hier heißt es dazu:

„Der Hase, ein bekanntes Fruchtbar-keitssymbol, galt unseren Vorfahren einst als fackeltragender Begleiter der germanischen Licht- und Früh-lingsgöttin Ostera, nach der dann im Gefolge der Christianisierung das Fest anlässlich der Auferstehung Jesu genannt wurde.

Im frühen Mittelalter erscheint Chris-tus in der Tiersymbolik des alten By-zanz auch als Hase; das dem Langohr

Waldpädagogik�an�Ostern

Page 41: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

SDW · Brandenburg

Eberswalder Str. 28 16227 Eberswalde Tel.: 03334/279576 Fax: 03334/279576 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de

Landesvorsitzender: Dr. Meinhard Ott

Geschäftsführer: Dr. Klaus Spichale

Brandenburg� 41

Kontakt

Die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen erregt derzeit Besorgnis. Wie sieht es mit ih-rer inneren Welt aus? Was brauchen sie an Persönlichkeitsentwicklung, um Zukunft mitgestalten, Werte zu entwickeln und kommende Konflik-te aushalten zu können? Was kann Umweltbildung dabei leisten? Das 3. Umweltbildungs-Symposium in der Forststadt Eberswalde will dazu am 27. Mai 2011 Erkenntnisse vermit-

teln, Umdenken im pädagogischen Tun anregen, Wege aufzeigen ...

Übrigens: Mit dem Vortrag „Der Tanzbär im Käfig und der Langeweiler im Wald“ wird der Müllroser Forst-wirtschaftsmeister Roland Boljahn und Leiter des brandenburgischen SDW-AK „Wald&Bildung bei dieser Gelegenheit seine „Waldschul-Philo-sophie“ vorstellen.

Der�Tanzbär�im�Käfig�und�der��Langeweiler�im�Wald

Foto: Dieter Schütz, pixelio.de

unterstellte Schlafen mit offenen Augen brachte man in der Folgezeit ebenfalls mit dem Thema „Auferste-hung“ in Verbindung.

Als man nach der Reformation im 16. Jahrhundert eine neue, weltliche Er-klärung suchte, die man den Kleinen für den plötzlichen Eiersegen am Ausgang der Fastenzeit geben konn-te, ward die Mär vom hoppelnden Eier-Boten geboren oder vielmehr wieder erfunden.

Die „zoologische Sensation“ vom ei-erlegenden Osterhasen wurde erst-mals in der Dissertation eines Herrn Francus aus Heidelberg erwähnt. 1758 hat ein Förster im Elsass sogar ein amtliches Protokoll über ein sol-ches Tier gefertigt. Damit dürfte also

feststehen: Osterhasen legen Eier, bemalen und verstecken sie für uns Menschen!“ Man kann in Sachen Ostermythos gern einmal noch et-was tiefer „gründeln“ und dann so-gar dem geheimnisvollen Rasselbock nachspüren!

Ostereier

Aber auch die Gedankenverbindung Ostern - Eier - Vögel hat es in sich. Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, was eigentlich Eier mit Os-tern zu tun haben? Das ist eine „ur-alte Kiste“: Auch diese schmackhaft-rundlich-tierischen Gebilde waren Fruchtbarkeitssymbole unserer Alt-vorderen und der Göttin Ostera zu-geordnet. Im Mittelalter erhielten sie noch zusätzlichen Oster-Bezug, weil

sie (wie auch erlegte Hasen) häufig als Osterzins dienten, also Natural-abgaben an weltliche oder geistliche Herren waren.

Von dem sich in der vorösterlichen Fastenzeit aufgestauten Eierüber-schuss machten die Leute zusätzlich gern auf folgende Weise Gebrauch: Die Eier wurden verziert, beim Oster-Gottesdienst geweiht und an die Kin-der verschenkt.

Im Oster-Wald erwartet die Besucher neben einer Osternestsuche manch-mal sogar der beliebte Eiertrudel-Wettstreit am Waldrand-Hang - ganz nach dem Motto „Wär’ das Ei ein we-nig eckig, ging’s den Hühnern ziem-lich dreckig“.

Präsentation der höchsten bran-denburgischen Elsbeere

Der Landesverband Brandenburg e.V. der Schutzgemeinschaft Deut-scher Wald möchte Sie für Freitag, den 13.05.2011, um 10.00 Uhr in

das Revier Hessenhagen / Ober-försterei Milmersdorf des Lan-desbetriebes Forst Brandenburg (Seviceeinheit Templin) zur Präsen-tation der höchsten brandenburgi-schen Elsbeere.

Einladung�zum��Presse-Foto-Termin

Page 42: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

42� Hamburg

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

es geht los! Nachdem Ende Dezember das Baufeld für unser Haus des Wal-des vorbereitet wurde, sind die ersten Ausschreibungen für die einzelnen Bauabschnitte an Baufirmen verge-ben worden. Auf Hochtouren wird nun gearbeitet, denn der Zeitplan ist anspruchsvoll. Im April nächsten Jah-res wollen wir eröffnen. Wir werden Sie in jeder Ausgabe von Unser Wald auf den laufenden Stand der Dinge bringen. Seien Sie gespannt.

Auch von der Elbinsel Kaltehofe gib es Neues zu berichten. Die so genannte „Wasserkunst Kaltehofe“, ein Erleb-nisraum für die Bevölkerung, wird umgesetzt. Die alte Villa wird saniert, ein Ausstellungsgebäude zum Thema Wasserkunst ist im Bau, die schönen alten Pumphäuser und die Wasser-becken werden teilweise restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Herbst diesen Jahres soll die Eröffnung sein. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Der Tag des Baumes am 17. April war wieder ein Erfolg. 30 Familien sind dem Aufruf von unserem Ko-operationspartner Budni gefolgt, um gemeinsam mit uns im Wulksfelder Wald ihren Baum zu pflanzen. Eine tolle Aktion, die ganz bestimmt wie-derholt wird.

Bereits eine Woche zuvor pflanzte die Waldjugend Hamburg anlässlich des Tag des Baumes auf unserer Streu-obstwiese in Wilhelmsburg 14 neue Obstbäume. Und als „ökologischer Bonbon“ wurden zahlreiche Nistkäs-ten für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter aufgehängt, die von der Otto-Karl-Ille Stiftung gespendet wurden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Akteure.

Viel Freude beim Lesen,

Ihr

Wolfgang Pages Vorsitzender

Die Planungen sind abgeschlossen. Alle Genehmigungen liegen vor. Jetzt beginnt mit Hochdruck der Bau des Haus des Waldes der SDW, denn schon im Frühsommer 2012 soll die Eröffnung sein. Derzeit findet die Vergabe der Aufträge statt. Die Aus-schreibungen laufen und die Firmen reichen ihre Angebote bei der SDW

ein. Parallel dazu wird die Ausstel-lungskonzeption und das Veranstal-tungsprofil mit Hochdruck entwi-ckelt. Beides muss zusammenpassen und sich gegenseitig befruchten und zugleich dem hohen Anspruch, der durch die Architektur gesetzt wird, genügen.

2012 wird nicht nur das Jahr der Er-öffnung, sondern auch das Jahr der Vorbereitung auf den Ansturm durch die Besucherinnen und Besucher der Internationalen Gartenschau (IGS) und der Internationalen Bauausstel-lung (IBA). Dort werden ca. 2,5 Milli-onen Besucher erwartet, von denen nicht wenige auch das Haus des Wal-des direkt im Eingangsbereich von IBA und IGS besuchen werden. Das ist eine echte Herausforderung für das Haus des Waldes, aber auch eine große Chance unser Projekt in Ham-burg und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt zu machen.

Wichtig für das Haus des Waldes wird es werden, dass sich alle Teile des Hauses wie ein Puzzle zusammenfü-

gen: die Ausstellung, die Veranstal-tungen, der Übernachtungsbetrieb und das Café für die Besucherinnen und Besucher, damit sie nicht nur zu den Themen Wälder und Nachhaltig-keit viele Informationen mitnehmen, sondern sich im Haus des Waldes ins-gesamt wohlfühlen und der Aufent-halt zu einem echten Erlebnis wird.

Es gibt also noch viel zu tun, bevor das Haus des Waldes seine Toren für die Öffentlichkeit öffnet.

Baubeginn:�Haus�des�Waldes�Hamburg�in�Wilhelmsburg

Termine:Führungen auf der Elbinsel Kaltehofe Thema: Die Wasserkunst Kaltehofe Wann: 18. Mai. 2011 Uhrzeit: von 14-16.00 Uhr Anmeldung bei Fr. Mura erforderlich

Fahrradtour zum Wandertag für die biologische Vielfalt Eine Fahrradtour vom NSG Höltig-baum zum NSG Wohldorfer Wald Wann: 13. Juni von 110.-15.00 Uhr Anmeldung bei der SDW erforder-lich

Vogelführung Die Vogelwelt im NSG Höltigbaum zur Dämmerung Wann: 4. Juni um 19.00 Uhr Wo: Haus der Wilden Weiden, Eichberg 63

Page 43: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Der diesjährige Tag des Baumes stand für die SDW Hamburg unter einem ganz besonde-

ren Motto. Die Firma Budnikowsky verschenkte über eine große Verlo-sungsaktion 1000 Bäume an 1000 Kinder. Unter den Teilnehmern wur-den insgesamt 40 Familien zu einer gemeinsamen Pflanzaktion mit der SDW und der Försterei Duvenstedter Brook in den Wulksfelder Wald ein-geladen.

