Unter dem Heidenturm · 2019-08-19 · Doch hatt ich vorher tief ausgesonnen Jahrtausendelang den...

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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE Dittelsheim-hessloch-Frettenheim Sommer 2014 Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit Inhalt Pfingsten Studienfahrt Kirche und Geld Termine rund um unsere Gemeinde Rückblick: Projekt Paul-Gerhardt-Chor Goldene Konfirmaon Ferienspiele

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E VA N G E L I S C H E K I R C H E N G E M E I N D E D I T T E L S H E I M - H E S S LO C H - F R E T T E N H E I M

Inhalt: Kirche und Geld

KonzerteKonfirmationFerienspiele

Rückblicke

Unter dem Heidenturm

�Frühjahr 2014

Fröhliche Ostern! Am 13. April 2014werden sieben junge Menschenin Dittelsheim konfirmiert.

Konzerte im Heidenturm März - JuniVeranstaltungsprogramm S. 6 und 7!

EvangElischE KirchEngEmEindEDittelsheim-hessloch-Frettenheim

Sommer 2014

Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit

inhaltPfingstenStudienfahrtKirche und GeldTermine rund um unsere GemeindeRückblick:Projekt Paul-Gerhardt-ChorGoldene KonfirmationFerienspiele

 

 

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Das Redaktionsteam ist seiner Zeit voraus, denn lange Zeit vor dem Erscheinen des Gemeindebriefes müssen die Planungen abgeschlossen, die Artikel fertig sein. Und alle hoffen, dass alles am Ende so wird, wie es im Gemeinde-brief vorausgesagt ist.

Viele Menschen planen ihren Urlaub und erleben im Planen schon ein wenig Vorfreude. Wir wünschen uns Zeit für uns und für andere, Abenteuer, Spaß, wir erhoffen uns Entspannung und Erholung an Leib und Seele. Die einen fahren in die Ferne, andere kommen aus der Ferne zu uns in unsere Region, genießen rheinhessische Gastfreund-schaft, besuchen Kirchen und Winzerhöfe, wandern auf dem Pilgerweg. Zu einer Rast laden Bänke ein und We-

gekreuze, so wie das Westhofener Wegekreuz oder wie das Kreuz auf dem Kloppberg – ohne den gekreuzigten Jesus. Auf dem Kloppberg feiern wir an Himmelfahrt den Gottesdienst gemeinsam in der Region. Es will uns sagen, dass Jesus auferstanden ist, dass ER lebt – für uns. In Westhofen steht es frei wie auf einem kleinen Gipfel, wer unter dem Kreuz steht, hat einen Überblick über das Dorf.

Die Gedanken gehen auf die Reise. Manchmal erinnert ein Kreuz am Weg an das, was im eigenen Leben geplant und nicht gelungen ist. Manche heften ein Gebet an das Kreuz, legen Bitten dort ab. Andere finden Worte der Dankbar-keit:

Wir denken an Menschen, die Hilfe suchen, die sich bewusst auf den Weg machen, zu einem Wegekreuz – zu diesem Kreuz, schenke DU ihnen gute Gedanken und Hoffnung für ihren Lebensweg.

Wir beten für die Menschen, für die ein kleines Kreuz am Wegrand steht, nimm‘ sie in DEINER Liebe auf, und schen-ke uns Trost und Zuversicht.

Kaum hab ich die Welt zu schaffen begonnen, in einer Woche wars abgetan. Doch hatt ich vorher tief ausgesonnen Jahrtausendelang den Schöpfungsplan.

Das Schaffen selbst ist eitel Bewegung, Das stümpert sich leicht in kurzer Frist; Jedoch der Plan, die Überlegung, Das zeigt erst, wer ein Künstler ist.

Ich hab allein dreihundert Jahre Tagtäglich drüber nachgedacht, Wie man am besten Doctores Juris Und gar die kleinen Flöhe macht.

(Heinrich Heine, 1797 – 1856)

„Ziemlich respektlos!“ dachte ich beim ersten Lesen dieses Gedichtes von Heinrich Heine. Aber ist es wirklich so? Natürlich ist es ungewöhnlich wenn nicht gar überheblich, dass der Dichter mit der Stimme Gottes spricht und seine Schöpfung als eine kleine Sache darstellt, die man mal so nebenbei macht. Aber andererseits – spricht nicht aus den Worten eine große Bewunderung für den Plan der Schöpfung? Ganz abgesehen von der satirischen Spitze auf die Juristen (Heine selbst hat Jura studiert und zum Dr. jur. promoviert) zeigt er auf, dass man die eigentliche Leistung nicht mit Händen greifen kann. Daher, und weil’s so schön ist, gleich ein weiteres Gedicht aus Heines Zyklus der Schöpfungslieder.

Der Stoff, das Material des Gedichts, Das saugt sich nicht aus dem Finger; Kein Gott erschafft die Welt aus nichts, So wenig wie irdische Singer.

Auf vorgefundenem Urweltsdreck Erschuf ich die Männerleiber, und aus dem Männerrippenspeck Erschuf ich die schönen Weiber.

Den Himmel erschuf ich aus der Erd Und Engel aus Weiberentfaltung; Der Stoff gewinnt erst seinen Wert Durch künstlerische Gestaltung.

(Ausgewählt von Dr. Ulrich Kretschmer, zitiert nach Heinrich Heine: Werke, Hrsg. v. Paul Stapf)

Schöpfungslied

manchmal erinnert ein

Kreuz am Weg an das, was

im eigenen leben geplant

und nicht gelungen ist.

Immer der Zeit voraus?

Geleit von Pfarrerin Rita Schaab

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Geleit

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Allen, die auf ihrem Lebensweg weinen und Leid ertragen, schenke neue Wege mit Wegekreuzen zum Verweilen, dass sie wieder lachen können.

