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Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleich Internationaler Bericht aus dem Global University Entrepreneurial Spirit Students’ Survey (GUESSS 2008) Urs Fueglistaller, Heinz Klandt, Frank Halter, Christoph Müller

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Unternehmertum von Studierendenim internationalen Vergleich

Internationaler Bericht aus dem Global University Entrepreneurial Spirit Students’ Survey (GUESSS 2008)

Urs Fueglistaller, Heinz Klandt, Frank Halter, Christoph Müller

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KMU-HSGSchweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.GallenDufourstrasse 40aCH-9000 St.Gallen+41 (0) 71 224 71 00 (Telefon)+41 (0) 71 224 71 01 (Fax)

www.kmu.unisg.ch

www.guesssurvey.org

Lehrstuhl für Entrepreneurship an der European Business School (EBS)International UniversitySchloss ReichartshausenDE-65375 Oestrich-Winkel+49 (0) 6723 888 230 (Telefon)+49 (0) 6723 692 35 (Fax)

www.ebs.edu

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GUESSS iii

GUESSS steht für »Global University Entrepreneurial Spirit Students‘

Survey« – ein internationales Forschungsprojekt, das sich mit Unterneh-

mertum an Hochschulen auseinandersetzt. Das Ziel des Projektes ist es,

das unternehmerische Verhalten und Absichten von Studierenden zu

untersuchen, d.h. zu erklären, inwieweit diese als Unternehmer oder

Unternehmerin bereits aktiv sind oder es in Zukunft werden möchten.

Das Projekt GUESSS ist die Weiterführung unserer bisherigen Erhebun-

gen aus den Jahren 2003, 2004 und 2006. Weitere Informationen zum

Projekt wie auch die bisherigen Berichte können unter

www.guesssurvey.org eingesehen werden.

Auf internationaler Ebene wird das Projekt vom Schweizerischen In-

stitut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St. Gallen

(KMU-HSG) und dem Lehrstuhl für Entrepreneurship an der EURO-

PEAN BUSINESS SCHOOL (EBS) koordiniert. Ohne die tatkräftige Un-

terstützung der Kollegen - Frau Stavroula Laspita und Herr Thomas Wolf

– hätte die Arbeit nicht bewältigt werden können.

Wir sind unseren nationalen und internationalen Partneruniversitä-

ten zu großem Dank verpflichtet, die für die Erhebung auf nationaler

Ebene verantwortlich waren. Ohne das intensive Engagement auf natio-

naler Ebene hätte dieses Projekt in der vorliegenden Form nicht realisiert

werden können.

Weiter bedanken wir uns herzlich bei unserem Sachsponsor. Die

webbasierte Erhebung 2008 wurde technisch von der Firma Information

Factory GmbH unterstützt und umgesetzt (vgl.: www.information-

factory.com). Dank der gebotenen Professionalität und Flexibilität konn-

ten die Erhebungen über alle Länder fristgerecht abgeschlossen werden.

Der vorliegende Bericht zeigt die zentralen Erkenntnisse zum Thema

Academic Entrepreneurship im internationalen Vergleich auf. Zum einen

stimmt das unternehmerische Potenzial optimistisch, zum anderen kann

jedoch auch festgestellt werden, dass auf verschiedenen Ebenen noch

eine Verbesserung im Rahmen von Aus- und Weiterbildung möglich ist.

Wir hoffen, dass möglichst viele Studierende, Verantwortungsträger,

Professoren und Lehrer sowie Berater möglichst viele Ideen, Impulse und

Anregungen finden, um beim Aufbau eines echten unternehmerischen

Geistes unter Jungakademikern mitzuwirken.

St. Gallen und Oestrich-Winkel, im Juli 2009

Die Herausgeber

Urs Fueglistaller Prof. Dr., KMU-HSG

Projekt-Vorsitzender

Heinz Klandt Prof. Dr., EBS

Projekt-Vorsitzender

Frank Halter Dr., KMU-HSG

Projektleiter

Christoph Müller

Prof. Dr., CEE-HSG

Projekt-Vorsitzender

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iv Forschungsbericht

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GUESSS v

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

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GUESSS 1

1 Einleitung

1.1 Untersuchungshintergrund und Ausgangslage

Unternehmertum ist ein wichtiger Faktor für alle Volkswirtschaften. Die hohe Flexibilität

und überdurchschnittlichen innovativen Fähigkeiten von Klein- und Mittelunternehmen

stellen wesentliche Faktoren einer gesunden Ökonomie dar. Weiter wirkt das Unternehmer-

tum dem Abfluss von Know-how und Arbeitsplätzen entgegen, welcher durch zunehmende

Globalisierung entstanden ist. Es gibt daher ein begründetes Interesse, dass Unternehmer-

tum gefördert und dafür die notwenigen Erkenntnisse erschlossen werden.

Das internationale Projekt GUESSS ist eine wissenschaftliche Untersuchung der Gründer-

kompetenz und des Unternehmertums mit Fokus auf Studierende an Universitäten und

Fachhochschulen.1 Der Fokus entspringt der Überzeugung, dass vor allem im Hochschulwe-

sen Innovationskraft und Gründerkompetenz bei Studierenden überdurchschnittlich aus-

geprägt sind und die Saat für später erfolgreiches Unternehmertum ausgetragen werden

kann.

Aus der Untersuchung sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung einerseits der

Gründungsumwelt und andererseits des Hochschulwesens abgeleitet werden. Um die resul-

tierenden Maßnahmen zur Förderung der Innovationskraft und Gründerkompetenz zu

überprüfen, wird das Forschungsprojekt periodisch im Zeitabstand von jeweils zwei bis drei

Jahren durchgeführt. Der periodische Vergleich und die Beobachtung des unternehmeri-

schen Potenzials und Wandels im internationalen und nationalen Rahmen tragen dazu bei,

das unternehmerische Umfeld an Universitäten sowie die Gründungsumwelt positiv zu be-

einflussen.

Das Forschungsprojekt GUESSS baut darauf auf, die Güte des Hochschulwesens bezüg-

lich Gründerkompetenz zu erhöhen und gleichzeitig Studenten an den einbezogenen Uni-

versitäten und Fachhochschulen für die Thematik zu sensibilisieren. Der folgende Bericht

verfolgt das Ziel, Handlungsempfehlungen zu evaluieren und die Gegebenheiten in interna-

tionalem Rahmen differenziert zu betrachten. Es soll hier explizit erwähnt werden, dass das

Ziel des Projektes keinesfalls darin zu sehen ist, eine Rangliste von Ländern oder Universitä-

ten zu erstellen, da ein dafür angemessener Anspruch an umfassender Vollständigkeit vali-

der Kriterien und zuverlässiger Messung derselben nicht erfüllt werden kann.

1 Das Projekt lief bisher unter dem Titel ISCE – International Survey on Collegiate Entrepreneurship. Alle bisheri-

gen Erkenntnisse und die Geschichte des Projektes kann unter www.guesssurvey.org erschlossen werden.

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2 Forschungsbericht

1.2 Die Ziele der Untersuchung

Das Ziel der Studie besteht darin, die unternehmerischen Aktivitäten sowie die Gründungs-

kompetenzen der Studierenden an Hochschulen international zu vergleichen. Des Weiteren

soll das Forschungsprojekt in einen periodischen Zusammenhang gestellt werden, um die

unternehmerische Entwicklung nachzeichnen zu können.

Die Hauptziele des internationalen Projektes können wie folgt zusammengefasst werden:

Der Gründungsprozess: GUESSS hilft, die Gründungsabsicht und -tätigkeit von Studie-

renden systematisch und langfristig zu erfassen und stellt damit die zeitliche und geo-

grafische Vergleichbarkeit sicher (Trackingstudie).

Die Universität: GUESSS ermöglicht eine zeitliche und geografische Vergleichbarkeit

der Angebotsgestaltung von Universitäten (z.B. in der Form von Lehrangebot, Grün-

dungsklima, Infrastruktur, usw.).

Das Individuum: GUESSS ermöglicht eine zeitliche und geografische Vergleichbarkeit

von individuumsbezogenen Erklärungsmerkmalen für die unternehmerische Aktivität

von Studierenden.

In Ergänzung dazu können folgende Nebenziele genannt werden:

GUESSS hilft bei der Überprüfung und Etablierung von Erklärungsansätzen auf ver-

schiedenen Analyseebenen (z.B. Individuum, Prozess, makroökonomische Wirksamkeit)

für die Erforschung von Gründungsabsicht und -tätigkeit von Studierenden.

GUESSS bietet den teilnehmenden Ländern einen Anstoß zur Reflektion ihres Entrepre-

neurial Spirits hinsichtlich der gründungsspezifischen Rahmenbedingungen.

GUESSS kann die Güte der von Studierenden gegründeten Unternehmen näher betrach-

ten (z.B. Arbeitsplätze, Umsatz etc.).

GUESSS hilft, die wahrgenommenen Hürden und Vorbehalte im Gründungsprozess

von Studierenden zu identifizieren. Entsprechend können Handlungsempfehlungen er-

arbeitet werden.

GUESSS hilft, Erklärungsmodelle zu erstellen und bestehende zu verifizieren und zu

ergänzen.

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GUESSS 3

1.3 Bezugsrahmen

Im Rahmen von GUESSS stehen wie oben ausgeführt primär drei Perspektiven im Zentrum

der Betrachtung, wobei im Verlauf der Jahre unterschiedliche Fokusthemen berücksichtigt

werden können (vgl. dazu nachstehend Abbildung 1).

I: Im Kern der Betrachtung steht der Gründungsprozess von Studierenden. Dabei wird im

Allgemeinen der Frage nachgegangen, welche Berufswünsche die Studierenden direkt nach

dem Studium haben. In der Folge betrachten wir ganz spezifisch die Gründungsabsicht (Inten-

tion) und Gründungstätigkeit (Aktivität) von Studierenden. Dabei gilt es einerseits, die volk-

swirtschaftliche Bedeutung dieser Fragestellung im Zeitverlauf zu betrachten, andererseits

gilt es aber, verschiedene Erklärungsmöglichkeiten des Tuns respektive Lassens näher zu

betrachten, wie beispielsweise die an eine unternehmerische Aktivität gerichtete Zielsetzung

der Studierenden. Schließlich werden auch die bereits gegründeten Unternehmen (= vollzo-

gene Gründungen) näher untersucht. Für die Gründungsabsicht und Gründungstätigkeit

wird weiter ein Index berechnet, der die unternehmerische Kraft der Studierenden und

schließlich von verschiedenen Universitäten und Ländern respektive von Nationen abbildet.

Die Kernerkenntnisse dazu werden nachstehend in Kapitel 0 ab Seite 5 dargelegt.

Gründungsprozess und Gründungstätigkeit

Individuum UND sein Kontext

Universität als Kontext (subjektive Wahrnehmung)

Alter Geschlechtpersönliche

Ziele

Fakultät / Studiengang

Kap

itel 3

Kap

itel 5

Kap

itel 4

berufliche

Zukunfsvorstellung

beabsichtiges

Unternehmertum

gelebtes

Unternehmertum

Indexierte Unternehmerische Kraft

vollzogene

Gründungen

Innovationsgrad

Lehr- und Supportangebot

Abbildung 1: Bezugsrahmen von GUESSS 2008

II: Ein weiterer Fokus liegt auf den Bildungsstätten. Dabei geht es primär um die subjektiv

wahrgenommenen und gewünschten Unterstützungsangebote von den Universitäten und

Fachhochschulen. Gleichzeitig gilt es, diese Fragestellungen an den verschiedenen Fakultä-

ten und Studienrichtungen zu spiegeln, um fachübergreifende Aussagen treffen zu können.

Die Kernerkenntnisse dazu werden nachstehend in Kapitel 4 ab Seite 29 dargelegt.

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4 Forschungsbericht

III: Die Studierenden selbst und damit die GründerInnen und potenziellen Unterneh-

mensgründerinnen stehen im Fokus des 3. Teils. Neben Alter und Geschlecht kommen dabei

vor allem die persönlichen unternehmerischen Ziele oder die persönliche Einschätzung in

Bezug auf den Innovationsgrad zum Tragen. Die Kernerkenntnisse dazu werden nachste-

hend in Kapitel 5 ab Seite 33 dargelegt.

1.4 Projektkoordination und Methodologie

Das Schweizerische Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St. Gallen

(KMU-HSG, Schweiz) ist gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Entrepreneurship an der EU-

ROPEAN BUSINESS SCHOOL (EBS) Träger des internationalen Forschungsprojektes

GUESSS 2008. Für die Projektleitung zeichnet das KMU-HSG verantwortlich.

Für jedes Land zeichnet ein Landesvertreter verantwortlich, der in Tabelle 1 auf Seite 5

aufgeführt ist. Die Landesvertreter waren für die Erschließung der nationalen Universitäten

und Fachhochschulen verantwortlich sowie den anschließenden Versand der E-Mails an die

Studierenden mit dem Link zum Fragebogen. Die nationalen Berichte werden im Verlauf der

Zeit auf der Webseite von GUESSS aufgeschaltet.

Die vorliegenden Daten wurden mittels eines webbasierten Fragebogens erhoben. Der

Fragebogen wurde mit Unterstützung der Firma Information Factory GmbH technisch um-

gesetzt. Die Firma hat gleichzeitig auch die IT-Infrastruktur zur Verfügung gestellt, wofür

wir uns herzlich bedanken. Der Link zum Fragebogen wurde von den Landesvertretern an

die Ansprechpartner der Universitäten gesandt, die wiederum ihre Studenten via E-Mail um

Teilnahme baten. Um einen angemessenen Rücklauf zu garantieren, wurden teilweise (na-

tional geregelt) attraktive Preise verlost.

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GUESSS 5

2 Landesvertreter und Datenbasis

Nachstehend wird ein Überblick über die Landesvertreter und die Zusammensetzung des

Datenmaterials des vorliegenden Berichts gegeben.

2.1 Landesvertreter

Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die am Projekt beteiligten Landesvertreter:

Land Universität / Institution Landesvertreter

Schweiz (SUI) Swiss Research Institute of Small Business and Entrepreneurship at University of St. Gallen

Prof. Dr. Urs Fueglistaller Prof. Dr. Christoph Müller Dr. Frank Halter

Deutschland (GER) Chair for Entrepreneurship at European Business School (ebs)

Prof. Dr. Heinz Klandt

Österreich (AUT) Institut für Unternehmensgründung und Unterneh-mensentwicklung, Johannes Kepler Universität Linz

Prof. Dr. Norbert Kailer

Liechtenstein (LIE) Hochschule Liechtenstein Prof. Dr. Urs Baldegger

Frankreich (FRA) UPR Stratégie et Organisation, EM Lyon Prof. Dr. Alain Fayoll

Belgien (BEL) Vlerick Leuven Gent Management School Prof. Dr. Hans Crijns

Luxemburg (LUX) Institut Universitaire Internnational Luxembourg Prof. Dr. Pol Wagner

Irland (IRL) University of Limerick / Department f. Managment & Marketing

Dr. Naomi Birdthistle

Norwegen (NOR) Department of Strategy and Management, Norwe-gian School of Economics and Business Administra-tion

Prof. Dr. Johannessen Tor Aase

Finnland (FIN) Lappeenranta University of Technology Prof. Dr. Asko Miettinen

Ungarn (HUN) University of Pecs, Faculty of Business & Economics

Prof. Dr. Laszlo Szerb

Estland (EST) Tallinn University of Technology School of Economics and Business Administration

Prof. Dr. Urve Venesaar

Griechenland (GRE) University of Western Macedonia Department of Balkan Studies

Katerina Sarri, Associate Professor

Portugal (POR) Technical University of Lisbon Instituto Superior Tecnico

João Leitão, PhD in Economics Baptista, Rui; PhD in Business Administration

Australien (AUS) Murdoch Business School, Murdoch University

Prof. Dr. Brian Gibson

New Zealand (NZL) University of Otago Department of Marketing and Tourism

Jürgen Gnoth, PhD

Südafrika (RSA) University of Stellenbosch Dr. Retha Scheepers

Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam

Indonesien (IND) Bakrie School of Management M. Taufiq Amir

Mexiko (MEX) Tecnologico de Monterrey, Institutio Technologico de Estudios Superiores de Monterrey

Elisa Cobas Flores, Ph.D, Bakrie School of Management

Tabelle 1: Die Landesvertreter in GUESSS 2008

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6 Forschungsbericht

2.2 Datensatz

Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Zusammensetzung des Datensatzes.