Sonntag, der 17. April war für die Kinder im Alter von 0 bis 18 Monate der große Tag. Es war Pflanztag! Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trudelte eine Fami-lie nach der anderen im Waldgebiet bei Rade ein. Jedes Kind wurde von Budni empfangen und für eine per-sönliche Urkunde fotografiert. Schon bald wimmelte es überall von kleinen Kindern und Geschwisterkindern, die natürlich auch eingeladen waren.

Um 11.00 Uhr pünktlich übernahm unser Vorsitzender Wolfgang Pages das Wort und begrüßte die Familien und Gäste. Die diesjährige Pflanzung zum Tag des Baumes hatte nicht nur ein besonderes Motto, sie war auch ein Programmteil der SDW zur Aus-zeichnung Hamburgs als Umwelt-hauptstand Europas. Und wäre das nicht schon genug, war die Pflanzung ebenfalls eingebettet in die Aktionen

rund um das „Internationale Jahr der Wälder“. Es gibt wohl kaum ein bes-seres Jahr in Hamburg, um seinen ersten Baum zu pflanzen! Bevor es dann endlich losging, erklärte Revier-förster Jan Malskat den Vorgang der Pflanzung. Anders als in den Jahren zuvor, wurde die Pflanzfläche durch unsere Mitarbeiter bestens vorbe-reitet. Der Schlagabraum, also Äste und Zweige, wurden entfernt und jedes einzelne Pflanzloch - rund 350 Stück an der Anzahl, wurden mit ei-nem Erdbohrer vorbereitet. Je nach Wunsch der Eltern standen Buchen und Eichen zur Auswahl. Schon nach kurzer Zeit hatte jeder sein Bäum-chen für den Nachwuchs gepflanzt. Viele nutzten allerdings die Möglich-keit, ein paar mehr Bäume zu pflan-zen, so dass aus einer Vielzahl der Pflanzlöcher schon bald kleine Bu-chen und Eichen ragten. Jetzt musste nur noch jedes Bäumchen gewässert werden und dem Start einer neuen Waldgeneration stand nichts mehr im Wege.

Nach getaner Arbeit standen für je-den eine kräftige Kartoffelsuppe und kühlende Getränke bereit, die dan-kend angenommen wurden. Viele Fa-milien werden irgendwann zu ihrem Baum zurückkehren und schauen, wie es ihm ergangen ist. Ein schöner Grund, um in den Wald zu gehen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei der Firma

Budnikowsky und natürlich auch bei Herrn Malskat für ihre Unterstützung bedanken. Bis zum nächsten Tag des Baumes - übrigens dann zum 60. Mal!

Tag des Baumes mit der Waldjugend Hamburg

Auch die Wald-jugend Ham-burg hat den Tag des Baumes gebührend ge-feiert. Diesmal nicht im Wald, sondern auf

unserer Streuobstwiese in Hamburg Wilhelmsburg. Bereits am 10. April trafen sich die Waldläufer im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren zu einer gemeinsamen Obstbaum-pflanzaktion. Mit im Gepäck waren 14 alte Obstbäume wie Kirsche, Apfel und Birne als so genannte Hochstäm-me, die typisch für Streuobstwiesen sind. Im Laufe der Zeit fielen auf der Fläche einige Obstbäume aus, die von der Waldjugend an diesem Tag ersetzt wurden. Nach erfolgreicher Pflanzung bauten die jungen Wald-schützer noch Nistkästen für Höh-len- und Halbhöhlenbrüter, die ihren Lebensraum auf der Streuobstwiese haben. Gestiftet wurden die Nistkäs-ten von der Otto-Karl-Ille Stiftung, die Frau Ille persönlich vorbei brach-te.

SDW · Hamburg

Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: [email protected]

www.sdw-hamburg.de

Landesvorsitzender: Wolfgang Pages

Geschäftsführer: Rüdiger Kruse

Kontakt

Hamburg� 43

Tag�des�Baumes�mit�Budni�im�Wulksfelder�Wald�–�Tausend�Kinder�-�Tausend�Bäume

Page 44: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

44� Hessen

Auf der Landesdelegiertenversamm-lung der SDW in Bad Nauheim am 9. April wurde ein neuer Landesvorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurden Gerd Mehler als Landesvorsitzender sowie die bisherigen Vorstandsmit-

glieder Werner Ebert (Frankfurt), Det-lef Stys (Kassel), Peter Brandenburg (Waldeck), Wolfgang Eckhardt (Nidda) und Bernhard von Gilsa (Friedberg). Neu in den Vorstand gewählt wurden Michaeal Schlote (Seeheim-Jugen-

heim) und Dr. Jürgen Willig (Gießen). Die neuen Vorstandsmitglieder wer-den sich in der nächsten Ausgabe von Unser Wald vorstellen. Hier wird dann auch die neue Betreuung der SDW-Verbände dargestellt.

Landesdelegiertenversammlung�wählt�Vorstand

Mit viel Prominenz ist nach über eineinhalb Jahren Planung und Ent-wicklung die BodenSchau der SDW im neuen BuchenHaus des National-parks Kellerwald-Edersee am 8. April eröffnet worden. Das BuchenHaus am ehemaligen Standort des „Fagu-tops“ am WildTierPark umfasst eine völlig neue Ausstellung des Natio-nalparks mit modernen und kindge-rechten Elementen wie dem „Schat-tenwald“ und dem „Bogelreich“, die neugierig machen sollen auf den Nationalpark und den Wald. Dazu ha-ben der Nabu mit dem „NetzWerk“ und die SDW mit der „BodenSchau“ weitere Ausstellungsbereiche beige-steuert. Die „BodenSchau“ ist ein um den Faktor 20 vergrößertes Diorama, das die Wildnis „Boden“ zeigt. Der Besucher betritt dieses Diorama und kann Asseln, Käfer, Nematoden und andere Bodenlebewesen genau be-trachten und anfassen. Ein Maulwurf lädt zum Streicheln ein, und Kinder können auf einem Regenwurm rei-ten oder gar durch einen Maulwurfs-gang krabbeln. Finanziert wurde die

Ausstellung durch Zuwendungen und Spenden der Stiftung Hessischer Na-turschutz, des Sparkassen- und Gi-roverbandes Hessen-Thüringen, der Sparkassenversicherung, der Spar-kassenstiftung Waldeck-Franken-berg, der Fielmann AG und der SDW Kreisverbände Waldeck-Frankenberg und Groß-Gerau. Landesvorstands-

mitglied Peter Brandenburg dankte allen Spendern für die großzügige Un-terstützung und dem Nationalpark- amt sowie der ausführenden Firma Cognitio mit den Künstlern für die sehr gute Zusammenarbeit. Die Bo-denSchau im BuchenHaus kann täg-lich kostenlos besucht werden.

BodenSchau�der�SDW�im�BuchenHaus�eröffnet

Auch Jutta Seuring vom Nationalpark, Peter Brandenburg und Christoph v. Eisenhart von der SDW, Staatsministerin Lucia Puttrich und Regierungspräsi-dent Dr. Walter Lübcke sowie Bürgermeister Wolfgang Gottschalk aus Eder-tal zeigten sich begeistert von der Ausstellung der SDW.

Anfang April wurde ein gemeinsames Projekt von Hessenpark, Hessen-Forst, Waldkindergarten Wehrheim,

der Hartig-Stiftung, der Waldjugend und der SDW durch Staatssekretär Mark Weinmeister im Hessenpark eingeweiht. Bei strahlendem Son-nenschein wurde der Hartig-Pfad, der einen Bezug zwischen den histo-rischen Waldnutzungsformen, dem forstlichen Begriff der Nachhaltigkeit und dem modernen Nachhaltigkeits-begriff herstellen will, den Besuchern des Freilichtmuseums übergeben. Georg Ludwig Hartig gilt als der Be-gründer der Nachhaltigkeit und war ein hessischer Forstmann. Der Lehr-

pfad zeigt, dass nachhaltige Waldbe-wirtschaftung durchaus keine Selbst-verständlichkeit ist und sich erst seit 250 Jahren in Deutschland durchge-setzt hat. Global hat sich nachhaltige Waldwirtschaft leider immer noch nicht durchgesetzt.

Während sich die SDW in die Konzep-tion des Lehrpfades mit eingebracht hatte, half die Waldjugend tatkräftig mit und pflegte bereits mehrfach ei-nen Niederwald und baute Stationen für den Pfad.

Mit�dem�Hartig-Pfad�für�Nachhaltigkeit

Page 45: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Hessen� 45

Mit den Fragestellungen des Schut-zes, der Nutzung und dem Erhalt der Wälder in Deutschland wie auch global beschäftigten sich am Tag des Waldes die Kinder der Franz-Kade-Schule, als sie im Idsteiner Stadtwald zusammen mit dem Forstamt Wies-baden-Chauseehaus und der SDW

Kreisverband Rheingau-Taunus-Wies-baden zahlreiche Elsbeeren pflanz-ten. Gleichzeitig pflanzten Kinder mit dem Stadt-Forstamt Wiesbaden noch zahlreiche weitere Bäume und sorg-ten so für einen guten Auftakt des In-ternationalen Jahres der Wälder am 21. März.

Tag�des�Waldes�im�Jahr�der�Wälder�in�Wiesbaden�und�dem�Rheingau-Taunus

In Kooperation mit Hessen-Forst war die SDW OV Gießen-Freienseen im „Internationalen Jahr der Wälder“ auf dem Historischen Frühjahrsmarkt in Laubach-Freienseen vertreten. Ab-

solute Attraktion war ein Holzquader mit den Maßen 500 x 45 x 45 cm, der aus der Freienseener Waldgemar-kung stammt und von Zimmermeister Klaus Riedel – ebenfalls SDW-Mitglied – bearbeitet und mit einem Autokran

auf den „Markt“ befördert wurde. Schriftzüge wie z.B. „Genießen Sie unser Freienseener Waldkulturerbe“ sollten die Marktbesucher auf den Wald als alltäglichen Wegbegleiter in jedem Haushalt als Konsumgut in Form von Möbeln, Papier, Bau- und Heizmaterial u.a. aufmerksam ma-chen.

