Verborgene Datenschätze

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Das Intergraph-Journal für die Branchen SICHERHEIT · VERWALTUNG · INFRASTRUKTUR · ENERGIEWIRTSCHAFT www.intergraph-horizonte.de 1 | 2012 HORIZONTE INTERGRAPH Verborgene Datenschätze

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Das Intergraph-Journal für die Branchen

SIcherheIt · Verwaltung · InfraStruktur · energIewIrtSchaft

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horizonteintergraph

Verborgene Datenschätze

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Liebe Leserinnen unD Leser, es freut mich, Ihnen heute die neue Ausgabe der Intergraph-Horizonte präsentieren zu können.

Im Fokus des aktuellen Heftes steht das Rasterdaten-Management und schon dieses Thema zeigt, dass sich bei Intergraph in den vergangenen Monaten wieder Einiges getan hat. Mit der Integration von ERDAS – dem weltweit führenden Unternehmen für die Verwaltung bildbasierter Geoinformationen – hat Intergraph sein Portfolio raumbezogener Lösungen vervollständigt. Von der Datenerfassung über die Datenauf-bereitung, die Datenhaltung und Datenanalyse bis hin zur Endanwen-dung können wir unseren Kunden heute eine umfassende und effiziente Abdeckung der Geodaten-Wertschöpfungskette anbieten. Sogar im Bereich von Lösungen zur Datenvisualisierung am Bildschirm und deren Ausgabe – etwa als professionelle kartographische Druckwerke.

Intergraph verfügt über die Kompetenz und Erfahrung, die für die erfolgreiche Umsetzung professioneller Anwendungen nötig sind. Für den Anwender öffnet sich so der Weg zu einer umfassenden zeit- und prozessoptimierten Geodatenverarbeitung mit völlig neuen Potenzia-len für praktisch alle raumbezogenen Geschäftsprozesse. Wir fassen diese Vision unter dem Begriff ‚Dynamic GIS‘ zusammen. Was sie für Intergraph bedeutet, erläutert Ihnen mein Kollege Marc Hänni, Leiter der neuen Intergraph Business Unit Geospatial in Deutschland, Österreich und der Schweiz, im Interview auf Seite 11.

Auch die vorgestellten Anwendungsbeispiele sowie der Nachrichtenteil, den wir aufgrund der vielen aktuellen Themen ausgeweitet haben, ver-deutlichen, dass Intergraph seine Märkte mit hoher Dynamik erschließt und entwickelt: Ob Bürger-GIS oder Netzverwaltung für neue Energien, Technologien für die polizeiliche Ermittlungsarbeit oder Notfall-App – das Spektrum für den nutzbringenden Einsatz von Intergraph-Techno-logien, teils in Kombination mit Angeboten unserer Schwesterunterneh-men in der Hexagon-Konzerngruppe, wächst ohne Frage.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch unseren Kunden und Partnern danken, die unser Know-how, unsere Technologien und unsere Kreativität immer wieder aufs Neue herausfordern. Ohne sie und ihr Vertrauen in uns wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr

Dr. Horst HarbauerGeschäftsführer Intergraph SG&I Deutschland GmbH& Senior Vice President Intergraph SG&I EMEA

Intergraph-Horizonte online lesen und Mehrwertangebote zum Magazin nutzen

inhaLt

2 eDitOriaL

3 neWs

VerbOrgene Datenschätze 6 Datenschätze heben

9 neuer blick auf historische Karten

10 sicherheit für Olympia 2012

11 Dynamic gis hält einzug in unser Leben Interview mit Marc Hänni

anWenDungen unD Lösungen 12 bewährte Lösungen für die netze der zukunft

14 gerüstet für den demographischen Wandel

16 neue einsichten

17 gute investition für e.On bulgaria

it-trenDs 18 räumliche intelligenz per smartphone

19 internatiOnaLe neWs

iMpressuM intergraph-horizonte – Das Intergraph-Journal für die Branchen Sicherheit, Verwaltung, Infrastruktur und EnergiewirtschaftOnline-Version unter: www.intergraph-horizonte.deRedaktionsschluss: 29. Mai 2012Besteht Interesse an der kostenlosen Zusendung des Magazins? Senden Sie eine eMail an: [email protected]

herausgeberIntergraph SG&I Deutschland GmbHReichenbachstr. 385737 IsmaningTelefon: +49 89 96106 0Telefax: +49 89 96106 6790eMail: [email protected]: www.intergraph.de

Konzept, redaktion & graphikLANDSCAPE GmbH, Köln

V.i.s.d.p. Dr. Matthias Alisch, Intergraph SG&I Deutschland GmbH

© 2012: Intergraph SG&I Deutschland GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfälti-gungen auf Datenträger nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Intergraph SG&I Deutschland GmbH. Intergraph und das Intergraph-Logo sind registrierte Warenzeichen der Intergraph Corporation USA. Alle anderen hier genannten Marken und Produktnamen sind registrierte Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.

bildnachweise: Seite 1: NASA; Seite 2: GeoEye; Seite 3: Brian A Jackson/shutterstock; Seite 4: SBB, Rhein-Neckar-Verkehr; Seite 5: Goodluz/shutter-stock, Landkreis Darmstadt-Dieburg/Hessische Verwaltung für Bodenma-nagement und Geoinformation, Intergraph; Seite 6-7: GEOSYSTEMS; Seite 8: Staatsbetrieb Sachsenforst/Vermessungsverwaltung der Bundesländer und BKG; Seite 9: Matthew Gibson/123RF, Sergey Kamshylin/shutterstock, Aerial Reconnaissance Archive; Seite 10: petesaloutos/iStockphoto, Elliot Moore/Wikimedia; Seite 11: ESA, EarthData, pressureUA/iStockphoto, Intergraph; Seite 12-13: Mayflower/aboutpixel.de, Rainer Sturm/aboutpixel.de, EnviTec Biogas, Energiequelle GmbH; Seite 14: EduLeite/iStockphoto; Seite 15: TU Darmstadt - Institut für Geodäsie; Seite 16: Sven Grundmann/Fotolia, Leica Geosystems; Seite 17: berlin-pics/PIxELIO, e.on Bulgaria, Nicolay Kolev; Sei-te 18: Thampapon/shutterstock; Seite 19: tuzoltosagok.eu, DLR, Intergraph

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Nach der im Herbst 2010 erfolgten Übernahme der Intergraph Corporation durch die schwedi-sche Firmengruppe Hexagon folgte mit Wirkung zum 01.01.2012 die weltweite Eingliederung des Unternehmens ERDAS in das Unternehmen Intergraph. Die ERDAS-Integration ist nun fak-tisch auch in den einzelnen Intergraph-Länder-gesellschaften abgeschlossen. Seit 2005 gehört ERDAS der Hexagon-Gruppe an und besetzt eine weltweit führende Position im Segment der Ver-arbeitung bildbasierter Geoinformationen. Im Rahmen von Produktbezeichnungen wird die Marke ERDAS auch unter Intergraph aufrechterhalten und die ERDAS-Produkte erfahren für die Ver-sion 2012 umfangreiche Neuerungen. Intergraphs Angebot

raumbezogener Lösungen ist damit vervollstän-digt. Unter dem Leitmotiv ‚Dynamic GIS‘ – sprich ganzheitliche, zeit- und prozessoptimierte Geo-datenverarbeitung – bietet sich in der Hexagon-Gruppe über Sensoren von Leica Geosystems und Software sowie Services von Intergraph eine umfassende und effiziente Abdeckung der Geodaten-Wertschöpfungskette.

Mit der Eingliederung von ERDAS ging die Neugründung der Inter-

graph Business Unit Geo-

spatial einher. Darin sind nun sowohl das Partnerprogramm von Intergraph SG&I als auch die Betreuung der ERDAS-Distributoren vereint. „Die Produkte und Mitarbeiter von ERDAS haben sich schon in der mehrmonatigen Vorphase zur offiziellen Integration als vielversprechender, zukunftsweisender Erfolgsfaktor unseres Un-ternehmens offenbart“, so Dr. Horst Harbauer, Senior Vice President Intergraph SG&I EMEA. „Mit der vollzogenen Eingliederung von ERDAS und den jetzt direkt bei Intergraph verfügbaren ERDAS-Produkten rückt das Thema ‚Dynamic GIS‘ sehr deutlich in den Mittelpunkt der welt-weiten Aktivitäten des gesamten Intergraph-Konzerns.“

Marc Hänni, Intergraph Geospatial Regional Manager für Deutschland, Österreich und Schweiz betont: „Die weltweite Expertise von ERDAS in Sachen Rasterdatenverarbeitung

und Bilddatenmanagement, kombiniert mit den ausgereiften und leistungsstarken

GIS-Lösungen von Intergraph, stellt eine neue Dimension raumbezogener Angebote aus einer Hand dar. Wir sprechen in diesem Zusammenhang

von ‚Dynamic GIS‘. Der Begriff steht für die Verschmelzung von Sensoren,

Software und Services im Sinne einer ganz-heitlichen Geodatenverarbeitung. Wir decken

die gesamt Prozesskette ab: Datenerfas-sung, -aufbereitung, -haltung, -analyse,

-visualisierung und schließlich Ausgabe als kartographische Prints.

IntegratIon von erDaS In Intergraph abgeSchloSSen

neue business unit geOspatiaL: ganzheitLiche geODatenVerarbeitung

Die Hessische Verwaltung für Bodenmanage-ment und Geoinformation (HVBG) beauftragte Intergraph im Herbst 2010 mit der Umsetzung der landesweiten „GIS-Auskunft HVBG“. Seit einigen Monaten befindet sich der Service erfolgreich in Betrieb. Die eingesetzte Inter-graph-Lösung GeoMedia Smart Client bildet den zentralen systemtechnischen Baustein der GIS-Strategie der HVBG. Die Behörde widmet sich der Planung, Steuerung, Organisation und Durchführung aller Maßnahmen zur nachhalti-gen Entwicklung in städtischen und ländlichen Räumen. Dafür sind die Daten und Dienstleis-tungen von Landesvermessung und Liegen-schaftskataster – insbesondere die amtlichen Geoinformationen – eine wichtige Ressource. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre arbeitet die HVBG (damals: Hessische Kataster- und Vermes-sungsverwaltung) mit Intergraph-Technologie.

Als Besonderheiten der neuen landesweiten, internen GIS-Auskunft gelten die Auslegung

für weit mehr als 1.500 Anwender und die vollautomatisierte Datenversorgung mit sämtli-chen amtlichen Geobasisdaten der HVBG. Darin eingeschlossen sind ALKIS®- und ATKIS-Daten inklusive digitaler Orthophotos (DOP). Die GIS-Auskunft des HVBG gelangt organisationsweit im Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG) und den nachgeord-neten Behörden (Ämter für Bodenmanagement – ÄfB) zum Einsatz. Neben der reinen Geoba-sisdaten-Auskunft dient Intergraphs Produkt GeoMedia Smart Client in der „GIS-Auskunft HVBG“ auch als interne strategische Plattform für spezielle GIS-Projekte wie etwa TIMOR (To-pographisches Informations-Management), der Erstellung von Flurbereinigungsplänen und zur Immobilienwertermittlung.

