Vereinsgeschichte der TT-Abteilung des BTW Bünde 1946 - 1976€¦ · Spieler Pinkewick, Javor...

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1 Vereinsgeschichte der TT-Abteilung des BTW Bünde 1946 - 1976 (Die Ausführungen bis 1997 wurden mit freundlicher Genehmigung von Oswald Rieso zum großen Teil der Festschrift „50 Jahre Tischtennis im BTW Jugend- Bezirksmeisterschaften am 18. und 19. Oktober 1997 in Bündeentnommen) Erinnerungen an die Geburtsstunde Die Anfänge der Tischtennisabteilung des Bünder Turnverein Westfalia lassen sich bis ins Jahr 1946 zurückverfolgen. Arnold Andre, Rudolf Grüter, Hans- Gunther Eggersmann, Uli Meyer, Hanns Bohlmeier, "Bubi" Karl-Wilhelm Ahlersmeier, Jürgen Pondorf und Ewald Fröhlke waren mit die Ersten, die auf dem Fabrikboden der Firma Grüter und im Aufenthaltsraum der Firma Arnold Andre Tischtennis spielten. Zur gleichen Zeit bestand eine Tischtennisabteilung bei der SG 08 Bünde. Star dieser Truppe war Herbert Wilhelm. Zu diesem Team gehörten weiter Hans-Jürgen Zabel, Gerd Hempelmann, Martin Philipp, Heinrich Wenner, Friedhelm Denner und Gerhard Schäfer. Betreuer waren Albert Kaase und Willi Tiemeier. Da kannte man noch keine "Weltmeistertische", da gab es noch keinen Schaumgummibelag. An rutschfeste Turnschuhe war nicht zu denken. Auch standen Sportstätten mit der so wichtigen guten Beleuchtung nicht zur Verfugung. Im Saal der Gastwirtschaft "zur Elsemühle", wo die Tischtennisspieler der SG 08 und im Fabrikgebäude der Firma Grüter, wo die Spieler des BTW ihre Platten aufgebaut hatten, wurden mit wechselnden Erfolgen die ersten Vergleichskämpfe zwischen beiden Mannschaften ausgetragen. Der Zusammenschluss Um die Spielstärke zu steigern, schloss man sich im Jahre 1948 unter dem Namen "TTSG Bünde" zu einer neuen Abteilung unter dem Dach beider Sportvereine zusammen. Erster Abteilungsleiter wurde Hans-Gunther Eggersmann, Sportwart Martin Philipp. Unter diesen beiden Pionieren erlebte die „TTSG Bünde“ einen blühenden Aufschwung. In der ersten Spielsaison 1948/49 errang die 1. Mannschaft die Kreismeisterschaft und stieg in die Bezirksklasse auf. In der darauf folgenden Saison 1949/50 wurde sie Bezirksmeister und spielte somit in der Saison 1950/51 in der Landesliga. Am Aufstieg in die Landesliga waren die Spieler Herbert Wilhelm, Hans-Jürgen Zabel, "Bubi" Ahlersmeier, Martin Philipp, Gerd Hempelmann, Hanns Bohlmeier, Heinrich Wenner und Gerhard Schäfer beteiligt. Die Saison in der Landesliga beendete die Mannschaft als Vizemeister hinter dem SV Schloß Neuhaus.

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Vereinsgeschichte der TT-Abteilung des BTW Bünde

1946 - 1976

(Die Ausführungen bis 1997 wurden mit freundlicher Genehmigung von Oswald Rieso zum großen Teil der Festschrift „50 Jahre Tischtennis im BTW Jugend-

Bezirksmeisterschaften am 18. und 19. Oktober 1997 in Bünde“ entnommen)

Erinnerungen an die Geburtsstunde

Die Anfänge der Tischtennisabteilung des Bünder Turnverein Westfalia lassen sich bis ins Jahr 1946 zurückverfolgen. Arnold Andre, Rudolf Grüter, Hans-Gunther Eggersmann, Uli Meyer, Hanns Bohlmeier, "Bubi" Karl-Wilhelm Ahlersmeier, Jürgen Pondorf und Ewald Fröhlke waren mit die Ersten, die auf dem Fabrikboden der Firma Grüter und im Aufenthaltsraum der Firma Arnold Andre Tischtennis spielten. Zur gleichen Zeit bestand eine Tischtennisabteilung bei der „SG 08 Bünde“. Star dieser Truppe war Herbert Wilhelm. Zu diesem Team gehörten weiter Hans-Jürgen Zabel, Gerd Hempelmann, Martin Philipp, Heinrich Wenner, Friedhelm Denner und Gerhard Schäfer. Betreuer waren Albert Kaase und Willi Tiemeier. Da kannte man noch keine "Weltmeistertische", da gab es noch keinen Schaumgummibelag. An rutschfeste Turnschuhe war nicht zu denken. Auch standen Sportstätten mit der so wichtigen guten Beleuchtung nicht zur Verfugung. Im Saal der Gastwirtschaft "zur Elsemühle", wo die Tischtennisspieler der SG 08 und im Fabrikgebäude der Firma Grüter, wo die Spieler des BTW ihre Platten aufgebaut hatten, wurden mit wechselnden Erfolgen die ersten Vergleichskämpfe zwischen beiden Mannschaften ausgetragen.