DU, Herr, schenkst uns dieses Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, mit geraden und krummen Wegstrecken. Bleibe bei uns und begleite uns auf allen Wegen unseres Lebens.

Ob wir den richtigen Weg gehen werden, wissen wir nicht. Ein Kreuz am Wegesrand erinnert uns, dass wir gewiss sein können, dass Gott da ist, wo immer wir sind. Wir wünschen Ihnen gute Plätze zum Verweilen und Atem holen,

Gottes Segen! Ihr Gerd Rothfuß Ihre Rita SchaabVorsitzender des KV Pfarrerin

Pfingsten in der Gemeinde

Pfingst-Gottesdienste

So. 08. Juni 2014 09.00 Uhr Frettenheim mit Abendmahl10.00 Uhr Dittelsheim mit Abendmahl

Mo. 09. Juni 2014 09.00 Uhr Hessloch mit Abendmahl 10.00 Uhr Diamantene Konfirmation und

Kronjuwelen-Konfirmation mit Abendmahl

Wir wünschen Ihnen ein frohes Pfingstfest

Pfingsten erinnert uns daran, dass wir unseren Mund auf-tun sollen und offen sagen können, an wen wir glauben und auf wen wir hoffen.Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

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Fest der VereinigungAnlässlich der Vereinigung der Verbandsgemeinde West-hofen mit der Stadt Osthofen zur neuen Verbandsgemein-de Wonnegau findet am Sonntag, den 29. Juni ein großes Fest statt. Die evangelischen Kirchengemeinden beteiligen sich daran mit einem Gottesdienst um 10 Uhr im Weingut Möllinger Hof, Osthofen-Mühlheim (zwischen Osthofen und Westhofen).

schüler-lehrer-KonzertAm Samstag, den 26. Juli um 14.00 Uhr gibt es das tradi-tionelle Schüler-Lehrer-Konzert der Musikschule Horst Christ in der Evangelischen Kirche Dittelsheim. Familien und Freunde sind herzlich eingeladen. Im Anschluss gibt es einen kleinen Umtrunk.

Kirchenfest im Dittelsheimer PfarrgartenAm Sonntag, den 31. August findet im Anschluss an den Gottesdienst um 10 Uhr das alljährliche Kirchenfest im Dittelsheimer Pfarrgarten statt. Neben Essen und Trinken und Musik werden verschiedene Aktivitäten für groß und klein angeboten. Näheres erfahren Sie aus der Presse und durch besondere Ankündigung.

dekanatskinderkirchentag am 28. september 2014Unter dem Thema „Geheimzeichen Fisch“ wird ein Tag mit vielen Kindern aus unserem Dekanat gefeiert. Es finden Spiele, Bastelaktionen und ein Gottesdienst statt. Nähere Informationen werden noch auf Plakaten und Flyern be-kannt gegeben. Anmeldeschluss ist der 28. Juli, die Teilneh-merzahl ist begrenzt. Anmeldungen bei Christiane Horle, Tel. 06244-4616

AnkündigungHeidenturmkonzerte

Die erfolgreiche Reihe steht unter dem Motto: Wenn das Dorf nicht zur Musik kommt, muss die Musik aufs Dorf kommen. In dieser Reihe werden klassische Konzerte mit erstklassigen, professionellen Künstlern angeboten. Die Musiker sind Mitglieder der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und anderer bekannter Orchester. Sie spielen über-wiegend in kleiner Besetzung Musik von der Barockzeit bis zur Romantik. Hier bietet sich vor Ort die Gelegenheit, Künstler „hautnah“ zu erleben.

sommernachtstraumKonzert mit den Kammersolisten der Deutschen Staats-philharmonie: Felix Mendelssohn-Bartholdy: Musik zu „Ein Sommernachtstraum“ in einer Bearbeitung für 9 Blä-ser und W. A. Mozart: Harmoniemusik zu „Don Giovanni“Termin: Samstag, den 21. Juni 2014 um 18.00 Uhr in der Ev. Kirche Dittelsheim, Eintritt: € 20,00, Kinder frei

Christiane Palmen: Flöte, Petra Fluhr und Regina Wolf: Oboe, Gerhard Krassnitzer und Anne Scheffel: Klarinette,Ulrich Freund und Eckhard Mayer: Fagott, Wolfgang Günt-ner: Kontrabaß

Vorankündigung – Saison 2014 / 2015

Zum 300. Geburtstag von carl Philipp emanuel BachElisabeth Seidl: Sopran, Christiane Palmen: Flöte, Petra Fluhr: Oboe und Baßblockflöte, Friederike Bauer: Viola, Jürgen Müller: Cembalo Samstag, den 18.10.2014 um 20 Uhr

leipziger Barock / leipziger romantik / leipziger Jazzmit dem Jazzduo Timm/BrockeltDavid Timm: Orgel, Reiko Brockelt: SaxophonSamstag, den 01.11.2014 um 20 Uhr

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Senioren

Wir treffen uns immer mittwochs um 14.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus im Ortsteil Dittelsheim.

Termine: 11. Juni 2014 / 9. Juli 2014 / 13. August 2014 / 10. September 2014Kontakt/Info: Eleonore Hastrich, Tel.: 06244-57557, Irene Roll, Tel.: 06244-7698, Heidi Fauth, Tel.: 0163-3847240

Erzählcafé

Wir treffen uns immer donnerstags um 14.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus im Ortsteil Dittelsheim.

Termine: 26. Juni 2014 / Sommerpause / 18. September 2014Kontakt/Info: Harald Bretz, Tel.: 06244-7589Dr. Hans Heinrich Bechtolsheimer, Tel.: 06244-7410

KiKiNa – Kinderkirchennachmittag

KinderKirchenNachmittage sind ökumenisch und finden in der Regel einmal im Monat im Evangelischen Gemeindehaus statt. Teilnehmen können Kinder vom Kinder- gartenalter bis 4. oder 5. Klasse!

