VERGLASUNGSRICHTLINIEN · 2020. 12. 21. · DIN 18516 Außenwand be klei dungen, hinterlüftet DIN...

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  • 6.VERGLASUNGSRICHTLINIEN

  • VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.1 Allgemeines6.1.1 Geltungsbereich6.1.2 Aufgabe6.1.3 Beschaffenheits- und Haltbarkeitsgarantie

    für AGC INTERPANE Isolierglas

    6.2 Normen

    6.3 Weitere Regelwerke

    6.4 Grundsätzliche Anforderungen an dieAuswahl und den Einsatz von Glas

    6.5 Ermittlung der geeigneten/notwendigen Glasdicken

    6.6 Entwässerung und Dampfdruckausgleich

    6.6.1 Allgemeines6.6.2 Anforderungen an den Glasfalz6.6.3 Empfehlung für Dampfdruckausgleich

    und Entwässerung

    6.7 Qualität der Verglasung

    6.8 Qualität des Rahmens

    6.9 Klotzung

    6.10 Zusatzanforderungen6.10.1 Verglasungen, die außerordentlichen

    thermischen Belastungen ausgesetzt sind6.10.2 Verglasungen von beschichteten

    und in der Masse eingefärbten Gläsern in Schiebetüren oder -fenstern

    6.10.3 Transport und Einbau in Höhenlagen6.10.4 Umwehrungen6.10.5 Isolierglas mit freiliegendem Randverbund6.10.6 Durchbiegungsbegrenzungen6.10.7 Stoßfugenausbildung bei Isolierglas6.10.8 Kleinformatige Isolierglasscheiben6.10.9 Wärmedämmglas6.10.10 Sonnenschutz-Isolierglas6.10.11 Schallschutz-Isolierglas6.10.12 Sprossen-Isolierglas6.10.13 Sicherheits-Isolierglas und Alarmglas6.10.14 Brüstungselemente6.10.15 Farbabweichungen6.10.16 Glasbruch6.10.17 Oberflächenschäden am Glas6.10.18 Verbundglas mit freiliegender Glaskante6.10.19 Werterhaltung

    6.11 Richtlinie zum Umgangmit Mehrscheiben-Isolierglas

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  • VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.1 Allgemeines6.1.1 Geltungsbereich

    Diese Verglasungsrichtlinien gel ten für AGC INTERPANE Glas pro dukte, die zum Einbau in Fen ster- rahmen, Fassaden sys teme und sonstige bewährteSysteme zur Glashalterung aus erprobten, üblichenMater ia lien und Profilen im Hoch bau bestimmt sind.Sie ergänzen bzw. erweitern die Anforderungen andie Dauerhaftigkeit, die in den jeweiligen Glaspro-duktnormen gestellt werden.

    Die Einhaltung der AGC INTERPANE Verglasungs-richtlinien bildet die Voraussetzung für jegliche Sach-mängelhaftung und Garan tie leistung. Insbesondere

    dürfen weder Scheiben noch Rand ver bund durchBearbeitung und/oder Beschädigung eine nachträg-liche Änderung erfahren. Stand Juni 2014 – techni-sche Änderungen vorbehalten. Für einigeSonderprodukte gibt es ergänzende Verglasungs-richtlinien, unter anderem für Alarm-, Brandschutz-und dekorative Verglasungen.

    Werden zusätzliche Anforderungen aufgrund natio-naler Vorgaben und/oder klimatischer Randbedin-gungen an die Verglasung gestellt, so ist dies imVorfeld mit AGC INTERPANE abzustimmen.

    6.1

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    6.1.2 Aufgabe

    Die Einhaltung der AGC INTERPANE Verglasungs-richtlinien ermöglicht technisch und bauphysikalischeinwandfreie Verglas ungen, und sie ist die notwen-

    dige Voraus setzung zum Erhalten der vielfältigenFunktionen der Glas produkte und zum Ver mei denvon Schäden.