Da das Projekt nach wie vor in einer Aufbauphase ist, ist die Distribution auf nationaler

Ebene unterschiedlich ausgefallen. Dies ist einerseits an der Anzahl der befragten Universitä-

ten und Fachhochschulen pro Land erkennbar, andererseits aber auch an der Anzahl der

befragten Studierenden.

Land Kürzel Anzahl befragter

Universitäten

Grundgesamtheit der befragten Universitäten

Rücklauf (n = )

Rücklauf-quote (in %)

Schweiz SUI 23 69.289 12.685 18,3

Liechtenstein LIE 1 600 278 46,3

Deutschland GER 30 270.000 7.626 2,8

Österreich AUT 18 127.832 5.818 4,6

Frankreich FRA 22 7.000 1.150 16,4

Belgien BEL 13 101.294 9.833 9,7

Irland IRL 4 1.639 140 8,5

Finnland FIN 10 11.448 1.122 9,8

Ungarn HUN 24 307.621 11.366 3,7

Neuseeland NZL 3 26 000 5.332 20,5

Australien AUS 1 300 89 29,7

Südafrika RSA 8 211.802 2.150 1,0

Singapur SIN 8 86.079 2.319 2,7

Mexiko MEX 1 18.600 720 3,9

Estland EST 5 44.608 1.548 3,5

Luxemburg LUX 2 4.674 424 9,1

Griechenland GRE 5 1.500 284 18,9

Portugal POR 1 8.900 60 0,7

Indonesien IND 4 4.053 583 14.3

International INT 83 1.303.239 63.527 4.9

Tabelle 2: Die Zusammensetzung des Datensatzes

In Bezug auf die Datenstruktur können und müssen folgende Punkte festgehalten werden:

Trotz unterschiedlichem Beteiligungsgrad kann festgestellt werden, dass in den meisten

Ländern eine ausreichend große Stichprobe hat generiert werden können, um als ganzes

Land im internationalen Vergleich Eingang zu finden.

In Liechtenstein (LIE) gibt es nur eine Hochschule, welche im Rahmen einer Gesamter-

hebung erschlossen worden ist. Für das Land sind die Daten repräsentativ, fachlich

werden jedoch lediglich die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Architektur angeboten,

was bei internationalen Vergleichen berücksichtigt werden muss.

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GUESSS 7

Der Rücklauf in Irland (IRL) ist im Unterschied zur Erhebung im Jahr 2006 kleiner aus-

gefallen und ist für das Land nicht mehr repräsentativ. Die Resultate im vorliegenden

Bericht sind auf internationaler Ebene deshalb mit Vorsicht zu genießen.

Der Rücklauf in Australien (AUS) und Portugal (POR) ist zu gering, um bei internatio-

nalen Vergleichen berücksichtigt zu werden. Bei den Vertretern aus Portugal handelte es

sich um einen Testlauf.

Insgesamt wurden 63.527 ausgefüllte Fragebogen generiert, was einer potenziellen Rück-

laufquote im internationalen Schnitt von 4.9 Prozent entspricht.

2.3 Datenstruktur

Neben dem eigentlichen Rücklauf muss aber auch die Datenstruktur berücksichtigt werden,

um die Aussagekraft der Ergebnisse zu bewerten. In Tabelle 3 ist die Struktur der Daten pro

Land abgebildet. Darauf basierend gilt es, bei der nachstehenden Interpretation folgende

Punkte zu beachten:

In Bezug auf die Stufe des Studiums kann festgestellt werden, dass

die Mehrheit der befragten Studierenden auf der Stufe des Bachelors oder Masters

studiert,

der Anteil der Promotionsstufe im vorliegenden Sample in den Ländern NZL, BEL,

SIN und vor allem GRE im internationalen Schnitt übervertreten ist,

die Masterstufe im internationalen Vergleich in IND, RSA und IRL untervertreten ist.

Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 23 Jahren. In Australien liegt der Durch-

schnitt innerhalb des Samples mit 28 Jahren wesentlich höher, in Indonesien kann fest-

gestellt werden, dass die Studierenden im internationalen Vergleich mit 19 Jahren we-

sentlich jünger sind.

Im Internationalen Sample ist der Anteil zwischen männlichen und weiblichen Studie-

renden in etwa gleich verteilt.

In Bezug auf die Studienrichtung haben wir für den vorliegenden Bericht eine Zusam-

menfassung der verschiedenen Richtungen vorgenommen, um die Vergleichbarkeit si-

cherstellen zu können. Die Gesamtliste findet sich im Anhang 7.1 und 7.2 auf Seite 38f.2

Die Zusammenfassung der Studienrichtungen ist dort auch offengelegt. Es ist wichtig

2 Die Studienrichtungen wurden in Anlehnung an ISCED 1997, Seite 41-45 erhoben (United Nation Educational,

Scientific and Cultural Organisation); dieser Vorschlag wird von der OECD seit 1998 im Rahmen der Statistik

eingesetzt.

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8 Forschungsbericht

festzuhalten, dass sich die Studierenden den verschiedenen Studienrichtungen selber

zugewiesen haben.

Wir haben differenziert nach wirtschaftsnahen Fächern (z.B. Betriebs- und Volkswirt-

schaftslehre und Jura), naturwissenschaftlichen Fächern (z.B. Naturwissenschaften,

Mathematik, Architektur und Bau), sozialwissenschaftlichen Fächern (z.B. Geistes-

wissenschaften, Gesundheitswesen und Sozialdienste) und Diverse (z.B. Kunst, Si-

cherheitsdienste oder Militärschule). Der Fokus liegt dabei auf den ersten 3 Gruppen.

Im internationalen Vergleich kann festgestellt werden, dass die Verteilung ziemlich

ungleich ist und im Rahmen der Auswertungen im vorliegenden Bericht entspre-

chend berücksichtigt werden muss. Sobald Auswertungen in Bezug auf die verschie-

denen Studienrichtungen vorgenommen werden, fallen alle Länder mit weniger als

100 Studierenden je gebildeter Subgruppe aus dem internationalen Vergleich. Davon

betroffen sind die Länder Liechtenstein, Irland, Australien, Luxemburg, Griechen-

land, Portugal und Indonesien.

Abschließend muss festgehalten werden, dass die Länder Irland (IRL), Australien (AUS)

und Portugal (POR) für internationale Vergleiche mit Vorsicht zu genießen sind, da die

Repräsentativität nicht sichergestellt ist: Im Bericht werden diese Länder deshalb jeweils

mit einem (*) versehen.

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GUESSS 9

L

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Geschlecht Studienrichtungen3

Gru

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So

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lwis

se

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h

Div

ers

es

/ A

nd

ere

s

SUI 73.1% 24.3% 2.6% 23.38 3.36 55.6% 44.4% 36.5% 26.6% 27.3% 9.5%

LIE 52.9% 46.8% 0.4% 25.83 3.28 66.9% 33.1% 76.3% 18.3% 1.1% 4.3%

GER 50.3% 46.5% 3.1% 24.78 3.14 47.2% 52.8% 34.0% 22.1% 34.6% 9.3%

AUT 50.4% 43.7% 5.9% 25.10 3.42 47.3% 52.7% 43.0% 24.3% 21.4% 11.4%

FRA 50.7% 48.5% 0.8% 21.47 4.68 54.2% 45.8% 62.8% 22.4% 1.6% 13.2%

BEL 58.0% 35.6% 6.4% 21.34 4.16 45.7% 54.3% 28.8% 16.9% 42.2% 12.2%

IRL 93.6% 3.6% 2.9% 23.86 4.81 52.1% 47.9% 87.9% 3.6% 4.3% 4.3%

FIN 74.9% 24.9% 0.3% 25.36 6.16 48.3% 51.7% 48.2% 24.6% 10.3% 16.8%

HUN 78.9% 19.2% 2.0% 23.40 11.16 38.6% 61.4% 30.0% 17.8% 43.0% 9.1%

NZL 79.6% 11.4% 9.0% 25.30 4.13 41.7% 58.3% 30.8% 9.5% 46.1% 13.6%

AUS 82.0% 13.5% 4.5% 28.48 5.12 36.0% 64.0% 89.9% 2.2% 1.1% 6.7%

RSA 86.0% 9.7% 4.3% 22.33 3.36 52.8% 47.2% 46.9% 18.2% 25.4% 9.4%

SIN 80.4% 11.4% 8.2% 21.56 10.70 49.3% 50.7% 44.0% 19.2% 18.7% 18.1%

MEX 88.2% 11.3% 0.6% 22.20 12.23 54.3% 45.7% 37.4% 31.5% 17.4% 13.8%

EST 83.5% 15.6% 0.9% 22.83 14.09 21.5% 78.5% 26.9% 8.4% 45.2% 19.5%

LUX 82.5% 14.2% 3.3% 22.27 3.37 53.5% 46.5% 50.2% 10.1% 36.8% 2.8%

GRE 61.6% 21.5% 16.9% 23.20 4.38 37.0% 63.0% 43.0% 3.2% 43.7% 10.2%

POR 18.3% 76.7% 5.0% 23.68 8.46 63.3% 36.7% 38.3% 48.3% 8.3% 5.0%

IND 98.6% 1.4% 0.0% 19.01 8.00 52.0% 48.0% 83.7% 4.3% 7.4% 4.6%

INT 68.4% 27.4% 4.1% 23.39 5.68 46.6% 53.4% 36.0% 19.8% 33.2% 11.0%

Tabelle 3: Die Struktur des Datensatzes

3 Die in der Erhebung verwendete Gesamtliste finden Sie im Anhang 7.1 und 7.2.

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10 Forschungsbericht

3 Der Gründungsprozess

Auf den kommenden Seiten werden die Zukunftsvorstellungen und unternehmerischen Ak-

tivitäten der Befragten differenziert betrachtet und analysiert.

Mit der ersten Frage (vgl. dazu Kapitel 3.1, Seite 10) wollen wir in Erfahrung bringen,

wo die Studierenden direkt nach dem Studium (< 5 Jahre) und mit einigen Jahren Be-

rufserfahrung (> 5 Jahre) arbeiten möchten. Dabei sprechen wir von der beruflichen Zu-

kunftsvorstellung.

Anschließend stellen wir die Frage, welche Gründungsabsichten und -tätigkeiten die

Studierenden haben (Kapitel 3.2, Seite 22). In einem ersten Schritt gilt es dabei, die Frage

zu beantworten, wie stark die Gründungsabsicht von Studierenden ausgeprägt ist

(Gründungsabsicht, vgl. Kapitel 3.2.1). In einem zweiten Schritt wird die Frage beant-

wortet, was die Studierenden auf dem Weg zur unternehmerischen Selbstständigkeit be-

reits an Maßnahmen getroffen haben (Gründungstätigkeit, vgl. Kapitel 3.2.2). Diese bei-

den Fragen werden anschließend im Rahmen des Index zur Abbildung der unternehme-

rischen Kraft von Studierenden miteinander kombiniert und dargestellt (Index für un-

ternehmerische Kraft, vgl. Kapitel 3.2.3).

In einem letzten Schritt werden die bereits vorgenommenen Gründungen (= vollzogene

Gründungen, vgl. dazu Kapitel 3.3) näher umschrieben.

Die Fragen differenzieren wir, soweit sinnvoll, nach aggregierter Studienrichtung einerseits

und Geschlecht andererseits.

3.1 Berufliche Zukunftsvorstellung von Studierenden

3.1.1 Die Zukunftsvorstellungen im Allgemeinen

Mit der ersten Frage wurden die Studierenden nach ihren Berufsvorstellungen direkt nach

dem Studium (< 5 Jahre) wie auch nach rund 5 Jahren Berufserfahrung (> 5 Jahre) gefragt.

Dabei ist wichtig zu unterstreichen, dass es sich dabei um die Absicht (= Intention) handelt

und nicht um den Weg, den die Studierenden dann effektiv einschlagen werden. Über alle

Länder zusammengefasst können die Ergebnisse aus der nachstehenden Abbildung 2

entnommen werden. Die Verteilung innerhalb der verschiedenen Länder kann aus Anhang

7.3 auf Seite 40 (für < 5 Jahre) und Anhang 7.4 auf Seite 41 (für > 5 Jahre) entnommen

werden. Weiter werden in Abbildung 3 auf Seite 12 die beruflichen Ziele in

zusammengefasster Form, gegliedert nach Ländern, dargestellt, wobei wir zwischen

abhängiger (im Angestelltenverhältnis), unabhängiger Tätigkeit (als UnternehmerIn) und

Familientätigkeit differenzieren. Weiter wird auch die Kategorie ‚Weiß noch nicht‘

abgebildet.

Page 17: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 11

Abbildung 2: Allgemeine Zukunftsvorstellungen der Studenten

5.5

14.5

17.6 17.9

9.3 10

2.2 1.1 0.6

3.7

1.1

3.8 3.1

0.9

6.9

1.71.9

5.7

9.1

15.1

6.1

8.6

2.7 2.5 1.8

5.2

2.5

19.8

7.7

2.1

7.8

1.3

0

5

10

15

20

25

Direkt nach Studium ( < 5 Jahre) 5 Jahre nach Studium ( > 5Jahre)

Page 18: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

12 Forschungsbericht

Abbildung 3: Abhängige und unabhängige Berufsziele von Studierenden

83.0

53.6

81.2

44.1

83.2

61.1

76.3

48.5

78.9

47.1

76.0

45.1

71.3

34.3

75.7

52.0

69.2

42.0

74.4

41.4

66.1

31.0

70.4

38.4

66.0

21.8

66.8

39.9

78.3

59.1

73.2

52.3

75.7

26.8

76.1

47.1

10.2

35.4

14.9

50.0

10.2

29.1

16.5

41.4

13.9

43.5

14.5

43.8

18.4

57.7

16.1

38.4

23.8

49.6

15.1

47.4

25.6

62.4

18.4

49.3

28.0

72.7

21.0

45.5

12.8

32.0

14.3

40.2

22.8

71.5

16.0

42.8

0.6

2.3

0.4

1.1

0.7

2.3

0.7

2.1

0.8

1.2

0.6

0.7

0.0

0.0

2.2

3.0

1.4

3.5

1.1

2.2

0.7

1.2

1.1

1.4

1.1

1.4

3.4

4.4

1.2

1.7

1.8

1.4

0.9

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6.3

8.8

3.6

4.8

6.0

7.5

6.5

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10.4

10.3

8.0

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0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

direkt

>5 Jahre

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Abhängige Tätigkeit Unabhängige Tätigkeit Keine Arbeit (Familie) Weiss nicht

Page 19: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 13

In Bezug auf die obigen Abbildungen und die Tabellen im Anhang können folgende Punkte

festgehalten werden:

Direkt nach dem Studium (< 5 Jahre) wird ein Angestelltenverhältnis deutlich bevor-

zugt, denn im internationalen Schnitt möchten 76 Prozent aller Studierenden als Arbeit-

nehmer zuerst Berufserfahrungen sammeln.