Nächster Termin: 14. September 2014Kontakt: Claudia Schilling, Tel.: 06244 - 90 97 15

Babystammtisch

Der Babystammtisch trifft sich jeden Donnerstag um 9.30 Uhr.

Kontakt/Info: Cassandra Hoffmann und Pfarrerin Rita Schaab, Tel.: 06244-99963

TermineTermine

Weitere Termine im Amtsblatt

Wir suchen eine neue Begleitung für den Babystammtisch!

Steven SchaufußJasmin GromatkaJulia Balzhäußer

Elias Scherer Kim Andersen

Jan-Peter WinterIsabel Erat

Anna-Lena BeckNils Andersen

Lucas Balzhäußerund andere

Spielleitung Elke GromatkaBühne Hans-Peter Winter

Kostüme Erika Spiegel 50er-Jahre-Bufett Anja Scherer

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Wir spielen im Herbst 2014! Termine demnächst!

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Ja, wir haben gesungen und ja, es hat uns viel spaß gemacht!

Am Samstagabend, den 10. Mai, haben wir ein zahlreich erschienenes Publikum auf eine Reise durch das Leben und die Lieder von Paul Gerhardt mitgenommen.

Beim Nennen dieses Namens stellen sich bei vielen von uns im Gedächtnis Liedverse und Gesangbuchmelodien ein. Insgesamt 138 Lieder sind von ihm überliefert. Die Jahres- und Tageszeiten werden ebenso erfasst wie das Kirchenjahr, Beginn und Ende menschlichen Lebens, An-fang und Ende der Welt.

In einem zweimonatigen Projekt haben wir uns mit dem Menschen Paul Gerhardt und seinen Liedtexten beschäf-tigt, vor dem Hintergrund ihrer Entstehung, in der dunklen Zeit des dreißigjährigen Krieges.

30 Jahre nie enden wollender Krieg, das kann und mag man sich gar nicht vorstellen! Und als wäre dies nicht schon genug Schicksal, bricht auch noch die Pest aus. Paul Gerhardts Leben wird immer wieder von Tod und Not getroffen, sei es der frühe Tod der Eltern und des Bruders und der Verlust der Heimat, sei es der frühe Kindstod von 4 seiner 5 Kinder oder der Tod seiner Frau nach nur 11 Jahren Ehe. Dazu kamen Probleme mit seinem Dienst-herrn, denn Paul Gerhardt war auch ein unbeugsamer Christ, der sich nicht von seinem lutherischen Bekenntnis abbringen lassen wollte, auch wenn er dadurch seine An-stellung als Diakon in Berlin verlor.

Trotz aller Sorgen und Nöte hat Paul Gerhardt seinen Gottesglauben nie verloren und immer wieder Lieder gedichtet, die Freude am Glauben und an der Schöpfung ausstrahlen und Trost und Hoffnung geben. Das tun sie bis zum heutigen Tage.

aber nun erstmal zurück zum anfang – wie alles begann mit dem Projektchor: Es gab schon seit einiger Zeit den Wunsch, gemeinsam in einem Chor zu singen, aber leider hatte sich niemand für die Leitung gefunden. Als Rita Schab dann einmal mit Franz-Josef Schefer, Kantor in Gau-Odernheim, über die-sen Wunsch sprach, hat er sich sehr schnell bereit erklärt,

mit einem Projektchor zu starten. Er ist selbst ein großer Bewunderer der Lieder von Paul Gerhardt und hatte ein ähnliches Projekt vor einigen Jahren in Gau-Odernheim durchgeführt. Und so lag es nahe, ein Paul-Gerhardt-Projekt auch bei uns anzugehen. Anfang März haben sich daraufhin 17 Frauen und Männer zu einem ersten Tref-fen eingefunden. Kaum einer / eine hatte schon einmal in einem Chor gesungen oder hatte eine Idee von seiner Stimmlage – trotzdem hatte Herr Schefer den Plan, mit uns mehrstimmige Lieder zu singen. Wer nur die gängigen

Melodien der Lieder, meistens in der Sopranstimmlage, kennt, hat keine Vorstellung davon, was es bedeutet, in einer ganz anderen Melodie zu singen. Und sich dabei von den anderen Stimmlagen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Es ist ein bisschen so, wie Kanonsingen, aber mit komplizierteren Melodien und längeren Strophen. Immer-hin ist eines der vierstimmig gesungenen Lieder (O Haupt voll Blut und Wunden) als Choral von Johann Sebastian Bach vertont worden! Trotz oder gerade wegen dieser Her-ausforderung sind alle 17 Startmitglieder dabei geblieben und haben fortan jeden Samstagvormittag mit Proben zugebracht. Herr Schefer hat uns mit seiner Begeisterung für die Dichtung von Paul Gerhardt angesteckt, und er hat es in jeder Chorprobe verstanden, uns zu motivieren und zu ermutigen und aus dem „babylonischen Stimmge-wirr“ letztendlich einen Chor zu machen. Nach nur zwei Monaten haben wir uns sicher gefühlt, das Erlernte einem Publikum vorzutragen – und das war am 10. Mai.

Wir waren erfreut, dass so viele Menschen unserer Ein-ladung gefolgt sind und wir sind stolz, dass wir Lob und Komplimente bekommen haben, sowohl für unsere Ge-sangsdarbietung (inklusive der Solistinnen Waltraud Spies, Silke Schrauth-Wernersbach und Ute Weber) als auch für den interessanten Vortrag über Paul Gerhardt (zusam-mengestellt von Franz-Josef Schefer und vorgetragen von Ulrich und Marion Kretschmer).