Der Zusammenschluss

Um die Spielstärke zu steigern, schloss man sich im Jahre 1948 unter dem Namen "TTSG Bünde" zu einer neuen Abteilung unter dem Dach beider Sportvereine zusammen. Erster Abteilungsleiter wurde Hans-Gunther Eggersmann, Sportwart Martin Philipp. Unter diesen beiden Pionieren erlebte die „TTSG Bünde“ einen blühenden Aufschwung. In der ersten Spielsaison 1948/49 errang die 1. Mannschaft die Kreismeisterschaft und stieg in die Bezirksklasse auf. In der darauf folgenden Saison 1949/50 wurde sie Bezirksmeister und spielte somit in der Saison 1950/51 in der Landesliga. Am Aufstieg in die Landesliga waren die Spieler Herbert Wilhelm, Hans-Jürgen Zabel, "Bubi" Ahlersmeier, Martin Philipp, Gerd Hempelmann, Hanns Bohlmeier, Heinrich Wenner und Gerhard Schäfer beteiligt. Die Saison in der Landesliga beendete die Mannschaft als Vizemeister hinter dem SV Schloß Neuhaus.

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Das 1. Herrenteam

Von links nach rechts: Karl-Wilhelm Ahlersmeier, Hans-Jürgen Zabel, Hanns Bohlmeier, Jugendleiter Günter Trinemeier, Fritz Günter, Bodo Kränkel, Herbert Wilhelm, Manfred Höger. Kniend Spieler der gastgebenden Mannschaft

Der Nachwuchs

Manfred Höger, „Männlein“ August-Wilhelm Kaase, Rudi Oberschelp, Siegried Salewski und die Gebrüder Koopmann waren die ersten Jugendspieler in den Reihen der TTSG. Oswald Rieso und sein Freund Horst Menke fanden im Gemeindehaus bei der christlichen Jugend Spaß am Tischtennssport, ehe sie bei der TTSG spielten. Hier wurden Tische zusammengestellt. Als Tischtennisnetz diente ein Besenstiel, und für den kleinen Zelluloidball musste im Wege der „Kungelei“ das eine oder das andere geopfert werden. Oft war Nagellack die einzige Chance, um den ramponierten Ball wieder spielfähig zu machen. Um an Nagellack heranzukommen, wurden die Mülleimer der Besatzungsmächte durchwühlt. Eingedrückte Bälle wurden über Wasserdampf ausgebeult. Unter diesen Umständen wurde so manch ein Kampf vorzeitig beendet, wenn dem allerletzten Ball die Luft ausgegangen war. Aus einem Sperrholzstück wurde mit einer Laubsäge ein Tischtennisschläger ausgesägt und die Schlagseiten mit Glanzpapier beklebt. Ein ganz Pfiffiger hatte aus den Müllbehältern der Besatzungsmächte Flaschenkorken zusammengetragen, die er mit Hilfe einer Kaffeemühle recht und schlecht durchgedreht hatte. Diese Korkmasse vermengte er mit Leim und trug sie auf seinen Sperrholzschläger auf. Doch seine Freude war nur von kurzer Dauer. Die hergestellte Korkmasse war offenbar nicht die richtige. Nach kurzer Zeit bog sich der mit so viel Liebe hergestellte Schläger mit seinem Korkbelag wie ein Flitzebogen. Ganze Welten liegen zwischen damals und heute. Aber auch diese Zeit hatte ihren Reiz. Jeder war auf den anderen angewiesen. Die letzte Scheibe Brot wurde geteilt. Der Kontakt war enger, die Kameradschaft größer.

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Günter Trinemeier zum Jugendleiter ernannt

Ab August 1950 hatte die Tischtennisjugend mit Günter Trinemeier einen Jugendleiter, der väterlich den Jugendlichen zur Seite stand. Er verstand es stets - das war nicht immer leicht, wenn unter den Hitzköpfen das Temperament mal durchbrannte - beruhigend auf sie einzuwirken. Mit Manfred Höger, Fritz Günter, Klaus Lübbe, Eckard Gnüge, Oswald Rieso, Jost Gissel und Horst Bohlmeier baute Günter Trinemeier aus den vielen Jugendlichen eine Mannschaft auf, die bereits im ersten Jahr ihrer Zusammengehörigkeit Jugendmannschafts-Kreismeister wurde. Die Mannschaft vertrat die Farben ihres Vereins als Mannschaftskreismeister bei den Bezirksjugendmeisterschaften, wurde 1951 in Lemgo Ostwestfalenmeister und qualifizierte sich dadurch für die Westdeutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften.

Das war die junge Nachwuchsgarde der 50er Jahre. Von links nach rechts mit Berni Holtwick, Fritz Günter, Jost GisseI, Manfred Höger, Rudi Oberschelp und Oswald Rieso

Trotz Verstärkung durch die Verpflichtung des Engeraners Bodo Kränkel für die Saison 1951/52 wurde der Aufstieg in die Oberliga, der damals höchsten Spielklasse Deutschlands, nicht geschafft. Als Meister der Landesliga ging in der Aufstiegsrunde das Entscheidungsspiel gegen TTC Metelen mit 5 : 4 verloren.

Die 2. Mannschaft wurde in der Saison 1951/52 mit den Spielern Helmut Löscher, Hans-Walter Schwentker, Klaus Breitenbürger, Paul Stephan, Ewald Fröhlke, Hans-Günther Eggersmann und Rudi Kretschmer Kreismeister und stieg in die Bezirksklasse auf.