Mit Kindern wurden verschiedene Ak-tionen durchgeführt, z.B. eine Schatz-suche, Prüfen der Holzhärte mit Ham-mer und Nagel sowie die Betätigung der CO²-Maschine, die verdeutlicht, „wie der Baum sein Holz macht“. In Freienseen wurde auf Initiative der SDW die Aktion „Finde den dicksten Baum in der eigenen Waldgemar-kung“ ins Leben gerufen und die Sie-ger auf dem Frühjahrsmarkt bekannt gegeben. Die Jugendfeuerwehr ent-

deckte in Altenhain ihren dicksten Baum am Steinköppel – eine alte Bu-che mit einem Umfang von 3,21 m – und erhielt dafür 10 gesponserte Shirts von der Privatbrauerei Ihring Melchior als 3. Preis. Der 2. Preis ging an David Hannich – er entdeckte eine Eiche in der „Struth“ mit einem Um-fang von 3,40 m und bekam dafür einen Gutschein für eine Wildbeob-achtung bei Vollmond. Den 1. Preis erhielten die 3 Söhne der Familie Pabst – sie entdeckten am „Stein-bühl“ eine alte Buche mit einem Um-fang von 3,96 m und erhielten dafür einen Gutschein für ein „Leben in der Steinzeit“ mit einer Übernachtung unter freiem Himmel. Ein besonde-rer Dank gilt weiteren Sponsoren, wie der Stadtwaldstiftung Laubach und der Sparkasse Laubach-Hungen und allen freiwilligen Helfern.

Historischer�Frühjahrsmarkt�mit�der�SDW�OV�Gießen-Freienseen

Zusammen mit Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Hein-Peter Becker pflanzte die SDW Kreisverband Groß-Gerau als Dank für den Umweltpreis der „Stadt in der Allee“ der Bäume des Jahres eine Elsbeere. Die Stadt würdigte mit dem Preis die Arbeit der SDW im Bereich der Waldpä-dagogik, indem sie mit der örtlichen Kindertagesstätte St Marien viertel-jährlich Waldtage durchführte. Zu-sätzlich zu diesem seit 2008 durch-

geführten Jahresprojekt engagiert sich der Naturschutzverband in Form von Projekttagen und -wochen mit der Bürgermeister-Klingler-Schule sowie regelmäßigen Führungen in städtischen Kindertagesstätten. Die Mithilfe bei den Waldjugendspielen, bei denen jedes Jahr Schüler der 6. Klasse der Bertha von Suttner-Schule ein Naturquiz rund um das Thema Wald auf dem Naturlehrpfad An den Eichen zu absolvieren haben, ge-

hört ebenso zum Naturbildungspro-gramm wie Waldbegehungen und Naturführungen für Jung und Alt. All diese Veranstaltungen der SDW dienen dazu, Naturbewusstsein und Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt zu wecken.

Vorbildliche�Waldpädagogik

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Der�Tag�des�Baumes�2011KreisverbandLimburg-Weilburg

Zum Baum des Jahres 2011 wurde ein sehr seltener Waldbaum - die Elsbee-re - gewählt. Somit stand in diesem Jahr ein interessanter Waldbaum im Vordergrund, den, wie eine Umfrage ergab, die meisten Menschen bis-her nicht kannten. Dabei findet die Elsbeere in der heimischen Region, so auch im Gemeindewald Elz, ide-ale Wuchsbedingungen. Es handelt sich also bei der Elsbeere um eine edle Unbekannte. Die SDW Kreis-verband Limburg-Weilburg lud zu einer Baumpflanzung des Baumes des Jahres 2011 in den Gemeinde-wald Elz ein. Die Resonanz war sehr gut; unter anderem waren Landrat Manfred Michel, der Bürgermeister der Gemeinde Elz, Horst Kaiser, der Forstamtsleiter des Forstamtes Weil-burg, LFD Werner Wernecke, sämt-

liche Vorstandsmitglieder und viele Gäste einschl. Kindern der Einladung gefolgt. Revierleiter Ralf Heukelbach und der Forstwirtschaftsmeister Da-niel Mörsdorf hatten den Pflanzort bestens vorbereitet und demzufolge konnten 12 Elsbeeren mit Hilfe der Anwesenden gepflanzt werden.

46� Hessen

SDW · Hessen

Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: [email protected] www.sdwhessen.de

Landesvorsitzender: Gerd Mehler

Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe

Kontakt

Kinder der Konrad-Adenauer-Schule besuchten Samendarre

Hüpfend wie ein Eichhörnchen, von Baum zu Baum, sind auch heute noch Zapfenpflücker für die Staatliche Sa-mendarre des Hessen-Forstes unter-wegs, um wertvolles Saatgut zu sam-meln. Dieses wird im Wald bei Wolf-gang (Hanau) aufbereitet, gelagert

und dann an die Baumschulen und Forstämter ausgeliefert. Die Bäume hoch kommt man wie ein Bergstei-ger mit Seilen, aber auch das Klettern von Baumkrone zu Baumkrone ge-hört dazu, erklärte Forstwirtschafts-meister Peter Mache den kleinen Zuhörern. Wie die Samen getrocknet

und aufbereitet werden, war haut-nah an den Maschinen und Trocken-kammern zu erleben. Einfach genial ist auch die Heizung. Sie erfolgt mit den geleerten Tannenzapfen, die in einem großen Turm gebunkert wer-den. Von 28 Grad draußen in die 8 Grad kalte Kühlkammer war ein fühl-barer Schock. Dort lagern die Baum-samen, bis sie zur Aussaat gelangen. Der Vorsitzende der SDW OV Seli-genstadt, Peter Fischer, hatte diese Exkursion mit dem Forstamt Wolf-gang organisiert. An der Klosterrui-ne Wolfgang mitten im Buchenwald wurde eine Rast eingelegt. Ein alter Brunnen war die richtige Kulisse für das Märchen vom Froschkönig, das Renate Fischer den kleinen Wald-läufern erzählte. Gut gestärkt und moralisch ermuntert wanderten die Kinder danach noch 2 km unter gro-ßen Buchen bis zur Baumschule von Hessen-Forst.

Gabi Meuer, die Leiterin der Betreu-ung in der Adenauer-Schule, war mit ihren Mitarbeiterinnen Hedwig Fabi-

an und Daniela Wagner sehr angetan von der Ausdauer und dem Interesse ihrer Schützlinge, als nun von Gärt-nermeister Joachim Göbel in der staatlichen Baumschule die Pflanz-maschinen und die kleinen Baum-pflanzen vorgeführt wurden. Einen 10 cm kleinen und schon 2 Jahre alten künftigen Weihnachtsbaum in der Hand zu halten, der aus dem zu-vor besichtigten Samenkeller kam, war sehr beeindruckend. Auch dass später ein 7-jähriges Bäumchen ge-nauso groß ist wie die kleinen 7-jähri-gen Besucher selbst, stärkte spontan die Sympathie zu unseren Waldbäu-men. So nahmen dann einige kleine künftige Nordmanntännchen, sorg-sam in nasse Papiertücher gewickelt, ihren Weg nach Seligenstadt, um in dem einen oder anderen Garten zu

Wo�kommen�unsere�Bäume�her?�

IhreStimmefürdenNaturschutz

Die Firma tesa hat einen Nachhal-tigkeitswettbewerb ausgerufen. Auch die SDW Hessen beteiligt sich mit der Aktion „Rettet die Kastanien“ daran. Bitte unterstüt-zen Sie unser Projekt und votieren Sie für uns auf der Seite www.tesa.de/consumer/zeichen_kleben/ret-tet-die-kastanien,2085416.html

Die Teilnahme ist kostenlos und Sie können sogar attraktive Preise gewinnen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Ihr SDW Hessen e.V.

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Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Niedersachsen� 47

JahrestagungderSDWNiedersachsen–Tagungsbericht

In Anspielung auf den alten Spott-Vers Wilhelm Buschs „Am besten hat s die Forstpartie, der Wald, der wächst auch ohne sie!“ beschäftigte sich die SDW Niedersachsen am 25. März im Rahmen einer mit knapp 200

Gästen sehr gut besuchten Tagung mit den Forststrukturen in Nieder-sachsen. Im Niedersächsischen Wald steht ein fortschreitender Personal-abbau stetig steigenden Ansprüchen an die Holzmobilisierung und an die Ökologie gegenüber. Die zentrale Fragestellung der SDW formulierte der Landesvorsitzende, Frank Oes-terhelweg, MdL: Werden die gestie-genen Herausforderungen mit immer schlankeren Strukturen zu bewälti-gen sein oder bleibt die Waldökolo-gie dabei letztlich auf der Strecke?

Landwirtschaftsminister Gert Linde-mann wies in seinem Grußwort dar-auf hin, dass die Weiterentwicklung der Forststrukturen und auch der damit verbundene Personalabbau nichts Neues seien. Treibende Kraft sei hier immer der hohe Zuschussbe-darf im Forstbetrieb gewesen, den es geheißen habe, zu verringern.

