Uponor kongressbuch 2012

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Uponor Kongress 2012 ENERGETISCHE SANIERUNG 3.0 Uponor Kongress 2012 NETZWERKE LEBEN KONGRESSBEITRäGE

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Uponor Kongress 2012e n e r g e t i s c h e s a n i e r u n g 3 . 0

Uponor Kongress2012

n e t z w e r k e l e b e n

ko n g r e s s b e i t r ä g e

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 3

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34. internationaler

Für alle beteiligten und Freunde unseres hauses

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34. internationaler uponor kongressin a-6580 st. christoph/tirol18. bis 23. März 2012

VeranstalterUponor Central Europe Uponor GmbH Postfach 1641 97433 hassfurt germany T +49 (0) 9521 690-0 F +49 (0) 9521 690-540 W www.uponor.com E [email protected]

Gesamtherstellung designverign gmbh, Düsseldorfwww.designverign.de

nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher genehmigung des herausgebers bzw. Verfassers des beitrages.

Der inhalt der einzelnen beiträge entspricht nicht unbedingt der technischen auffassung des kongress-Veranstalters.

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Inhalt

Vorwort ................................................................................................................................................9

interview mit hermann schererPlädoyer für Probleme „Ihr seid blind“ ........................................................................................13

Jens Pfafferott und Florian kagererErfolgsfaktoren in der energetischen Gebäudesanierung:Optimale Abstimmung zwischen Bauphysik und innovativer Anlagentechnik. ......................17

hans erhornDie Bedeutung der Gebäude bei der Energiewende ...................................................................29

andreas lückePolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Gebäudesanierung:Entwicklungen und Perspektiven des Heizungsmarktes ...........................................................35

Dr.-ing. Michael güntherNachhaltigkeitszertifikate und Lebenszykluskostenanalyse –Vorteile für geothermische Wärmepumpenanlagen? .................................................................39

Index der bisherigen Referenten ...................................................................................................69

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Das thema ist hochaktuell und brisant. Mit vielen exper-tenmeinungen und ebenso vielen gerüchten. es geht um die energetische gebäudesanierung. gefördert von der Politik, mehr oder weniger genutzt von der wirtschaft, geplant von vielen eigentümern älterer gebäude.

Der 34. uponor kongress war die richtige Plattform für das komplexe thema.

hier konnte man mit anderen hochkarätigen teilnehmern, ausgewählten experten, prominenten referenten und Meinungsmachern diskutieren. zum beispiel über die schnittpunkte zwischen anlagentechnik und gebäude-dämmung. gemeinsam analysierte man den eigentlichen sinn und zweck energetischer renovation und deren wirtschaftlichkeit.

auf dem arlberg wurden die wichtigen Fragen gestellt – und beantwortet: welche chancen und risiken werden für den Markt

der energetischen sanierung zu erwarten sein? unter welchen politischen und ökologischen rahmen-

bedingungen muss energetische sanierung stattfinden? welche rolle spielen die gesetzlichen Vorgaben

(eneV)? in welcher höhe sind Fördermittel zu erwarten?

unternehmen müssen in diesem themenfeld heute zu-hause sein, um in dem dynamischen Marktumfeld zu bestehen.

Der besuch beim 34. uponor kongress fand statt in gewohnt ansprechender atmosphäre und fachlich exzel-lentem umfeld. Die teilnehmer nutzten die europaweit unvergleichliche persönliche Plattform für branchenglei-chen und interdisziplinären erfahrungsaustausch. sie konnten ihr bestehendes netzwerk beleben und neue Verbindungen zu experten ihrer branche knüpfen.

Energetische Sanierung 3.0Die Zukunft energetischer Gebäudesanierung – im Spannungsfeld zwischen Politik, Ökonomie und Ökologie

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Georg Goldbach

„ihr seid blind!“, ruft der businessexperte hermann sche-rer mittelständischen unternehmern zu. Der top-referent des 34. uponor-kongresses meint mit dieser provokanten aussage, dass die meisten Menschen und unternehmen chancen nicht erkennen und deshalb im Mittelmaß stecken.

ich bin mir sicher, für die teilnehmer des diesjährigen branchentreffens auf dem arlberg gilt das nicht. Denn hier wird seit mittlerweile 34 Jahren ein ganz wertvolles gut gehandelt: unternehmerische Perspektiven!

es war dennoch gut, dass hermann scherer die Problematik des „chancen erkennens“ angesprochen hat. schließlich drehte sich eine woche lang alles um ein thema, bei dem die chancen nicht so klar auf der hand liegen: die zukunft energetischer gebäudesanierung.

was wir in unserem kongress-Motto mit dem „span-nungsfeld zwischen Politik, Ökonomie und Ökologie“ for-muliert haben, bedeutet ja ganz konkret: welche wirt-schaftlichen Perspektiven kann man wie realisieren, wenn die politischen und ökonomischen rahmenbedingungen schwierig sind – und sich immer wieder ändern?

hochkarätige referenten haben den teilnehmern lösungs-wege skizziert, auf sackgassen hingewiesen, indem sie das kongressthema aus unterschiedlichen blickwinkeln analysiert haben.

Dabei ging es um die erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung. um die bedeutung der gebäude bei der energiewende. um politische und wirtschaftliche rahmenbedingungen – und hier vor allem um die ent-wicklungen und Perspektiven des heizungsmarktes. schließlich wurden die Vorteile geothermischer wärme-pumpenanlagen erörtert und im kundenworkshop über Deckenkühlsysteme im gewerbebau diskutiert.

rund um die Fachbeiträge, die workshop-tage und die Podiumsdiskussion konnten die teilnehmer wieder netz-werke bilden und beleben.

Mit dieser kombination aus Fachwissen und netzwerkbil-dung war der uponor-kongress sicher auch in seinem 34. Jahr eine gelungene Veranstaltung.

uponor bedankt sich bei allen referenten und teilnehmern für ihre hervorragenden beiträge und inspirierenden Dis-kussionen in Vorträgen und workshops. bei dem team des arlberg-hospiz bedanken wir uns für den wieder gelunge-nen rahmen.

Vorwort

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Hermann Schererwirtschaftsexperte und buchautor

Jens Pfafferotthochschule offenburg

Florian KagererFraunhofer ise

Hans ErhornFraunhoferinstitut für bauphysik (ibP) stuttgart, abteilungsleiter wärmetechnik

Andreas Lückehauptgeschäftsführer des bDh

Dr.-Ing. Michael Güntheruponor gmbh, haßfurt

Referenten

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interview mit hermann scherer

Ihr seid blindPlädoyer für Probleme

Herr Scherer, wir suchen nicht erst seit Finanzkrisen nach neuen Chancen und Möglichkeiten. Sie schrei-ben das Buch „Glückskinder“ und behaupten, wir sind nicht in der Lage Chancen zu erkennen und stecken deshalb im Mittelmaß. Warum behaupten Sie das und was haben Sie gegen das Mittelmaß?ich habe nichts gegen das Mittelmaß, im gegenteil es hilft den anderen außergewöhnlich zu sein, es ist nur langweilig. Die meisten Menschen suchen erfolg, dabei liegen die chancen auf der straße. sie kennen den spruch „Das geld liegt auf der straße.“ Das ist nicht wörtlichgemeint, doch die chancen, die uns dazu führen, liegen tatsächlich auf der straße. Die meisten Menschen jam-mern über Probleme und sehen die chancen nicht, weil sie glauben, dass chancen im leuchtenden gewand kom-men. oft merken die Menschen dabei nicht, dass diechancen direkt vor ihnen liegen. sie sehen die bäume vor lauter wald nicht.

Sie meinen „Wald vor lauter Bäumen“ und wie sehen wir nun die Chancen?wir sehen die bäume vor lauter wald, die chancen vor lauter Problemen nicht. was wir sehen sind schwierigkei-ten, krisen und Probleme - an unserem arbeitsplatz, bei unseren Prozessen, unseren kunden und wir verbringen noch mehr zeit damit auf den unternehmensfluren

darüber zu jammern. Dabei ist jedes Problem eine chance in einem „negativen“ gewand.

ein Problem ist eine gelegenheit in arbeitskleidung. Pro-bleme sind chancen. ein anderes wort für chance: Problem. Die welt ist voller Probleme und damit voller chancen. solange es Probleme gibt, gibt es chancen. gäbe es keine Probleme, gäbe es nichts zu tun. was, wenn sichProdukte von alleine verkaufen ließen? wozu dann der außendienst? wer kleine Probleme lösen kann, wird klei-ne wertschöpfung erzielen, wer große Probleme lösen kann, der wird .... Je größer die Probleme, desto größer die wertschätzung ihrer lösung. Je größer die wertschät-zung ihrer lösung desto größer ist die wertschöpfung. Je größer ihre Problemlösungskompetenz ist, desto größer sind Menge, Marktanteil und Marge.

wer zentrale Marktprobleme sichtbar besser löst als andere, der regt einen kybernetischen kreislauf an, mit dem er einen erfolg nicht verhindern kann! nirgends wachsen wir besser als im garten unserer Probleme. also wünsche ich ihnen Probleme an denen sie fast, zugegeben nur fast ersticken. wenn wir chancen entdecken wollen, dann dürfen wir uns nicht auf die chancen konzentrieren, sondern auf die Pro-bleme.

businessexperte hermann scherer meint,

die meisten Menschen und unternehmen

sind zu blind um chancen zu erkennen und

deshalb stecken sie im Mittelmaß.Hermann Scherer

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interview mit hermann scherer

Wir sollen uns also auf die Probleme konzentrieren?Die Qualität unseres lebens hängt doch davon ab, mit welcher Qualität von Problemen wir umgehen können. wir entscheiden ein leben lang, wie weit wir uns entwi-ckeln wollen, wie weit wir diese treppe nach oben steigen. Je höher wir kommen desto besser die aussicht.im Versuch des unmöglichen ist doch das Mögliche erst entstanden. ihr Problem ist nicht ihr Problem. sie glauben nach der lösung wären sie glücklich. Das stimmt nicht, denn dann kommt das nächste Problem. ihr Problem ist in wahrheit, dass sie glauben ihr Problem sei ihr Problem. ihr Problem ist, dass sie glauben, keine Probleme im le-ben haben zu dürfen. aber dann wäre ihr leben doch stinklangweilig. Menschen, die keine Probleme haben,liegen auf dem Friedhof. Dabei ist das größte Problem der Deutschen, kein Problem zu haben.

sie sind nicht allein mit ihrem Problem und sie allein sind nicht das Problem. Deswegen machen sie sich bewusst, Probleme sind lebenslektionen, aufgaben, ereignisse, situationen, die passieren. wenn sie die lösen, erhöhen sie ihre lebensqualität.

Sie bleiben dabei, dass wir unfähig sind Chancen zu entdecken?Ja, größtenteils schon - weil wir es gar nicht lernen. unser schulsystem hat – nicht nur diesbezüglich – versagt. immer wieder liest man berichte darüber wie viele Deutsche in armut leben. ich will weder die schicksale, noch die tra-gischen umstände leugnen, dennoch stelle ich mir die Frage, ist es nicht machbar, dennoch etwas zu tun. Mir ist nicht ganz klar, warum Menschen so oft glauben, dass nichts geht.

ich habe bisher alle meine Firmen mit maximal 2.500 euro gegründet. ich komme nicht aus behütetem elternhaus mit sondervorteilen, sondern habe meine ersten fünf Mark als gläsereinsammler in einer Diskothek verdient und wäre erst später zum gläserabwäscher befördert worden. was

lässt Menschen in hartz iV, Frust und langeweile verharren, statt sogar zum Millionär zu werden? welches gen ist da-für verantwortlich, dass wir Menschen eine innerliche handbremse haben?

ich bewundere immer den jungen Mann vor dem ikea in eching. er passt die leute zwischen ausgang und Parkdeck ab und bietet ihnen freundlich an, ihnen beim tragen zu helfen. augerüstet ist er mit Verpackungsmaterialien, schnüren und Messer. Damit hilft er den leuten, die mal wieder mehr eingekauft haben als sie mit zwei händen transportieren können, ihre neuerworbenen schätze zum auto zu bugsieren und transportfertig zu machen.

eigentlich ist er ein bettler. aber eigentlich ja gerade auch wieder nicht, denn er fragt nie nach geld. er tritt als char-manter, gut gelaunter, hilfsbereiter junger Mann auf. er würde auch lächeln, wenn er kein trinkgeld bekäme. aber er bekommt immer eins. und nicht zu knapp. ich habe ihn beobachtet, und ich schätze, dass sein stundenlohn klar höher ist als der der angestellten drinnen im ikea. er hat Probleme in chancen umgewandelt.

Wir müssen also die Weltanschauung bezüglich un-serer Probleme ändern?Ja, die gefährlichste aller weltanschauungen ist ja die weltanschauung der leute, die die welt nicht angeschaut haben. als ich die Firmen meiner eltern übernahm, gab es eine herausforderung. es fiel mir schwer, mit den damals knapp 30 Mitarbeiterinnen umzugehen. nach meinem betriebswirtschaftsstudium hatte ich zwar viel über break-even-Points und return on investments gelernt, jedoch keine ahnung, was ich mit knapp 30 weiblichenMitarbeiterinnen tun sollte, insbesondere dann, wenn die mit Migräne oder anderen mir unbekannten Problemen auf mich zukamen. so ging ich in einen kommunikations-kurs, um zu lernen, was neben der betriebswirtschaft noch für eine unternehmensführung wichtig ist. Dort wurde mir wieder klar, welche Probleme andere

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interview mit hermann scherer

Menschen hatten, mit den Mitarbeitern umzugehen, so dass ich von da an parallel nicht nur als unternehmer mit schlussendlich 100 Mitarbeitern, sondern gleichzeitig auch als trainer für Persönlichkeitsentwicklung einigesbewegen durfte.

später durfte ich feststellen, dass es zeitungsverlagen schwer fällt, eine leserblattbindung zu generieren. Daher gründeten wir die Firma unternehmen erfolg (www.unter-nehmenerfolg.de), die wiederum Marktführer darin wur-de, Vortragsveranstaltungen in 42 städten für Verlage durchzuführen.

Der Markt der redner war wiederum durch intransparenz geprägt, also gründeten wir das Deutsche rednerlexikon und erkannten, dass es nicht nur darum ging, die infor-mationen über die redner in lexika abzudrucken, sondern die redner auch zu vermitteln und somit gründeten wir eine redneragentur Vortragsimpulse, http://www.unter-nehmenerfolg.de/vi/index.php. hier können sie sich aus über 1.000 rednern die besten aussuchen. Doch ein Pro-blem zieht das nächste nach sich.

redner brauchen räume, hotels oder Veranstaltungsorte, also ist das Deutsche hotellexikon nicht weit um auch dieses Problem zu lösen. sie wissen, worauf ich hinaus will. Jedes Problem ist in wirklichkeit eine chance. Die lösung ergibt aber gleichzeitig wieder neue Probleme, die dann wieder gelöst werden sollen, sowohl im kleinen als auch im großen.

Die besonderheit dabei liegt nicht darin, die chancen zu sehen, sondern die Probleme zu sehen. und die Probleme sehen wir dann gut, wenn wir die umstände nicht so an-nehmen, wie sie sind.

Wie sollten wir dann mit den Umständen umgehen?Vor kurzem organisierten zwei meiner Mitarbeiterinnen eine tagung. bestens vorbereitet von a bis z mit allen

möglichen detailliert ausgearbeiteten Möglichkeiten. Von der begrüßungsmappe bis hin zum Fläschchen wasser für die heimreise inklusive gummibären und sonstigen an-nehmlichkeiten war alles organisiert. ich durfte selbst für die anwesenden ein kleinen Vortrag halten und fragte vor der Veranstaltung meine Mitarbeiter, warum dieser tisch hier im raum sei? warum ist dieser Fernseher im raum? was wollt ihr an dem Fernseher zeigen? was wollt ihr an dem tisch demonstrieren und warum ist da hinten dieser aufbau?

Die antwort meiner Mitarbeiter: „Der stand vorher schon da.“ ich fragte daraufhin: „braucht ihr denn diesen Fern-seher?“. sie verneinten diese Frage. also räumten wir dieunnötigen Dinge raus und hatten plötzlich wesentlich mehr Platz, in dem eh schon beengten raum. sie hatten die Fähigkeit, sich den Dingen gut anzupassen. einerseits sehr wichtig, aber ganz häufig nehmen wir die umstände einfach nur so hin wie sie sind, obwohl wir sie ändern könnten.

„Das war schon so.“, „Das war schon immer so.“, „Das haben wir schon immer so gemacht.“, „Das wurde uns vorgegeben.“, das sind die aussagen, die wir dann hören. wir sind zu wenig rebell, um uns gegen die Dinge, die uns vorgegeben werden, zu wehren. genauso ist unserleben. wir nehmen die umstände wie sie sind, wir nehmen den tagungsraum wie er ist. so ist unser leben. statt im tagungsraum stehen wir nur im lebensraum und nehmen zu häufig den lebensraum so wie er ist, als ihn so zu gestalten, wie er für unsere bedürfnisse sein sollte.

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Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

Erfolgsfaktoren in der ener-getischen Gebäudesanierung: Optimale Abstimmung zwischen Bauphysik und innovativer Anlagentechnik.

Die Planung anspruchsvoller sanierungskonzepte steht im spannungsfeld politischer rahmenbedingungen, steigender energiekosten und der Verknappung der Primärenergie-träger sowie der Forderung nach einem hohen nutzungs-komfort. gleichzeitig soll das sanierungsprojekt auch wirtschaftlich nachhaltig sein. Die informationsflut, eine breite auswahl an sanierungskonzepten und verfügbaren gebäudetechnischen lösungen sowie persönliche Präfe-renzen der Projektbeteiligten und vielfältige erwartungen an das spezielle Projekt machen es zudem schwierig, eine entscheidung für eine optimale kombination zu finden.

Dieser artikel stellt in diesem komplexen kontext zu-nächst einige möglichst objektive eckdaten zusammen und versucht darauf basierend grundsätze zur auswahl von sanierungsvarianten zu entwickeln. Die auswahl soll dabei einerseits den energiewirtschaftlichen grundforde-rungen wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und um-weltverträglichkeit folgen. andererseits sind im kontext nachhaltigen bauens in diesem zusammenhang auch die aspekte behaglichkeit und ressourcenschonung zu be-rücksichtigen [Dgnb 2012]. eine gemeinsame bewertung von gebäude bzw. bauphysik und anlagentechnik gelingt mit einer gemeinsamen Darstellung von komfort (nutzer), nutzenergiebedarf (gebäudestandard) und Primärener-giebedarf (anlageneffizienz) getrennt für den heiz- und den kühlfall [kalz 2010].

Motivation – EnEV 2009 Die europäische gemeinschaft fordert in der richtlinie 2010/31/eu vom 19. Mai 2010 über die gesamtener-gieeffizienz von gebäuden ePbD 2010 „den energiever-brauch in der union bis 2020 um 20 % zu senken“ und fordert in artikel 9 konkret, dass „die Mitgliedstaaten ge-währleisten, dass bis 31. Dezember 2020 alle neuen ge-bäude niedrigstenergiegebäude sind.“

als nationale umsetzung der ePbD fordert das energie-einsparungsgesetz (aktuelle Fassung: eneg 2009) einen energiesparenden wärmeschutz bei zu errichtenden ge-bäuden, eine energiesparende anlagentechnik bei gebäu-den und einen energiesparenden betrieb von anlagen, definiert anforderungen an bestehende gebäude und führt den energieausweis ein. Die energieeinsparverord-nung eneV regelt die praktische umsetzung dieser politi-schen Forderung.

Die eneV löste mit inkrafttreten die wärmeschutzverord-nung (wschV) und die heizungsanlagenverordnung (heizanlV) ab und fasste sie zusammen. in den beiden Fassungen eneV 2002 und eneV 2004 wurde zunächst nur der Primärenergiebedarf für die heizung begrenzt. Mit inkrafttreten der eneV 2007 wurde die primärenerge-tische gesamtbilanzierung für heizung, kühlung, lüftung und beleuchtung eingeführt. gleichzeitig wurde das so genannte referenzgebäudeverfahren eingeführt, um die komplexen anforderungen aus der gesamtbilanzierung bewerten zu können. als rechenverfahren ist seitdem die

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Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

Din V 18599 (aktuelle Fassung vom Dezember 2011) für wohn- und nichtwohngebäude und als alternatives re-chenverfahren für wohngebäude auch die Din V 4108- 6 in Verbindung mit der Din V 4701-10 in der Fassung vom Juni bzw. august 2003 vereinbart. Die eneV 2009 hat die anforderungen an gebäude und anlagentechnik ver-schärft. Die nächste Fassung eneV 2012 ist bereits ange-kündigt und wird der Forderung nach einer weiteren re-duzierung des energiebedarfs für den gebäudebetrieb entsprechen.

Für die energetische gebäudesanierung gilt – unter be-rücksichtigung komplexer nebenbedingungen – die re-gelung, dass der (spezifische) Primärenergiebedarf 40 % höher als bei einem neubau liegen darf: qp,sanierung ≤ 1,4·qp,ref.geb.

Mit Din V 18599 steht zwar ein durchgängiges nachweis-verfahren zur Verfügung. in der täglichen Planungspraxis haben sich allerdings zahlreiche Probleme bei der anwen-dung dieses umfangreichen berechnungsverfahrens herausgestellt. neben dem zeitlichen aufwand für die fehleranfällige eingabe aller Planungswerte stehen die gekoppelte berechnung einzelner energieströme (z.b. wärmeverluste der Verteilung als interne wärmegewinne) und die fehlende Möglichkeit, innovative anlagenkon-zepte (z.b. betriebsführungskonzepte für blockheizkraft-werke) bewerten zu können, in der kritik [bbr 2011].

Dem Vorteil eines vergleichenden bewertungsverfahrens auf basis des referenzgebäudes steht der nachteil ge-genüber, dass kein allgemeingültiger standard in Form eines spezifischen energiebedarfs quantifiziert werden kann. als anhaltswert kann ein typisches einfamilienhaus gelten. Dieses erfüllt die anforderungen der eneV 2009 in etwa mit einem spezifischen nutzwärmebedarf qh,b von 50 kwhth/m²a für heizen und warmwasser und einem spezi-fischen Primärenergiebedarf qh,p von 60 kwhprim/m²a bei einer anlagenaufwandszahl ep von knapp 1,2.

wie können bauphysik und innovative anlagentechnik unter diesen rechtlichen rahmenbedingungen und unter Verwendung eingeführter normen und richtlinien mög-lichst optimal aufeinander abgestimmt werden?

Marktsituation: Energetische Gebäudesanierung Der endenergieverbrauch Deutschlands lag im 2008 bei rund 2500 twh endenergie [ageb 2010]. Davon entfie-len 29 % auf den wärmeverbrauch für raumheizung und 5 % auf die warmwasserbereitung. 70 % dieses wärme-verbrauchs entfallen auf private haushalte, ein gutes Fünftel auf den bereich gewerbe, handel, Dienstlei-stungen (ghD) und etwa 7 % auf industriegebäude. kli-makälte fällt nahezu ausschließlich in den bereichen ghD und industrie an und macht mit rund 1,5 % nur einen bruchteil des gesamtenergieverbrauchs für die energie-dienstleistung heizen, warmwasserbereitung und klima-kälte aus.

basis für die beschreibung des wohngebäudebestands ist die gebäudetypologie des instituts für wohnen und um-welt in Darmstadt [iwu 2011]. Die energetisch relevante Qualität der einzelnen gebäudetypen ist dort jeweils für den erbauungszustand, d.h. ohne die berücksichtigung zwischenzeitlicher sanierungsmaßnahmen, beschrieben.