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Manfred Höger - Teilnehmer bei den Westdeutschen Jugendeinzelmeisterschaften Nachdem Manfred Höger, mit Abstand der beste Bünder Jugendspieler, auch Jugend-Ostwestfalenrneister geworden war, war er der erste Jugendspieler des Kreises Herford, der sich für die Westdeutschen Jugendeinzelmeisterschaften in Essen-Katernberg qualifizierte. Er gehörte mehrere Jahre auf Kreis- und Bezirksebene mit zu den stärksten Spielern. So bekam Manfred Höger noch als Jugendspieler die Chance, sich im Landesligateam der ersten Mannschaft zu etablieren. BTW geht wieder getrennte Wege 1951 löste die TTSG die Verbindung mit der SG 08 und wurde damit wieder selbständige Abteilung des BTW.

Führungswechsel Als Abteilungsleiter Hans-Gunther Eggersmann 1953 ebenso wie Martin Philipp und Günter Trinemeier aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen und Bünde den Rücken kehrten, übernahm Helmut Löscher dieses Amt. Auch unter ihm wurde die Jugend- und Nachwuchsarbeit gefördert. Manfred Höger, Fritz Günter, Oswald Rieso und Jost Gissel waren aus ihren Jugendschuhen gewachsen und wurden in die Seniorenmannschaften eingegliedert. Klaus Lübbe, Horst Bohlmeier und später auch Jost Gissel mussten leider wegen ihres Studiums den liebgewonnenen Tischtennissport aufgeben. Manfred Höger war es dann auch, der 1954 während der Vereinsmeisterschaften in die Vormachtstellung der altbewährten Tischtennisgarde eindrang und Vereinsmeister bei den Senioren wurde. In dem Bünder Landesligateam konnte man auf die erfahrenen alten Hasen noch lange nicht verzichten. Herbert Wilhelm blieb lange unangefochten die Nummer 1 der ersten Mannschaft. Dahinter spielten Hans-Jürgen Zabel, "Bubi" Ahlersmeier, Hanns Bohlmeier, Manfred Höger und Fritz Günter. 1962 - 1964 Mit Kurt Haubrock, Manfred Schütte und Fritz Tiemann wuchsen neue hoffnungsvolle Jugendspieler heran. Ihnen folgten im Laufe der Jahre mit Hans Ziesak und Hans-Jürgen Hasselman weitere Talente. Bernd Wüllner und Dietrich Eickmeier zählten mit zum engeren Kreis des Jugendnachwuchses.

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Die BTW-Jugend mit Schulze, Rudi Schmidt, Dietrich Eickmeier, Hans-Jürgen Hasselmann, Bernd Wüllner und Hans Ziesak wurde Mannschaftskreismeister und nahm an den Spielen um die Jugendbezirksmeisterschaft teil.

Mit den Spielern Manfred Höger, Kurt Haubrock, Rudi Oberschelp, Siegfried Hasenpusch, Siegfried Salewski und Oswald Rieso errang der BTW in der Landesliga den 5. Rang. Nachdem Manfred Höger aus beruflichen Gründen dem BTW den Rücken kehren musste, kam für ihn das hoffnungsvolle Nachwuchstalent Hans-Jürgen Hasselmann, 1. bei den ostwestfälischen Ranglistenspielen und Teilnehmer an den Westdeutschen Meisterschaften, in das Landesligateam.

Oswald Rieso, "Püster" Fritz Tiemann und Manfred Schütte verteidigten den im Vorjahr errungenen Dreier-Kreismannschaftspokal erfolgreich. Sie vertraten den Kreis bei den weiteren Spielen um den Westdeutschen Dreier-Mannschaftspokal.

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1966 Deutscher Mannschaftsmeister siegte souverän Während der BTW-Sportwoche der ballspielenden Abteilungen "Rund um den Ball" vom 10. bis 18. September 1966 waren die Tischtennisspieler mit einer Großveranstaltung präsent. Der amtierende deutsche Tischtennismeister VfL Osnabrück erschien in der BTW-Sporthalle mit seiner kompletten 1. Mannschaft, angeführt vom Spitzenspieler und dreimaligen Teilnehmer an Tischtennisweltmeisterschaften, Ernst Gomolla, sowie dem Weltmeisterschaftsteilnehmer und Nationalspieler Hans Micheiloff. Für eine Ostwestfalenauswahl spielten die Brackweder Worbs, Busse und Rennert sowie die Mindener Wiese und Becker und der Lippspringer Klaas. Von der vollbesetzten Tribüne aus sahen die tischtennisinteressierten Zuschauer einen würdigen Deutschen Mannschaftsmeister. Die Osnabrücker gaben der Ostwestfalenauswahl mit einem 9:2 Sieg das Nachsehen. Der Brackweder Busse und der Lippspringer Klaas holten für die Ostwestfalenauswahl die beiden Ehrenpunkte. 1967 - 1968 Helmut Löscher übergibt die Tischtennisabteilung an Oswald Rieso In der Nachwuchsarbeit ging es von nun an rapide aufwärts. Dieter Ristig, Uwe Wind und Reiner Hiller sorgten für Schlagzeilen in der heimischen Presse. So am 14. Mai 1968: "Tischtennisschüler des BTW überraschten die Experten - sie gewannen in der Tischtennishochburg Brackwede den Bezirkspokal." Nachdem diese drei Kreispokalsieger geworden waren, gaben sie auch bei den Endrundenspielen um den Bezirkspokal-Ostwestfalen-Lippe den Mannschaften aus Geseke, Bockhorst, Domberg und Brakel das Nachsehen und wurden Dreier-Pokal-Bezirksmannschaftsmeister. Einen weiteren schönen Erfolg erzielten die BTW-Schüler Dieter Ristig, Uwe Wind, Peter Ristig und Reiner Hiller durch den Gewinn der Bezirksmannschaftsmeisterschaft in Bielefeld.

