Update Onkologie Gynäkologie · BRCA 1 /2 – Status • Weitere PARP-Inhibitoren,...

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Update Onkologie Gynäkologie Dr. med. R. Müller Klinikum Dahme-Spreewald GmbH Königs Wusterhausen/ Lübben

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Update Onkologie

Gynäkologie

Dr. med. R. Müller Klinikum Dahme-Spreewald GmbH

Königs Wusterhausen/ Lübben

Inhalt:

• Mammakarzinom

• Ovarialkarzinom

• Endometriumkarzinom

• Zervixkarzinom

Dr. med. R. Müller, Klinikum Dahme Spreewald GmbH, Lübben / Königs Wusterhausen

Mammakarzinom

• Deutliche Rücknahme der operativen Invasivität: – insbesondere in der Axilla (SN-LK- Konzept) auch nach

Neodjuvanz und Verzicht auf Axilladiss. auch bei pos. LK unter definierten Bedingungen

– Verringerung des Sicherheitsabstandes

• Weiterhin bedeutende Zunahme der Wertigkeit biologischer Faktoren in Einteilung und Behandlung des Mamma-Karzinomes

• Gezielte Behandlung bekommt immer höheren Stellenwert nicht nur in der Palliation

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Mammakarzinom

• Prognoseeinschätzung durch genomische Signaturanalysen nehmen weiter an Bedeutung zu

– Grund sind robustere Methodik und Qualitätssicherungsmaßnahmen als in der etablierten pathologischen Untersuchung (hohe Varianz bei Ki-67, Hormonrezeptoren (cut off Werte)

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Mammakarzinom

• Da Immunhistochemie (ER/PR/Ki-67) relativ ungeeignet für die Differenzierung von Luminal-A und Luminal-B Tumoren ist, kommt hier den Gensignaturtesten noch höhere Bedeutung zu. Insbesondere in der pN0- Situation,

• Hinweise gibt es auch Patientinnen mit 1-3 befallenen Lymphknoten ab bestimmter cut off Werte eine Chemotherapie zu ersparen

(TAILORx-Studie für Oncotype-DX®)

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Mammakarzinom Neoadjuvant

• Bei triple neg. Mammakarzinomen setzt sich weiter der Einsatz Platin-basierter Chemotherapie-Regime wegen höherer Rate an Komplettremissionen durch, das gilt neuerdings auch für anthrazyklinfreie Regime

(GeparSixto, BrighTNess,WSG-ADAPT-TN)

• Doppelte Blockade (Trastuzumab/Pertuzumab) ist mittlerweile Standard in der neoadjuvanten Therapie des HER2 pos. Mammakarzinomes

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Mammakarzinom adjuvant

• Duale Blockade auch für HER2pos mit hohem Risiko (N+, HR-) in der Adjuvans (APHINITY)

• Interessante Ansätze bei HER2neg,HR+ durch Einsatz CDK 4/6 Inhibitoren

• Keine Änderungen in der Hormontherapie (FATA-GIM3)

• Erweiterte hormonelle Adjuvans ggf. für bestimmte molekularbiologische Typen zeichnen sich ab (ATLAS, MA-

17, DATA)

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Mammakarzinom metastasiert

• Zielgerichtete Therapien führen zu besseren Ergebnissen und Entlasten die Patientinnen von Nebenwirkungen

• HR+, HER2neg. Mammakarzinom: zusätzlich zur Hormontherapie CDK 4/6 Inhibitoren (MONALESSA-2-3-7)

• Vielversprechend ist der Einsatz von PARP-Inhibitoren bei Patientinnen mit BRCA1/2 Mutation

(Talazoparib vs. Chemoth., San Antonio 2017)

• Forschungen zu PARP-Inhibitoren in Kombination mit PD-L1- Antikörpern oder small molecules sind beim Triple neg. Mammakarzinom vielversprechend

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Ovarialkarzinom

• Radikale operative Reduktion der Tumorlast bleibt für die Prognose entscheidend

• Notwendigkeit und Nutzen der radikalen LNE strittig mit Hinweisen erhöhter Morbidität ohne besseres outcome

• Neoadjuvante Chemotherapie kann bei initial unzureichend operablem Zustand durchgeführt werden

