Untersuchung von Eiern und Eiersatz

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t. Auf Lebensmittel und Gesundheitsptlege bezfigliche. 44~ Ausfi~hrung: 1--2 1 Wasser werden nach Zusatz yon einigen Tropfen i0%iger CalciumacetatlSsung und einigen Zehntelgramm feinem Quarz- pulver eingedampft. Nunmehr wird nochmals mit etwas Essigs~ure ein- gedampft, der l~fickstand in wenig Wasser gelSst, die LSsung dureh einen Jenner Glasfi]tertiegel, der mit etwas Quarzpulver besebickt ist, filtriert, mit wenig Wasser gewaschen und naeh dam Trocknen mit Alkohol-J~ther im Platintiegel bei niedriger Temperatur geglfiht. Der kalte l~fieksta~d wird dann quantitativ in einen Glastiegel mit gesch]iffenem Rand gebracht und sofort uach Zusatz yon 20 Tropfen konz. Schwefels£ure mit einem Objekttr~ger bedeckt, der mit Kollodium fiberzogen ist und in der Mitre i Tropfen l%ige KochsalzlSsung tr£gt. Nach einigen Stunden ist der Tropfen eingetrocknet. ~/[an 15st die entstandenen Kochsalzkrysta]le in i Tropfen Glycerin und beobaehtet die gleichfalls gebildeten Natrium- silieof]uoridkrystalle (Na2SiFe) mikroskopiseh. Die mikroskopische Prfif- ung kann quantitativ ausgewertet werden. Uber den Borgehalt yon Seewasser an der nordatlantischen Kfiste berichten N. W. l~akestraw und H. E. Mahnekel). Der durch- sehnittliche Borgehalt in 39 Proben aus sfidliehen Stationen war identiseh mit denjenigen der nSrdliehen Stationen (36 Proben), er betrug 4,73 ~ng im kg, bezw. 4,75 mg im kg. Hervorzuheben ist, dal3 das Verh~ltnis yon Bor zu Chloriden, bezw. Halogeniden in den sfidlichen Stationen 0,000240, in den nSrdlichen Stationen 0,000255 betr£gt, also etwas hSher liegt. Was den Borgehalt in den verschiedenen Tie~en angeht, so wurden bier keine nennenswerte Untersebiede gefunden. N. N. Andrejew und Je. W. Andrejewa 2) haben zur Analyse des Salzgehaltes yon natfirlichen W~ssern die Messung mitte]s Photoelements herangezogen. Die Verfasser arbeiten mit ganz verdfinnten LSsungen, die keine Niedersehl~ge, sondern opalescierende kolloide LSsungen ergeben, deren Trfibung mittels Photoelements gemessen wird. Die Chlorbestimmung wurde mittels Silbernitrats naeh 5--10facher Verdfinnung vorgenommen. Zur Bestimmung der gebundenen und halbgebundenen Kohlens£ure setzt man zu dem Wasser 0,5 ccm einer titrierten 0,2 m-Aluminiumsu]fatlSsung und ffillt auf 250 ccm auf. D~nach bestimmt man die Opalescenz des gebildeten Aluminiumhydroxyds. Man wiederholt dan Versueh mit 0,2, 0,3 usw. ccm A12(SO4)3-L5sung , bis nach Erreiehung eines Maximums die Lichtzerstreuung zu fallen beginnt, Aus dem ~aximum der Triibung l~Bt sich der Quotient AI"':CO 2 be- rechnen. Schwefels£ure bestimmt man mit Hilfe yon Bariumchlorid, Calcium und Magnesium mittels fasten Ammoniumoxa]ats. R. Strohecker. Untersuchung yon Eiern und Eiersatz. Untersuchungen fiber die GrSl~e der Luftkammer yon Eiern und fiber die Altersbestimm- ungen yon Eiern in ultraviolettem Licht hat Wundram 3) a~- 1) Ind. Eng. Chem. A~alytieal Edition 7, 425 (1935), -- ~) Chem. Journ. Ser. A. Journ. allg. Chem. (russ.) 4, 594 (1934); durch Chem. Zentrbl. 106,- II, 3420 (t935). -- 3) Tier~rzt. Wochenschrft. 1936, S. 49; durch Chem. Zentrbl. 107, I, 3235 (1936).