Die Entscheidung für Intergraph fiel aufgrund der positiven Praxiserfahrungen mit den zahl-reichen Intergraph-Anwendungen im Verant-wortungsbereich der HVBG und ihrer nachge-

ordneten Behörden. So bewährt sich GeoMedia Smart Client (früher: GeoMedia ResPublica) seit dem Jahr 2003 im Amt für Bodenma-nagement Heppenheim. Mehrere dezentrale Web-GIS-Projekte wurden im Land Hessen basierend auf Intergraph-Lösungen umgesetzt. Mit der erfolgten Installation der landesweiten „GIS-Auskunft HVBG“ geht eine zentrale Kon-solidierung der Intergraph-Technologie mit in-tegrierter, automatisierter Datenaktualisierung als Baustein der HVBG-weiten IT-Infrastruktur einher. Entsprechend bietet GeoMedia Smart Client mit seinem Workflow-Manager eine zukunftssichere Plattform für die Abbildung geobasierter Prozesse in der HVBG. „Intergraph ist Lösungspartner in etlichen Bereichen der HVBG und hat dort seine Fähigkeiten positiv unter Beweis gestellt“, erläutert Präsident Dr. Hansgerd Terlinden. „Das Projekt ‚landeswei-te GIS-Auskunft‘ erhöht entscheidend unsere Beratungskompetenz für unsere zahlreichen Kunden in Hessen.“

heSSen Setzt auf eInheItlIche SyStemplattform

LanDesWeite interne gis-ausKunft

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Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), einer der größten deutschen Nahverkehrsbetriebe, hat sich für das Geospatial Transportation Asset Ma-nagement System (GeoTrAMS) von Intergraph entschieden. Auf Basis dieser Lösung werden die gesamten Infrastrukturdaten einschließlich Haltestellen, Weichen, Übergängen, Schienen-auszugsvorrichtungen (SAV) und das gesamte Gleisnetz einschließlich Fahrplänen, Bahnstei-gen und Anzeigen verwaltet. Die Lösung der RNV wird voraussichtlich im September 2012 in den vollständigen Produktivbetrieb gehen und kann später im gesamten Unternehmen für alle Workflows implementiert werden. Dies umfasst auch die Wartungsunterstützung für Teams vor Ort und die Bereitstellung präziser Daten für die RNV-Planungsabteilung. Darüber hinaus nutzt die RNV die Intergraph-Lösung als strategisches Instru ment für zukünftig geplante Investitionen in die Wartung und Erweiterung des Schienennetzes.

Während der ersten Umsetzungsphase kommt GeoTrAMS in der Infrastrukturabteilung der RNV zum Einsatz. Später folgen inkrementelle Imple-mentierungen, die am Ende ein umfassendes Informationssystem für den gesamten Betrieb bilden werden. Die GeoTrAMS-Lösung umfasst Module für das Management der gesamten Netzwerkinfrastruktur. Hierzu zählt auch ein Mo-

dul zur Videoaufzeichnung, womit ein schneller Zugang zu kalibrierten Videos der Gleise geboten und echte Messungen anhand der Videobilder ermöglicht werden. Die RNV plant, diese Video-aufzeichnungsfunktion in ihre IT-Infrastruktur zu integrieren, um für jeden Punkt entlang der Strecke visuelle Informationen zur Umgebung ab-rufen zu können. Mit Intergraph GeoMedia Smart Client und GeoMedia Transportation Manager ist GeoTrAMS eines der wenigen webbasierten Systeme speziell für Tram- und Stadtbahnen, das auf einer GIS-Standardplattform basiert. Die offene Technik unterstützt den Zugriff auf Online-Datenquellen. Die benutzerfreundliche Oberfläche bietet zudem unternehmensweiten Zugang zu leistungsfähigen GIS-Funktionen.

„GeoTrAMS verbindet die Leistung eines norma-len GIS mit speziellen Funktionen für öffentliche Verkehrsbetriebe in einer einzigen Lösung, die auf einer zentralen Standarddatenbank basiert“, so Natascha Dörr, Projektleiterin bei der RNV. „Zukünftig können wir Informationen zu unserer Infrastruktur deutlich schneller abrufen. Und weil alle Mitarbeiter der RNV Zugriff auf dieselben zentral gespeicherten Daten erhalten, lassen sich Fehlinterpretationen und Inkonsistenzen erheblich minimieren. Zudem ist GeoTrAMS so flexibel, dass es problemlos in unsere bestehende IT-Landschaft integriert werden kann.“

rnv gmbh nutzt geotramS von Intergraph

KOMpLettLösung für Den öpnV

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB AG) sind die größte Reise- und Transportfirma der Schweiz. Das Unternehmen bewegt jährlich über 306 Millionen Fahrgäste und knapp 54 Millionen Nettotonnen Güter. Für Bau, Projektierung, Un-terhalt und zunehmend auch zum Betrieb der Bahn-Infrastrukturen arbeitet die SBB AG nun mit Intergraphs G/Technology, das nach vier Jahren Entwicklungszeit das Vorgänger-System FRAMME ablöst. Für die Umstellung wurden sämtliche Daten via INTERLIS-Datenmodell in die Oracle-Datenbank migriert. Die Spezial-funktionen für bahnspezifische Anwendungen mussten neu programmiert werden, so zum Beispiel die Gleisnetzgenerierung und die Sche-matisierung. Zudem musste eine effiziente Lösung für die Implementierung sämtlicher Bahn-Infrastruktur-Projekte gefunden werden.

Gemessen am Umfang gespeicherter Objekte, der Größe der bewirtschafteten Fläche und der Zahl der Simultanbenutzer gilt die Lösung als das größte Geographische Informationssystem (GIS) der Schweiz. Bereits heute werden sämtliche Projekte der Schweizerischen Bundesbahnen im GIS verwaltet und zeigen den aktuellen und künftigen Stand der Bahnan lagen. Der Nutzwert liegt in der Qualität der Daten, der Aktualität der Projekte und den zentralen Daten, die durch über

40 Schnittstellen – etwa zu SAP, Fahrplanpla-nung, Betriebsleitsystemen, CAD, Intervention und Störungen – intensiv genutzt werden. Bei der SBB AG arbeiten 150 Spezialisten mit dem G/Tech Designer. Über 2.000 Mitarbeitende nutzen den G/Tech NetViewer mit rund 1.000 Abfragen jeden Tag. Zurzeit werden bei den Schweizerischen Bundesbahnen 840 Projekte im GIS mit G/Technology verwaltet und sämt-liche Projektänderungen über alle Fachschalen laufend angepasst. Als Projektpartner wirkten die Basler&Hofmann AG sowie die Fichtner AG mit.

Intergraph-technologIe für DaS

gröSSte gIS Der SchweIz

generatiOnsWechseL

terMine Besuchen Sie Intergraph auf diesen Veranstaltungen: intergraph-forum, 19.-20.06.2012, München

Messe und Kongress geOsummit, 19.-21.06.2012, Bern/Schweizfachmesse agit, 04.-06.07.2012, Salzburg/Österreichintergraph utilities-Workshop, 25.-26.09.2012, Hamburg

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Bebauungspläne anschauen oder Schulen und Kindergärten in der Nähe ermitteln, aber auch örtliche Radwege oder Wanderrouten recher-chieren – das neue Geographische Informa-tionssystem für die Bürger des Landkreises Darmstadt-Dieburg, genannt BürgerGIS, hält diese Informationen digital und in interaktiver geographischer Darstellung für Internetnutzer bereit. Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann stellte gemeinsam mit Prof. Werner Pilz, dem ehemaligen Dienststellenleiter des Amts für Bodenmanagement (AfB) Heppenheim, seinem Nachfolger Thomas Knöll und dem Projektteam das neue BürgerGIS des Landkreises Darm-stadt-Dieburg vor. Abrufbar ist eine Vielzahl von Informationen aus der Kreisverwaltung, darge-stellt auf einer digitalen, intelligenten Land-kreiskarte. Die Grundlagen liefert Intergraph mit

seiner browserbasierten Bürgerservice-Lösung auf Basis von GeoMedia Smart Client, vormals bekannt unter ResPublica. Das BürgerGIS fin-det man über die Website des Landkreises www.ladadi.de unter der Rubrik Bauen/Umwelt.

Das BürgerGIS schafft mehr Transparenz. In-formationen sind zentral und einfach abrufbar. „Die Funktionalitäten wurden an bewährten kommerziellen Internet-Kartendiensten orien-tiert, die Daten haben bei uns jedoch amtlichen Charakter“, hebt der Leiter des AfB Heppenheim, Thomas Knöll hervor. Jeder könne sich deshalb sicher sein, dass die Informationen seriös sind. Das BürgerGIS stellt originäre Informationen des Landkreises aus den Bereichen „Landkreis, Verwaltung“, „Wirtschaft, Tourismus, Kultur“, „Bauen, Umwelt“, „Gesellschaft, Soziales“, „Bildung, Schule“ und „Verkehr, Verbraucher-schutz, Sicherheit“ nutzerfreundlich zur Verfü-gung. „Will etwa eine Familie in eine Kommune des Landkreises umziehen, kann sie über das BürgerGIS Bebauungspläne und Festsetzun-gen anschauen und ermitteln, wo Schulen, Kindergärten oder Jugendzentren in der Nähe sind oder wo das nächste Kreiskrankenhaus ist“, erläutert Kreisbeigeordneter Fleischmann. Auch bei der Freizeitgestaltung vereinfacht das BürgerGIS die Planung. Örtliche Fernradwege sind ebenso abrufbar wie Biotop-Touren oder Kreiswanderrouten. Projektleiter Dr. Michael Stroh ergänzt: „Das BürgerGIS wird ständig weiter wachsen“.

bürger-gIS für lanDKreIS DarmStaDt-DIeburg

räuMLiche infOrMatiOnen für aLLe bürger

Im Januar 2012 hat Anette Breu die Posi-tion als Account Manager Public Safety & Security für Deutschland und Österreich mit dem Fokus Polizei und Grenzschutz übernommen. Die Diplom-Geographin begann 2005 als Intergraph Project Consultant, zunächst spezialisiert auf GDI und INSPIRE, und wurde später Projektmanagerin Govern-ment. In den letzten Jahren veränderte sich der fachliche Fokus in Richtung Public Safety & Security. Dort war sie mit Testmanagement und Projektleitung betraut, ehe nun der Wechsel aus der Technik in den Vertrieb erfolgte.

Seit dem 1. Januar 2012 besetzt Marc Hän-ni die Intergraph-Position des Geospatial Regional Manager D-A-CH und führt als Geschäftsführer weiterhin die Intergraph (Schweiz) AG. Die neu gebildete Business Unit Geospatial ging hervor aus dem bis-herigen Intergraph-Bereich Government & Transportation und der – ebenfalls zum 01.01.2012 erfolgten – weltweiten Ein-gliederung der Firma ERDAS in Intergraph SG&I. Seit dem Jahr 2007 leitet Marc Hänni sehr erfolgreich die Intergraph (Schweiz) AG. Dort war er zuvor mehrere Jahre im Vertrieb tätig. Als diplomierter Bau- und Wirtschaftsingenieur begleitet ihn die Geoinformatik während seiner gesamten beruflichen Laufbahn.

anette breu für pubLic safety & security

Marc hänni neuer Leiter geOspatiaL

Weltleitmesse security essen, 25.-28.09.2012, EssenintergeO, 09.-11.10.2012, Hannover (Halle 7, Stand G.15)intergraph-anwenderkonferenz schweiz, 06.11.2012, Zürich/Schweiz

transport security expo, 14.-15.11.2012, London/U.K.geOsysteMs user group Meeting, 14.-16.11.2012, Fürstenfeldbruckfachmesse pMrexpo, 27.-29.11.2012, Köln

Bebauungspläne via Internet: Über das

BürgerGIS sind detaillierte geographische

Informationen jederzeit abrufbar.