Die äquivalente Vollsanierungsrate berücksichtigt gewich-tete teilsanierungen und stieg für den altbaubestand bis baujahr 1978 von 0,5 % in 1976 auf 2,2 % in 2006, [bMVbs 2007] und [technomar 2005]. eine energetische bewertung der durchgeführten Maßnahmen kommt zu dem ergebnis, dass die gesetzlichen anforderungen für neubauten aus dem jeweiligen sanierungsjahr in der re-gel als Maßstab für sanierungen genommen werden. Die Dämmstoffdicken bei der nachträglichen Dämmung der gebäudehülle liegen im Mittel ca. 16 % unter den Dämm-stoffdicken bei neubauten, die im gleichen zeitraum er-richtet werden [Diefenbach 2010].

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Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

Die sanierungsqualität beschreibt das Verhältnis aus ein-gespartem energieverbrauch aufgrund einer energe-tischen Vollsanierung zu dem ursprünglichen energiever-brauch und liegt bei 35 % [schlesinger 2010]. Diese einschätzung ist auf den gebäudebestand im bereich ge-werbe, handel, Dienstleistungen (ghD) und industrie übertragbar [schlomann 2011]. insgesamt sind seit 1976 bis heute nur knapp 30 % des altbaubestandes bzw. 18 % der bestandsgebäude energetisch auf den Mindeststan-

dard des jeweiligen sanierungsjahres saniert worden [iwu 2007].

im Forschungsprogramm ensan werden beispielhafte sa-nierungsvorhaben messtechnisch begleitet und evaluiert. Diese Projekte wurden unter marktüblichen bedingungen ohne investitionskostenzuschuss realisiert und erreichen eine reduzierung des heizwärmebedarfs von mindestens 50 % bis zu 90 %, siehe bild 1.

Bild 1 gemessener heiz-wärmeverbrauch ausgewählter sanierungsprojekte im Forschungsprojekt ensan

Quelle: Fraunhofer ibP, erhorn und reiß

Gebäude

kleine wohn gebäude

inner städtische gebäude

große gebäudekomplexe

büro- und Verwal-tungsgebäude

bildungsstätten

beherbergungs-gebäude

sonstige gebäude

Heizwärmeverbrauch [kWh/m²a]

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275

Vor der sanierungnach der sanierungnach der sanierung,Vorhaben abgeschlossen

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Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

eine weitere erfahrung vieler Planer mit sanierungspro-jekten wurde in zwei anderen Forschungsprojekten quan-titativ belegt: in energieffizienten gebäuden spielt das nutzerverhal-

ten eine große rolle. so lag der nutzwärmeverbrauch für raumwärme und warmwasser in sieben bauglei-chen Passivhäusern mit identischer heizungstech-nischer ausstattung und vergleichbarer nutzerstruktur um den Faktor 4 auseinander [bühring 2001].

unterschiedliche sanierungsstrategien können zu ähn-lichen ergebnissen führen. Die sanierung zweier bau-gleicher altbauten mit dem ziel einmal einen spezi-fischen Primärenergiebedarf von 40 und einmal von 60 kwh/(m² a) zu erreichen, lieferte trotz unterschied-licher technologien mit 57,7 bzw. 64,0 kwh/(m² a) sehr ähnliche Messwerte nach der sanierung [kagerer 2011].

Die energetische gebäudesanierung zeigt kein einheit-liches bild. Die sehr unterschiedlichen erfahrungen aus dem Planungs- und baualltag mit einzelprojekten spie-geln sich in der heterogenen Marktsituation, den unter-schiedlichen sanierungserfolgen, den vielfältigen (über-wiegend bekannten) hemmnissen [schulz 2011] und dem unzureichend genutzten Potenzial [bürger 2011] wider.

wie finden die Projektbeteiligten das passende konzept für die gebäudesanierung?

Marktsituation: Innovative Anlagentechnik Die beheizungsstruktur von bestandsgebäuden (48,7 % erdgas und 29,8 % heizöl am endenergieverbrauch) und die Verkaufszahlen von heizungsgeräten (68,9 % erdgas und 18,2 % heizöl) zeigen deutlich, dass vor allem gas und Öl nach wie vor eine zentrale rolle in der wärmebe-reitstellung einnehmen. zunehmend bemerkbar machen sich – insbesondere im neubau – die anteile von elektri-schen wärmepumpen (8,6 %) und biomasseheizungen (4,3 %). Der anteil der Fernwärme am heizungsmarkt

bleibt bei ca. 12 % nahezu konstant, [ageb 2010] und [bDh 2012].

Die solarthermische wärmebereitstellung hat zwar immer noch einen sehr geringen anteil von weniger als 0,5 % bezogen auf den gesamtwärmebedarf. Dennoch zeigen jährliche wachstumsraten um 1 % der installierten Flächen und die tatsache, dass etwa ein Drittel der verkauften heizungsanlagen in kombination mit solarthermie in be-trieb genommen wird, eine hohe käuferakzeptanz [bsw 2010]. Dabei sind 70 % der anlagen kombianlagen [bMu 2010].

sowohl im bereich der wärme- als auch der kältebereit-stellung ist die kontinuierliche weiterentwicklung der an-lageneffizienz zu beobachten, die sich auch am Markt etabliert. so hat beispielsweise die einführung von Öl- und gas- brennwertheizungen zu einem massiven rück-gang der niedertemperaturtechnik geführt.

trotz steigenden Marktanteils bleibt die Marktdurchdrin-gung innovativer energiebereitstellungssysteme wie kraft- wärme- kopplung oder reversibler wärmepumpen mit erdwärmenutzung gering.

wie findet ein Planer die richtige anlagentechnik im sa-nierungsprojekt?

Energieeffizienz in der Sanierung oft entscheiden schon im Vorfeld ganz praktische Überle-gungen die sanierungstiefe: soll die sanierung im be-wohnten zustand bzw. bei laufendem (büro- )betrieb durchgeführt werden?

in der studie „advances in housing retrofit“ [iea task 37, 2011] werden Prozesse, konzepte und technologien evaluiert. Viele technische Detaillösungen informieren über die notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und umsetzung der bautechnischen sanierung insbesondere

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Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

im hinblick auf luftdichtheit und wärmebrücken. gelun-gene beispiele für den nachträglichen einbau von lüf-tungsanlagen zeigen ganz unterschiedliche technische lösungen mit reinen abluft und zu- und abluftanlagen mit wärmerückgewinnung auf. auf basis einer reduzierten heiz- und kühllast können innovative anlagenkonzepte besonders effizient eingesetzt werden, um den energie-bedarf zu decken. zum einsatz kommen luft-und wasser-geführte Verteilsysteme, die neben konventioneller anla-gentechnik u.a. mit kleinen bhkws, wärmepumpen, biomassekesseln oder kombisystemen und immer in kom-bination mit solarthermischer oder photovoltaischer ener-gieerzeugung betrieben werden. Die energiewirtschaft-liche analyse der 60 internationalen Projekte zeigt das hohe Potenzial einer anspruchsvollen gebäudesanierung mit angepasster anlagentechnik auf. sollen sanierungs-projekte als nullenergiegebäude ausgeführt werden, muss die verbrauchte (Primär- )energie vor ort durch eine ent-sprechende erzeugung im Jahresverlauf ausgeglichen werden, siehe bild 2.

Das Projekt „towards zero energy solar buildings“ [iea task 40, 2011] stellt internationale Projekte zum kli-maneutralen wohnen und arbeiten vor. grundsätzlich können gebäude energieautark realisiert werden. Die Monte- rosa- hütte (2009) in den walliser alpen oder das energieautarke solarhaus (1992) in Freiburg sind promi-nente beispiele für diese extreme Form. um aber einer-seits den bedarf an energiespeichern und andererseits das risiko eines Versorgungsausfalls zu minimieren werden nullenergiegebäude mit netzkopplung ausgeführt. ne-ben dem bilanziellen energieausgleich im laufe eines Jahres stellt sich auch die Frage, wie stark das stromnetz entlastet bzw. belastet wird. Der grad der eigenbedarfs-deckung dient dabei als gutes unterscheidungsmerkmal. bild 3 zeigt Messwerte aus zwei nullenergiegebäuden mit unterschiedlicher Versorgungsstrategie. während das eine gebäude im sommer mehr strom erzeugt als benötigt wird und im winter strom aus dem öffentlichen netz be-zieht, weist das andere gebäude eine weitgehend ausge-glichene bilanz aus bezug und erzeugung auf.

Bild 2 nullenergiekonzept. reduzierung des energiebedarfs und lokale energie-erzeugung (am gebäude).

prim

ary

ener

gy c

redi

ts [

kwh/

m²a

]

primary energy demand [kwh/m²a]

00 50 100 150 200

50

100

200

150

net zero energy

demand reductiongene

ratio

n

Bild 3grad der eigenbe-darfsdeckung als unterscheidungs-merkmal für zwei nullenergiegebäude mit unterschiedlicher Versorgungsstrategie. Quelle: Voss, 2011

Jan Dec0

5

10

15

20% generation load

Jan Dec0

5

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20% generation load

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.022

Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

eine wesentliche erfahrung aus dem betrieb gebäude-technischer anlagen ist das erfolgskonzept „keep it simple!“ [Voss 2007]. grundsätzlich erreichen einfachere, über-schaubare systeme eine höhere energieeffizienz und wirtschaftlichkeit. Viele unter Marktbedingungen reali-sierte gebäude zeigen, dass es möglich ist auch in der sanierung eine sehr hohe energieeffizienz im zusammen-spiel von gebäude und anlagentechnik zu erreichen.

wie energieeffizient soll das gebäude nach der sanierung sein? soll das gebäude auch eine möglichst ausgegli-chene leistungsbilanz aufweisen oder sogar netzreaktiv sein?

Kosteneffizienz in der Sanierung ein wesentliches hemmnis bei der umsetzung energetisch anspruchsvoller sanierungsvorhaben ist die wirtschaft-lichkeit. allerdings weisen positive erfahrungen aus vielen dokumentierten sanierungsprojekten nach, dass diese Projekte wirtschaftlich umgesetzt werden können. im Pla-nungsalltag werden jedoch zu Projektbeginn allzu oft einzelentscheidungen getroffen, ohne dass das gesamt-projekt bewertet wird. Damit ist es oft schwierig, gebäu-desanierung und anlagentechnik optimal aufeinander ab-zustimmen und eine kosteneffiziente gesamtlösung zu finden. zunächst sollen die beiden schritte gebäudesa-nierung und anlagentechnik getrennt voneinander be-wertet werden.

eine umfangreiche analyse der wirtschaftlichkeit von ein-zelmaßnahmen zum wirtschaftlich gebotenen und zu-kunftsweisenden wärmeschutz zeigt auf, dass viele Maß-nahmen dann vorteilhaft umgesetzt werden können, falls „ohnehin- Maßnahmen“ zur gebäudesanierung anstehen [bbr 2008]. Die energieeinsparkosten werden mit ty-pischen ansätzen nach der annuitätenmethode (nach VDi 2067) berechnet. Demnach sind Dämmstärken zwischen 12 und 36 cm je nach einsatz an kellerwand, außenwand oder Dach wirtschaftlich sinnvoll. eine sanierung mit

3-fach- Verglasung ist heute – überall dort, wo konstruktiv möglich – stand der technik und wirtschaftlich in jedem Fall sinnvoll. Der einsatz von lüftungsanlagen wird bei der energetischen gebäudesanierung immer mehr zum standard. ob dabei eine abluftanlage oder eine zu- und abluftanlage mit wärmerückgewinnung eingesetzt wird, ist häufig weniger eine Frage der kosten als der realisier-barkeit.

ähnlich komplex stellt sich die wirtschaftlichkeitsbetrach-tung für die anlagentechnik dar. es gehört zum Pla-nungsalltag wirtschaftlichkeitsanalysen für komplette heizungs- , lüftungs- und klimakonzepte einschließlich Übergabesystem zu erstellen. oft sind die unterschiede alternativer Versorgungskonzepte in hinblick auf die Jah-reskosten gering. Das spiegelt sich letztlich darin wider, dass die unterschiedlichsten Versorgungskonzepte auf ähnliche bedarfsstrukturen angewendet werden. neben (subjektiven) Präferenzen geben dann oft die investiti-onskosten den ausschlag für eine bestimmte Variante. Daher sind gebäudesanierung und anlagentechnik in vie-len Projekten nicht optimal aufeinander abgestimmt und die energieeffizienz der gesamtlösung entspricht dann nicht dem energiewirtschaftlichen optimum.

Die studie „kosten und Potenziale der Vermeidung von treibhausgasemissionen in Deutschland“ [Mckinsey 2009] weist für das basisszenario 2008 im gebäudesektor den einsatz neuer heizungssysteme (in sanierten und

unsanierten gebäuden), effizientere lüftungsantriebe, verbesserte Motoren und effizientere lüftungssysteme und eine 7 l- sanierung bestehender gebäude mit negativen co2-Vermeidungskosten, also gewinnbrin-gend aus,

Passivhäuser als kostenneutrale investition in eine effizienztechnologie aus sowie

optimierte und regenerative klimasysteme und lüf-tungssysteme für wohngebäude mit moderaten co2-Vermeidungskosten aus.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 23

Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

Vor dem hintergrund der erfahrung aus anspruchsvollen sanierungsprojekten erscheint die einordnung der opti-mierten klimasysteme sowie der lüftungssysteme für wohngebäude etwas unklar. werden hier gesamtkonzepte bewertet, sind diese systeme eine grundvoraussetzung für eine nachhaltige sanierung unter berücksichtigung der behaglichkeit. Vor dem hintergrund der messtech-nischen analyse im ensan- Projekt [ensan 2012] und der bewertung der kosten für die Verbesserung der gebäude-hülle [bbr 2008] ist aus energiewirtschaftlicher sicht eine 4 l- sanierung anzustreben, wobei tatsächlich erreichbare spezifische heizwärmebedarf der kubatur des gebäudes jeweils anzupassen ist. auch eine studie der Deutschen energieagentur [dena 2011] kommt zu einem ähnlichen ergebnis: eine sanierung mit einer unterschreitung der eneV- anforderungen um 25% ist wirtschaftlich.

eine umfassende analyse der gesamtkosten eines sanie-rungsprojektes führt oft zu einer energiewirtschaftlich ef-fizienteren lösung als die bewertung der einzelmaßnah-men. Daher sollten die (vermeintlichen) kosten zu beginn eines Projektes nicht überbewertet werden. oft können so in der entwurfsplanung energieoptimierte szenarien entwickelt werden, die sich später als wirtschaftlichste lösung erweisen.

auf welcher basis wird über die Finanzierung und die wirtschaftlichkeit eines sanierungsprojektes entschieden?

Grundsätze zur Auswahl von Sanierungsvarianten ausgehend von den einzelaspekten bzw. den leitfragen einer energetischen sanierung, kann ein kritischer Pfad definiert werden, siehe bild 4. Dabei können nur in den ersten Planungsphasen die wesentlichen entscheidungen in bezug auf energie- und kosteneffizienz getroffen wer-den. Mit fortschreitenden Festlegungen im Projektverlauf wird der aufwand für änderungen immer höher: Daher ist es so wichtig, in einer vorgelagerten Projekt-

phase Projektziele und Planungsvorgaben möglichst frei von technischen (Vor- )Festlegungen zu definieren.

Die grundlagenermittlung (hoai Phase 1) legt die ba-sis für objektive entscheidungen fest.

im Vorentwurf (hoai Phase 2) sollten mehrere system-varianten präsentiert werden. auf grundlage einer entscheidungsmatrix, die die Projektziele berücksichtigt, kann ein system ausgewählt werden.

in der entwurfsphase (hoai Phase 3) können dann die hauptkomponenten spezifiziert und das sanierungs-konzept schließlich festgelegt werden.

in den folgenden Planungs-, genehmigungs-, bau- und inbetriebnahmephasen ist dann immer wieder auf die systemabstimmung zu achten. nur eine integrale Planung führt zu einer energiewirtschaftlich optimalen lösung.

es ist von zentraler bedeutung für den sanierungserfolg, dass die einzelnen sanierungsaspekte sowohl einzeln als

Bild 4schrittweise Vorge-hensweise bei der systemauswahl von sanierungsvarianten.

baukonstruktive Details beachten ht‘<0,5 w/m²k

sonnenschutz

nur- abluftanlage oder zu- und abluft mit wrg

teil- klimatisierung?

geringe wärmestromdichte niedertemperatursystem heizen und kühlen? Flächentemperierung

umweltenergie nutzen (rev.) wärmepumpe bhkw und kwkk therm. solar-energie solarstrom

Fass

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Fassade als installationsebene nutzen?

abstimmung optimieren!

Gebäudehülle LüftungskonzeptWärme- und Kälteübergabe

Wärme- und Kältebereitstellung

1 2 3 4

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.024

Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

auch gemeinsam berücksichtigt werden. wesentliche schnittstellen ergeben sich zwischen den bereichen ge-bäudehülle, lüftungskonzept, Übergabesystem und ener-giebereitstellung. Die Planungsschritte folgen dabei zu-nächst einer gewerkeweisen reihenfolge.

oft werden in sanierungsprojekten frühzeitig detaillierte rechnungen vorgelegt, die einzelne systemkonzepte fest-legen. solche entscheidungen sind z. b. „nur Fenstersa-nierung und Fassade streichen“, „zu- und abluftanlagen sind zu teuer“, „heizkörper sind flexibler als Flächentem-periersysteme“ oder „kombisystem gas-brennwertkessel mit solarthermischer wärmebereitstellung ist gut und günstig“. Da die berechnung des energiebedarfs jedoch der bedarfsentwicklung folgt und nur im gesamtzusam-menhang bewertet werden kann, siehe bild 5, wird damit (zu) früh ein sanierungskonzept festgelegt oder zumin-dest teilweise festgelegt. eine optimale abstimmung ist so kaum noch zu erreichen.

Bild 5berechnung des energiebedarfs in richtung der bedarfsentwicklung. in der gewerkeweisen abstimmung zwischen bauphysik und anlagentechnik ist der energiefluss zu berücksichtigen. Die energetische bilanzierung kann daher nur für das gesamtsystem erfolgen. eine (vorgezogene) teilanalyse kann so eine gesamtoptimierung verhindern. Quelle: bild 1- 1 in Din V 4701- 10:2003- 8, ergänzt

Berechnung des Energiebedarfs

t

s

V

c, e

i

h

d s g

Die entscheidungsfindung soll in den einzelnen Pla-nungsschritten gemäß bild 4 erfolgen. unter der annah-me eines typischen wohn- bzw. bürogebäudes aus den 1960er- und 1970er-Jahren können die folgenden an-haltspunkte bei der entwicklung eines sanierungskon-zeptes unterstützen: aus baupraktischen Überlegungen definiert die eneV

2009 für die sanierung von wohn- und nichtwohnge-bäuden keinen festen bezugswert, sondern bewertete einzelmaßnahmen. Für beide gebäudetypen können die in der eneV 2009 für neue wohngebäude angege-benen ht‘- werte zwischen 0,4 und 0,5 w/m²k aber auch in der sanierung technisch problemlos und wirt-schaftlich erreicht werden, wenn der gesamte eneV-Maßnahmenkatalog für sanierungsvorhaben (gemäß anlage 3 in eneV 2009) umgesetzt wird.

oft können im zuge der Fassadensanierung effiziente sonnenschutzkonzepte integriert werden. ein entspre-chender sonnenschutz schafft in Verbindung mit dem oben beschriebenen baustandard und einem (hybri-den) lüftungskonzept die Voraussetzung für ein kom-fortables raumklima in wohngebäuden ohne zusätz-liche kühlung. in bürogebäuden ist die reduzierung der (spezifischen) kühllast eine hauptbedingung für den energieeffizienten einsatz von umweltenergie zum kühlen.

ein maschinell unterstütztes lüftungskonzept ist grundvoraussetzung für eine energieeffiziente sanie-rung. wenn der Flur als installationsbereich zur Verfü-gung steht, können zu- und abluftleitungen oft mit wenig aufwand verlegt werden. ist dies nicht möglich oder sind viele kernbohrungen erforderlich, ist eine abluftanlage zur kontrollierten lüftung mit Über-strömöffnungen in der Fassade eine gute alternative. in bürogebäuden ist bei entsprechenden Vorausset-zungen auch der einsatz von fassadenintegrierten lüf-tungssystemen zu prüfen.

energiefluss energiebezug und energieeinspeisung

ÜbergabeVerteilung speiche-

rungerzeu-gung

end-energie

Primär-energie

nutzenergie(raumgrenze)

bilanzgrenze-raum

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 25

Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

reduzierte heiz- und kühllasten machen den einsatz von niedertemperatursystemen (niedertemperatur-heizkörper bzw. Ventilatorkonvektoren oder Flächen-temperiersysteme zum heizen und kühlen) besonders effizient möglich. sollen vorhandene systeme weiter-genutzt werden, können die systemtemperaturen ent-sprechend angepasst werden.

wenn die lüftung (als zusatzsystem) auch zum heizen, kühlen oder entfeuchten eingesetzt wird, muss einerseits das zusammenspiel der wasser- und luftge-führten Übergabesysteme berücksichtigt werden. andererseits ist unbedingt darauf zu achten, dass das temperaturniveau für die heiz- bzw. kühlregister dem temperaturniveau im wassergeführten system entsprechen.

wenn die sanierung im bewohnten/genutzten zustand erfolgen soll, sollte geprüft werden, inwieweit die wärme-, kälte- und luftverteilung in der Fassaden-ebene realisiert werden kann.

unter diesen Voraussetzungen stehen für die energiebe-reitstellung viele kombinationsmöglichkeiten zur Verfü-gung, die nur exemplarisch angesprochen werden können: biomasseheizungen profitieren von einem sehr gerin-

gen Primärenergieeinsatz und können wegen des not-wendigen speichers hervorragend mit solarther-mischen anlagen kombiniert werden, um den teillastbetrieb im sommer zu minimieren.

erdgekoppelte, reversible wärmepumpen nutzen hauptsächlich umweltenergie zum heizen und kühlen. sie können daher kostengünstig betrieben werden, sind aber verhältnismäßig teuer in der investition. bei korrekter auslegung des gesamtsystems ist die wärme- und kälteerzeugung primärenergetisch deutlich gün-stiger als konventionelle systeme mit kessel und ein-facher kompressionskältemaschine. in wohngebäuden bietet sich die kombination mit einer solarthermischen anlage wegen der höheren brauchwarmwassertempe-ratur und zur reduzierung des strombedarfs an.

kombisysteme mit brennwertkessel und solarther-mischer anlage sind im hinblick auf die investitionsko-sten eine günstige entscheidung.

Der einsatz kleiner bhkws in wohngebäuden ist kri-tisch zu hinterfragen. oft wird der betrieb energiewirt-schaftlich interessant, wenn mehrere gebäude (typi-scherweise reihenhäuser) gemeinsam versorgt werden können.

in Mehrfamilienhäusern und größeren nichtwohnge-bäuden mit entsprechendem grundlastanteil ist oft der betrieb eines größeren bhkws energiewirtschaftlich sinnvoll. wenn das bhkw mit einer solarthermischen anlage kombiniert wird, wird der anlagenbetrieb ein-geschränkt. Damit einhergehend reduziert sich auch die stromproduktion und i.d.r. die wirtschaftlichkeit. hier ist eine kombination mit einer solaren stromer-zeugung also sinnvoller.

eine kraft- wärme-kälte-kopplung ist nur dann ener-giewirtschaftlich rentabel, wenn energieerzeugung und bedarfsstruktur sehr gut harmonieren. wenn wär-me und kälte (evtl. gleichzeitig) bereitgestellt werden sollen, ist oft ein entsprechendes wärmepumpensy-stem mit der Möglichkeit zur wärmeverschiebung die bessere lösung.

eine Fokussierung ausschließlich auf den Dämmstandard ist im sinne einer nachhaltigen sanierung ebenso wenig erfolgsversprechend wie die ausschließliche Fokussierung auf eine möglichst effiziente energiebereitstellung. Für beide Maßnahmenpakete „bauphysik“ und „anlagen-technik“ gilt die 80/20-regel, nach der 80 % des erfolgs mit 20 % des aufwandes, die übrigen 20 % aber nur mit 80 % des aufwandes zu erreichen sind.