Auch der aktuelle Kostendruck ließe da keine Kehrtwendung erwarten. Ziel sei es aber, der Forstwirtschaft eine dauerhafte Position in der Ge-sellschaft zu sichern und auch die Ökologie im Auge zu behalten.

v.l.n.r.: Prof. Spellmann, Dr. Gruss, Dr. Ohnesorge, Norbert Leben, Dr. Merker

Prof. Hermann Spellmann von der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt erläuterte die naturalen Grundlagen, die das Betätigungsfeld der Förster heute und morgen bestimmen. Er zeigte, dass die Holzzuwächse in den nächsten 30 Jahren – bedingt durch

den Altersklassenaufbau der nieder-sächsischen Wälder – wohl stagnie-ren oder sogar leicht fallen werden. Es werde zukünftig aufwendiger, die gewohnten und auch benötigten Holzmengen bereitzustellen. Holz-mobilisierungsreserven bestünden aber im Kleinprivatwald.

Dr. Denny Ohnesorge vom Bundes-verband der Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD) machte deutlich, dass die Holzabnehmer für eine kon-tinuierliche Versorgung ihrer Werke auf flächendeckende und bündelnde Organisationsstrukturen zwingend angewiesen seien, egal wer diese letztlich bereitstelle.

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten zudem, dass die Holzmobi-lisierung aus dem Kleinprivatwald allein über den Holzpreis nicht zu bewerkstelligen sei. Hier seien klare, unterstützende Konzepte und Struk-turen vonnöten. Solche seien ohne öffentliche Unterstützung aber kaum zu gewährleisten.

Dr. Klaus Merker, Präsident der Nie-dersächsischen Landesforsten stellte heraus, dass die Landesforsten seit 1997 einen Konsolidierungsprozess durchlaufen haben, der zum Teil sehr schmerzlich, am Ende aber auch sehr erfolgreich gewesen sei. Nun gehe es darum, mit gut überlegten und diffe-renzierten Konzepten und Strategien den aktuellen und zukünftigen He-rausforderungen zu begegnen. Die Landesforsten sähen sich gut aufge-stellt, müssten aber ihre Anpassungs-fähigkeit auch permanent neu unter Beweis stellen.

Norbert Leben, Präsident der Nie-dersächsischen Privatwaldbesitzer erklärte, dass sich aus Sicht des Pri-vatwaldes die forstliche Betreuung durch die Landwirtschaftskammer (LWK) grundsätzlich bewährt habe. Froh sei er darüber, dass bei der letz-ten Strukturreform der LWK-Forst-

Wie�viele�Förster�braucht�der��Niedersächsische�Wald?

Gert Lindemann

Fotos: Hans-Gerd Dörrie

Frank Oesterhelweg

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

SDWNiedersachsenehrtverdienteMitgliederIm Rahmen ihrer Mitgliederver-sammlung am 25. März ehrte der Landesvorsitzende Frank Oesterhel-weg, MdL, Gerold Müller für seine 50-jährige Mitgliedschaft und sprach Dank und Glückwünsche für diese langjährige Treue aus. Er überreicht ein Buchpräsent. Anschließend ehr-te Oesterhelweg Erich Delfs mit der Silbernen Ehrennadel der SDW für sein engagiertes ehrenamtliches En-gagement als Vorsitzender des KV

Leer und seit nun schon fünf Jahren auch als Vorsitzender des Bezirks-verbandes Ostfriesland. Mit der Gol-denen Ehrennadel des Verbandes wurde Dirk Reckebeil ausgezeichnet, wegen seiner sechsjährigen Tätigkeit im SDW-Landesvorstand, aus dem er 2010 aus Gesundheitsgründen ausscheiden musste, und wegen sei-nes unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes für den Erhalt des Northei-mer Mittelwaldes während seiner Amtszeit als Leiter des Stadtforstam-tes Northeim.

Silber�und�Gold

SDW · Niedersachsen

Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: [email protected] www.sdw-nds.de

Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL

Geschäftsführer: Friedrich Gregorius

Kontakt

48� Niedersachsen

abteilung die Bezirksförstereien als Arbeitsebene mit direktem Kunden- und Waldkontakt nicht angefasst worden seien. Er setze künftig auf eine kluge Arbeitsteilung zwischen Forstwirtschaftlichen Zusammen-schlüssen und Forstämtern.

Dr. Karl Gruss, Zertifizierer bzw. Vor-Ort-Auditor für PEFC in Nieder-sachsen, lenkte den Blick schließlich

auf das, was bei all den diskutierten Strukturänderungen als Ergebnis draußen im Wald sicht- und mess-bar ist. Aus ökologischer Sicht seien derzeit noch keine Defizite feststell-bar, die eindeutig auf Strukturmängel zurückzuführen seien. Gruss betonte aber, dass der Planungs- und Kont-rollaufwand für eine PEFC-konforme Holznutzung in den letzten Jahren de-finitiv gestiegen sei. Es sei daher drin-

gend geboten, das aktuelle Niveau zu halten. Die Vortrags-Präsentationen dieser Tagung stehen auf der Inter-netseite der SDW Niedersachsen zum Herunterladen bereit.

PflanzaktiondesSDW-KVOsnabrückerLandinMelleGesmold

„Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen“, zitier-te Hermann Böhne den bengalischen Philosophen Tagore, nachdem er zu-sammen mit seiner Frau Inge am 3. April eine Elsbeere gepflanzt hatte. Seit 1992 organisiert Regine Her-chen, Vorsitzende der Schutzgemein-schaft Deutscher Wald, Kreisverband Osnabrück diese Pflanzaktion in Ges-mold am „Bildungsumweltstandort Bifurkation“.

Hauptsächlich verbreitet kommt die Elsbeere in Mittel- und Südeuropa vor. Aber auch in einigen Bundeslän-dern Deutschlands findet sich dieser

Baum einzeln oder in Gruppen wach-send. Ihr Holz ist eines der härtesten europäischen Hölzer und erzielt hohe Preise. Genutzt wird es zum Möbel-bau und für Musikinstrumente: für Flöten, für Teile im Klavierbau und für Dudelsackpfeifen.

„Schon Luther wusste, dass die Früchte der Elsbeere gesund für den Magen sind“, erläuterte Regine Herrchen. Im Herbst wird die neue Elsbeere in Gesmold mit ihrer roten Laubfärbung im Pflanzgebiet der Bi-furkation sicher auffallen.

Die Jagdhornbläsergruppe „Gröne-gau“ umrahmte die Pflanzaktion mit stimmungsvollen Signalen, und der Heimatverein Gesmold sorgte für Le-ckereien vom Grill.

Conny Rutsch

Eine�Elsbeere�an�der�Bifurkation

Bei gutem Pflanzwetter setzten Hermann Böhne und seine Frau Inge (rechts) eine Elsbeere an die Bifurka-tion. Organisatorin der Pflanzaktion Regine Herrchen (Mitte) freute sich über regen Publikumsbesuch.

Foto: Conny Rutsch

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Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Nordrhein-Westfalen� 49

„Blätterrauschenstattmp3-entdeckedenWald!“lautetdasMottofür2011

„Das absolute Rekordergebnis von über 44.000 teilnehmenden Grund-schulkindern in 2010 macht deutlich, wie gut dieses waldpädagogische An-gebot inzwischen angenommen wird. Es zeigt zugleich aber auch, wie groß der Bedarf nach Umweltbildungsan-geboten im Wald ist“ betonten die beiden Schirmherren der „Aktion Waldjugendspiele“, Landtagspräsi-dent Eckhard Uhlenberg und Um-weltminister Johannes Remmel an-lässlich der Abschlussveranstaltung am 15. März im NRW-Landtag in Düs-seldorf. Am Beispiel des Waldes lasse sich besonders gut darstellen , dass eine naturverträgliche, nachhaltige Nutzung und der Schutz unseres Le-bensraumes miteinander vereinbar sind. Von daher seien die Waldjug-endspiele ein wichtiger Baustein der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto „Blätterrauschen statt mp3 - entdecke den Wald!“ wolle man im Internationalen Jahr der Wäl-der 2011 diese Aspekte noch deutli-cher in den Vordergrund stellen.

Den Wald erlebbar machen und da-bei spielerisch Wissen und Erfah-rungen vermitteln sei aus pädagogi-scher Sicht besonders geeignet, ein positives Naturverständnis in unse-rer Jugend zu wecken, betonte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse. Sie bedankte sich nachdrück-

lich bei allen Förstern und ehrenamt-lichen Helfern für ihr außerordent-liches Engagement. Anschließend ehrte sie gemeinsam mit dem Land-tagspräsidenten und dem Umwelt-minister Hans Schild für seine beson-deren Verdienste bei der Etablierung der Waldpädagogik in Nordrhein-Westfalen und der Fortentwicklung der „Aktion Waldjugendspiele“.

Hauptakteure des Tages waren drei Schulklassen aus Dortmund, Büren (Kreis Paderborn) und Düsseldorf. Diese wurden zuvor stellvertretend für die fast 2.000 Klassen aus ganz Nordrhein-Westfalen, die an den Waldjugendspielen teilgenommen hatten, ausgelost. Als zusätzliches Bonbon dürfen sich die Kinder noch auf einen eintägigen Ausflug in Ein-richtungen des Landesbetriebes Wald und Holz freuen: Mit dem Ran-ger in den Nationalpark Eifel, zum Erlebnistag in das Waldinformations-zentrum Hammerhof (Kreis Höxter) oder in das Waldpädagogische Zent-rum nach Wuppertal-Burgholz.

NRW-Waldjugendspiele�mit�über�44.000�Grundschulkindern

Landtagspräsident Uhlenberg (v.r.), SDW-Landesvorsitzende Fasse und Um-weltminister Remmel ehrten das waldpädagogische „Urgestein“ Hans Schild

Die 4 b der Ostenberg-Grundschule gehörte zu den drei ausgelosten Klassen und gewann einen Erlebnistag im Wisentgehege von Hardehausen.