Von links nach rechts: Reiner Hiller, Peter Ristig, Uwe Wind, Dieter Ristig

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Dieter Ristig und Uwe Wind - noch als Schüler - nahmen im gleichen Jahr mit dem Jugendspieler Georg Jahnke an den Spielen um den Jugend-Mannschafts-Dreierpokal des Bezirks teil. Mit Siegen über den TuS Gütersloh, dem TTC Rahden und dem SSV Bielefeld wurden sie in der Gruppe I Gruppenerster und qualifizierten sich damit für das Endspiel gegen den Gruppenersten der Gruppe II. An neutraler Platte in Gütersloh hieß der Endspielgegner TuS Warstein. Hier schossen sie ihre älteren Endspielpartner aus Warstein mit 5 : 1 buchstäblich von der Platte.

Dieter Ristig. Zwischen ihnen die Warsteiner Endspielgegner

1968 - 1969 Bezirksmeisterschaften waren ein sportlicher Leckerbissen Die am 12., 13. und 20. Oktober 1968 in der BTW-Sporthalle durchgeführten Bezirksmeisterschaften wurden zu einem Erfolg des BTW-Nachwuchses. Hier kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr, als Benjamin Dieter Ristig den Titel eines Schülerbezirksmeisters errang und sich dadurch für die Westdeutschen Einzelmeisterschaften qualifizierte. Im Schülerdoppel wurden Dieter Ristig und Wolfgang Joseph Vizemeister. Bei den Herren holte sich Kurt Haubrok mit dem Löhner Grabenhorst im Herrendoppel die Bronzemedaille.

Australisches Weltmeisterschaftsteam spielt gegen ostwestfälische Auswahl Schauplatz dieser Tischtennisgroßveranstaltung war am Montag, dem 14. April 1969, die BTW-Sporthalle. Durch die Vermittlung des westdeutschen Verbandstrainers, Dr. Bela Simon, kam diese Begegnung zustande.

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Die beiden Auswahlteams

Für die Ostwestfalenauswahl gingen Martin Sauerbrei vom SV Brackwede, Martin Kirchner vom TTC Kirchlengern und Wilhelm Römer vom TTC Lübbecke an den Start. Als Jugendspieler kam Dieter Ristig vom BTW Bünde zum Einsatz. Vor den über zweihundert Zuschauern bezwang Martin Kirchner die Spieler Pinkewick, Javor (Senior) und Powell und trug somit wesentlich zum überraschenden 5 : 3 Erfolg der ostwestfälischen Auswahl bei. Die restlichen zwei Punkte holte der Brackweder Sauerbrei, wogegen der Lübbecker Wilhelm Römer leer ausging. In einem Schülereinlagespiel verlor der Bünder Dieter Ristig gegen Robert Javor (Junior). Die ostwestfälische Damenauswahl setzte sich aus Margot Langs, R. Kranzmann und Edeltraut Langs vom SC Gadderbaumer zusammen. Sie unterlag der australischen Auswahl mit 0:5. Der BTW-Nachwuchs beim internationalen Schüler- und Jugendturnier in Kassel Bei dem mit 340 Teilnehmern aus dem In- und Ausland besetzten Turnier war der BTW im Jugendmannschaftsturnier mit Georg Jahnke, Uwe Wind und Dieter Ristig vertreten. Nachdem sie die erste Hürde erfolgreich genommen hatten, mussten sie sich gegen die Auswahlmannschaft von Luxemburg mit 3 : 5 geschlagen geben. Im Einzelwettbewerb der Jugendklasse trat der BTW mit Uwe Wind, Georg Jahnke, Werner Stenke, Manfred Schumacher und Hans-Hermann Schürmeier an. Uwe Wind und Georg Jahnke erreichten das Viertelfinale.

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In der Schülerklasse unterlag Dieter Ristig im Endspiel dem Schweden Johannson, der Nr. 2 der schwedischen Schülerrangliste.

Links: Der schwedische Schülerstar Johannson mit Dieter Ristig

Dass es in der Doppelkonkurrenz der Schüler nicht zu einem rein schwedischen Endspiel kam, dafür sorgte Dieter Ristig mit seinem Lippstädter Partner Wolfgang Kirsch. Um den Einzug ins Endspiel schalteten sie die schwedische Paarung Johannson/Norffeld aus, mussten sich jedoch dann der zweiten schwedischen Kombination geschlagen geben. Dieter Ristig gewann zum zweiten Mal die Bezirksmeisterschaft

Bei den Bezirksmeisterschaften in Bad Lippspringe verteidigte Dieter Ristig seinen im Vorjahr errungenen Schüler-Meistertitel erfolgreich. Er verwies den Lippstädter Wolfgang Kirsch auf den 2. Platz.

Bei den Bezirksmeisterschaften der Jungen, die ebenfalls in Bad Lippspringe stattfanden, erkämpften sich Dieter Ristig und Uwe Wind in der Doppelkonkurrenz die Vizemeisterschaft. In der Einzelwertung kamen Uwe Wind und Dieter Ristig als Schüler bis ins Viertelfinale.