Mit einer sorgfältigen systemabstimmung in den ersten Projektphasen können einzellösungen verhältnismäßig einfach realisiert werden und das gesamtkonzept bleibt technisch überschaubar. so können gebäude unter Marktbedingungen zu niedrigstenergiehäusern bis hin zu null-energiegebäuden saniert werden [sartori 2012].

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.026

Jens Pfafferott und Florian kagerer – erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik.

wird die energieerzeugung im hinblick auf strom-, wär-me-, und kältebedarf sorgfältig abgestimmt und – je nach anlagenkonzept – mit solarer wärme-und / oder stromerzeugung kombiniert, können die gebäude bei ei-ner weitgehend ausgeglichenen (Jahres-)energiebilanz mit einem hohen eigendeckungsanteil betrieben werden.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.028

Page 29: Uponor kongressbuch 2012

Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 29

hans erhorn – Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

Die Bedeutung der Gebäude bei der Energiewende

Dem gebäudebereich kommt im hinblick auf die ziele der energieeinsparung und des klimaschutzes und damit auch innerhalb des energiekonzeptes der bundesregierung eine zentrale rolle zu. Der gebäudebestand in Deutschland umfasst unter anderem rund 18 Millionen wohngebäude mit ca. 40 Millionen wohneinheiten. Davon sind 75 Pro-zent vor der einführung der ersten wärmeschutzverord-nung 1979 errichtet worden. Diese gebäude sind oft gar nicht oder kaum energetisch saniert. Die überwiegende Mehrheit der heizungssysteme entspricht nicht dem stand der technik. Dazu kommen rund 1,5 Millionen nichtwohngebäude, davon rund 40.000 schulen. hier liegt ein enormes energieeinsparpotenzial. Dies wird be-sonders deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der gebäudebereich einen anteil von rund 40 Prozent am gesamten endenergieverbrauch in Deutschland hat.

Energieverbrauch für Heizwärme rund 40 Prozent der endenergie in Deutschland wird für heizwärme (raumwärme plus warmwasserbereitung) ver-braucht. Der überwiegende teil davon wird von privaten haushalten – das heißt in wohngebäuden – verwendet. Von 1990 bis 1996 stieg der endenergieverbrauch für heizwärme in privaten haushalten an. seit 1997 ist je-doch eine trendwende eingetreten. trotz weiterem zu-wachs der wohnfläche durch neubaumaßnahmen um über zehn Prozent sind die Verbrauchszahlen seitdem rückläufig und entsprachen 2006 in etwa dem stand von 1990. Der rückgang resultiert aus durchgeführten, so ge-nannten energetischen Modernisierungsmaßnahmen an der gebäudeaußenhülle sowie der effizienteren nutzung von energie zum heizen. somit ist es entgegen dem trend zum höheren wohnflächenverbrauch seit 1990 gelungen, die energieeffizienz des gebäudebestands um etwa 15 Prozent zu verbessern. Der co2-ausstoß privater haus-

halte im wohnbereich konnte durch diese effizienzsteige-rung und den verstärkten einsatz erneuerbarer energien von 1990 bis 2005 um 13 Prozent – das heißt um rund 16 Millionen tonnen – gesenkt werden. Die effiziente nut-zung von heizwärme trägt mit dazu bei, dass Deutschland in puncto energieeffizienz im internationalen Vergleich zu den führenden industriestaaten gehört.

Dass die anstrengungen zur Vermeidung von co2 und re-duktion von heizkosten nicht nachlassen dürfen, resul-tiert aus den weiterhin hohen co2-emissionen und Ver-brauchszahlen. hinzu kommt, dass der steigende anteil kleinerer haushalte und der zunehmende wohnflächen-konsum auch in zukunft zu einer wachsenden nachfrage nach heizenergie führen werden. solange diese entwick-lung anhält, kann der energieverbrauch in privaten haus-halten nur durch eine maßvolle energienutzung und ge-steigerte energieeffizienz reduziert werden.

Das Energiekonzept der Bundesregierung Deutschland soll in zukunft bei wettbewerbsfähigen en-ergiepreisen und hohem wohlstandsniveau eine der ener-gieeffizientesten und umweltschonendsten Volkswirt-schaften der welt werden. ein hohes Maß an Versorgungssicherheit, ein wirksamer klima- und umwelt-schutz sowie eine wirtschaftlich tragfähige energieversor-gung sind zugleich zentrale Voraussetzungen, dass Deutschland auch langfristig ein wettbewerbsfähiger in-dustriestandort bleibt. Mit dem energiekonzept formuliert die bundesregierung leitlinien für eine umweltscho-nende, zuverlässige und bezahlbare energieversorgung und beschreibt erstmalig den weg in das zeitalter der er-neuerbaren energien. es geht um die entwicklung und umsetzung einer langfristigen, bis 2050 reichenden ge-samtstrategie.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.030

hans erhorn – Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

entsprechend der koalitionsvereinbarung sollen bis 2020 die treibhausgasemissionen um 40 % und entsprechend der zielformulierung der industriestaaten bis 2050 um mindestens 80 % – jeweils gegenüber 1990 – reduziert werden. Dies bedeutet folgenden entwicklungspfad bei der Minderung der treibhausgasemission bis 2050: minus 55 % bis 2030, minus 70 % bis 2040, minus 80 % bis 95 % bis 2050.

bis 2020 soll der anteil der erneuerbarer energien am bruttoendenergieverbrauch 18 % betragen. Danach strebt die bundesregierung folgende entwicklung des anteils er-neuerbarer energien am bruttoendenergieverbrauch an: 30 % bis 2030, 45 % bis 2040, 60 % bis 2050.

bis 2020 soll der anteil der stromerzeugung aus erneuer-baren energien am bruttostromverbrauch 35 % betragen. Danach strebt die bundesregierung folgende entwicklung des anteils der stromerzeugung aus erneuerbaren ener-gien am bruttostromverbrauch an: 50 % bis 2030, 65 % bis 2040, 80 % bis 2050.

bis 2020 soll der Primärenergieverbrauch gegenüber 2008 um 20 % und bis 2050 um 50 % sinken. Das erfordert pro Jahr eine steigerung der energieproduktivität um durch-schnittlich 2,1 % bezogen auf den endenergieverbrauch. Die bundesregierung strebt an, bis 2020 den stromver-brauch gegenüber 2008 in einer größenordnung von 10 % und bis 2050 von 25 % zu vermindern.

im Verkehrsbereich soll der endenergieverbrauch bis 2020 um rund 10 % und bis 2050 um rund 40 % gegenüber 2005 zurückgehen.

Die szenarien die der entwicklung des energiekonzeptes zugrunde lagen belegen, die energetische sanierung des gebäudebestands ist der zentrale schlüssel zur Moderni-sierung der energieversorgung und zum erreichen der kli-maschutzziele.

Das zentrale politische ziel ist es deshalb, den wärmebe-darf des gebäudebestandes langfristig mit dem ziel zu senken, bis 2050 nahezu einen klimaneutralen gebäu-debestand zu haben. klimaneutral bedeutet für die bun-desregierung, dass die gebäude nur noch einen sehr ge-ringen energiebedarf aufweisen und der verbleibende energiebedarf überwiegend durch erneuerbare energien gedeckt wird. Dafür ist die Verdopplung der energe-tischen sanierungsrate von jährlich etwa 1 % auf 2 % er-forderlich.

bis 2020 will die bundesregierung eine reduzierung des wärmebedarfs um 20 % erreichen. Darüber hinaus strebt sie bis 2050 eine Minderung des Primärenergiebedarfs in der größenordnung von 80 % an.

im Juni 2011 wurde das energiekonzept durch ein eck-punktepapier weiterentwickelt, in dem weitere Maßnah-men zum beschleunigten umbau des energiesystems be-schlossen wurden. nach der bis dahin unvorstellbaren havarie von Fukushima wurde die rolle der kernkraft po-litisch neu eingeordnet. ein schnellerer ausstieg aus der kernenergie wurde beschlossen und von allen politischen kräften des landes getragen. Dies erforderte, dass der mit dem energiekonzept bereits angelegte grundlegende umbau der energieversorgung in Deutschland deutlich beschleunigt werden muss. Die im energiekonzept ange-legte strategische grundausrichtung zum umstieg auf en-ergieeffizienz und erneuerbare energien für eine sichere, umweltschonende und wettbewerbsfähige energieversor-gung bleibt unverändert gültig.

Die effizienzstandards für gebäude sollen ambitioniert erhöht werden. insbesondere soll mit der eneV 2012 bis 2020 eine schrittweise heranführung des neubaustan-dards an den künftigen europaweiten niedrigstenergiege-bäudestandard erreicht werden. Der bund geht mit gutem beispiel voran und errichtet neubauten bereits ab dem Jahr 2012 nur noch im niedrigstenergiestandard.

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hans erhorn – Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

Darüber hinaus soll ein sanierungsfahrplan für den ge-bäudebestand eingeführt werden. Dieser gibt als hand-lungsempfehlung eine orientierung für eigentümer, mit welchen sanierungsmaßnahmen der niedrigstenergie-standard bis 2050 auch für den gebäudebestand erreicht werden kann. bundesbauten sollen bei der reduzierung des energieverbrauchs eine Vorbildfunktion einnehmen.

Entwicklung des energiesparenden Bauens in Deutschland hat energiesparendes bauen eine lange tradition. seit mehr als 30 Jahren wird am gebäude der zukunft geforscht, das klimaneutral bewohnt werden kann. Das niedrigenergiehaus ist seit mehr als 15 Jahren gesetzlicher Mindeststandard für neubauten. Dank inten-siver Forschungs- und entwicklungsarbeiten ist es nun gelungen, gebäude soweit fortzuentwickeln, dass sie nicht mehr energieverbraucher, sondern energieerzeuger sind. Das effizienzhaus- Plus ermöglicht es, dass mit ihm im laufe eines Jahres mehr energie gewonnen wird, als das gebäude und seine nutzer verbrauchen.Die graphik verdeutlicht den entwicklungsverlauf des Pri-märenergiebedarfs von Doppelhäusern in den letzten 30

Jahren. Die untere kurve zeigt exemplarische Forschungs-vorhaben die zur Markteinführung verbesserter energie-niveaus initiiert wurden, während die obere die gesetz-lichen Mindestanforderungen dokumentiert. Die innovative baupraxis bewegt sich zwischen diesen beiden niveaus. es ist zu erkennen, dass zwischen Pilotanwen-dung und der gesetzlichen Festschreibung von verschie-denen niveaus eine Markteinführungsphase von 10 bis 15 Jahren üblich ist. Ferner kann man der graphik entneh-men, dass die innovative baupraxis sich stetig weiter ent-wickelt; allerdings die erschließbaren Potentiale geringer werden. während zu beginn der entwicklung im Mittel noch eine reduktion jährlich von ca. 8 kwh/m²a zu beo-bachten war, so beträgt sie heute im Mittel pro Jahr nur noch 3 kwh/m²a.

Das Effizienzhaus- Plus – die nächste Generation des Bauens Die neueste generation der gebäude ist das effizienz-haus- Plus, oder auch Plus- energiehaus genannt. es ist nicht an eine bestimmte technologie gebunden, sondern es kann vielfältig durch eine intelligente kombination von energieeffizienten bautechnologien und erneuerbaren energiegewinnsystemen realisiert werden. Dadurch stellt es einen technologieoffenen ansatz dar.

Das effizienzhaus- Plus fußt gegenüber herkömmlicher bauweise auf den 3 säulen: energieeffizienz des gebäudes bestmöglich steigern energiebedarf der haushaltsprozesse so weit wie mög-

lich senken erneuerbare energien zur restdeckung verwenden

Da bei diesem hauskonzept die summe aller im haus be-nötigter energiemengen über erneuerbare energien aus-geglichen werden muss, die im räumlichen umfeld des gebäudes erschlossen werden können, ist die bedarfs-menge an energie über eine deutlich verbesserte ener-gieeffizienz bestmöglich zu reduzieren.

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hans erhorn – Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

Die energieeffizienz lässt sich über den gebäudeentwurf (kompakter gebäudekörper, optimale orientierung), über den wärmeschutz (hocheffiziente Fenster und wärme-schutzsysteme für die gebäudehülle), über optimierte Verarbeitung (wärmebrücken(zuschlags)freie und luft-dichte konstruktionen und bauteilanschlüsse) sowie ener-giebewusstes bewohnerverhalten (Verbrauchsvisualisie-rung, smart Metering) senken. gleichzeitig erhöht sich durch die bedarfssenkenden Maßnahmen in aller regel der nutzungskomfort, da die hierbei entstehenden war-men oberflächen eine höhere behaglichkeit in den räu-men ermöglichen.

Die energieeffizienz lässt sich weiterhin erhöhen durch niedrige systemtemperaturen (und damit verbundene niedrige wärmeverluste) in der heizanlage, kurze lei-

tungslängen bei heiz-, warmwasser und lüftungsanlagen (und damit verbundene niedrigeren wärmeverluste und geringeren antriebsenergien für Pumpen und Ventila-toren), durch wärmerückgewinnungssysteme in der lüf-tung und in den abwassersystemen, durch hydraulischen abgleich in allen anlagen (und damit verbundenen gerin-geren antriebsenergien für Pumpen und Ventilatoren), mit bedarfsgesteuerten heiz- und lüftungssystemen (und einer damit vermiedenen Überversorgung der räume mit Frischluft und heizwärme), mit haushaltsgeräten höchs-ter energieeffizienz (a++) und mit effizienter raumbe-leuchtung (leD oder energiesparlampen in Verbindung mit bedarfskontrollsystemen).

Die erneuerbaren energien lassen sich aktiv und passiv im gebäude erschließen. Völlig kostenfrei können die pas-siven solargewinne über die Fenster einerseits zur redu-zierung des heizenergiebedarfs und anderseits zur redu-zierung des lichtbedarfs durch tageslichtnutzung genutzt werden. aktiv lassen sich erneuerbare energien über ther-mische solarkollektoren, biogene brennstoffe, geother-mie oder umweltwärme erschließen. Das Plus im gebäude bringen schließlich stromerzeugende systeme, wie Photo-voltaik- oder windkraftanlagen, die produzierte Über-schüsse im gebäude speichern und darüber hinausge-hende ins netz der energieanbieter einspeisen.

Der klimaneutrale Gebäudebestand – der Schlüssel zur Energiewende energieeffizienzsteigerung ist der schlüssel zur energie-wende. Je erfolgreicher die reduzierung des energiebe-darfs im gebäudebestand ist, desto eher gelingt uns der Übergang ins zeitalter der erneuerbaren energien.

Das Projekt „lilienstraße- nord“ weist in diese zukunft der energieeffizienten sanierung von innenstadtquartie-ren. ziel des Projekts der gwg in der lilienstraße in Mün-chen ist die Modernisierung und energetische sanierung der gebäude mit dem zielwert eines Primärenergiebedarfs

Das effizienzhaus-Plus des bundesministeriums für Verkehr, bau und stadtentwicklung dient als showcase für die neue generation des bauens

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hans erhorn – Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

für beheizung und trinkwassererwärmung, der mindestens 50% unter dem zulässigen wert eines neubaus liegt. Die noch benötigte restwärme soll so erzeugt werden, dass eine co2- neutrale energieversorgung gewährleistet ist. Die gebäudestrukturen sollen dabei erhalten und zeitge-mäße grundrisslösungen erreicht werden.

Die 1955 gebaute und inzwischen sanierungsbedürftige wohnanlage im Münchner stadtteil haidhausen/au um-fasste bisher vier 3- bzw. 5- geschossige gebäude mit kel-lergeschoss und nicht ausgebautem Dachgeschoss. Die 149 bestehenden wohnungen wiesen eine größe zwi-schen 40 m² und 65 m² wohnfläche auf. es handelt sich um wohnungen mit zwei, drei und vier zimmern. Die wohnungen wurden bisher mit kohle- oder gasbefeuerten einzelöfen beheizt. in manchen wohnungen befanden sich elektroheizgeräte. einige wohnungen waren auch mit gasetagenheizungen ausgestattet. Das brauchwasser wurde ebenfalls dezentral und überwiegend mit gas-durchlauferhitzern erwärmt.

Die aufstockung aller gebäude in holzbauweise schafft nicht nur raum für neue, zeitgemäße grundrisse, sie übernimmt auch einen teil der wärmedämmung. Die ge-bäudeaußenwände erhalten ein innovatives Dämmsystem aus resol-hartschaum. auf die der straßenseite zuge-wandten Fassaden wird eine Vakuumdämmung installiert. Die Fenster werden 3- fach wärmeschutzverglast in hoch-effizienten rahmen ausgeführt. Die kellerdecken werden durch im estrich der erdgeschosse eingelegte Vakuum-dämmplatten mit hochwertigem wärmeschutz versehen.

bei der wärmeerzeugung kommt eine einzelangefertigte gasmotorwärmepumpe mit grundwassernutzung (ober-flächennahe geothermie) zum einsatz. unterstützt wird der grundwärmeerzeuger durch einen gasbrennwertkessel und eine solarthermische kollektoranlage. Die speiche-rung und die hydraulische systemtrennung erfolgt über ein abgestimmtes Pufferspeicherladesystem. auch bei der

Verteilung der wärme wird auf eine hochwertige wärme-dämmung wert gelegt, die warmen leitungen werden in-nerhalb der thermischen hülle geführt. bei der warmwas-serbereitung wird durch eine anodische oxidationsanlage ein niedertemperatur-ansatz umgesetzt.

heizwärme wird bedarfsabhängig über die heizflächen durch eine dezentrale Pumpentechnik an die räume ab-gegeben. Die einzelraumregelung ermöglicht eine hohe regelgüte und lässt eine intensive nutzerbeteiligung er-warten. Fensterkontakte schränken lüftungsverluste durch ineffizientes lüftungsverhalten ein.

Durch das intelligente zusammenspiel all dieser Maßnah-men konnte der heizenergiebedarf des gebäudeensem-bles um mehr als den Faktor 10 gegenüber dem früheren zustand reduziert werden. in ergänzung zu dem innova-tiven wärmeversorgungskonzept für den gebäudekomplex erhält die wohnanlage eine ca. 1400 m² große Photovol-taikanlage. Die dadurch realisierte emissionsmin derung bei der stromversorgung in München, ist größer als die emissionen die durch die moderne wärmeversorgungsan-lage des gebäudekomplexes entstehen.

Ausblick energieeffizienzsteigerung im gebäudebereich nimmt eine schlüsselposition im energiekonzept der bundesre-gierung ein. hierzu sind große anstrengungen erforder-lich, allerdings zeigen die entwicklungen, dass es bereits heute technisch möglich ist, die politischen zielwerte zu erreichen. in den nächsten Jahren geht es jetzt darum die wirtschaftlichkeit der lösungen zu verbessern und so die konzepte zu einer breiten Marktdurchdringung zu führen.

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andreas lücke – Politische und wirtschaftliche rahmenbedingungen für gebäudesanierung: entwicklungen und Perspektiven des heizungsmarktes

1. BDH: Verband für Effizienz und erneuerbare Energien

Der bDh organisiert die wirtschaftlichen, politischen und technischen interessen von 100 Mitgliedsunternehmen und zwei Verbänden. Die im bDh organisierte industrie repräsentiert in Deutschland 90 % des Marktes und in eu-ropa 60 %. zu den Produkten und systemen zählen wär-meerzeuger für gas, Öl und holz, wärmepumpen, solar-thermie und Photovoltaik, Fußbodenheizungen und heizkörper, be-und entlüftungssysteme, kwk-anlagen und großkessel .

Die produktspezifischen themen werden in 12 Fachabtei-lungen behandelt. Übergreifende themen wie die Markt-forschung und die Messepolitik werden in entspre-chenden arbeitskreisen behandelt. Das oberste organ des bDh ist die Mitgliederversammlung. Der Vorstand steuert den Verband. Die geschäftsführung mit einem hauptge-schäftsführer und einem geschäftsführer technik zeichnet für die operative umsetzung der beschlüsse der Mitglie-derversammlung verantwortlich.

wirtschaftliche entwicklung der heizungsindustrie:Die deutsche heizungsindustrie steigerte nach einer Delle im Jahr 2009 infolge der wirtschafts- und Finanzkrise ih-ren weltweiten umsatz 2010 auf 12,2 Mrd. euro und in 2011 auf 12,5 Mrd. euro. Die weltweite beschäftigung erreichte 2011 einen spitzenwert mit 63.000 beschäf-tigten, 33.000 im inland und 30.000 im ausland.

Die aufwendungen für Forschung und entwicklung stei-gerten sich 2011 gegenüber 2010 um knapp 100 Mio. euro auf einen spitzenwert von 460 Mio. euro, dies ent-spricht 3,7 % des umsatzes und kommt einem spitzen-wert in der deutschen industrie gleich.

Die wichtigsten auslandsmärkte im einzelnen:uk: Mit knapp 1,7 Mio. wärmeerzeuger lag der Markt zwar 2 % unter 2010, dennoch ist uk mit dieser stückzahl und einem anteil von annähernden 100 % bei brennwert-technik mit abstand der größte Markt in europa.

Frankreich: Frankreich gab gegenüber 2010 um 5 % nach und erreichte noch 624.500 stück. Der anteil der brenn-werttechnik lag mit 242.500 stück bei gut 38 %. Vor 6-7 Jahren lag dieser anteil bei unter 5 %.

italien: Der zweitgrößte Markt in europa ist italien mit knapp über 1 Mio. stück. auch hier konnte sich der anteil der vor einigen Jahren noch nicht existenten brennwert-technik deutlich steigern und erreichte bereits 33 %.

spanien: hier war der Markt stark rückläufig mit 6 %. Der anteil der brennwerttechnik lag bei 27 %.

Die Marktentwicklung in Deutschland zeigt gegenüber 2010 ein wachstum von 4 % bei wärmeerzeugern, wovon besonders die gasbrennwerttechnik und die wärmepum-pen profitierten. Der seit Jahren ungebrochene wachs-tumsschub bei Flächentemperierungen konnte auch in 2011 mit 16 % plus wiederholt werden.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Gebäudesanierung:Entwicklungen und Perspektiven des Heizungsmarktes

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andreas lücke – Politische und wirtschaftliche rahmenbedingungen für gebäudesanierung: entwicklungen und Perspektiven des heizungsmarktes

Die strukturentwicklung über die letzten 10 Jahre zeigt, dass die gasbrennwerttechnik die bei weitem dominante technologie ist. Der anteil von wärmepumpen liegt kon-stant bei knapp 10 %.

betrachtet man den anteil der jährlichen investitionsfälle mit einkopplung erneuerbarer energien so fällt auf, dass nach dem Peak im Jahr 2008 die erneuerbaren energien schwächeln. in 2011 wurden nur noch 25 % der investiti-onsfälle mit erneuerbaren energien gekoppelt.

Die betrachtung des gesamtbestandes der zentralen wär-meerzeuger 2010 zeigt auf, dass nur etwa 22 % der instal-lierten heizungsanlagen dem stand der technik entspre-chen. lediglich 12 % sind effizient und koppeln zugleich erneuerbare energien ein.

Die Marktentwicklung bei Flächenheizung/kühlung ge-messen an den rohrmetern zeigt ein kontinuierliches wachstum seit dem Jahr 2008. hier kommt besonders der neubau zum tragen, bei dem Flächenheizungen dominieren.