    6.1.3Beschaffenheits- und Haltbarkeitsgarantiefür AGC INTERPANE Isolierglas

    (1) Gegenüber unserem unmittelbaren Vertragspart-ner übernehmen wir für die Verwendung unseresIsolierglases in Gebäuden für die Dauer von 5 Jahren nach Auslieferung ab Werk die Beschaf-fenheits- und Haltbarkeitsgarantie, dass unter nor-malen Bedingungen die Scheibenoberflächen imScheibenzwischenraum der Isolierglas-Einheitennicht beschlagen.

    (2)Sofern der Erstabnehmer oder ein weiterer Abneh-mer Isolierglas-Einheiten exportiert, gilt unsere Ga-rantie nur, wenn diese zuvor von uns ausdrücklichschriftlich bestätigt worden ist.

    (3)Unsere Garantie berechtigt uns zur Nachbesserungund verpflichtet uns ggf. zur Ersatzlieferung.

    (4)Mängel, die innerhalb der Garantiezeit erkennbarsind, müssen unverzüglich nach Erkennen/Erkenn-barkeit schriftlich geltend gemacht werden.

  • 6.2 Normen

    DIN 4108Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden

    DIN 4109Schallschutz im Hochbau

    DIN 7863 Elas to mer-Dichtprofile für Fenster- und Fassaden

    DIN 18008Glas im Bauwesen – Bemessungs- und Konstrukti-onsregeln

    DIN 18055Anforderungen und Empfehlungen an Fenster undAußentüren

    DIN 18361 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistun-gen – Teil C; Allgemeine Technische Vertragsbedin-gungen (ATV); Verglasungsarbeiten

    DIN 18516Außenwand be klei dungen, hinterlüftet

    DIN 18545 Abdichten von Verglasungen mit Dicht stoffen

    EN 1991 Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke

    EN 10204Metallische Erzeugnisse – Arten von Prüfbescheini-gungen

    EN 572Glas im Bauwesen – Basiserzeugnisse aus Kalk-Natronsilicatglas

    EN 673Glas im Bauwesen – Bestimmung des Wärmedurch-gangskoeffizienten (U-Wert) – Berechnungsverfahren

    EN 674Glas im Bauwesen – Bestimmung des Wärmedurch-gangskoeffizienten (U-Wert) – Verfahren mit demPlattengerät

    EN 675Glas im Bauwesen – Bestimmung des Wärmedurch-gangskoeffizienten (U-Wert) – Wärmestrommesser-Verfahren

    EN 1096Glas im Bauwesen – Beschichtetes Glas

    EN 1279Glas im Bauwesen – Mehrscheiben-Isolierglas

    EN 1863Glas im Bauwesen – Teilvorgespanntes Kalknatron-glas

    EN 12150 Glas im Bauwesen – Thermisch vorgespanntes Kalk-natron-Einscheibensicherheitsglas

    EN 14179 Glas im Bauwesen – Heißgelagertes thermisch vor-gespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas

    EN 14449 Glas im Bauwesen – Verbundglas und Verbund-Sicherheitsglas

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.3

    6.3 Weitere Regelwerke

    Anerkannte Regeln der Technik(gem. VOB, Teil B, § 4, 2. (1))

    x Richtlinie zum Umgang mit Mehrscheiben-Isolier-glas (BF-Merkblatt 002/2008)

    x Beanspruchungsgruppen für die Verglasung vonFenstern, ift-Richtlinie VE-06/01

    x Verglasung von Holzfenstern ohne Vorlegeband,ift-Richtlinie

    x Technische Richtlinien des Bundesinnungsver-bands des Glaser hand werks, Hadamar

    x Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualitätvon Glas für das Bauwesen (BF-Merkblatt006/2009)

    x Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität fürSysteme im Mehrscheiben-Isolierglas(BF-Merkblatt 007/2010)

    x Kompass für geklebte Fenster(BF-Merkblatt 001/2007)

    x Glasstöße und Ganzglasecken in Fenster und Fas-saden (VFF-Merkblatt V.07)

    x Leitfaden zur Verwendung von Dreifach-Wärme-dämmglas (BF-Merkblatt 003/2008)

