Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur...

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Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2000 Die Kraft heiliger Orte Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.

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Untervazer Burgenverein Untervaz

Texte zur Dorfgeschichte

von Untervaz

2000

Die Kraft heiliger Orte

Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.

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2000 Die Kraft heiliger Orte Josef Tschirky Terra Plana - Heft Nr. 1. 2000. Seite 29-32

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Im Beitrag «Orte der Kraft und der Magie» in der Winternummer 1999 der

«Terra plana» beschreibt Blanche Merz fünf Kraft und Energie spendende

Örtlichkeiten im Sarganserland. Die bekannte Geobiologin und Buchautorin

bewertete die Intensität der Strahlungen mit Boviseinheiten.

Sensitiv und aufnahmebereit

Um die Kraft eines Ortes erfassen zu können, muss man wenigstens ein kleines

Mass an Strahlenfühligkeit besitzen. Versuche zeigen aber immer wieder, dass

viele Menschen sensitiv sind. Die Sensitiven zählen gar nicht zu den

Ausnahmen, Wasseradern, geologische Verwerfungen und unterirdische

Hohlräume erzeugen Strahlungen. Wasseradern sind unterirdisch gebündelt

fliessendes Wasser, gewissermassen unterirdische Bäche und Ströme.

Geologische Verwerfungen senden wie Wasseradern Strahlen aus. Hinzu

kommen noch die Reaktionszonen des Globalgitternetzes, das sich über die

ganze Erdoberfläche erstreckt, Blanche Merz erklärt dieses umstrittene

Phänomen in ihrem Buch «Orte der Kraft in der Schweiz»:

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Über einer Erzader schlägt der gegabelte Zweig des Rutengängers aus. Mit Hacke, Pickel und Schaufel ergraben Bergleute das gefundene Erz Holzschnitt aus dem Jahre 1556.

«Das Gitter ist magnetisch ausgerichtet. In Nord-Süd-Richtung findet man alle

zwei Meter einen Reizstreifen von 21 cm Breite und in Ost-West-Richtung alle

zweieinhalb Meter. Zwischen diesen geometrisch angeordneten Linien befindet

sich eine neutrale Zone.»

Das Vorhandensein von Strahlen, die sich über unterirdischen

Wasservorkommen sammeln, wird von der Wissenschaft nicht bestritten,

obwohl diese geheimnisvollen Kräfte nicht ins wissenschaftliche Weltbild

passen. Forscher durchleuchten zwar mit hochsensiblen Messgeräten die Erde

nach Bodenelektrizität, Magnetfeldern, Radioaktivität und Radon. Doch die

subtilen, von unterirdischen Wasserläufen ausgehenden Strahlungen lassen sich

mit wissenschaftlichen Methoden nicht erfassen.

Suche nach Wasser und Erzen

Mit Pendel und Rute können Sensitive die wissenschaftlich nicht messbaren

Strahlen aufspüren. Der Grad der Fähigkeit zum Pendeln und zum Rutengang

ist individuell verschieden. Die Deutung der schwingenden Pendelbahnen oder

der Rutenausschläge ist für jeden Radiästheten (Strahlenfühligen) eine

Erfahrungstatsache. Geübte und erfahrene Pendler und Rutengänger könne

ergründen, wie ergiebig eine geortete Wasserader ist und in welcher Tiefe sie

sich befindet.

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Zweifellos ist die Rute aber älter als der Pendel. Das beweisen prähistorische

Funde. Auch die Kelten wussten um die mit der Rute wahrnehmbaren Kräfte.

Historisch wurde die Radiästhesie vor allem zum Auffinden von Wasser für

Brunnen und Erzen genutzt. Für die Erzsuche entwickelte man verschiedene

Rutenarten: Metall-, Bogenruten, Springruten usw. Vielleicht besassen die

Venediger, die einst in unseren Bergen nach Gold und Silber suchten, nebst

dem Bergspiegel auch spezielle Wünschelruten? Besonders in ländlichen

Gegenden ist die Radiästhesie als Instrument der Wassersuche erhalten

geblieben. Dass man mit der Rute zuverlässig Wasservorkommen aufspüren

kann,

S. 30: haben jahrelang zwei Ingenieure des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche

bewiesen. Sie fanden für ihre Firma überall auf der Welt Wasser.

