Untersuchungen von Eltern-Kind- Interaktionen am Beispiel KEMIE · 2018. 9. 12. · Kind-Projekt...

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NA WI-KONTEXT KEMIE ® ? Selbstkonzept der SchülerInnen Eltern-Kind- Interaktion Selbstbestimmung QUALITATIVE METHODE 1 T EILNEHMENDE BEOBACHTUNG Eltern-Kind-Interaktion Entwicklungsangemessenheit Selbstkonzept der SchülerInnen Parentale Einstellung QUANTITATIVE METHODE PRE-POST -T EST Soziodemographische Daten Bildungsaspiration Häufigkeit familiarer Aktivitäten *** Erleben Kontext KEMIE ® Eltern-Kind-Interaktion QUANTITATIVE METHODE 2 FOKUSSIERTES INTERVIEW Veränderung Selbstkonzept Transport NA WI in familären Alltag allg. Eltern-Kind-Aktivitäten Quellen [1] Engeln, K. (2004). Schülerlabors: authentische, aktivierende Lernumgebungen als Möglichkeit, Interesse an Naturwissenschaften zu wecken. Logos Verlag Berlin GmbH: Berlin. [2] Upmeier zu Belzen, A.; Vogt, H. (2001). Interessen und Nicht-Interessen bei Grundschulkindern. Theoretische Basis der Längsschnitt- studie PEIG. IDB 10. Berichte des Institutes für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 17-31. [3] Ziefle, M., Jakobs, E.-M. (2009). Wege der Technikfaszination. Sozialisationsverläufe und Interventionszeitpunkte. Springer-Verlag: Berlin. [4] Obermeier, T. (2014). Fachkräftemangel. Dossier Arbeitsmarktpolitik der Bundeszentrale für politische Bildung. Zugriff unter (15.02.2018): https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/178757/fachkraeftemangel?p=all [5] Sommer, K. et al. (2013). Kinder Erleben Mit Ihren Eltern Chemie. CHEMKON KEMIE Sonderausgabe. 20 (5), 209-352. [6] Stiftung Polytechnische Gesellschaft (2016). Polytechnik-Preis. Für die Didaktik der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. DOKUMENTATION ZUR PREISVERLEIHUNG 2016. Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Frankfurt am Main. [7] Kunter, M. et al. (2002). PISA 2000: Dokumentation der Erhebungsinstrumente, In: Weiß, M. (Hrsg.); Kunter, M et al. Materialien aus der Bildungsforschung (72), Berlin: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Fenja Bodesheimer Institut für Didaktik der Chemie Max-von-Laue-Straße 7 60438 Frankfurt am Main Kontakt Außerschulische Lernorte haben ein großes Potential Interessen positiv zu beeinflussen [1]. Zudem zeigen die Ergebnisse der Längsschnittstudie PEIG, dass Interessen im Kindesalter fast ausnahmslos personal, mehr von den Eltern als von Lehrpersonen, angeregt werden [2]. Dabei spielen der erste Kontakt mit dem Interessensobjekt und das dabei erlebte Kompetenzgefühl eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Selbstkonzepten, die bis ins Erwachsenalter bestehen bleiben können [3]. Vor diesem Hintergrund erscheint es wichtig die Eltern früh in die Lernprozesse der SchülerInnen mit einzubeziehen, wobei sich, im Hinblick auf den Fachkräftemangel in den MINT-Fächer [4], das Forschen und Experimentieren in authentischen Lernumgebungen anbietet den Schülerlaboren. Seit 2008 werden an der Ruhr-Universität Bochum die Eltern von SchülerInnen der Jgst. 3-6 in die Lernumgebung Schülerlabor integriert [5]. Für dieses Eltern- Kind-Projekt KEMIE ® (Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie) wurde Frau Prof. Dr. Sommer im Februar 2016 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft mit dem ersten Polytechnik-Preis ausgezeichnet [6]. Daraufhin wurde das Projekt konzeptuell, in Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und durch die Förderung des Landesverband Hessen im Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI Hessen), im Institut für Didaktik der Chemie der Goethe- Universität Frankfurt (a. M.) implementiert. Nach den Bochumer Leitlinien und unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Lühken entwickelten Lehramtsstudierende des Fachs Chemie die neun über ein Schuljahr verteilten Projekttage des Frankfurter Programms mit dem thematischen Schwerpunkt „Zucker und Konservierungsstoffe“. Um der Berufsorientierung anhand einer authentischen Lernumgebung gerecht zu werden, wurde eine Kooperation mit Provadis initiiert. So findet eine der KEMIE ® -Einheiten im Technikum des lokalen Ausbildungsbetriebs statt. Forschungsfragen Ob eine Eltern-Kind-Interaktion einen interessensbildenden Effekt oder sogar das akademische oder naturwissenschaftliche Selbstkonzept der Schülerinnen und Schüler beeinflusst, ist stark von den interagierenden Personen und dem Autonomieerleben der Kinder abhängig. Im naturwissenschaftlichen Kontext KEMIE ® ergeben sich daher folgende Forschungsfragen: F1: BEEINFLUSST DAS ELTERN-KIND-PROJEKT KEMIE ® DAS NATURWISSENSCHAFTLICHE SELBSTKONZEPT DER SCHÜLERINNEN? F2: WIE IST DIE ELTERN-KIND-INTERAKTION IM NATURWISSENSCHAFTLICHEN KONTEXT KEMIE ® ? Es werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden eingesetzt. Um der ersten Forschungsfrage (F1) nachzugehen, findet eine quantitative Datenerhebung mit den messbaren Skalen des Konstrukts Selbstkonzept [7] statt. Um hingegen die Eltern-Kind-Interkation zu untersuchen und die Innenansicht der Teilnehmenden zu rekonstruieren (F2), ist eine Öffnung in das Feld der qualitativen Sozialforschung notwendig. Daher werden die Familien zunächst während einer Experimentierphase im naturwissenschaftlichen Kontext KEMIE ® beobachtet (Labortag 5) und zum Projektabschluss (Labortag 9) interviewt. Labortag 1 September 2018 Labortag 9 Mai 2019 KEMIE ® 2019/20 KEMIE ® 2018/19 Stichprobe Propandenanzahl*: KEMIE ® -Projekt Schuljahr 2018/19 N ≈ 45 Schuljahr 2019/20 N ≈ 45 Kontrollgruppe** Schuljahr 2018/19 N ≈ 600 ** Die Zahlen basieren auf Schätzungen. Dabei steht die Anzahl für Eltern-Kind-Paare. ** Die ausschließlich quantitativen Daten der Kontrollgruppe werden in einem Schuljahr an Grund- und Gesamtschulen erhoben. Labortag 5 Januar 2019 *** Erste Datenerhebung (Pre-Test) an Labortag 1, zweite Datenerhebung (Post-Test) an Labortag 9. *** Fenja Bodesheimer, Arnim Lühken Untersuchungen von Eltern-Kind- Interaktionen am Beispiel KEMIE ® [email protected] www.chemiedidaktik.uni-frankfurt.de Hintergrund Abb. 1: Eltern-Kind- Team in Aktion