Im internationalen Vergleich ist dieser Anteil in den Ländern Schweiz, Liechtenstein,

Deutschland wesentlich höher.4 In den Ländern Ungarn, Südafrika, Singapur, Mexiko

und Estland ist dieser Wert wesentlich tiefer ausgefallen - das heißt, dass dort die Stu-

dierenden direkt nach dem Studium eher weniger in ein Angestelltenverhältnis gehen

als in anderen Ländern.

Bei der abhängigen Tätigkeit direkt nach dem Studium steht der Wunsch in einem

Großunternehmen (17.9 Prozent) einzusteigen an erster Stelle, gefolgt von Mittel- (17.6

Prozent) und Kleinunternehmen (17.6 Prozent). Rund 10 Prozent der Absolventen möch-

ten in den öffentlichen Dienst eintreten, etwas mehr als 9 Prozent suchen den Weg in ei-

ner Fachhochschule oder Universität.

Im internationalen Vergleich sind vor allem Studierende aus Frankreich (42.9 Prozent),

Indonesien (40.5 Prozent), Mexiko (30.89 Prozent) und Liechtenstein (28.4 Prozent) an

einem Einstieg in ein Großunternehmen interessiert. Wesentlich tiefer im Vergleich zum

internationalen Durchschnitt gilt dies für Studierende aus Estland (4.3 Prozent), Belgien

(12.4 Prozent), Neuseeland (14.2 Prozent) und Ungarn (14.4 Prozent). Der öffentliche

Dienst ist vor allem für Studierende aus Griechenland (20.8 Prozent), Luxemburg (19.3

Prozent) und Ungarn (16.4 Prozent) ein attraktiver Arbeitgeber.

Direkt nach dem Studium (< 5 Jahre) wird die unternehmerische Selbstständigkeit

von 16 Prozent der Studierenden bevorzugt.

Im internationalen Vergleich ist dieser Anteil vor allem in den Ländern Mexiko (28.0

Prozent), Südafrika (25.6 Prozent), Finnland (23.8 Prozent) und Indonesien (22.8 Pro-

zent) am höchsten.5 Besonders tief fallen die Werte für die Schweiz und Deutschland (je

10.2 Prozent) aus.

Die primär in Aussicht gestellte Form der unternehmerischen Selbstständigkeit direkt

nach dem Studium stellt im internationalen Durchschnitt die Gründung eines eigenen

Unternehmens (3.8 Prozent) sowie die Beteiligung (3.7 Prozent) an einem bestehenden

Unternehmen. Rund 2.2 Prozent der Studierenden geben an, in den elterlichen Betrieb

einzusteigen.

4 Als wesentlich wurden 5 Prozentpunkte als Abweichung zum internationalen Schnitt definiert.

5 Als wesentlich wurden 5 Prozentpunkte als Abweichung zum internationalen Schnitt definiert.

Page 20: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

14 Forschungsbericht

Im internationalen Vergleich kann festgestellt werden, dass die eigene Gründung in der

Regel die meist gewählte Form der selbstständigen Tätigkeit darstellt. Der Einstieg in

den elterlichen Betriebt ist jedoch in Mexiko (8.8 Prozent), Griechenland (5.3 Prozent)

und Ungarn (5.1 Prozent) eine sehr häufig genannte Option. In Zentraleuropa wird im

Unterschied dazu oft auch die Beteiligung an einem bestehenden Unternehmen genannt

(Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien).

Nach einigen Jahren Berufserfahrung (> 5 Jahre) kann eine Verschiebung der Erwar-

tungen dahingehend beobachtet werden, dass der Wunsch nach einer selbstständigen

Tätigkeit von 16 Prozent auf knapp 43 Prozent steigt und der Wunsch nach der Fortfüh-

rung des Angestelltenverhältnisses stark sinkt (von rund 76 Prozent auf 47 Prozent).

Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass die unternehmerisch orientierten

Studierenden erst in die berufliche Selbstständigkeit gehen wollen, wenn sie vorher ei-

niges an Berufserfahrung gesammelt haben. Gleichzeitig ist wichtig, nochmals zu beto-

nen, dass es sich vorliegend um die Intention handelt und nicht um das tatsächliche

Tun. Die Erfahrung aus anderen Studien zeigt, dass die meisten Gründungen wirklich

erst nach einigen Jahren Berufserfahrung erfolgen, viele potenzielle Gründer aber diesen

Schritt nicht gehen werden, da die Opportunitätskosten (bspw. durch das Verabschie-

den von einem gut honorierten Job hin in ein risikobehafteteres Umfeld mit Familie) zu

hoch sind.

Im internationalen Vergleich sind die Unterschiede relativ groß, was die Intention in Be-

zug auf die unternehmerische Selbstständigkeit (> 5 Jahre) angeht. Die höchsten Quoten

werden in den Ländern Mexiko (72.7 Prozent), Indonesien (71.5 Prozent), Südafrika (62.4

Prozent) und Liechtenstein (50.0 Prozent) erreicht. Die tiefsten Quoten in der Langfrist-

perspektive sind in Deutschland (29.1 Prozent), der Schweiz (35.4 Prozent) und in Finn-

land (38.4 Prozent) zu beobachten.

In Bezug auf die gewünschte Form der unternehmerischen Selbstständigkeit steht die

eigene Unternehmensgründung in allen Ländern an erster Stelle. Beachtenswert sind die

relativ hohen Nachfolgequoten in Mexiko (6.8 Prozent) und Liechtenstein (6.8 Prozent).

3.1.2 Berufliche Zukunftsvorstellungen nach Studienrichtung

Um weitere Erkenntnisse zu erlangen, werden wir die verschiedenen Studenten in drei Stu-

dienrichtungen aufteilen. Es handelt sich dabei um wirtschaftsnahe6 Studienfächer, exakte

6 Betriebs-/Volks- und Wirtschaftslehre, Jura, Transportdienstleistungen, Computerwesen, Herstellung und Ver-

arbeitung

Page 21: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 15

(naturwissenschaftliche)7, sozialwissenschaftliche/psychologische8. Die übrigen Studienrich-

tungen (Sonstige9) werden bei der nachstehenden Betrachtung nicht mehr berücksichtigt.

Nachstehend werden die Zukunftsvorstellungen in aggregierter Form nach Studienrichtun-

gen für die Zeit direkt nach dem Studium (vgl. Abbildung 4 für < 5 Jahre) und für die Zeit

nach einigen Jahren Berufserfahrung (vgl. Abbildung 5 für < 5 Jahre) dargestellt. Länder re-

spektive Studienrichtungen, die weniger als 100 Nennungen hatten, wurden in der Auswer-

tung nicht berücksichtigt. In Bezug auf die Studienrichtungen können folgende Beobachtun-

gen gemacht werden:

Direkt nach dem Studium (< 5 Jahre) und im Internationalen Durchschnitt (INT) sind

es primär Studierende mit wirtschaftsnahen Studienfächern, welche die unternehmeri-

sche Selbstständigkeit anstreben (16.9 Prozent), gefolgt von den Studierenden der Sozi-

alwissenschaften (15.2 Prozent) und schließlich der Naturwissenschaften (13.4 Prozent)

(vgl. dazu Abbildung 4).

7 Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik, Ingenieurswissenschaften und Ingenieurswesen, Architektur

und Bauen, Landwirtschaft, Forstwesen und Fischerei

8 Lehrausbildung und Pädagogik, Geisteswissenschaften, Sozial- und Verhaltenswissenschaft, Lebenswissen-

schaft, Gesundheitswesen, Sozialdienste

9 Kunst, Journalismus und Information, Persönliche Dienstleistungen, Umweltschutz, Sicherheitsdienste, Sonstige

Page 22: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

16 Forschungsbericht

Abbildung 4: Zukunftsvorstellungen nach Studienrichtung (< 5 Jahre)

84.6

83.2

82.5

82.0

80.0

82.8

86.6

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77.9

79.2

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73.6

73.9

79.4

80.2

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68.0

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75.2

67.5

71.5

64.0

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74.1

73.0

66.9

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49.2

64.5

73.1

69.5

76.2

81.2

76.2

71.9

75.7

77.3

79.6

74.7

10.5

8.9

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7.4

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17.1

13.9

16.8

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14.1

17.6

14.4

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14.0

24.1

24.9

22.6

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9.1

12.5

25.0

23.2

24.9

18.9

18.0

13.5

27.4

22.1

40.7

25.8

17.7

16.1

17.1

8.1

14.8

9.9

22.6

16.9

13.4

15.2

0.7

0.8

2.0

0.4

0.4

0.9

0.4

0.5

1.2

0.7

0.4

0.5

0.3

0.7

0.0

2.2

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1.7

1.7

0.7

0.2

1.5

0.3

0.5

0.9

0.8

0.9

1.2

1.5

1.7

1.2

1.5

5.3

1.0

1.3

0.8

3.3

0.6

0.8

1.3

4.5

7.2

7.0

2.4

6.0

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5.5

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4.6

6.5

10.4

6.0

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14.9

4.3

5.4

6.2

6.9

7.6

10.9

7.2

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10.2

8.8

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4.1

3.2

8.5

8.5

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9.2

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14.9

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Abhängige Tätigkeit Unabhängige Tätigkeit Keine Arbeit (Familie) Weiss nicht

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GUESSS 17

Abbildung 5: Zukunftsvorstellungen nach Studienrichtung (> 5 Jahre)

52.7

51.8

57.9

46.4

31.4

57.7

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40.1

40.9

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33.9

34.8

52.9

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1.5

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2.4

2.2

4.3

2.3

2.2

4.7

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1.2

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1.3

0.7

1.9

0.7

1.7

2.6

2.3

6.3

0.5

2.7

1.7

1.4

1.6

3.2

6.0

9.7

10.9

3.4

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5.7

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6.0

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10.6

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6.6

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20.0

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7.5

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Abhängige Tätigkeit Unabhängige Tätigkeit Keine Arbeit (Familie) Weiss nicht

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18 Forschungsbericht

Der Vergleich zwischen den verschiedenen Ländern ergibt, dass diese Reihenfolge

(Wirtschaftsnahe Fächer => Sozialwissenschaften => Naturwissenschaften) direkt nach

dem Studium in den Ländern Zentraleuropas als wiederkehrendes Muster definiert

werden kann. Der Wunsch nach einer unabhängigen Tätigkeit kann in Ungarn fächer-

übergreifend auf hohem Niveau eingestuft werden, wobei die Quote bei den naturwis-

senschaftlichen Fächern überraschenderweise höher ausgefallen ist als bei den anderen

Studienrichtungen. Weiter kann in Mexiko eine mit 40.7 Prozent erstaunlich hohe Quote

festgestellt werden von Studierenden in den Sozialwissenschaften, die eine unabhängige

Tätigkeit direkt nach dem Studium anstreben. Es muss deshalb davon ausgegangen

werden, dass ein gewisser Bias möglich ist, da 124 ausgefüllte Fragebogen primär einer

Universität zu dieser Antwort geführt haben.

Nach einigen Jahren Berufserfahrung (> 5 Jahre) verschieben sich die Berufserwartun-

gen im internationalen Durchschnitt (INT) leicht. Dies bedeutet, dass 47.7 Prozent der

Studierenden mit wirtschaftsnahen Fächern nach einigen Jahren Berufserfahrung eine

unabhängige Tätigkeit bevorzugen, gefolgt von neu Studierenden der Naturwissen-

schaften (40.9 Prozent) und Studierenden der Sozialwissenschaften (37.8 Prozent, vgl.

dazu Abbildung 5). Dieses Bild ist in den meisten Ländern Zentraleuropas wiederkeh-

rend. Dies lässt die These zu, dass Studierende der Naturwissenschaften beispielsweise

notwendigerweise mehr Berufserfahrungen sammeln wollen oder müssen, bevor sie in

die unternehmerische Selbstständigkeit einsteigen oder aber beispielsweise die Startin-

vestitionen höher sind und folglich direkt nach dem Studium weniger gut aufgebracht

werden können als bei Studierenden der Sozialwissenschaften.

Page 25: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 19

3.1.3 Berufliche Zukunftsvorstellungen nach Geschlecht

Die Frage nach abhängiger und unabhängiger Tätigkeit wird nachstehend noch auf die Un-

terscheidung nach Geschlecht untersucht, wobei die Ergebnisse in Abbildung 6 (für < 5 Jah-

re) und in Abbildung 7 (für > 5 Jahre) abgebildet sind. ‚m‘ steht dabei für Männer (männlich)

und ‚w‘ für Frauen (weiblich). Die dabei gewonnenen zentralen Erkenntnisse sind:

Direkt nach dem Studium (< 5 Jahre) und im Internationalen Durchschnitt (INT) stre-

ben 16.9 Prozent der männlichen Studierenden die unternehmerische Selbstständigkeit

an im Vergleich zu 15.1 Prozent der Studentinnen. Im internationalen Vergleich ist der

Überhang der Männer in Bezug auf die unabhängige Tätigkeit mit der Ausnahme von

Mexiko in allen Ländern gegeben, wenngleich in unterschiedlicher Ausprägung. Die

Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind in Ländern wie der Schweiz (0.1 Pro-

zentpunkt), Südafrika (0.9 Prozentpunkte) und Frankreich (1.5 Prozentpunkte) am ge-

ringsten, in Ländern wie Österreich (6.3 Prozentpunkte), Finnland (5 Prozentpunkte)

sowie Ungarn und Singapur (je 4.6 Prozentpunkte) am größten.

Nach einigen Jahren Berufserfahrung (> 5 Jahre) nimmt der Anteil der unabhängigen

Tätigkeit über alle Länder bei den Männern noch stärker zu als bei den Frauen, was

primär auf die mögliche Familienplanung zurückzuführen ist, denn im internationalen

Durchschnitt beabsichtigen bereits 3.4 % der Studentinnen sich auf die eigene Familie zu

fokussieren im Vergleich zu 1.2 Prozent direkt nach dem Studium.

