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Untermodul 4 - 12Andrologie und KB6. Semester (Sommersemester) 2009

Die instrumentelle Samenübertragung beim Schaf und bei der Ziege

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Künstliche Besamung beim Schaf und bei der Ziege

Allgemeines• Die KB beim Schaf gilt als eine der ältesten Methoden der Biotechnik

der Fortpflanzung.• Anfang des 20. Jahrhunderts starke Verbreitung der KB in der Praxis

in der damalige SU (1936: mehr als 6,5 Mio. Schafe wurden besamt).• Die tatsächliche Ausdehnung der Samenübertragung beim Schaf in

der Welt ist unbekannt.Sie wird in manchen Ländern im Rahmen von Zuchtprogrammen und Leistungsprüfungen angewendet.

• Die kaprine KB entwickelte sich später als beim Schaf. In Deutschland wurde in den 40er Jahren damit begonnen. Ende der 50er Jahre wurden in Leipzig bis 30.000 Ziegen besamt!

• Die KB bei der Ziege hat in einigen Ländern einen hohen Stellenwert: Japan, Frankreich, in der Schweiz, in den USA.

• In der deutschen Schafzucht ist die KB kaum von Bedeutung, höchstens bei den Milchschafen.

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Künstliche Besamung in der deutschen Ziegenzucht

Zweck: - Aufbau eines Systems der Nachkommenschaftsprüfung wertvoller Vatertiere

-Leistungserhöhung vor allem in der Milchleistung und im Milchfettgehalt

• Milchziegenpopulation: etwa 120 000 Tiere, davon 25% in den neuen Bundesländern• Wichtigste Milchrassen: Weiße Deutsche Edelziege (WDE); Bunte Deutsche Edelziege (BDE) und Thüringer Waldziege• Pilotprogramm KB-Ziege (1995-2000) entwickelt:

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Spermagewinnung

Künstliche Vaginen: Leipziger Modelle

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Parameter Schafbock Ziegenbock

Volumen (ml)Farbe KonsistenzBeimengungenMassenbewegung (%)

(Skala: + - +++)

Vorwärtsbewegliche Spermien (%)Spermien-konzentration (Mrd./ml)Anormale Spermien (%)Pathogene Keime

0,5 – 2,0grau, weiss, elfenbeinmilchig bis rahmigkeine++ - +++

60

1,5 20keine

0,3 – 1,5elfenbein, gelblichwässrig bis milchigkeine++ - +++

60

0,8 20keine

Anforderungen an die Qualität von originärem Schaf- und Ziegenbocksperma

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Vergleich von Flüssig- und Tiefgefrierkonservierungbeim Schaf und bei der Ziege

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Kriterium

Spermaproduktion

Spermienzahl/Dosis

(x 106)

Einsatzdauer

Trächtigkeitsrate (%)

l

Flüssigkonservierung

saisonal

100 – 130

12 – 24 Stunden

Schaf: 60 – 80

Ziege: 60 – 80

Tiefgefrierkonservierung

Ganzjährig, außer

Juni bis August

200 – 300

unbegrenzt

Schaf: 20 – 40

Ziege: 55 - 70

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Flüssigkonservierung des Spermas beim Schafbock

Verdünner Konservierungs- Einsatzdauer temperatur (°C) (Std)

Eidotter-Glucose-Citrat 2 – 5 bis 24

Eidotter-Citrat

Eidotter-TRIS-Fructose

Pasteurisierte Milch 18 – 22 bis 8

Trockenmagermilch

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Insemination beim Schaf

(flüssigkonserviertes Sperma)

Besamungsportion

Volumen: 0,25 ml

Dosis: 80 Mio.vorwärtsbewegliche

Spermien

Besamungszeitpunkt

12 – 14 Stunden nachFeststellung der Brunst (mit Bock)

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Insemination bei der Milchziege

(TG-Sperma)

Besamungsportion

Volumen: 0,25 ml

Dosis: 100-200 Mio. vorwärtsbewegliche

Spermien

Besamungszeitpunkt

15 – 24 Stunden nachFeststellung der Brunst (mit Bock)

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Äußere Brunstmerkmale bei Schaf und Ziege

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Kriterium Schaf Ziege

Blöken, meckern

Schwänzeln

Rötung und Schwellung

der Scham

Schleimabsonderung

Bespringen von

Stallgefährtinnen

Duldungsreflex

x

x

x

x

(x)

xxx

xxx

xxx

xx

xx

x

xxx

Skala: x gering xx mittel xxx hoch

Aus Busch/Waberski, 2003

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Durchführung der intrazervikalen Insemination (schematisch)

Zeichnung: J. Breitmeier

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Optimaler Besamungszeitpunkt beim Schaf

Salamon, 1974

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Genitaltrakt bei einer brünstigen Ziege

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Methode: Deponieren des Spermas intrazervikal oder intrauterin

Zeitpunkt: KB1 45-48 Stunden nach der PMSG-ApplikationKB2 24 Stunden nach der KB1 

Auftautemperatur der Besamungsdosis: 38°C für 10 sec. (Feinpaille) bzw. 20 sec. (mittlere Paillette)

Besamungsinstrumente: Spreizspekulum mit Lichtquelle Besamungsgerät f. Kleinwiederkäuer

Insemination

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Senger, 2001

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15Summermatter, 1989

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Summermatter, 1989

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Samenübertragung bei der Ziege

Parameter: 

Zahl der Stunden nach Brunstbeginn Intensität der Brunst - keine Brunst

+ schwache Brunst++ mittelstarke Brunst+++ starke Brunst

Beschaffenheit des Brunstschleimes S0 kein Schleim

S1 glasklarer Schleim

S2 rauchig-getrübter Schleim

S3 käsig-rahmiger Schleim Öffnung der Cervix C0 Cervix geschlossen

C1 Cervix für Besamungspistole

passierbarC2 Cervix weit offen

 Gute Besamungsergebnisse sind zu erwarten, wenn folgende Parameterkombination vorliegt: 22 Std. / +++ / S2 / C1

 Aus Bay,F.:KB bei Ziegen, 1997,17