RückblickRückblick

Du meine Seele, singe! – Paul Gerhardt-Projektchor

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Der Chor bedankt sich ganz herzlich bei Herrn Schefer für seine Geduld mit uns, für sein Zutrauen und für sein En-gagement. Ich habe nach dem Auftritt von einigen gehört, dass sie sehr gerne weitersingen möchten und sich bei einem neuen Projekt sofort wieder einfinden würden.

Also dann – auf Wiedersehen und Wiederhören!(Marion Kretschmer)

die sängerinnen & sänger vom 10. mai 2014, 19:00 Uhrsopran: Fr. Spies, Fr. Krieger, Fr. Weber, Fr. Spang,

Fr. Östreicher, Fr. Schrauth-Wernersbach, Fr. Schaab

alt: Fr. Müller, Fr. Keiper, Fr. Nagel-Jährling, Fr. MorchTenor: Fr. Kretschmer, Hr. Kretschmer, Hr. RothfußBass: Hr. Bechtolsheimer, Hr. Schaab, Hr. Delp

Am ostermontag, den 21. April 2014 durften wir ehemaligen Konfirmanden des Jahrgangs 1949/50 unsere Goldene Konfirmation feiern.

Vor fünfzig Jahren, am 21. März 1964, waren wir 28 Mädchen und Buben, die von Pfarrer Wilhelm Wolf eingesegnet wurden, und zur großen Überraschung kamen 19 Ehemalige wieder zum Jahrestag zusammen!

Unsere Pfarrerin, Frau Rita Schaab, gestaltete den Gottes-dienst wie von uns gewünscht wurde, und begann nach dem Einzug mit dem Gedenken an die bereits von uns Ge-gangenen. Der Festgottesdienst wurde durch Liedvorträge der Chorgemeinschaft umrahmt und von Herrn Orb an der Orgel begleitet.

Für einige von uns bedeutete der Tag ein Heimkommen nach vielen Jahren, und so durfte, was so heiter und festlich begann, nicht schon am Vormittag nach dem Gottesdienst enden. Bei einem guten Essen und dem Beisammensein danach konnten Erinnerungen an unsere Jugendzeit ausgetauscht und wieder wach werden. Die einhellige Meinung war, dass es in nicht allzu ferner Zeit ein Nachtreffen geben muss! Nochmals vielen Dank an Frau Schaab, die Damen und Herren des Kirchenvorstandes, die Chorgemeinschaft, Herrn Orb, unsere Angehörigen, die Gemeinde und all die vielen Helfer, die uns diesen Tag unvergesslich machten! Dr. Hans Heinrich Bechtolsheimer

An der goldenen Konfirmation haben teilgenommen:Petra Lieselotte Elmering, Friedrike Dengler, Helga Guck, Irene Jährling-Willius, Marlene Kissel, Anita Krämer, Ingeborg Hella Martin, Inge Morch, Elisabeth Whale, Dr. Hans Heinrich Bechtols-heimer, Hans- Harald Bretz, Heinrich Delp, Egon Günther Eisermann, Friedrich Werner Geil, Theo Genné, Eckhard Jung, Hansfried Kinzel, Wolfgang Mattern, Gerold Spies

Goldene Konfirmation

RückblickRückblick

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Auf den Spuren von Paul Gerhardt

4-tägige studien-Busreise24.11. – 27.11.2014

Die Ev. Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirchen-gemeinde Dittelsheim-Heßloch-Frettenheim lädt herzlich zur Studienfahrt ein. Leitung Klaus Schaab Pfr.i.UR, [email protected]; [email protected]

Reiseverlauf:

1. Tag gräfenhainichen: der geburtsortFahrt von Dittelsheim Kirche nach Gräfenhainichen bei Wittenberg. Paul Gerhardt wurde hier am 12. März 1607 geboren. Besuch der Paul-Gerhardt-Kapelle und der Stadt-kirche. Einführung in das Leben Paul Gerhardts. Anschlie-ßend Fahrt nach Luckenwalde. Hotelbezug für drei Nächte im ***Hotel Märkischer Hof.

2. tag spreewald: Pfarrer und ArchidiakonFahrt in den Spreewald. Zunächst nach Mittenwalde, wo Gerhardt ab 1651 als Pfarrer und Probst wirkte. Weiter-fahrt nach Lübben. Paul Gerhardt musste nach Auseinan-dersetzungen mit dem Kurfürsten von Brandenburg 1669 Berlin verlassen und ging nach Lübben in den Spreewald als Archidiakonus, wo er 1676 im 70. Lebensjahr verstarb. In der dortigen Kirche wurde er auch beigesetzt. Anschlie-ßend je nach Wetterlage noch Kahnfahrt auf der Spree.

3. tag Berlin: DiakonatszeitFahrt nach Berlin. Besuch des Nikolaiviertels: Hier wirkte Gerhardt als Hauslehrer bei dem Kammergerichtsadvoka-ten Barthold, der sein Schwiegervater werden sollte, und später als Diakon an der Berliner Nikolaikirche. Führung in der Nikolaikirche auf den Spuren Gerhardts. Außerdem allgemeine Stadtführung durch Berlin zu weiteren wichti-gen Sehenswürdigkeiten.

4. tag Wittenberg: studienzeitBesichtigungen in der Lutherstadt Wittenberg. 1628 begann Gerhardt hier das Studium der Theologie. Stadt-rundgang in der Lutherstadt mit Besuch der Collegien-straße. Hier wohnte Gerhardt in der Familie des Diakonus Fleischhauer. Außerdem Besuch der Schlosskirche mit der berühmten Thesentür und des Lutherhauses. Gegen Mittag Rückreise.