Page 26: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

20 Forschungsbericht

Abbildung 6: Berufliche Zukunftsvorstellungen nach Geschlecht (< 5 Jahre)

83.5

82.4

80.5

82.4

82.5

83.8

74.9

77.6

80.3

77.3

76.8

75.3

72.2

70.3

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75.9

68.1

69.9

74.0

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66.5

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61.0

68.4

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80.1

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73.3

78.2

76.4

75.9

10.2

10.1

15.7

13.2

11.5

8.9

19.8

13.5

14.6

13.1

15.2

13.9

19.4

17.2

18.6

13.6

26.0

22.4

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25.1

20.7

16.1

27.1

29.2

31.7

18.1

16.1

8.9

18.4

11.9

24.7

20.7

16.9

15.1

0.5

0.7

0.5

0.00.5

0.8

0.3

1.0

1.0

0.6

0.6

0.6

0.0

0.0

0.7

3.50.6

2.0

0.8

1.4

0.7

0.7

1.4

0.8

1.3

1.0

0.9

4.1

0.9

1.6

2.9

1.1

0.3

0.0

0.6

1.2

5.8

6.8

3.2

4.4

5.5

6.4

4.9

7.9

4.1

9.0

7.4

10.2

8.3

12.5

5.0

7.0

5.3

5.7

8.0

10.3

6.8

8.5

8.9

11.2

3.6

6.3

6.4

9.5

6.3

9.4

8.7

11.9

1.7

1.1

6.1

7.8

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

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*)

IND

INT

Abhängige Tätigkeit Unabhängige Tätigkeit Keine Arbeit (Familie) Weiss nicht

Page 27: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 21

Abbildung 7: Berufliche Zukunftsvorstellungen nach Geschlecht (> 5 Jahre)

53.2

54.1

42.2

48.3

60.2

61.9

47.7

49.3

45.7

48.7

44.9

45.3

33.3

35.4

51.5

52.4

42.7

41.5

41.1

41.6

30.7

31.3

35.2

41.6

23.5

19.7

37.2

40.6

57.8

60.6

45.6

56.2

25.7

28.1

47.0

47.2

38.6

31.4

53.0

43.7

32.5

26.1

45.2

38.0

46.7

39.7

45.9

42.0

62.5

52.3

42.2

34.8

51.9

48.3

50.3

45.4

63.7

61.1

54.2

44.5

71.8

73.7

54.1

43.2

35.0

28.5

48.5

35.4

71.7

71.2

45.4

40.6

0.8

4.10.5

2.30.5

3.90.6

3.40.7

1.9

0.5

0.8

0.0

0.0

1.3

4.50.7

5.20.8

3.3

0.9

1.6

0.7

2.0

0.8

2.2

1.5

5.11.3

2.11.0

1.71.3

0.0

0.7

3.4

7.5

10.4

4.3

5.7

6.8

8.1

6.5

9.3

7.0

9.7

8.7

11.9

4.2

12.3

5.0

8.2

4.7

5.0

7.9

9.8

4.7

6.1

9.9

11.8

3.9

4.4

7.3

11.1

5.8

8.8

4.9

6.7

1.3

0.7

6.9

8.8

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

m

w

m

w

m

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*)

IND

INT

Abhängige Tätigkeit Unabhängige Tätigkeit Keine Arbeit (Familie) Weiss nicht

Page 28: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

22 Forschungsbericht

3.2 Beabsichtigtes und gelebtes Unternehmertum

Nachstehend stellt sich die Frage, welche Ausprägung die Gründungsabsicht und -tätigkeit

von Studierenden im internationalen Vergleich hat.

3.2.1 Beabsichtigtes Unternehmertum

In einem ersten Schritt wird nachstehend der Frage nachgegangen, welche Absichten die

Studierenden in Bezug auf deren unternehmerisches Engagement haben. Dabei wurde die

Frage gestellt, ob die Studierenden bereits einmal darüber nachgedacht hätten, ein eigenes

Unternehmen zu gründen. Die Antworten als internationaler Durchschnitt können aus der

nachstehenden Abbildung entnommen werden. Differenziert nach Ländern und Studienrich-

tungen können die Ergebnisse aus Anhang 7.5, Seite 42 entnommen werden.

Abbildung 8: Beabsichtigtes Unternehmertum

Die dabei gewonnenen zentralen Erkenntnisse sind:

Im Internationalen Durchschnitt haben 26.0 Prozent aller Studierenden noch nie an eine

Unternehmensgründung gedacht. In Bezug auf die verschiedenen Studienrichtungen

ist diese Einschätzung bei den Studierenden der Sozialwissenschaften (33.1 Prozent) am

stärksten ausgeprägt, gefolgt von den Naturwissenschaften (28.1 Prozent) und wirt-

schaftsnahen Fächern (19.0 Prozent). Im internationalen Vergleich sind es primär Studie-

rende aus Deutschland (37.2 Prozent), der Schweiz (36.9 Prozent), Griechenland (32.0

26.0

39.8

11.6

6.510.9

2.5 1.8 0.90.0

5.0

10.0

15.0

20.0

25.0

30.0

35.0

40.0

45.0

Nein

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nic

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ehr

Page 29: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

GUESSS 23

Prozent) und Finnland (31.9 Prozent), die noch nie an die Möglichkeit einer Unterneh-

mensgründung gedacht haben.

Eine flüchtige Auseinandersetzung mit dem Thema „eigene Unternehmensgründung“

stellt im internationalen Durchschnitt (39.8 Prozent) sowie in Bezug auf alle Länder die

meist gewählte Antwortmöglichkeit dar.

Unter den Studierenden können im internationalen Durchschnitt 1.8 Prozent als aktive

Gründer bezeichnet werden - weitere 0.9 Prozent haben in der Vergangenheit bereits

einmal ein Unternehmen gegründet, können heute aber nicht mehr als Unternehmer be-

zeichnet werden, da das Unternehmen beispielsweise wieder aufgelöst worden ist. Die

meisten aktiven Gründer unter den Studierenden können in Estland (3.7 Prozent), Indo-

nesien (2.6 Prozent) und Ungarn (2.5 Prozent) identifiziert werden. Die tiefsten Quoten

sind in Frankreich (0.4 Prozent), Belgien (0.6 Prozent und der Schweiz (0.8 Prozent) ge-

geben.

In Bezug auf den Konkretisierungsgrad sind die Unterschiede zwischen den Ländern

relativ groß, weshalb an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird (vgl. dazu

Anhang 7.5 auf Seite 42).

3.2.2 Gelebtes Unternehmertum

In Bezug auf die eigentliche Gründungstätigkeit sind verschiedene vorbereitende Tätigkeiten

möglich. Deshalb wurde allen Studierenden, die als potenzielle Gründer gezählt werden

können, die Frage gestellt, welche Schritte sie für ihre eventuelle Unternehmensgründung

bereits vorgenommen hätten. Dabei waren Mehrfachantworten möglich. Die zentralen Er-

gebnisse sind in aggregierter Form als internationaler Durchschnitt in Abbildung 9 ersicht-

lich, gegliedert nach Ländern und Studienrichtungen sind die Ergebnisse in der Tabelle im

Anhang 7.6 auf Seite 43 ersichtlich.

Page 30: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

24 Forschungsbericht

Abbildung 9: Gelebtes Unternehmertum international

Die dabei gewonnenen zentralen Erkenntnisse sind:

Im Internationalen Durchschnitt geben 46.7 Prozent aller gründungsinteressierten Stu-

dierenden an, dass sie noch gar nichts auf dem Weg zur eigenen Unternehmensgrün-

dung unternommen haben. Diese Quote ist dabei bei Studierenden der Sozialwissen-

schaften (52.7 Prozent) am höchsten, bei Studierenden der Wirtschaftswissenschaften

(40.8 Prozent) am tiefsten. Im internationalen Vergleich ist die Quote bei Studierenden in

Indonesien (3.8 Prozent) extrem tief, gefolgt von Mexiko (24.0 Prozent) und Südafrika

(24.4 Prozent).

Ein weiterer Großteil der Studierenden gibt an, die möglichen Geschäftsideen durch-

dacht zu haben (44.6 Prozent). Gleichzeitig muss kritisch angemerkt werden, dass der

Konkretisierungsgrad damit sehr vage ausfällt. Entsprechend ist es nicht erstaunlich,

dass die nachfolgenden Möglichkeiten wie beispielsweise das Abfassen eines Business

Planes bis hin zum Erstellen eines Prototypen weit weniger umgesetzt worden sind. Im

internationalen Vergleicht sieht die entsprechende Verteilung ähnlich aus, wenngleich

auf unterschiedlichem Niveau, weshalb vorliegend nicht weiter darauf eingegangen

wird.

46.7

44.6

14.7

8.1

18.1

8.2

5.2

2.7

6.1

2.6

0

10

20

30

40

50

Nic

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nstig

es

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GUESSS 25

3.2.3 Indexierte unternehmerische Kraft der Studenten

Die Gründungsabsicht und die Gründungstätigkeit werden nachstehend in der Form eines

Indexes zur Abbildung der unternehmerischen Kraft dargestellt. Die Berechnung des Inde-

xes kann aus dem Anhang 7.7 auf Seite 44 entnommen werden. Die maximale unternehmeri-

sche Kraft wäre 10 und der tiefste Wert 1. In Abbildung 10 wird der Index abgetragen. Ne-

ben dem internationalen Durchschnitt werden die Indexwerte für die verschieden Ländern

sowie für die Studienrichtungen abgetragen.

Die dabei gewonnenen zentralen Erkenntnisse sind:

Im internationalen Durchschnitt liegt der Index bei 3.3.

In Bezug auf die verschiedenen Studienrichtungen liegt dieser Durchschnitt erwar-

tungsgemäß bei den wirtschaftsnahen Studienrichtungen (3.7 Punkte) über dem Durch-

schnitt, bei den Sozialwissenschaften (3.0 Punkte) und Naturwissenschaften (3.1 Punkte)

unter dem internationalen Durchschnitt.

Die Unterschiede in Bezug auf die indexierte unternehmerische Kraft von Studierenden

sind im internationalen Vergleich am höchsten. An oberster Stelle sind dabei Indonesien

(5.2 Punkte), Mexiko und Estland (je 4.7) und Südafrika (4.5 Punkte) zu nennen. An letz-

ter Stelle sind wie in der letzten Erhebung die Schweiz (2.8 Punkte) und Deutschland

(2.9 Punkte) zu sehen.

Abbildung 10: Indexierte unternehmerische Kraft

5.2

4.7

4.7

4.5

3.9

3.8

3.8

3.7

3.5

3.3

3.3

3.2

3.2

3.0

3.0

2.9

2.8

3.7

3.4

3.1

3.0

3.3

0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0

IND

MEX

EST

RSA

NZL

*) LIE

*) IRL

SIN

HUN

AUT

FRA

FIN

*) GRE

BEL

*) LUX

GER

SUI

Wirtschaf tswissenschaf tlich

Sonstige

Naturwissenschaf tlich

Sozialwissenschaf ten

International

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26 Forschungsbericht

3.3 Vollzogene Unternehmensgründungen

Wie in Abbildung 8 auf Seite 22 ersichtlich ist, sind lediglich 1.8 Prozent aller Studierenden

bereits als Unternehmer aktiv und haben alleine oder im Team ein Unternehmen gegründet.

Die nachstehende Tabelle zeigt auf, wie viele Studierende in den verschiedenen Ländern

bereits ein Unternehmen gegründet haben und deshalb als aktive Unternehmer bezeichnet

werden können.

Im internationalen Vergleich kann festgestellt werden, dass die Gründungsquote bei Stu-

denten in den verschiedenen Ländern zwischen knapp 4 Prozent und 0 Prozent liegt. Die

höchste repräsentative Quote ist dabei in Estland und Österreich zu identifizieren, die tief-

sten Quoten in Frankreich und Belgien.

Land n= Anzahl Gründungen Gründungsquote

LIE *) 278 11 4,0%

EST 1548 58 3,7%

AUT 5818 194 3,3%

IND 583 15 2,6%

HUN 11366 279 2,5%

NZL 5332 125 2,3%

GER 7626 172 2,3%

FIN 1122 25 2,2%

RSA 2203 38 1,7%

MEX 720 11 1,5%

SIN 2319 28 1,2%

SUI 12685 99 0,8%

IRL *) 140 1 0,7%

BEL 9833 58 0,6%

FRA 1150 5 0,4%

GRE *) 284 1 0,4%

LUX *) 424 0 0,0%

INTERNATIONAL 63580 1127 1,8%

Tabelle 4: Bereits vollzogene Unternehmensgründungen10

Im Folgenden werden die Gründungen näher betrachtet. Im Fokus stehen dabei die gewähl-

ten Wirtschaftssektoren, die Einschätzung in Bezug auf den Innovationsgrad und die von

den Studierenden eingebrachte Erfahrung in Bezug auf Branche, Produkte respektive Dienst-

leistungen, Kunden und Vertriebswege. Damit für die Analyse genügend Fallzahlen je Land

zur Verfügung stehen, werden nachstehend nur noch jene Länder berücksichtigt, die 50 oder

mehr Studentengründungen ausweisen.

10 Australien und Portugal sind in dieser Tabelle nicht aufgeführt - das Total bezieht sich jedoch auf den Gesamt-

datensatz.

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GUESSS 27

Die Branchenanalyse zeigt, dass rund drei Viertel aller Gründungen von Studierenden dem

Dienstleistungssektor zugerechnet werden können, gefolgt von Handelsbetrieben (rund 14

Prozent), Produktion (6.7 Prozent) und schließlich der Urproduktion wie beispielsweise

Landwirtschaft oder Fischerei.

Im internationalen Vergleich ist auffällig, dass der Anteil der Ursprungsproduktion in

Neuseeland (7.2 Prozent) auffällig hoch ist. Dienstleistungen sind vor allem in den zentraleu-

ropäischen Ländern wie Belgien (87.9 Prozent), Österreich (85.1 Prozent) und Deutschland

(84.3 Prozent) hoch im Kurs. In Ungarn (17.2 Prozent) und der Schweiz (16.2 Prozent) sind

Geschäftsmodelle im Handel offenbar von relativ hoher Bedeutung.

Abbildung 11: Branchenverteilung der vollzogenen Unternehmensgründungen

In Bezug auf den Innovationsgrad der gewählten Geschäftsmodelle kann festgehalten wer-

den, dass im internationalen Durchschnitt 56.1 Prozent aller Gründungen von den Studie-

renden selbst als traditionelle und bewährte Konzepte bezeichnet werden. Nur 9.6 Prozent

geben an, dass es sich um eine Weltneuheit handelt. Diese Quote liegt bei den Studierenden

aus Ungarn (2.5 Prozent) besonders tief und in der Schweiz (17.2 Prozent) besonders hoch.

3.4

1.0

0.7

7.2

0.6

2.0

1.7

10.3

4.6

9.0

4.8

6.4

6.1

3.4

6.7

15.5

9.3

17.2

12.8

8.7

16.2

8.6

14.1

70.7

85.1

73.1

75.2

84.3

75.8

87.9

77.5

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Estland(=58)

Österreich(n=194)

Ungarn(n=279)

Neuseeland(n=125)

Deutschland(n=172)

Schweiz(n=99)

Belgien(n=58)

INTERNATIONAL (n=1'127)

1. Sektor: Urproduktion 2. Sektor: Produktion 3. Sektor: primär Handel 3. Sektor: primär Dienstleistung

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28 Forschungsbericht

Abbildung 12: Einschätzung des Innovationsgrades

In Bezug auf die Erfahrung, welche der eigenen Unternehmensgründung vorausgegangen

ist, kann festgehalten werden, dass die große Mehrheit über solche verfügt. Der internationa-

le Durchschnitt zeigt, dass vor allem in Bezug auf die Produkte (88.6 Prozent) und Kunden

(83.1 Prozent) Erfahrungen ausgewiesen werden können, gefolgt von Branchenerfahrung

(80.5 Prozent) und Erfahrung in Bezug auf die Vertriebswege (66.4 Prozent). Die Erfahrungs-

zeit liegt dabei im Durchschnitt zwischen 5 und 6.5 Jahren.