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t. Auf Lebensmittel und Gesundheitsptlege bezfigliche. 44~

Ausfi~hrung: 1 - -2 1 Wasser werden nach Zusatz yon einigen Tropfen i0%iger CalciumacetatlSsung und einigen Zehntelgramm feinem Quarz- pulver eingedampft. Nunmehr wird nochmals mit etwas Essigs~ure ein- gedampft, der l~fickstand in wenig Wasser gelSst, die LSsung dureh einen Jenner Glasfi]tertiegel, der mit etwas Quarzpulver besebickt ist, filtriert, mit wenig Wasser gewaschen und naeh dam Trocknen mit Alkohol-J~ther im Platintiegel bei niedriger Temperatur geglfiht. Der kalte l~fieksta~d wird dann quantitativ in einen Glastiegel mit gesch]iffenem Rand gebracht und sofort uach Zusatz yon 20 Tropfen konz. Schwefels£ure mit einem Objekttr~ger bedeckt, der mit Kollodium fiberzogen ist und in der Mitre i Tropfen l%ige KochsalzlSsung tr£gt. Nach einigen Stunden ist der Tropfen eingetrocknet. ~/[an 15st die entstandenen Kochsalzkrysta]le in i Tropfen Glycerin und beobaehtet die gleichfalls gebildeten Natrium- silieof]uoridkrystalle (Na2SiFe) mikroskopiseh. Die mikroskopische Prfif- ung kann quantitativ ausgewertet werden.

U b e r d e n B o r g e h a l t y o n S e e w a s s e r an der nordatlantischen Kfiste berichten N. W. l ~ a k e s t r a w und H. E. M a h n e k e l ) . Der durch- sehnittliche Borgehalt in 39 Proben aus sfidliehen Stationen war identiseh mit denjenigen der nSrdliehen Stationen (36 Proben), er betrug 4,73 ~ng im kg, bezw. 4,75 mg im kg. Hervorzuheben ist, dal3 das Verh~ltnis yon Bor zu Chloriden, bezw. Halogeniden in den sfidlichen Stationen 0,000240, in den nSrdlichen Stationen 0,000255 betr£gt, also etwas hSher liegt. Was den Borgehalt in den verschiedenen Tie~en angeht, so wurden bier keine nennenswerte Untersebiede gefunden.

N. N. A n d r e j e w und Je . W. A n d r e j e w a 2) haben zur A n a l y s e des S a l z g e h a l t e s y o n n a t f i r l i c h e n W ~ s s e r n die Messung mitte]s Photoelements herangezogen. Die Verfasser arbeiten mit ganz verdfinnten LSsungen, die keine Niedersehl~ge, sondern opalescierende kolloide LSsungen ergeben, deren Trfibung mittels Photoelements gemessen wird. Die Chlorbestimmung wurde mittels Silbernitrats naeh 5--10facher Verdfinnung vorgenommen. Zur Bestimmung der gebundenen und halbgebundenen Kohlens£ure setzt man zu dem Wasser 0,5 ccm einer t i trierten 0,2 m-Aluminiumsu]fatlSsung und ffillt auf 250 ccm auf. D~nach bestimmt man die Opalescenz des gebildeten Aluminiumhydroxyds. Man wiederholt dan Versueh mit 0,2, 0,3 usw. ccm A12(SO4)3-L5sung , bis nach Erreiehung eines Maximums die Lichtzerstreuung zu fallen beginnt, Aus dem ~ax imum der Triibung l~Bt sich der Quotient AI"' :CO 2 be- rechnen. Schwefels£ure bestimmt man mit Hilfe yon Bariumchlorid, Calcium und Magnesium mittels fasten Ammoniumoxa]ats.

R. S t r o h e c k e r . Untersuchung yon Eiern und Eiersatz. U n t e r s u c h u n g e n f iber d ie

GrSl~e de r L u f t k a m m e r y o n E i e r n u n d f iber d ie A l t e r s b e s t i m m - u n g e n y o n E i e r n in u l t r a v i o l e t t e m L i c h t hat W u n d r a m 3) a~-

1) Ind. Eng. Chem. A~alytieal Edition 7, 425 (1935), - - ~) Chem. Journ. Ser. A. Journ. allg. Chem. (russ.) 4, 594 (1934); durch Chem. Zentrbl. 106,- II, 3420 (t935). - - 3) Tier~rzt. Wochenschrft. 1936, S. 49; durch Chem. Zentrbl. 107, I, 3235 (1936).