Rutengänger an der Arbeit. Helfer markieren mit Pflöcken eine der aufgefundenen Reizzonen. Die hervorgehobene Kraftlinie leitet direkt zur Dorfkirche. Stich aus: «Speculum Metallurgiae» von 1700.

Wissen um geheimnisvolle Kräfte

Das Buch von Blanche Merz über die schweizerischen Kraftorte ermunterte

mich, die von der Autorin geschilderte Ausstrahlung sakraler Räume

gewissermassen «nachzuprüfen». Mit dem Pendel ermittelte ich in

verschiedenen Kirchen und Kapellen des Sarganserlandes den Verlauf der

Erdstrahlungen, der sogenannten Reizzonen.

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Kirche der Kapuziner in Mels vor der Gesamtrenovation des Klosters von 1964/65.

Klosterkirche Mels nach der Renovation Die rigorose Ausräumung der barocken Innenausstattung minderte den sakralen Wert der Kirche.

In allen Sakralbauten, die ich nach unterirdischen Wasserströmungen

abgesucht habe, zieht sich vom Portal genau mittendurch den Hauptgang ein

starker Strahlungsstrang zum Altar. Die Kirchenschiffe sind überall

strahlungsfreie, neutrale Zonen.

In der Klosterkirche der Melser Kapuziner befanden sich die beiden 1964/65

abgebrochenen barocken Seitenaltäre über einer Wasserader, die den

Grundwasserstrom unter dem Gang und dem ebenfalls entfernten Hochaltar

rechtwinklig kreuzt. Der neue Altar steht heute unter dem Chorbogen,

unmittelbar hinter der Kreuzung der beiden Reizzonen. Wasseraderkreuzungen

erzeugen einen besonders hohen Strahlungsgrad.

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Die barocke Ausstattung der Klosterkirche und die Strahlungskraft der beiden

Wasseradern wirkten zusammen und verbanden den Raum mit der religiös-

geistigen Welt. Die einschneidende und umstrittene Innenrenovation in den

60er-Jahren schwächte die Kraft und die Ausstrahlung des sakralen Ortes, so

dass die aufbauenden Energien stark abnahmen. Ist das möglicherweise ein

Grund, weshalb die Bevölkerung die rigorose Ausräumung der heimeligen

Kapuzinerkirche bedauerte?

In der Kapelle Vild bei Sargans bilden zwei Strahlungslinien exakt vor dem

Altar einen Kreuzungspunkt. Es scheint, dass die Erbauer des schönen

Kirchleins dem Priester einen besonders energieintensiven Platz zugedacht

haben. Erst die neue Liturgie erlaubt das Messelesen gegen das Volk.

Vergessen gegangen

Meine verblüffenden Feststellungen und der Stich in der Abhandlung

«Speculum Metallurgiae» von 1700 bestätigen, dass bei der Wahl eines

Standortes für eine Kirche auch Rutengänger in Aktion traten. Die auf der

Abbildung kräftig gezeichnete Strahlungslinie führt direkt zur Kirche des

Dorfes. Die Rutengänger wussten um die Kraft des heiligen Ortes. Auch im

Sarganserland begleiten Wasseradern die

S. 31: Gläubigen unterirdisch zu Kirchen und Kapellen.

Beim Bau von neuen Kirchen und Kapellen werden keine Rutengänger mehr

beauftragt, Wasseradern zu orten. Von Energie abgebenden Strahlen in

sakralen Räumen weiss man nichts mehr. Uraltes Wissen ist verloren

gegangen. So leitet in der 1970 erbauten Pfarrkirche in Heiligkreuz keine

Energielinie durch das Kirchenschiff zum Altar. Zwar flankieren zwei

Wasseradern den Raum. Sie sind aber nicht in die Planung einbezogen worden,

obwohl dies die Grösse des Bauplatzes erlaubt hätte. In früheren Zeiten, als das

Wissen um magische Kräfte noch lebendig war, wäre die Heiligkreuzer Kirche

so konzipiert worden, dass der Altar über einen der beiden unterirdischen

Wasserläufe zu stehen gekommen wäre.

«Das ist der Ort...»