2. Europäische Politik mit Relevanz für die Heizungswirtschaft

aufgrund der hohen abhängigkeit von energie-importen setzt die europäische union auf eine nachhaltige Versor-gungssicherheit. neben der erforschung eigener energie-quellen zählen die erhöhung der energieeffizienz und der ausbau der erneuerbaren energien als schlüssel für die erreichung des ziels, die abhängigkeit der eu von ener-gie-importen zu reduzieren. Über eine aktive energiepoli-tik wird zudem das klimaschutzziel der eu unterstützt. bis 2020 beabsichtigt die europäische kommission, die ener-gieeffizienz um 20 %, den anteil der erneuerbaren ener-gien beim energieverbrauch um ebenfalls 20 % zu stei-gern und die co2-emissionen um 30 % zu reduzieren.

Für die heizungswirtschaft sind die folgenden drei richt-linien relevant:

energy Performance of buildings Directive, ePbD. sie basiert auf einem integralen ansatz von gebäudehülle und anlagentechnik. Die ePbD etabliert eine Methode für die kalkulation der energieeffizienz von gebäuden. energetische anforderungen an gebäuden werden festgelegt. Die ePbD fordert die schaffung einer ener-giekennzeichnung für gebäude und die inspektion von heizungssystemen. bis 2020 soll im neubaubereich der standard „zero-energy-building“ für den neubau definiert werden.

Die richtlinie ecoerP und energy labeling Directive münden in einer energiekennzeichnung für „energie- relevante-Produkte“. in einem seit Jahren laufenden komplizierten Prozess befasst sich die kommission im besonderen mit lot 1 heizkessel und lot 2 warm-wasserbereiter sowie mit weiteren lots zum thema lüftung, klimatisierung und feste brennstoffe. analog zur seit über einem Jahrzehnt gelabelten weißen ware sollen bis Mitte 2012 die genannten Produkte eben-falls einen label erhalten.

Directive on the Promotion of the use of energy from renewable energy sources, res

Der anteil der erneuerbaren energie am gesamtverbrauch in gebäuden soll substantiell gesteigert werden. Für Deutschland existiert die zielsetzung den anteil von heu-te etwa 9 % auf 14 % bis 2020 zu steigern.

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andreas lücke – Politische und wirtschaftliche rahmenbedingungen für gebäudesanierung: entwicklungen und Perspektiven des heizungsmarktes

3. Deutsche Politik mit Relevanz für die Heizungs-wirtschaft

Die europäische richtlinie ePbD findet ihre entsprechung in der energieeinsparverordnung. Die eneV wird gegen-wärtig novelliert. Das ursprüngliche ziel, die primär ener-getischen anforderungen gegenüber der eneV 2009 um erneut 30 % zu steigern, wird voraussichtlich nicht einge-halten werden können. hier mangelt es an der grundlage, das im energieeinsparungsgesetz verankerte wirtschaft-lichkeitsgebot zu erfüllen. Die eneV muss auch im hin-blick auf die ePbD und ihre Forderung nach „energy cer-tifikats“ novelliert werden. wie die lösung in Deutschland aussieht bleibt bislang offen. Die bundesregierung würde ferner gerne den Vollzug im gebäudebestand verbessern. auch hier mangelt es an praktikablen und umfassenden lösungsansätzen. Die res Directive findet ihre nationale umsetzung im ee-wärmeg. Das eewärmeg wird gegenwärtig ebenfalls no-velliert. es existiert ein erfahrungsbericht zum eewär-meg, der allerdings vom bMu nicht freigegeben wird. zugrunde liegt offenbar die eher geringe einwirkung des eewärmeg auf die beabsichtigte ausweitung des anteils der erneuerbaren energien.

4. BDH: Effizienz und erneuerbare EnergienDer bDh verfolgt die Doppelstrategie aus effizienz und erneuerbaren energien. Die energieeffizienz leistet den mit abstand größten beitrag zur ressourcenschonung und zum klimaschutz. Der anteil der erneuerbaren ener-gien wird aber sukzessive steigen und somit nach und nach fossile energieträger substituieren. Über die Ver-dopplung des Modernisierungstempos in Deutschland könnte eine win-win-win-win situation ausgelöst wer-den: entlastung der bürger bei heizkosten bis zu 50 % klimaschutz durch co2-Minderung in einer größen-

ordnung von bis zu 100 Mio. tonnen pro Jahr (im Jahr 2020)

wachstum und beschäftigung durch zusätzliche arbeitsplätze und zusätzliche investitionen

ressourcenschutz durch einsparung des energiever-brauchs einer größenordnung von 18 %.

Der bDh setzt sich zur Verdopplung des Modernisie-rungstempos für einen Dreiklang der Förderung ein: Marktanreizprogramm mit verstetigter Förderung der

erneuerbaren energien kfw-Programme, deutliche steigerung der finanziellen

ressourcen (gegenwärtig 1,5 Mio. euro pro Jahr) steuerabschreibung auf investitionen zur Verbesserung

der energetischen Qualität von gebäuden.

sollte diese rahmensetzung umgesetzt werden, würde der Modernisierungsstau in deutschen heizungskellern endgültig aufgelöst.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 39

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

1. EinleitungDer Preis der größe heißt Verantwortung.winston churchill

wer kennt sie nicht, die erfahrungswerte über amortisati-onszeiten, die so gern verallgemeinert werden? geother-mische wärmepumpenanlagen für wohnungsbauten er-reichen ihre wirtschaftlichkeit gegenüber Ölheizungen nach 7 Jahren, im Vergleich zu gasheizungen nach 12 Jahren. Das heizen und kühlen von bürogebäuden mit erdgekoppelten wärmepumpenanlagen wird nach 9 Jah-ren für den betreiber gegenüber alternativen lösungen wirtschaftlich. und dennoch fällt dann die entscheidung gegen ein sehr energieeffizientes heiz- und kühlsystem, weil investoren und betreiber nicht identisch sind. billig bauen, die betriebskosten übernimmt ein anderer.

ganz abgesehen davon, dass diese richtwerte für kon-krete bauvorhaben meist nicht zutreffen, ist bereits das zeitfenster der wirtschaftlichen betrachtung auf der grundlage der VDi 2067 und VDi 6025 recht begrenzt. aber vielleicht muss man schon froh sein, dass eine (im wahrsten sinne des wortes) wesentlich kurzsichtigere be-trachtungsweise der investoren durch einen längeren be-trachtungszeitraum von 15 oder 20 Jahren ersetzt wird.

Doch zeiten ändern sich. Die begriffe der nachhaltigkeit, des lebenszyklus und der Ökobilanz geraten in das blick-feld der gesellschaft und beeinflussen die Fachplanung von gebäude und tga zunehmend. Dgnb, leeD und breeaM als markanteste unter den weltweit 58 labels

beinhalten dementsprechende bewertungen.Das diese termini allgemein aufgegriffen und im sinne des green washing inflationär gebraucht werden, soll dabei nicht weiter stören. wichtiger ist, dass diese werte zu ernsthaften entscheidungskriterien über investitionen werden und bereits die Produkt- und systementwicklung in der industrie verändern. wer nicht mit der zeit geht, geht mit der zeit.

Der nachfolgende aufsatz soll am beispiel geothermischer wärmepumpenanlagen zeigen, wie kriterien der nachhal-tigkeit bisherige wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zumin-dest ergänzen. Dass die geologisch ausgerichteten tech-niken nicht a priori umweltfreundlich und technisch beherrschbar sind, ist nach den ereignissen in staufen und leonberg offensichtlich geworden. Jedoch sind die Möglichkeiten des Qualitätsmanagements von der Fach-planung über die ausführung bis zum Monitoring be-deutend umfangreicher als je zuvor. simulationswerk-zeuge wie eeD und FeFlow, nach dem arbeitsblatt DVgw w 120 zertifizierte bohrunternehmen und –geräte, das thermal response test – Verfahren auch als stresstest zum nachweis fachgerecht verfüllter bohrungen, umfang-reiche Msr-technik zur kontrolle von temperatur, Druck und Durchfluss stehen zur Verfügung, damit die systeme wirklich nachhaltig sicher und energieeffizient betrieben werden können.

und wenn dann noch hinzu kommt, dass die lebensdauer einer erdsonde als wärmequellenanlage mit ca. 50 Jahren deutlich über der haltbarkeit alternativer systemkompo-

Nachhaltigkeitszertifikate und LebenszykluskostenanalyseVorteile für geothermische Wärmepumpenanlagen?

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.040

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

nenten zum heizen und kühlen von gebäuden liegt, ver-bessern sich bei entsprechend längerer betrachtungszeit-spanne die chancen des bevorzugten anwendens geothermischer wärmepumpenanlagen. Darüber soll be-richtet werden.

2. Fahrradständer vs. Erneuerbare Energien Fahrradständer vorhanden, 1 Punkt. erneuerbare ener-gien eingesetzt, 7 Punkte. gebäude - integral bewertet und zertifiziert. (bonus für überdachten Fahrradständer und Duschmöglichkeiten für Fahrradfahrer?)

Das integrale Planen von gebäuden auf der grundlage ei-ner engen zusammenarbeit zwischen bauwerksplaner und sonderfachmann für tga ist über Jahrzehnte leider oft-mals nur wunschdenken geblieben. Das neuentdecken des alten (forstwirtschaftlichen) be-griffes der nachhaltigkeit und das einführen des wortes durch Munro im Jahre 1980 in die world conservation strategy und später die agenda 21 führten zu einer ent-wicklung, die auch neue und zugleich komplexe bewer-tungsmaßstäbe für gebäude hervorrief. Diese bewertung schließt Verkehrswege, also auch Fahrradständer (Dgnb sb 30), aber auch die energieeffizienz resp. die erneuer-baren energien (Dgnb sb 11), ein.

seit 1990 haben sich gebäudezertifizierungssysteme eta-bliert (/1/ bis /22/), die primär zwar mit dem ziel eines besseren Vermarktens einer immobilie eingeführt wur-den, jedoch auch den Planungsprozess effektiver gestal-ten können. Damit sollten sich die baulichen Mehrkosten zertifizierter gebäude, die in der größenordnung von 0 bis 8 % je nach labelgüte angegeben werden, später kompensieren.unter den gegenwärtig 58 international existierenden be-wertungssystemen ragen sicher breeaM und leeD he-raus. sowohl das bnb- als auch das Dgnb-label unter Mitwirkung des bMVbs haben in Deutschland einiges in bewegung gebracht, wobei alternative bewertungssysteme

Die bewertungskriterien können durchaus objektbezogen den von allgemeinen Vorgaben abweichen. bei gleichblei-bender gewichtung eines hauptkriteriums kann die zu-grunde gelegte Punktanzahl z. b. dadurch variieren, dass einzelne unterkriterien nicht in anspruch genommen wer-den. nicht jedes gebäude benötigt einen aufzug, nicht jedes objekt muss über eine eigene große Parkplatzkapa-zität verfügen.

und streitigkeiten leider einer umfangreicheren internatio-nalen anwendung des Dgnb-labels im wege stehen.

bild 1 vermittelt einen eindruck über die akzeptanz der label, wobei hinsichtlich der zertifizierungs- und regis-trierungsanzahl das gründungsjahr und die adressaten aus unterschiedlichen nationen zu berücksichtigen sind.im hinblick auf das anwenden der bewertungssysteme wird allgemein zwischen der Vorzertifizierung, der zertifi-zierung innerhalb der entwurfsphase und der zertifizie-rung des fertig gestellten gebäudes unterschieden. bei breeaM wird das zertifikat für das objekt nur in Verbin-dung mit dem erstzertifikat für den gebäudeentwurf ver-geben.

Bild 1Dgnb, leeD und breeaM im kurzüberblick

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 41

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Je nach label entstehen unterschiedliche kosten, zu denen die bereits genannten Mehraufwendungen im rahmen der bauphase des zu zertifizierenden gebäudes kommen (bild 2).

Fast überall ist es Pflicht, einen zertifizierten auditor in das Planungs- und zertifizierungsteam zu integrieren. weitere spezialisten sind hinzuzuziehen, was insbesonde-re im zusammenhang mit der lebenszykluskostenanaylse (lcc – life cycle costing) und Ökobilanzierung (lca – life cycle assessment) notwendig ist. aber auch exper-ten der bauphysik (raumakustik und schallschutz) und der gebäudesimulation werden oftmals mit Detailuntersu-chungen und –planungen beauftragt.

seDlbauer /1/ zeigt, dass das Dgnb-label insbeson-dere im Vergleich zu leeD, aber auch gegenüber breeaM einige besondere Merkmale aufweist, die im sinne der nachhaltigkeit durchaus motivierender wirken. außerdem werden anfängliche unterschiede des bewertens von wohn- und nichtwohngebäuden (leeD, breeaM) ge-genüber „neubau büro und Verwaltung Version 2009“ (Dgnb) ausgeglichen.

ein Vergleich dieser bewertungssysteme (z. b /2/ und /3/) zeigt dabei einige interessante aspekte, somit aber auch stärken und schwächen der labels:

DGNB vorteilhaftes bewerten der technische Qualität von

gebäuden, insbesondere der tga primärenergetische betrachtungsweise unter starker

berücksichtigung erneuerbarer energien deutlich bessere abbildungen ökonomischer und funk-

tionaler aspekte wie z.b. Flächennutzung und umnut-zungsfähigkeit gegenüber leeD und breeaM

bewerten von wertstabilität und lebenszyklusanalyse einschl. Ökobilanz und betrachtung der lebenszyklus-kosten.

LEED erfassen regionaler und sozialer aspekte (wie z.b. regi-

onale ressourceninanspruchnahme). konzipieren von construction waste Management

(abfallwirtschaft) und erosion- & sedimentation con-trol (umweltbelastung)

erarbeiten von konzepten der indoor air Quality belohnung besonders kreativer leistungen (innovation

in design)

BREEAM Differenzierung nach breeaM u.k. und breeaM

international ökologische Qualität im Fokus der betrachtungsweise rel. starke berücksichtigung des Managements von

Planung, ausführung und bauüberwachung (commis-sioning)

co2 – bilanzierung im rahmen des kriteriums energie

Label Randbedingungen

DGNB BGF <1.000m² 10.000m² >25.000m²

nicht-Mitglied

Vorzertifikat 4.000 € 7.500 € 10.000 €

zertifikat 6.000 € 15.000 € 25.000 €

LEED Combines design & Construction Review

<5.000m² 5.000m²… 50.000m²

> 50.000m²

Members 1.750 $ 0,35 $/m² 17.500 $

non-members 2.250 $ 0,45 $/m² 22.500 $

BREEAM Design & Procurement

Post Construcition Review

Post Construcition Assessment

650 + 380 £ 650 + 850 £650 + 850 £

Bild 2kosten des zertifizierens von gebäuden

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Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Folgende hinweise sind hinsichtlich des bewertens der energieeffizienz und des berücksichtigens erneuerbarer energien für den tga-Fachplaner relevant: Das gewichten der genannten Faktoren erfolgt in den

labels unterschiedlich, wobei der exakte Vergleich durch verschiedene bilanzkreise der labels erschwert wird.

nachweise der (thermischen) behaglichkeit und der energieeffizienz erfordern simulationen, wobei leeD kenntnisse in der ashrae-Methodik und in cib-se-standards erfordert.

Das aus dem amerikanischen bekannte commissio-ning, die externe kontrolle der Planungs- und bauab-laufpflichten, hält einzug in die bewertungssysteme (leeD/Dgnb).

raumluftqualität und lüftungsstrategien gewinnen gegenüber dem bisher dominierenden kriterium der thermischen behaglichkeit an bedeutung.

energieeffizienz und umweltschutz erlangen eine zu-nehmend höhere gewichtung (insbesondere bei sanie-rungsmaßnahmen), was sich an der novellierten Me-thodik leeD nc-V3 zeigen lässt (bild 3).

werden die labels Dgnb, leeD und breeaM gemeinsam betrachtet, zeigt sich, dass energieeffiziente systeme mit erneuerbaren energien z. b. wie geothermische wärme-pumpenanlagen Vorteile in der nachhaltigkeit bieten. sind die niedertemperaturheizsysteme und hochtempera-turkühlsysteme wie im Fall der tabs (thermisch aktive bauteilsysteme) robust im baukörper integriert, ist das ein weiterer Vorzug.weisen die bauteile wie erdwärmesonden und rohrregi-ster eine lebensdauer auf, die der des bauwerks ent-spricht, kann von einem langen lebenszyklus ohne er-neuerungen ausgegangen werden.Verfügen die baustoffe wie PeX als kunststoff über eine gute Ökobilanz und lassen sich ebenso wie Mehrschicht-verbundrohre erfolgreich recyceln und nicht nur ther-misch entsorgen, ist das ein weiterer baustein zum errei-chen einer hohen Punktzahl im rahmen der gebäudezertifizierung.

Diesem anliegen widmet sich uponor mit der Produkt- und systementwicklung. in zahlreichen gebäuden mit Dgnb, leeD und breeaM zertifikaten finden sich die systeme der Flächenheizung und -kühlung. im Jahr 2011 hat Jyri luomakoski, Vorstandsvorsitzender von uponor, die sustainable Development charta des european net-work of construction companies for research and Deve-lopment (encorD) unterzeichnet. in der charta ver-pflichten sich die Mitglieder zu gemeinsamen standards bei der nachhaltigen geschäfts- und Produktentwicklung. weitere anstrengungen sind erforderlich, damit wirklich von nachhaltiger gebäudetechnik gesprochen werden kann. Das schließt den Produktlebenszyklus ein, der im rahmen einer Ökobilanzierung betrachtet wird, wirt-schaftlichkeitsbetrachtungen gegenwärtig noch ergänzt, in der zukunft vielleicht sogar ablösen wird.Bild 3

leeD bewertungskriterien und veränderte gewichtung der rubrik „energy & atmosphere“

leeD-nc V2.21998

„new construction and major renovation“

leeD-nc V32009

0

20

40

60

Pts.

100 sustainable sites

water efficienca

energy & atmosphere

Materials & resourceindoor environ-mental Quality

23 15

2014

2735

8 10

22 26

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 43

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

3. 10-87-3

3.1. Lebenszyklusanalyse10-87-3. 10 % der gesamtkosten für das Planen und er-richten eines gebäudes, 87 % für das nutzen bzw. betrei-ben einschl. wartung und instandhaltung, 3 % für den rückbau und das recycling. nicht generell zutreffend, aber sehr häufig richtig (bild 4). lebenszyklusanalysen (/23/ bis /27/) ergeben durchaus veränderte rangfolgen im bewerten von Varianten gegenüber konventionellen wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.warum erfolgt in kenntnis dieser zusammenhänge das kurzsichtige kürzen der ausgaben für ein frühzeitig inte-grales Planen? liegt es nur an der „investorenmentalität, billig zu bauen“ (zitat glÜck)? warum werden lösungen der tga negiert oder gekürzt, wenn der kostenanteil der tga an den errichtungskosten eines bürogebäudes nur ca. 25 % beträgt? warum wird geothermie als erneuer-bare energie kritisch betrachtet, wenn der kostenanteil der wärmequellenanlage an der wärmeversorgung durch später sehr niedrige betriebskosten bereits nach ca. 4 Jahren kompensiert ist? und wie verhält es sich mit anfänglich höheren investiti-onen in ein gutes raumklima, wenn diese anfänglich höheren kosten später über bessere arbeitsleistungen einschließlich des zusätzlichen gewinns mehr als ausge-glichen werden? Die kostenanteile für errichten und betreiben sind in ab-hängigkeit des gebäudetyps und dessen nutzung zwar verschieden, dennoch überwiegen immer die nutzungs-kosten deutlich gegenüber den errichtungskosten. sport-hallen, schulen und banken weisen im Vergleich zu ande-ren nichtwohngebäuden dabei etwas höhere errichtungskosten auf, die funktionale, insbesondere si-cherheitstechnische aspekte als ursachen haben.

bild 5 zeigt qualitativ, dass sowohl integrale Planung als auch gebäudezertifizierung die betriebs- und damit die lebenszykluskosten kosten deutlich reduzieren können.

Bild 4kosten für das errichten und nutzen von gebäuden (roterMunD /27/)

Bild 5kosten im lebenszyklus eines gebäudes

büro

indus

trie

labo

r

banke

n

schu

len

spor

thall

en

kranke

nhäu

ser

0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

errichtungskosten nutzungskosten

10,1

89,9

9,9

90,1

18,6

81,4

24,5

75,5

22,7

77,3

35,5

64,5

11,1

88,9

Kosten

ZeitPlanung/errichtung nutzung

Produktion und instandhaltungrückbau

bau

Forschung/Marketingkonstruktion

Kostenbeeinflussbarkeit

Kostenentstehung

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.044

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

im zusammenhang mit betrachtungen zur nachhaltigkeit energieeffizienter gebäude werden zunehmend lebens-zyklusanalysen und Ökobilanzen (lca) von baustoffen und bauteilen vorgenommen. es wird zunächst zwischen

wirtschaftlicher und technischer lebensdauer unterschie-den. Das zeitraster orientiert sich an der lebensdauer von gebäuden und deren bestandteilen (bild 6 und bild 7). wertermittlungsrichtlinien (wertr) basieren auf einem betrachtungszeitraum von 60 Jahren.es wird schon hier offensichtlich, dass bauteilintegrierte oder im erdreich eingebettete systeme (z. b. rohrregister und erdwärmesonden) Vorteile bieten, da deren lebens-erwartung von ca. 60 Jahren der standzeit von gebäuden oder bauteilen entspricht. Die wirtschaftlichkeitsbetrach-tung von systemen des kombinierten heizens und küh-lens von gebäuden mit einem hohen anteil erneuerbarer energien liefert ein anderes ergebnis, wenn anstelle des üblichen betrachtungszeitraumes von 20 Jahren eine le-benszyklusanalyse vorgenommen wird.

bild 8 verdeutlicht, dass das Verhältnis zwischen gebäude- und anlagenanteil die wirtschaftliche lebensdauer und die höhe der abschreibungen beeinflusst. Das spricht für unkomplizierte tga-systeme mit einer hohen lebens-erwartung und damit eben auch für geothermische wärmepumpenanlagen mit tabs im baukörper.

hierzu abschließend sollen noch folgende aspekte aufge-zeigt werden: Die lebenszyklusanalyse kann, aber muss nicht die

aufwendungen für rückbau und recycling einschlie-ßen (z.b. Verzicht in der bnb - Variante).

Methodisch wird bei der bnb-bewertung die barwert-methode angewendet.

Die bnb – bewertung kappt den lebenszyklus bei 50 Jahren, liegt damit aber immer noch deutlich über dem zeitraster von wirtschaftlichkeitsbetrachtungen (VDi 2067 und VDi 6025).

Bild 6lebenszyklus von gebäuden (kalusche /24/)

Bild 7nutzungsdauer ausgewählter tga - komponenten

Bild 8Die wirtschaftliche nutzungsdauer von gewerbebauten in abhängigkeit vom anteil technischer anlagen nach PFarr /26/

inst

alla

tion

und

be

trie

bste

chni

sche

anl

agen

36. Heizungsanlagen Jahre Mw

brennstoffbehälter 15-30 20

brenner mit gebläse 10-20 12

zentraler wassererwärmer 15-25 20

heizkessel 15-25 20

erdwärmetauscher 50-80 60

Pumpen, Motoren 10-15 12

heizleitungen 30-50 40

heizflächen und armaturen 20-30 25

Msr-analgen 10-15 12

Gebäude-anteil

Anlagen-anteil

n=angenommene wirtschaftliche Lebensdauer (a)

%-Wert vom abschreibungs-fähigem Betrag

85 15 33 3,0

57 25 31 3,2

70 30 29 3,4

60 40 27 3,7

50 50 25 4,0

40 60 22 4,5

30 70 20 5,0

Kategorie Dauer Beschreibung

i bis 5 Jahre raumbildender ausbau (laden)

ii bis 15 Jahre modernisierte ältere gebäude, z. b. wohnungen

iii bis 30 Jahre gewerbeobjekte, z. b. Möbelmärkte

IV bis 50 Jahre Mehrzahl von Gebäuden, z. B. Bürobauten

V bis 80 Jahre und mehr

gebäude mit hoher nutzungsflexibilität

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 45

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

3.2. Lebenszykluskosten (LZK oder LCC - Life Cycle Costs bzw. Costing)

3.2.1. Allgemeine GrundlagenDas berechnen der lebenszykluskosten (/28 bis /45/) ist ein wichtiger bestandteil der Variantenvergleiche im rah-men einer lebenskostenanalyse. lebenszykluskosten um-fassen alle während der lebensdauer anfallenden kosten und werden in Form von durchschnittlichen, jährlichen lcc verglichen. inhaltlich wird zwischen der einfachen Methode (wenige eingangsdaten), der bottom–up-Me-thode (berücksichtigen der zahlungsströme analog der klassischen investitionsrechnung) und der top-Down-Me-thode (Vergleich der annuität verschiedener szenarien) unterschieden. Der vereinfachte berechnungsansatz für lcc lautet wie folgt:

Die beispielsweise bei der bnb – nachweisführung ange-wandte barwertmethode (glg. 2) entstammt der Finanz-mathematik und beinhaltet das bestimmen des gegen-wartswertes künftiger zahlungen. Desweiteren wird zwischen statischer oder dynamischer betrachtungsweise (kapitalwert) unterschieden. eine weitere alternative bietet die moderne Methode des vollständigen Finanzierungs-plans, der den endwert im betrachtungszeitraumes bestimmt.

