VERBANDSFORUM )))))*&& Mandolinen · PDF filevon Jacob do Bandolim und andere Stü-cke...

2
VERBANDSFORUM ))))) && Auftakt! 1-2015 (NRW) Ein Sonntag im November 2014, 18.00 Uhr, in der Historischen Stadthalle in Wuppertal. Der Mendelssohnsaal ist gut besetzt, nicht ganz voll, aber mehr als 250 Besucher sind gekommen und warten gespannt auf den Beginn des Kon- zertes mit dem Titel „Nordlichter“. Das Orchester, heute 27 Spieler stark, sitzt auf der Bühne, die Blicke auf den Dirigenten, Detlef Tewes, gerichtet. Auf sein Zeichen setzten die Musiker ein mit dem ersten Satz aus Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“. Und so wird es auch weitergehen: Grieg und Sinding, zwei norwegische Kompo- nisten. Das Orchester wird durch eine Solomandolinistin und eine Sängerin ver- stärkt, die natürlich vom Publikum mit ganz besonderem Beifall für ihre Leistun- gen belohnt werden. Aber auch das Or- chester ist den eigenen Ansprüchen und denen seines Publikums gerecht gewor- den, der Konzertabend ist eine schöne Belohnung für die allwöchentliche Pro- benarbeit und natürlich das Üben zu- hause. Danach noch ein oder zwei Stun- den gemeinsam Essen, Trinken und Klö- nen. Morgen geht der normale Alltag für alle wieder weiter. So oder ähnlich geht es seit gut 100 Jah- ren, wenn man die Vorläufer der Mando- linen-Konzertgesellschaft Wuppertal mit- zählt. 1934 wurde das Orchester unter dem Namen „Ma-Ko-Ge“ (Mandolinen- Konzertgesellschaft Elberfeld) von Ludwig Maulshagen gegründet, der – mit Unter- brechung in der Nazizeit und Krieg – das Orchester bis 1968 leitete. Danach über- nahm Professor Hartmut Klug das Or- chester und prägte es für viele Jahre mu- sikalisch. Seit 1998 wird es von Detlef Tewes geleitet. Die Vereinsführung lag für über 45 Jahre in den Händen von Peter Flasche, der 1912 völlig überraschend aus dem Leben gerissen wurde. Der Anspruch des Orchesters ist hoch. Als Laienorchester wollen wir zu den Bes- ten in der Bundesrepublik gehören und haben das bei den Orchesterwettbewer- ben auch bewiesen. Seit der Gründung des Deutschen Orchesterwettbewerbes 1985/86 belegt die makoge Wuppertal vordere Platzierungen in den Landes- und Bundesausscheidungen. 2004 erlangte das Orchester einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössi- schen Stückes. 2007/08 und 2011/12 wurde jeweils der zweite Platz im Lan- deswettbewerb und der fünfte im Bun- deswettbewerb erzielt, jeweils mit sehr gutem bzw. hervorragendem Erfolg. Das Orchester ist dabei zumeist in ungewöhn- lich großer Spielstärke, 35-40 Spieler, auf- getreten. Dies bedeutet für ein Zupfor- chester eine besondere Herausforderung. Neue Musik ist seit langen ein wichtiger Bestandteil unserer Programme. Als Bei- spiele für Uraufführungen und Auftrags- kompositionen zeitgenössischer Kompo- nisten sind zu nennen: „Musi“ Mauricio Kagel, „Fiamme“ von Herbert Baumann und „Pieces 1-6“ von Cathy Milliken. Ein vorläufiger Höhepunkt: 2012 hat das Or- chester die Oper „vom guten Ton“ (Musik: Thomas Beimel / Libretto Cornelie Müller) an sechs Abenden im kleinen Haus der Wuppertaler Bühnen uraufgeführt, die erste moderne Oper mit einem Zupfor- chester als zentraler Klangkörper, ange- reichert durch vier Bläser des Wuppertaler Sinfonieorchesters und vier Sängern der Wuppertaler Bühnen. Die Oper wurde später auch im WDR komplett und mit Erläuterungen zur Handlung versehen ausgestrahlt. Überhaupt hat die Zusam- menarbeit mit dem WDR eine lange Tra- dition. 1951 wurde die makoge zum ers- ten Mal für eine Aufnahme verpflichtet, über 150 Titel sind über die Jahrzehnte gesendet worden. 2006 spielte das Or- chester live aus dem WDR-Sendesaal „Perpetuum Mobile“ des estnischen Kom- ponisten Urmas Sisask im Rahmen der WDR 3 Nachtmusik. Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal Orchesterfoto