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Der Blick in Google Earth oder die Webcam eines Touris-tenortes kostet eine Mausklick und ist heute für viele selbstverständlicher Bestandteil einer Internetsuche. Das kommt nicht von ungefähr: Raumbezogene digitale Bild-daten verhelfen komplexen räumlichen Informationen zu einem intuitiven Verständnis und eröffnen damit in Sekundenschnelle buchstäblich neue Einsichten. Gelie-

fert werden diese sogenannten Rasterdaten – in Abhängigkeit von der Fragestellung des Anwenders – von Spezialkameras an Flugzeugen oder unbemannten Flugobjekten (UAVs), von Satelliten oder terrestrischen Laserscannern, aber auch von Überwachungskameras, die stationär das Geschehen an einer U-Bahnhaltestelle aufzeichnen oder mobil das Innere eines Kanalrohrs erfassen. Die Aktualität und Auflösung der Bilddaten ist

dabei frei wählbar: Moderne Sensoren erreichen auch bei großflächigen Erfassungen Genauigkeiten im Zentimeterbereich, kommerzielle Satelliten liefern bei Bedarf sogar tagesaktuelle Aufnahmen. Auch die Bereitstellung und Verwaltung bewegter Bilder in Echtzeit stellt heute technisch kein Problem mehr dar. Eingescannte Karten oder Bilder, wie sie etwa die Kampfmittelräumdienste in Nordrhein-Westfalen nutzen, stehen ebenfalls als Rasterdaten für eine IT-gestützte raumbezogene Darstellung und Analyse zur Verfügung.

neue perspektivenWeltweit belegen ungezählte Praxisbeispiele, dass Rasterdaten in vie-len Bereichen nicht nur eine bessere Sicht, sondern tatsächlich einen neuen Blick auf räumliche Zusammenhänge eröffnen können. Dies

Daten-schätzeheben

raSterDaten ermöglIchen aktuelle und detaillierte Analysen räum-

licher Zusammenhänge und sind für vielfältige Fragestellungen unverzichtbar.

Mit der Integration von ERDAS in Intergraph SG&I wird intelligentes Rasterdaten-

management zum Bestandteil einer ganzheitlichen Geodatenverarbeitung.

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DatenschätzeVerbOrgene6

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gilt natürlich für Anwender, die klassischerweise mit Geographischen Informationssystemen arbeiten – die öffentliche Liegenschafts- und Straßenverwaltung, Versorgungs- und Telekommunikationsunterneh-men. Doch auch in Aufgabenbereichen, die bei der Nutzung räumlicher Intelligenz noch in den Anfängen stehen und vielleicht gar kein GIS im klassischen Sinne benötigen, kann der gezielte Einsatz von Rasterdaten erheblichen Mehrwert schaffen: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sowie deren Krisenstäbe können Einsätze auf Basis aktueller und de-taillierter Lageinformationen besser planen. Verkehrsbetriebe gewinnen neue Einblicke in ihre Netze und Betriebseinrichtungen. Betreiber von Versorgungs-, Industrie- und Infrastrukturanlagen können die Planung und Überwachung einfacher und effektiver gestalten und selbst für Ver-sicherungen oder die Immobilienwirtschaft eröffnen bildhafte räumliche Informationen ungeahnte Möglichkeiten realitätsbezogener Analysen. Im Rahmen eines intelligenten Rasterdatenmanagements können diese Potenziale erschlossen werden.

Wertvolle ergänzungIn der fachlichen Anwendung ergänzen Rasterdaten das Vektormodell räumlicher Darstellung und Analytik. Die Methoden eignen sich für un-terschiedliche Anwendungsfelder und werden dementsprechend in vielen Bereichen kombiniert – idealerweise innerhalb einer einheitlichen System-umgebung. Vektordaten beschreiben raumbezogene Objekte anhand von Punkten in Koordinatensystemen, Sach- und Geometriedaten sind dabei klar getrennt. Über Vektordaten können Objekte daher gut beschrieben und selektiert werden. Die Vektorform eignet sich sehr gut für reine Speiche-rungen, Fortführungen und Verwaltungen. Rasterdaten dagegen setzen sich aus einer Menge von Bildelementen zusammen. Ein Untersuchungsgebiet wird in kleine, zumeist regelmäßige Zellen (Pixel) zerlegt. Die Zahlenwerte der einzelnen Pixel können dabei eine quantitative oder qualitative Be-deutung haben. Der Rasterdatensatz beinhaltet Informationen über Lage, Orientierung, Rastergröße und Art der Zahlenwertkodierung, jedes Pixel kann inhaltlich und geometrisch eindeutig zugeordnet werden. Komplexe thematische Auswertungen lassen sich auf Basis von Rasterdaten flexibel und elegant realisieren. Das lohnt sich zum Beispiel dort, wo räumlich-zeitliche Veränderungen in die Analyse einbezogen werden sollen, also bei langfristigen natürlichen Entwicklungsprozessen oder kurzzeitigen katastrophenhaften Naturereignissen: Bodenabsenkungen oder Erosion, Änderungen an Bauwerken oder in der Vegetation, aber auch kleinräumige Ereignisse wie Korrosionsprozesse lassen sich im Bildvergleich zeitnah und detailliert erschließen. Dabei profitieren Anwender von einer enormen Ver-besserung der Klassifizierung, die in modernen Rasterdatenmanagement-Systemen automatisch und hochdifferenziert erfolgt, so dass Elemente und Strukturen in den Rasterbildern nahezu eindeutig identifiziert werden können. So entwickelte ERDAS im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Remote Sensing Technology Institute und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) jüngst Algorithmen für die automatisierte Auswertung von Radardaten, mit deren Hilfe zum Beispiel eine effiziente Überwachung von Pipelines und anderen Infrastruktureinrichtungen möglich ist.

intelligentes rasterdatenmanagementBehörden und Unternehmen weltweit haben hohe Summen in die Beschaffung von Rasterdaten investiert. Allerdings schlummern viele dieser Datenschätze ungenutzt in den Archiven, weiß Irmgard Runkel, Rasterdatenspezialistin und Geschäftsführerin beim Intergraph-Partner GEOSYSTEMS. „Um vorhandene Bilddaten in Wert zu setzen und bei Bedarf neue Rasterdaten gezielt zu nutzen, ist ein intelligentes Rasterdatenma-nagement erforderlich. Hier besteht noch großer Handlungsbedarf.“ Eine Herausforderung liegt darin, digitale Archivdaten effizient zu speichern, zu verwalten und bereitzustellen. Überdies müssen aktuell anfallende Geo-daten inklusive ihrer Metadaten laufend in das System integriert werden.

Die Datennutzer erwarten einen einfachen und schnellen Zugriff, möglichst direkt aus der gewohnten Arbeitsumgebung heraus. Keine triviale Aufgabe, denn Rasterdaten werden zeilenweise gespeichert und benötigen deutlich mehr Speicherplatz als Vektordaten. Voraussetzung für ein effizientes Da-tenmanagement in einer bezahlbaren Hardwareumgebung ist somit eine intelligente Verdichtung der Daten. Dabei gilt es, ein Komprimierungsformat und einen Kompressionsfaktor zu finden, der bei kleinstmöglicher Datei-größe die für die jeweilige Aufgabenstellung notwendige Bildqualität liefert.

Das Dateiformat JPEG 2000 erfüllt diese Anforderungen in hohem Maße: Die Kompression bei JPEG 2000-Daten basiert auf einer Wavelet-Trans-formation, die eine sogenannte inkrementelle progressive Dekompression ermöglicht: Das Bild wird beim Öffnen komplett angezeigt. Der Zugriff erfolgt aber zunächst nur auf die gröbste Auflösungsstufe. Während des weiteren Ladefortschritts erhöht sich die Anzahl der Details so lange, bis die gewünschte Anzeigeauflösung erreicht ist. Da nur ein kleiner Teil der Datei geladen werden muss, beschleunigt sich der Bildaufbau erheblich.

Raumbezogene digitale Bilddaten eröffnen in vielen Anwendungsbe-reichen neue Perspektiven. Mit einem leistungsfähigen Rasterdaten-management können die enormen Potenziale erschlossen werden.

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rasterDatenManageMent in Der praxisEin anschauliches Beispiel für eine optimierte Rasterdatenverwaltung liefert der Staatsbetrieb Sachsenforst (SBS), der sich bereits vor einigen Jahren für ein Rasterdatenmanagement-System auf Basis von Intergraph-ERDAS-Produkten entschieden hat. Die Lösung wurde von GEOSYSTEMS, Intergraphs Distributionspartner für ERDAS in Deutschland, auf Basis der offenen Softwareplattform ERDAS APOLLO entwickelt. Dabei wurden in einem ersten Schritt die teilweise heterogen vorliegenden Daten homoge-nisiert und die Metadaten automatisch katalogisiert. Die Lösung von Inter-graph-ERDAS und GEOSYSTEMS gewährleistet durch Geoprozessierung und intelligentes Rasterdatenhandling eine redundanzfreie Datenhaltung. Dabei nutzt das System vorhandene Systemkomponenten beim SBS und fügt sich nahtlos in die vorhandene IT-Struktur ein. Die Verwaltung von tausenden Datensätzen, das Suchen, Ausschneiden und Weitergeben an andere Nutzer funktioniert effizient und schnell. Dadurch kann das SBS-Referat FGIS/Kartographie/Vermessung als zentrale Stelle schnell und flexibel auf Ortho- und Satellitenbilder, digitale Geländemodelle und Karten zugreifen und diese zeitnah an andere Bedarfsträger (Geschäfts-leitung, Forstreviere und Forstbezirke) weitergeben. Die „Auslieferung“ des angeforderten Datensatzes ist dabei variabel gestaltbar und erfolgt zum Beispiel als OGC-konformer Webdienst, als Datei direkt aus ERDAS IMAGINE oder anderen Fachapplikationen oder auf Speichermedien. „Mit der Entwicklung können wir unser Datenspeichervolumen wesentlich re-duzieren. Außerdem stellt uns das neue System einen effizienten Workflow zur Datenweitergabe zur Verfügung, mit dem wir flexibel jede Anfrage bedienen können.“, stellt Katrin Kranz, Leiterin des SBS-Referats, fest.

Die Potenziale des leistungsfähigen Rasterdatenmanagements erwie-sen sich spätestens im Mai 2010: Ein Tornado fegte über die Wälder in Tei-len Sachsens, der Sturm hinterließ am Pfingstmontag eine Schadensspur von etwa 100 Kilometern Länge und sechs Kilometern Breite. In dieser Situation war es besonders für die Forstbehörden wichtig zu wissen, wel-

che Schäden der Orkan im Wald angerichtet hatte, wie viele Kubikmeter Schadholz zu verzeichnen sind, ob die Waldwege noch befahrbar sind und wo mögliche Polterplätze zur Lagerung des Schadholzes eingerichtet werden können. Dafür sind aktuelle digitale Orthophotos nötig. Der Staats-betrieb Sachsenforst gab daher umgehend die Befliegung von 600 Quad-ratkilometern Waldfläche in Auftrag. Die Firma ILV Fernerkundung beflog das Gebiet und berechnete die Orthobilder. „Im Haus haben wir dann die Einzelbilder zu einem Mosaik zusammengesetzt und komprimiert“, sagt Karina Hoffmann, Referentin Fernerkundung im Kompetenzzentrum Wald und Forst des SBS. Die Ausgangsdaten bestanden aus 326 Kacheln von je zwei mal zwei Kilometer Größe in einer räumlichen Auflösung von 20 Zentimetern, sowohl in Colorinfrarot als auch Echtfarbe. Das Mosaik wurde direkt als ECW erstellt und dabei um den Faktor 15 komprimiert.