Die lcc-berechnung zur gebäudezertifizierung nach Dgnb/bnb ist ein relativ stark vereinfachtes Verfahren und erfolgt für einen betrachtungszeitraum von 50 Jah-ren. Das ergebnis wird als barwert (netto) berechnet und auf die spezifische bruttogeschoßfläche (m² bgF) bezo-gen. Für die barwertermittlung sind zinssätze wie eine jährliche Preissteigerung von 2% und ein kapitalzins von 5,5% festgelegt. abweichend von der allgemeinen teue-rungsrate wird für heiz- und elektroenergie eine jährliche Preissteigerung von 4% angesetzt.lebenszykluskostenbe-trachtungen sind in Dgnb (sb 13 als einzelkriterium der ökonomischen Qualität), und breeaM (Man12 als ein-zelkriterium des Managements) enthalten. leeD enthält wenige betrachtungen zur kostenanalyse, korrespondiert aber mit separaten lcc – werkzeugen. andere als direkt gebäudebezogene kosten können bei der Dgnb/bnb – bewertung aus gründen der Vergleichbarkeit nicht be-rücksichtigt werden. eine individuelle anpassung z. b. nach regionalfaktoren oder eine einbeziehung der au-ßenanlagen ist somit im rahmen der zertifizierung nicht möglich. im Dgnb-handbuch ist nachzulesen, dass eine lzk-be-rechnung zur zertifizierung sich von der Variabilität eines Planungsmodells entfernt: „Möglicherweise wird ein Pla-ner oder investor, der die Folgekosten seiner entschei-dungen abbildet, zu anderen kostengrößen kommen als in der zertifizierung. Dies sollte man für eine korrekte in-terpretation der ergebnisse einer lebenszykluskostenbe-rechnung wissen.“ /i1/.

lcc = i/n + u mit i investition n lebensdauer u jährliche unterhalt- und

betriebskosten

(1)

t c0 = ∑ ct /(1 + i)t

t=0

mit co barwert ct summe der zahlungen t aktueller zeitpunkt t betrachtungszeitraum i kalkulationszinssatz

(2)

Page 46: Uponor kongressbuch 2012

Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.046

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Der anhang zu diesem aufsatz enthält ausgewählte lite-ratur- und internet-angaben zu den instrumentarien, ins-besondere zu den lebenszykluskosten (lcc) und der Ökobilanzierung (lca).

3.2.2. Lebenszykluskostenanteile

3.2.2.1. ErrichtenDas berechnen der herstellungskosten erfolgt für Dgnb und bnb (Version 1.2011) nach Din 276 und schließt die kostengruppen 300 und 400 ein.

Die Fachbuchreihe bki „baukosten für gebäude, bauele-mente und weitere Positionen“ ist eine weitere wichtige Datenbasis. Die 16 in baukosteninformationszentrum in-volvierten landesarchitektenkammern liefern die grundla-gen für verlässliche angaben über 72 verschiedene ge-bäudearten.

bild 9 zeigt beispielhaft für ein energieeffizientes büroge-bäude die investitionskosteneinsparung gegenüber alter-nativen systemen, wenn thermisch aktive bauteilsys-teme (tabs) das heizen und kühlen (kleine heiz- und mittlere kühlleistung) übernehmen, die rlt-anlage nach dem kriterium der optimalen raumluftqualität ausgelegt wird (1,5 facher luftwechsel) und das frühzeitige integrale

Planen niedrige geschoßhöhen aufgrund bauteilintegrier-ter rohrsysteme und kleinerer lüftungsquerschnitte ver-ursacht.

sämtliche Varianten der wärme- und kälteversorgung mit erneuerbaren energien sind zunächst mit relativ hohen in-vestitionskosten verbunden. bild 10 bis bild 14 zeigen ty-pische brutto – investitionskosten sowohl für wärmepum-pen als auch für geothermische wärmequellenanlagen. interessant ist in beiden Fällen die recht große streubreite mit deutlichen „ausreißern“.

Bild 9investitionskostenreduzierung infolge integral geplanter tabs

Bild 10investitionskosten von wärmepumpen kleinerer leistung (Ministerium für umwelt, klima und energiewirtschaft baden-württemberg, 2011)

Bild 11investitionskosten von erdwärmesonden (Ministerium für umwelt, klima und energiewirtschaft baden-württemberg, 2011)

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

0 %

Brutto-Investitionen für Wärmepumpe (inkl. Einbindung und Regelung)

Brutto-Investitionen für Bohrung und Sonden

Brutto-Investitionen = 3.790 € x Wärmepumpen-Heizleistung (in kW)0,48

Brutto-Investitionen = (58 €/m x Bohrmeter) + 900 €

Wärmepumpen-Heizleistung in kW (S 0 W 35)

Gesamte Sondenlänge in m

0

0

40.000

60.000

35.000

50.000

30.000

40.000

25.000

30.000

20.000

20.000

15.000

10.000

10.000

5.000

0

0

10

100

20

200

30

300

40

400

50

500

60

600

70

700

Inve

stit

ione

n (b

rutt

o) in

€In

vest

itio

nen

(bru

tto)

in €

kD + rltminVVs tabs + rltmin

integrale Planung

Page 47: Uponor kongressbuch 2012

Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 47

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

3.2.2.2. Nutzen und BetreibenDie nutzungskosten werden auf grundlage der Din 18960 berechnet. Darin sind auch die betriebskosten für energie und wasser über die kostengruppen k 311 bis 316, die aufwendungen für bedienung, inspektion und

wartung der technischen anlagen (kg 351) und deren in-standhaltung (kg 420) eingeschlossen. Für das bewerten des Primärenergiebedarfes kann die Din V 18599 heran-gezogen werden.

werden geothermische wärmepumpanlagen zum heizen und kühlen von bürogebäuden geplant, kompensieren niedrige betriebskosten die anfänglichen Mehraufwen-dungen in einem vertretbaren zeitraum. Die amortisati-onszeiten werden im Vergleich zur gasbrennwerttechnik und konventioneller kompressionskälteerzeugung meist mit ca. 6 bis 10 Jahren, im Vergleich zu Ölbrennwerttech-nik mit 4 bis 8 Jahren angegeben. Jedoch sind derartige berechnungen auf grund der Variantenvielfalt der nicht-wohngebäude mit unterschiedlichen heiz-und kühllasten immer bauvorhaben bezogen durchzuführen. auch führt das nutzen technologisch bedingter abwärme zu weite-ren zeitlichen Veränderungen resp. Vorteilen, wenn die abwärme in den wärmepumpenprozess eingebunden wird.

Bild 12kalkulationspreise für wärmepumpenanlagen (Fördergemeinschaft wärmepumpen schweiz Fws (2008))

Bild 13investitionskosten für industrielle großwärmepumpen (laMbauer et. al /91/)

Bild 14installationskosten für industrielle großwärmepumpen (laMbauer et. al /91/)

Leistung WP [kW] Leistung WP [kW]Quelle: ier

0 0

1.200 60.000

1.000 50.000

800 40.000

600 30.000

400 20.000

200 10.000

0 0100 200200 400300 600400 800500 1.000600 1.200700 1.400

Kos

ten

[€/k

W]

Kos

ten

[€]

Spezifische Kosten Wärmepumpe ohne bauseitige Arbeiten (Richtpreise)

Nennheiz-leistung (kw)

Luft-Wasser(l2/w35) (Fr./kw)

Sole-Wasser(erdsonde so/w35) (Fr./kw)

Wasser-Wasser(grundwasser w10/w35) (Fr./kw)

5...10 1100...2000 1000...1800 900...1700

10...20 900...1300 700...1000 600...900

21...50 800...1000 500...800 400...600

51...100 750...900 450...600 350...450

101...200 650...800 350...450 250...350

Erdwärmesonden inkl. Verbindungdleitungen

sondenlänge (m/kw)

spez. kosten

(Fr./m sonde)kosten kaltreis

(Fr./m sonde)total spez. kosten

(Fr./m sonde)

ca. 15...18 60...80 40...70 100...150

Entnahme- und Rückgabebrunnen für Grundwasser

nennheizleistung (kw) brunnen Ø (mm) spez. kosten

(Fr./m sonde)

bis 70 150 400...500

71...140 300 600...800

141...550 800 700...1000

wP elektr. Verrohrung elektroinstalation ingenieursdienstleistungwP gas.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.048

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bild 15 zeigt (innoreg /98/), dass eine geothermische wärmepumpenanlage (18 erdsonden mit je 55 m teufe) einschl. tabs zum heizen und kühlen eines bürogebäu-des (heizlast 67 kw als orientierungswert, weitere De-tailangaben in /98/), beim klassischen Vergleich (Ölfeue-rung, kaltwassersatz, tabs und heizkörper) auf der grundlage des annuitätenverfahrens der Variante konven-tioneller wärme- und kälteversorgung überlegen ist. wird der betrachtungszeitraum auf den lebenszyklus erweitert, ergeben sich nach weiteren 15 Jahren noch erheblichere einsparungen. Die wärmequellenanlage unterliegt keiner erneuerung, und die betriebskosten bleiben nachhaltig niedrig (bild 16).

3.2.2.3. LCC Bewertungspunkte des BNB - Nach-weisverfahrensbild 17 verdeutlicht die bnb-bewertung der lebenszy-kluskosten, die sämtliche kostenarten bis auf rückbau und recycling enthalten. es wird zwischen ziel- (10 Punkte), referenz- (6 Punkte) und grenzwert (0 Punkte) unterschieden. Die Punktvergabe erscheint in kenntnis zahlreicher FM-auswertungen (benchmarking) als relativ großzügig.Din 32736 beinhaltet ca. 75 kostenarten, die neben den

Bild 15Jahreskosten für 2 Varianten des heizens und kühlens eines bürogebäudes (innoreg /98/)

Bild 16abschätzung der lebenszykluskosten (heizen und kühlen) für 30 Jahre (Variantenvergleich, basierend auf innoreg /98/)

Bild 17bnb-bewertung lebenszykluskosten (büro- und Verwaltungsgebäude) für eine betrachtungszeitraum von 50 Jahren (Preisstand 2009)

investitionskosten die lebenszykluskosten eines gebäu-des maßgeblich beeinflussen. in Dienstleistungsgebäuden beträgt dabei der anteil der energiekosten ca. 50 % der gesamten betriebskosten. Für das heizen moderner büro-gebäude ergaben jüngst vorgelegte benchmarking – ana-lysen im Mittel ca, 4,50 €/a.m² bgF, für den stromver-brauch ca. 10,00 €/a.m² bgF (roterMunD /29/). Dabei wurden große abweichungen von diesen Mittel-

investitionen ohne wQa

investitionen mit wQa

instandsetz

zinsen

energiekosten

wartinspbed

Jahresgesamtkosten ohne wQa

Jahresgesamtkosten mit wQa

0 10.000

32.600

29.765

20.000 30.000 40.000

Ölfeukomprkutabuhk

Ölfeukomprkutabuhk gebäude mit sonderbedingungengebäude ohne sonderbedingungen

geothermwPa mit tabs

geothermwPa mit tabs

36.800

36.800

0 5 10 15 20 25 30 0 1000 2000 3000 4000 5000

180000 1009080706050403020100

1080000

900000

720000

540000

360000

4740

3700

2400

3620

2900

2000

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 49

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

werten festgestellt, die mit den erfahrungen aus betriebs-untersuchungen (Fisch /99/) übereinstimmen.

3.2.3. Rückbau und Recyclingwerden rückbau und ggfs. recycling berücksichtigt, wird von whole life cycle (wlc) gesprochen. in wlc sind je-doch auch einnahmen und gebäudeunabhängige kosten enthalten. innerhalb der Dgnb-bewertung ist im zu betrachtenden zeitraum der nutzung auch der rückbau inbegriffen. Die bnb-bewertung enthält demgegenüber keine einschät-zung der kosten für rückbau und recycling, was aufgrund des geringen anteils an den gesamtkosten vertretbar ist. recherchen z.b. im baupreislexikon /i30/ zu den rück-baukosten ergeben, dass dieser anteil an den gesamten lebenszykluskosten eines gebäudes mit ca. 3 bis 5% rela-tiv gering ausfallen.im Deutschen abfallgesetz ist die Pflicht zur abfallver-wertung, das sogenannte abfallverwertungsgebot, veran-kert. Demgemäß hat die abfallverwertung, d. h. das ge-winnen von stoffen oder energie aus abfällen dann Vorrang vor der sonstigen entsorgung, wenn die Verwer-tung technisch möglich ist, die hierbei entstehenden Mehrkosten im Vergleich zu anderen Verfahren nicht unzumutbar sind und für die gewonnen stoffe oder für die gewonnene energie ein Markt vorhanden ist. bauteilintegrierte uponor systeme der Flächenheizung und –kühlung enthalten vorrangig rohrwerkstoffe aus kunststoff (PeXa) oder der kombination kunststoff mit aluminium (Pe-al-Pe) sowie Dämmstoffe aus Polystyrol (ePs und XPs oder Pur). hinzu kommen für die arma-turen, Verteiler, sammler und ggfs. schränke wiederum kunststoffe (Polyamid) und Metalle (blech, edelstahl, Messing). Die Msr-technik umfasst elektrokabel und elektronische bauteile. werden diese komponenten von beton oder estrich getrennt, können auch diese baustoffe zumindest einer teilaufbereitung unterzogen werden.

Bild 18aluminium und dessen recycling

Für sämtliche komponenten stehen unterschiedliche Möglichkeiten des rückbaus, des recycelns oder des ab-fallwirtschaftens zu Verfügung. hierzu wird beispielhaft folgendes angeführt: PeXa und Pe-rohrwerkstoffe unterliegen dem open-

loop-recycling und können nicht im sinne des close-loop-recycling erneut als rohrwerkstoffe genutzt werden.

PeXa und Pe-rohrwerkstoffe können nach dem shreddern für die Produktion von behältern etc. als Füllstoff wiederverwendet oder thermisch entsorgt werden. weitere recycling-Verfahren befinden sich gegenwärtig in der entwicklung.

Die bestandteile der Mehrschichtverbundrohre werden nach dem zerkleinern mit einem schneidrotor im ul-traschallbeschleunigerverfahren separiert und an-schließend getrennt den unterschiedlichen recycling-verfahren zugeführt. eine nassaufbereitung unterstützt dabei die Verfahrensweise.

aluminium wird im zusammenhang mit dem bauwesen in einem umfang von ca. 95% recycelt und der wie-derverarbeitung zugeführt (bild 18).

Die schichtdicken des aluminiums in den Mehr-schichtverbundrohren liegen meist zwischen 0,2 und 0,5mm. Perspektivisch könnte die aluminiumschicht durch eine dünne stahlschicht ersetzt werden, die in der Produktion einen geringeren energieaufwand er-fordert und auch kostenseitig vorteilhaft wäre.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

alu recycling

noch in gebrauch befindliches jemals produziertes alu

Deckungsanteil alubedarf durch aluschrott 75 %

75 %

96 %

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.050

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Dämmstoffe wie Polystyrol können neben der konven-tionellen thermischen entsorgung nach Verfahren des zerkleinerns und extrudierens einem spritzgießverfah-ren zugeführt werden (creacYcle/). alternativ wer-den gemahlene Partikel betonbauteilen oder Poroton – ziegeln beigemischt.

Der Vergleich der Ökobilanzen für Dämmstoffe (z.b. über ÖkobauDat) zeigt natürlich unterschiede, wo-bei primäre anwendungskriterien (z.b. eignung für die baukonstruktion) bei der wahl des bestgeeignetsten Dämmstoffes heranzuziehen sind.

trennschichten (Folien) aus kunststoffen wie Pe kön-nen rohstofflich (synthesegas) oder werkstofflich (Verwertung des granulats oder der schmelze) recycelt werden.

sortenreine betonreste können von den leichtbeton-herstellern zurückgenommen und wieder- bzw. weiter-verwertet werden. Dies wird für Produktionsbruch be-reits seit Jahrzehnten praktiziert. Dieses Material wird als zuschlag bzw. gesteinskörnung in der Produktion verwendet.

als kritisch und damit veränderungswürdig müssen gegen-wärtig folgende aspekte der Ökobilanzierung betrachtet werden: Der abbau von bauxit als grundstoff für die alumini-

umproduktion erfolgt in entwicklungsländern unter schlechten bedingungen.

Das trennen unterschiedlicher (teilweise verklebter) werkstoffe in wärmedämmverbundsystemen ist mit hohen aufwendungen verbunden.

als selbstständig abbaubar deklarierte kunststoffe enthalten oft umweltgefährdende additive.

Verunreinigungen und nicht separierbare rückstände erschweren das sortenreine recyceln von stoffen.

3.3. Ökobilanzierung (LCA)unter lca (life cycle assessment) wird der gesamte Pro-duktlebenszyklus einschl. entsorgung verstanden, wobei der begriff der Ökobilanzierung als synonym gilt (/46/ bis /55/). eine wesentliche grundlage der Ökobilanzie-rung ist die Din en iso 14040 bis 14044. umweltdeklarationen (ePD für environmental Product Declaration) sind die logische weiterentwicklung der klas-sischen umweltlabel (z.b. blauer engel) und selbstdekla-rationen und enthalten angaben zur herstellung, dem transport und der entsorgung (end-of-life-szenario). sie werden im zusammenhang mit der gebäudezertifizierung genutzt, um die ökologischen und ökonomischen auswir-kungen der baustoffe und -teile beurteilen zu können. als maßgebliche wirkungs- resp. bewertungskategorien gelten treibhaus-, ozonabbau-, Versauerungs-, eutro-phierungs- (Überdüngung), Photooxidantienpotenzial, human- und Ökotoxizität, landschaftsverbrauch, Depo-nieraumbelegung und arbeitsplatzbelastung. Methodisch schließt sich an eine sachbilanzierung die wirkungsab-schätzung an. hinzu kommen analysen sowohl zum ku-mulierten stoff- (ksa) und energieaufwand (kea), wobei dann der fossile oder erneuerbare Primärenergieaufwand von bedeutung ist. im anhang zu diesem aufsatz sind einige relevante in-strumentarien (software) genannt. Dabei ist zu berück-sichtigen, dass einzelne lösungen nur eingeschränkt für das bewerten von bauprodukten angewendet werden können.

bild 19 verdeutlicht die ergebnisse einer lca für ein trinkwasserinstallationssystem eines wohngebäudes auf der grundlage von PeX-rohre, PPsu Fittings und metal-lischen komponenten /53/. neben Vergleichsmöglich-keiten mit alternativen installationssystemen sind die ab-schnitte im Produktlebenszyklus erkennbar, die einen dominanten einfluss auf ökologische bewertungskriterien ausüben. so werden ansatzpunkte zur weiterentwicklung einzelner systemkomponenten offensichtlich.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 51

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

4. Best Practice in Energieeffizienz, Gesamtkosten und Nachhaltigkeit – BOB Aachen

4.1. Kurzcharakteristik des BürogebäudesDas bob aachen (balanced office building) ist ein in der Fachliteratur vielfach zitiertes objekt (/95/ bis /97/), das von den hahn helten architekten, Vika ingenieuren (lei-tung Dr. Frohn) unter Mitwirkung der Professoren ranft und sommer der Fh köln konzipiert, geplant und nach dem bau im sinne eines Monitorings betreut wird. Das Vorhaben wurde mit Mitteln des bundesministeriums für wirtschaft technologie (bMwi) unter dem Förderkennzei-chen 0335007n gefördert.Das gebäude erfüllte bereits im Planungszeitraum um 2002 die anforderungen an die energieeffizienz von nichtwohngebäuden, die mit der eneV 2012 vorgegeben werden. Der Jahresprimärverbrauch liegt bei ca. 84 kwh/(m².a)

und damit deutlich unter dem zielwert der eneV 2012 (entwurf). Das Feld von 28 erdsonden, jede auf 42 m ab-geteuft, wird für die Freie kühlung genutzt, so dass keine kompressionskälte in anspruch genommen werden muss. Die uponor betonkernaktivierung erweist sich hinsichtlich der nutzenübergabe im raum als sehr geeignet. Die messtechnisch gewonnenen werte der raumtemperatur zeigen keine Überhitzungserscheinungen im sommer.

charakteristisch sind sowohl die niedrigen baukosten (bild 20) als auch die geringen betriebskosten, die sich aus dem Primärenergiebedarf und –verbrauch (bild 21) ableiten. Der amortisationszeitraum der geothermischen wärmepumpenanlage einschl. tabs wurde mit 9 Jahren angegeben.Damit zählt dieses gebäude in beiden Fällen zu den Muster beispielen, die beweisen, dass nachhaltig ener-gieeffizient betriebene gebäude nicht a priori mit ver-gleichsweise hohen investitionskosten verbunden sein müssen.

Bild 19Ökobilanzierung einer trinkwasserinstallation mit PeX – rohren /53/

Bild 20kostenanalyse energieeffizienter bürogebäude (/95/ bis /97/)

kg 300

kg 400

500

sic

ub

a

bo

b

tMz

ener

gon

ener

gieF

orum

kFw

Pollm

eier

lam

part

er

git

Db

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ecot

ec

bk

i´99

, hoc

h

bk

i´99

, mitt

el

bk

i´99

, ein

fach

1000

1500

2000baukosten [€/m²ngF]

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.052

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

4.2. Lebenszykluskosten als zusätzliches Entschei-dungskriteriumDas beispiel bob aachen ist durchaus für geothermische wärmepumpenanlagen und deren kostenanteil an gebäu-de bzw. tga-anlage repräsentativ. bild 22 und 23 zeigen die im Vergleich zur wärmeversorgung oder auch tga recht hohen investitionen in die wärmequellenanlage. würde das gebäude aus statischen gründen gründungs- bzw. Verbaupfähle im lockergestein benötigen, würde der baukonstruktive und damit investive Mehraufwand für energiepfähle deutlich geringer ausfallen. es ist zu for-dern, dass baugrundarretierungen grundsätzlich für das wärmeerschließen heranzuziehen sind.

Prozentual liegen diese aufwendungen für erdsonden für den wärmeentzug bei ca. 30 % im Vergleich zur gesamten wärmeversorgung. Dieser kostenanteil kann 50 % errei-chen, wenn die leistungsfähigkeit eines erdsondenfeldes im zusammenhang mit der Freien kühlung erhöht werden soll. hierbei ist anhand einer wirtschaftlichkeitsbetrach-tung zu entscheiden, ob die anteilige nutzung einer ma-

schinellen kälteerzeugung resp. das betreiben einer re-versiblen wärmepumpe sinnvoll ist. Das muss in kenntnis der wärmetransportvorgänge in erdreich und grundwasser geschehen und setzt z.b. die simulation der solevorlauf-temperaturen voraus. Die (monatliche und jährliche) heiz- und kühlarbeit im gebäude ist mit der entzugs- und ein-tragsarbeit der wärmequellenanlage abzugleichen.

und natürlich beeinflussen die angebote zum errichten von erdsonden die kostenrelationen. hierbei bestehen recht große regionale sowie durch angebot und nachfra-ge zeitliche unterschiede, die ca. 30 % bezogen auf den Mittelwert betragen können.