BTW-Nachwuchs macht immer wieder von sich reden

Mit Dieter Ristig, Werner Stenke und Kurt Rullkötter gewann der BTW auch den Dreier-Schüler-Mannschaftspokal auf Bezirksebene. Nach seiner Schülerzugehörigkeit ging es bei Dieter Ristig als Jugendlicher weiter steil bergauf. Über Sichtungsturniere qualifizierte er sich in Münster und Bonn unter Westdeutschlands Verbandstrainer Berni Vossebein für die Endrunde in Gelsenkirchen. Dort belegte er einen hervorragenden 5. Platz, was ihm die Nominierung für die westdeutsche Jugendauswahl einbrachte.

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Margret Schürmeier als gute Mutter der Tischtennisabteilung

Hinter sportlichen Erfolgen im Jugendbereich stehen nicht nur die Trainer, sondern auch die Betreuer. So war z.B. seit Ende der sechziger Jahre Margret Schürmeier „die gute Mutter“ der Tischtennisabteilung. Sie hatte Freude am Tischtennissport gefunden und sie setzte sich unermüdlich für die kleinen TT-Spieler ein. Ihr Sohn, Hans-Hermann, war auch immer aktiv mit dabei. Sie „kutschierte“ so manche Schüler- und Jugendmannschaft mit dem damaligen abteilungseigenen gelben „SHELL-Bulli“ unter dem Motto „So weit uns noch die Räder tragen“ zu Turnier- und Meisterschaftsspielen. Entfernungen spielten keine Rolle. Ob es hieß: Heute geht es nach Herford, Lippstadt, Höxter oder sogar Kassel, Margret war immer zur Stelle!

Margret Schürmeier

Die Jahre 1970 – 1972

Am 3. und 4.1.1970 war die BTW Sporthalle Austragungsort der Westdeutschen Ranglistenspiele. Für diese Großveranstaltung wurden im Innenraum zusätzliche Zuschauertribünen errichtet und das Fassungsvermögen auf 600 Plätze ausgeweitet. Sämtliche Karten waren bereits im Vorverkauf vergriffen. Bei den Herren und Damen war die gesamte deutsche Spitze vertreten.

Interview von Hans-Hermann Heitbrink vom Westdeutschen Rundfunk mit dem Leiter der Tischtennisabteilung Oswald Rieso

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Teilnehmer war unter anderem auch Eberhard Schöler, der zuvor bei den Weltmeisterschaften in München dem Japaner Ito im Endspiel trotz 2:0 Führung noch 2:3 unterlag. In einem Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk räumte er sich selbst allerdings keine allzu großen Chancen ein, da er am Tag zuvor noch mit 40 Grad Fieber das Bett hatte hüten müssen und seine Teilnahme bis zuletzt in Frage stand. Deshalb war er auch mit seinem „schölerfremden“ 5. Platz noch zufrieden. Wilfried Lieck war hier der große WTTV-Endranglistensieger. Doch Schölers Frau, Diane, rettete die Familienehre und wurde bei den Damen Ranglistenerste.

Siegerehrung der drei Erstplazierten Scholz, Lieck und Scholl

Wenige Wochen nach diesem Großereignis fuhr Dieter Ristig mit seinem Betreuer Oswald Rieso zu den Westdeutschen Schülereinzelmannschaften nach Essen, wo er mit dem Lippstädter Wolfgang Kirsch im Doppel einen ehrenvollen 3. Platz belegte. Im Einzelwettbewerb scheiterte er im Achtelfinale gegen den späteren Drittplazierten dieser Meisterschaft. Für die Saison 1970/71 verstärkte sich die 1. Mannschaft in der Landesliga mit den Kirchlengeranern Martin Kirchner, Wolfgang Büscher und August Lindheim. Weiter spielte die Mannschaft mit Kurt Haubrock, Hans Ziesak, August Lindheim und Klaus Nordsiek. Trotz dieser Verstärkung scheiterte jedoch der Aufstieg in die Verbandsliga. Bei den Schülern wurden Wolfgang Noack, Fred Reinshagen und Manfred Schumacher Kreispokalsieger und anschließend bei den Bezirkspokalspielen in Hövelhof Turniersieger. Sie qualifizierten sich damit für die westdeutschen Meisterschaften in Münster. Mit dem dortigen Abschneiden konnte man

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durchaus zufrieden sein, da man Mannschaften aus Essen, Rheydt, Westbevern und Grevenbroich auf die Plätze verweisen konnte.

Manfred Schumacher, Wolfgang Noack und Fred Reinshagen mit dem westdeutschen Schülerwart Gerd Lappe aus Düsseldorf