Leistungen:

• Fahrt im modernen Reisebus• Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad/Dusche und

WC• 3 Übernachtungen in Luckenwalde im

***Hotel „Märkischer Hof“, (www.maerkischerhof.de)• 3 x Halbpension • Alle Eintritte (laut Programm)• Alle örtlichen Führungen (Gräfenhainichen, Lutherstadt

Wittenberg, Berlin, Mittenwalde, Lübben)• Spreewald

reisepreis – Jeweils pro Person im DoppelzimmerAb 21 Personen: € 390,-Einzelzimmerzuschlag: € 60,-Mindestteilnehmerzahl: 21 Personen

Vorbereitungstreffen der teilnehmenden am 14.10.2014 um 19.30 Uhr im Ev. Gemeindehaus, Hauptstraße 7 in 67596 Dittelsheim Hessloch. Themen u.a.: Absprachen/Wünsche/Bussitzplätze etc.

anmeldeschluss : 2. aUgUsT 2014 !!!

Bitte ergänzen: 0 Einzelzimmer ; 0 Doppelzimmer mit ……………………Reiserücktrittsversicherungsangebot: Ja / NeinEine Anzahlung über 150 € an die Ev. Regionalverwaltung habe ich überwiesen.Bankverbindung: Evangelische Regionalverwaltung RheinhessenBIC MALADE51WORIBAN DE 57 5535 0010 0004 0080 18; Verwendungszweck: 6506/5200.00.1795

Anmeldung:

Ev. Pfarramt, Hauptstraße 7, 67596 Dittelsheim Hessloch Hiermit melde ich mich für die Studienfahrt vom 24. - 27. November 2014 an:

Name: ________________________________________

Anschrift: ________________________________________

________________________________________

Geburtsdatum: ________________________________________

Telefon: ________________________________________

E-Mail: ________________________________________

Ort / Datum: ________________________________________

Unterschrift: ________________________________________

Studien-BusreiseStudien-Busreise

„Nun danket all und bringet Ehr“  

 

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Die diesjährigen Ferienspiele für Schüler in den Oster- ferien waren wieder ein voller Erfolg! Unter der neuen Leitung von Elena und Cornelia Wiedeck wurden viele Aktivitäten angeboten, neben Bewährtem auch etliche vollkommen neue Angebote. Wir danken den beiden organisatorinnen und allen helfern für die große mühe, die sie sich gemacht haben.

RückblickRückblick

Am Sonntag, den 13. April 2014 wurden in einem fest-lichen Gottesdienst sieben junge Menschen konfirmiert. Sie freuen sich darauf, nun als vollwertige Mitglieder in unserer Gemeinde zu sein.

Das Bild zeigt in der vorderen Reihe von links nach rechts: Luca Kuznik, Jan-Peter Winter, Simon Resch; in der hinteren Reihe von links nach rechts: Lucas Steinert, Darleen Demmig, Jasmin Gromatka, Jan Schwibinger sowie Pfarrerin Rita Schaab.

Wir wünschen den jungen leuten alles Gute und Gottes segen auf ihrem weiteren lebensweg.

Ferienspiele – Ostern 2014

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Foto: Manuela Baltz

Konfirmation

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Mathias Stier Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeits- und Familienrecht

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Wir freuen uns, Sie wieder auf unserer herrlichen Sommerterrasse begrüßen zu dürfen!

(Mi - Sa ab 17.00 / So 11.30 - 18.3o Uhr ) Das Turmlokal lädt zu kleinen Speisen, Kaffee & Kuchen ein

(Sa, So, feiertags 10.oo - 17.00 Uhr ). Sie können das Turmlokal auch für Feierlichkeiten mieten!

Ihre Peggy Stöckbauer & die guten Seelen

Liebe Gäste,

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Geschichte der Kirchensteuer

In den Jahren um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde Europa in vielen gesellschaftlichen und politischen Aspekten grundlegend verändert. Die Französische Revolution von 1789 legte mit ihren Idealen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit den Grundstein für die Abschaf-fung der Feudalherrschaft und der ständischen Ordnung. Die industrielle Revolution sorgte dafür, dass die zuvor von Bauern und Handwerkern geprägte Wirtschaft mehr und mehr einer industriellen Wirtschaftsweise wich und in der Folge eine neue Arbeiterklasse entstand. Die Napoleoni-schen Eroberungskriege zogen die Grenzen in Europa neu. In den besetzten Gebieten – auch unsere rheinhessische Region war von 1802 bis 1814 französisch – wurde mit dem Code Civil ein neues Rechtssystem eingeführt, das später die Grundlage für unser Bürgerliches Gesetzbuch wurde.

Früher war Deutschland ein Konglomerat aus vielen Kleinstaaten. Die weltlichen Herrscher – Fürsten Herzöge, Könige – unterhielten die Kirchen im eigenen Lande und durften im Gegenzug das Bekenntnis ihrer Untertanen bestimmen. Daneben gab es auch kirchliche Ländereien, mit einem Bischof, der gleichzeitig Kirchenoberer als auch weltlicher Landesherr war und so über eigene Steuerein-nahmen verfügen konnte.

Nach dem Friedensschluss von 1801 gingen die links- rheinischen Provinzen an Frankreich. Die weltlichen Fürsten, denen dadurch Gebiete verloren gegangen waren, wurden entschädigt, indem die geistlichen Fürsten- tümer aufgelöst und ihnen zugeschlagen wurden. Dies ist einer der wesentlichen Inhalte eines Vorgangs, der unter dem sperrigen Namen „Reichsdeputationshauptschluss von 1803“ in den Geschichtsbüchern steht. Da nunmehr die Kirchen nicht mehr auf eigenes Vermögen zurück- greifen konnten, waren zunächst die Landesfürsten in der Pflicht, für den Unterhalt von Kirche und Pastoren zu sorgen.