Bild 22kostenanteile von tga, wärmeversorgung und geothermie an den gesamtkosten des gebäudes (bob aachen)

Bild 23relation zwischen den kostengruppen geothermie (wärmequelle bzw. wärmesenke - Free cooling) und wärmeversorgung (bob aachen)

Bild 21Jahresprimärenergieverbrauch ausgewählter bürogebäude (Fisch /99/) - bob aachen (links unten) mit 84 kwh/(m².a)

0

0

100

20

200

6040

300

80

400

100

geothermie

geothermie heizfall

wärmeversorgung

geothermie Free cooling

tga gesamt(24,9 %)

wärmeversorgung

48,6

30

86,4

56

355

100

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 53

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

hierzu abschließend zeigt bild 24 qualitativ die lebenszy-klen der wärme- und kälteerzeuger. wie im folgenden abschnitt gezeigt wird, haben erdsonden, erdsonden-felder oder energiepfahlanlagen eine lebenserwartung von mehr als 50 Jahren und müssen nach einem ersten lebenszyklus konventioneller wärme- und kälteerzeuger von 15 bis 20 Jahren nicht erneuert werden.

5. Das Gemeinsame von Theologen und Geologen was haben theologe und geologe gemeinsam? Der er-stere war nie oben, der zweitgenannte nie unten… ein aphorismus, der zum ausdruck bringt, dass es auch in diesen Fragen keine absolute sicherheit gibt.

Das bild der geothermie hat in Deutschland nach kamen, staufen und leonberg risse bekommen, und das im wahrsten sinne des wortes. auch hier hat der begriff der nachhaltigkeit eine neue bedeutung erlangt. kostendruck mit Verzicht auf geothermische Fachplanungen, Pla-nungsroutine mit unterschätzten restrisiken sowie rui-nöser Preiskampf im bereich der bohrverfahren und kom-ponenten sind nur einige der ursachen, die zuletzt diese an sich zuverlässige nutzung erneuerbarer energien etwas in Misskredit gebracht haben.

hebungserscheinungen von 1 cm je Monat als Folge des wassereindringens aus dem keuper in quellfähige (gips-)schichten sorgten in staufen für schäden an ca. 250 häu-sern. Demgegenüber stehen über 600 schadensfreie boh-rungen in annähernd gleichartigen bodenschichten. Da-ran zeigt sich die komplexität von Vorgängen im erdreich und möglichen schadensursachen. Für staufen gilt fol-gendes als zumindest schadensbegünstigend: bohrungen weichen von der horizontalen ab zement entspricht nicht den Vorgaben unzureichende abdichtung des ringraumes einer ein-

zelnen erdsonde stratigraphische zuteilung anhand des schichtver-

zeichnisses der bohrfirma nicht möglich komplizierte tektonik.

Der autor ist fest davon überzeugt, dass diese unerfreu-lichen und im einzelfall durchaus tragischen geschehnisse dennoch für verbesserte geothermische wärmepumpen-anlagen in Planung und ausführung beitragen werden. Für den nachhaltig sicheren und energieeffizienten betrieb geothermischer wärmepumpenanlagen galten und gelten

Bild 24lebenszyklus geothermische wärmepumpenanlagen im Vergleich zu konventioneller wärme- und kälteerzeugung

Bild 25investitionskosten für wärmepumpen-geräte und wärmequellenanlage für ein wohngebäude im Vergleich

0 5000 10000 15000 20000

w/w-wPa bestand

20a 50a

w/w-wPa neubau

l/w-wPa neubau

s/w-wPa neubau

l/w-wPa bestand

s/w-wPa bestand

9335

9335

12287

9501

9501

12287

6527

7847

3025

10067

8064

2249

wärmequellenanlage und Montagenetto-gerätepreis

l e b e n s z Y k lu s

wärmeerzeuger austausch

austausch

austausch

austausch

austausch austauschkaltwassersatz

wärmepumpe

ews-Feld Fortbestand

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.054

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

weiterhin folgende grundsätze, die nach den erwähnten ereignissen von staufen und leonberg jedoch ergänzt werden müssen:

1. Fachlich fundierter Vorentscheid berücksichtigung aktuell gültiger nationaler und

regionaler leitlinien auswertung von checklisten für bauherren, Planer und

wasserbehörden Machbarkeitsanalyse und risikoabschätzung kontrolle der unbedenklichkeit gegenüber gewässer-

schutz, bergrechtlicher belange und auch nachbar-schaftlicher rechte

2. Geologische unterstützte Konzeption hydrogeologisches gutachten einschl. analyse des

schichtenprofils, der grundwasserstockwerke und der grundwasserdrift im erdreich

anwendung von simulationsverfahren bei größeren anlagen (VDi 4640)

berücksichtigung eines angemessenen Prognosezeit-raumes von 10 bzw. 30 Jahren (betriebsführung) so-wie 50 Jahren (bauteillebenserwartung)

3. Fachlich kompetente Planung bemessungs- und bewertungsverfahren nach den all-

gemein anerkannten regeln der technik (VDi 4640, VDi 4650, Din en 15316, etc)

Produktauswahl auf der grundlage von normen, güte-kriterien, Prüfungen und zulassungen (Din en 255, Din en 14511, Din en 14522, D-a-ch gütesiegel für wärmepumpen, skz - zertifikate für rohrsysteme, ews - gütesiegel für erdsonden)

kontrolle der systeme und Verfahren auf bauvorhaben spezifische eignung (größe und gewicht der bohrge-räte, bohrverfahren, bohrwasser- und bohrschlamm-management)

erarbeitung und Übergabe eines nutzerhandbuchs

4. Sorgsame Ausführung einschl. Bauleitung und Dokumentation ausführung der bohrungen vorzugsweise bzw. aus-

schließlich durch zertifizierte bohrunternehmen (DVgw arbeitsblatt w 120; ews-gütesiegel schweiz o.ä.))

Überprüfen der planerischen randbedingungen und leistungs- und temperaturberechnungen (trt ther-mischer response test)

Produktkontrolle (z.b. erdsonden mit Manometer) werksseitig geschweißter sondenfuß und Verzicht auf

sondenschweißen auf der baustelle Druckhaltung der erdsonden gewährleisten (keinesfalls

Druckluftanwendungen oder „auslitern“ der sonde zum bestimmen der sondenlänge)

Mauerdurchführungen etc. mit wärmegedämmten rohren zum Vermeiden von Feuchteschäden (tauwas-seraustritt) ausführen

eignungskontrolle des erdsondenmediums (sole oder wasser; Frostschutzmittel nach wassergefährdungs-klassen wgk)

Verfahrenskontrolle (hinterfüllung mit gesetzter Ver-rohrung, während des abteufens simultanes und nicht nachträgliches hinterfüllen der erdsonden)

kontrolle besonders sicherheitsrelevanter arbeiten (kontrolle des Verfüllens, auch durch k - trt /76/)

fachgerechte entsorgung des bohrabwassers und –schlammes (vgl. schweizer empfehlungen nach sia 431)

unternehmererklärung über die Durchführung des hy-draulischen abgleichs

detaillierte Dokumentation der anlage (bohrunterneh-men, anzahl, tiefe, art der sonden, zuleitungslänge, rohdimension, wärmeträger, umwälzpumpe, wärme-pumpe, berechnete auslegeleistung der erdwärmeson-den, bohr- und abnahmeprotokoll)

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 55

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

5. Monitoring, ggfs. Korrektur der Betriebsführung oder Systemveränderungen Druck-, Durchfluss- und temperaturmessungen (bei

erdsonden auch mit glasfaserkabel oder drahtloser gamma-gamma-Messsonde)

kontrolle des betriebes und Verbrauches an hilfsener-gie für Pumpen (Drehzahl, leistungsaufnahme).

nachfolgend sollen, auch im ergebnis der zitierten fehler-haften anlagen, einige relevante grundlagen des nach-haltig sicheren und energieeffizienten betriebs geother-mischer wärmepumpenanlagen aufgeführt werden (/56/ bis /94/).

Vorentscheid und Genehmigungenerdwärme gilt als bergfreier bodenschatz. Das zulassen von nutzungsrechten obliegt allgemein dem staat, jedoch nur solange die erdwärme nicht für ein gebäude auf dem gleichen grundstück wie die wärmequellenanlage genutzt wird. Diese regelung ist im lagerstättengesetz (lagerstg) §4 getroffen worden. beträgt die bohrtiefe mehr als 100 m, muss im sinne des §127 bbergg die bergbehörde zur ge-nehmigung der sondenanlage eingeschaltet werden. Das gilt auch für grundstücksübergreifende wärmeerschlie-ßungssysteme, unabhängig von der sondenlänge. anla-gen mit sondenlängen von mehr als 100 m können darü-ber hinaus als betriebsplanpflichtig eingestuft werden (§§51 bbergg).als Prinzip gilt weiterhin, dass der grundwasserschutz Vorrang vor der erdwärmenutzung hat. in jedem Falle muss bei der unteren wasserbehörde des kreises eine wasserrechtliche erlaubnis auf der grundlage des wasser-haushaltsgesetzes (whg) beantragt werden. einige was-serbehörden verlangen nur eine bohrungsanzeige und in einigen bundesländern (baden-württemberg, hessen) sind für kleine anlagen vereinfachte Verfahren möglich. regional gültige gesetze wie z.b. das wassergesetz ba-den-württemberg (wg) sind zu berücksichtigen.Die schlussfolgerung, durch sondenlängen von weniger

als 100 m aufwendige genehmigungsverfahren vermeiden zu können, ist nicht mehr stichhaltig. kompetente Fach-planer sind jederzeit in der anlage, beide antrags- und genehmigungsverfahren ohne relevante unterschiede im arbeitsaufwand durchführen zu können. nicht zuletzt un-terstützen kooperationspartner aus der industrie oder aus dem handwerk dieses Procedere.Von besonderer bedeutung und deshalb seit Jahren gere-gelt sind prinzipielle zulassungen, bauvorhaben bezogene einschränkungen oder das generelle Verbot geothermischer anlagen z.b. in wasserschutzzonen. Deshalb sind in trink-wasserschutzgebieten, in heilquellenschutzgebieten und im engeren zustromgebiet von Mineralwassernutzungen bohrungen für erdwärmesonden nicht zulässig. in besonde-ren Fällen sind besondere schutzvorkehrungen zu treffen. hierzu abschließend soll am beispiel baden-württemberg dargestellt werden, dass jedes Vorhaben zur erdwärme-nutzung mittels erdwärmesonden bei der unteren Verwal-tungsbehörde und dem rP Freiburg, abt. 9, lgrb anzu-zeigen ist. Üblicherweise muss auch dem zuständigen geologischen Dienst bzw. der geologischen Fachbehörde die bohrung angezeigt werden.baden-württemberg verlangt gegenwärtig weitere Prü-fungen, die über die früheren anforderungen hinausgehen. bei sondenlängen von mehr als 150 Metern ist bezüglich genehmigungsfähigkeit eine einzelfallbetrachtung durch-zuführen (Druckfestigkeit des vorgesehenen Materials).

aber auch die abstandsregelungen zu nachbarschaft-lichen grundstücken sind zu berücksichtigen. Diese rege-lungen sind bundesweit durchaus nicht einheitlich vor-geschrieben.

so heißt es in einer leitlinie der senatsverwaltung für ge-sundheit, umwelt und Verbraucherschutz berlin für erd-wärmesonden- und erdwärmekollektoranlagen bis 30 kw wie folgt:

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.056

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

4.2. Abstandsregelungen – Zitat:„Um eine gegenseitige Beeinträchtigung zu reduzieren, soll bei Erdwärmesonden mit einer Länge von 40 bis 50 Metern nach der VDI-Richtlinie 4640 der Mindestabstand zwischen den Sonden 5 Meter betragen und 6 Meter bei Sondenlängen > 50 bis < 100 Meter.Zur Vermeidung einer nachhaltigen physikalischen Verän-derung des Grundwassers dürfen die Abstände der Erd-wärmesonden zu nächstgelegenen Erdwärmenutzungsan-lagen (Bestandsanlagen) 10 Meter nicht unterschreiten.“

Geologisch unterstützte Konzeptionhydrogeologische karten /i34/ (nordrhein-westfalen) und geothermieatlanten (sachsen) dienen der orientie-rung, dem standortcheck und der Vorplanung geother-mischer wärmepumpenanlagen (bild 26). als hilfsmittel zwar geeignet, ersetzen diese jedoch in keinem Falle geo-wissenschaftliche analysen und eignungsprüfungen.neben dem kartenwerk existieren umfangreiche Dateien der handwerker, die bisher geothermische wärmepum-penanlagen errichtet haben. natürlich sind aus diesem

bestand kaum Veröffentlichungen mit dem ziel einer all-gemeinen nutzung zu erwarten. eben „betriebsgeheim-nisse“…

Die im bild 27 enthaltenen angaben können wie folgt in-terpretiert werden: standortbezogene Daten (bodenprofil und klimazone) erste einschätzung von georisiken (gesteinsschichten-

folge) grundwasserleiter (anzahl und lage) Vorbetrachtung der optimalen erdsondenlänge

und -anzahl - schichtenprofil, bohrverfahren und resultierende

bohrkosten - schutzmaßnahmen wie z.b. gewebepacker - kühlung über erdsonden mit teufen von max. 100 m betrachtung der Jahresentzugsarbeit (kwh/(m².a))

anstelle nicht dauerhaft verfügbarer spitzenwerte (w/m²)

Fachplanunghinsichtlich der Fachplanung geothermischer wärmepum-penanlagen soll kurz einerseits auf die umfangreicher ge-wordenen Pflichten im rahmen von genehmigungsver-fahren, andererseits auf einige relevante technische betrachtungen hingewiesen werden.

Bild 26geothermisches kartenwerk sachsen mit richtwerten zur spezifischen entzugsleistung von erdsonden /i34/

Bild 27bodenprofil und Jahresentzugsarbeit von erdsonden (service des geologi-schen Dienstes nrw /i34/)

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 57

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Genehmigungsverfahren sowie Zulassung bestimm-ter Verfahren und Systeme anfrage bei der wasserbehörde nach georisiken (z.b.

gipshorizont, karst, zonen mit starker tektonischer auflockerung, schichtquellen, usw.)

ausschreibung der bohrarbeiten mit hinweis auf mög-liche geologische bohrrisiken (z.b. karstgebiet, arte-ser, mehrere grundwasserstockwerke, georisiken) und erschwernisse

erdwärmesonden mit speziellen auflagen zulässig (z.b. gewässerschutzbereich karstgebiete, grundwasser-stockwerkbau, artesisch gespanntes grundwasser, gebirgsquellen, subrosion, etc.)

Technische Aspekte der Fachplanung hinzunahme eines kompetenten ingenieurbüros für

hydrogeologische Fachplanungen zur konzeption, be-willigung/genehmigung/Förderung und Vorplanung

berechnen der heiz- und kühllast unter berücksichti-gung des nutzerverhaltens (z.b. lüftungsgewohn-

heiten, angehobene raumtemperatur, einflussnahme auf die Verschattung, nutzbare wärmegewinne durch Personenanzahl/technisierung, leerstand) und des standortes

berechnen der monatlichen heiz- und kühlarbeit (ge-bäude) und abgleich mit dem geothermischen Poten-zial (simulation)

abschätzen des einflusses baukonstruktiver randbe-dingungen (z.b. wärmeverluste langer anschlussrohr-leitungen) und von unwägbarkeiten (z.b. schichten-folge in situ, komponentenausfall, reale erdreichregeneration, grundwasserdrift) auf ther-mische behaglichkeit und energieeffizienz

kostenoptimierung im zusammenhang gebäudewär-meschutz - tabs - geothermie

Minimierung der hilfsenergien (besonders soleum-wälzpumpe bzw. grundwasserpumpe mit Frequenzum-richter)

synchronisation der betriebsführung „heizen und kühlen des gebäudes“ mit der geothermischen wär-mepumpenanlage

Monitoring über 3 Jahre mit anpassung der betriebs-führung (heiz- und kühlkennlinien, Übergangszeiten ohne heizen und kühlen, ausschluss des gleichzei-tigen heizens und kühlens in räumen oder gebäude-abschnitten).

Produkt- und Systemwahl (Wärmequellenanlage)Rohrwerkstoffhinsichtlich der erdsonden und kollektoren werden vor-rangig Pe – rohre eingesetzt, deren Qualität sich über die stufen Pe 80 – Pe 100 – Pe 100 rc durchaus weiterent-wickelt hat.

als alternative zu diesen werkstoffen werden aber zuneh-mend auch rohre aus vernetztem Polyethylen (Pe-X) er-folgreich eingesetzt. Diese sind hinsichtlich der mecha-nischen beanspruchung durch umgebende erden und zuschlagstoffe unterschiedlicher korngröße und bau-

Bild 28simulationswerkzeug eeD (earth energy Designer) zum Planen geother-mischer systeme (griMM /89/ und /90/)

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.058

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stoffe widerstandsfähiger, was frühere tests zeigen. bis heute sind PeX-rohre als einzige für die sandbettfreie Verlegung im erdreich zugelassen, was im bereich der Medientransortrohrleitungen von bedeutung ist. Dieser Vorzug kann aber auch bei geothermischen anlagen ge-nutzt werden (bild 29 bis bild 32).

eine weitere besonderheit ist die höhere temperaturbe last-barkeit der PeX-rohre gegenüber Pe-anlagen. soll die erdreichregeneration durch solare gewinne einer solarkol-lektoranlage unterstützt werden oder werden rückkühler von kältemaschinen mit der wärmequellenanlage im erd-reich verbunden, sind PeX-rohre nachhaltig sicherer. letztendlich soll darauf hingewiesen werden, dass die sandbettfreie Verlegung in Verbindung mit geringeren erdarbeiten durchaus auch investitionskostenvorteile bie-tet (bild 33).

Bild 29bruch von Pe bei mechanischer belastung nach kurzer beanspruchungs-dauer (abbruch des Versuchs bei PeX ohne schädigung)

Bild 30anschlussverrohrung von erdsonden im sandbett mit Pe-rohren

Bild 31sandbettfreie anschlussverrohrung von erdsonden PeX-rohren (links) mit der uponor Q&e Verbindungstechnik

Pe 80

Die ergebnisse des Fnct-tests belegen die Material-überlegenheit der uponor Pe-Xa rohre

Pe 100 PE-Xa

bruchbruch

Versuch bei 95 °cohne bruch beendet

umgerechnetauf 80 °c

0 h

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

PE-Xa

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 59

LB-AF Nr. Leistungsbereich

30 00 00 bodenaushub, erdarbeiten, separierung

oz text einheit Preis in € Daten-anzahlmin max mittel

30 11 00 liefern und einbauen von stoffen

03 kies-sand 0/45 liefern und im bereich von leitungen als auflager einbauen

m3 16,01 31,45 21,49 11

07 schotter-splitt-brechsandgemisch 0/56, 0/45 liefern und einbauen

m3 9,46 16,39 12,01 7

08 grobschotter oder steine (56/150) liefern und lagenweise einbauen

m3 4,85 10,64 6,55 5

09 rcl-Material liefern und lagenweise vedichtet einbauen

m3 2,10 15,90 8,53 13

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

RohrverbinderDie Verbindung erdverlegter rohrleitungen kann auf un-terschiedliche art und weise erfolgen. einerseits wir zum Verbinden geothermischer rohrsysteme die sehr sichere Pressfittingtechnik empfohlen. Metallische einbauten ste-hen jedoch im widerspruch zur Forderung einer nachhal-tig korrosionsfreien installation. bild 34 und 35 zeigen typische uponor Verbindungstech-niken für kunststoffrohre unter weitegehendem aus-schluss (offen liegender) metallischer einbauten. galten jahrelang nur Pe-rohre als schweißbar, können seit einiger zeit auch PeX-rohre mit dem heizwendel-schweißverfahren verbunden werden. Dabei werden die rohrenden von Deckschichten befreit, in eine Pe-Muffe gesteckt und anschließend verschweißt. Für uponor Pe-Xa – rohre kann auch auf die bewährte Q&e-technologie, mit dem mechanischen aufweiten und selbstständigen schrumpfen (Memory-effekt), zurück-gegriffen werden.

Bild 32Vorgedämmte rohrsysteme (rechts uponor ecoflex twin) – sinnvoll auch für lange anbindungen von erdsonden für die Freie kühlung

Bild 33kosten von kies-sand-auflager für leitungen gegenüber schotter, steinen und rcl-Material (landesumweltamt nrw, 2005)

Bild 35kombination unterschiedlicher kunststoffe (uponor)

Bild 34heizwendelmuffenschweißen von uponor Pe-Xa-rohren

1

1 3

3

2

uponor Pe-Xa Pe 80 oder 100

2 uponor Quick & easy Verbindungstechnik

Die fertige schweißver-bindung

Die übliche schweißvorberei-tung von Pe-Xa rohren

schweißen und abkühlen

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.060

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Erdsondenin der schweiz verfügen ca. 83 % der einfamilienhäuser über eine wärmepumpenanlage, die in vielen Fällen mit erdsonden verbunden ist. Deshalb widmen sich unterla-gen wie baFu-Praxishilfe und sia norm 384/6 der nach-haltigen Qualitätssicherung dieser bauteile. es heißt dazu bei eugster /60/ beispielsweise wie folgt:

erdwärmesonden sind in ihrer gesamten länge inkl. sondenfuß werkseitig herzustellen.

Die erdverlegten rohre müssen in dauerhaften und korrosionssicheren ausführungen eingebaut werden. Der erdseitige anlageteil muss für die auftretenden Drücke zugelassen sein und ist einer Druckprüfung zu unterziehen (nach sn en 805).

tiefe, anzahl und abstand der erdwärmesonden müs-sen so dimensioniert sein, dass die erforderlichen leis-tungen und energiemengen (heizen und kühlen) über die ganze lebensdauer der anlage (= 50 Jahre) bereit-gestellt werden kann.

Hinterfüllung und Schutz gegen MaterialverlustFehlende hinterfüllungen oder ungeeignetes Material führen sehr schnell zu schadensträchtigen wärmeerschlie-ßungsanlagen und können in großem umfang Folge-schäden zumindest begünstigen. Folgende handlungs-empfehlungen gelten als besonders wichtig: Die erdwärmesonde ist ohne Verzug nach einsetzen in

das bohrloch vom bohrlochfuß her mit einer aushär-tenden suspension bis zur oberfläche vollständig und lückenlos zu hinterfüllen.

Die hinterfüllung ist über ein beim sondenfuß befe-stigtes, im bohrloch verbleibendes zusätzliches rohr vorzunehmen.

Für die suspension werden bestimmte Mindestanfor-derungen gestellt (stabilität, Durchlässigkeitsbeiwert, Dichte, Dauerhaftigkeit, anfangs- und endfestigkeit etc.).

Die Menge der suspension ist zu erfassen. Übersteigt der bedarf an suspension das zweifache des bohr-lochvolumens, so ist der hinterfüllungsvorgang vorerst zu unterbrechen und die zuständige behörde zu infor-mieren.

Permanente Verrohrung von teilstrecken oder einbrin-gen von textilen Packern im bereich der lockerge-steinsstrecke oder des ganzen bohrloches bis in den grundwasserstauer sind schutzmaßnahmen, die eine wirksame hinterfüllung sichern.