Branche Produkt/DL Kunden Vertriebswege

ja nein Ø-

Jahre

ja nein Ø-

Jahre

ja nein Ø-

Jahre

ja nein Ø-

Jahre

EST 81,0% 19,0% 4,92 89,7% 10,3% 4,58 89,7% 10,3% 4,76 62,1% 37,9% 3,92

AUT 92,3% 7,7% 7,46 95,9% 4,1% 7,07 89,7% 10,3% 6,76 73,2% 26,8% 6,13

HUN 70,6% 29,4% 6,42 87,1% 12,9% 6,09 83,9% 16,1% 5,86 69,9% 30,1% 5,13

NZL 82,4% 17,6% 8,06 87,2% 12,8% 7,82 79,2% 20,8% 7,70 58,4% 41,6% 6,75

GER 82,6% 17,4% 5,50 91,9% 8,1% 5,72 84,9% 15,1% 5,30 65,7% 34,3% 4,25

SUI 82,8% 17,2% 6,07 85,9% 14,1% 5,97 76,8% 23,2% 5,55 65,7% 34,3% 4,65

BEL 75,9% 24,1% 3,70 86,2% 13,8% 3,79 77,6% 22,4% 3,67 58,6% 41,4% 3,97

INT 80,5% 19,5% 6,38 88,6% 11,4% 6,20 83,1% 16,9% 5,85 66,4% 33,6% 5,17

Tabelle 5: Erfahrungsschatz von Gründern

6.9

13.4

2.5

8.8

10.5

17.2

10.3

9.6

22.4

14.4

14.3

15.2

12.2

15.2

20.7

15.7

10.3

23.2

15.8

22.4

17.4

26.3

13.8

18.6

60.3

49.0

67.4

53.6

59.9

41.4

55.2

56.1

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Estland(=58)

Österreich(n=194)

Ungarn(n=279)

Neuseeland(n=125)

Deutschland(n=172)

Schweiz(n=99)

Belgien(n=58)

INTERNATIONAL (n=1'127)

Neu weltweit Neu für Heimatland Neu für Stadt / Region Traditionelles, bewährtes Konzept

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GUESSS 29

4 Das universitäre Umfeld

Unternehmertum hat an vielen Universitäten und Fachhochschulen bereits einen festen Platz

in der Lehre gefunden. Nachstehend beschäftigen wir uns mit dem universitären Umfeld,

das förderlich oder hinderlich für die unternehmerische Kraft von Studierenden sein kann.

4.1 Die Wichtigkeit und Existenz von möglichen Unterstützungsangeboten

In einem ersten Schritt gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung die Studierenden den

verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten zumessen (vgl. Abbildung 13). Der Vergleich

zwischen den verschiedenen Ländern kann aus der Tabelle in Anhang 7.8 auf Seite 45 ent-

nommen werden. Dabei können folgende Erkenntnisse gewonnen werden:

Im internationalen Durchschnitt wird einer allgemeinen Anlaufstelle für Gründungsfra-

gen an den Lehrstätten die größte Bedeutung zugesprochen (Mw=4.16), gefolgt von ei-

nem konkreten Gründungs-Coaching (Mw=4.11) und Inkubatoren (Mw=4.00). Dies be-

deutet, dass der Wunsch nach sehr konkreter Betreuung in Gründungsfragen als wichtig

erachtet wird.

Mehr informativen Plattformen wie beispielsweise allgemeinen Seminaren und Vorle-

sungen (Mw=3.83) oder regelmäßigen Gründungsstammtischen (Mw=3.85) wird eine

geringfügigere Bedeutung zugemessen.

Abbildung 13: Die Wichtigkeit von Unterstützungsangeboten

Im internationalen Vergleich werden die möglichen Unterstützungsangebote vor allem

von Studierenden aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Belgien und Neuseeland

als weniger wichtig bewertetet als im internationalen Durchschnitt. Am stärksten wer-

3.83

3.85

3.90

3.94

3.98

4.00

4.11

4.16

1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0

Entrepreneurship Seminare

und Vorlesungen

Regelmäßige Gründungsstammtische

(z.B. Erfahrungsaustausch)

Gründungsplanspiele / Start-up-

Simulationen

Business Plan Projekt Seminare

Anschubfinanzierung durch die

Universität

Inkubatoren (Service-Zentren für Start-

Ups in der Anfangsphase)

Gründungs-Coachings

Anlaufstellen für allgemeine

Gründungsfragen

sehrunwichtig

sehr wichtig

Page 36: Unternehmertum von Studierenden im internationalen Vergleichweb-def).pdf · Singapore (SIN) National University of Singapore Prof. Dr. Wong Poh Kam Indonesien (IND) Bakrie School

30 Forschungsbericht

den die Angebote von Studierenden aus Indonesien als wichtig bewertet. Gleichzeitig ist

auffällig, dass in Indonesien die Studierenden vor allem den Wunsch nach Seminarver-

anstaltungen sowie Gründungsspielen und Simulationen äußern.

Neben dem Wunsch stellt sich vor allem die Frage, welche Unterstützungsangebote von den

Universitäten und Fachhochschulen angeboten werden. Wichtig ist zu vermerken, dass vor-

liegend die Wahrnehmung der Studierenden eingefangen wurde und nicht das tatsächliche

Angebot.

In Bezug auf die Existenz von möglichen Unterstützungsangeboten kann festgestellt

werden, dass im internationalen Durchschnitt von den existierenden Angeboten die

Entrepreneurship Seminare und Vorlesungen am weitesten verbreitet sind (37.9 Pro-

zent), was nicht weiter erstaunt, handelt es sich dabei um die klassischen Lehrgefäße,

wie sie an Universitäten und Fachhochschulen eingesetzt werden. Damit ist auch klar,

warum die Wichtigkeit dieses Angebotes am tiefsten eingeschätzt worden ist (vgl. dazu

weiter oben).

Abbildung 14: Die Existenz von Unterstützungsangeboten

37.9

15.4

21.0

27.3

9.2

10.1

18.2

24.1

8.7

15.2

14.2

11.4

16.7

15.2

14.8

12.7

53.4

69.4

64.8

61.3

74.1

74.6

66.9

63.2

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Entrepreneurship Seminareund Vorlesungen

Regelmäßige Gründungsstammtische(z.B. Erfahrungsaustausch)

Gründungsplanspiele / Start-up-Simulationen

Business Plan Projekt Seminare

Anschubfinanzierung durch dieUniversität (z.B. Exist)

Inkubatoren (Service-Zentren für Start-

Ups in der Anfangsphase)

Gründungs-Coachings

Anlaufstellen für allgemeineGründungsfragen

Ja Nein Weiss nicht

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GUESSS 31

Gleichzeitig kann festgestellt werden, dass dem Wunsch nach einer zentralen allgemei-

nen Anlaufstelle für Gründungsfragen offenbar ein relativ gutes vorhandenes Angebot

gegenübersteht, denn 24.1 Prozent der Studierenden geben an, dass es eine solche Stelle

gibt. Gleichzeitig sind konkrete Inkubatoren (Servicezentren für Start-Ups) eher nicht im

Angebot von Lehrstätten.

Bemerkenswert ist u. E., dass eine sehr große Anzahl von Studierenden keine Angabe

darüber machen kann, ob es entsprechende Unterstützungsleistungen gibt oder nicht.

Dies lässt eine Interpretation in zwei Richtung zu: Entweder sind die Angebote nicht be-

kannt, da diese zu wenig gegenüber den Studierenden in Sinne der Kommunikation und

Transparenz bekannt gemacht werden. Andererseits ist aber auch gut denkbar, dass die

Gründungsabsicht bei vielen noch nicht so stark ausgeprägt ist, dass sie sich selber aktiv

für die Erschließung von weiteren Informationen mobilisieren. Der internationale Ver-

gleich kann aus Anhang 7.9 auf Seite 46 entnommen werden und wird nachstehend

nicht weiter kommentiert.

4.2 Die Nutzung von Unterstützungsangeboten

Die eigentliche Nutzung der gewählten Angebote entspricht erneut dem erwarteten Bild.

Im internationalen Durchschnitt werden Vorlesungen und Seminare über Entrepre-

neurship (41.9 Prozent) und Business Plan (35.9 Prozent) am häufigsten genutzt, gefolgt

von Gründungsspielen respektive Simulationen (32.7 Prozent).

Abbildung 15: Die Nutzung von Unterstützungsangeboten

41.9

35.9

32.7

29.2

25.7

18.9

11.2

10.3

58.1

64.1

67.3

70.8

74.3

81.1

88.8

89.7

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Entrepreneurship Seminareund Vorlesungen

Business Plan Projekt Seminare

Gründungsplanspiele / Start-up-Simulationen

Regelmäßige Gründungsstammtische(z.B. Erfahrungsaustausch)

Anlaufstellen für allgemeineGründungsfragen

Gründungs-Coachings

Anschubfinanzierung durch dieUniversität (z.B. Exist)

Inkubatoren (Service-Zentren für Start-Ups in der Anfangsphase)

Ja Nein

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32 Forschungsbericht

Inkubatoren, beispielsweise in der Form von Servicezentren für Start-Ups, werden kaum

genutzt. Dies kann - wie weiter oben - dahingehend interpretiert werden, dass der Kon-

kretisierungsgrad von möglichen Gründungen zur Zeit des Studiums bei der großen

Mehrheit der Studierenden weiterhin relativ ausfällt.

Mit der Ausnahme von einzelnen Abweichungen sieht die Verteilung im internationalen

Vergleich relativ ähnlich aus und kann vorliegend nicht weiter kommentiert werden

(vgl. dazu vertiefend Anhang 7.10 auf Seite 47).

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GUESSS 33

5 Der Student und seine Ziele

5.1 Die Unternehmensziele aus der Sicht der Studierenden

Allen Studierenden, die sich vorstellen können, in ihrem Leben einmal ein Unternehmen zu

gründen (=Intention), und Studierende, die bereits ein Unternehmen gegründet haben

(=Gründer), wurde die Frage gestellt, welche Ziele sie mit dem Unternehmen verfolgen

würden, respektive verfolgen. Dabei werden die Unternehmensziele (=organisationale Per-

spektive) erfasst und nicht die persönlichen Ziele. Die wichtigsten Ergebnisse in aggregierter

Form können aus Abbildung 16 entnommen werden. Die dazugehörende MW-Tabelle kann

in Anhang 7.11 eingesehen werden.

Abbildung 16: Unternehmensziele aus der Sicht der Studierenden

Dabei konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden:

Im internationalen Durchschnitt wird dem Prestige des Unternehmens (MW=3.98), der

Innovationskraft (MW=3.93), Nettogewinn über 5 Jahre (MW=3.73) und einer der an-

sprechenden Wachstumsrate (MW=3.66) die höchste Bedeutung zugesprochen. Themen

wie beispielsweise eine ansprechende Dividendenzahlung (MW=2.87), das Anstreben

der Preisführerschaft (MW=3.12) oder die primäre Ausrichtung auf Marktanteile

(MW=3.15) werden als weniger wichtige Unternehmensziele eingestuft.

3.98

3.94

3.72

3.66

3.65

3.53

3.38

3.25

3.16

3.13

2.88

3.93

3.75

3.91

3.59

3.59

3.23

3.56

2.99

2.97

2.81

2.47

2 3 4 5

Un

tern

eh

me

ns

zie

le

Mittelwert

Intention Gründer

Prestige des Unternehmens(INT Ø = 3,98)

Innovation(INT Ø = 3,93)

Netto-Gewinn über 5 Jahre(INT Ø = 3,73)

Wachstumsrate(INT Ø = 3,66)

Eigentum und Reserven(INT Ø = 3,65)

Dienste für die Gemeinde(INT Ø = 3,52)

Eher unwichtig Extrem wichtig

Netto-Gewinn über das nächste Jahr

(INT Ø = 3,38)

Arbeitnehmer-Boni(INT Ø = 3,24)

Marktanteil(INT Ø = 3,15)

Preisführerschaf t(INT Ø = 3,12)

Dividendenzahlungen(INT Ø = 2,87)

3.93

3.97

3.73

3.69

3.62

3.30

3.30

3.16

3.15

3.06

2.77

4.03

3.89

3.73

3.64

3.69

3.75

3.47

3.32

3.16

3.18

2.97

2 3 4 5

Mittelwert

männlich weiblich

Eher unwichtig Extrem wichtig

3.97

3.93

3.84

3.83

3.68

3.28

3.40

3.23

3.31

3.13

2.84

3.97

4.08

3.69

3.60

3.69

3.38

3.35

3.19

3.13

3.13

2.88

3.98

3.82

3.63

3.51

3.59

3.90

3.37

3.27

2.97

3.10

2.882 3 4 5

Mittelwert

WiWi NatWi SozWi

Eher unwichtig Extrem wichtig

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34 Forschungsbericht

Im internationalen Vergleich kann festgestellt werden, dass in der Schweiz, Liechten-

stein, Singapur und Indonesien das Unternehmensziel „Innovation“ oberste Priorität

hat. In Frankreich und Südafrika steht das Wachstumsziel im Vordergrund. In Neusee-

land und Südafrika steht das Ziel, „im Dienste der Gesellschaft“ zu stehen, zusätzlich an

oberster Stelle der Unternehmensziele. In Bezug auf die am tiefsten bewerteten Unter-

nehmensziele gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen

Ländern. Einzig das Unternehmensziel „Preisführerschaft“ wird von den Studierenden

aus Indonesien wesentlich höher bewertet als in anderen Ländern.

Bei der Bewertung der Unternehmensziele haben wir weiter zwischen Gründungswilli-

gen (=Intention) und Gründern unterschieden. Dabei kann festgestellt werden, dass

Gründungswillige im Trend die Unternehmensziele allgemein höher einschätzen als die

eigentlichen Gründer. Dies lässt die Vermutung zu, dass die konkrete Erfahrung zu ei-

ner gewissen Relativierung führt und entsprechend die Ziele nicht mehr ganz so hoch

ausgerichtet werden. Ein wesentlicher Unterschied kann dahingehend festgestellt wer-

den, dass die eigentlichen Unternehmer dem Nettogewinn über das nächste Jahr und

über 5 Jahre eine wesentlich höhere Bedeutung zumessen als die Gründungswilligen.

Vereinfacht könnte gesagt werden, dass das Überleben des Unternehmens am Ende des

Tages vom Nettogewinn abhängig ist und im Rahmen der konkreten Aktivität in den

Vordergrund rückt und andere Ziele eher in den Hintergrund rücken. Im internationa-

len Vergleich sind keine wesentlichen Unterschiede aufgetreten, weshalb wir auf eine

Dokumentation im Anhang und eine weitere Besprechung verzichten.

Die Unternehmensziele werden von den beiden Geschlechtern im Trend sehr ähnlich

eingestuft. Ein großer Unterschied kann in Bezug auf das Unternehmensziel festgestellt

werden, dass das Unternehmen im Dienste der Gesellschaft zu stehen hat - ein Ziel, das

vor allem von den Studentinnen wesentlich stärker betont wird. Die Geschlechterunter-

schiede im internationalen Vergleich sind sehr ähnlich ausgefallen, weshalb wir auf eine

Dokumentation im Anhang und Besprechung verzichten.

Schließlich haben wir die Unternehmensziele aus der Perspektive der verschiedenen

Studienrichtungen untersucht. Der Verlauf der MW-Linien in Abbildung 16 verlaufen -

mit wenigen Ausnahmen - sehr ähnlich. Der größte Unterschied kann wieder in Bezug

auf das Unternehmensziel, „Im Dienste der Gesellschaft“ zu stehen, beobachtet werden.