    x Nachweis der Verträglichkeit von Verglasungsklöt-zen, ift-Richtlinie VE-05/01

    x Kompass „Warme Kante” für Fenster (BF Merk-blatt 004/2008)

    x Richtlinie für Einbruchmeldeanlagen – Planungund Einbau (VdS Schadenverhütung GmbH, Köln)

    x VDI 2719 – Schalldämmung von Fenstern undderen Zusatzeinrichtungen

    x Richtlinie zur Beurteilung der visu ellen Qualitätvon emaillierten Gläsern (BF Merkblatt 015/2013)

    x Merkblatt für die Beurteilung von Sprossen imSZR (BF Merkblatt 016/2013)

    x Materialverträglichkeit rund um das Isolierglas (BF Infoflyer)

    x Reinigung von Glas (BF Merkblatt 012/2012)

    x Farbgleichheit transparenter Gläser im Bauwesen(VFF-Merkblatt V.05)

    x Technische Regeln für die Verwendung von linien-förmig gelagerten Verglasungen (TRLV)

    x Technische Regeln für die Ver wendung absturz-sichernder Verglasungen (TRAV)

    x Technische Regeln für die Bemessung und die Aus-führung punktförmig gelagerter Verglasungen (TRPV)

    x European Association of Flat Glass Manufacturers, January2005 - GEPVP Code of Practice for insitu Measurementand Evaluation of the Colour of Coated Glass used in Façades

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    6.4

    6.4 Grundsätzliche Anforderungen an die Auswahl und den Einsatzvon Glas

    Im Wesentlichen werden an Bauteile aus Glas dienachfolgenden, grundsätzlichen Anforderungen ge-stellt.

    Darüber hinausgehende, detaillierte Angaben kannman den hier vorliegenden Verglasungsrichtlinien ent-nehmen.

    x Die Festlegung der entsprechenden Glasart und dieErmittlung der erforderlichen Glasdicke muss nachden aktuell gültigen Normen und Regelwerken er-folgen und dem Stand der Technik entsprechen.

    x Es ist auf eine gute Qualität in Bezug auf Dauer-haftigkeit, Stabilität und Entwässerung/Dampf-druckausgleich des Verglasungssystems zu achten.

    x Es darf zu keinem Kontakt zwischen Glas und Rah-men und/oder anderen konstruktiven Bauteilenkommen.

    x Die Verglasungseinheiten müssen geklotzt werden,und die Verglasung darf keine Lasten in die Schei-benebene übertragen. Die Verglasung darf keineLast des Rahmens/der Konstruktion tragen.

    x Die Abdichtung (Versiegelung oder Dichtprofil)zwischen Rahmen und der Verglasungseinheitmuss dauerhaft dicht sein und somit den Eintrittvon Wasser und Luft (raumseitig) in den Falzraumverhindern.

    x Der Glasfalz muss ausreichend belüftet sein, so-dass evtl. eindringendes Wasser unverzüglich ab-geführt werden kann.

    x Die Verträglichkeit der direkt und indirekt in Kon-takt kommenden Materialien muss sichergestelltwerden.

    x Die mechanischen und thermischen Lasten müs-sen bei der Planung und Ausführung beachtet wer-den.

    x Eine ausreichende Wartung und Reinigung ist si-cherzustellen.

    x Vor, während und nach dem Einbau ist auf einenausreichenden Schutz der Verglasung zu achten.

    x Dichtstoffe von Mehrscheiben-Isolierglas dürfen,außer diese sind ausdrücklich dafür geeignet, kei-ner UV-Strahlung ausgesetzt werden.

    6.5 Ermittlung der geeigneten/notwendigen GlasdickenEs ist erforderlich, die Dicke der Verglasung vor derAusführung festzulegen. Bei der Dimensionierung derGlasdicken sind, je nach Einbausituation, die einwir-kenden Lasten, wie z. B. Windlast, Linienlast, Schnee-last und Eigengewicht, zu berücksichtigen.