Bauüberwachunges empfiehlt sich, ähnlich wie beim hausbau, einen exter-nen und unabhängigen sachverständigen mit der bau-überwachung zu beauftragen. Dies könnte beispielsweise durch eine(n) Fachplaner(in) wahrgenommen werden, der die erdsondenanlage dimen-sioniert und das wasserrechtliche Verfahren begleitet hat oder durch eine(n) unabhängige(n) mit der örtlichen ge-ologie vertraute(n) geologen(in) oder einem(r) gutachter(in) mit gleichwertiger Qualifikation.

Funktionskontrolle, Performance Messung und MonitoringDie Funktionsfähigkeit des Druck-strömungswächters bzw. die Dichtheit des sondenkreislaufes und die Dicht-heit des wärmepumpenkreislaufs sind vom betreiber monatlich zu kontrollieren. wird eine undichtigkeit fest-gestellt, ist ein eventuell vorhandenes glykolgemisch aus dem sondenkreislauf auszuspülen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Das weitere Vorgehen ist mit der unteren Ver-waltungsbehörde abzustimmen

Für weiterführende untersuchungen stehen faseroptische oder auch kabellose sensoren für temperaturmessungen in erdsonden zur Verfügung.

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VersicherungsschutzDie Qualitätsstandards für den nachhaltig sicheren be-trieb geothermischer wärmepumpenanlagen sind bereits sehr hoch. Dennoch verbleibt ein restrisiko, wie die ein-gangs genannten beispiele zeigen. in diesem zusammen-hang erlangt der schutz der beteiligten eine höhere be-deutung als bisher. Der bwP bundesverband wärmepumpen e.V. erklärt den Versicherungsschutz für erdsondenbohrungen, initiiert vom umweltministerium baden-württemberg, wie folgt:„Nur die Unternehmen, die einen solchen Versicherungs-schutz mit einer Deckungssumme von mindestens 1 Mio. Euro nachweisen können, werden künftig die Freigabe für eine stockwerksübergreifende Bohrung erhalten. Wir wollen dafür sorgen, dass unbeteiligte Dritte möglichst schnell entschädigt werden und nicht erst nach einem langen Rechtsstreit.“

bohrunternehmen müssen zudem über eine haftpflicht-versicherung in höhe von mindestens 5 Mio. euro De-ckungssumme verfügen. eine entsprechendes Qualitäts-paket hat inzwischen der der bundesverband wärmepumpe (bwP) seinen Mitgliedern verordnet.

6. Für Eilige Zusammenfassung:immer wichtig, niemals richtig.u. n. bekannt

nachhaltigkeit und ressourcenschonung, als schlagwör-ter heute in jeder unterlage zu finden, sind keine neuen begriffe:„als schöpfer des forstlichen nachhaltigkeitsbegriffs gilt hans carl von carlowitz, oberberghauptmann am kur-sächsischen hof in Freiberg (sachsen). um dauerhaft aus-reichende holzmengen für den silberbergbau verfügbar zu haben, formulierte er 1713 mit seinem werk „sylvicul-tura oeconomica, oder haußwirthliche nachricht und na-turmäßige anweisung zur wilden baum-zucht“ als erster

das Prinzip der nachhaltigkeit. so sollte immer nur soviel holz geschlagen werden, wie durch planmäßige auffors-tung durch säen und Pflanzen nachwachsen konnte.“ (zitat: www.nachhaltigkeit.info).

Die neuentdeckung des begriffes der nachhaltigkeit für das errichten und betreiben energieeffizienter gebäude ist der richtige weg, stoffliche und energiewirtschaftliche ressourcen schonend einzusetzen. leider haftet den da-mit verbundenen techniken und technologien der Makel an, dass sie mit hohen investitionskosten verbunden sind.

lebenszyklusanalysen und lebenszykluskostenbetrach-tungen eröffnen jedoch interessante Perspektiven, künf-tig geothermische wärmepumpenanlage in großer Viel-zahl zu errichten. allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es allen beteiligten ernst ist mit der nachhaltigkeit, die sich letztendlich wieder auszahlen wird.

wenn neben dieser großen strategie die liebe zum Detail hinzukommt, können keine risse (sic!) im bild entstehen. Verantwortungsvolle konzepte, akribische Fachplanung, solide handwerkskunst und langfristiges Monitoring waren, sind und bleiben erfolgsgaranten für nachhaltig vorteil-hafte lösungen. Möge dazu dieser aufsatz einen kleinen beitrag leisten.

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• DIN V 4701-10 Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer anlagen

• ISO 15686 – Part 5: Life-Cycle-Costing

• DIN V 18599 Energetische Bewertung von Gebäuden

• DIN 18960:2008-02 Nutzungskosten im Hochbau

• DIN 31051 Grundlagen der Instandhaltung

• DIN 32736 Gebäudemanagement

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• VDI 2884 Beschaffung, Betrieb und Instandhaltung von Produktionsmit-teln unter anwendung von life-cycle-costing

• VDI 3807 Wasserverbrauchskennwerte für Gebäude und Grundstücke

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/i23/ kreislaufwirtschaft, rohstoffe und recycling http://www.dkr.de/index.php?id=4&l=0 http://www.pvch.ch/docs/PDF/VinYlger.pdf

/i24/ aluminium recycling http://www.aluinfo.de/index.php/gda-broschueren.html

/i25/ recycling von Polystyrol http://www.creacycle.de/ePsQQbcid-9-29QQlang-german.html http://www.vdivde-it.de/innonet/projekte/ae/in_pp068_eps-loop.pdf http://www.rz.shuttle.de/rn/sae/waste/neu.htm

/i26/ recycling von Polyethylen (Pe) und vernetztem Polyethylen (PeX) http://www.kunststoffportal.ch/118-1-recycling.php http://www.globalpipe.de/news-pex-association-europe-pe-x-pi-pes-recycling

/i27/ lca (Ökobilanz) von PeX http://www.teppfa.com/pdf/ePD/PeX-thirdpartyreport-sept%202011.pdf

/i28/ Ökonomie und Ökologie des wohnungsbaus (kit karlsruhe – lehrstuhl) http://www.oew.kit.edu/48_88.php

/i29/ ganzheitliche ökologische und energetische sanierung von Dienst-leistungsgebäuden (hoFer et. al; software – Überblick) http://www.nachhaltigwirtschaften.at/nw_pdf/0653_lcc-eco.pdf

Baupreisübersichten (einschl. Rückbau)

/i30/ baupreislexikon www.baupreislexikon.de

/i31/ baupreisüberblick www.bauprofessor.de

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 67

Dr.-ing. Michael günther – nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse – Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Geothermische Wärmepumpenanlagen

/i32/ erdwärme allgemein http://www.waermepumpe.de/ http://www.geothermie.de/ http://tu-freiberg.de/ze/geothermie/tg_best.html http://www.fws.ch/

/i33/ erdwärme in baden-württemberg http://www2.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/19833/

/i34/ geothermische karten und geothermieatlanten (tiefengeothermie und ober-flächennahe geothermie) http://www.geotis.de/ http://www.infogeo.de/home/index_html http://www.hlug.de/start/geografische-informationssysteme.html http://www.geothermie.nrw.de/geothermie/ http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/geothermieat-las.pdf

/i35/ hydrogeologische Fachplanung (simulation) http://www.buildingphysics.com/index-filer/Page1099.htm http://www.hetag.ch/software.html http://www.feflow.info/ http://water.usgs.gov/nrp/gwsoftware/modflow.html http://www.tu-harburg.de/rzt/tuinfo/software/sim/shemat.html http://www.geologik.com/index.php/geologik-trt

/i36/ wärmepumpenanlagen – konzepte, Varianten, Planungen, berech-nungen http://www.wp-opt.de http://www.polysun.ch/vs2/index.php?article_id=83&clang=0 http://www.valentin.de/produkte/geothermie http://berndglueck.de/

/i37/ Monitoring geothermischer wärmepumpenanlagen http://wp-monitor.ise.fraunhofer.de/german/index/messdaten.html http://www.enob.info/fileadmin/media/Publikationen/enbau/Projektberichte/18_Monitoringab1_p2_tMz_erfurt_k.pdf http://lowexmonitor.ise.fraunhofer.de/demonstrationsgebaeude http://enob.ise.fraunhofer.de/data.html http://wp-effizienz.ise.fraunhofer.de/download/wp_effizienz_end-bericht_langfassung.pdf http://www.geso.eu/de/messtechnik.htm

Danksagung

Der autor dankt besonders folgenden kollegen und Freunden für wert-volle anregungen und Materialien:

Dipl.-geol. rüdiger grimm geoenergie konzept gmbh, Freiberg; http://www.geoenergie-konzept.de/

Dipl.-ing. Friedhelm Piller uponor gmbh – Vertrieb nrw; www.uponor.de

Matthias bayer uponor gmbh - Vertrieb benelux; www.uponor.de

Dipl.-ing. wieland tempel uponor gmbh – Vertrieb sachsen; www.uponor.de

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.068

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 69

Index der bisherigen Referenten

index der bisherigen referenten

Die nachstehend aufgeführten referenten haben anlässlich der vergange-nen kongresse referiert. Die einzelnen referate stehen auf wunsch zur Verfügung und können bei uponor gmbh, norderstedt abgefordert werden.

Christian Achilles – Assessor jur.1998 auf dem weg zum euro … – volkswirtschaftlicher rah

men und betrieblicher handlungsbedarf.

Prof. Wolfgang Akunow1996 Der historische werdegang der „russischen seele“.

Dr. Franz Alt2009 green building – eine chance im klimawandel.

Dipl.-Chem. Heinz-Dieter Altmann 2004 Din 18 560 „estriche im bauwesen“ – neue bezeichnun- gen und erweiterte anforderungen an estriche.

Prof. Dr.-Ing. Heinz Bach1981 effektive wärmestromdichte bei Fußbodenheizungen – konsequenzen für eine wärmetechnische Prüfung.

Prof. Dr. Wilfrid Bach 1990 ozonzerstörung und klimakatastrophe – welche sofort- maßnahmen sind erforderlich?

RA Steffen Barth 2009 Das grüne haus – Vertrags- und vergaberechtliche Überlegungen.

Reinhard Bartz2007 regelwerks- und hygienekonforme Planung von trink- wasserinstallationen.2009 Planung und betrieb einer wirtschaftlichen, regelwerks- und hygienekonformen trinkwasserinstallation.

Dr. Alexander Graf von Bassewitz1979 kunststoffe in der heizungstechnik. Physikalische untersuchungen und beurteilung der werkstoffe. anwendungstechnische Überlegungen.1985 lebensdauer von kunststoffrohren am beispiel von rohren aus hochdruckvernetztem Pe nach Verfah- ren engel – zeitstandsprüfung, alterung, extrapolation.

Dr. Thomas Beyerle2010 Ökonomie und kapitalismus – welcher zukunftsmarkt steckt in der immobilienbranche?

Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Biermann1993 Die neue Vob - ausgabe 1993 einbeziehung der eg-länder und Österreich.

Helmut Blöcher, Architekt1995 architektur der sportschule oberhaching.

Dipl.-Ing. Gerd Böhm1986 einfluss der betriebstemperaturen auf wirkungsgrad und nutzungsgrad des heizkessels.

Prof. Dr.-Ing. Udo Boltendahl1992 beurteilung von energiesystemen im hinblick auf ressourcenschonung und umweltbelastung.

Dr.-Ing. Bent A. Børresen1994 Fußbodenheizung und kühlung von atrien.

Dr.-Ing. Theo Bracke1985 ein emissionsfreies heizsystem auf der basis bewährter technik. Massiv-absorber – Massiv-speicher.

Dr. Bernulf Bruckner2004 basel ii. konsequenzen für den Mittelstand.

Ralf-Dieter Brunowsky, Dipl.-Volkswirt1999 zukunftsperspektiven in europa nach einführung des euro.

Dr. Joachim Bublath2008 wege aus der energie- und klimakrise?

Dr.-Ing. Sergej Bulkin1992 Passive und aktive nutzung der sonnenenergie für niedertemperaturheizungen in rußland.

Prof. Dr.-Ing. Winfried Buschulte1979 Primärenergeriesparende Verbrennungstechnik.1980 wirkungsgradverbesserung bei mineralisch befeuerten wärmeerzeugern durch rußfreie Verbrennung und abgaskühlung.1982 senkung des brennstoffverbrauchs von wärmeerzeugern durch abgasnachkühlung.1986 Vorteile der rücklauftemperaturgeführten heizwasservor- lauftemperatur bei teilbeheizung einer wohnanlage.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.070

index der bisherigen referenten

Dr. Paul Caluwaerts1980 wärmeverluste von räumen mit unterschiedlichen heizsystemen und ihr einfluss auf die wirtschaftlichkeit und die erforderliche heizleistung. Die differenzierten wärmeverluste bei mäßiger wärmedämmung.1981 rationelle klassifizierung unterschiedlicher heizsysteme unter berücksichtigung von komfort und energiever- brauch.

Dr. Dipl.-Ing. Hans Ludwig von Cube1981 energiesparen – eine der rentabelsten investitionen für die kommenden Jahre.

Prof. Dr. Felix von Cube2003 lust an leistung.

Gerhard Dahms1979 kunststoffe in der heizungstechnik. Physikalische untersuchungen und beurteilung der werkstoffe. anwendungstechnische Überlegungen.1980 thermoplaste – elastomere. Die peroxydische Vernetzung des Polyethylens nach dem Verfahren engel. „Velta“ rohre aus rau-VPe 210. sauerstoffpermeation bei kunststoffrohren und ihre einwirkung auf heizungsanlagen nach Din 4751.1983 kriterien für auswahl- u. anwendung von kunststoffrohren in heizungs- und sanitärsystemen. Maßnahmen zur Verhütung von sauerstoffdiffusion bei kunststoffrohren.1985 ... eine runde sache – rohre aus rau-VPe 210 für Fußbodenheizungen. Fakten und argumente.

Dipl.-Ing. Holmer Deecke2003 betonkernaktivierung von a – z.2004 kühlung am beispiel airport bangkok.

Dr. Michael Despeghel2007 training für faule säcke – oder ein präventivmedizinisch orientiertes lebenskonzept.

Dr.-Ing. Günther Dettweiler1992 Der neue Flughafen München. energiekonzeption nach neuesten ökonomischen und ökologischen gesichtspunkten. umweltschutzmaßnahmen.

Heinz Diedrich1980 niedertemperatur-warmwasserheizungen in Verbindung mit elektrischen wärmeerzeugern. elektrizitätswirtschaftliche Überlegungen bei einsatz von elektrozentralspeichern von wärmepumpen.

Dr.-Ing. Arch. Bernd Dittert1980 Überblick über die Möglichkeiten der energieeinsparung – bautechnische, wärmetechnische und regeltechnische Maßnahmen.1991 bauphysikalische und heiztechnische Versuche an Fach- werkhäusern.

Dipl.-Ing. Werner Dünnleder1991 legionellenfreie warmwasserversorgung unter beibehal- tung der wirtschaftlichkeit.

Dipl.-Ing. Volkmar Ebert1983 auswirkung der novellierten heizungsanlagen- Verordnung vom 24.02.1982 und der heizkostenverordnung vom 23.02.1981 auf heizungsanlagen-konzepte.

Prof. Dr.-Ing. Herbert Ehm1987 gebäude- und anlagenkonzeption für niedrigenergie- häuser – bautechnische randbedingungen.1993 neufassung der energiesparrechtlichen und emissionstech- nischen richtlinien. wärme-, heizanlagen- und kleinfeu- erungsanlagen-Verordnung.1999 Perspektiven der energieeinsparung von neubau- und gebäudebestand.

Dipl.-Ing. Heinz Eickenhorst1983 hinweise für Planung und ausführung von elektrisch angetriebenen wärmepumpen in wohnhäusern.

Dipl.-Ing. Hans Erhorn1986 schimmelpilz - wirkung, ursachen und Vermeidung durch richtiges lüften und heizen.2006 auswirkungen der Din 18599 auf den neubau. 2012 Die bedeutung der gebäude bei der energiewende

Thomas Engel1982 Polyethylen – ein moderner kunststoff – von der ent- deckung bis heute.

o. Prof. Dr.-Ing. Horst Esdorn1988 Deckenkühlung – neue Möglichkeiten für alte ideen.

Dipl.-Ing. Gerhard Falcke u. Dipl.-Ing. Rolf-Dieter Korff1983 Praktische betriebserfahrungen mit Freiabsorbitions- und luft/luftwärmepumpen systemen.

Prof. Dr. sc. Poul Ole Fanger1982 innenklima, energie und behaglichkeit.1994 Projektierungen für ein menschenfreundliches innenklima neue europäische Forschungsergebnisse und normen.1998 Feuchtigkeit und enthalpie – wichtig für die empfundene luftqualität und erforderliche lüftungsrate.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Fitzner1993 Fragen zur natürlichen und mechanischen lüftung von gebäuden.1996 Quellüftung mit und ohne Deckenkühlung.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 71

index der bisherigen referenten

Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch 2008 energieeffiziente bürogebäude planen, bauen und betreiben beispiele aus der Praxis. 2011 Das gebäude als kraftwerk – netto-Plusenergie gebäude mit e-Mobilität

Dr. sc. Techn. Karel Fort1995 Dynamisches Verhalten von Fußbodenheizsystemen.

Dipl.-Ing. (FH) Hans H. Froelich1994 beurteilung der thermischen und akustischen eigenschaften von Fenstern auf der grundlage aktueller anforderungen und erkenntnisse.

Dr. Bernhard Frohn2005 energiekonzept am beispiel bob (balanced office building).

Dipl.-Ing. Manfred Gerner – Architekt BDB-AKH1990 wärmedämmung bei historischem Fachwerk.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. mult. Dr. E.h. mult. Karl Gertis1984 Passive solarenergienutzung – konsequenzen für den praktischen gebäudeentwurf und für die heiztechnik.1985 Feuchteflecken in wohnungen – ist falsches heizen schuld?1986 neue bauphysikalische rahmenbedingungen für die zukünftige heiztechnik.1987 Verunsichern „baubiologische“ argumente den bauherrn und Planer von heizungsanlagen?1988 umweltverschmutzung durch private hausheizung?1992 Verschärfung der wärmeschutzverordnung oder neue heizwärmeverordnung?1993 bauen und wohnen wir gesund ? kenntnisstand und Perspektiven.2001 energie gespart, gesundheit gefährdet – wohnen wir im niedrigenergiehaus ungesund?2005 im büro schwitzen? kritische anmerkungen zum sommer- lichen wärmeschutz.

Dr. Klaus Gregor2006 Folgen der Deregulierung und das wachsen der eigen- verantwortung im arbeitsschutz.

Prof. Dr.-Ing. Helmut Groeger1982 baukonstruktive randbedingungen für niedertempera- tur-Fußbodenheizungen.

Josef Grünbeck1987 Das mittelständische unternehmen der zukunft – wirt- schaftliche und gesellschaftspolitische bedeutung.

Dr.-Ing. Michael Günther1993 Voraussetzungen für den effektiven einsatz der brenn- werttechnik unter besonderer berücksichtigung moderner Flächenheizungen.1998 bauwerksintegrierte heiz- und kühlsysteme in kombina- tion mit Quelllüftung – messtechnische untersuchungen in einem bürohaus und schlussfolgerungen.1999 Die zukunft der niedertemperatur-heizung nach inkraft- treten der energieeinsparverordnung (eneV 2000).2000 ideen und hypothesen von gestern – grundlagen des Future building Design von morgen?2001 integrale Planung – anspruch nur für den architekten? 2002 geothermische nutzung des untergrundes im zusammen- wirken mit thermisch aktiven Flächen.2003 wie sind gebäude und bauteile mit Flächenheizung und -kühlung wirtschaftlich zu dämmen?2004 industrieflächenheizung mit walzbeton am beispiel bV bMw Dynamic center Dingolfing.2005 abnahmeprüfung von raumkühlflächen nach VDi 6031.2006 rasenheizungen nicht nur in den wM-stadien: spielsicherheit vs. Ökologie (zur schnee- und eisfreihal- tung von Freiflächen).2007 energieeffizient. gesundheitsdienlich. wirtschaftlich?2008 wie innovativ ist die branche tga? 30 Jahre arlberg-kongress – rückschau und ausblick.2010 auswirkungen neuer tga – relevanter gesetze und Verordnungen auf die uponor systempalette (stand und notwendigkeiten).2011 systemwahl nur nach Din V 18599? (Vergleich von industriehallenheizsystemen)2012 nachhaltigkeitszertifikate und lebenszykluskostenanalyse –

Vorteile für geothermische wärmepumpenanlagen?

Dipl.-Ing. Norbert Haarmann1984 Planungshinweise für wärmepumpenheizungsanlagen.

Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser1989 wege zum niedrigenergiehaus.1995 wärmeschutzverordnung 1995 – wärmepass und energiepass.1996 energiesparendes bauen in Deutschland – erfahrungen mit der wschV’95 – entwicklung zur energiesparverord- nung 2000.1998 wasserdurchströmte Decken zur raumkonditionierung - heiz- und kühldecken - bodenplattenkühler - wärmeverschiebung zwischen gebäudezonen1999 auswirkungen eines erhöhten wärmeschutzes auf die behaglichkeit im sommer.2005 Der energiepass für gebäude. europäische richtlinie über die gesamtenergieeffizienz von gebäuden ab 2006.

Univ. Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen1993 energetische beurteilung von gebäuden.2010 Die bau- und immobilienwirtschaft entdeckt die nachhaltigkeit: stand und herausforderung in der technik.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.072

index der bisherigen referenten

Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ. Manfred Hegger, Architekt BDA2011 welche internationalen entwicklungen werden den Markt von morgen bestimmen?

Dipl.-Ing. Rainer Heimsch, VDI/AGÖF2000 energiesparendes beheizen und temperieren von histori- schen gebäuden.2003 erhalt und nutzung von historischen gebäuden unter dem aspekt raumtemperierung und bauphysik.

Prof. Dr.-Ing. Günter Heinrich1990 abwärmenutzung mit niedertemperaturheizung bei der rauchgasentschwefelung.

Prof. Dr.-Ing. Siegmar Hesslinger1987 brennwerttechnik und Maßnahmen zur Minderung von nox und so2-emission.1989 hydraulisches Verhalten von heiznetzen insbesondere bei teillast und die auswirkung auf die heizleistung von raumheizflächen.2002 untersuchung einer solarunterstützten nahwärmeversorgung von Passiv-Doppelhäusern mit wärmepumpenheizung.

Prof. Dr.-Ing. Rainer Hirschberg1996 Das thermische gebäudemodell – basis rechnergestützter lastberechnungen.2002 Die anlagenbewertung ist sache der tga-branche (anwendung der eneV und daraus resultierende konse- quenzen für Planer und anlagenersteller).

Dipl.-Ing. Klaus Hoffmann, Baudirektor1984 heizung und lüftung in sporthallen.

Karl Friedr. Holler, Oberingenieur VDI1983 wärmeerzeugung im niedertemperaturbereich Vorteile – Probleme, entwicklung – trend.1985 wärmeerzeugung mit nieder-tieftemperatur – Vorteile – Probleme. kleine, mittlere und größere leistungen. brennwertkessel.1989 Modernisierung von heizungsanlagen ohne schorn- steinschäden – neufassung der 1. Verordnung zur Durchführung des bundes-immissionsschutzgesetzes – 1.bimschV – auswirkung auf heizung und schornstein.

Dipl.-Phys. Stefan Holst1999 kühlkonzeption am beispiel Flughafen bangkok.

Dr. Siegfried Hopperdietzel1980 kunststoff für die heizungstechnik. kontinuität der Produktion von kunststoffrohren erfahrung – Prüfung – rezepturgestaltung.

Matthias Horx2010 Future Markets – Future business.

Dipl.-Ing. Architekt Michael Juhr1998 Die industriefußbodenheizung aus der sicht des architek- ten – am beispiel des logistikzentrums hückelhoven.2001 Produkt bauwerk kostenreduktion im herstellungsprozess durch die opti- mierung der zusammenarbeit von auftraggebern, Planern, ausführenden Firmen und Produktherstellern.