In den folgenden Jahren kam es zu großen Verschiebun-gen und Wanderungsbewegungen in der Bevölkerung, als Folge der Kriege unter Napoleon und seines Rückzuges bis hin zur Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress von 1815. Die zunehmende Mobilität einer industriellen Gesellschaft tat ein weiteres zur Vermischung der Bevöl-kerung und der Konfessionen. Die aufkommende Demo-kratiebewegung mit dem Hambacher Fest 1832 und der Märzrevolution von 1848 trug ebenfalls zu einer Trennung von Staat und Kirche bei. Und so wurde es für die Fürsten

immer weniger selbstverständlich, ihre Kirchen zu finan-zieren; daher führten sie – teilweise gegen Widerstand aus den Reihen der Kirche – nach und nach die Kirchensteuer ein, als das Recht der Kirchen, eigene Steuern zu erheben und damit die Staatskasse zu entlasten. Dieser Prozess zog sich – bedingt durch die Zersplitterung Deutschlands in kleine aber unabhängige Länder – über Jahrzehnte hin. Als letztes Land führte Preußen die Kirchensteuer 1905/06 ein.

Im Jahr 1919 wurde das Recht der Kirchen, auf der Grund-lage der staatlichen Steuerlisten von ihren Mitgliedern Abgaben zu erheben, in Art. 137 Abs. 6 der Weimarer Reichsverfassung verankert. Die Kirchen bekamen damit den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Während der religionsfeindlichen Zeit des Nationalsozialis-mus versuchte der Staat, die Kirchensteuer abzuschaffen. Dies gelang jedoch nur unvollständig.

Für die Bundesrepublik Deutschland wurde die Regelung der Weimarer Verfassung von 1919 in das Grundgesetz übernommen. In der DDR gab es zunächst ein ähnliches System, 1956 aber stellte der Staat den Einzug von Kir-chensteuern ein, da die Kirchen als Gegner des sozialis- tischen Aufbaus betrachtet wurden. Mit der Wiederver-einigung wurde das Grundgesetz für ganz Deutschland gültig, und damit auch das System der Kirchensteuer.

Die heutige Regelung der Kirchensteuer ist ihrem Wesen nach ein Mitgliedsbeitrag. Die Entwicklung, die mit der Weimarer Reichsverfassung begann, zeigt einen Rückzug des Staates. Dies entspricht dem christlichen Verständnis. Die Kirche ist selbstständig in ihrem ureigensten Bereich, und zugleich den für alle geltenden Gesetzen unterworfen. Der Staat tritt nur als Dienstleister für die Kirchen auf, indem er seine Steuerlisten zur Verfügung stellt und den Einzug der Kirchensteuer besorgt. Für diese Dienstleistung erhält er von den Kirchen eine Aufwandsentschädigung.

Alternativen zur Kirchensteuer Zu dem in Deutschland praktizierten Modell, wonach der Staat für die Kirchen gegen Entgelt die Kirchensteuer ein- zieht, gibt es Alternativen. In Italien und Spanien z.B. wer-den die Kirchen aus staatlichen Steuermitteln unterhalten. Steuerpflichtige können wählen, ob Teile ihrer Steuergel-der der Kirche oder einer anderen Einrichtung zufließen sollen. Während z.B. in Italien alle drei Jahre der Prozent-satz an Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer zwi-schen Staat und Kirche neu festgesetzt wird (z.Zt. 0,08 %), erhält die Kirche in Spanien ihren Haushaltsmittelbedarf,

Kirche und FinanzenKirche und Finanzen

Teil 3 der Serie von Dr. Ulrich Kretschmer

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Kirche und FinanzenKirche und Finanzen

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der nicht durch das Kirchensteueraufkommen gedeckt ist, direkt vom Staat aus allgemeinen Steuergeldern.

Wie sind diese alternativen Beitragssysteme zu bewerten? Aus deutscher Perspektive stellt die enge Verzahnung von Kirche und Staat, wie sie in Italien und Spanien praktiziert wird, eine verkappte Staatsfinanzierung dar. Dieses Modell widerspricht der deutschen Verfassung und ist mit Art. 140 des Grundgesetzes nicht vereinbar.

Eine weitere Alternative stellt ein Spenden- oder Mit-gliedsbeitragssystem dar, wie es z.B. in den USA praktiziert wird. Befürworter versprechen sich von dieser Form eine stärkere Identifikation der Gläubigen mit ihrer Kirche, weil die Beiträge nicht mit staatlicher Hilfe und – vor allem – nicht so konsequent erhoben werden. Dieses System birgt allerdings die Gefahr der Abhängigkeit von einigen wenigen finanzkräftigen Kirchenmitgliedern in sich.

Das in Deutschland praktizierte Modell vermeidet beide Probleme: Es gewährleistet die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat und zugleich die von Gruppen- und Einzelinteressen.

Auch wenn die Kirchensteuer die starke Basis der Finan-zierung kirchlicher Arbeit ist, sind für die vielfältigen Aufgaben ergänzende Finanzierungsformen unverzicht- bar: Dazu gehören Spenden und Kollekten, Gemeinde-beiträge und auch die Refinanzierung von Leistungen, die von kirchlichen Einrichtungen für die Gesellschaft erbracht werden.

staat-Kirche-verhältnis Über Jahrhunderte hinweg waren die evangelischen Kirchen Staatskirchen. Dieser Rechtszustand wurde erst durch die Weimarer Reichsverfassung im Jahre 1919 beendet. Seither beruht das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland auf einem besonderen Verständnis: Der Staat erklärt sich zwar in weltanschaulichen und religiösen Angelegenheiten als neutral – gleichzeitig lebt er jedoch von Voraussetzungen, die er selbst nicht schaf-fen kann. Grundlage für die Beziehung von Staat und Kirche in Deutschland sind Gemeinsinn, Verantwortung für den anderen und die verantwortungsvolle Wahr-nehmung von Freiheit. Nur so kann eine Zusammenarbeit, die auf beidseitiger Freiheit und Unabhängigkeit basiert, funktionieren.