Im April 1971 wurde die Schülermannschaft mit Manfred Schumacher, Fred Reinshagen, Wolfgang Noak und dem Tischtennisküken Marcel Retzlaff Ostwestfalenmeister. Bei den Vereinsmeisterschaften 1971 erkämpfte sich Martin Kirchner vor Hans Ziesak und dem noch Jugendlichen Dieter Ristig den Titel der Herrenklasse. Bei der Jugend wurde Manfred Schumacher vor Werner Stenke und Kurt Rullkötter Vereinsjugendmeister. Bei den Schülern schaffte es Marcel Retzlaff vor Horst Fißmer und Volker Hartung. 1972 wurde Marcel Retzlaff bei den Ostwestfalenmeisterschaften in Minden Titelträger der Schülerkonkurrenz. Dieter Ristig holte sich den Titel bei der Jugend. Außerdem sicherte er sich bei den Bezirksmeisterschaften als noch Jugendlicher den Bezirksmeistertitel der Senioren. Ausrichtung der Westdeutschen Jugendmeisterschaften Im gleichen Jahr wurde der BTW vom Westdeutschen Tischtennis-Verband mit der Ausrichtung der Westdeutschen Jugendmeisterschaften beauftragt, die am 8./9. April in der BTW Sporthalle durch Durchführung kamen. Die besten 64 Jungen und 48 Mädchen des Verbandes gingen an den Start. 251 Einzel- und Doppelspiele mussten absolviert werden, bis die Titelträger in den fünf Disziplinen feststanden. Manfred Baum vom PSV Düsseldorf und Gabriele Reul von Schmets Herzogenrath wurden die neuen westdeutschen Meister. Dieter Ristig konnte sich im Jungeneinzel bis ins Viertelfinale durchspielen. Im Jungendoppel errang Dieter Ristig mit dem Bielefelder Reinhard Hagemann den 3. Platz.

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1973 Aufstieg in die Verbandsliga gelang endlich im dritten Anlauf Das war bis dahin der größte Erfolg eines BTW-Herrenteams. Nach zwei aufeinander folgenden Vize-Meisterschaften gelang der 1. Mannschaft mit den Spielern Martin Kirchner, Hans Ziesak, Dieter Ristig, Wolfgang Büscher, Klaus Nordsiek, Kurt Haubrok und Uwe Wind ungeschlagen der Aufstieg in die Verbandsliga. Dieter Ristig holte sich im Doppel den Meistertitel Für eine Überraschung sorgte bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften in Dormagen bei Köln Dieter Ristig. Mit dem Rheydter Hans-Joachim Nolten, 3. bei den Schüler-Europameisterschaften, wurde er westdeutscher Meister im Jungendoppel. In der Einzelkonkurrenz spielte er sich bis ins Viertelfinale durch. Andreas Assner und Marcel Retzlaff bei den Bezirksmeisterschaften Andreas Assner und Marcel Retzlaff errangen in der Doppelkonkurrenz den Bezirksmeistertitel. Internationale Deutsche Jugendmeisterschaften am 21./22. April in Bünde Der Grundstein für die Ausrichtung der 1. Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften wurde bereits im Sommer 1971 durch den Abteilungsleiter und Jugendwart Oswald Rieso gelegt. in Zusammenarbeit mit dem westdeutschen Jugendwart Dieter Steifen vom TTC Mennighüffen und mit Unterstützung des Bünder Bürgermeisters Siegfried Moning wurde dem Deutschen Tischtennis-Bund das Angebot für die Durchführung einer solchen Veranstaltung unterbreitet. Eine Vielzahl von Vorgesprächen war in der Folgezeit erforderlich, ehe der BTW dann den Zuschlag erhielt. Aus dem westlichen Europa hatten die Nationen aus Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweiz, Schweden, Spanien und Deutschland ihre Tischtennisjugend für Bünde gemeldet. Zum Empfang der Teilnehmer war auf der Deele des Kurhauses Ernstmeier durch Oswald Rieso und dem Bürgermeister Moning ein "Westfälisches Schinkenessen" organisiert worden.

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Hier war außerdem viel Prominenz vertreten, unter anderem Stadtdirektor Kurt Buddemeier, der deutsche Jugendwart Jürgen Haase, Bernd Hussing vom WTTV sowie der deutsche Bundestrainer Hans Alser. Einmarsch der Nationen

Von den Mitgliedern der Schülerabteilung des BTW wurden die zwölf teilnehmenden Nationen unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer während der Eröffnungszeremonie in die Sporthalle geleitet.

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Bei diesem Turnier errang die Vertretung des Deutschen Tischtennisbundes von den insgesamt sieben zu vergebenden Titeln allein sechs. Außerdem wurden noch drei Vizemeisterschaften und fünf dritte Plätze erreicht. Dies war ein nicht erwartetes und daher sehr erfreuliches Resultat für den deutschen Nachwuchs. Ohne die Erfolge der deutschen Mannschaft schmälern zu wollen, muss aber gesagt werden, dass eine eindeutige Standortbestimmung nicht möglich war, da die stärksten osteuropäischen Nationen in Bünde leider fehlten. In Westeuropa aber hatte der DTTB damals eine eindeutige Führungsstellung.

Bundestrainer Hans Alser (links). Neben ihm die beiden BTW-Asse Klaus Nordsiek und Martin

Kirchner.

Siegerehrung im Mädcheneinzel: rechts die Zweitplazierte A. Wüstefeld (Deutschland); daneben die Siegerin Leny (Frankreich).