Die Bestimmung des Bauplatzes für eine Kirche oder eine Kapelle gab oft

Anlass zu Streitigkeiten, so zum Beispiel heim Bau der St. Laurentius-Kirche

in Flums und des Kapuzinerklosters in Mels.

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Kapelle Vild bei Sargans. Christoffel Geel, ein Bewohner von Vild, nahm an einem Feldzug gegen die Türken teil. Er legte das Gelübde ab, eine Kapelle zu stiften, wenn er gesund und unversehrt heimkomme Die Vilder Kapelle wurde 1606 geweiht.

In der Kapelle Vild bei Sargans kreuzen sich vor dem Altar, wo früher der Priester stand und die Messe las, zwei Strahlungslinien.

Besonders die Wahl des Standortes für das Melser Kapuzinerkloster

verursachte zwischen den Gemeinden Mels und Sargans langwierige

Uneinigkeit: Die Sarganser wünschten das Kloster möglichst in ihrer Nähe. Sie

setzten sich für den Standort beim «Steinernen Kreuz» im Grossfeld zwischen

Mels und Sargans ein, Zwischen den beiden Parteien entbrannte ein heftiger

Streit, Endlich, am 13. Oktober 1650, einigte man sich darauf, das Kloster auf

jenem Platz zu errichten, den die Melser für den Klosterbau erworben hatten

und der vom Ordensbaumeister schon zuvor bestimmt worden war. Trotz

dieser Vereinbarung versuchten die Sarganser nochmals, das Kloster näher an

das Städtchen zu rücken. Aber die Melser gaben nicht nach. Auf Veranlassung

der fünf Katholischen Orte wurde daher abermals ein Tag der Vereinbarung

angesagt.

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Längsschnitt und Grundriss der Kapelle St Jakob bei Flums. Eine Reizzone verläuft vom Vorzeichen mitten durch das Schiff zum Altar und pulst genau unter dem Fenster mit der Kopie der berühmten Flumser Madonna weiter. Altarhaus der Kapelle St. Jakob mit Altar und Malereien. Die wundersame Muttergottes von Flums im Rundbogenfenster begann schon im 12. Jh. zu leuchten und ist zu einem Juwel des Schweiz. Landesmuseums geworden.

An diesem Tag - es muss im April 1651 gewesen sein - kamen der neue

Landvogt, Johann Jakob Imlig aus Schwyz, die Baumeister des Ordens die

Abgeordneten der Gemeinden und wohl auch Rutengänger zusammen, um

noch einmal nach einem Platz für das Kloster Ausschau zu halten und ihn

genau zu bestimmen.

Den ganzen Tag zogen die Männer umher, ohne sich einigen zu können. Gegen

Abend befanden sie sich ungefähr an jener Stelle, die man vorher als Bauplatz

bezeichnet hatte und wo heute das Kloster steht. Die Sarganser waren voll

Unwillen darüber, dass man ihnen nicht entgegen kommen wollte, und

schickten sich an,

S. 32: heim zu gehen. Da 1äutete es von der Melser Kirche her zum englischen Gruss.

Die Männer knieten nieder und beteten. Nachher erhoben sie sich und sagten in

voller Uebereinstimmung: «Das ist der Ort, wo das Kloster stehen soll» Sofort

errichteten sie ein Kreuz. In kurzer Frist wurde der Bauplan beraten und von

den Ordensobern und Baumeistern unterzeichnet.

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Sakrale Kraft und Krankheitsursache

Die Strahlen, die von unterirdischen Wasseradern und Felsverwerfungen

ausgehen, werden Erdstrahlen oder terrestrische Strahlen genannt. Blanche

Merz preist diese Strahlenkräfte in zentralen sakralen Räumen als

Energiequellen. Aber immer wieder hört man und es kann auch belegt werden,

dass der Aufenthalt über Grundwasserströmen bei Mensch und Tier

Gesundheitsstörungen hervor rufe. Wie ist dieser Widerspruch zu verstehen?

Eine plausible Erklärung gibt eine Sage aus Bayern

«Auf einer Wiese nahe einem Gehöft stand einstmals eine alte Kapelle. Sie war

über die Jahre fast vergessen worden und schon lange nicht mehr im Gebrauch.

Da kam es dem Bauern dessen Eigentum die Wiese war, in den Sinn, den

geweihten Raum als Stall zu nutzen, und alsbald hatte er Altar und Bänke

entfernt und den Raum mit Stroh gefüllt.