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Landtagspräsidentschickt„SOKOWald“aufStädte-Tour

Zentraler Auftakt zum „Internationa-le Jahr der Wälder“ am 21. März war für die SDW-NRW die Erst-Präsentati-on ihres WaldMobils durch Landtags-präsident Eckhard Uhlenberg und Umweltminister Johannes Remmel vor dem Düsseldorfer Landtag. Uh-lenberg zeigte sich begeistert vom pädagogischen Konzept, der Ausge-staltung und der praxisorientierten Ausstattung: „Ich hoffe sehr, dass die SDW in NRW noch weitere Wald-Mobile dieser Art in Dienst stellen wird“, so der Landtagspräsident.

Im Rahmen einer bundesweiten Ak-tion aller SDW-WaldMobile gehen Schulklassen ab sofort unter dem Motto „SOKO Wald“ auf die Suche nach dem Wald in ihrer Stadt. Das pädagogische Konzept und die Schu-lung der eingesetzten SDW-Fachkräf-te erfolgte durch der Uni Freiburg. Als Schirmherr der NRW-Tour schick-te Landtagspräsident Uhlenberg das WaldMobil anschließend auf den Weg zu den vorgesehenen Stationen in Bielefeld, Paderborn, Dortmund, Bochum, Witten, Essen, Bottrop, Duisburg, Düsseldorf, Wuppertal, Köln, Bonn und Aachen.

Basis-Station des NRW-WaldMobils ist die Walderlebnisschule in Bochum und entsprechend wird das alltägli-che Haupteinsatzgebiet im Ruhrge-biet liegen. Personell besetzt ist es mit den beiden Biologielehrern und zertifizierten Waldpädagogen And-rea Hirsch und Peter Vieres.

„Ohne die Unterstützung Dritter ist ein solches Projekt nicht realisierbar“ betonte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse. Sie bedankte sich nachdrücklich bei der RWE Power AG und Stora Enso Deutschland so-wie dem Regionalverband Ruhr / Ruhr-Grün für ihre Unterstützung bei der Fahrzeuganschaffung, dem Innenausbau und der Ausstattung des WaldMobils. Das WaldMobil ist ein ausgebauter Transporter, in dem

Schautafeln, Bestimmungsbücher, Stereolupen, Ferngläser, ein kleines Labor für Bodenuntersuchungen, Spiele, Bastelmaterial, Bänke, Tische und vieles mehr mitgeführt werden. Dabei dient das Fahrzeug im wesent-lichen als Transportmittel und Basis-station. Die eigentlichen Aktivitäten finden erlebnisorientiert im Wald statt. Aufgrund seiner Mobilität ist das Waldmobil überall dort einsetz-bar, wo es Wald gibt. Für die Kinder entfällt so der anstrengende und zeitraubende Anfahrtsweg zu einer stationären Bildungseinrichtung. Au-ßerdem erleben die Kinder das Neue in der vertrauten und somit Vertrau-en erweckenden Umgebung und ler-

nen „ihren“ Wald gleichzeitig aus ei-nem anderen Blickwinkel kennen.

Erstes�NRW-WaldMobil�übergeben

50� Nordrhein-Westfalen

SDW · Nordrhein-Westfalen

Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: [email protected] www.sdw-nrw.de

Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse

Geschäftsführer: Gerhard Naendrup

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SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse, Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg und Umweltminister Johannes Remmel waren begeistert vom ersten NRW-WaldMobil.

Andrea Hirsch und Peter Vieres bilden die fachlich versierte Crew des Wald-Mobils.

Page 51: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Rheinland-Pfalz� 51

Die diesjährige Fortbildungsveran-staltung für Gutachter in Beteili-gungsfällen der Landesaktionsge-meinschaft Natur und Umwelt Rhein-land Pfalz (LAG) und der SDW-RLP führte in die Energielandschaft Mor-bach. Die Veranstaltung beleuchtete verschiedene Aspekte der Nutzung regenerativer Energien und deren sinnvolle Kombination. So wurde der Themenkomplex Biogas beispiels-weise in verschiedenen Referaten behandelt. Alternativen zum Ener-gieträger Mais wurden genauso dis-

kutiert wie die Verwendung von Bio-masse aus der Landschaftspflege und die Nutzung der Biogas-Restmasse als Rohstoff für die Produktion von Terra Preta, einem humusreichen Pflanzsubstrat.

Die Energielandschaft Morbach ist eine Konversionsfläche im Hunsrück, auf der unter Regie der Gemeinde Morbach die Nutzung von Biomas-se, Windenergie und Photovoltaik kombiniert wird. Ziel der Anlage ist es, Synergien bei der Erzeugung er-

neuerbarer Energien intelligent zu nutzen. In der neuesten Anlage wird bspw. Energie, die nicht sofort ver-braucht wird, in Gas umgewandelt, das gespeichert und so bei Bedarf zur Verfügung steht. SDW-RLP und LAG bedanken sich bei den Referenten, Herrn Theis (Bundesanstalt für Land-wirtschaft und Ernährung), Herrn Schäfer (Landkreis Birkenfeld), Herrn Böttcher (Palaterra) und Herrn Schlü-ter (UmWelt und Energie).

Fortbildung�Regenerative�Energien

Der größte europäische Käfer lebt oftmals in unserer Nachbarschaft und wird dennoch selten gesehen. Um die aktuelle Verbreitung der ge-fährdeten Hirschkäfer heraus zu fin-den, starten die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und Landes-forsten Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Umweltverbänden einen Aufruf zur Hirschkäferpirsch. Auch die SDW ist dabei!

Wenn wir gemeinsam heraus fin-den, wie es um die Vorkommen der Hirschkäfer in Rheinland-Pfalz be-

stellt ist, können Schutzmaßnahmen abgeleitet und die Populationen ge-sichert werden. Ab Mitte Mai wird es spannend. Beobachten Sie Ihre Umgebung in der Dämmerung. Im Wald, im Garten oder bei Spazier-gängen schwärmen die Käfer aus und leben ca. 60 Tage an der Erdoberflä-

che. Nach dieser kurzen Phase an der Erdoberfläche beginnt dann ein 5-6 jähriger Entwicklungszyklus. Die Lar-ven der Hirschkäfer leben unter der Erde in Alt- und Totholz und leisten einen wertvollen Beitrag zur Humus-bildung.

Für die Hirschkäferpirsch werden ab Anfang Mai ein Flyer sowie eine In-ternetseite verfügbar sein (www.um-weltstiftung.rlp.de). Die Beobachtun-gen der Hirschkäfer können im Inter-net oder per Post gemeldet werden.

Mitte April 2011 starteten die Wald-Jugendspiele RLP im Forstamt Rhein-hessen. Vom 12. bis 14. April haben rund 1.600 Kinder in 74 dritten Klas-sen den Lennebergwald bei Mainz – Budenheim erkundet.

In diesem Jahr werden über 23.000 Schülerinnen und Schüler der 3. und 7. Klassen aller Schularten sich an insgesamt 30 Standorten im ganzen Bundesland spielerisch Themen wie „Insekten des Waldes“ oder dem „In-ternationalen Jahr der Wälder“ nä-hern und ihr Fachwissen in verschie-

denen Aufgaben einbringen. Hinzu kommen sportliche Herausforde-rungen und der Wald-Kunst-Wettbe-werb. Den landesweit besten Klassen winkt eine Auszeichnung, die offiziell im Ministerium für Umwelt, Fors-ten und Verbraucherschutz über-reicht wird. Die Wald-Jugendspiele in Rheinland-Pfalz sind eine Initiative der SDW-RLP mit Landesforsten und dem Ministerium für Umwelt, Fors-ten und Verbraucherschutz, sowie dem Ministerium für Bildung, Wis-senschaft, Jugend und Kultur. Koope-rationspartner sind außerdem der

Walderholungsverband Rhein-Nahe (WRN) sowie die Städte Bendorf, Kandel und Koblenz. Der Sparkas-senverband Rheinland-Pfalz und die Sparkassen des Landes unterstützen die Spiele.

Wald�macht�Schule�–�Wald-Jugendspiele�starten�in�RLP

Rheinland-Pfalz�ruft�zu�Hirschkäferpirsch�

Logo: Stiftung Natur und Umwelt RLP

Page 52: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Klassenfahrt nach Köln? Wie viel CO2 wird dabei produziert? – frag-te sich die Klasse 8d des Kurfürst-Rupprecht-Gymnasiums aus Neu-

stadt/Weinstraße. Überrascht von der Menge entschloss sich die Klasse, diesen Ausstoß zu kompensieren, indem sie im Neustadter Stadtwald Bäume pflanzt. Unterstützt wurde die Jugendlichen dabei von der Re-ferendarin im Fach Erdkunde, Meike Weinbach, dem Stadtförster Klaus Burkhart und der SDW. Am Pflanzort selbst hatte der Borkenkäfer einem Fichtenbestand stark zugesetzt. Die-ser soll nun in einen stabilen Misch-wald umgewandelt werden. Bei der Planung der Aktion haben die Schülerinnen und Schüler erkannt, dass sich Nachhaltigkeit nur aus ge-nerationenübergreifendem Denken und Handeln ergibt. Wenn die ge-pflanzten Kirschen zukünftig blühen, werden sie ein weithin sichtbares Zeichen für diesen Nachhaltigkeits-gedanken sein. Neben den Kirschen

haben die Jugendlichen gemeinsam mit Vertretern der Stadt Neustadt, der SDW und dem zuständigen Forst-amt Haardt auch einige Elsbeeren ge-pflanzt. Unterstützt wurden Sie auch von der Grünen – Landtagsabgeord-neten Ruth Ratter.