„ECW steht für Enhanced Compression Wavelet – dieses Kompres-sionsverfahren erlaubt eine deutliche Reduzierung der Datenmenge bei Bilddaten“, erklärt Heike Weigand von GEOSYSTEMS den Vorgang. Zudem unterstützt das EWC-Format eine schnelle Datenübertragung und stellt damit eine sehr gute Grundlage für einen rasterbasierten Webdienst dar. Die ECW Mosaike wurden in das Rasterdatenmanagementsystem FGIS_raster importiert und Kartendienste für die Orthobilder erzeugt. Über den ERDAS APOLLO Image Web Server wurden diese Dienste in dem Datenportal FGIS_online bereitgestellt. Bereits Anfang Juli 2010 konnten somit alle Forstbehörden und Landkreise in Sachsen über FGIS_online auf die aktuellen Orthophotos des Sturmschadens zugreifen und hatten damit genaue Geoinformationen zur Schadenserfassung und Koordination der Aufräumarbeiten. FGIS ist das Forstlich-Geographische Informati-onssystem der Sachsenforst, in das die Orthophotos eingestellt wurden. „Besonders die Forstbehörden nutzen den Service sehr stark“, resümiert Karina Hoffmann. „Wir haben da viele positive Rückmeldungen. Die Be-hörden sind froh, dass die Luftbilder so schnell zur Verfügung standen.“

Darüber hinaus wird das Datenstreaming über Netzwerke möglich. Gerade bei der Langzeitarchivierung von Luftbilddaten kann durch die Überführung in das JPEG 2000-Format je nach Dateiinhalt etwa 50 bis 70 Prozent des nötigen Speicherplatzes eingespart werden. Da JPEG 2000-Daten neben der räumlichen Ausdehnung auch alle notwendigen Informationen zur verwendeten Projektion enthalten, können diese in den gängigen GIS- und Bildverarbeitungspaketen (zum Beispiel ERDAS IMAGINE) lagerichtig eingelesen und dargestellt werden.

rasterdaten im netzNeben dem lokalen, rein dateibasierten Zugriff über spezifische Viewer oder Anwendungsprogramme bietet eine Client-Server-

Architektur eine weitere, sehr sinnvolle Option für die Rasterdatennutzung. Die webbasierte

Lösung ermöglicht eine Bereit-stellung der Daten außerhalb des lokalen Netzwerks, was wesentlich zur Verbreiterung des Nutzerkreises und zur

Erhöhung der Wert-

schöpfung aus den Daten beiträgt. Dabei erfolgt der Zugriff über OGC-konforme Webdienste. Der Nutzer trifft mit Hilfe von ausgewählten Daten-eigenschaften (zum Beispiel räumliche Ausdehnung, Aufnahmedatum, Auflösung) eine gezielte Datenauswahl und kann die Daten auf dem eige-nen System visualisieren. Die Originaldaten verbleiben stets bei der daten-haltenden Stelle. Die Kommunikation zwischen Nutzer und Datenanbieter läuft über WWW-basierte Anfragen. Im einfachsten Fall wird die Antwort der Anfrage (zum Beispiel ein Ausschnitt eines Datensatzes) direkt im Brow-serfenster des Nutzers angezeigt, spezielle Software muss nicht installiert werden. Umgekehrt erlauben nahezu alle aktuellen GIS-Anwendungen auch den direkten Zugriff auf OGC-Dienste. Die Produktlinie ERDAS APOLLO wurde unter anderem für den Umgang mit JPEG 2000-Daten optimiert. Neben der Bereitstellung von den Standard-OGC-Diensten WMS, WMTS, WCS können JPEG 2000-Daten gleichzeitig über die Streamingprotokolle JPIP und ECWP mit noch einmal deutlich erhöhter Performance übertragen werden. Zusätzlich wird auf Serverseite die CPU-Last reduziert, da keine Neuberechnung von Daten mehr erfolgen muss, sondern nur noch gezielt angefragte Wavelet-Blöcke an den Client übertragen werden. Die Dekom-pression und Umprojektion der Daten erfolgt gänzlich auf dem Client, was den Server deutlich entlastet. Die Struktur der waveletbasierten Daten ermöglicht zusätzlich ein sehr effektives Caching der übertragenen Informationen auf dem Client. Über Plug-Ins kann das Datenstreaming für Webbrowser und viele gängige GIS-Applikationen nachgerüstet werden.

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bIlDDatenmanagement beI Der KampfmIttel-beSeItIgung

norDrheIn-weStfalen

B ei den beiden Kampfmittelbeseitigungs-diensten (KMBD) in Nordrhein-Westfalen wurde das gesamte historische Luftbild-

archiv mit einer Bilddatenmanagementlösung katalogisiert und eine Online-Auswertung im-plementiert. Die neue Lösung umfasst einen Rasterdatenkatalog für rund 350.000 Luft-bildaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg sowie eine Routine zur Datenvorbereitung und Katalogeinpflege. Weiterer Bestandteil ist ein Web-Client für die Bildauswertung durch die Luftbildauswerter. Die Lösung wurde vom

Intergraph-Partner GEOSYSTEMS GmbH auf Basis der Software-

plattform ERDAS APOLLO entwickelt.

Jährlich gehen über 7.000 Anfragen bei den Dienststellen des KMBD in Düsseldorf und Hagen ein. Entsprechend sind Verdachtsflächen in Bezug auf die Gefähr-dung durch Kampfmittel zu untersuchen, zum Beispiel im Vorfeld einer Baumaßnahme. Schnel-ligkeit, Zuverlässigkeit und Nachprüfbarkeit sind die wichtigsten Kriterien bei der Bearbeitung dieser Anfragen. Zur Antragsbearbeitung nutzt der KMBD historische Luftbildaufnahmen, die als Papierabzüge in den KMBD-Archiven liegen. Die Aufnahmen lassen erkennen, wo schwerpunkt-mäßig Kampfmittel abgeworfen wurden. Sogar einzelne Blindgänger-Verdachtspunkte sind zu erkennen. Mit HiRA (Historisches Rasterdaten-Archiv) ist ein zentral sowie gesichert gehos-teter Bilddatenkatalog entstanden, auf den die Luftbildauswerter mittels eines speziellen HiRA-Web-Client zugreifen. Die Luftbildauswahl und -beurteilung erfolgt online und hochperformant. Der komfortable Auswertungs-Workflow bietet

frei wählbare Filterkriterien und ist über ein projektbezogenes Auswerteprotokoll jederzeit nachprüfbar. Jede Dienststelle verfügt über einen individuell angepassten HiRA-Web-Client mit eigenen Darstellungs- und Suchrechten.

Online-bildauswertungBei Antragseingang wird vom KMBD eine Projekt-nummer vergeben, über die der gesamte Prozess der Bildsuche, -auswahl und -bewertung bear-beitet wird. Mittels eines Suchpolygons, das die Antragsfläche abbildet, oder wahlweise über eine schon vorhandene Projektnummer, lässt sich der Auswerter eine Auswahlliste der im Archiv vor-liegenden Kriegsluftbilder anzeigen. Zusätzliche Suchoptionen wie Maßstab, Aufnahmezeitfenster oder andere verbessern das Ergebnis. Im HiRA-

Web-Client wird das Ergebnis der Suche als File-Liste angezeigt, wobei durchaus

bis zu 1.000 Files in der Auswahlliste stehen können. Dank des intelligenten Datenprocessings von ERDAS und des hochperformanten Datenstreamings

über ECWP dauert es weniger als eine Sekunde, um ein angeklicktes Luftbild in

seiner Gesamtheit darzustellen. Für die weitere Bearbeitung stehen dem Luftbildauswerter im HiRA einfache und intuitive Werkzeuge zur Bildnavigation, Kontraststreckung, Helligkeits-veränderung und Bildrotation sowie zur Kenn-zeichnung der Bildqualität zur Verfügung. Durch stufenloses Zoomen und freies Bewegen können Bilder verschiedener Zeitschnitte überlagert und damit wie im „Daumenkino“ betrachtet und bewertet werden.

georeferenzierung Eine exakte Georeferenzierung ist zur wei-teren Überprüfung von Verdachtsflächen und zur Kartierung der Blindgängerverdachtspunkte

unerlässlich. Alle gescannten historischen Luft-bilder werden von einem externen Dienstleister für den KMBD mit Passpunkten versehen, mit-tels derer eine hochgenaue Georeferenzierung möglich wird. Über eine Softwareroutine, die von GEOSYSTEMS in einer zweiten Projektphase entwickelt wurde, läuft beim KMBD auf zehn Rechnern parallel die Georeferenzierung aller Luftbilder unter Verwendung der gemessenen Passpunkte sowie weiterer vorliegender Refe-renzinformationen.

große zeitersparnisDas neue Bilddatenmanagement verkürzt den Workflow von der Antragserfassung bis zum Bericht von vormals zehn notwendigen Arbeits-schritten auf heute nur sechs. Die Bearbeitung eines Antrages hat ohne die Online-Bildauswer-tung 90 Minuten in Anspruch genommen; nun werden nur noch 50 Minuten benötigt. Armin Gebhard, Referent für Kampfmittelbeseitigung beim Ministerium für Inneres und Kommuna-les des Landes Nordrhein-Westfalen zieht ein positives Fazit: „Durch den Einsatz von HiRA konnten Bearbeitungszeiten deutlich verkürzt werden. Gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen komfortabler geworden. Die Auswertequalität ist gleichbleibend gut.“

neuer bLicK auf histOrische LuftbiLDer

Heute arbeiten die Luftbildauswerter beim

KMBD im digitalen Rasterdatenarchiv.

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DatenschätzeVerbOrgene 9

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M illionen von Menschen werden vom 27. Juli bis zum 12. August in die bri-tische Hauptstadt reisen und sich vor

Ort mit U-Bahnen und Regionalzügen im wei-teren Stadtgebiet bewegen, in dem die rund 25 olympischen Wettkampfstätten zu finden sind.

