Vereinsausflug der SGPF nach Oberndorf – Beusch der Fa.

Feinwerkbau und des Oberndorfer Waffenmuseums

Bericht Emil Treuer, Fotos: Frank Herholz / Kurt-Heinz Müller / Emil Treuer

Am 30. März 2012 haben wir zusammen mit Schützenkollegen der KKS Remchingen einen

Tagesausflug nach Oberndorf am Neckar gemacht, und den Sportwaffenhersteller Feinwerkbau

sowie das Oberndorfer Waffen- und Heimatmuseum besucht.

Feinwerkbau

Für uns Sportschützen ist der Namen Feinwerkbau eng mit unseren Sport verbunden, und die

meisten von uns besitzen ein FWB-Sportgerät - revolutionierten doch die hochpräzisen Sportwaffen

aus Oberndorf den Schießsport.

Die Feinwerkbau Westinger & Altenburger

GmbH wurde nach dem 2. Weltkrieg

durch die Oberingenieure Karl Westinger

und Ernst Altenburger gegründet. Diese

im Waffenbau erfahrenen Ingenieure

haben das erste für den Wettkampf

bestimmte Luftgewehr mit Seitenspanner,

starrer Visierlinie und einem patentiertem

Rücklaufsystem für einen

erschütterungsfreien Schuss entwickelt,

das zu Beginn der 1960er Jahre auf den

Markt gebracht wurde. Fünf Jahre später

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Feinwerkbau und des Oberndorfer Waffenmuseums

kamen die Luftpistolen auf dem Markt, die entweder als Modell 65 oder weitere Nachfolgemodelle

für Jahrzehnte die Ausbildung von Pistolenschützen weltweit prägten und mit denen bei vielen

nationalen und internationalen Wettkämpfen regelmäßig Erfolge erzielt werden.

Das traditionsreiche Unternehmen

wurde uns vom Herrn Westinger - Enkel

des Firmengründers - kurz vorgestellt.

Danach ging es in zweier Gruppen dem

Produkt-Fertigunsfluss nach, begleitet

durch Herrn Westinger und den

Verkaufs- und Marketingleiter; alle

Stationen der Produktentstehung

wurden fachmännisch und eingehend

erläutert. Unsere Fragen wurden mit

Beispielen und zu begutachtenden

Werkstucken beantwortet, die

vielfältigen Erklärungen wurden von

einer begeisterten Schützensippe

verfolgt. Wir haben auch die

Entstehung des neuen FWB 800

Luftgewehrs sowie Teile der

Fertigung anderer bekannten FWB

Meisterstücken bewundern können:

die Luftpistole P44, Sportpistole

AW93 und diverser KK-

Matchgewehren.

Wichtig für die Vorderladerschützen

unter uns: Feinwerkbau baut auch

Schwarzpulver-Vorderlader-

Sportwaffen, die zu den aktuell

Besten gehören und in vielen

Wettkämpfen anzutreffen sind: die Unterhammer-Perkussionspistole „History No. 1“ (Nachbau

Billinghurst), den Perkussionsrevolver „History No.

2“ (Nachbau Rogers & Spencer) sowie für einen

anderen Hersteller einen Remington 1858 New

Army. Die Vorderlader werden weiterhin in

Kleinserien hergestellt.

Wir konnten eine interessante Mischung aus

traditionellem Büchsenmacherhandwerk und

moderne Fertigungstechnologien kennenlernen, die

unsere technische Neugierde befriedigen konnte.

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Feinwerkbau und des Oberndorfer Waffenmuseums

Auch konnten einige unserer Kollegen Ihre Sportgeräte zur

Revision oder Reparatur abgeben und nach dem Besuch

sofort mitnehmen.

Mit lachenden Gesichtern und ein paar Prospekte, Poster und Aufkleber in der Hand ging es dann

zünftig weiter zum Mittagsessen.

Essen im Alten Rathaus

Eine Mittagspause im Alten Rathaus diente dazu, rege Diskussionen zu führen und gutes lokales

Essen zu genießen, natürlich in traditionsgeprägtem Ambiente.

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Feinwerkbau und des Oberndorfer Waffenmuseums

Waffen- und Heimatmuseum Oberndorf

Oberndorf als traditionsreiche Waffenschmiede wurde geprägt durch Firmen wie die Königliche

Württembergische

Gewehrfabrik, Mauser,

Heckler & Koch,

Feinwerkbau und

Rheinmetall. Die Führung

im Museum hatte uns

ermöglicht, einen Einblick

in die Technik- und

Entwicklungsgeschichte der

letzen zwei Jahrhunderten

ab 1811: vom Steinschloss

über den 1867 erfundenen

Zylinderschloss zur

heutigen

Multifunktionswaffe, von

militärischem Standard-

gewehr zum international

geschätztem sportlichen Spitzenpräzisionsgerät. Diverse im Büchsenmachergewerbe verwendete

Werkzeuge und Maschinen werden im Einsatz gezeigt.

Das Museum beherbergt

viele Originalexponate, die

alle in Oberndorf gefertigte

Muster darlegen.

Ein langjähriger Mitarbeiter

von Mauser führte uns

fachkundig und

geschichtsbetont durch die

interessante Austellungen;

als praktische Aufgabe

konnten wir uns im Richten

von Läufen üben, eine sehr

anspruchsvolle und

erfahrungsbasierte Arbeit

im Waffenbau und

Büchsenmachergewerbe.

Im gleichen Gebäude (Schwedenbau) ist auch ein hübsch eingerichtetes Heimatmuseum zu

bestaunen. Gegenstände aus dem Alltag der Oberndorfer zwischen Steinzeit und dem 20.

Jahrhundert sind kunstvoll in Licht gesetzt. Auch die Geschichte und Entwicklung der Region sind in

Meilensteinen und gut erklärt dargestellt.

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Feinwerkbau und des Oberndorfer Waffenmuseums

Nach einem ereignisreichem

Tag sind wir dann mit guter

Laune und ein ganzes Stück

gebildeter zurückgekehrt. Der

Abend klang dann am

heimischen Stammtisch der

Vereine aus, ausgelassen und

mit Debatten über die frisch

gewonnenen Eindrücken.

Ich hoffe Ihr habt es genossen.

Wir haben uns auch schon

entschieden, nächstes Jahr

einen ähnlichen Ausflug zu

machen – diesmal in Richtung

Ulm (Anschütz, Walther,

Beschussamt – mal sehen).

Mit Freundlichem Schützengruß,

Euer Emil

P.S.: Ich habe für euch alle Fotos (mehrere Hundert)

auf zweier CDs gebrannt, die sind bei mir kostenlos zu

bekommen.