52� Rheinland-Pfalz

SDW · Rheinland-Pfalz

Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: [email protected] www.sdw-rlp.de

Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat

Geschäftsführer: Herr Andreas Grauer

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Pflanzung�Neustadt�a.d.W.

AuftaktzumInternationalenJahrderWälder

Manches lässt sich in einem guten Netzwerk auch kurzfristig erfolgreich durchführen! Bestes Beispiel dafür ist die Pflanzung zum Auftakt des Inter-nationalen Jahrs der Wälder am 21. März 2011 mit der Freien Waldorf-schule Westpfalz in Otterberg. Mit nur etwa einer Woche Vorlauf wurde die Elsbeeren - Pflanzung in enger Kooperation mit Herrn Wandel, dem Fachlehrer für den grünen Bereich, organisiert.

Die geringe Vorlaufzeit ergab sich aus einer Terminschwierigkeit bei der ur-sprünglich geplanten Aktion. Möglich wurde die Pflanzung in Otterberg, an der auch der zuständige Forst-amtsleiter Markus Gatti teilnahm, nur durch den engen Kontakt von Melanie Christmann-Koch, Jugend-bildungsreferentin der SDW-RLP, zur Schule.

Als prädestinierter Standort war schnell der Schulwald gefunden – auf einer kleinen Lichtung in sonniger Lage mit gutem Boden und bester Wasserversorgung finden die Elsbee-ren beste Wuchsbedingungen. Hier pflanzten Schülerinnen und Schüler

mit einer Menge Spaß und Freude zusammen mit der Landesleitung der Waldjugend die Bäumchen, nach-dem sie die Bedeutung des Logos des Internationalen Jahres der Wälder 2011 ergründet hatten.

Kurze�Wege�in�den�Schulwald�machen�es�möglich�

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Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Sachsen� 53

Endlich!! Könnte man sagen. Im in-ternationalen Jahr der Wälder wird gepflanzt, was die Flächen und Baumschulen hergeben. Die Kam-pagne mit dem Aufruf, dieses spe-zielle Jahr zur Mehrung, Sanierung und Umgestaltung der Waldflächen zu nutzen, zeigt Wirkung. Mit öf-fentlichen Pflanzaktionen, wie die Sanierung einer Tornadofläche bei Radeberg oder die Fertigstellung ei-ner Ökokonto-Fläche in Nordsachsen präsentierte sich der Staatsbetrieb Sachsenforst mit seinen Partnern (auch die SDW nahm teil) zum Auf-takt der Sächsischen Waldwochen im April. Unser Landesverband ging Anfang des Jahres eine Partnerschaft mit den regionalen Wasserversor-gern in Südsachsen ein, die im Rah-men ihres Aqualino-Projekts im In-ternationalen Jahr der Wälder in der Nähe der Versorgungsstandorte mit Schülern Bäume pflanzen will (siehe auch www.wasser-aqualino.de). Am 19.04.2011 erfolgte der Startschuss im Stadtwald Schöneck/Vogtland. Mehr als 70 Schülerinnen und Schü-ler pflanzten entlang eines Bachlaufs über 1.000 Schwarzerlen. Die zweite Aktion folgte am 21.04.2011 auf der SDW-eigenen Fläche in Cranzahl (Erz-gebirge). Dort pflanzten 35 Grund-schüler aus Neudorf mehr als 300

Laubbäume und stellten somit die begonnene Erstaufforstung fertig. Der angrenzende Wald wurde zu ei-ner interessanten Exkursion genutzt. Den Abschluss der Frühjahrspflan-zungen im Aqualino-Projekt bildete die Ergänzungsaufforstung einer Bor-kenkäferschadfläche im Revier Klein-olbersdorf (Chemnitz-Einsiedel). Ge-meinsam mit MitarbeiterInnen des Forstbezirkes Chemnitz und der SDW pflanzten 35 Grundschüler mehr als

300 Douglasien zwischen die vorhan-dene Fichten-Naturverjüngung. Die Aktion wird im Herbst mit 5 weiteren Pflanzungen fortgesetzt.

Anlässlich des Tages des Baumes wa-ren die SDW-Mitglieder traditionell in Ihren Einzugsgebieten aktiv. Neben der jährlichen Jahresbaumpflanzung in der Carl-von-Linné-Schule Leipzig soll folgender Beitrag von diesem SDW-Aktionstag berichten.

Internationales�Jahr�der�Wälder�und�Tag�des�Baumes�–�Die�Frühjahrspflanzungen�2011

Grundschüler bei der Erstaufforstung in Cranzahl im Rahmen des Aqualino-Projekts

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SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Sachsens Forstminister Frank Kupfer hat heute (4. Mai 2011) im Taucher-wald bei Burkau (Landkreis Bautzen) gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Kirschau und der sorbischen Grundschule „Śula Ćisinskeho“ aus Panschwitz-Kuckau die zum 13. Mal stattfindenden säch-sischen Waldjugendspiele eröffnet. Bis Anfang Juli werden 6 500 Kinder an 67 Waldjugendspielveranstaltun-gen des Staatsbetriebes Sachsenforst teilnehmen und einen Unterrichtstag im Wald verbringen. Angeleitet von Forstleuten lernen die Schülerinnen und Schüler der dritten, vierten und sechsten Klassen aus ganz Sachsen an zehn waldpädagogischen Wissens- und Geschicklichkeitsstationen ein-drucksvoll die Vielfalt der Wälder ken-nen. Die Waldjugendspiele stehen im Internationalen Jahr der Wälder unter dem Motto „Wälder für Menschen“. „Der Wald ist als ‚grünes Klassenzim-mer’ ein idealer Ort, um den Kindern auf spielerische Art und Weise die Na-

tur und deren Bedeutung für die Men-schen zu erklären“, so Forstminister Frank Kupfer. „Wir können nicht früh genug damit anfangen, die Schülerin-nen und Schüler nachhaltig für unser Ökosystem Wald zu sensibilisieren und zu begeistern“.

Der Parcours am Eröffnungstag be-inhaltet Stationen wie „Der Weg des Holzes – Von der Pflanze bis zum Schrank“, „Tiere des Waldes“, „Hirsch-lauf“, „Der Waldarbeiter und sein Werkzeug“ oder „Was gehört nicht in den Wald“. Die Waldjugendspie-le werden in Sachsen seit 1999 als Gemeinschaftsaktion der Staatsmi-nisterien für Umwelt und Landwirt-schaft sowie Kultus und Sport, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und des Staatsbetriebes Sachsenforst durchgeführt. Im Jahr 2010 haben 5 500 Mädchen und Jungen der dritten, vierten und sechsten Klasse sachsen-weit einen Schultag im Rahmen der Waldjugendspiele im Wald verbracht.

„Die Kinder sollen durch eigene Er-fahrungen begreifen, welche grund-legende Bedeutung der Wald hat und wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang jedes Einzelnen mit der Natur ist. Die Verknüpfung von Erlebnis und Erkenntnis regt dazu an, das Wissen aus dem Unterricht über den Wald anzuwenden und zu erweitern“, so Forstminister Kupfer abschließend. Hintergrundinformationen unter www.sachsenforst.de

Quelle: SB Sachsenforst

Forstminister�Kupfer�eröffnet�13.�Sächsische�Waldjugendspiele�im�Taucherwald�bei�Burkau

54� Sachsen

SDW · Sachsen

Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: [email protected]

Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann

Geschäftsführer: Olaf Kroggel

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Schon zum 3. Mal trafen sich Natur-freunde aus Dresden, Mitarbeiter und Helfer der Wildvogelauffangsta-tion Dresden sowie Mitglieder un-seres Landesverbandes der SDW zu einer Pflanzaktion an der Wildvoge-lauffangstation auf dem weitläufigen Gelände der Kläranlage Dresden Ka-ditz. Hier gibt es einen Gehölzstreifen auf einer ehemaligen Bahntrasse, der sich vor allem mit Pappeln und Brom-beeren bestockt hat und angrenzend einen Wiesenstreifen, auf dem sich einige Robinien angesiedelt haben. Unser Ziel ist es, hier in der Stadt ein Refugium für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten zu etablieren. Natürlich dreht sich dieser Pflanztag auch immer um den Baum des Jah-res. So wurden in diesem Jahr 20 Els-beerbäumchen gepflanzt. Gar nicht so einfach, Pflanzen von diesem, in

unserem Raum sehr seltenen, Baum zu bekommen – ohne „Beziehungen“ fast aussichtslos. In diesem Zusam-menhang eine Idee, könnte man den Baum des Jahres nicht schon für das übernächste Jahr küren und so den Baumschulen etwas mehr Vorlauf geben?! Das würde die Engpässe bei seltenen Baumarten mildern.

Neben dem stellvertretenden Vor-sitzenden unseres Landesverbandes Herrn André Kubatzsch war auch der langjährige Geschäftsführer Herr Frank Götze gekommen. Trotz eines komplizierten Unterarmbruches, den er sich erst vor 4 Wochen beim Reini-gen von Nistkästen zugezogen hatte, lies er es sich nicht nehmen, bei der Pflanzung behilflich zu sein.

Vielen Dank an Herrn Steffen Keller, den Leiter der Wildvogelauffangstati-on, der nicht nur der hiesigen Waldju-gend einen Treffpunkt bietet, sonder sich auch mit großem Engagement für die Natur in und um Dresden ein-setzt sowie das Grünflächenamt der Stadt, welches die finanzielle Absi-cherung übernimmt.

A. Kubatzsch

Pflanzung�zum�Tag�des�Baumes�2011

Pflanzung zum Tag des Baumes in Dresden Kaditz

Page 55: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Der Tag des Baumes wird seit 1952 alljährlich am 25.April in Deutschland begangen.