Florian Kagerer und Jens Pfafferott2012 erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale

abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik

Dipl.-Ing. Uwe H. Kaiser1985 kunststoffe für rohre Überblick, werkstoffe, eigenschaften und anwendungs- bereiche.

Dipl.-Ing. Eberhard Kapmeyer1990 aktueller stand der Maßnahmen zur energieeinsparung durch die bundesregierung der bundesrepublik Deutschland.1992 co2 Minderungspolitik in der bundesrepublik Deutschland.

Prof. Dipl.-Ing. Manfred Karl1996 Fußbodenheizung als integraler bestandteil von solarheiz- anlagen.

Dipl.-Ing. Walter Karrer1989 anwendung von caD in der technischen gebäudeausrüstung.

Dr. Helmut Kerschitz1979 theoretische Überlegungen zur nutzung der sonnenenergie.

Dr.-Ing. Achim Keune2007 Die VDi 6022 und neue Din en-normen im kampf um die hygiene in der raumlufttechnik.

Helmut Klawitter, Ing. grad.1985 schweißverbindungen von PP-r Materialstruktur, eigenschaften, anwendung.

Dipl.-Ing. Jürgen Klement2008 sanierung von warmwassersystemen unter den aspekten hygiene und energieeffizienz.2009 gasinstallationen mit Mehrschichtverbundrohren – neue wege zur individuellen gasanwendung.

Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Knoche1981 entwicklungstendenzen bei absorptionswärmepumpen.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 73

index der bisherigen referenten

Dr.-Ing. Uwe Köhler1979 Möglichkeiten zur einsparung von Primärenergie bei heizungsanlagen mit wärmeerzeugung durch fossile brennstoffe.1980 Verbesserung des energieausnutzungsgrades von heiz- anlagen mit wärmepumpen und niedertemperaturheiz- flächen.1981 Verbesserung der heizleistung von Flächenheizungen.1982 Die wärmebedarfsrechnung im Verhältnis zur tatsächlich erforderlichen heizleistung.

Dipl.-Ing., Dipl. Wirtschaftsing. FH Markus Koschenz 2003 tabs mit Phasenwechselmaterial, auf der suche nach thermischer speichermasse für leichtbauten und reno- vationen.

o. Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Kraft1991 thermische und hygrische wechselbeziehungen zwischen außenwandkonstruktionen mit hinterlüfteter wetterschale und der raumheizung.

Raimund KrawinkelDipl.-Ing. Klaus Krawinkel1983 grundsätzliches zur energieeinsparung bei der gebäudeplanung. Praktische erfahrung mit einer niedertemperatur- großanlage am beispiel dersportschule kaiserau. Von der Planung bis zur Fertigstellung.1995 integrale Planung am beispiel der sportschule oberhaching.

Prof. Dr. Dieter Kreysig2007 biofilm und trinkwasserhygiene.

Dr.-Ing. Rolf Krüger1984 stand der technik bei beheizten Fußbodenkonstruktionen. randbedingungen und schadensursachen. koordination der gewerke.

Dr.-Ing. Boris Kruppa1999 untersuchungsergebnisse der Proklima Felduntersuchung: raumklima in bürohäusern.

Dr. rer. nat. Dipl. Chem. Carl-Ludwig Kruse1984 korrosionsschäden in ww-heizungsanlagen und ihre Vermeidung.1985 Vermeidung von korrosionsschäden bei Fußbodenhei- zungsanlagen unter besonderer berücksichtigung der sauerstoffdurchlässigkeit von kunststoffrohren.1986 abgasseitige korrosion bei Öl- und gasfeuerung.1988 korrosion in der trinkwasser-installation. .1990 stand der normung über aufbau der bodenkonstruktion von warmwasser-Fußbodenheizung.2005 neue technische regeln für den korrosionsschutz in der sanitär- und heizungstechnik Din 1988-7, en Din 12502-1 bis 5 und en Din 14868.

Dipl.-Ing. Dipl. Wirt.-Ing. Christian Küken2009 energieeffiziente Pumpensysteme – zusätzliche energieeinsparungen in Pumpensystemen durch optimierte laufradanpassung und angepasste umschaltpunkte.

Prof. Dr. Jean Lebrun1982 wärmeverluste von räumen mit unterschiedlichen heizsystemen und ihr einfluß auf die wirtschaftlichkeit und die erforderliche heizleistung.

Bernd Lindemann Ing. VDI1996 „Velta“ industrieflächenheizung in der Praxis entscheidungs-, Planungs-, berechnungs-, und ausfüh- rungsgrundlagen, Vergleiche.

Dipl.-Ing. Manfred Lippe 2002 brandschutz für die tga - leitungsanlage - lüftung - schnittstellen zum bauwerk

Dipl.-Ing. Harald Lötzerich1989 kesselaustausch – ein konzept für energieeinsparung und umweltschutz.

Prof. Dr.-Ing. Harald Loewer1985 Mensch und raumluft – lüftungs- und heizungstechnik in wirtschaftlicher Verbindung.1991 es kommt auch auf die luftqualität an. stand der entwick- lung von bewertung und regelung der raumluftqualität.

Dipl.-Ing. Gottfried Lohmeyer1992 betonböden im industriebau – hallen- und Freiflächen.

Dipl.-Ing. Hans Joachim Lohr2005 nutzung oberflächennaher geothermie zur beheizung und kühlung von gebäuden am beispiel ausgeführter gebäude- konzepte von der entwurfsplanung bis zur realisierung.

Andreas Lücke2012 Politische und wirtschaftliche rahmenbedingungen für gebäude-

sanierung: entwicklungen und Perspektiven des heizungsmarktes

Dr.-Ing. Rudi Marek2000 innovation aktivspeichersysteme – bauteilintegrierte Möglichkeiten zur sanften raumtemperierung. (kombinationsreferat)

Dipl.-Ing. (FH) Martin Maurer1995 wärme – kraft – kopplung grundlagen – technik – einsatzbeispiele.

Dr. P. May1979 energieeinsparung unter nutzung von sonnenenergie nutzbare leistungen der sonne.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.074

index der bisherigen referenten

Dr. rer. nat. Erhard Mayer1993 was wissen wir über thermische behaglichkeit?

Dipl.-Ing. Robert Meierhans 1998 heizen und kühlen mit einbetonierten rohren.2000 neue hygienekonzepte – thermoaktive Flächen auch im krankenhaus.

Prof. Dr. Meinhard Miegel1998 krisen nutzen – zukunft gestalten.2004 wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen demographi- scher umbrüche.

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner1997 zur gestaltung und bemessung von wärmeerzeugungs- anlagen mit wärmepumpen. grundlagen, kosten, Primärenergieaufwand, thg – emissionen, optimierung.

Dr. Marco Freiherr von Münchhausen2006 effektive selbstmotivation – so zähmen sie ihren inneren schweinehund.

Dr.-Ing. Helmut Neumann1985 wärmepumpentechnik – eine herausforderung für den Praktiker. Planen und dimensionieren von wärmepumpenheizungsanlagen. einbindung von wärmepumpen in neue und bestehende heizungsanlagen.1986 elektro-zentralspeicher – wärmeerzeuger für Flächenheizung unter berücksichtigung geeigneter werkstoffe.

Prof. Dr.-Ing. Bjarne W. Olesen1979 thermische behaglichkeitsgrenzen und daraus resultie- rende erkenntnisse für raumheizflächen.1980 thermische behaglichkeit in räumen in abhängigkeit von art und anordnung des heizsystems. Die differenzierten wärmeverluste bei optimaler wärmedämmung.1981 thermischer komfort und die spezifikation von thermisch angenehmer umgebung. Differenzen des komforts mit unterschiedlichen heizme- thoden.1982 wie wird das thermische raumklima gemessen?1984 thermische behaglichkeit, ihre grenzen und daraus resultie- rende erkenntnisse für raumheizflächen.1986 eine experimentelle untersuchung des energieeinsatzes bei radiatorheizung und Fußbodenheizung unter dyna- mischen betriebsbedingungen.1987 experimentelle untersuchung zum energieverbrauch unterschiedlicher heizsysteme bei miteinander vergleichbarer thermischer behaglichkeit.1988 a solution to the sick builDing MYsterY eine neue Methode zur beschreibung der raumluft- qualität von Prof. Dr. sc. P.o. Fanger.1990 neue erkenntnisse über die erforderlichen außenluftraten

in gebäuden.1992 bewertung der effektivität von lüftungsanlagen.1994 Fußbodenheizung in niedrigenergiehäusern regelfähigkeit – behaglichkeit – energieausnutzung.1995 raumklima- und energiemessungen in zwei niedrig- energiehäusern.1995 Möglichkeiten und begrenzungen der Fußbodenkühlung.1996 eine drahtlose einzelraumregelung nach der empfundenen temperatur.1996 auslegung, leistung und regelung der Fußbodenkühlung.1997 Flächenheizung und kühlung. einsatzbereiche für Fußboden- wand- und Deckensysteme.1998 heizungssysteme – komfort und energieverbrauch.1999 stand der internationalen und nationalen normung für heizsysteme in gebäuden, cen; iso; Din; VDi.2000 Flächenkühlung mit absorptionswämepumpen und solarkollektoren.2001 Messungen und bewertung der betonkernaktivierung bV M+w zander, stuttgart.2002 sind „kalte“ Fensterflächen heute überhaupt ein Problem für behaglichkeit? 2003 wie viel und wie wird in der zukunft gelüftet? 2004 neue erkenntnisse über regelung und betrieb für die betonkernaktivierung.2005 lohnt es sich in ein gutes raumklima zu investieren? Die abhängigkeit von arbeitsleistung und raumklima.2006 energieeffizienz für heizungsanlagen nach europäischen normen.2007 gefährdet das raumklima unsere gesundheit? neue erkenntnisse über den einfluss des raumklimas auf gesundheit, komfort und leistung.2008 stehen pren 1264 und pren 15377 im widerspruch?2009 energieeffiziente lüftung von gebäuden.

Wolf Osenbrück – Rechtsanwalt1990 aktuelle rechtsprobleme der hoai.1991 hoai ’91 – wesentliche leistungsbild- und honorar- verbesserungen.1994 Vergabeordnung für freiberufliche leistungen (VoF) on architekten und ingenieuren.1995 Vob-nachträge: baupraxis und rechtswirklichkeit.1996 5. änderungsverordnung zur hoai. ausführungszeichnungen – Montagezeichnungen.2010 hoai 2009.

Dipl.-Ing. Jürgen Otto1979 Die regeltechnische Qualität der Fußbodenheizung im Vergleich.1980 Die regeltechnische Qualität von Fußbodenheizungen mit zementestrich in kombination mit witterungsabhängigen reglern und raumtemperaturreglern.1987 einflüsse von regelung, rohrnetzhydraulik und nutzer- verhalten auf die heizanlagenfunktion.1991 hydraulik des kesselkreises. einführung verschiedener kesselausführungen und wärmeverbraucher.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 75

index der bisherigen referenten

Prof. Dr. Erich Panzhauser1986 heizsystem auf dem humanökologischen Prüfstand.

Dr.-Ing. Joachim Paul1991 wärmepumpen mit wasser als kältemittel – oder: wie kann man leistungszahlen verdoppeln?

Dipl.-Phys. Sven Petersen2004 Der einfluss des oberbodens auf die Fußbodenheizung und den hydraulische abgleich.2005 rahmenbedingungen für den einsatz der Flächentempe- rierung in der sanften renovierung.2006 ganzheitliche lösungen durch das zusammenspiel der uponor-Produkte.2009 auslegung und hydraulischer abgleich von Fußbodenheizungen.

Jens Pfafferott und Florian Kagerer2012 erfolgsfaktoren in der energetischen gebäudesanierung: optimale

abstimmung zwischen bauphysik und innovativer anlagentechnik

Dipl.-Ing. Wolfgang Prüfrock2007 statusbericht zu den neuen technischen regeln für trinkwasser-installationen (trwi) – ein kompendium aus europäischen und Deutschen normen.

Dipl.-Ing. Rainer Pütz2006 Verminderung des wachstums von legionellen und Pseudomonas aeruginosa in der trinkwasserinstallation zur erhaltung der trinkwassergüte im sinne aktueller gesetze, Verordnungen und regelwerke.

Thomas Rau2002 intelligente architektur.

Prof. Dr.-Ing. Rudolf Rawe1987 einfluss der auslastung auf wirkungsgrad und nutzungs- grad von wärmeerzeugern.1989 anlagen zur brennwertnutzung im energetischen Vergleich.1990 niedertemperatur-wärmeerzeuger im Vergleich – einfluss konstruktiver und betrieblicher Parameter auf Verluste bei betrieb und bereitschaft.

Siegfried Rettich, Ing. Betriebswirt (WA)1994 kommunale energiekonzepte Voraussetzung für eine zukunftsgerechte energiepolitik.

Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Richter 1997 zur auslegung von heizungs- und lüftungsanlagen für niedrigenergiehäuser unter berücksichtigung nahezu fugendichter bauweisen.2001 Der einfluss von Din 4701-blatt 10 auf die zukünftige heizungstechnik.

Dipl.-Ing. Wolfgang Riehle1990 Die Fußbodenheizung aus architektensicht.1996 niedrigenergie im bürohausbau. kosten- und energiesparkonzepte am beispiel eines atrium-bürohauses.

Prof. Frieder Roskam1994 wünsche – bedürfnisse – bedarf – vom sportverhalten zur sportanlage.

Dipl.-Ing. habil. Lothar Rouvel1993 Das gebäude als energiesystem.

Prof. Dipl.-Ing. Klaus Rudat2011 neue entwicklungen in der bemessung von trinkwasser- installationen

Dipl.-Ing. Christoph Saunus1994 Planungskriterien von kunststoff-trinkwassersystemen.

Franzjosef Schafhausen1994 globale Probleme lokal lösen. Das co2- Minderungs- programm der bundesregierung und seine einbindung in die europäische strategie und in weltweite konzepte.1997 Von rio nach norderstedt. Fünf Jahre nach rio – wie geht es mit der globalen klimavorsorge vor ort weiter?

Dipl.-Ing. Giselher Scheffler1985 nt-heizungsanlagen mit kunststoffen aus der sicht des architekten.

Hermann Scherer2012 Plädoyer für Probleme „ihr seid blind“

Dr.-Ing. Kai Schiefelbein2010 wirtschaftlichkeit komplexer wärmepumpenanlagen mittlerer und großer leistung.

Dr.-Ing. Siegfried Schlott VDI1997 Quellüftung und Fußbodenheizung in der Musikhalle Markneukirchen. ein Jahr betriebserfahrung.

Dr.-Ing. Peter Schmidt1983 wesentliche änderungen bei der wärmebedarfsberechnung mit der neuausgabe der Din 4701.

Dipl.-Psychologe Rolf Schmiel2005 leistungspsychologie für Führungskräfte.

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz1993 schadstoffarme heizungsanlagen der neuen generation.

Dipl.-Ing. Jörg Schütz2006 Die trinkwasserverordnung – auswirkungen auf die technischen regeln der gebäudetechnik.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.076

index der bisherigen referenten

Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer2009 Potenziale des nachhaltigen bauens in Deutschland – nationale und internationale chancen?

Dipl.-Ing. Karl Seiler1985 nt-heizungsanlagen mit kunststoffrohren aus der sicht des verarbeitenden handwerks.

Olaf Silling – Rechtsanwalt2004 Die zivilrechtlichen haftungsrisiken der eneV.

Dipl.-Ing. Peter Simmonds1994 regelungsstrategien für kombinierte Fußbodenheizung und kühlung.1999 kühlkonzeption am beispiel Flughafen bangkok.

Dipl.-Ing. Aart L. Snijders1999 nutzung von aquiferspeichern für die klimatisierung von gebäuden.

Prof. Dr. jur Carl Soergel1988 aktuelle Probleme aus dem baurecht.1989 bauvertragliche gewährleistung im Verhältnis zur Produkthaftung.

Dr. rer. nat. Dirk Soltau2008 klimakatastrophe – sind wir wirklich an allem schuld?

Prof. Dr.-Ing. Klaus Sommer1995 Planung mit hilfe der computersimulation beispiel: niedrigenergiehaus.1996 ein beitrag zur integrierten Planung für ein ganzheitliches gebäudekonzept.2002 untersuchung verschiedener regelstrategien für beton- kernaktivierung auf basis der gebäudesimulation.2005 zusätzliche aufheizleistung bei unterbrochenem heiz- betrieb – eine Planungshilfe im rahmen der heizlast- berechnung nach Din en 12831.

Prof. Dr. h. c. Lothar Späth2011 Deutschland im globalisierungsprozess –konzepte für wirtschaft und wachstum

Dr.-Ing. Peter Stagge1986 betrachtungen zur Prüfpraxis und gütesicherung von rohren aus kunststoff, insbesondere aus vernetztem Polyethylen. gütesicherung von rohren aus peroxydver- netztem Polyethylen (VPea) mit dem VMPa-Über- wachungszeichen.

o. Prof. Dr.-Ing. Fritz Steimle1991 thermodynamische begründung für niedertemperatur- heizung.1993 entscheidungskriterien zur richtigen brennwerttechnik.1995 wärmebereitstellung für niedrigenergiehäuser.1997 kühlung und entfeuchtung kältemittel der nächsten Jahre.1998 entwicklung der wärmepumpentechnik – der Fußboden als heiz- und kühlfläche. 2001 tendenzen zur kälteversorgung und entfeuchtung in gebäuden.2003 bedarfsgeregelte lüftung in großen und kleinen gebäuden.

Rudolf Steingen1992 Der wettbewerbsgedanke im baurecht.

Friedrich Wilhelm Stohlmann – Rechtsanwalt1990 Produkthaftungsgesetz 1990 – wie wirkt sich das Produkthaftungsgesetz auf die sanitär- und heizungsbranche aus? abgrenzung vertraglicher gewähr- leistung zu gesetzlicher Produkthaftung.1997 Das Vertragsverhältnis zwischen auftraggeber und architekt sowie zwischen auftraggeber und ausführendem unternehmer unter besonderer berücksichtigung der ansprüche zwischen Planer / ausführender Firma unter- einander.2000 bauhandwerkersicherungsgesetz bauvertragsgesetz.2003 Die auswirkungen des neuen werkvertragsrechts (01.01.2002) auf die Planung und ausführung haustechnischer anlagen.2008 haftung des Fachplaners bei unrichtiger beratung oder falscher ausstellung des energiepasses für gebäude.

Heino M. Stüfen1980 heiztechnische konzeption und berechnungsmethodik der „Velta“ Fußbodenheizung.1983 grundsätzliches zur Planung von Flächenheizungen.1984 Querschnittsbericht „Velta“ Fußbodenheizungen. erfahrungen von 150.000 „Velta“ Fußbodenheizungsanlagen.1986 erspare Dir und Deinem kunden ärger Planung und erstellung sicherer und funktionstüchtiger Flächenheizungsanlagen.1987 „Velta“ industrieflächenheizung - system MeltawaY anwendungsmöglichkeiten und erfahrungen.1989 beurteilung der regelfähigkeit einer Fußbodenheizung.1990 „Velta“ technik heute anwendungsspektrum und Perspektive für die 90er Jahre.

Prof. Dr. Peter Suter1986 leistungsabgabe und komfort von Fußbodenheizungen in räumen mit stark unterschiedlichen wandtemperaturen.

Dipl.-Ing. Architekt Hadi Teherani2004 innovative gebäudekonzepte trotz effizienter Ökonomie.2006 gebaute emotion.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.0 77

index der bisherigen referenten

Dr. rer. nat. Markus Tempel2000 innovation aktivspeichersysteme – bauteilintegrierte Möglichkeiten zur sanften raumtemperierung. (kombinationsreferat)

Prof. Dr.-Ing. Gerd Thieleke2004 zukünftige hausenergieversorgung auf basis brennstoff- zelle und wärmepumpe.

Univ. Prof. Dr. Friedrich Tiefenbrunner1989 Problematik der Verkeimung von trinkwasserleitungen.

Minoru Tominaga2002 kundenbegeisterung als erfolgsstragegie.

Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch1998 kann die wsVo im widerspruch zur gewährleistung eines optimalen sommerlichen raumklimas stehen?

Dipl.-Ing. Klaus Trojahn1991 Fußbodenheizung im sportstättenbau.

Frank Ullmann1992 Der Fachingenieur als unternehmer – einführung in modernes Management für technische büros.

Prof. Dipl.-Ing. Klaus W. Useman1988 kunststoffrohre in der trinkwasser-installation.

Thomas Vogel, Dipl.-Ing. (FH) VDI2000 brand- und schallschutz.

Dipl.-Ing. Dietmar Walberg2011 energieeffiziente highend-gebäude: wirklichkeit und grenznutzung

Prof. Dr. Norbert Walter1994 zentraleuropäisches hoch am bau.

Dr. rer. Nat. Lutz Weber Das gehör schläft nie – ein Plädoyer für leise installationen.

Peter Wegwerth, Ing. grad.1981 Die regeltechnische Qualität von Fußbodenheizungen mit zementestrich in kombination mit witterungsabhängigen reglern und raumtemperaturreglern.1983 großflächige wärmetauscher aus kunststoff für Flächen- heizungen, Fassaden und Dachabsorber.1984 Membranausdehnungsgefäße richtig dimensionieren und einsetzen.1987 hydraulische randbedingungen in heizungsanlagen mit geringer spreizung.1988 regeltechnische notwendigkeiten für nt-Flächenheizungen.

Haymo Wehrlin, Ing. grad.1981 stand der haus-heiz-wärmepumpe und der solartechnik aus heutiger sicht.

Dipl.-Ing. Manfred Wenting1988 großbilddemonstration „Velta“ software zur Dimensio- nierung von rohr-Fußbodenheizungen.1992 regeltechnische Maßnahmen für die Fußboden- heizungstechnik. Von der individuellen raumtemperaturregelung bis zum DDc- (Direct-Digital-control) system.

Prof. Dr.-Ing. Hans Werner1982 bauphysikalische einflussgrößen auf die wärmebilanz von gebäuden.1983 anforderungen an die regelfähigkeit von heizungssystemen aufgrund bauphysikalischer einflussgrößen.1985 bilanzierung der transmissionswärmeverluste zweier räume mit unterschiedlichen heizflächen.1991 berechnung des Jahresheizwärmebedarfs von gebäuden nach iso 9164 und cen/tc 89 künftige europanorm.

Horst Wiercioch2001 betriebserfahrungen mit betonkernaktivierung bV M + w zander, stuttgart.

Detlef Wingertszahn, Dipl.-Ing.2001 Moderne technische gebäudeausrüstung, ein ansatz zur nachhaltigen betriebskostensenkung.

Dr. Andreas Winkens2003 schimmelpilzbildung in abhängigkeit unterschiedlicher wärmeverteilsysteme.

Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff2000 auswirkungen der eneV 2001 und der begleitenden normung auf die gebäude- und anlagenplanung.2008 Drei säulen für die optimierung des gebäude- und anlagenbestandes: energieeinsparung – steigerung der systemeffizienz und des einsatzes regenerativer energien.

Thomas Zackell2007 erkennung und behebung von schall- und hygiene- problemen in der haustechnik.

Prof.Dr.-Ing. Günter Zöllner1982 wärmetechnische Prüfungen von heizflächen und ihre bedeutung.1984 wärmetechnische Prüfung und auslegung von warmwasser- fußbodenheizungen.1986 energieeinsatz von heizsystemen unter besonderer berücksichtigung des dynamischen betriebsverhaltens.1987 experimentelle untersuchung zum energieverbrauch unter- schiedlicher heizsysteme bei miteinander vergleichbarer thermischer behaglichkeit.

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Uponor Kongress 2012 · energetische sanierung 3.078

Die kongressbeiträge im pdf-Format und bilder des kongresses finden sie unter

www.uponor.de/arlberg-kongress-2012

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