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Deutsche Jugendmeisterschaften in Osnabrück Seinen größten sportlichen Erfolg schaffte Dieter Ristig bei den Deutschen Tischtennis-Jugendmeisterschaften, die im Leistungszentrum in Osnabrück durchgeführt wurden. Mit dem Rheydter Hans-Joachim Nolten, mit dem er vor wenigen Wochen in Dormagen westdeutscher Meister im Doppel geworden war, errang er den 3. Platz und damit die Bronzemedaille. Aufstiegsfeier am 25. August 1973 in der BTW-Hütte im Wiehengebirge Hier traf sich die große TT-Familie mit Freunden und Gönnern, unter ihnen auch Bürgermeister Siegfried Moning, der der 1. Mannschaft zu ihrem Aufstieg in die Verbandsliga eine standesgemäße Sportausrüstung überreichte. Diethard Kapelski verstärkt die BTW-Sechs Kurz bevor die Wechselbörse auf dem Spielermarkt geschlossen wurde, konnte noch ein dicker Fisch geangelt werden. Diethard Kapelski, der für den Meidericher TTC 47 in der Tischtennisbundesliga bereits um Punkte gekämpft hatte und durch einen Kapselriss in seiner sportlichen Laufbahn zurückgeworfen worden war, sollte mit seiner Erfahrung auf dem Verbandsligaparkett den nötigen Rückhalt geben. 1974

Während der Stadtsportlerehrung wurde die 1. Mannschaft für den Aufstieg in die Verbandsliga

im Bünder Stadtgarten zur "Mannschaft des Jahres" gekürt. Von links nach rechts: Abteilungsleiter Oswald Rieso, Uwe Wind, Hans Ziesak, Martin Kirchner, Dieter Ristig, Diethard

Kapelski, Klaus Nordsiek.

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Ausrichtung der Tischtennisbezirksmeisterschaften Die Ausrichtung der Tischtennisbezirksmeisterschaften für den 25./26. Mai wurde dem BTW übertragen. Sie fanden in der Sporthalle der Realschule Bünde Nord statt. Hier wurde Andreas Assner bei den Schülern Ostwestfalenmeister. Den Titel bei den Herren errang Dieter Ristig, der um den Eintritt ins Endspiel den amtierenden und mehrmaligen Bezirksmeister, Harald Westerhold, vom TTC Mennighüffen, in einem hochdramatischen Fünfsatzkampf knapp in 3 : 2 Sätzen besiegte. Im Endspiel selbst behielt Dieter Ristig mit 3 : 1 Sätzen über Peter Trentsch die Oberhand. Im Herrendoppel holten Diethard Kapelski und Klaus Nordsiek die Silbermedaille. BTW - Tischtennisspieler auf Spanientournee Durch die 1. Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften Ostern 1973 in Bünde waren viele Freundschaften geknüpft worden. Aus diesem Grund wurde der BTW von der spanischen Mannschaft nach Spanien eingeladen. Am 8. Juni ging der Flug von Düsseldorf in Richtung Gerona. Ein großes Erlebnis für die Benjamine Andreas Assner, Marcel Retzlaff sowie Dieter Ristig. Für sie war es das erste Flugerlebnis. Nach 2-stündigem Flug wurde die Mannschaft auf dem Flugplatz von Gerona herzlich empfangen und mit dem Bus in das etwa 150 km entfernte Sallent gefahren. Flotte Musik aus den Radiolautsprechern bewahrte die Bünder während der Fahrt vor dem Einschlafen. Plötzlich verstummte die Musik und aus den Lautsprechern ertönte: Alemannia, Bünder Turnverein Westfalia, und die Namen Oswald Rieso, Diethard Kapelski, Dieter Ristig, Marcel Retzlaff, Andreas Assner und Manfred Sauerbrei. Alle wurden hellhörig. Nach der Übersetzung des Dolmetschers war klar. Es handelte sich um eine Sportinformation, in der der Bünder Turnverein Westfalia mit seinen Spielern vorgestellt wurde, und in der der Präsident des Clubs aus Sallent, Junhenn, dem Reporter in einem Interview Rede und Antwort stand. Noch am selben Abend kam es dann in der Kreisstadt Manresa gegen die dortige Kreisauswahl zum ersten Freundschaftstreffen. Nach einem 5 : 2 Sieg der Bünder überreichte der Bürgermeister die Siegestrophäe mit allen guten Wünschen für ein Fortbestehen dieser Sportfreundschaft. Am Abend darauf spielten der BTW gegen den Gastgeber in SaIlent und blieb auch in dieser Begegnung mit 5:1 erfolgreich. In der Stadt Baga kam es zu einer weiteren sportlichen Auseinandersetzung. Der vierte Freundschaftskampf fand in Olesa, der Stadt des spanischen Pokalsiegers, statt. Mit dem spanischen Juniorenmeister Sureda hatten die Spanier ihre Mannschaft für diese Begegnung verstärkt. Obwohl Dieter Ristig ihn mit 2 : 1 bezwang und auch Kapelski sein Spiel gewann, erlitt die Mannschaft hier mit 2 : 5 die erste und einzige Niederlage.

Besichtigungen, Privatbesuche, Teilnahme am Sommerfest in Sallent und viele andere Begegnungen füllten die Tage aus, bevor die Bünder nach Barcelona weiterfuhren. In Barcelona wurden alte Bekanntschaften wieder aufgefrischt.

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Sie wurden von dem Spieler Sana und seinen Eltern herzlich begrüßt. Sana war mit der spanischen Jugendnationalmannschaft bei den 1. Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften 1973 in Bünde am Start gewesen. Das I-Tüpfelchen der Tournee war der 5 : 3 Erfolg über Barcelona.

Die Spiele der Bünder wurden in den verschiedenen Städten mit Plakaten angekündigt:

Für die 1. Mannschaft gingen die Verbandslichter aus Nach der Spanientournee schlug der Wechsel von Dieter Ristig zum Oberligisten TTC Mennighüffen beim BTW wie eine Bombe ein. Ristig sah in dem Oberligisten TTC Mennighüffen eine Durchgangsstation auf dem angestrebten Weg zur Bundesliga. Der Zeitpunkt des Wechsels kam überraschend und stellte den BTW für die anstehende Saison vor nahezu unlösbare Probleme. In den wenigen Tagen bis zum Ende des Wechseltermins war nicht mehr an eine Verstärkung zu denken. Dies bedeutete den Abstieg aus der Verbandsliga.