In diesem Jahr wurde dieses Ereig-nis, aus Feiertagsgründen, auf den 15.04.2011 vorverlegt.

Die Hauptveranstaltung der Schutz-gemeinschaft Deutscher Wald Lan-desverband Sachsen-Anhalt fand in diesem Jahr bereits am 15.04.2011 auf den Flächen des Landesforstbe-triebes Sachsen-Anhalt, Forstbetrieb Süd, in Zusammenarbeit mit dem Landeszentrum Wald, Betreuungs-forstamt Naumburg, zwischen Ebers-roda und Schieberoda statt.

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirt-schaft und Forstwirtschaft, sowie viele Kinder und Gäste nahmen an dieser Veranstaltung teil.

Die symbolische Pflanzaktion von 3 Bäumen des Jahres, der Elsbeere, wurde durch den Minister für Land-wirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Herrn Dr. Hermann Onko Aikens, der Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Sachsen-An-halt, Frau Sabine Sonnenberg, den Ehrenvorsitzenden der SDW, Herrn Wolfgang Braun, Herrn Dost vom LFB, Herrn Specht vom LZW sowie Frau Kerstin Neitzel von der Firma Fielmann durchgeführt. Die Firma Fielmann trat, wie in jedem Jahr, als Hauptsponsor dieser Veranstaltung auf.

Die Veranstaltung, welche musika-lisch durch eine Jagdhornbläsergrup-pe des Forstamtes umrahmt wurde, begann mit der Eröffnungsrede der Geschäftsführerin der SDW LV Sach-sen-Anhalt, Frau Sabine Sonnenberg. Danach folgten die Grußworte des Ministers, die der Fa. Fielmann sowie die der einzelnen Vertreter des LFB und des LZW.

In den Grußworten wurde nochmals zum Ausdruck gebracht, dass die Er-haltung des Waldes und seiner Funk-tionen, die Forstwirtschaft sowie die

Erhaltung und Förderung einzelner Baumarten, insbesondere die der Elsbeere, für das Allgemeinwohl jet-ziger, als auch folgender Generatio-nen, von großer Wichtigkeit ist.

Alle waren sich einig, dass diese Er-kenntnis um den Erhalt des Waldes, schon den jüngsten Waldbesuchern vermittelt werden muss. Deshalb waren auch zahlreiche Kinder bei dieser Pflanzaktion zugegen. Durch tatkräftige Mithilfe beim pflanzen der Bäume, sowie durch anschaulich dargestellte Zusammenhänge im“ Waldmobil“ des Forstamtes, konnten Interesse und Verständnis für Flora und Fauna geweckt werden.

Bei einem zünftigen Wildschweines-sen inmitten purer Natur, fand diese Veranstaltung, am frühen Nachmit-tag, ihren Ausklang.

Tag�des�Baumes�2011/Baum�des�Jahres��„�Die�Elsbeere“

Sachsen-Anhalt� 55

SDW · Sachsen-Anhalt

Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: [email protected]

Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun

Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL

Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg

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Page 56: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

Am 21. März 2011, rechtzeitig zum Startschuß für das internationale Jahr der Wälder, hat die Stadt Büdelsdorf, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, für eine Neuaufforstung den 100.000-ten Baum gepflanzt. Auf einer Fläche von 20 ha ist --nach mehrjähriger Planung-- eine der zur Zeit größten geschlossenen Neuwaldbildungen in Schleswig-Holstein abgeschlossen. Gepflanzt wurden 30.000 Traubenei-chen, 30.000 Stieleichen, 40.000

Mischgehölze (u.a. Rotbuchen, Kie-fern, Traubenkirschen, Sträucher).

Der SDW Kreisverband Rendsburg-Eckernförde , vertreten durch den 1. Vorsitzenden Franz Isfort und wei-teren Vorstandsmitgliedern, gratu-lierten der Stadt Büdelsdorf zu die-sem großen Erfolg und überreichten als Gastgeschenk eine Informations-Tafel zum Thema „Eichenwald“. Peter Struck

56� Schleswig-Holstein

SchutzgemeinschaftDeutscherWaldzeichnetRolfKleinamTagdesWaldesfürseinewaldbaulicheArbeitaus

Mehr als 100 Gäste konnte die Lan-desvorsitzende der Schutzgemein-schaft Deutscher Wald, Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, auf der Auf-taktveranstaltung der SDW zum In-ternationalen Jahr der Wälder begrü-ßen. Für ihre Auftaktveranstaltung konnte die SDW die Ministerin für Ländliche Räume, Landwirtschaft und Umwelt, Juliane Rumpf, als Gast-rednerin gewinnen. Die Veranstal-tung wurde eingebettet in die Lan-desfeier zum Tag des Waldes, an dem die Schutzgemeinschaft traditionell einen Kleinwaldbesitzer auszeichnet für seine an der Nachhaltigkeit orien-tierte waldbauliche Arbeit.

In diesem Jahr erhielt Landwirt Rolf Klein aus Bönebüttel den begehrten Preis. Er bewirtschaftet den Bram-mer-Hof, der seit 1902 im Besitz der Familie ist. In ihrer Begrüßungsre-de stellte die Landesvorsitzende die Ziele der Preisverleihung heraus und beschrieb die besondere Eignung seines Waldes für die Auszeichnung. Die Schutzgemeinschaft Deutscher

Wald wählt gezielt Kleinwaldbesitzer aus, die sich in der Bewirtschaftung ihrer Wälder den Nachhaltigkeitszie-len verpflichtet fühlen. Die Schutz-gemeinschaft fühlt sich den Wäldern in Schleswig-Holstein verpflichtet und will den Waldanteil im wald-ärmsten Bundesland steigern. „Da-zu brauchen wir Menschen, die sich um Wälder kümmern – und das sind gerade die Besitzer kleiner Wälder,“ so Happach-Kasan. Das Engagement der Kleinwaldbesitzer für die Nach-haltigkeit findet in der Gesellschaft wenig Beachtung, obwohl sie einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige

Entwicklung leisten. Der nur 12 Hekt-ar große Wald von Herrn Klein ist ein vergleichsweise junger Wald. Vor et-wa 150 Jahren wurden Ackerflächen aufgeforstet. Alte Knickbäume im Wald geben Zeugnis. In den letzten Jahrzehnten hat Rolf Klein den vor-wiegend aus Fichten und Birken be-stehenden Wald in einen Mischwald umgewandelt. Sturmereignisse und Borkenkäferbefall waren der Anlass für den Waldumbau mit Stieleichen, Ahorn und Rotbuchen.

Ministerin Juliane Rumpf wies da-rauf hin, dass das Jahr der Wälder in Deutschland unter dem Motto „Waldkulturerbe“ steht. Deutschland ist Waldland. Der Einfluss der Wälder auf unsere Kultur ist vielschichtig. Der Wald ist Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten, schützt Klima, Wasser und Boden und ist gleichzei-tig Produktionsort für den wichtigs-ten nachwachsenden Rohstoff, das Holz. Sie wies darauf hin, dass ange-sichts der schwierigen Haushaltslage in Schleswig-Holstein die Neuwald-bildung oftmals zurücktreten müsse, auch wenn das Land weiterhin das Ziel eines Waldanteils von 12% ver-folgt. Um so wichtiger sei in dieser Situation privates Engagement.

Auftaktveranstaltung�zum��Internationalen�Jahr�der�Wälder

Ein�Gastgeschenk�für�den�100.000-ten�Baum�einer�Neuwaldbildung

Landesvorsitzende Dr. Christel Happach-Kasan (MdB), Waldbesit-zer Rolf Klein, Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf (von links)

Foto: Wolfgang Mahnkopf

Franz Isfort, Karl Arthur Jäger-Volk, Horst Langenhan (von links)

Page 57: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

„Der Natur auf der Spur“, das ist nicht nur das Motto der SDW, sondern es hat auch immer noch Gültigkeit für den Schulwald am Lütjenburger Schulzentrum. Dafür hatte viele Jah-re lang Rüdiger Wertz in seiner Dop-pelfunktion als SDW-Kreisgeschäfts-führer und Schulwaldbeauftragter gesorgt.

Die Verantwortung für das Biotop hat er inzwischen an seinen Nachfolger Malte Puck abgegeben.Der möchte „seinen“ Wald rechtzeitig zum Be-ginn der Vegetationsperiode wieder zum „grünen Klassenzimmer“ ma-chen und holte sich deshalb zusätzli-chen Expertenrat. Zur Begehung der Waldfläche rund um den Schulteich

hatte er nicht nur seinen Vorgänger und die Leiterin des Gymnasiums, Wolfgard Bock, eingeladen. Eifrig no-tierte er auch Praxistipps vom forstli-chen Berater in Schulwäldern, Klaus Schlenzka und vom Kreisfachberater Natur und Umwelt, Jörg Fister.

Bei einer Begehung wurde die Grup-pe bei der Suche nach Maßnahmen, die auch kurzfristig realisiert werden können, schnell fündig. Jörg Fister regte auch an, nach neuen Nutzungs-möglichkeiten des Schulwaldes zu suchen und ihn (wieder) zu einem Teil des Pausenbereiches zu machen. Malte Puck hat bereits kürzlich am Tag der offenen Tür den Schulwald Besuchern präsentiert. „Ich bin be-

geistert von diesem Paradies und möchte den Schulwals für angewand-te Biologie im Unterricht nutzen“, kündigte er an.