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  • NAWI-KONTEXT KEMIE®

    ?Selbstkonzept

    der SchülerInnenEltern-Kind-Interaktion

    Selbstbestimmung

    QUALITATIVE METHODE 1TEILNEHMENDE BEOBACHTUNGEltern-Kind-Interaktion

    Entwicklungsangemessenheit

    Selbstkonzept der SchülerInnen

    Parentale Einstellung

    QUANTITATIVE METHODEPRE-POST-TEST

    Soziodemographische Daten

    Bildungsaspiration

    Häufigkeit familiarer Aktivitäten

    ***

    Erleben Kontext KEMIE®

    Eltern-Kind-Interaktion

    QUANTITATIVE METHODE 2FOKUSSIERTES INTERVIEW

    Veränderung Selbstkonzept

    Transport NAWI in familären Alltag

    allg. Eltern-Kind-Aktivitäten

    Qu

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    [1] Engeln, K. (2004). Schülerlabors: authentische, aktivierende Lernumgebungen als Möglichkeit, Interesse an Naturwissenschaften zuwecken. Logos Verlag Berlin GmbH: Berlin.

    [2] Upmeier zu Belzen, A.; Vogt, H. (2001). Interessen und Nicht-Interessen bei Grundschulkindern. Theoretische Basis der Längsschnitt-studie PEIG. IDB 10. Berichte des Institutes für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 17-31.

    [3] Ziefle, M., Jakobs, E.-M. (2009). Wege der Technikfaszination. Sozialisationsverläufe und Interventionszeitpunkte. Springer-Verlag: Berlin.[4] Obermeier, T. (2014). Fachkräftemangel. Dossier Arbeitsmarktpolitik der Bundeszentrale für politische Bildung. Zugriff unter (15.02.2018):

    https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/178757/fachkraeftemangel?p=all[5] Sommer, K. et al. (2013). Kinder Erleben Mit Ihren Eltern Chemie. CHEMKON KEMIE Sonderausgabe. 20 (5), 209-352.[6] Stiftung Polytechnische Gesellschaft (2016). Polytechnik-Preis. Für die Didaktik der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und

    Technik. DOKUMENTATION ZUR PREISVERLEIHUNG 2016. Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Frankfurt am Main.[7] Kunter, M. et al. (2002). PISA 2000: Dokumentation der Erhebungsinstrumente, In: Weiß, M. (Hrsg.); Kunter, M et al. Materialien aus der

    Bildungsforschung (72), Berlin: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