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In dieser Saison wurde die 2. Mannschaft mit den Spielern Hans-Jürgen Hasselmann, Manfred Höger, Kurt Haubrok, Siegfried Salewski, Jürgen Retzlaff, Oswald Rieso und Winfried Ostermöller ungeschlagener Meister der Bezirksklasse und schaffte damit den Aufstieg in die Bezirksliga.

Trotz allem trumpften BTW-Nachwuchstalente weiter auf

Die westdeutsche Schülerauswahl hatte sich im Mai für die deutsche Endrunde qualifiziert. In der WTTV-Auswahl stand das BTW-Nachwuchstalent Andreas Assner, der im Endspiel gegen die Vertretung aus Württemberg sein Spiel gewann, doch die 5:3 Mannschaftsniederlage nicht verhindern konnte.

Bezirksmeisterschaften in Marsberg - Kreis Warburg

Im Schülereinzel wurde Andreas Assner hinter dem Lippstädter Peter Meier Zweiter.

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Einen weiteren zweiten Platz errang Andreas Assner mit Volker Kreft vom TuS Bardüttingdorf in der Schüler-Doppelkonkurrenz.

Im Jungeneinzel wurde Andreas Assner vor seinem Vereinskameraden Marcel Retzlaff Ostwestfalenmeister.

Andreas Assner und Marcel Retzlaff errangen in der Jungenklasse die Goldmedaille.

Bei den Senioren wurde Oswald Rieso mit seinem Partner Kiene vom DJK Adler Brakel Ostwestfalenmeister in der Doppelkonkurrenz.

Spanier erschienen im Juli zum Gegenbesuch

Die Equipe aus der ersten spanischen Nationalliga erwiderte den Besuch der Bünder vom vergangenen Jahr. Die Bünder bemühten sich, die Herzlichkeit und Freundschaft, die ihnen in Spanien zuteil geworden war, zu erwidern. Es wurden auf sportlichem Gebiet Vergleichskämpfe in Lippstadt und Brackwede organisiert. Wie sehr man sich auch anderenorts über die spanischen Gäste freute, zeigte der Empfang in Lippstadt und das fröhliche Beisammensein nach dem Spiel in Brackwede. Neben diesen beiden Begegnungen standen die Brauereibesichtigung der Firma Barre Bräu in Lübbecke, ein Kegelnachmittag sowie eine Fahrt durchs Weserbergland auf dem Programm. Auch dem Bünder Tabakmuseum wurde ein Besuch abgestattet.

Vor Beginn des Freundschaftsspiels zwischen dem BTW und dem CTM Sallent stellte Bündes stellvertretender Bürgermeister, Hermann Schäfer, in seiner Begrüßung die den Bündern während ihres Spanienaufenthalts zuteil gewordene Herzlichkeit besonders heraus. Das Endergebnis von 5 : 5 wurde durch die Verstärkung des Ex-Bünders und derzeitigen Osnabrücker Bundesligaspielers Dieter Ristig ermöglicht. Neben Dieter Ristig setzte der BTW die Nachwuchstalente Andreas Assner und Marcel Retzlaff ein.

Silbermedaille für Andreas Assner bei den Westdeutschen Bei den Westdeutschen Schülereinzelmeisterschaften in Rheinberg (Bezirk Linker Niederrhein) sprach im Schülereinzel alles für den Topfavoriten J. Schirrmeister vom SVM Essen. Im Endspiel wurde er allerdings von dem an diesem Tage glänzend aufspielenden Andreas Assner echt gefordert, ehe er den Sieg erringen konnte.

Andreas Assner, links im Bild, mit dem westdeutschen Jugendverbandstrainer Berni Vossebein,

im Gespräch während der westdeutschen Meisterschaften.

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1976 BTW empfiehlt sich weiter als Talentschmiede

Mit dem erst 8-jährigen Jörn Steifen wuchs ein weiteres Tischtennistalent heran. Der kleine Jörn, der sich erst knapp zwei Jahre mit dem weißen Zelluloidball beschäftigte, machte bereits in der Schülermannschaft sowie auf vielen Turnieren auf sich aufmerksam. Er nahm an einem Tischtennislehrgang in Bad Gandersheim teil, wo der junge Nachwuchs des Westdeutschen Tischtennisverbandes von den Nationalspielern Leiß, Engel und Gäb und nicht zuletzt von Berni Vossebein hart an die Arbeit genommen wurde. Jeden Tag hatten die Kleinen sechs Stunden zu trainieren. Dabei versetzte Jörn Steifen den westdeutschen Jugendverbandstrainer in Erstaunen.

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Andreas Assner wechselt zum TTC Mennighüffen

Mit dem überraschenden Wechsel zum TTC Mennighüffen verlor der BTW erneut einen seiner stärksten Spieler. Innerhalb der letzten zwei Jahre hatte der BTW vier seiner stärksten Spieler verloren.

Oswald Rieso tritt zurück

Nach seinem langjährigen Engagement als Abteilungsleiter, speziell auch im Hinblick auf die Nachwuchsförderung, gab Oswald Rieso nach den vielen Abwerbungen seiner von ihm herausgebrachten Talente resigniert und enttäuscht sein Amt auf.