In der Tat eine enorme Herausforderung für die British Transport Police (BTP). Sie ist zustän-dig für die Sicherheit des schienengebundenen Personentransports im Vereinigten Königreich und als eine von mehreren Polizeitruppen un-mittelbar an den Planungen für die Olympischen Sommerspiele 2012 beteiligt. Das drastisch erhöhte Fahrgastaufkommen stellt schon im Vorfeld hochkomplexe Anforderungen an die Bahnpolizei: Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten und im Bedarfsfall punktgenau einzugreifen, sind zum Beispiel sichere Zu-gangs- und Evakuierungswege und die optimale Position der Einsatzkräfte vor Ort zu planen. Potenzielle Gefahrenstellen müssen erkannt und entschärft werden, Einsatzszenarien durch-

gespielt und die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst geregelt werden. Umfangreiche und exakte Lagedaten sind zur Bewältigung dieser Aufgaben unverzichtbar.

gemeinsame geodaten-infrastrukturMit dieser Zielsetzung entwickelte die British Transport Police eine übergreifende Infrastruk-tur für raumbezogene Daten. Die webbasierte Plattform sollte allen beteiligten Sicherheits-organisationen auch die Möglichkeit bieten, in Echtzeit auf aktuelle Bilddaten aus unter-schiedlichen Quellen zuzugreifen – das Spek-trum reicht von Karten und Luftbildern über Verkehrsdaten bis hin zu Überwachungsvideos. Auch eine Verschneidung der Daten sowie ihre Bereitstellung in den jeweiligen Einsatzleit- und Stabssystemen stand im Pflichtenheft. Angesichts der unterschiedlichen Datenformate und IT-Infrastrukturen, die dabei zu integrieren waren, baute die British Transport Police auf Industriestandards: „Wir haben von Beginn an klargestellt: Lösungen, die nicht OGC-konform

sind, kommen für uns nicht in Frage“, erinnert sich

IT-Leiter Richard Smith. Schnell wurde auch

klar, dass nur ein marktführender Anbieter die hohen Ansprüche an die effiziente Speicherung, Verwaltung und Nutzung der umfangreichen und komplexen Daten erfüllen konnte.

erDas-Lösungen überzeugenAls Spezialist für das Management großer Mengen räumlicher Daten konnte ERDAS der British Transport Police mit ERDAS APOLLO eine überzeugende Lösung präsentieren. Die Anwendung ließ sich nahtlos in die vorhandene Infrastruktur integrieren und verteilt beliebige Geodatenvolumen und -formate über OGC-konforme, sichere Webdienste an praktisch jede angebundene GIS-, CAD- oder Weblösung. Auch

bei Nutzern, die über geringere Bandbreiten beim Netzzugriff verfügen, geschieht das in Echtzeit. „Bisher konnten nur etwa 50 Prozent unserer Bilddaten auf einem Server vorgehalten werden, auch der Zugriff auf diese Daten war oft problematisch“, sagt Richard Smith. „Als nationale Polizeitruppe benötigten wir jedoch eine Lösung, mit der das Material schnell und sicher gespeichert und abgerufen werden kann – ERDAS APOLLO leistet das.“ ERDAS APOLLO wird zudem an die Oracle 11g-Technologie angebunden, die von der BTP genutzt wird, um die exponentiell wachsende Menge an Informa-tionen innerhalb der Behörde effizient abzulegen und zu verwalten. Für Karten- und Luftbildaten wird vorrangig Oracle Spatial genutzt. ERDAS APOLLO stellt diese Daten über Webdienste bereit, die sowohl Web Map Services als auch das ECWP-Protoll unterstützen.

beste grundlagenNach der Implementierung von ERDAS APOLLO verfügt die British Transport Police nun über ein Datenmanagement-Tool, mit dem sich sowohl die vorhandenen Rasterdaten als auch die verfügba-ren Anwendungssysteme optimal in Wert setzen lassen: Über die bereichsübergreifende Datenin-frastruktur stehen alle erforderlichen räumlichen Informationen schnell und aktuell zur Verfügung. Auf dieser Basis kann bereits die Planung im Überblick über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort erfolgen. Aufgrund des umfangreichen Datenmaterials lassen sich Szenarien absolut realitätsnah simulieren und Einsatzpläne detail-genau vorbereiten – optimale Voraussetzungen für die Sicherheit der Besucher von Olympia 2012.

Die British

Transport Police

steht 2012

vor enormen

Herausforde-

rungen.

DIe brItISh tranSport polIce nutzt erDaS apollo für DaS management raumbezogener Daten beI Den olympISchen SpIelen 2012 In lonDon

sicherheit für OLyMpia 2012

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statt gedruckten Kartenblättern nutzen wir webbasierte und mobile Mappinglösungen. flugzeuggestützte analogfilme sind hochauf-lösenden digitalen satellitenbildern und echtzeitaufnahmen durch Drohnen (uaVs) gewichen. Die terrestrische Vermessung wird zur gnss-gestützten positionierung. anstelle analoger höhenlinien-Karten treten digitale punktwolken und 3D-Visualisierungen. insulare gis-anwendungen werden zu geodateninfrastrukturen. Der Desktop-pc weicht dem cloud computing. sprich: Die technologischen Mög-lichkeiten der raumbezogenen Datenerfassung und -bereitstellung haben sich in den letzten Jahren enorm erweitert. Welchen einfluss hat das auf die erwartungen der professionellen nutzer?Marc Hänni: Die Stärken einer leicht verständlichen geographischen Visualisierung sind in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung ge-treten, nicht zuletzt durch Google Earth und Microsoft Bing Maps. Die Erwartungen an das Leistungspotenzial raumbezogener Technologien sind bei professionellen Anwendungen seit der Jahrtausendwende enorm gestiegen. Raumbezogene Informationen sollen schnell erfasst, vermittelt, verstanden sowie sehr oft interoperabel und möglichst offen genutzt werden. Heute gilt es mehr denn je, auf den wachsenden In-formationsbedarf umgehend reagieren zu können. Dies schließt nicht nur aktuelle Daten ein, sondern über das Web zugängliche, vollständig dienstebasierte Karten, die in Echtzeit zuverlässige und praktisch um-setzbare Informationen darbieten.

betrifft das nur die systeme und arbeitsroutinen oder auch die Daten?Hänni: Die Daten sind von ganz entscheidender Bedeutung. Mehr denn je zuvor können wir die reale Welt um uns herum per Satelliten- und Luftbild mit bis zu wenigen Zentimetern Bodenauflösung wahrnehmen, analysie-ren und überwachen. Die Technologien der modernen Datenerfassung werden mit hochentwickelten Algorithmen zur Datenverschmelzung und Objekterkennung kombiniert. Diese Informationen werden schließlich über intelligente, leicht bedienbare Anwendungen für den Endnutzer bereitgestellt. So eröffnen sich ungeahnte Wertschöpfungsketten aus Geoinformationen.

Was bedeutet das für die gis-anbieter? Hänni: Das ‚Dynamic GIS‘ katapultiert die gesamte Branche in eine neue Ära. In dieser verwischen integrierte raumbezogene Systeme zunehmend die traditionellen Grenzen zwischen Vermessung, Photogrammetrie,

Fernerkundung, Kartographie und Geoinformatik. Die Einzeldisziplinen verschmelzen miteinander, denn oberste Prämisse der Praxis ist es, die vielschichtige Geodatenverarbeitung möglichst allumfassend ab-zudecken.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?Hänni: Die Kopplung von Sensoren, Software und webbasierten oder mobilen Diensten führt zu Echtzeitinformationen und hochintelligenten Analyseprozessen sowie unmittelbaren Reaktionsmöglichkeiten. Dyna-mische Geoinformationsverarbeitung trifft auf ein vielfältiges Einsatz-spektrum. Dazu ein anschauliches Beispiel: Treten Veränderungen an kritischen Infrastrukturen, an Bauwerken, an sonstigen Objekten oder in definierten Gebieten auf und sind Sensoren zur Überwachung installiert, werden diese Veränderungen von raumbezogenen Monitoring-Systemen erkannt, verarbeitet und daraus zuverlässige Informationen bereitgestellt. Beim Überschreiten definierter Toleranzgrenzen können Warnmeldungen ausgelöst und Reaktionsmaßnahmen vorgeschlagen werden. Die im Feld erfassten originalen Rohdaten eröffnen somit erst durch das Moni-toring, die Verarbeitung, Analyse, Informationsverteilung und Kopplung mit einem entscheidungsunterstützenden System ihr gesamtes Potenzial. Die öffentliche Verwal-tung, Verkehrsgesellschaften, Versorgungs- und Kommunikationsunternehmen oder Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben erhalten im Falle akuter Veränderungen der sensorisch überwachten Einzelobjekte oder flächenhaften Strukturen umgehend gesicher-te, aussagekräftige Echtzeitinformationen. Deren Analyse mündet prozessgesteuert in Vorschläge zur Reaktion, Abhilfe und zum Schutz von Leben, Ei-gentum und kritischen Infrastrukturen. Die eingeleiteten Maßnahmen unterliegen ihrerseits einer kontinuierlichen Überwa-chung und Dokumentation. Ich bin absolut sicher: ‚Dy-namic GIS‘ wird in nicht allzu ferner Zukunft in noch mehr Bereichen unseres Lebens Einzug halten.

In den letzten Jahren wurden wir Zeuge einer rasanten Weiterentwicklung bei der Erfassung, Verarbeitung und Präsen-tation raumbezogener Daten. Experten sind überzeugt: In der Konsequenz werden sich die Geodatennutzung und der Markt für die Geoinformationsverarbeitung radikal ändern – hin zu integrierten, durchgängigen Echtzeit-Systemen: dem ‚Dynamic GIS‘. Dies ist für Intergraph weit mehr als nur eine Vision, beflügelt vor allem durch Ola Rollén, dem CEO des Mutterkonzerns Hexagon. Wir sprachen mit Marc Hänni, dem Leiter der neuen Intergraph Business Unit Geospatial in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz.

„ “Dynamic GIS hält Einzug in unser Leben

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Um den reibungslosen technischen Betrieb der Anlagen als auch den Netzbetrieb zu gewährleisten, entschied sich die Energiequelle GmbH aus Zossen/Brandenburg (www.energiequelle.de) vor drei Jahren, ein Geographisches Informationssystem (GIS) einzuführen. Das rund 100 Mitar-

beiter starke Unternehmen plant und errichtet als Betreibergesellschaft Windenergie-, Biogas- und Photovoltaik- Anlagen sowie Umspannwerke in Deutschland und Europa, sorgt zudem für die Anbindung an private oder öffentliche Netze und übernimmt bei Bedarf die kaufmännische und tech-nische Betriebsführung. Damit verbunden sind vielfältige Anforderungen an die dezentrale regenerative Energieversorgung.

Datenerfassung Die Dokumentation der regenerativen Energieanlagen erfolgt im GIS inklu-sive einer umfangreichen Datenerfassung des Leitungsbestandes (Hoch-, Mittel- und Niederspannung) und der Wind- und Solarparks. Auf dieser raumbezogenen Anlagen-Dokumentation baut auch das Störfallmanage-ment auf. „Erfolgen Beschädigungen am Kabelsystem zum Beispiel durch Tiefbauarbeiten oder weisen Anlagen Störungen auf, ist es notwendig, dass man schnell auf zuverlässige Pläne und Daten zurückgreifen kann“, so Andrea Körber, Abteilung Grundstücke/CAD/GIS der Energiequelle GmbH. „Dank des GIS lassen sich Anlagen und Störungsstellen umgehend iden-tifizieren.“ Gegenüber den Netzen von Energieversorgungsunternehmen unterscheiden sich die von Energiequelle betriebsgeführten Netze darin, dass die eigenen Kabeltrassen teilweise sehr lang und nicht redundant aufgebaut sind. Außerdem finden sich die einzelnen Netze der Energie-quelle über ganz Deutschland verteilt. „Umso wichtiger ist es, dass die Kabelbestandspläne jederzeit und überall für die Berechtigten aktuell verfügbar sind“, erläutert Körber.

„Änderungen am Kabelbestand müssen zentral eingepflegt und schnell den Berechtigten zugänglich gemacht werden.“ Neben der geo-graphischen Lage müssen weitere Informationen zu entnehmen sein, wie Grundstücksinformationen, technische Daten der Kabel- und Muffentypen, Schaltpläne, Messprotokolle sowie Behördenansprechpartner bei den Gemeinden und den Straßenmeistereien. „Und diese Forderungen kann nur ein GIS erfüllen. Mit G!NIUS von Intergraph haben wir uns für ein modernes Netzinformationssystem entschieden, bei dem alles aus einer Hand kommt“, so Michael Raschemann, Geschäftsführer Energiequelle.

netzaufbauDer typische Aufbau eines Netzes bei erneuerbaren Energien: Mehrere Windenergieanlagen, eine Photovoltaikanlage oder eine Biogasanlage bilden den Stromeinspeiser. Teilweise befindet sich in einem Anla-genpark noch eine Station. Von dieser Station oder dem Einspeiser aus führen ein Mittelspannungskabelsystem und ein Steuerkabel zum Netzeinspeisepunkt. Dieser wiederum besteht in der Regel aus einer Übergabestation oder einem Umspannwerk. Hier endet dann das von Energiequelle betriebsgeführte Netz und damit die Abdeckung im GIS. Bei den Einspeisern und den Stationen werden zudem die Schaltpläne in Detailfenstern dargestellt.