Bei Studierenden der Sozialwissenschaften wird dieses Unternehmensziel wesentlich

höher bewertet als von Studierenden mit Wirtschaftsfächern oder aus den Naturwissen-

schaften. Umgekehrt wird das Unternehmensziel „Marktanteil“ von den gleichen Stu-

denten wesentlich tiefer eingeschätzt als von Wirtschaftsstudenten und Studierenden

der Naturwissenschaften. Schließlich wird das Ziel der „Innovation“ von den Naturwis-

senschaften wesentlich höher eingestuft als von den restlichen Studenten – Erkenntnisse,

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GUESSS 35

welche unsere Erwartungen decken. Auf einen internationalen Vergleich verzichten wir

nachstehend aus Gründen der Übersichtlichkeit - die gleichen Trends sind aber auch

länderübergreifend erkennbar.

5.2 Die persönlichen Erfahrungen von Gründern

Abschließend betrachten wird noch jene Studierenden näher, die bereits ein Unternehmen

gegründet haben. Dabei fokussieren wir uns wieder auf die sieben Länder, in denen der

Rücklauf genügend hoch war (berücksichtigt werden die Länder SUI, GER, AUT, BEL, NZL,

HUN und EST). In der nachstehenden Abbildung werden einerseits die Mittelwerte des in-

ternationalen Durchschnittes abgetragen (rot). Gleichzeitig haben wir die Höchst- und

Tiefstwerte der betrachteten Länder abgetragen. Die Mittelwerte je Land können aus Anhang

7.12 entnommen werden.

Abbildung 17: Die Gründungszufriedenheit von Studierenden

Folgende Erkenntnis wird dabei gewonnen:

Gründerinnen und Gründer sind mit ihrem Schritt in die unternehmerische Selbststän-

digkeit sehr zufrieden und sie würden es wieder tun.

3.17

2.82

2.65

2.59

2.27

2.24

1.77

3.29

2.99

2.99

2.77

2.56

2.31

2.05

3.36

3.18

3.36

2.89

2.82

2.40

2.24

1 2 3 4

Mittelwert

Minimum Ø-INTERNATIONAL Maximum

Im Rückblick bin ich heute sehr f roh, dass ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe

Durch den Wechsel in die Selbstständigkeit bin ich alles in

allem mit meinem Leben

zufriedener geworden

Ich würde jedem raten, sich selbstständig zu machen, wenn

er dazu in der Lage ist

Ich werde immer alles daran setzen, in meinem Leben selbstständig zu bleiben

Mir wird immer klarer, dass die Risiken der Selbstständigkeit

nicht durch besondere Chancen

aufgewogen werden

Oft f rage ich mich, ob ich als Arbeitnehmer nicht besser

gestellt wäre

Völlig falsch Völlig richtig

Wenn ich nicht schon so viel an Zeit und Geld in mein

Unternehmen gesteckt hätte,

würde ich eine Anstellung als Arbeitnehmer vorziehen

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36 Forschungsbericht

6 Praktische Implikationen und Zusammenfassung

Der Bericht GUESSS 2008 analysiert die unternehmerischen Aktivitäten und Absichten von

Studierenden. Im Umfragejahr 2008 haben sich 19 Länder an der Umfrage beteiligt, wobei

der Beteiligungsgrad der verschiedenen Länder unterschiedlich ausgefallen ist. Entspre-

chend sind die Rückläufe sowie die Datenstrukturen nicht über alle Länder gleich gut, wes-

halb die Vergleichbarkeit zwischen den Ländern z. T. mit Vorsicht zu genießen ist. Bei eini-

gen Analysen wurden deshalb einzelne Länder ausgeschlossen oder mit einem *) versehen.

Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass die Vergleichbarkeit in der nächsten Erhebung wei-

ter erhöht werden kann, denn das Projekt wird weiter ausgebaut.

In einem ersten Schritt wurden die beruflichen Zukunftsvorstellungen von Studierenden

eingehender betrachtet. Dabei stellt sich heraus, dass ein überwiegender Anteil der Studie-

renden ihr Berufsleben als Angestellte beginnen will. Dies lässt sich damit erklären, dass

Studierende Erfahrungen sammeln möchten, um ein allfällig später gegründetes Unterneh-

men besser führen zu können. Die Zukunftsvorstellungen ändern sich, wie der Bericht zeigt,

mit zunehmendem Zeithorizont. So kann der Trend gezeichnet werden, dass eine Tätigkeit

als Unternehmer mit zunehmendem Zeithorizont erstrebenswerter wird.

In einem weiteren Schritt fokussiert sich der Bericht auf die eigentliche Gründungsabsicht

und -tätigkeit von Studierenden. Dabei stellt sich überraschenderweise heraus, dass Länder,

welche über hohe Sensibilisierungsgrade der Studenten verfügen, nicht zwangsläufig hohe

Gründerquoten aufweisen. Die Sensibilisierung scheint zwar die Gründungsaktivität zu er-

höhen, fördert aber dennoch nicht die effektive Anzahl an Unternehmensgründungen unter

Studenten.

Zusammengefasst in der Form eines Indexes unter Messung der unternehmerischen Kraft

von Studierenden kann festgestellt werden, dass Zentraleuropa und darin insbesondere die

Schweiz und Deutschland relativ schwach abschneiden. In Indonesien, Mexiko, Estland und

Südafrika kann die unternehmerische Kraft von Studierenden als wesentlich höher einge-

stuft werden.

Bei den vollzogenen Unternehmensgründungen handelt sich nicht um primäre High-

Tech-Gründungen, sondern vielmehr um bewährte Konzepte im Dienstleistungssektor wie

beispielsweise Beratungsdienstleistungen.

In einem weiteren Schritt haben wir das universitäre Umfeld und damit die möglichen

Unterstützungsleistungen näher betrachtet. Als erstes musste festgestellt werden, dass viele

Studierende gar nicht wissen, was es an ihren Universitäten und Fachhochschulen für Ange-

bote gibt. Wir interpretieren dies zum einen dahingehend, dass das Gründungsinteresse be-

reits relativ stark ausgeprägt sein muss, um sich aktiv zu informieren - vielleicht stellt sich

aber vereinzelt auch die Frage, wie gut die verschiedenen Angebote kommuniziert werden.

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GUESSS 37

Wichtig ist, dass von den Studierenden eine eigentliche Anlaufstelle für Gründungsfragen

als sehr bedeutend eingestuft wird - im Bewusstsein, dass es sich dabei nicht um ein Mas-

sengeschäft handelt.

Auch wenn nur ein Bruchteil von möglichen Auswertungen im vorliegenden Bericht hat

berücksichtigt werden können: Zum einen stimmen die Ergebnisse sehr zuversichtlich, zum

anderen stellt sich gerade für Zentraleuropa die Frage, in welcher Form das Potenzial erhöht

werden könnte, trotz des doch umfangreichen Angebots, das beobachtet werden kann. Da

sind wir alle gefordert!

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7 Anhang

7.1 Studienrichtungen in der Erhebung (absolut)

SUI LIE*) GER AUT FRA BEL IRL*) FIN HUN NZL RSA SIN MEX EST LUX*) GRE*) IND INT

Betriebs-/Volks- und Verwaltungswirtschaft 3057 185 1627 1632 684 1831 94 393 1652 1183 836 627 163 215 107 117 464 14946

Jura 773 0 270 386 8 495 27 9 800 224 120 21 16 105 53 1 3 3316

Computerwesen 715 27 620 444 14 399 1 131 889 171 54 331 45 71 53 4 14 3999

Herstellung und Verarbeitung 79 0 25 18 2 71 1 5 27 43 16 30 44 14 0 0 7 384

Transportdienstleistungen 5 0 53 20 14 31 0 3 46 21 7 11 1 11 0 0 0 224

Subtotal Wirtschaftsnahe Fächer 4629 212 2595 2500 722 2827 123 541 3414 1642 1033 1020 269 416 213 122 488 22869

Naturwissenschaften 810 0 377 338 1 274 0 7 469 180 102 49 15 36 5 1 1 2667

Mathematik und Statistik 190 1 130 109 6 69 0 2 102 41 66 33 9 27 9 3 13 810

Ingenieurswissenschaften und Ingenieurs-

wesen

1552 1 1020 575 220 742 1 188 956 189 110 347 131 42 22 4 5 6133

Architektur und Bauen 716 49 102 272 31 408 4 69 325 27 53 16 63 19 7 0 3 2164

Landwirtschaft, Forstwesen und Fischerei 110 0 53 118 0 170 0 10 175 69 71 0 9 6 0 1 3 796

Subtotal Naturwissenschaftliche 3378 51 1682 1412 258 1663 5 276 2027 506 402 445 227 130 43 9 25 12570

Lehrerausbildung und Pädagogik 508 0 774 228 2 315 3 0 942 282 72 23 5 198 70 63 5 3491

Geisteswissenschaften 535 1 642 247 2 702 1 3 905 355 98 25 27 187 23 11 3 3767

Sozial- und Verhaltenswissenschaft 1038 2 628 517 12 1446 2 8 1831 336 135 141 26 152 40 45 22 6383

Lebenswissenschaften 507 0 134 144 0 401 0 4 175 415 91 147 13 65 10 1 7 2117

Gesundheitswesen 622 0 293 49 0 890 0 59 779 964 144 90 52 53 11 3 2 4011

Sozialdienste 259 0 167 60 2 394 0 42 256 106 20 8 2 45 2 1 4 1368

Subtotal Sozialwissenschaftliche 3469 3 2638 1245 18 4148 6 116 4888 2458 560 434 125 700 156 124 43 21137

Kunst 128 1 80 48 3 210 0 73 137 266 26 94 34 88 0 4 10 1202

Journalismus und Information 142 0 60 33 1 180 0 4 185 38 25 9 15 40 1 0 5 738

Persönliche Dienstleistungen 94 0 58 72 18 16 1 2 132 50 17 83 8 71 0 1 2 628

Umweltschutz 138 1 26 78 7 97 1 4 155 57 24 18 8 25 1 12 5 659

Sicherheitsdienste 38 0 0 0 1 54 0 0 7 3 2 5 1 2 0 1 0 114

Unbekannt oder nicht spezifiziert 669 10 487 430 122 638 4 106 421 312 114 211 33 76 10 11 5 3663

Subtotal Diverses / Anderes 1209 12 711 661 152 1195 6 189 1037 726 208 420 99 302 12 29 27 7004

Total Fächer 12685 278 7626 5818 1150 9833 140 1122 11366 5332 2203 2319 720 1548 424 284 583 63580

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7.2 Studienrichtungen in der Erhebung (in Prozent)

SUI LIE GER AUT FRA BEL IRL FIN HUN NZL RSA SIN MEX EST LUX*) GRE*) IND INT

Betriebs-/Volks- und Verwaltungswirt-

schaft

24,10 66,55 21,33 28,05 59,48 18,62 67,14 35,03 14,53 22,19 37,95 27,04 22,64 13,89 25,24 41,20 79,59 23,51

Jura 6,09 0,00 3,54 6,63 0,70 5,03 19,29 0,80 7,04 4,20 5,45 0,91 2,22 6,78 12,50 0,35 0,51 5,22

Computerwesen 5,64 9,71 8,13 7,63 1,22 4,06 0,71 11,68 7,82 3,21 2,45 14,27 6,25 4,59 12,50 1,41 2,40 6,29

Herstellung und Verarbeitung 0,62 0,00 0,33 0,31 0,17 0,72 0,71 0,45 0,24 0,81 0,73 1,29 6,11 0,90 0,00 0,00 1,20 0,60

Transportdienstleistungen 0,04 0,00 0,69 0,34 1,22 0,32 0,00 0,27 0,40 0,39 0,32 0,47 0,14 0,71 0,00 0,00 0,00 0,35

Subtotal Wirtschaftsnahe Fächer 36,5 76,3 34,0 43,0 62,8 28,8 87,9 48,2 30,0 30,8 46,9 44,0 37,4 26,9 50,2 43,0 83,7 36,0

Naturwissenschaften 6,39 0,00 4,94 5,81 0,09 2,79 0,00 0,62 4,13 3,38 4,63 2,11 2,08 2,33 1,18 0,35 0,17 4,19

Mathematik und Statistik 1,50 0,36 1,70 1,87 0,52 0,70 0,00 0,18 0,90 0,77 3,00 1,42 1,25 1,74 2,12 1,06 2,23 1,27

Ingenieurswissenschaften und Ingeni-

eurswesen

12,23 0,36 13,38 9,88 19,13 7,55 0,71 16,76 8,41 3,54 4,99 14,96 18,19 2,71 5,19 1,41 0,86 9,65

Architektur und Bauen 5,64 17,63 1,34 4,68 2,70 4,15 2,86 6,15 2,86 0,51 2,41 0,69 8,75 1,23 1,65 0,00 0,51 3,40

Landwirtschaft, Forstwesen und Fi-

scherei

0,87 0,00 0,69 2,03 0,00 1,73 0,00 0,89 1,54 1,29 3,22 0,00 1,25 0,39 0,00 0,35 0,51 1,25

Subtotal Naturwissenschaftliche 26,6 18,3 22,1 24,3 22,4 16,9 3,6 24,6 17,8 9,5 18,2 19,2 31,5 8,4 10,1 3,2 4,3 19,8

Lehrerausbildung und Pädagogik 4,00 0,00 10,15 3,92 0,17 3,20 2,14 0,00 8,29 5,29 3,27 0,99 0,69 12,79 16,51 22,18 0,86 5,49

Geisteswissenschaften 4,22 0,36 8,42 4,25 0,17 7,14 0,71 0,27 7,96 6,66 4,45 1,08 3,75 12,08 5,42 3,87 0,51 5,92

Sozial- und Verhaltenswissenschaft 8,18 0,72 8,23 8,89 1,04 14,71 1,43 0,71 16,11 6,30 6,13 6,08 3,61 9,82 9,43 15,85 3,77 10,04

Lebenswissenschaften 4,00 0,00 1,76 2,48 0,00 4,08 0,00 0,36 1,54 7,78 4,13 6,34 1,81 4,20 2,36 0,35 1,20 3,33

Gesundheitswesen 4,90 0,00 3,84 0,84 0,00 9,05 0,00 5,26 6,85 18,08 6,54 3,88 7,22 3,42 2,59 1,06 0,34 6,31

Sozialdienste 2,04 0,00 2,19 1,03 0,17 4,01 0,00 3,74 2,25 1,99 0,91 0,34 0,28 2,91 0,47 0,35 0,69 2,15

Subtotal Sozialwissenschaftliche 27,3 1,1 34,6 21,4 1,6 42,2 4,3 10,3 43,0 46,1 25,4 18,7 17,4 45,2 36,8 43,7 7,4 33,2

Kunst 1,01 0,36 1,05 0,83 0,26 2,14 0,00 6,51 1,21 4,99 1,18 4,05 4,72 5,68 0,00 1,41 1,72 1,89

Journalismus und Information 1,12 0,00 0,79 0,57 0,09 1,83 0,00 0,36 1,63 0,71 1,13 0,39 2,08 2,58 0,24 0,00 0,86 1,16

Persönliche Dienstleistungen 0,74 0,00 0,76 1,24 1,57 0,16 0,71 0,18 1,16 0,94 0,77 3,58 1,11 4,59 0,00 0,35 0,34 0,99

Umweltschutz 1,09 0,36 0,34 1,34 0,61 0,99 0,71 0,36 1,36 1,07 1,09 0,78 1,11 1,61 0,24 4,23 0,86 1,04