Im Unterschied zu anderen Ländern der Europäischen Union gewährleistet das deutsche staatskirchenrechtliche System durch die Verfassung Religionsfreiheit und ins-

titutionelle Garantien. Historisch ist dies sowohl auf die Erfahrungen der Religionskriege im 16. Jahrhundert als auch auf das Gleichgewicht zwischen der katholischen und den evangelischen Kirchen zurückzuführen.

Diese Besonderheit des deutschen Staat-Kirchen-Verhält-nisses wird von der Europäischen Union anerkannt.

(Dr. Ulrich Kretschmer)

Wie die SonnenblumeLicht einfangen, Farbe zeigen,

der Sonne einen Spiegel hinhalten

mit leuchtenden Augen und freundlichem Gesicht.

Text: Tina Willms, Foto: Lotz

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Pfingsten Pfingsten

Was feiern wir bloss an Pfingsten? Das Pfingstfest kommt nach ostern, soviel ist klar, und man hat am montag frei. Aber?

Was ist zu Pfingsten genau passiert?Jesu Freunde glaubten, er werde ihr Leben verändern. Am Ostermorgen begriffen sie: Jesus ist nicht tot, er ist auferstanden. Was er angefangen, getan und gesagt hatte, lebt weiter. Das veränderte alles. Ihre Traurigkeit war wie weggeblasen. Ein Brausen ging durch das Haus in Jerusa-lem, in dem sie zusammen waren. Zungen wie von Feuer erschienen und setzten sich auf sie. Und sie wurden erfüllt vom Heiligen Geist. Sie fingen an zu predigen in anderen Sprachen. Wörtlich heißt es: Sie redeten in Zungen, das heißt, sie waren wie verzückt und gaben unverständliche Laute von sich.

Gott, der Vater. Jesus, sein sohn, das alles kann ich mir ja noch vorstellen. aber „heiliger geist“ – was ist das denn nun?Was der Heilige Geist ist, kann man schwer fassen. Das hebräische Wort für „Geist“ bedeutet „Wind“, „Atem“, „Kraft“. Es steht für Gottes Kraft, die in der Welt wirkt. Der Heilige Geist ist Gottes Kraft, die Menschen verän-dert, tröstet, die ihnen Mut macht und ihnen Hoffnung gibt. Das Wörtchen „heilig“ drückt aus, dass dieser Geist zu Gott gehört.

Wie zeigt sich der heilige geist denn konkret in meinem leben?Immer ist es etwas, was nicht aus dem Menschen selber kommt, sondern von außen auf ihn zu. Das kann ein Einfall sein, der anderen Hoffnung gibt, eine Entscheidung, Menschen zu helfen, die ungerecht behandelt werden. Wer von Gottes Geist bewegt ist, hat offene Augen und sieht, wenn andere Hilfe brauchen.

Eine nacht durchtanzen, sport machen, bis man schwebt – das kenne ich auch. aber in Zungen reden, das ist doch schon verrückt, oder?Die Zungenrede, unkontrollierte Sprache in Ekstase, gibt es in vielen Religionen. Sie ist nicht nur christlich. Schon frühe heidnische Kulte kennen sie. Bei den ersten Christen war Zungenreden ein Teil des Gottesdienstes: ein Reden oder Beten in unverständlichen Lauten.

Warum reden die meisten christen heute denn nicht mehr in Zungen?Weil der Apostel Paulus davor warnte, so ein Gebet zur Schau zu stellen und zu überschätzen. Paulus war der Leh-rer einer der ersten christlichen Gemeinden, die Zungen-

reden sehr schätzten. Er besaß selbst auch diese Gabe und wünschte sie allen, denn er hielt sie für eine besondere Form des Gebets.

Und was feiern wir nun heute zu Pfingsten?Zu Pfingsten begann die Verkündigung von Jesus Chris-tus. Sie fing ganz klein an, in Jerusalem, und verbreitet sich seitdem über die ganze Erde. Den Jüngern Jesu gelang ihre „flammende Rede“ nicht von sich aus, sondern die Kraft dazu kam von außen, von Gott. Pfingsten ist zugleich der Ursprung der Kirche.

Text: Sibylle Sterzik, Grafik: Badel

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein. Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist‘s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch.“

Apostelgeschichte 2,1–8.12–17

Pfingsten

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Freud und Leid Gottesdienste in der Gemeinde

Gottesdienste im Juni 2014

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Monatsspruch – Gal. 5, 22-23

So. 01. Juni 09.00 Uhr Dittelsheim 10.00 Uhr Heßloch

So. 08. Juni 09.00 Uhr Frettenheim Pfingsten m. Abendmahl 10.00 Uhr Dittelsheim

m. Abendmahl

Mo. 09. Juni 09.00 Uhr Hessloch m. Abendmahl Pfingsten 10.00 Uhr Diamantene Konfirma-

tion und Kronjuwelen-Konfirmation m. Abendmahl

So. 15. Juni 10.30 Uhr Ökumenischer Kerwegottesdienst im Festzelt Dittelsheim-Heßloch mit Pfrin. R. Schaab und Diakon R. Lang

Es wirkt die Chorgemeinschaft Dittelsheim-Hessloch mit.