Begründet durch diesen recht einfachen Aufbau des Netzes drohen im Falle des Auftretens von Kabelfehlern unbedingt zu vermeidende Totalaus-fälle des Parks. „Deshalb ist eine gute Dokumentation und die auf aktu-ellen, akkuraten Informationen basierende Kabelbeauskunftung überaus wichtig“, weiß GIS-Expertin Körber. „Einerseits damit Kabelschäden durch Baumaßnahmen vermieden werden, andererseits um bei Störungen die Anlagen innerhalb kürzester Zeit wieder in Betrieb nehmen zu können.“

In Der KombInatIon aus verschiedenen erneuerbaren Ener-

gien liegt die Lösung für die Energieversorgung der Zukunft. Intel-

ligente GIS-Lösungen erhalten im Zuge dieser Entwickung auch

für die Betreiber von Wind- und Solarparks, Biogas- und anderen

dezentralen Energieerzeugungsanlagen strategische Bedeutung.

für Die netze Der zuKunftbeWährte Lösung

anWenDungen unD

Lösungen

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raumbezogenes netzinformationssystemG!NIUS arbeitet mit einer vollständig offenen Datenhaltung in Oracle – und damit äußerst flexibel. Die graphischen Informationen werden den bereits vorhandenen CAD-Dateien, die Sachdaten hingegen aus eigens entwickelten Datenerfassungsblättern entnommen und in die Datenbank überführt. Die Angaben zu den Eigentümern und Bewirtschaftern der Flur-stücke werden über die Applikation Flurstücksmanager eingelesen, eine speziell für das Energiequelle-Projekt entwickelte Anpassung von G!NIUS.

beispiel energieautarkes Dorf feldheimBesondere Beachtung verdient das energieautarke Dorf Feldheim im Bundesland Brandenburg, ein Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen mit 145 Einwohnern. Hier wurde eines der in ganz Deutschland spektakulärsten Gesamtkonzepte für eine dezentrale regenerative Energieversorgung von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen verwirklicht.

Der Erfolg dieses Projekts ist der part-nerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Treuenbrietzen, den Einwohnern von Feldheim und dem Unternehmen Ener-giequelle zu verdanken. Errichtet wurden ein Windpark bestehend aus 43 Windkraft-anlagen mit 74 Megawatt installierter elek-trischer Leistung, ein Umspannwerk mit einer Nennleistung des Transformators von 100 Megavoltampere, eine Biogasanlage mit 500 Kilowatt installierter elektrischer Leistung und 530 Kilowatt ther-mischer Leistung sowie eine Holzhackschnitzelheizung mit 400 Kilowatt Leistung. Die Windenergieanlagen, die

Biogasanlage und im Bedarfsfall die Holzhackschnitzelheizung ver-sorgen im Zusammenspiel 40 Wohngebäude, einen Agrarbetrieb, drei Ställe des Agrarbetriebes und einen Produktionsbetrieb mit Strom und Wärme. Der allergrößte Teil der erzeugten Energie wird hingegen in das öffentliche Netz eingespeist. Doch bevor es soweit war, musste erst ein komplettes Fernwärme- und Niederspannungsnetz verlegt werden – Komponenten, die in gewöhnlichen Netzen nicht vorkommen. Das entsprechende Niederspannungsnetz ist bereits im GIS erfasst, das Fernwärmenetz folgt in den kommenden Monaten. Grundlagen bilden auch hier der Bestandsplan aus dem bisher genutzten CAD-System und die speziellen Datenerfassungsblätter.

„In Feldheim kommen kaum Mittelspannungskabelsysteme, sondern fast ausschließlich Niederspannungskabel zum Einsatz, immer mehrere nebeneinander“, erläutert Geschäftsführer Raschemann. „Ganz neu für

uns waren das Wärmenetz und die Hausanschlüsse, die wir für jeden angeschlossenen Haushalt benötigen.“ Ein wichtiges Instrument für den Anlagenverantwortlichen war und ist auch hier das GIS – sowohl bei der Planbeauskunf-tung als auch im Störungsfall. Feldheim ist bundesweit das einzige Dorf mit hundert Prozent CO2-neutraler und absolut autarker, direkter Energieversorgung. Das Dorf wurde Preisträger der Initiative „Bioenergiedörfer 2010“ und im Jahr 2011 Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im

Land der Ideen“. Der Beweis ist damit erbracht: In erneuerbaren Energien liegt die Lösung für die Energieversorgung der Zukunft – und ein GIS leistet seinen Beitrag zum Erfolg.

Feldheim ist bundesweit

das einzige Dorf mit

autarker, CO2-neutraler

Energieversorgung.

für Die netze Der zuKunftbeWährte Lösung

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Den Kommunen in Deutschland obliegt die Aufgabe, in den Gren-zen ihrer Leistungsfähigkeit die Daseinsvorsorge ihrer Einwoh-ner zu garantieren. Kommuna-

le Immobilien – Wohnimmobilien, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude – leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Speziell die kommunalen Wohnimmobilien sind dabei von erheblicher so-zialer Bedeutung, da sie ein Grundbedürfnis von Bevölkerungsgruppen sichern, die sich am all-gemeinen Immobilienmarkt nur eingeschränkt mit Wohnraum versorgen können. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes zum Thema „nachhaltige Portfoliostrategien für kommunale Immobilien“ (PokIm) konzipierte die TU Darmstadt Methoden und Werkzeuge eines strategischen Managements für das Immobilienportfolio der öffentlichen Hand. Das Instrumentarium versetzt Kommunen in die Lage, passgenaue Maßnahmen für ihr Immobi-

lienmanagement abzuleiten. Erarbeitet wurden konkrete Methoden und Werkzeuge für das Portfoliomanagement kommunaler Immobilien mittels Indikatoren, die eine Entscheidungs-findung der Kommune auf Basis der örtlichen Situation unter Berücksichtigung regionaler Entwicklungen ermöglichen.

Dies ist dringend erforderlich. Denn nach Einschätzung der Darmstädter Forscher ist in Anbetracht der derzeit schlechten Finanzlage der öffentlichen Hand – speziell in den Berei-chen des Erhalts, des Ausbaus und des Aufbaus öffentlicher Immobilien – ein starkes Defizit festzustellen.

Demographischer WandelWerkzeuge zum kommunalen Immobilienmana-gement müssen unter anderem den Auswirkun-gen des demographischen Wandels Rechnung tragen, denn mit dem steigenden Anteil der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren er-gibt sich auch eine quantitativ und qualitativ

veränderte Nachfrage nach Wohnraum. Schon heute gilt es, innerhalb von Gemeinden weiteren Wohnraum für Senioren und Hochbetagte zu schaffen. Umnutzungen vorhandener Immobili-en zu seniorengerechtem Wohnraum können – soweit sie sich bautechnisch dazu eignen – eine günstige Lösung sein, vorausgesetzt die Lage der Immobilie erfüllt die speziellen Anforderun-gen der künftigen Bewohner.

standorte für seniorenwohnungenIm Einsatz von Intergraph GeoMedia Professio-nal mit den Softwareaufsätzen GeoMedia Trans-portation Manager und GeoMedia Grid wurde ein Werkzeug auf Basis eines Geographischen Informationssystems (GIS) zur Evaluierung ge-meindeeigener Immobilien für seniorengerech-tes Wohnen entwickelt. Als exemplarisches Un-tersuchungsgebiet diente eine kreisfreie Stadt mit rund 43.000 Einwohnern und rund 300 Objekten in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Stadtverwaltung arbeitete bereits mit einem GIS. Die Resultate der lokalen Forschungsarbeit

zuKunftSfähIgeS werKzeug Im Kommunalen ImmobIlIenmanagement

gerüstet für Den DeMOgraphischen WanDeL

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Lösungen

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weisen allgemeingültige Handlungsvorschläge an alle Kommunen aus. So lassen sich jeweils eigene Bewertungen von Ortslagen hinsichtlich ihrer Eignung für eine Nutzung als Altenwohn-standort durchführen.

Unter Anleitung von Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Linke und Dr.-Ing. Tine Köhler erar-beitete Dipl.-Ing. Jan Erik Arndt verschiedene Kriterien, die die Eignung eines Standortes für altersgerechten Wohnraum beschreiben. Zu-dem wurden alternative Standorte mittels einer Nutzwertanalyse bewertet. Die Bemessung der zugehörigen Indikatoren erfolgt über Analysen in einem Geoinformationssystem auf Basis von Intergraphs GIS-Software. Hierfür wurden Geodaten von unterschiedlichen Stellen auf-bereitet, harmonisiert und mittels diverser GIS-Funktionalitäten zur analytischen Aufbereitung von Vektor- und Rasterdaten in einen übertrag-baren Gesamtworkflow integriert. So wurde die (fußläufige) Erreichbarkeit von Versorgungsein-richtungen oder Orten, die eine gesellschaftli-

che Partizipation ermöglichen, über Routinganalysen bewertet. Dabei wurden auch die Geländeverhält-nisse berücksichtigt. Grundlage dafür waren neben ALKIS©-Daten frei verfügbare Daten aus Open-StreetMap sowie Sachdaten aus eigener Recherche und Registern wie dem Gewerberegister.

„In Zeiten klammer kommunaler Kassen kommt den bestehenden kommunalen Im-mobilien eine besondere Rolle zu“, erläutert GIS-Experte Arndt. „Diese können relativ kos-tengünstig durch Umbaumaßnahmen in spe-ziellen Altenwohnraum umgestaltet werden. Doch damit die Umwandlung in diese Wohnform auch erfolgreich und nachhaltig ist, empfiehlt sich dringend die vorgeschaltete Analyse des Immobilienumfeldes.“ Einzelbetrachtungen der ins Auge gefassten Gebäude würden in einem Irrweg münden. „Von geeignetem Altenwohn-raum kann nur gesprochen werden, wenn ein seniorengerecht ausgestattetes Gebäude in ei-nem altengerechten Umfeld angesiedelt ist. Und dieses Umfeld wiederum muss dem zukünftigen Bedarf im Zuge des demographischen Wandels auch weiterhin gerecht werden“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Linke.

breite anwendbarkeitDiese Forschungsarbeit nimmt für sich in Anspruch, für nahezu jede Gemeinde umsetz-bar zu sein. Denn durch die ausschließliche Nutzung von Daten, die sich in der Regel bereits in kommunaler Hand befinden oder kostenfrei verfügbar sind, ist eine äu-ßerst kostengünstige Durchführung der Analyse möglich. Der allgemei-ne Ansatz bei der Entwicklung der vorgeschlagenen Nutzwertanalyse und die Verwendung freier Daten erlauben es, die Standortanalyse auf jede Immobilie und nahezu jedes Wohnumfeld anzuwenden sowie gemeinde spezifische Gewichtungen der Kriterien vorzunehmen.

allgemeingültige ergebnisseNach Aussagen der Darmstädter Forscher lassen die Resultate der Analysen eindeutig darauf schließen, dass innenstadtnah gelegene Immo-bilien in kommunalem Besitz in der Regel am ehesten als zukünftige Al-tenwohnräume geeignet sind. Eine ähnlich gute und schnell erreichbare Versorgungs-, Verpflegungs- und Un-terhaltungsstruktur innerhalb eines kleinräumigen Gebiets gibt es in den Randgebieten der Städte im Normal-

fall nicht. Dementsprechend eig-nen sich diese innenstadtfernen kommunalen Immobilien weniger gut für die Nutzung als Alten-wohnraum. In diesen Gebieten ist es für alte Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, un-gleich schwerer, auch bis ins hohe Alter hinein ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen.