Sicherheitsdienste 0,30 0,00 0,00 0,00 0,09 0,55 0,00 0,00 0,06 0,06 0,09 0,22 0,14 0,13 0,00 0,35 0,00 0,18

Unbekannt oder nicht spezifiziert 5,27 3,60 6,39 7,39 10,61 6,49 2,86 9,45 3,70 5,85 5,17 9,10 4,58 4,91 2,36 3,87 0,86 5,76

Subtotal Diverses / Anderes 9,5 4,3 9,3 11,4 13,2 12,2 4,3 16,8 9,1 13,6 9,4 18,1 13,8 19,5 2,8 10,2 4,6 11,0

Total Fächer (%-Basis) 12685 278 7626 5818 1150 9833 140 1122 11366 5332 2203 2319 720 1548 424 284 583 63580

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40 Forschungsbericht

7.3 Zukunftsaussichten von Studierenden (< 5 Jahre) n=

Kle

instu

nte

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men

Kle

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rneh

men

Mitte

lunte

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Gro

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och n

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Sonstige A

ktivität

SUI 12‘685 5.9 16.6 17.6 20.2 10.2 11.1 0.6 0.3 0.3 4.8 0.5 1.8 1.8 0.6 6.1 1.8

LIE *) 278 7.9 17.3 24.1 28.4 1.8 1.1 2.2 0.4 0.4 4.0 2.2 4.3 1.4 0.4 3.6 0.7

GER 7‘626 3.3 12.3 19.9 21.9 12.7 11.7 0.8 0.3 0.1 3.1 0.6 1.7 3.4 0.6 5.9 1.6

AUT 5‘818 4.6 14.7 20.5 17.4 11.1 7.1 1.7 0.6 0.3 4.3 1.6 3.2 4.6 0.7 6.4 1.3

FRA 1‘150 1.5 9.8 19.8 42.9 2.1 1.8 0.8 0.5 0.3 7.5 0.2 4.0 0.5 0.8 6.3 1.3

BEL 9‘833 8.6 18.3 15.5 12.4 12.8 6.8 1.7 1.3 0.7 3.6 0.6 2.5 3.7 0.6 8.7 2.1

IRL *) 140 6.4 10.0 17.1 24.3 4.3 7.1 3.6 0.0 0.7 0.7 0.7 7.9 4.3 0.0 10.0 2.9

FIN 1‘122 7.7 22.1 22.5 17.3 1.0 4.3 2.0 0.9 0.6 1.1 1.9 5.1 4.3 2.1 6.0 1.2

HUN 11‘366 4.0 10.4 16.1 14.4 7.0 16.4 5.1 2.2 0.9 4.4 1.5 6.6 2.7 1.4 5.5 1.3

NZL 5‘332 8.4 17.5 17.5 14.2 7.8 7.4 1.4 1.3 0.7 1.4 1.7 4.4 3.8 1.1 9.1 2.1

RSA 2‘203 4.4 11.9 18.0 20.8 5.7 3.9 3.0 1.8 2.5 4.6 1.8 8.0 3.3 0.7 7.4 2.0

SIN 2‘319 2.3 9.7 16.7 26.4 7.9 6.0 2.5 0.8 1.3 1.9 1.9 6.2 3.5 1.1 9.9 1.9

MEX 720 2.8 7.6 17.4 30.8 5.0 0.8 8.8 2.9 1.5 1.0 1.3 9.0 2.9 1.1 4.7 2.4

EST 1‘548 5.9 18.7 15.4 4.3 4.4 17.0 2.8 2.6 0.7 2.4 2.7 4.7 4.8 3.4 8.7 1.6

LUX *) 424 5.7 13.9 15.3 11.8 10.4 19.3 1.2 0.9 0.2 5.4 0.5 2.1 2.1 1.2 7.5 2.4

GRE *) 284 6.0 9.2 17.6 12.0 6.7 20.8 5.3 1.8 1.1 1.4 0.0 1.8 2.8 1.8 10.6 1.4

IND 583 1.7 4.6 18.5 40.5 3.4 5.3 3.9 1.7 2.7 2.2 1.7 8.7 1.2 0.2 1.4 2.1

INT 63‘580 5.5 14.5 17.6 17.9 9.3 10.0 2.2 1.1 0.6 3.7 1.1 3.8 3.1 0.9 6.9 1.7

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GUESSS 41

7.4 Zukunftsaussichten von Studierenden (> 5 Jahre, in Prozent) n=

Kle

instu

nte

rneh

men

Kle

inunte

rneh

men

Mitte

lunte

rneh

men

Gro

ssunte

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Öffentlic

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g

Fre

iberu

flic

he T

ätigke

it

Kein

e A

rbe

it

We

iss n

och n

icht

Sonstige A

ktivität

SUI 12‘685 2.5 7.7 10.9 15.7 6.0 10.1 2.3 2.2 1.0 6.2 1.3 14.9 7.1 2.2 8.7 1.3

LIE *) 278 1.4 5.0 11.5 20.5 2.9 1.8 6.8 3.6 0.4 5.8 2.5 24.5 5.4 1.1 4.7 2.2

GER 7‘626 1.0 4.4 12.3 21.3 8.4 12.9 1.6 1.5 0.5 4.6 1.4 11.6 7.5 2.3 7.4 1.3

AUT 5‘818 1.4 5.5 10.1 16.3 6.8 7.9 2.8 2.1 0.5 6.1 2.6 17.1 9.7 2.1 7.9 1.0

FRA 1‘150 0.7 3.2 10.1 28.0 2.4 1.9 2.2 2.0 2.4 7.0 0.5 22.0 6.6 1.2 8.1 1.6

BEL 9‘833 2.8 7.3 9.7 12.3 6.2 6.1 2.0 3.1 2.2 3.8 1.6 20.2 10.2 0.7 10.2 1.6

IRL *) 140 0.7 2.9 7.9 14.3 2.1 5.7 4.3 1.4 2.1 4.3 5.0 25.0 14.3 0.0 7.9 2.1

FIN 1‘122 2.9 10.5 16.1 16.8 1.7 3.6 2.7 3.3 0.7 3.0 3.7 20.1 4.6 2.9 6.6 0.9

HUN 11‘366 1.5 3.1 6.6 14.1 5.0 11.2 4.8 2.2 2.2 5.1 3.6 26.0 5.2 3.4 4.9 1.1

NZL 5‘332 3.2 8.2 7.1 10.3 7.1 4.7 2.0 3.8 2.7 4.2 3.3 20.4 10.3 2.2 8.8 1.6

RSA 2‘203 1.1 2.6 6.1 14.9 4.0 1.7 2.5 4.1 4.9 9.6 4.9 26.4 9.0 1.2 5.3 1.7

SIN 2‘319 0.9 2.5 5.5 17.1 7.3 4.5 2.0 1.8 3.2 5.0 3.4 28.1 5.0 1.3 10.7 1.8

MEX 720 0.8 1.7 3.2 11.0 3.8 1.0 7.4 2.4 6.7 4.2 9.2 35.0 6.5 1.4 4.0 1.9

EST 1‘548 1.6 7.9 7.9 5.4 5.6 11.3 2.9 3.9 1.0 3.6 4.7 21.2 8.0 4.3 10.2 0.6

LUX *) 424 2.1 4.7 7.5 14.2 8.7 20.8 1.9 1.4 0.2 4.7 0.5 13.2 9.4 1.7 7.1 1.9

GRE *) 284 1.4 0.7 3.5 9.2 9.5 27.5 2.1 2.5 4.6 5.6 2.1 14.1 8.8 1.4 6.0 1.1

IND 583 0.7 0.9 2.4 14.9 1.9 5.8 3.3 3.1 5.1 6.9 5.3 44.6 2.6 0.7 1.0 0.9

INT 63‘580 1.9 5.7 9.1 15.1 6.1 8.6 2.7 2.5 1.8 5.2 2.5 19.8 7.7 2.1 7.8 1.3

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42 Forschungsbericht

7.5 Gründungsabsicht von Studierenden (in Prozent)

Nein

, noch

nie

Ja, flüch

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Ja, re

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International 26.0 39.8 11.6 6.5 10.9 2.5 1.8 0.9

Wirtschaftswissenschaftlich 19.0 40.1 13.0 7.1 14.2 3.2 2.3 1.1

Naturwissenschaftlich 28.1 41.4 10.6 6.0 9.8 1.9 1.4 0.6

Soziologisch / Psychologisch 33.1 38.4 10.3 6.0 7.9 2.0 1.3 1.0

Sonstige 23.6 40.2 12.7 7.1 10.8 2.6 2.0 0.9

SUI 36.9 40.5 9.7 4.3 6.0 1.3 0.8 0.5

LIE *) 19.1 39.9 13.7 8.6 9.0 3.6 4.0 2.2

GER 37.2 38.0 8.5 6.8 4.9 1.2 2.3 1.0

AUT 24.8 41.6 11.6 8.4 7.9 1.3 3.3 1.1

FRA 23.1 40.0 16.1 3.8 14.3 1.8 0.4 0.4

BEL 28.5 35.7 13.1 8.1 12.2 1.5 0.6 0.1

IRL *) 18.6 35.7 10.7 6.4 24.3 2.1 0.7 1.4

FIN 31.9 42.4 6.4 7.3 6.7 1.2 2.2 1.8

HUN 16.8 48.9 13.2 5.5 8.6 3.4 2.5 1.2

NZL 18.3 35.4 12.0 7.0 17.6 4.6 2.3 2.8

RSA 8.2 26.6 13.0 7.9 36.0 5.9 1.7 0.6

SIN 16.6 26.6 11.7 9.0 19.0 6.1 1.2 0.9

MEX 7.2 30.6 13.9 3.6 34.7 8.2 1.5 0.3

EST 19.5 47.7 12.0 6.1 8.5 1.5 3.7 1.0

LUX *) 30.2 42.0 11.3 6.6 7.8 1.9 0.0 0.2

GRE *) 32.0 21.8 16.9 10.9 16.2 1.4 0.4 0.4

IND 5.3 24.7 19.4 7.7 31.0 8.2 2.6 1.0

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GUESSS 43

7.6 Gründungstätigkeit der Studierenden (in Prozent)

Nic

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Sonstiges

International (INT) 46.7 44.6 14.7 8.1 18.1 8.2 5.2 2.7 6.1 2.6

Wirtschaftswissenschaftlich 40.8 50.1 17.7 10.4 21.5 10.4 6.1 3.2 7.0 2.5

Naturwissenschaftlich 50.7 41.3 12.1 6.6 15.8 7.5 4.3 2.2 5.9 2.1

Soziologisch / Psychologisch 52.2 39.4 11.9 6.0 14.9 5.6 4.5 2.3 4.7 2.5

Sonstige 45.2 45.4 15.9 8.1 18.6 9.0 5.4 2.6 7.3 3.8

SUI 55.8 37.6 10.5 5.8 12.6 6.6 3.1 1.4 6.0 2.1

LIE *) 32.4 58.0 23.2 15.5 20.3 12.1 3.9 2.9 8.2 2.9

GER 50.0 46.7 14.0 5.3 13.8 6.9 3.1 2.0 6.4 2.2

AUT 46.3 49.3 14.8 5.3 16.7 8.2 3.2 2.2 6.7 2.3

FRA 48.7 37.5 12.2 10.5 27.2 27.2 4.9 1.6 5.3 2.5

BEL 61.0 30.6 9.5 5.1 13.2 8.4 3.7 1.3 3.7 2.1

IRL *) 42.3 42.3 27.0 22.5 23.4 5.4 7.2 6.3 4.5 5.4

FIN 29.0 65.0 12.0 6.5 27.4 14.5 2.8 2.4 6.3 3.1

HUN 43.1 44.4 11.9 5.5 23.2 5.7 4.9 2.2 2.9 2.0

NZL 41.6 49.2 21.0 10.9 14.7 5.8 7.2 3.2 6.3 4.7

RSA 24.4 58.4 30.8 19.3 28.3 12.2 14.9 7.0 9.4 4.4

SIN 33.4 61.8 24.3 18.9 23.3 11.8 10.4 6.5 9.9 2.8

MEX 24.0 62.9 35.4 27.6 20.9 15.9 10.4 7.9 19.8 1.7

EST 39.1 52.7 13.0 4.7 24.1 10.7 3.8 2.0 14.2 3.2

LUX *) 47.1 44.7 9.5 7.5 19.7 11.5 5.4 2.0 7.5 2.4

GRE *) 38.7 36.6 26.7 11.5 19.4 5.2 4.7 4.2 6.3 2.1

IND 3.8 73.8 30.1 39.4 42.9 21.1 23 18.3 26.4 4.0

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44 Forschungsbericht

7.7 Indexkonstruktion zur Messung der unternehmerischen Kraft von Studierenden

Im Zentrum der Indexkonstruktion stehen zwei Fragen aus dem verwendeten Fragebogen.

Einerseits ist dies die Frage, ob die Studierenden bereits über eine selbständige unternehme-

rische Existenz nachgedacht haben. Die Antworten auf diese Frage wurden gemäss folgen-

der Tabelle gewichtet, wobei nur eine Einfachantwort möglich war:

Antwortmöglichkeit Pkt. Gründertyp

Nein, noch nie 1 Kein Gründer

Ja, flüchtig 3 Potentieller Gründer

Ja, relativ konkret 3 Potentieller Gründer

Ja, bin aber wieder davon abgekommen 3 Potentieller Gründer

Ja, habe den festen Entschluss, mich selbstän-dig zu machen

5 Fortgeschrittener potentieller Gründer

Ja, habe schon mit der Realisation begonnen 5 Fortgeschrittener potentieller Gründer

Ja, bin schon selbständig 10 Gründer

Ja, war selbständig, bin es aber nicht mehr 10 Gründer

In einem weiteren Schritt wurden die potentiellen Gründer befragt, welche konkreten Akti-

vitäten sie bereits unternommen haben, welche auf eine Unternehmensgründung hinwirken.

Dabei haben wir analog obiger Grafik zwischen verbindlicheren und weniger verbindliche-

ren Aktivitäten unterschieden. Bei dieser Befragung hingegen waren Mehrfachantworten

möglich. Die Bewertung der Antwortmöglichkeiten kann aus nachstehender Tabelle ent-

nommen werden.

Antwortmöglichkeit Pkt. Konkretisierungsgrad der Aktivität

Nichts unternommen 0 Kein Gründer

Erste Geschäftsideen durchdacht 0.25 Leicht erhöht

Erste Geschäftsideen schriftlich festgehalten 0.25 Leicht erhöht

Gründungsspezifische Informationen besorgt 0.25 Leicht erhöht

Gründungsspezifische Veranstaltungen besucht 0.25 Leicht erhöht

Einen Businessplan formuliert 0.75 Relativ hoch

Gründungszeitpunkt festgelegt 0.75 Relativ hoch

Gespräche mit Finanzierungsquellen geführt 0.75 Relativ hoch

Prototyp von Produkt / Dienstleistung vorhan-den

0.75 Relativ hoch

Der befragte Student konnte daher minimal 1 Punkt erreichen. Dies stellt somit einen Nicht-

Gründer dar, welcher noch keinerlei Gedanken über das Unternehmertum gemacht hat. Die

maximale Punktezahl ist 10 (Student, welcher bereits ein Unternehmen gegründet hat). Da-

zwischen befinden sich verschiedene Abstufungsgrade.