    Folgende Punkte sollten beachtet werden:

    x Die am Ort der Anwendung geltenden Normenund Richtlinien, u. a. zur Auswahl der Glasart, dermindestens erforderlichen Glasdicken und die Nor-men zur Bemessung von Glas

    x Die erforderlichen Lasten müssen entsprechend derVorgaben ermittelt und beachtet werden, u. a.Windlasten bei Vertikalverglasungen sowie Schnee-und Eigenlast bei geneigten Verglasungen

    x Linienlasten bei Glas in gegen absturzsicherndenVerglasungen sowie Nachweise des dynamischenLastfalls

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.6

    6.6 Entwässerung und Dampfdruckausgleich 6.6.1 Allgemeines

    Das System Fenster, Tür und Fassade muss so konstruiert und ausgeführt werden, dass die Dauer-haftigkeit der Verglasung sichergestellt wird. Es istdaher notwendig, dass u. a. die Profile und Glas-auflager ausreichend tragfähig bemessen und dimensioniert werden. Die Schlagregen- und Wind-dichtheit ist entsprechend den zu beachtenden tech-nischen Baubestimmungen auszuführen. Darüberhinaus ist auf funktionsfähigen Dampfdruckausgleichund funktionsfähige Entwässerung zu achten.

    Die grundsätzlichen Anforderungen sind in unten stehender Abbildung dargestellt. Diese können je

    nach Gebäudenutzung (z. B. für Räume mit hoherLuftfeuchtigkeit) und je nach Klimazone (z. B. in Kli-maten mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit) variierenund müssen entsprechend angepasst werden. Sokann es u. a. notwendig sein, die Glashalteleistennicht raumseitig, sondern außen anzubringen oderzusätzliche Öffnungen für den Dampfdruckausgleichvorzusehen.

    Es muss auch beachtet werden, dass vor Beginn derVerglasungsarbeiten der Glasfalz unabhängig vomRahmenmaterial in trockenem, staub- und fettfreiemZustand ist.

    Allgemeine Anforderungen an die Konstruktion

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.6.2

    6.6.2 Anforderung an den Glasfalz

    Nachfolgend sind die Anforderungen an die Fenster-und Fassadenkonstruktionen, insbesondere den Glasfalz, Glaseinstände sowie die Dichtstoffauswahl

    nach DIN 18545-1 bis 3 „Abdichten von Verglasun-gen mit Dichtstoffen“ beschrieben.

    Abmessungen a1 = äußere Dichtstoffdicke bzw. äußere Dichtprofilvorlage a2 = innere Dichtstoffdicke bzw. innere Dichtprofilvorlage b = Glasfalzbreite c = Breite der Auflage für die Glashalteleiste d = Breite der Glashalteleiste e = Dicke der Verglasungseinheit g = Glasfalzgrund h = Glasfalzhöhe (siehe Tabelle Seite 329) i = Glaseinstand (in der Regel ≈ (2/3) • h ≤ 20 mm) r = Abdeckung des Isolierglas-Randverbundest = Gesamtfalzbreite

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    6.6.2Der Glaseinstand sollte mindestens 2/3 der Glasfalz-höhe betragen. Jedoch sollten 20 mm in der Regelnicht überschritten werden, damit die Belastungenaus Temperatur- und Sonneneinstrahlung begrenztwerden. Glaseinstände über 20 mm sind dann mög-lich, wenn durch Berechnung der Glasoberflächen-Temperaturen und in Abstimmung mit dem Herstel-ler des Isolierglases sichergestellt werden kann, dassaufgrund der Temperaturbelastung und/oder dermechanischen Belastung keine Glasbruchgefahr be-steht.

    Beispiel für die Berechnung des erforderlichen Glas-einstandes und der daraus erfolgenden Klotzdicke:Glasfalzhöhe für Mehrscheiben-Isolierglas mit einermaximalen Kantenlänge von 3500 mm → 18 mm

    Mindestglaseinstand der Verglasungseinheit:

    Glasfalzhöhe h 18 mmGlaseinstand i = ⅔ h –12 mm

    freier Spielraum g für Klotzung = 6 mm

    Bei Beachtung der Mindestmaße der Glasfalzhöhenach untenstehender Tabelle, kann die ausreichendeDimensionierung des Spielraums gewährleistet wer-den.