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442 BerichtG: Speziellc anMytische Methoden.

gestellt, 4 - -7 Tage alte Eier zeigen bei gewShnlicher Lagerung eine HShe der Luf tkammer yon hOehstens 5 r a m . Ersehiitterung tuf t eine scheinbare LuftkammervergrSBerung hervor. Bei Fleckeiern war die Gr5ge der Kammer mitunter nieht sicher feststellbar. Unter der Ultralampe leuchten vollfrisehe, weige Eier rot, braune samtart ig; alte, weil]e Eier leuchten blau, alte braune blauviolett. Xtihleier lumineszieren sofort naeh der Entnahme rot, sie verlieren diese Eigensehaft jedoeh doppelt so sehnell wie frische Eier. Allerdings ist eine Unterseheidung yon friseh aus dem Kiihlhaus entnommenen Eiern und yon vollfrischen Eiern mit Hilfe der UltrMampe nicht mSglieh.

l ] b e r d e n N a e h w e i s y o n T e e r f a r b s t o f f e n im H t i h n e r e i haben J. G r o B f e l d und H. I{. K a n i t z 1) Untersuchungen angestellt. Sie fanden, dab sieh Teerfarbstoffe dadureh nachweisen lassen, dab man einen alkoholiseh-£therischen Auszug mit salpetriger S/iure behandelt, wobei die Eidotterfarbstoffe zerst6rt werden im Gegensatz zu den Teerfarb- stoffen. A r b e i t s v o r s c h r i f t : Der yore Eiklar abgetrennte Dotter wird mit einer Alkohol-Ather-Misehung (10 ecru 95°/oiger Alkohol -4- 30 c c m Xther) aufgenommen, durchgeriihrt und die Misehung danach filtriert. 5 c c m des gelben Filtrates werden im i{eagensglas mit 1 CCm 5~oige Natriumnitr i t - 15sung und einigen Tropfen Salzs~nre versetzt und dann kr/~ftig umge- sehiittelt. Da die Eidotterfarbstoffe dabei gebleieht werden, gibt sieh der Sudanfarbstoff dureh eine rote Farbe zu erkennen. Um den kiinstliehen Farbstoff auf Wolle zu fgrben, wurden die Dotter mit Alkohol-~ther ausgezogen; das LSsungsmittel wurde verdampft und der gt iekstand mit alkoholiseher Kalilauge verseift. Das in Wasser ge]Sste Verseifungs- gemisch wurde mit Petrol£ther ausgeschiittelt, der gel.bgefS~rbte Petrol- /~ther mit salpetriger S/~ure behandelt. Die dureh den Sudanfarbstoff rot gef~rbte Petrol£therlSsung wurde verdampft , der l~iickstand mit 5 c e m heiBem Alkohol aufgenommen und dann in Eis gekiihlt. Das aus- gesehiedene Cho]esterin wird abfiltriert und das Fil trat in 75 c c m mit Weins/~ure angesguertes Wasser gegossen. Aus dieser LSsung lieB sieh der Farbstoff naeb 3 Tagen (auf dem Wasserbad) auf Wolle auffgrben. Natiir]iehe Farbstoffe wie Capsantin, Carotin, Bixin werden dureh sal- petrige S/~ure aueh ausgebleieht.

~ . I r e n e B a i l e y ~) hat den G e h a ] t an d e n g e s a m t e n f e s t e n S t o i f e n yon G a n z e i - und E i g e l b re~raktometriseh ermittelt. Aus einer Ar~zahl yon Untersuehungen hat der Verfasser folgende Gleiehungen abgeleitet:

Ganzei U. S. Extras . . . . . . S ~ 497,0 R - - 658,29 Ganzei U. S. Standards . . . . . S ~ 4~39,9 1~ - - 579,49 Handelseigelb . . . . . . . . . S = 503,1 t~ - - 663,i5 Troekeneigelb . . . . . . . . . S ----- 542,4 R - - 7i8,19 Misehung yon Troekengelb und

t{andelseigelb . . . . . . . . S ~ 565,4 I~ - - 750,76 Hierin bedeutet S = % Troekenmasse, R ~ l~efraktionsindex.

l) Ztschrft. f. Lrnters. d. Lebensm. 69, 582 (1935). - - 2) Ind. Eng. Chem. Analytical Edition 7, 385 (1935).