    Fenja Bodesheimer

    Institut für Didaktik der ChemieMax-von-Laue-Straße 760438 Frankfurt am MainK

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    Außerschulische Lernorte haben ein großes Potential Interessen positiv zubeeinflussen [1]. Zudem zeigen die Ergebnisse der Längsschnittstudie PEIG, dassInteressen im Kindesalter fast ausnahmslos personal, mehr von den Eltern alsvon Lehrpersonen, angeregt werden [2]. Dabei spielen der erste Kontakt mit demInteressensobjekt und das dabei erlebte Kompetenzgefühl eine entscheidendeRolle bei der Entwicklung von Selbstkonzepten, die bis ins Erwachsenalterbestehen bleiben können [3]. Vor diesem Hintergrund erscheint es wichtig dieEltern früh in die Lernprozesse der SchülerInnen mit einzubeziehen, wobei sich,im Hinblick auf den Fachkräftemangel in den MINT-Fächer [4], das Forschen undExperimentieren in authentischen Lernumgebungen anbietet – denSchülerlaboren.

    Seit 2008 werden an der Ruhr-Universität Bochum die Eltern von SchülerInnender Jgst. 3-6 in die Lernumgebung Schülerlabor integriert [5]. Für dieses Eltern-Kind-Projekt KEMIE® (Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie) wurde Frau Prof.Dr. Sommer im Februar 2016 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft mitdem ersten Polytechnik-Preis ausgezeichnet [6]. Daraufhin wurde das Projektkonzeptuell, in Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft unddurch die Förderung des Landesverband Hessen im Verband der ChemischenIndustrie e. V. (VCI Hessen), im Institut für Didaktik der Chemie der Goethe-Universität Frankfurt (a. M.) implementiert. Nach den Bochumer Leitlinien undunter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Lühken entwickelten Lehramtsstudierendedes Fachs Chemie die neun über ein Schuljahr verteilten Projekttage desFrankfurter Programms mit dem thematischen Schwerpunkt „Zucker undKonservierungsstoffe“. Um der Berufsorientierung anhand einer authentischenLernumgebung gerecht zu werden, wurde eine Kooperation mit Provadis initiiert.So findet eine der KEMIE®-Einheiten im Technikum des lokalenAusbildungsbetriebs statt.

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    Ob eine Eltern-Kind-Interaktion einen interessensbildenden Effekt oder sogar dasakademische oder naturwissenschaftliche Selbstkonzept der Schülerinnen undSchüler beeinflusst, ist stark von den interagierenden Personen und demAutonomieerleben der Kinder abhängig. Im naturwissenschaftlichen KontextKEMIE® ergeben sich daher folgende Forschungsfragen:

    F1: BEEINFLUSST DAS ELTERN-KIND-PROJEKT KEMIE® DASNATURWISSENSCHAFTLICHE SELBSTKONZEPT DER SCHÜLERINNEN?

    F2: WIE IST DIE ELTERN-KIND-INTERAKTION IM NATURWISSENSCHAFTLICHENKONTEXT KEMIE®?

    Es werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden eingesetzt. Um derersten Forschungsfrage (F1) nachzugehen, findet eine quantitativeDatenerhebung mit den messbaren Skalen des Konstrukts Selbstkonzept [7] statt.

    Um hingegen die Eltern-Kind-Interkation zu untersuchen und die Innenansicht derTeilnehmenden zu rekonstruieren (F2), ist eine Öffnung in das Feld der qualitativenSozialforschung notwendig. Daher werden die Familien zunächst während einerExperimentierphase im naturwissenschaftlichen Kontext KEMIE® beobachtet(Labortag 5) und zum Projektabschluss (Labortag 9) interviewt.

    Labortag 1September 2018

    Labortag 9Mai 2019

    KEMIE® 2019/20KEMIE® 2018/19

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    e Propandenanzahl*:KEMIE®-ProjektSchuljahr 2018/19 N ≈ 45Schuljahr 2019/20 N ≈ 45

    Kontrollgruppe**Schuljahr 2018/19 N ≈ 600** Die Zahlen basieren auf Schätzungen. Dabei steht die Anzahl für Eltern-Kind-Paare.** Die ausschließlich quantitativen Daten der Kontrollgruppe werden in einem Schuljahr an Grund- und

    Gesamtschulen erhoben.

    Labortag 5Januar 2019

    *** Erste Datenerhebung (Pre-Test) an Labortag 1, zweite Datenerhebung (Post-Test) an Labortag 9.

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    Fenja Bodesheimer, Arnim Lühken

    Untersuchungen von Eltern-Kind-Interaktionen am Beispiel KEMIE®

    bodesheimer@chemie.uni-frankfurt.dewww.chemiedidaktik.uni-frankfurt.de

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    Abb. 1: Eltern-Kind-Team in Aktion