    Der Randverbund muss vor UV-Einstrahlung ge-schützt werden. Weiter muss das Vorstehen der Abstandhalter über das Rahmenprofil hinaus ver-mieden werden.

    Der sich ergebende freie Spielraum wird benötigt,um die Anhaftung von Wassertröpfchen zwischendem Rand des Isolierglases und dem Glasfalzgrundzu vermeiden. Eine Schädigung der Isolierglas-Einheitwird so verhindert. Bei anderen als den genanntenVerglasungssystemen kann der Glaseinstand sys-tembedingt abweichen. Wenn bei derartigen Syste-men der Randverbund der Verglasungseinheitennicht ausreichend vor UV-Strahlung geschützt ist, istein UV-beständiger Randverbund einzusetzen.

    Der Glasfalz muss so ausgeführt werden, dass ein unbehindertes Klotzen und Abdichten an den erfor-derlichen Stellen des Falzraums möglich ist.

    Es ist wichtig, dass der in technischen Regelwerkenoder Normen genannte Mindestglaseinstand nichtunterschritten wird. Die Falzluft bzw. der Klotzraumvon 5 mm sollte nicht unterschritten werden.

    Glasfalzhöhe nach DIN 18545-1: 1992-02

    Längste Seite Glasfalzhöhe h beider Vergla- Einfachglas Mehrscheiben-sungseinheit Isolierglas1)

    bis 1000 mm 10 mm 18 mm

    über 1000 mm 12 mm 18 mmbis 3500 mm

    über 3500 mm 15 mm 20 mm1) Bei Mehrscheiben-Isolierglas mit einer Kantelänge

    bis 500 mm dürfen mit Rücksicht auf eine schmaleSprossenausbildung die Glasfalzhöhe auf 14 mmund der Glaseinstand auf 11 mm reduziert werden.

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.6.3

    6.6.3 Empfehlung für Dampfdruckausgleichund Entwässerung

    Systeme zur Entwässerung und zum Dampfdruck-ausgleich sollen den Falzraum so trocken wie möglichhalten. Die Systeme müssen in der Lage sein, in denFalzraum eingedrungenes Wasser und auch Tauwas-ser zuverlässig nach außen abzuführen. Dies gilt auchfür Wasser und Tauwasser auf der Oberfläche derVerglasungseinheit im Falzraum.

    Alle Verglasungssysteme mit dichtstofffreiem Falz-raum erfordern Öffnungen für Dampfdruckausgleichund Entwässerung. Durch im Querschnitt und in Position geeignete Öffnungen muss in den Falzraumeingedrungene oder entstandene Feuchtigkeit nachaußen abgeführt werden.

    Das komplette Verfüllen des Falzraums ist zu vermei-den, da ein lunkerfreies (blasenfreies) Verfüllen desFalzraums kaum möglich ist und das Risiko vonFeuchtenestern in den Lunkern besteht. Diese Feuch-tenester können auf Dauer die Isolierglas-Einheitschädigen. Daher wird empfohlen, nur Systeme mitdichtstofffreiem Falzraum zu verwenden. Sonderfälle,wie z. B. Fenster und Fassadensysteme zur Erfüllungvon einbruchhemmenden Anforderungen oder geklebte Fenstersysteme, müssen mit dem System-geber und dem Isolierglas-Hersteller in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Materialverträglichkeit abge-stimmt werden.

    Es sind folgende Mindestanforderungen zu erfüllen:

    x Die Öffnungen können aus Rundlöchern mit min-destens 8 mm Ø oder Schlitzen mit den Mindest-abmessungen 5 mm x 20 mm bestehen.

    x Die Klotzung darf die Wasserabführung und denDampfdruckausgleich nicht behindern. Nuten imFalzgrund sind durch Klötze stabil zu überbrücken.Bei glattem Falzgrund sind Klotzbrücken erforder-lich.

    x Zum verbesserten Dampfdruckausgleich sind ins-besondere bei Hallenbädern und Feuchträumensowie bei Räumen mit Klimaanlagen zusätzlicheÖffnungen im oberen Eckbereich der Glasfalze an-zubringen.