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~. Auf Lebensmittel trod Gesundheitspflege beziigliehe. 44 3

U b e r d e n N a c h w e i s y o n P i l a n z e n l e c i t h i n ~ |s E l - E r s a t z in N a h r u n g s m i t t e 1 n berichtet D. C o s t a 1). Da tier Nachweis yon Pflanze~- lecithin als Ei-Ersatz in Lebensmitteln mit Hilfe des Jodbindungsver- mSgens infolge der Gegenwart yon Olen ungenaue Ergebnisse liefert, stfitzt sich der Verfasser auf die Feststellung des Cholesteringehaltes, der im Verhaltnis zum Lecithinphosphors£uregehalt in Pflanzenleeithin gering ist, und aui des Fehlen yon Lecithinphosphorsaure, die an EiweiB gebunden ist. 1%. S t r o h e e k e r .

Untersuchung yon Fleisch, Fischen and Fischkonserven. E i n e e in - f a c h e M e t h o d e z u m N a c h w e i s de r F l e i s c h f ~ u l n i s empfiehlt W. W a l k i e w i c z 2 ) . I{ierzu wird i g zerkleinertes Fleisch 30 Minuten lung mit l0 ccm Wasser ausgezogen und des Fil trat auf zwei I~eagens- gl~ser verteilt. I n eines gibt man 3 - - 4 c c m SublimatlSsung (i:iO00), in des zweite die gleiche Menge mit Essigs~ure anges~uerter, gleich konz. SubHm~tl6sung. Frisches Fleisch zeigt dann im ersten I~eagensglas ein gr~uviolettes WSlkchen, w~hrend der Inha]t des zweiten Glases klar bleibt. Sinkt der p~-Wert des Fleisches von anf~ng!ich 7,0 auf 6,2, so wird des W61kchen immer schw~cher, u m b e i dem letzten Wert zu ver- schwinden. Sp~tter, bei hSheren pH-Werten, treten dann wieder WSlkchen auf. Bei Schweinefleisch wurde auch noch bei einem pK-Wert unter 6,0 ein WSlkchen beobachtet, allerdings t ra t dann auch im anges~tuerten I%Shrchen ein solches auf.

E i n e M e t h o d e zu r M e s s u n g des e l e k t r i s c h e n W i d e r - s t a n d e s y o n S c h w e i n e f l e i s c h u n d S p e c k empfiehlt F. I~. B a n - f ielda) . Des Verfahren bezweckt vor al!em, die gleichm~l]ige oder un~ gleichm~]~ige Verteilung des Salzes in gepSke]tem Fleisch festzuste]len. Die Methode stfitzt sich auf die iibliche Bestimmung der elektrolytischen Leitf~higkeit der Fleisch- oder Speckgewebe. Die verwendete ]~lektrode besteht in der H~uptsache aus zwei diinnen Metalldr~hten, die bis auf eine kleine Stelle an der Spitze isoliert sind. Beide Dr~hte sind an einem Block befestigt, der einen Griff tr~gt. Mit Hilfe dieser Elektrode ist es m0glich, die Leitf~higkeit im Innern eines Fleischstficks zu ermitteln. Zur eigentlichen Messung kSnnen die iiblichen Leitf~higkeitsapparaturen verwendet werden.

Vergleichende Be~rachtungen fiber die N i t r i t b e s t i m m u n g in N i t r i t p 6 k e l s a l z e n hat G. S t a t u r e 4) ~ngestellt. Der Verfasser be- tent, dab des frfiher 5) yon ihm beschriebene Verf~hren in jeder ttinsicht befriedigende Werte liefert, wenn man die durch die Gegenwart yon Zucker (5--20~o) hervorgerufenen erheblichen St6rungen durch Zusatz yon Kochsalz behebt. Der Verfasser macht die Beobachtung, dub die bei der Titration yon ~itrit-Zuckerl6sungen auftretenden Differenzen auf ein Minimum herabgedriickt wurden, wenn die Titrat ion in einer 20°/oigen

1) Annali Chim. Appl. 25, 355 (1935); dutch Chem. Zentrbl. 107, I, 2854 (1936). - - ~) Ztsehrft. f. Fleisch- u. Milchhyg. 46, ~7:[ (~936); dureh Chem. Zentrbl. 107, I, 3235 (1936). - - a) Journ. Soc. Chem. Ind. ~4, 41~ T (~935).

_ _ a) Ztsohrft. f. Unters. d. Lebensm. 71, 9 (:1936). - - ~) Vergh diese Ztschrft. 93, 52 (t933).