Transcript of VERBANDSFORUM )))))*&& Mandolinen · PDF filevon Jacob do Bandolim und andere Stü-cke...

Page 1: VERBANDSFORUM )))))*&& Mandolinen · PDF filevon Jacob do Bandolim und andere Stü-cke für das nächste Konzert. 2015 wird ein anstrengendes Jahr für das Orchester: Ein Konzert mit

VERBANDSFORUM

Auftakt! 1-2015

(NRW) Ein Sonntag im November 2014,18.00 Uhr, in der Historischen Stadthallein Wuppertal. Der Mendelssohnsaal istgut besetzt, nicht ganz voll, aber mehrals 250 Besucher sind gekommen undwarten gespannt auf den Beginn des Kon-zertes mit dem Titel „Nordlichter“. DasOrchester, heute 27 Spieler stark, sitzt aufder Bühne, die Blicke auf den Dirigenten,Detlef Tewes, gerichtet. Auf sein Zeichensetzten die Musiker ein mit dem erstenSatz aus Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“.Und so wird es auch weitergehen: Griegund Sinding, zwei norwegische Kompo-nisten. Das Orchester wird durch eineSolomandolinistin und eine Sängerin ver-stärkt, die natürlich vom Publikum mitganz besonderem Beifall für ihre Leistun-gen belohnt werden. Aber auch das Or-chester ist den eigenen Ansprüchen unddenen seines Publikums gerecht gewor-den, der Konzertabend ist eine schöneBelohnung für die allwöchentliche Pro-benarbeit und natürlich das Üben zu-hause. Danach noch ein oder zwei Stun-den gemeinsam Essen, Trinken und Klö-nen. Morgen geht der normale Alltag füralle wieder weiter.

So oder ähnlich geht es seit gut 100 Jah-ren, wenn man die Vorläufer der Mando-linen-Konzertgesellschaft Wuppertal mit-zählt. 1934 wurde das Orchester unterdem Namen „Ma-Ko-Ge“ (Mandolinen-Konzertgesellschaft Elberfeld) von LudwigMaulshagen gegründet, der – mit Unter-brechung in der Nazizeit und Krieg – dasOrchester bis 1968 leitete. Danach über-nahm Professor Hartmut Klug das Or-chester und prägte es für viele Jahre mu-sikalisch. Seit 1998 wird es von DetlefTewes geleitet. Die Vereinsführung lag fürüber 45 Jahre in den Händen von PeterFlasche, der 1912 völlig überraschendaus dem Leben gerissen wurde.

Der Anspruch des Orchesters ist hoch.Als Laienorchester wollen wir zu den Bes-ten in der Bundesrepublik gehören undhaben das bei den Orchesterwettbewer-ben auch bewiesen. Seit der Gründungdes Deutschen Orchesterwettbewerbes1985/86 belegt die makoge Wuppertalvordere Platzierungen in den Landes- undBundesausscheidungen. 2004 erlangtedas Orchester einen Sonderpreis für diebeste Interpretation eines zeitgenössi-schen Stückes. 2007/08 und 2011/12wurde jeweils der zweite Platz im Lan-deswettbewerb und der fünfte im Bun-deswettbewerb erzielt, jeweils mit sehrgutem bzw. hervorragendem Erfolg. DasOrchester ist dabei zumeist in ungewöhn-

lich großer Spielstärke, 35-40 Spieler, auf-getreten. Dies bedeutet für ein Zupfor-chester eine besondere Herausforderung.