    Es ist zubeachten, dass die Verantwortung für einehinreichende, dauerhaft funktionssichere Belüftungund Entwässerung sowie Abdichtung zwischen Iso-lierglas und Rahmenkonstruktion ausschließlich beimFenster- bzw. Fassadenhersteller liegt.

    Dampfdruckausgleich und Entwässerung

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.7

    6.7 Qualität der Verglasung

    Die Kanten der Verglasung, die eingebaut werdensoll, müssen saubere Schnittflächen ohne Beschädi-gungen aufweisen. Einheiten mit Beschädigungendürfen nicht eingebaut werden.

    Entsprechende Vorgaben für die Zulässigkeiten undToleranzen für Verglasungen und Glasdicken müssenbeachtet werden.

    6.8 Qualität des RahmensRahmen müssen gegen Korrosion und Fäule (Verrot-ten) geschützt werden. Sie müssen „wasserdicht“ und„luftdicht“ gemäß dieser Richtlinie und den entspre-chenden Produktnormen für Fenster und Fassadensein. Darüber hinaus muss ein effektives System zur

    Entwässerung und zum Dampfdruckausgleich vor-handen sein. Verformungen der Rahmen müssen be-grenzt werden, so dass die zulässigen Spannungendes Glases und der Dichtstoffe des Randverbundesbei Mehrscheiben-Isolierglas nicht überschritten werden.

    6.9 KlotzungWeitergehende Informationen kann man dem Leitfa-den „Fachgerechte und sichere Verglasung“ entneh-men. Diesen haben wir zusammen mit der Firma GU

    erstellt. Er steht Ihnen zum Download als pdf-Datei auf unserer Hompage im Bereich Downloads, Ver-glasungsrichtlinien, zur Verfügung.

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10

    6.10 Zusatzanforderungen

    Bei örtlichen Temperatureinwirkungen auf Glasschei-ben und insbesondere auf Isolierglas können sichdurch die ungleiche Längenänderung des GlasesSpannungen ergeben, welche unter Umständen beiÜberlagerung mit anderen Belastungen zum Bruchführen können. Aus diesem Grunde sollten über dieFläche der Verglasungseinheit ungleichmäßig einwir-kende Temperaturbelastungen (z. B. nachträglich an-gebrachte Sonnenschutzeinrichtungen) möglichstvermieden werden.

    Verglasungsschäden, deren Ur sache in einer außer-ordentlichen thermischen oder dynamischen Bela-stung liegen, fallen nicht unter die Sachmän-gelhaftung des Herstellers.

    Daher ist folgendes zu beachten:

    Folien, Farben, Innenjalousien

    Das nachträgliche Aufbringen von absorbierendenFolien und Farben sowie die zum Wärme stau füh-rende raumseitige An bringung von Jalousien usw.kann bei Sonneneinstrahlung zu thermischen Sprün-gen führen.

    Vor Ausführung derartiger nachträglicher Verände-rungen der Verglasungseinheit ist Rück spra che zunehmen.

    Gussasphaltverlegung

    Bei Verlegung von Gussasphalt in Räumen, auf Bal-konen und Terrassen mit verglasten Fens tern kommtes zu starker, un gleichmäßiger, einseitiger Er wärmungder Gläser. Vor diesen Einflüssen sind die Isolierglas-Einheiten mit geeigneten Mitteln zu schützen.

    Heizkörper

    Zwischen Heizkörper und Isolierglas-Scheiben mussein Min destabstand von 30 cm eingehalten werden.Bei Isolierglas in Kombination mit Einscheiben-Sicher-heitsglas innen kann der Mindestabstand auf 15 cmreduziert werden. Zugleich sollte der Heizkörper demBreitenmaß der Isolierglas-Einheit entsprechen, umeine gleichmäßige Er wär mung der Scheiben zu ge-währleisten. Werden Hitzeschilde zwischen Heizkör-per und Verglasung eingesetzt, vermindern sieWärmeverluste und verringern die thermische Belas-tung der Isolierglas-Scheibe. Der Abstand zwischenHitzeschutzschild und Verglasung muss dann minde-stens 10 cm betragen.

