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Untersuchungserfahren zur Bestimmung des Paratuberkulose- Status
Die Paratuberkulose-Situation in Hessen
In Hessen wurde in den Jahren 2006 und 2007 ein so genanntes Paratuberkulose- oder MAP-
Monitoring durchgeführt. Der LHL untersuchte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe
Biomathematik und Datenverarbeitung am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-
Universität Gießen und den Tierärzten/innen für Milchhygiene des Regierungspräsidiums Gießen
im Rahmen eines von der Landesvereinigung Milch, der hessischen Tierseuchenkasse und dem
zuständigen Fachministerium finanzierten Forschungsvorhabens insgesamt 250 zufällig
ausgewählte, hessische Milchviehbetriebe mit mehr als 40 Kühen. Die Rate positiver
Milchviehbetriebe lag erfreulicherweise nur bei ca. 10 %. Da der Tierhandel bei der Verbreitung
dieser schwer zu bekämpfenden Infektionskrankheit die größte Rolle spielt, soll ein freiwilliges
Untersuchungssystem für die Betriebe entwickelt und angeboten werden. Dieses beruht auf der
regelmäßigen Untersuchung von Umweltproben (mit Sockentupfern entnommen). Es gibt den
Betrieben einerseits die Möglichkeit ihren eigenen Paratuberkulosestatus festzustellen,
anderseits im Tierhandel die Paratuberkulosesituation der Herde des Vertragspartners besser
einzuschätzen.
Wie funktioniert das neue freiwillige System zur MAP-Statusfeststellung (HEMAP)
Das Prinzip beruht auf einer regelmäßigen Untersuchung der Herde mittels geeigneter
Testsysteme (hier: Kultur und PCR). Durch die regelmäßig wiederholten Testungen kann bei
negativen Ergebnissen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Paratuberkulose-Unverdächtigkeit
angenommen werden. Mit jedem negativen Testergebnis erreicht die Herde einen höheren Status
und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit der MAP-Freiheit.
Tritt ein positives Ergebnis auf, das sich auch bestätigen lässt, können, nur sofern der
Betriebsleiter dies wünscht, weiter Maßnahmen ergriffen werden , mit dem Ziel, entweder die
Vorkommenshäufigkeit der Infektion in dem betroffenen Bestand zu senken und/oder eine weitere
Ausbreitung rasch einzudämmen. U. a. durch regelmäßige serologische Untersuchungen der
Einzelmilchproben in positiven Betrieben lassen sich betroffene Kühe vergleichsweise frühzeitig
aufspüren. Entfernt man diese, sofern das Ergebnis hinreichend bestätigt wurde, aus dem
Bestand, wird auch durch begleitende Hygienemaßnahmen der Erregerdruck erheblich reduziert
und die Krankheit kann sich zumindest nicht weiter ausbreiten.
Warum sind solche Maßnahmen wichtig?
Viele europäische (z.B. Holland) und außereuropäische (z.B. Australien, USA etc.) Länder
investieren seit Jahren in die Paratuberkulose-Bekämpfung. Auch in Deutschland sind einige
Länder bereits mit der Problematik befasst (z.B. Thüringen). Die deutsche Landwirtschaft „lebt“
von der Milch (fast 50% der Wertschöpfung aus tierischer Erzeugung). Ebenso gehen fast 50%
der deutschen Milch in den Export. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Importländer deutscher
Milch (z.B. China, Russland) einen Status hinsichtlich der Paratuberkulose verlangen. Zur
langfristigen Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit hessischer Milch ist ein Engagement hier
dringend erforderlich.
Kostenträger des Untersuchungsverfahrens?
Kostenträger des Untersuchungsverfahrens ist der Tierhalter. Die Tierseuchenkasse beteiligt
sich an den Untersuchungskosten im ersten Jahr mit 150,00 €. Außerdem gewährt die
Tierseuchenkasse eine Ausmerzungsbeihilfe für 2 x serologisch positiv getestete Tiere bis
zu 300 € je Tier.
Weitere Informationen zum HEMAP finden Sie auf der Internetseite des Landesbetriebes
Hessisches Landeslabor (lhl.hessen.de) unter „HEMAP“.