So. 22. Juni 09.00 Uhr Frettenheim 10.00 Uhr Dittelsheim

So. 29.06. 10.00 Uhr Gottesdienst zur Vereinigung der Verbandsgemeinden Westhofen und

der Stadt Osthofen im Möllinger Hof

Gottesdienste im Juli 2014

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Monatsspruch – Ps. 73,23-24

Sa. 05. Juli 13.30 Uhr Gottesdienst zur Eheschließung

von Carsten und Asina Manz, geb. Fritzges

So. 06.Juli 09.00 Uhr Dittelsheim 10.00 Uhr Heßloch

Taufe

Wir freuen uns über die Taufe von:

Jasmin Gromatka am 6.04.2014

Moritz Konrad Wetzel am 27.04.2014

Trauer

Wir trauern um:

Frau Emma Anna Ilse Klich, geb. Krögergeb. am 10.11.1922, verst. am 15.02.2014

Herrn Friedrich Wilhelm Rollgeb. am 09.08.1931, verst. am 28.02.2014

Frau Helga Wolff, geb. am 26. 10.1914, verst. am 29.03.2014

Herrn Dieter Deforthgeb. am 06.02.1925, verst. am 14.04.1925

Frau Elisabeth Steinke, geb. Rahngeb. am 30.11.1919, verst. am 22.04.2014

Trauungen

Wir freuen uns über die Trauung von:

Komlan Sena Fred Agbenya und Katharina Elisabeth Agbenya, geb. Kolb,am 26. April.2014

Christopher Draudt und Silke Draudt, geb. Heim,am 3. Mai 2014

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Kontakt

Sa. 12. Juli 12.00 Uhr Gottesdienst zur Eheschließung von

Jasmin Schmidt und Oliver Jöhnk in der Evangelischen Kirche OT Dittels-heim

So. 13. Juli 09.00 Uhr Frettenheim 10.00 Uhr Dittelsheim

Sa. 19. Juli 13.00 Uhr Gottesdienst zur Eheschließung von

Nadine Treiber und Michael Jörg

So. 20. Juli 09.00 Uhr Hessloch 10.00 Uhr Dittelsheim

Fr. 25. Juli 08.15 Uhr Schulabschlussgottesdienst in der Katholischen Kirche OT Heßloch

So. 27. Juli 09.00 Uhr Frettenheim mit Taufe von Fabienne Guthier

10.00 Uhr Dittelsheim

Gottesdienste im August 2014

Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!Monatsspruch – 1. Chr. 16,23

So. 03. August 09.00 Uhr Dittelsheim 10.00 Uhr Heßloch

So. 10. August 09.00 Uhr Frettenheim 10.00 Uhr Dittelsheim

So. 17. August 09.00 Uhr Hessloch 10.00 Uhr Dittelsheim

So. 24. August 09.00 Uhr Frettenheim 10.00 Uhr Dittelsheim

So. 31. August 10.00 Uhr Dittelsheim Gemeindefest um die Kirche

Vorschau September 2014

Di. 09. September 08.30 Uhr ökumenischer Schulanfangsgottes-

dienst in der Evangelischen Kirche OT Dittelsheim

Pfarrerin rita schaab Hauptstraße 7

67596 Dittelsheim-Heßloch Telefon 06244 - 99 96 3 Fax 06244 - 99 96 4 E-Mail [email protected]

1. vorsitzender des Kirchenvorstandes Gerd Rothfuß, Telefon 06244 - 5137

sekretärin Sigrid Manz, Telefon 06244 - 999 63

Bürozeiten Di und Do von 9.00-11.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus

Küsterin in Dittelsheim Marion Happel, Telefon 06244 - 91 99 99

Küsterin in heßloch Anja Jungblut, Telefon 06244 - 90 99 25

Küsterin in Frettenheim Ute Weber Telefon 06733 - 63 37

Kirchenmusik Christian Seibert, Telefon 06241- 30 69 10

und andere MusikerInnen

seniorinnen und senioren Eleonore Hastrich, Telefon 06244 - 57 557 Irene Roll, Telefon 06244 - 7698 Heidi Fauth, Telefon 0163 - 384 72 40

Kinderkirchennachmittag Claudia Schilling, Telefon 06244 - 90 97 15

Erzählcafé Kontakt/Info: Harald Bretz Telefon 06244 - 7589 Dr. Hans-Heinrich Bechtolsheimer Telefon 06244 - 7410

männer kochen Manfred Ladwig, Telefon 06244 - 77 19

Ferienspiele Elena und Cornelia Wiedeck E-Mail [email protected]

Aktuelle informationen finden sie aufwww.heidenturm.de

Gottesdienste in der Gemeinde

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Evangelische Kirchengemeinde Dittelsheim-Heßloch-FrettenheimViSdP: Pfarrerin Rita Schaab – Redaktion: Gemeindebrief-Team(Bianca Krieger, Ruth Müller, Dr. Ulrich Kretschmer),Gestaltung: Wibke Müller, [email protected]: gemeindebrief.de und GemeindemitgliederBürostunde Ev. Gemeindehaus: Di & Do von 9.00 – 11.00 Uhr

Sie sind eingeladen!

WWW.hEidEnTUrm.dE

SchulabschlussgottesdienstAm Freitag, den 25. Juli 2014 findet um 08.15 Uhr ein ökomenischer Schulabschluss-gottesdienst in der Katholischen Kirche im Ortsteil Heßloch statt.

Gemeindefest Am Sonntag, den 31. August 2014 findet im Anschluss an den Gottesdienst um 10.00 Uhr in Dittelsheim unser Gemeindefest um die Kirche statt. Wir freuen uns auf Sie!

Termine Unsere Termine zum Senioren-Nachmittag, zum Erzählcafé, zum KinderKirchenNach-mittag sowie zum Babystammtisch finden Sie auf Seite 8.

Gottesdienste in unserer Gemeinde Eine Übersicht aller Gottesdienste in unserer Gemeinde finden Sie im Gottesdienste-Teil ab Seite 25.

Studien-Busreise im November 2014 Melden Sie sich zu unserer Studien-Busreise zum Thema „Auf den Spuren von Paul Ger-hardt“ an! Alle Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf den Seiten 14 & 15.

Pfingsten

Gedanken zum Thema Pfingsten finden Sie auf den Seiten 22 & 23.

Unsere Termine in der Gemeinde rund um Pfingsten finden Sie auf Seite 5.