    6.10.1 Verglasungen, die außerordentlichen thermischen Belastungen ausgesetzt sind

    6.10.2 Verglasungen von beschichteten und in der Masseeingefärbten Gläsern in Schiebetüren oder -fenstern

    Bei Verglasungen mit beschichtetem Warmglas undSonnenschutzglas sowie eingefärbten Gläsern mussauf ausreichende Be- und Entlüftung des Raums zwi-schen den Schiebeelementen geachtet werden,damit sich die Scheiben bei Sonneneinstrahlung nicht

    unzulässig hoch aufheizen. Ist eine ausreichende Be- und Ent lüf tung des Raums zwischen beidenSchiebeelementen nicht sichergestellt, empfiehlt sichdie Verwendung von ESG oder TVG.

  • 333

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.3

    6.10.3 Transport und Einbau in Höhenlagen

    Isolierglas wird bei der Fabri kation beim jeweils herr-schenden Luftdruck verschlossen. In Höhenlagen istdann der äußere Luftdruck geringer als derjenige imScheibenzwi schen raum des Isolierglases. Dies führtzum Ausbauchen der Scheiben und zur Überbean-spruchung des Isolierglas-Elements.

    Der Einbau und/oder Transport von Isolierglas in Hö-henlagen, die mehr als etwa 800 Meter über demFabrikationsort des Isolierglases liegen, machenMaßnahmen für einen Druck ausgleich notwendig.

    Bei beschichteten Gläsern mit hoher Absorptionoder in der Masse eingefärbten Gläsern, bei kleinfor-matigen Isolierglas-Ele menten mit einem Seiten ver hält-nis von > 2:1 und bei asymmetrischen Glas-aufbauten ist bei einem Transport bzw. Einbau ab einerHöhendifferenz von mehr als 400 m Rücksprache er-forderlich. Bei der Anfrage/Bestellung besteht Hinweis-pflicht.

    6.10.4 UmwehrungenAGC INTERPANE Glaselemente können ohne innere Geländer als Umwehrungen eingesetzt werden. Es ist jedoch grundsätzlich eine Verglasungseinheit mitVSG bzw. ESG vorgeschrieben. Für die Dimensionie-

    rung der entsprechenden Glasdicken, die Auswahlder erforderlichen Glasarten sowie die Anforde-rungen an die Glashaltekonstruktion sind die Vorga-ben gem. Kap. 7.2.1 zu beachten.

    6.10.5 Isolierglas mit freiliegendem RandverbundFür Anwendungsbereiche mit frei er Glaskante kannAGC INTERPANE spezielle Sondergläser mit UV-be-ständigem Randverbund liefern (Silikon).

    Auch hier bewährt sich das System der doppeltenDichtung. Allerdings wird statt der üblichen Sekun-därdichtung ein spezieller Silikondichtstoff verwen-det.

    Isolierglas-Scheiben mit freiliegendem Randverbundwerden standardmäßig mit Luftfüllung geliefert. Mit

    einer speziellen Randverbund-Ausbildung (its AH-System) sind auch Argon- und Krypton-gefüllte Iso- lier gläser mit freiliegendem Rand verbund möglich.

    Da bei beschichteten Isolier gläsern im Bereich desRand verbundes die Beschichtung entfernt wird,kann bei freiliegendem Randverbund die Grenzevon beschichtetem und unbeschichtetem Bereich inForm von Farbeffekten in der Fas sade sichtbar wer-den. Dies ist produktionstechnisch und physikalischbedingt und daher kein Reklamationsgrund.