• Nutzen einer Re-Operation beim Rezidiv nur bei initialer R0 Situation, ECOG 0, ohne Ascites und längerem (6Mo) Abstand zur Chemotherapie (AGO DESKTOP III)

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Ovarialkarzinom

• VEGF-Inhibitor als zielgerichtete Therapien Kombination mit platinhaltiger Chemotherapie ist Standard (first line und second line)

• Bei Rezidiv-Erkrankung sind PARP-Inhibitoren nach Platinansprechen zugelassen unabhängig vom BRCA 1 /2 – Status

• Weitere PARP-Inhibitoren, Anti-Hormontherapien, auch in der first line Situation sind in Testung

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Endometriumkarzinom

• Operative Therapie in Abhängigkeit vom histomorphologischen Tumortyp und Risikofaktoren bleibt unverändert Standard

• Alleinige Brachytherapie ist bei hohem Lokalrezidivrisiko indiziert

• Bei hohem Fernmetastasierungsrisiko gilt weiterhin eine Chemotheraie mit Carboplatin/ Taxan als Therapie mit einem günstigen Nebenwirkungsprofil

• Nutzen der LNE mit gut und mäßig diff. Typ1 Karzinom Stadium 1b unklar

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Zervixkarzinom

• Bei hoher Prävalenz lässt sich in 99,7% DNA von Hochrisikostämmen humaner Papillomviren (HPV) nachweisen

• Grundlage einer malignen Transformation ist die Integration der HPV-DNA in das Genom der Wirtszelle bei persistierender Infektion

• Deshalb ist die Integration der HPV-Testung in das sceening sinnvoll

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Zervixkarzinom

• Kritisch ist jedoch – die Intervallverlängerung der Untersuchungen,

– die Altersbegrenzung,

– den Algorithmus in Bezug auf die Rolle der Kolposkopie

– Keine zwingende Gentypisierung

– Unklar welche HPV-Tests zugelassen sind

• HPV-Impfung tatsächliche Prävention

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– Kinder zwischen 9-14 Jahren

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Zervixkarzinom

• Klassische Behandlungsschemata mit operativer Therapie des frühen und primärer Radio/Chemo-Therapie des fortgeschrittenen Zervixkarzinomes gelten unverändert

• Minimal invasive operative Therapie auf dem Prüfstand (LACC-Studie) drei Jahres Überleben 97,1% offen vs.

91,2% MIC

• Deeskalation der LNE durch sentinel-LK- Konzept erscheint möglich (SENTICOL-3)

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Conclusio • Im Bereich der gynäkologischen Onkologie und Senologie

zahlreiche Publikationen mit Änderungen oder Ergänzungen der Therapiekonzepte

• Traditionell mehr Veränderungen im Bereich der Senologie

• Zielgerichtete Substanzen sind zunehmend in der Erprobung sowohl in der Primärtherapie als auch in der Therapie der metastasierten Erkrankung (PARP, CDK4/6, monokl.AK (PD-L1 , PD-1, mTOR),

AK- Wirkstoffkombinationen (TDM1))

• Personalisierte Medizin rückt weiter in den Fokus und hat entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung moderner Therapieschemata (Genexpressionsanalysen)

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Conclusio speziell für das Flächenland Brandenburg

• Mindestmengendiskussion weniger sinnvoll

– Nachweis der guten leitliniengetreuen Behandlung in Brandenburgs Krankenhäusern durch Auswertungen der Daten des Krebsregisters AG Mammakarzinom mit gleichem outcome

– Besser: Prozess-/ Ergebnisqualität

• Vernetzung im Bundesland aber auch Bundesland übergreifend verbessern die schnelle Umsetzung moderner onkologischer Strategien

– Organarbeitsgruppen (Mamma, Ovar, Genitalkrebs, Sarkome)

– Tumorkonferenzen

– Mehr als zwei Kompetenzpartner in einem Tumorzentrum als Netzwerk

– Studiennetzwerk

Dr. med. R. Müller, Klinikum Dahme Spreewald GmbH, Lübben / Königs Wusterhausen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Dr. med. R. Müller

Klinikum Dahme-Spreewald GmbH

Königs Wusterhausen/ Lübben