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GUESSS 45

7.8 Wichtigkeit von Unterstützungsangeboten je Land (MW-Tabelle)

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frag

en

SUI 3,67 3,70 3,78 3,68 3,94 3,88 3,95 4,03

LIE *) 4,27 4,07 4,13 4,51 3,97 4,27 4,40 4,52

GER 3,39 3,33 3,50 3,58 3,62 3,65 3,66 3,92

AUT 3,73 3,63 3,78 3,93 3,75 4,02 4,04 4,34

FRA 4,10 4,25 4,53 4,05 4,13 4,39 4,68 3,86

BEL 3,72 3,86 3,84 3,78 3,89 3,87 4,18 4,08

IRL *) 4,04 4,00 3,81 4,24 4,21 4,01 4,17 4,30

FIN 3,89 4,11 3,63 4,13 4,03 4,15 4,43 4,24

HUN 4,08 4,12 4,20 4,26 4,23 4,24 4,33 4,24

NZL 3,71 3,70 3,58 3,77 3,69 3,72 3,82 4,09

RSA 4,66 4,50 4,44 4,69 4,65 4,60 4,65 4,78

SIN 4,17 4,37 4,20 4,26 4,52 4,42 4,43 4,35

MEX 3,93 4,07 4,11 4,17 4,23 4,37 4,14 4,16

EST 4,41 4,18 4,19 4,49 3,88 4,16 4,48 4,43

LUX *) 3,88 4,04 4,14 3,96 4,23 4,07 4,21 4,26

GRE *) 4,24 4,20 4,19 4,38 4,76 4,55 4,70 4,15

IND 5,04 4,87 5,01 4,99 4,89 4,85 4,97 4,71

INT 3,83 3,85 3,90 3,94 3,98 4,00 4,11 4,16

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7.9 Nutzung der Unterstützungsangeboten je Land (MW-Tabelle)

Business Plan

Projekt Seminare

Gründungs-

Coachings

Entrepreneurship

Seminare und Vor-

lesungen

Gründungsplanspiele

/ Start-up-

Simulationen

Regelmäßige Grün-

dungsstammtische

(z.B. Erfahrungsaus-

tausch)

Anlaufstellen für

allgemeine Grün-

dungsfragen

Anschubfinanzierung

durch die Universität

(z.B. Exist)

Inkubatoren (Servi-

ce-Zentren für Start-

Ups in der Anfangs-

phase)

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

ja nein weiss

nicht

SUI 26,3 9,3 64,3 17,3 12,3 70,4 33,4 8,2 58,4 18,5 11,4 70,1 13,7 12,5 73,7 13,9 12,2 73,9 9,9 12,2 77,9 8,2 12,0 79,8

LIE*) 63,7 4,3 32,0 40,6 6,8 52,5 83,5 2,2 14,4 46,4 8,3 45,3 28,4 10,8 60,8 39,9 8,3 51,8 11,2 17,6 71,2 19,1 15,5 65,5

GER 21,4 8,1 70,5 23,5 8,9 67,7 19,2 7,7 73,1 23,9 8,2 67,9 8,6 11,7 79,6 22,5 8,4 69,1 5,9 11,0 83,0 6,6 9,9 83,5

AUT 25,7 7,5 66,7 16,8 11,4 71,9 29,6 7,3 63,1 18,2 10,9 70,9 9,5 13,6 76,9 17,6 10,9 71,5 3,7 13,6 82,7 8,5 11,9 79,6

FRA 42,7 15,2 42,1 42,9 15,1 42,0 80,5 5,0 14,5 57,0 12,9 30,2 61,0 12,7 26,3 29,9 21,3 48,8 11,7 20,4 67,8 37,8 17,8 44,3

BEL 21,9 12,9 65,1 14,0 16,8 69,1 31,6 10,4 58,0 19,0 15,8 65,3 18,6 14,8 66,6 26,0 12,7 61,3 9,6 16,8 73,6 7,3 15,3 77,4

IRL*) 30,7 10,0 59,3 13,6 15,0 71,4 46,4 8,6 45,0 16,4 19,3 64,3 10,0 15,7 74,3 37,1 11,4 51,4 5,7 20,7 73,6 9,3 15,7 75,0

FIN 51,4 5,3 43,2 40,6 9,1 50,4 60,4 5,8 33,8 34,5 12,5 53,0 12,8 13,9 73,3 32,8 7,9 59,3 4,9 14,0 81,1 29,2 9,1 61,7

HUN 25,4 19,3 55,2 8,8 25,7 65,5 43,0 13,2 43,8 17,2 23,4 59,3 14,8 23,8 61,3 20,2 20,2 59,6 4,6 28,8 66,6 3,0 27,8 69,3

NZL 18,7 6,8 74,5 13,6 7,4 79,0 30,6 5,8 63,6 14,7 7,5 77,8 8,9 8,2 82,9 31,0 5,6 63,4 8,2 9,7 82,2 11,1 7,7 81,3

RSA 33,8 13,1 53,1 19,9 16,2 63,9 60,1 6,3 33,5 16,8 17,5 65,7 15,1 17,5 67,5 50,2 9,4 40,4 15,9 19,2 64,9 9,7 17,1 73,2

SIN 43,5 11,2 45,3 28,8 15,8 55,4 68,9 5,2 25,9 36,2 14,5 49,2 30,2 16,4 53,4 37,0 13,7 49,4 29,7 16,2 54,2 28,9 12,6 58,5

MEX 79,9 2,2 17,9 71,1 4,9 24,0 82,8 1,8 15,4 62,1 8,6 29,3 48,2 8,9 42,9 69,2 5,1 25,7 58,3 7,8 33,9 96,0 0,7 3,3

EST 37,1 9,6 53,4 26,8 11,0 62,1 51,0 6,8 42,2 10,7 17,4 71,8 6,2 18,5 75,3 29,0 10,8 60,2 5,4 17,2 77,3 8,8 14,3 76,9

LUX*) 10,6 17,0 72,4 5,4 17,5 77,1 15,1 13,2 71,7 9,2 14,6 76,2 8,5 16,0 75,5 9,7 15,8 74,5 5,9 16,0 78,1 3,1 15,8 81,1

GRE*) 29,9 25,4 44,7 15,5 35,2 49,3 57,7 16,2 26,1 13,7 38,4 47,9 13,0 38,7 48,2 40,1 21,5 38,4 5,3 30,6 64,1 4,6 28,5 66,9

IND 75,3 11,3 13,4 56,9 17,0 26,1 93,0 1,7 5,3 65,9 20,9 13,2 61,9 14,6 23,5 59,9 22,1 18,0 37,7 34,1 28,1 29,5 34,0 36,5

INT 27,3 11,4 61,3 18,2 14,8 66,9 37,9 8,7 53,4 21,0 14,2 64,8 15,4 15,2 69,4 24,1 12,7 63,2 9,2 16,7 74,1 10,1 15,2 74,6

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GUESSS 47

7.10 Die Nutzung von Unterstützungsangeboten (in Prozent)

Business

Plan Pro-

jekt Semi-

nare

Gründungs-

Coachings Entrepre-

neurship

Seminare

und Vorle-

sungen

Grün-

dungsplan-

spiele /

Start-up-

Simulatio-

nen

Regelmä-

ßige Grün-

dungs-

stammti-

sche (z.B.

Erfahrung-

saus-

tausch)

Anlaufstel-

len für

allgemeine

Gründungs-

fragen

Anschubfi-

nanzierung

durch die

Universität

(z.B. Exist)

Inkubatoren

(Service-

Zentren für

Start-Ups in

der An-

fangspha-

se)

ja nein ja nein ja nein ja nein ja nein ja nein ja nein ja nein

SUI 20,4 79,6 7,8 92,2 24,2 75,8 16,4 83,6 19,0 81,0 7,7 92,3 2,9 97,1 4,8 95,2

LIE*) 36,2 63,8 23,9 76,1 47,0 53,0 38,8 61,2 30,4 69,6 17,1 82,9 6,5 93,5 3,8 96,2

GER 29,8 70,2 12,1 87,9 29,1 70,9 30,8 69,2 14,3 85,7 11,6 88,4 4,7 95,3 8,3 91,7

AUT 37,1 62,9 12,2 87,8 39,0 61,0 33,1 66,9 13,3 86,7 12,7 87,3 1,9 98,1 11,2 88,8

FRA 52,5 47,5 15,8 84,2 62,7 37,3 58,9 41,1 49,4 50,6 16,3 83,7 5,9 94,1 3,7 96,3

BEL 40,3 59,7 25,3 74,7 40,0 60,0 36,9 63,1 34,9 65,1 31,1 68,9 10,6 89,4 10,3 89,7

IRL*) 62,8 37,2 31,6 68,4 58,5 41,5 26,1 73,9 28,6 71,4 42,3 57,7 0,0 100,0 23,1 76,9

FIN 52,5 47,5 27,3 72,7 46,2 53,8 35,4 64,6 18,1 81,9 30,2 69,8 10,9 89,1 6,1 93,9

HUN 41,2 58,8 18,7 81,3 51,4 48,6 35,7 64,3 30,8 69,2 22,5 77,5 18,7 81,3 15,8 84,2

NZL 25,6 74,4 17,2 82,8 27,7 72,3 23,2 76,8 22,2 77,8 35,3 64,7 13,5 86,5 10,2 89,8

RSA 38,1 61,9 29,2 70,8 47,4 52,6 30,7 69,3 34,3 65,7 48,7 51,3 24,5 75,5 24,4 75,6

SIN 33,5 66,5 27,1 72,9 47,6 52,4 28,8 71,2 30,4 69,6 32,8 67,2 8,1 91,9 8,5 91,5

MEX 47,5 52,5 33,0 67,0 58,2 41,8 47,9 52,1 32,9 67,1 32,7 67,3 15,0 85,0 12,0 88,0

EST 44,8 55,2 22,2 77,8 49,4 50,6 36,7 63,3 17,7 82,3 24,5 75,5 8,3 91,7 7,4 92,6

LUX*) 40,0 60,0 43,5 56,5 23,4 76,6 53,8 46,2 22,2 77,8 19,5 80,5 0,0 100,0 15,4 84,6

GRE*) 49,4 50,6 40,9 59,1 59,8 40,2 43,6 56,4 29,7 70,3 43,0 57,0 26,7 73,3 38,5 61,5

IND 68,1 31,9 58,1 41,9 80,8 19,2 62,0 38,0 60,4 39,6 57,9 42,1 47,7 52,3 45,3 54,7

INT 35,9 64,1 18,9 81,1 41,9 58,1 32,7 67,3 29,2 70,8 25,7 74,3 11,2 88,8 10,3 89,7

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48 Forschungsbericht

7.11 Unternehmensziele von Studierenden (MW-Tabelle)

Div

ide

nd

en

zah

lun

gen

Pre

isfü

hre

rsc

haft

Ma

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nte

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5 J

ah

re

Inn

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tio

n

Pre

sti

ge d

es

Un

tern

eh

me

ns

SUI (n=8000)

2,62 2,90 3,05 2,73 3,11 3,11 3,56 3,45 3,57 4,04 3,81

LIE (n=224)

2,62 2,56 3,22 3,00 3,28 2,70 3,69 3,63 3,85 4,04 3,86

GER (n=4788)

2,51 2,59 2,99 2,93 3,40 2,95 3,62 3,46 3,79 3,80 3,89

AUT (n=4375)

2,53 2,55 3,06 3,02 3,33 2,85 3,76 3,45 3,82 3,97 3,98

FRA (n=884)

2,77 3,54 3,30 2,96 3,35 3,19 3,41 3,91 3,74 3,86 3,63

BEL (n=7025)

2,96 3,18 3,05 3,19 3,22 3,67 3,41 3,61 3,54 3,83 3,71

IRL (n=114)

2,97 3,24 3,43 3,49 3,45 3,86 3,53 3,81 3,98 3,84 4,11

FIN (n=764)

2,50 2,38 2,77 2,53 2,42 3,12 3,58 3,01 3,46 3,52 3,99

HUN (n=9460)

3,10 3,49 3,20 3,56 3,67 3,95 3,90 3,87 3,87 3,90 4,34

NZL (n=4357)

2,77 3,08 3,05 3,51 3,28 3,89 3,39 3,57 3,67 3,81 3,89

RSA (n=2022)

3,44 3,83 3,65 3,95 3,70 4,29 4,05 4,29 4,04 4,28 4,15

SIN (n=1935)

3,30 3,55 3,49 3,66 3,80 3,74 3,74 4,01 3,95 4,04 3,91

MEX (n=668)

3,57 3,80 3,66 3,77 3,70 4,06 3,71 4,08 3,91 4,25 4,46

EST (n=1246)

2,87 2,91 3,35 3,60 3,20 3,74 3,59 3,63 3,41 4,02 4,31

LUX (n=296)

3,03 3,28 3,20 3,09 3,49 3,42 3,72 3,64 3,72 3,88 3,98

GRE (n=193)

3,41 3,51 3,82 3,28 3,84 3,54 3,68 4,19 4,10 4,06 4,42

IND (n=552)

3,72 4,21 4,10 3,92 4,14 4,39 4,07 4,38 4,06 4,56 4,25

INT (n=47025)

2,87 3,12 3,15 3,24 3,38 3,52 3,65 3,66 3,73 3,93 3,98

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GUESSS 49

7.12 Gründungszufriedenheit im internationalen Vergleich (MW-Tabelle)

SUI n=165

GER n=251

AUT n=259

BEL n=70

HUN n=412

NZL n=272

EST n=73

INT n=1725

Im Rückblick bin ich heute sehr froh, dass ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe

3.28 3.19 3.29 3.34 3.17 3.36 3.33 3.29

Durch den Wechsel in die Selbstständigkeit bin ich alles in allem mit meinem Leben zufriedener geworden

2.85 2.82 2.94 3.17 2.94 3.10 3.18 2.99

Ich würde jedem raten, sich selbstständig zu machen, wenn er dazu in der Lage ist

2.89 2.65 2.69 3.16 3.01 3.19 3.36 2.99

Ich werde immer alles daran setzen, in meinem Leben selbstständig zu bleiben

2.62 2.60 2.79 2.76 2.89 2.59 2.82 2.77

Mir wird immer klarer, dass die Risiken der Selbstständigkeit nicht durch besondere Chan-cen aufgewogen werden

2.27 2.28 2.29 2.81 2.82 2.66 2.47 2.56

Oft frage ich mich, ob ich als Arbeitnehmer nicht besser ge-stellt wäre

2.40 2.33 2.40 2.39 2.24 2.35 2.32 2.31

Wenn ich nicht schon so viel an Zeit und Geld in mein Unter-nehmen gesteckt hätte, würde ich eine Anstellung als Arbeit-nehmer vorziehen

1.85 1.94 1.77 2.10 2.24 2.13 2.18 2.05

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Auf internationaler Ebene wurde das Projekt von folgenden Institutionen unterstützt:

Information Factory GmbH

www.information-factory.com

Schweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.Gallen (KMU-HSG)

www.kmu.unisg.ch

Lehrstuhl für Entrepreneurship an der European Business School (EBS)

www.ebs.edu

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KMU-HSGSchweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St.GallenDufourstrasse 40aCH-9000 St.Gallen+41 (0) 71 224 71 00 (Telefon)+41 (0) 71 224 71 01 (Fax)

www.kmu.unisg.ch

www.guesssurvey.org

Lehrstuhl für Entrepreneurship an der European Business School (EBS)International UniversitySchloss ReichartshausenDE-65375 Oestrich-Winkel+49 (0) 6723 888 230 (Telefon)+49 (0) 6723 692 35 (Fax)

www.ebs.edu