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N W L V Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Wirtschaftsgymnasium Treffen der AG FG Wirtschaft des VLWN am 11.10.2006 in Hannover Ernst G. John, Göttingen TOP3: Auswirkungen des G8 auf das FG Wirtschaft

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Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Wirtschaftsgymnasium

Treffen der AG FG Wirtschaft des VLWN

am 11.10.2006 in Hannover

Ernst G. John, Göttingen

TOP3: Auswirkungen des G8 auf das FG Wirtschaft

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Zur Geschichte der Schulzeit am Gymnasium

Seit 1837 besteht in Preußen und seit 1874 in ganz Deutschland eine neunjährige Gymnasialzeit.

1938 verkürzen die Nationalsozialisten das Gymnasium um ein Jahr im Interesse des Offiziersnachwuchses.

Ab 1951 stellen die Bundesländer wieder auf das 9-jährige Gymnasium um.

Die DDR bleibt bei 12 Jahren Schulzeit bis zum Abitur. Seit den 1960er-Jahren ist die Verkürzung der Gymnasialzeit in

der Bundesrepublik in der Diskussion. Seit Ende der 1990er-Jahre wird die Verkürzung in einzelnen

Bundesländern realisiert.

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Umstellung auf das achtjährige GymnasiumEinführung G 8 1. Abitur nach 8 Jahren

Baden-Württemberg 2004 2012

Bayern 2004 2011

Berlin 2006 2012

Brandenburg Schulversuch seit 2001

Bremen 2004 2012

Hamburg 2002 2010

Hessen 2005 2013

Mecklenburg-Vorp. 2000 2008

Niedersachsen 2004 2011

Nordrhein-Westfalen 2005 2013

Rheinland-Pfalz Einstieg in G 8 ab Schuljahr 2008/09 mit 5 Gymnasien

Saarland 2001 2009

Sachsen

Sachsen-Anhalt 2007

Schleswig-Holstein 2005 2013

Thüringen

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Zielsetzungen,

die u. a. mit dem achtjährigen Gymnasium verfolgt werden

Aufnahme von internationalen Impulsen Konzentration auf grundlegendes Wissen und auf

Kernkompetenzen Bessere Nutzung der Unterrichtszeit mit dem Ziel der

Nachhaltigkeit des Erlernten Verstärkte Hinführung zu einem selbstständigen und

eigenverantwortlichen Lernen

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Problemlage

Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums droht, die in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend erreichte formale

Gleichwertigkeit von allgemeinen und beruflichen Gymnasien nachhaltig zu Lasten der beruflichen Gymnasien zu gefährden.

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Zielsetzungen des Wirtschaftsgymnasiums

Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung

Gleichwertigkeit mit dem allgemeinen Gymnasium Eröffnung neuer Bildungschancen, die den sozialen Aufstieg

unterstützen Ermöglichung von Durchlässigkeit im Bildungssystem Beitrag zur notwendigen Erhöhung der Abiturientenzahlen u. a.

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Mit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums werden folgende Fragen eine neue Relevanz bekommen:

1. Auf wie viele Jahrgangsstufen erstrecken sich zukünftig die gymnasiale Oberstufe und das Wirtschaftsgymnasium?

3 Jahre

2. Nach welcher Jahrgangsstufe wird der mittlere Bildungsabschluss (Realschulabschluss) erworben?

Nach der 10. Jahrgangsstufe

3. Wird auch zukünftig der mittlere Bildungsabschluss die Eingangsvoraussetzung für die gymnasiale Oberstufe und das Wirtschaftsgymnasium sein?

Es kommt darauf an...

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Bei der Antwort auf die Frage nach der Eingangsvoraussetzung für die gymnasiale Oberstufe und das Wirtschaftsgymnasium kommt es an

auf das Bundesland

und

auf die zuvor besuchte Schulform.

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Eingangsvoraussetzungen für das Wirtschaftsgymnasium

Niedersachsen Saarland

Gymnasiasten Versetzung in die

11. Klasse

Versetzung in die

10. Klasse

Realschüler Erw. Sek.-Abschluss I

nach der 10. Klasse

Realschulabschluss

nach der 10. Klasse

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Bildungspolitische Perspektive I

Mit der Verkürzung des Gymnasiums auf 8 Jahre

wird ein einseitiger Eingriff in ein sensibel abgestimmtes Bildungs- und Berechtigungssystem vorgenommen, der nicht ohne (unerwünschte) Nebenwirkungen bleiben kann;

ergibt sich eine drastische Schieflage zuungunsten der beruflichen Bildung.

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Bildungspolitische Perspektive II

Mit der Einführung des G8 wird das Wirtschaftsgymnasium in seiner Vergleichbarkeit zum allgemeinen Gymnasium offenbar benachteiligt.

Welche Folgen resultieren daraus für die Akzeptanz und das Renommee des Wirtschaftsgymnasiums?

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Pädagogische Perspektive

Die unter einer bildungspolitischen Perspektive zu sehende Benachteiligung kann unter pädagogischen Aspekten auch als positives Strukturmerkmal für das Wirtschaftsgymnasium interpretiert werden.

Gründe: Zurzeit sind vielfach hohe Abbrecherquoten am WG zu

konstatieren; daher kann sich eine Verlängerung der Schulzeit bis zum Abitur vorteilhaft auf den Erfolg der Schüler auswirken.

Die Klientele am WG ist eine andere als die der allgemeinen Gymnasien, was eine verlängerte Schulzeit rechtfertigt.

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Fazit I

Die Bildungspolitik bleibt gefordert, dem Grundsatz der Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung entsprechende Regelungen auch im Zusammenhang mit dem G 8 und dem Wirtschaftsgymnasium sowie den beruflichen Schulen insgesamt zu finden.

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Fazit II

Wenn die zeitliche Benachteiligung der Wirtschafts-gymnasien nicht aufgehoben werden kann, müssen die Wirtschaftsgymnasien über „Zusatzangebote“ ihre Attraktivität beweisen, z. B. erweiterte Anrechnung des erfolgreichen Besuchs auf eine anschließende

kaufmännische Berufsausbildung (Doppel-qualifikation), Schaffung von Anrechnungen in einschlägigen Studiengängen an Universitäten

und Fachhochschulen über das ECTS-System.