Schlicht deshalb, weil die Infrastruktur der nächsten Nachbarschaft hierfür nicht die Vor-raussetzungen erfüllt.

„Dieser Trend, Altenwohnungen in der In-nenstadt anzusiedeln, spiegelt sich bereits in einigen Projekten deutscher Städte wider und gewinnt an Bedeutung, vor allem wenn man bedenkt, dass die Zahl der Über-80-Jährigen gemäß Statistischem Bundesamt von gegen-wärtig vier auf neun Millionen im Jahr 2060 ansteigen wird“, resümiert Dr.-Ing. Tine Köhler. Die Forschungsarbeit mündete unter anderem im Jahr 2011 in die Diplomarbeit von Jan Erik Arndt.

„Die Resultate und Schlussfolgerungen aus der entwickelten Standortanalyse für kommunalen Altenwohnraum leisten wichtige Ansätze für alle Kommunen, um sich auf die Auswirkungen des demographischen Wandels zukunftssicher einstellen zu können“, sagt Dr. Horst Harbauer, Senior Vice President Intergraph SG&I EMEA. „Daher freuen wir uns, dass Intergraph-Software einen Beitrag dazu leisten konnte.“

Karte der Nutzwerte zur Eignung für seniorengerechtes

Wohnen am Beispiel einer Stadt mittlerer Größe

Weitere Informationen

zum Thema:

gerüstet für Den DeMOgraphischen WanDeL

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W enn Ermittler einen Tatort oder ei-nen Unfall konventionell aufnehmen, müssen sie schnell entscheiden,

was auf welche Weise fotografiert, vermessen und aufgezeichnet wird. Diese Entscheidungen sind subjektiv und in der Hektik der Situati-on zwangsläufig auch fehleranfällig. Dies gilt umso mehr, je größer und unübersichtlicher der Ort des Geschehens ist. Knappe Zeit- und Personalressourcen tun ein Übriges, um eine wirklich vollständige Dokumentation in der Praxis nahezu unmöglich zu machen. So kann es geschehen, dass wichtige Informationen vom Unfall- oder Tatort fehlen, die im Nachhinein nicht mehr zu beschaffen sind. Die dreidi-mensionale Erfassung und Auswertung mittels Sensoren und Softwaresystemen kann das verhindern. 3D-Laserscanning ist heute aus der Dokumentation von Tatorten, größeren Unfällen oder sonstigen Ereignisorten nicht mehr weg-zudenken. Weltweit bedeutender Technologie-Anbieter ist Leica Geosystems – innerhalb des Hexagon-Konzerns ein Schwesterunternehmen von Intergraph.

3D-LaserscanningHigh Definition Surveying (HDS) oder 3D-Laser-scanning bezeichnet eine Technik, mit der Geo-metrien, also die wirkliche Umgebung, schnell und genau aufgenommen werden können – im Innen- und Außenbereich, bei Tag oder in völ-liger Dunkelheit sowie an Orten, an denen sich Einsatzkräfte nicht über längere Zeit aufhalten können. Der 3D-Laserscanner vermisst berüh-rungslos alle Oberflächen in allen Richtungen, die der Sensor von seinem Standpunkt aus „se-hen“ kann. Da jeder einzelne Messpunkt mit den drei Koordinaten, einem Intensitätswert und ge-gebenenfalls mit Farbwerten gespeichert wird, entsteht ein dreidimensionales fotorealistisches Abbild der Umgebung. Ein typischer Scan bein-haltet etwa 40 Millionen einzelne Punkte. Die

einzelnen Scans werden in der Software zu einer kombinierten Punktwolke zusammengefasst, sodass ganze Gebäude von innen und außen oder ganze Straßenzüge als eine Punktwolke geometrisch richtig zusammengefügt werden.

Der Laserscanner nimmt Ereignisorte somit objektiv und wesentlich effizienter auf als jeder menschliche Ermittler oder Techniker. Millionen von einzelnen Messpunkten bilden die Realität genau ab. Die so erzeugten Punktwolken sind dreidimensional. Diese Daten lassen sich zum Beispiel mit Leica TruView bearbeiten und die dokumentierten Szenen aus jedem gewünsch-ten Blickwinkel analysieren. Auch noch Jahre später stehen alle Informationen wie Maße oder Winkel bereit, die für ballistische und viele

weitere forensische Untersuchungen von hoher Bedeutung sind.

einer für alleAuch in anderen Bereichen der Polizeiarbeit so-wie im Katastrophen- und Brandschutz bewährt sich die Technologie. Betrachtet man etwa einen größeren Verkehrsunfall, bildet der Laserscan-ner nicht nur die Endlage der Fahrzeuge oder die Bremsspuren ab, sondern auch die Geometrie der Straße mit Neigung und Zustand. Zusätzlich werden Bäume, Sträucher, Schilder oder sonsti-ge Einbauten erfasst, die unter Umständen den Hergang beeinflusst haben. Die 3D-Scans der deformierten Fahrzeuge unterstützen überdies Geschwindigkeitsanalysen sowie die Rekon-struktion des Unfallgeschehens.

Großschadenslagen wie Terroranschläge, Massenunfälle, Flugzeugabstürze oder große Brandschäden sind ebenfalls mit 3D-Laserscan-nern sehr erfolgreich zu dokumentieren. Ver-schiedene Teams können gleichzeitig arbeiten und die Daten dann mittels eines übergeordne-ten Koordinatensystems, z.B. mithilfe von GPS, zusammenführen. Auch in der Sicherheitspla-nung für Groß ereignisse – Staatsbesuch, Groß-demonstration oder Sportevent – können viele Fragen auf Basis von Karten und Gebäudeplänen nur mit großem Aufwand beantwortet werden: Von welchen Positionen aus kann man die Szene am besten überblicken? Welche Evakuierungs-wege stehen zur Verfügung? Von wo könnten Gefahren ausgehen? 3D-Laserscanning liefert hier genaue und vor allem aktuelle Daten von Infrastruktur oder Gebäuden als Grundlage für eine zuverlässige Planung. Weitere sehr anschauliche Informationen finden Sie unter www.leica-geosystems.us/forensic.

neue einsichten

mIt 3D-laSerScannIng gewInnt DIe polIzeI wertvolle grunD-lagen für DIe ermItt-lung unD planung

Unfallort in der Punktwolke: 3D-Laserscanner

bilden ihre Umgebung fotorealistisch ab.

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e ntstanden im Jahr 2005 im Zuge der Privatisierung der bulgarischen Ener-giewirtschaft, gehört die E.ON Bulgaria

EAD mit über 2.000 Mitarbeitern heute zu den führenden Energieversorgern in Bulgarien. Der Stromanbieter mit Hauptsitz in Varna betreibt im Nordosten Bulgariens ein Verteilnetz (Hoch-, Mittel- und Niederspannung) mit einer Länge von etwa 42.000 Kilometern und versorgt über fünf Verteilzentren rund 1,1 Millionen Menschen mit etwa 5,3 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zusätzlich unterhält die E.ON Bulgaria 26 Umspannwerke sowie 12.000 Transforma-toren.

netzinformation mit raumbezugFür diese komplexe Infrastruktur suchte das Unternehmen ein umfassendes und durchgän-giges Netzinformationssystem (NIS), welches die Geschäftsprozesse insbesondere auch mit räumlichen Informationen unterstützt. Die dazu erforderlichen Daten sollen eigenständig durch Mitarbeiter erhoben und gepflegt werden. Ne-ben der reinen Anlagenverwaltung wollte man das NIS auch nutzen, um Informationen über die räumliche Lage der Netzkomponenten, deren Beziehungen und technische Spezifikationen für sämtliche Prozesse im Unternehmen be-reitzustellen. Daher galt es, das NIS nahtlos in die vorhandene Systemumgebung einzubinden. Die vorhandenen Daten zu Leitungsnetz, Anla-gen und Betriebsmitteln wurden allerdings bis dato redundant (und teilweise widersprüchlich) in verschiedenen Einzelsystemen vorgehalten, was erheblichen Aufwand und hohe Kosten verursachte. Eine zentrale Vorgabe war es somit, räumliche Informationen und Sachdaten in einer zentralen Datenbank zu bündeln, aus der sie je-derzeit aktuell von den einzelnen Anwendungen abgerufen werden können.

g/technology und g!niusDiese ehrgeizigen Ziele erreichte der bulgarische Stromversorger mit Integraph-Technologie: Im Mai 2010 wurde in Varna ein Geographisches Informationssystem basierend auf Intergraphs G/Technology und G!NIUS als Netzinformations-system installiert. Die Vorarbeiten hatten bereits

2009 begonnen: Das Projektteam aus Mitarbei-tern von Intergraph und E.ON Bulgaria hatte die vorhandenen Datenbestände analysiert und ein Konzept zur Datenmigration entwickelt. Auf die-ser Grundlage wurden zunächst die Daten der Verteilstationen und Transformatoren sowie des Mittelspannungsnetzes migriert. Im Ergebnis stand ein hochperformantes System, das auf einer leistungsfähigen Server-Infrastruktur bei E.ON Bulgaria aufsetzt.

Datenerfassung auf expertenniveauExakte und zeitnahe Informationen über das Verteilnetz, verbunden mit einer professionel-len Visualisierung, sind für das Versorgungs-unternehmen von herausragender Bedeutung. Intergraphs Lösungen ermöglichen der E.ON Bulgaria, die erforderlichen Informationen über

das oberirdische Niederspannungsnetz profes-sionell zu erfassen und im GIS unmittelbar für alle Abteilungen bereitzustellen. Dabei dient das Netzdaten-Management-System als zentrale Drehscheibe für die Verwaltung und Nutzung der Informationen. Nun plant E.ON Bulgaria die Daten mithilfe leistungsfähiger Schnittstellen, etwa zu SAP PM, SCADA, Neplan oder EDM, im Unternehmen noch stärker in Wert zu setzen.

gerüstet für die zukunftDie Einrichtung des NIS auf Basis von G/Tech-nology war gleichzeitig der erste erfolgreiche Schritt hin zu einem Stromdaten-Manage-ment-System. Mit diesem können relevan-te Versorgungsdaten etwa zu Netzauslastung und Stromeinkauf im Zeitverlauf analysiert, in Echtzeit kontrolliert und in die Zukunft geplant werden. Seit 2011 läuft die Implementierung der erforderlichen funktionellen Erweiterungen des NIS.