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Glücklich wurde der Bauer damit allerdings nicht, denn bald schon wurde sein

Vieh krank und gab keine Milch mehr. Da besann sich der Bauer, holte das

Vieh aus der Kapelle, tat Busse und setzte den Altar wieder ein, worauf es dem

Vieh bald besser ging.»

Was in dieser Volkserzählung als Strafe Gottes für eine frevelhafte Tat

erscheint, sind mit grosser Sicherheit Einwirkungen von Erdstrahlen. Der

permanente Aufenthalt über Wasseradern, besonders über Kreuzungen von

Reizzonen, zehrt an der Widerstandskraft und kann zu Erkrankungen führen.

Menschen, die über strahlungsstarken Grundwasserströmungen wohnen,

arbeiten und schlafen, befinden sich sozusagen in einem Feld ständiger

Anregung. Eine intensive und zu lange andauernde Strahlung überreizt und

schädigt den Körper. In sakralen Räumen waren und sind solche Strahlenkräfte

jedoch erwünscht. Daher errichteten die früheren Kirchenbauer die Altäre

meistens über unterirdisch fliessendem Wasser. Zusammen mit der Baukunst

schufen sie so heilige Orte der Kraft. Wo die Grundwasserströme fehlten,

erstellte man sogar künstliche Kanäle und leitete das Wasser unter der Kirche

durch. Ein aufladender, stärkender Ort wird bei falscher und zu langer Nutzung

zu einem aggressiven Platz, der bedrückt, die Vitalität nimmt und krank macht.

Einschlägige Firmen und geschäftstüchtige Rutengänger behaupten, die

Erdstrahlen, denen man in Schlafzimmern und Wohnräumen nicht ausweichen

kann, vollständig abschirmen zu können. Alle Abschirmgeräte - und seien sie

noch so teuer - bieten aber keinen absoluten Strahlenschutz. Sie können jedoch

di Intensität der Strahlung abschwächen und mindern.

Tiere Bäume und Erdstrahlen

Tiere scheinen einen höher entwickelten Spürsinn für Erdstrahlen zu haben.

Die einen suchen, die andern fliehen die Reizzonen. Zu den Strahlensuchern

gehören zum Beispiel Katzen, Ameisen und Bienen. Ameisen bauen ihre Hügel

über Wasseraderkreuzungen. Wenn ihre Bauten zerstört werden, wandern sie

zielgerichtet der unterirdischen Strömung entlang bis zur nächsten

Reizzonenkreuzung. Hier beginnen sie dann, ihre Wohnhügel wieder

aufzubauen. Kühe, Schweine und Hunde hingegen sind Strahlenflüchter und

meiden Reizzonen. Sie spüren instinktiv die negative Wirkung von verstrahlten

Plätzen.

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Dauernde Erdstrahlenwirkung beeinträchtigt die Gesundheit dieser Tiere, Auch

Bäume können einiges über die Strahlungsqualitäten eines Ortes aussagen.

Eichen wachsen gerne über unterirdischen Wasserläufen. Linden bevorzugen

aber strahlungsfreie Zonen. Verschiedene Baumarten wachsen über

Grundwasserströmungen schief, bekommen häufig Krebs und sterben ab.

Bäume, auf denen Misteln gedeihen, haben ihren Standort im Bereich von

Erdstrahlen. Ihr oft verwildertes Aussehen lädt aber nicht ein, die Strahlung zu

nutzen. Einladender präsentieren sich die Mammutbäume, die im Park der

Bäderhotels Hof Ragaz und Quellenhof in den Himmel von Bad Ragaz ragen,

An diesen lebenden Kraftbäumen kann man sich mit Energie aufladen. Blanche

Merz gibt in ihrem Buch die Anleitung dazu.

Literatur

- Georg Kirchner, Pendel und Wünschelrute, Genz 1977.

- Brönnle Stefan: Die Kraft das Ortes, Niedernhausen 1998.

- Blanche Merz, Orte der Kraft in der Schweiz, Aarau 1999.

- Heimatblätter aus dem Sarganserland, 4. Jahrgang, 15. April 1934.

Internet-Bearbeitung: K. J. Version 12/2015 - - - - - - - -