In Neumünster wurde im letzten Jahr die Initiative „Gute-Geschäfte-Neumünster“ gegründet. Initiator dieser Idee war die Bertelsmann-Stiftung – Gemeinnützige und Un-ternehmen schließen „Kontrakte“, bei deren Erfüllung kein Geld fließen darf. Christian Wigger, Inhaber des Hagebau-Marktes, spendete Bausät-ze für Nistkästen, die mit Hilfe des SDW-Kreisverbandes und der Kreisjä-gerschaft Neumünster zusammenge-baut wurden.

Eine zweite Aktion fand anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags in Neumünster statt. Die Firma Karstadt stellte dem SDW und der Kreisjäger-schaft eine Ausstellungsfläche zur Verfügung, um sich dort zu präsentie-ren. Mit großem Eifer haben die Kin-der die Rätsel ausgefüllt und kleine Bäumchen gepflanzt. Im Anschluss an ihre „Pflanzaktion“ konnten sich die Kinder Exponate von verschiede-nen Wildtieren erklären lassen.

Gerade anlässlich der aktuellen Situ-ation war dieses ein willkommener Anlass über aktiven Umweltschutz zu reden. Unsere nächste Aktion ist der Tag des Baumes. Am 16. April werden wir im Tierpark Neumünster

den Baum des Jahres, die Elsbeere, pflanzen.

Anna-Katharina Schättiger GF Kreisverband Neumünster

Schleswig-Holstein� 57

SDW · Schleswig-Holstein

Rendsburger Str. 23 24361 Groß Wittensee Tel.: 04356/986612 Fax: 04356/986873 E-Mail: [email protected] www.sdw-sh.de

Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB

Geschäftsführerin: Frauke Schramm

Kontakt

Wald�soll�wieder�„grünes�Klassenzimmer“�werden

SDW�erhält�die�Möglichkeit�sich�in��Neumünster�zu�präsentieren

SDW Neumünster und Mitglieder der Kreisjägerschaft Neumünster auf der Präsentationsfläche

Page 58: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

SDW-Landesverbandsnachrichten� Unser�Wald�3�I�2011

58� Thüringen

ThüringerAuftaktveranstal-tungzumInternationalenJahrderWälder2011am„TagdesWaldes“

Auf Initiative des Thüringer Ministe-riums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, dem Lan-desverband Thüringen der Schutzge-meinschaft Deutscher Wald (SDW), dem Forstamt Erfurt-Willrode und der Gemeinde Nohra Ortsteil Utz-berg entsteht auf einer ca. 2 Hektar großen Fläche in Utzberg ein Arten-schutzwald vor dem Hintergrund in Thüringen heimische, aber seltene Baumarten wie Elsbeere, Wildapfel, Wildbirne und Wildkirsche zu erhal-

ten. Am 21. März 2011 startete die Erstaufforstung für den Artenschutz-wald mit einer Pflanzaktion, bei der die ersten Bäume durch Minister Jürgen Reinholz, Matthias Wierla-cher, Landesvorsitzender der SDW Thüringen, Bernd Becker und Dr. Volker Düssel, Geschäftsführender Vorstand der SDW Thüringen, Dr. Chris Freise, Leiter des Forstamtes Erfurt-Willrode, und Vertreter der Gemeinde Nohra Ortsteil Utzberg gepflanzt wurden. Gerade in Zeiten globaler Klimaveränderungen ist die biologische Vielfalt mit einem brei-ten Artenspektrum die beste Basis zur Sicherung stabiler und leistungs-

fähiger Wälder, damit deren Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen auch in den nächsten Jahrhunderten erhalten bleiben können.

Begründung�eines�Artenschutzwaldes

Im Internationalen Jahr der Wälder wollen die SDW Thüringen, die HA-BES GmbH, ein Unternehmen der GSES GmbH Sondershausen, und THÜRINGENFORST die Bepflanzung der großen Abraumhalde im Son-dershäuser Norden intensivieren.

Mit der Veranstaltung am 04.04.2011, unter der Schirmherrschaft des Thü-ringer Ministers für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Jürgen Reinholz, startete das Projekt der SDW Thüringen.

Das Sondershäuser Projekt soll in-nerhalb von drei Jahren realisiert werden. Dass der Haldenkörper mit begrünungsfähigem Kulturboden

aufgeschüttet wird ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Die Akti-vitäten dazu sind bereits in vollem Gang. Hauptakteure sind dabei die Mitarbeiter der HABES, die das Pro-jekt während dieses Zeitraumes mit Leben erfüllen werden. Das Ziel ist, mit Pioniergehölzen eine optische

Umgestaltung zu erzielen die sich mittelfristig selbst verjüngt. Dabei sind für die Bepflanzung Robinien, Weißerlen, Kirschen, Bergahorn und Weidensteckhölzer vorgesehen. Für die Bodenbefestigung ist auch eine Rasenaussaat zwingend erforderlich. Um die Gehölze vor Wildverbiss zu schützen ist teilweise eine Einzäu-nung geplant.

Nach dem Thüringer Modell stellt die SDW kostenlos das Pflanzmaterial zur Verfügung. Neben den Projektpart-nern SDW, GSES GmbH und THÜRIN-GENFORST ist die aktive Beteilung von Schülern der Grundschule Käthe Kollwitz aus Sondershausen beson-ders erfreulich.

Kali-Abraumhalde�wird�grün

DieMessefürFreizeitinderNaturfandindiesemJahrzum13.MalinErfurtstatt.

Wie im Jahr 2010 war der Landesver-band mit einem Informationsstand ebenso wie die Darre Fischbach und Vertreter der Thüringer Naturparke auf der Fläche des Thüringer Minis-teriums für Landwirtschaft, Forsten,

Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) vertreten. Neben vielen Gesprächen über die Arbeit und Aktivitäten un-seres Landesverbandes fand die Baumaktion, bei der interessierte Besucher eine kleine Elsbeere im zar-ten Alter von 2 Jahren kostenlos be-kamen, großes Interesse. Insgesamt 150 Bäumchen werden in nächster Zeit von Thüringer Kindern und Er-

wachsenen auf große Gartengrund-stücke, in Schulen, Kindergärten und im Wald gepflanzt. Einige Elsbeeren finden ihre neue Heimat sogar in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bay-ern oder Hessen. Mit viel Hege und Pflege über Generationen hinweg hoffen wir, dass sich die Elsbeeren in 200 Jahren zu wahren Baum-Gigan-ten entwickelt haben.

Messe�„Reiten-Jagen-Fischen“�2011

Page 59: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

Unser�Wald�3�I�2011� SDW-Landesverbandsnachrichten

Mit den Wald-Jugendspielen, die seit 1993 in Thüringen durchgeführt werden, wird der Wald als Ort zum Erleben, Beobachten, Anfassen und Gestalten geboten. Um einen Ein-druck zu gewinnen wie Thüringer Schüler diesen Tag im Wald erleben hat die SDW Thüringen 2010 einen Aufruf „Geschichten zu den Wald-Jugendspielen“ gestartet, bei dem al-le Teilnehmer in kleinen Geschichten ihre Wahrnehmungen und Erlebnisse schildern sollten. Viele Schulklassen

sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Geschichte der SDW zugesandt. Aus dieser Vielzahl eingereichter Ar-beiten wurden durch eine Jury drei Geschichten für eine Prämierung ausgewählt.

Bei der Auszeichnungsveranstal-tung am 28. März 2011 im Forsthaus Thiemsburg am Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich überreichten der Minister für Landwirtschaft, Fors-ten, Umwelt und Naturschutz, Jürgen

Reinholz, und der Landesvorsitzende der SDW Thüringen, Matthias Wier-lacher, Urkunden und Geldpreise in Höhe von 150 €; 100 € und 50 € an die Gewinner.

Die Preisträger sind:• 1.Preis: Klasse 4, Rhön-Ulstertal-

Schule Geisa• 2.Preis: Schüler Frank Prochas-

ka der Klasse 4a, Grundschule Straußfurt

• 3.Preis: Schülerin Stella Hocevar der Klasse 4b, Staatliche Grund-schule Sonneberg-Grube

SDW · Thüringen

Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: [email protected] www.sdw-thueringen.de

Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher

Geschäftsführerin: Birgit Luhn

Kontakt

Thüringen� 59

Mit der Pflanzung eines Auwal-des in der Gemeinde Eckstedt am 09.04.2011 wurde ein weiterer Bau-

stein für das „Thüringer Modell“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen e.V., ge-legt. 110 Laubbäume, finanziert und bereitgestellt von der SDW Thürin-gen, wurden mit der Unterstützung durch die Eckstedter Einwohner und Schüler der Grundschule Udestedt auf eine ca. 1 Hektar große Fläche gepflanzt. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Eckstedt, Frau Schmidtke, rief die Einwohner von Eckstedt im Amtsblatt der Gemeinde dazu auf, sich an der Pflanzung aktiv zu betei-ligen. Dass ca. 70 von den 600 Ein-

wohnern Eckstedts dem Aufruf folg-ten und einige Frühaufsteher 1,5 h vor dem Pflanzbeginn auf der Fläche am Vorderen Mühlrasen eintrafen erstaunte und erfreute Frau Schmidt-ke. 9.00 Uhr, dem offiziellen Pflanz-beginn, waren Jung und Alt versam-melt um die 110 Bäume und Sträu-cher einzupflanzen. Bernd Becker, Geschäftsführender Vorstand der SDW Thüringen, und Dr. Alexander Schmidtke, Vorstandsmitglied, und 2 Mitarbeiter der SDW-Geschäftsstelle waren ebenfalls vor Ort und pflanz-ten mit den Eckstedtern.

Auwaldpflanzung�in�Eckstedt�im�Rahmen�des�„Thüringer�Modells“�der�SDW�Thüringen

Prämierung�der�Gewinner�–�„Geschichten�zu�den�Wald-Jugendspielen“

Page 60: Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

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