Die Investitionen in ein professionelles Netzma-nagement verbessern nachhaltig die Geschäfts-prozesse: Als erstes Versorgungsunternehmen in Bulgarien erhielt die E.ON Bulgaria EAD, die zwischenzeitlich an den tschechischen Energie-versorger Energo-Pro verkauft wurde, im März 2012 die Zertifizierung nach ISO 9001:2008.

gute inVestitiOn für e.On buLgaria

netz- unD StromDatenmanagement beI e.on bulgarIa eaD

Die Stromversorgung für 1,1 Million Menschen im Großraum Varna wird bei E.ON Bulgaria EAD

mit Intergraph-Technologie gesteuert.

anWenDungen unD

Lösungen

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g ut fünf Jahre ist es her, seit Apple-Gründer Steve Jobs das erste iPhone der Öffentlichkeit präsentierte. Heute sind

knapp die Hälfte aller verkauften Mobiltelefone sogenannte Smartphones, der Markt wächst im Gegensatz zum PC-Markt rasant (siehe Grafik). Besonders attraktiv für den Nutzer werden die Geräte durch kleine plattformspezifische Programme, sogenannte Apps, durch die das Smartphone individuell mit neuen Funktionen aufgerüstet werden kann. Der App-Umsatz wird nach Einschätzung der Unternehmensberatung Booz&Company bis 2014 weltweit auf 40,7 Milliarden US-Dollar steigen.

Viele der praktischen Mini-Programme ba-sieren auf räumlichen Informationen, allerdings sind quasi alle aktuell verfügbaren Apps für die alltäglichen Bedürfnisse des Endverbrauchers konzipiert. Daher bieten auch die existierenden raumbezogenen Smartphone-Anwendungen heute kaum mehr als einfache Location Based Services wie etwa Standortanzeige und Um-kreissuche. Doch dabei muss es nicht bleiben.

schnittstelle zum endverbraucher „Wir sehen, dass die Kommunikation mit dem Bürger für viele Geschäftsprozesse unserer Kunden erfolgskritisch ist“, erläutert Dr. Horst Harbauer, Geschäftsführer Intergraph SG&I Deutschland und Senior Vice President Inter-graph SG&I EMEA. „Genau an dieser Schnitt-stelle bieten Apps enorme Vorteile, die wir durch unsere Entwicklungsarbeit erschließen wollen.“ Aktuell realisiert Intergraph gemeinsam mit der dänischen Katasterbehörde KMS (Kort & Matri-

kelstyrelsen) und der Feuerwehr Kopenhagen eine nationale 112-Notfall-App. Um präzise und situationsgerecht auf Notrufe unter der Nummer 112 reagieren zu können, nutzen die landesweiten Notrufzentralen bereits geogra-phische Daten der KMS. Die neu entwickelte App integriert diese Informationen und stellt sie auch für Mobilgeräte wie Smartphones zur Verfügung. Die Daten zum – unter Umständen sich verändernden – Standort des Mobilgerätes werden automatisch über die App ermittelt und in die jeweilige 112-Einsatzzentrale in Däne-mark übersandt. Der Vorteil: Im Gegensatz zur konventionellen Handy-Ortung kann die neue 112-App die Position des Anrufers auf wenige Meter genau bestimmen, so dass die Rettungs-kräfte schnell und sehr gezielt eingreifen kön-nen (siehe auch Seite 19). So profitieren beide Seiten von der neuen Kommunikationsplattform. Ähnliches gilt in Dänemark, Schweden und Nor-wegen, wo Bürger über eine Intergraph-App der jeweiligen Kommune Straßenschäden melden können und damit gleichzeitig die Bauämter entlasten. Weitere mögliche Einsatzbereiche lie-gen in kommunalen Auskunftssystemen für die

Bürger, Service-Apps für den öffentlichen Per-sonenverkehr oder Smartphone-basierte Kom-munikationsschnittstellen zwischen Versorgern und Endkunden, etwa zur Meldung von Störfäl-len (wahrnehmbarer Gasgeruch, Stromausfall oder Leckagen im öffentlichen Leitungssystem).

apps für gis-profisMit der zunehmenden Verbreitung von Smart-phones steigt auch die Nachfrage der Endan-wender im öffentlichen und privaten Sektor nach GIS-Apps für den professionellen Einsatz – von der Kartierung bis hin zum interaktiven mobi-len Wartungsmanagement. Da eine App nichts anderes ist als ein Anwendungsprogramm, ist die Bandbreite sehr groß. Sie reicht von ein-fachsten Werkzeugen mit nur einer Funktion bis hin zu umfangreichen Programmpaketen. Diese umfassen einfache Inhalte und Datenbanken genauso wie Benutzerschnittstellen, die eine Nutzung bestimmter Webanwendungen auf dem Smartphone ermöglichen. Dazu sind service-orientierte Architekturen und bestimmte Dienste erforderlich, über die der Nutzer per Browser zielgerichtet auf die Daten und Funktionen des Kernsystems zugreifen kann. Hier liegt auch der Schlüssel zur anspruchsvollen GIS-App. „Webbasierte Geodaten-Infrastrukturen, Cloud Computing, Smart Clients und das Arbeiten auf vielfältigen mobilen Plattformen gehören für unsere Kunden längst zum Alltag“, stellt Dr. Horst Harbauer heraus. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Smartphone-Anwender per App ausgewählte professionelle, umfassende Dienste nutzen können und damit räumliche Intelligenz buchstäblich in jede Westentasche passt.

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18 it-trenDs

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In der spanischen Region Andalusien leben rund 8,4 Millionen Menschen auf über 87.000 Quadratkilometern. Eine beinahe 1.000 Kilo-meter lange Küste, historische Städte und die Bergregion der Sierra Nevada locken jährlich fast 21,5 Millionen Touristen nach Andalusien. Die Herausforderungen für Notfallversorgung, Schutz und Rettung sind unter diesen Rahmen-bedingungen groß. Daher setzte die Regionalre-gierung ein Großprojekt zur Modernisierung der 112-Notrufdienste auf – von der Definition neuer Struktur- und Ablaufmodelle für den Einsatzfall bis hin zur Planung, Entwicklung, Implementie-rung und Pflege der erforderlichen IT-Systeme.

Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde Intergraph gemeinsam mit seinen Kooperati-onspartnern everis und Sadiel beauftragt, mo-dernste Lösungen für das Notfallmanagement bereitzustellen. Auf Grundlage einer interaktiven Echtzeitkarte der Region Andalusien sollen diese im Einsatzfall eine intelligente Entscheidungs-hilfe liefern und sicherstellen, dass relevante In-formationen sicher, schnell und nachvollziehbar zur Verfügung stehen. Das entwickelte Notfall-Modell soll auf andere Regionen in Spanien und weltweit übertragbar sein. John K. Graham, Präsident von Intergraph Security, Government & Infrastructure, ist überzeugt: „Die neue Platt-

form wird schnelle, situationsangemessene Entscheidungen ermöglichen, durch die Leben und Eigentum der Menschen in Andalusien noch besser geschützt werden.“

Søren Reeberg Nielsen, Direktor der staatli-chen dänischen Vermessungs- und Kataster-behörde, ist überzeugt: „Geographische Infor-mationen können Abläufe effizienter gestalten und den Bürgerservice verbessern. Wenn wir solche Informationen in einer 112-App verfüg-bar machen, erleichtern wir Notrufe erheblich.“

Damit diese Vision Wirklichkeit wird, arbeitet die Katasterbehörde jetzt mit der Kopenhage-ner Feuerwehr und Intergraph zusammen. Ziel der Kooperation ist es, eine 112-Notruf-App für Smartphones zu entwickeln. Die Kopen-

hagener Feuer-wehr nutzt schon heute die Geoda-ten der nationalen Katasterbehörde in der Notrufannahme. Beide Institutionen arbeiten bereits er-folgreich mit Inter-graph-Technologie. Die neue App wird diese Infor-mationen integrieren und auf mobilen Endgeräten verfügbar

machen, um so eine schnellere Reaktion im Einsatzfall zu ermöglichen. Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch TrygFonden, einer nationalen Stiftung zur Unterstützung und

Förderung lebensrettender Maßnahmen.

Für eine gezielte Einsatzplanung und die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen sollen die Positionsdaten des Anrufers direkt in einen der beiden 112-Kontrollräume gesendet werden.

Die mobile App wird den traditi-onellen 112-Notruf ergänzen

und Intergraph als einen Vorreiter der Branche

positionieren.

Das russische Staatsinstitut für angewandte Mik-robiologie und Biotechnologie in Obolensk nutzt jetzt ERDAS APOLLO und ERDAS IMAGINE. Ziel ist es, die Auswertung räumlicher und zeitlicher Daten zu Infektionskrankheiten zu unterstützen und ortsbezogene biologische Risikoanalysen durchzuführen. Aktuell arbeiten die russischen Intergraph-Vertriebspartner NeoGeography R&D Group und Navgeocom gemeinsam mit dem Staatsinstitut an der Implementierung.

Dank ERDAS IMAGINE werden die Wissenschaft-ler künftig in der Lage sein, bei der Bewertung umweltbedingter Einflussfaktoren auch Satelli-tenbilder zu verarbeiten und auszuwerten. ERDAS APOLLO stellt eine gemeinsame und zuverlässige Struktur zur Verfügung, über die sowohl Experten

als auch die breite Öffentlichkeit einen komfor-tablen Zugriff auf die relevanten Daten und die mit ERDAS IMAGINE generierten Mehrwertprodukte erhalten. Hier kann der Endanwender raum-bezogene Informationen aus unterschiedlichen

Quellen finden, abrufen und zusammenhängend nutzen. „Durch die Anwendung von ERDAS APOLLO in Verbindung mit ERDAS IMAGINE erreichen wir bei der Überwachung von Infek-tionskrankheiten einen beispiellosen Überblick über die aktuelle Situation und können so Risiken und Bedrohungen für die Bevölkerung senken“, stellt IT-Chef Igor Govorunov fest. Konkret un-terstützen die ERDAS-Produkte zum Beispiel die Katalogisierung von Primärdaten zur biologischen und chemischen Sicherheit, die Entwicklung der ersten jahreszeitlich korrekten Darstellung der geographischen Verhältnisse auf Basis von Sa-tellitendaten sowie die Analyse von Umweltein-flüssen auf Infektionskrankheiten. Zudem liefert die Lösung schnelle Ereignisinformationen auf Grundlage von WFS-T-Diensten.

erDaS apollo unD erDaS ImagIne verbeSSern überwachung unD beKämpfung von InfeKtIonSKranKheIten

sateLLitenDaten unterstützen russische gesunDheitsbehörDe

Intergraph KooperIert mIt Der DänISchen KataSterbehörDe

nOtfaLL-app für Dänische bürger

Intergraph-technologIe für leIStungSfähIge notfallverSorgung

anDaLusien MODernisiert Die 112-nOtruf-Dienste

Moskau aus 500 Kilometern Höhe

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neWs 19internatiOnaLe

Page 20: Verborgene Datenschätze

EffiziEntE AbdEckung dEr gEodAtEn-WErtschöpfungskEttE – Wir biEtEn ihnEn diE pAssEndEn LösungEn.Die Geospatial-Angebote von Intergraph ermöglichen Ihnen eine tiefgreifende, ganzheitliche Geodatenverarbeitung über die Verschmelzung von Sensoren, Software und Services. Das Portfolio umfasst branchenführende Desktop-GIS, Fernerkundungs- und Photogrammetrie-Softwarelösungen sowie die Synthese dieser Technologien in serverbasierten Produkten. Wir unterstützen Sie bei der Datenerfassung, Datenaufbereitung, Datenhaltung und Datenanalyse bis hin zur Endanwendung und Visualisierung am Bildschirm sowie der Ausgabe von professionellen kartographischen Druckwerken.

www.intergraph.com/geospatial

Intergraph, GeoMedia, ERDAS IMAGINE und das Intergraph-Logo sind eingetragene Warenzeichen der Intergraph Corporation. © 2012 Intergraph SG&I Deutschland GmbH

Datenschätze heben.Intelligentere Entscheidungen mit Raumbezug.