Neue Musik ist seit langen ein wichtigerBestandteil unserer Programme. Als Bei-spiele für Uraufführungen und Auftrags-kompositionen zeitgenössischer Kompo-nisten sind zu nennen: „Musi“ MauricioKagel, „Fiamme“ von Herbert Baumannund „Pieces 1-6“ von Cathy Milliken. Einvorläufiger Höhepunkt: 2012 hat das Or-chester die Oper „vom guten Ton“ (Musik:Thomas Beimel / Libretto Cornelie Müller)an sechs Abenden im kleinen Haus derWuppertaler Bühnen uraufgeführt, dieerste moderne Oper mit einem Zupfor-chester als zentraler Klangkörper, ange-reichert durch vier Bläser des WuppertalerSinfonieorchesters und vier Sängern derWuppertaler Bühnen. Die Oper wurdespäter auch im WDR komplett und mitErläuterungen zur Handlung versehenausgestrahlt. Überhaupt hat die Zusam-menarbeit mit dem WDR eine lange Tra-dition. 1951 wurde die makoge zum ers-ten Mal für eine Aufnahme verpflichtet,über 150 Titel sind über die Jahrzehntegesendet worden. 2006 spielte das Or-chester live aus dem WDR-Sendesaal„Perpetuum Mobile“ des estnischen Kom-ponisten Urmas Sisask im Rahmen derWDR 3 Nachtmusik.

Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal

Orchesterfoto

Page 2: VERBANDSFORUM )))))*&& Mandolinen · PDF filevon Jacob do Bandolim und andere Stü-cke für das nächste Konzert. 2015 wird ein anstrengendes Jahr für das Orchester: Ein Konzert mit

..... VERBANDSFORUM

Auftakt! 1-2015

Zwei weitere Partner der makoge sindseit langer Zeit die Bergische MusikschuleWuppertal sowie die Hochschule für Mu-sik und Tanz Köln, Standort Wuppertal.Die dortige Mandolinenklasse, derzeitvon Frau Professor Catherina Lichtenberggeleitet, ist eine internationaler Magnetfür junge Mandolinistinnen und einigevon ihnen, aus Russland, Kolumbien,Griechenland oder Japan haben übermehrere Jahre „studienbegleitend“ in dermakoge mitgespielt. Aber auch (ehema-lige) Studentinnen der Gesangs- oder Flö-tenklasse sind immer wieder gerne beiAuftritten als Solisten dabei. Die Zusam-menarbeit mit angehenden oder fertigeausgebildeten Profimusikern ist für dieVerbesserung der musikalischen Qualitätdes Orchesters entscheidend. Genausowichtig ist aber auch die Nachwuchsför-derung, die wir mit der Bergischen Mu-sikschule und privaten Wuppertaler Mu-sikschulen betreiben. Eine Institution sindbereits unsere gemeinsamen Workshopsfür Mandolinen- und Gitarrenschüler, diezweimal im Jahr stattfinden. Nächstes Jahrbesteht die Bergische Musikschule 50Jahre und wir freuen uns über zwei ge-meinsame Konzerte mit Musikschülernim Februar in Wuppertaler Kirchen.

Ein Montagabend im November, 19.00Uhr, 30. Probenbeginn im Gymnasiumder Bayreuther Straße in Wuppertal. DieSpieler haben ihre Notenständer aufge-stellt und die Instrumente gestimmt. Dieneuen Noten sind verteilt: Santa Morenavon Jacob do Bandolim und andere Stü-cke für das nächste Konzert. 2015 wirdein anstrengendes Jahr für das Orchester:Ein Konzert mit Mike Marshall im Maiwird unseren musikalischen Horizont inRichtung amerikanische Folk und Blue-grass Musik erweitern und dann steht jaauch wieder der NRW Landesorchester-wettbewerb in Duisburg im September

an. Diesmal werden wir mit einer klei-neren Besetzung als früher antreten, aberdas Ziel ist dennoch: Wieder zu den Bes-ten gehören und uns für den Bundeswett-bewerb 2016 qualifizieren.

Paderborn 2011