    6.10.6 Durchbiegungsbegrenzungenvertikaler Einbau geneigter Einbau

    nach DIN 18008

    Linienförmige Lagerung l/200 für Monover- l/200 für Monover-glasung glasung(Einfachglas/VG/VSG); (Einfachglas/VG/VSG);l/200, maximal l/200, maximal15 mm, für MIG 15 mm, für MIG

    frei l/100 1) für Monoverglasung l/100 für Monoverglasungund MIG l/200, max. 15 mm, für MIG

    Gebrauchstauglichkeitskriterium für linien-förmige Lagerung bei Monoglas & MIG l/100 2) l/100 2)bezogen auf die Scheibenmitte

    Die zulässigen Durchbiegungen gelten für die ungünstigste Laststellung.1) Wegen ausschließlicher Kurzzeitbelastung keine Begrenzung der absoluten Durchbiegung2) Auf diese Anforderung kann verzichtet werden, wenn nachgewiesen wird, dass infolge Sehnenverkürzung

    eine Mindestauflagerbreite von 5 mm auch dann nicht unterschritten wird, wenn die gesamte Sehnen-verkürzung auf nur ein Auflager angesetzt wird.

  • 334

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.7

    6.10.7 Stoßfugenausbildung bei Isolierglas

    Werden vertikal oder geneigt eingebaute Verglasun-gen aus Isolierglas in ihrer Ebene oder in einem Win-kel direkt nebeneinander ohne jeglichen Einstand ineinem Glasfalz verglast, d. h., die Isolierglas-Ein heitenwerden stumpf gestoßen, sind folgende konstruktiveHinweise zu beachten:

    x Fugengeometrie:Fugenbreite b ≥ 8 mmFugentiefe t ≈ 0,5 • b, mindestens 6 mm

    x Ein Dampfdruckausgleich der Randverbundzonebei nicht mit Dichtstoff vollsatt ausgefülltem Fugenraum ist zu gewährleisten.

    x Die Materialverträglichkeit von Dichtstoff mit Rand- ver bundmaterial und Folie ist sicherzustellen.

    x Stoßverbindungen werden in der Regel bei der sta-tischen Berechnung nicht berücksichtigt. Soll dieStoßfuge statische Funktionen übernehmen, isteine entsprechende Dimensionierung notwendig.

    x DIN 18361, Abs. 3.5, findet für diese Isoliervergla-sung keine Anwendung.

    x Die Verarbeitungs- und Anwendungshinweise derDichtstoffhersteller, die entsprechenden Regeln derTechnik sowie das Merkblatt V 0.7 „Glasstöße undGanzglasecken in Fernster und Fassaden“ vom VFFsind zu beachten (s. Kap. 7.3.14).

    6.10.8 Kleinformatige Isolierglasscheiben

    Unter „kleinformatig“ sind alle Isolierglas-Elemente miteiner Kantenlänge von < 50 cm (2fach-Isolierglas)und < 70 cm (3fach-Isolierglas) anzusehen.

    Bei derartigen Scheiben sind die Biegebelastung desGlases so wie die Beanspruchung des Randverbundsgegenüber normalformatigem Isolierglas er höht.

    Bei der Isolierglas-Fertigung wird der Scheibenzwi-schenraum hermetisch abgeschlossen, d. h., die amjeweiligen Produktionsort vorhandenen Luftdruck-und Temperaturbedingungen werden im SZR einge-schlossen.

    Durch Temperatur- und Luft druck schwankungen (z. B. bei Wetterveränderung oder bei Transport ineine andere geographische Höhe) verändern sichauch die Druckverhältnisse im SZR.

    Dies führt zu Spannungen im Glas und im Randver-bund. Bei großformatigen Scheiben können dieseSpannungen durch Scheibendeformation abgebautwer den.

    Bei kleinformatigen Scheiben können Druckänderun-gen je doch nicht durch Scheiben deformation abge-baut werden, da kleine Scheiben sich inScheibenmitte weniger durchbiegen können.

    Dies führt zu großen Span nungen im Glas und imRand verbund. Bei asymmetrischem Glasaufbau, ver-größertem SZR, z. B. bei Schallschutz-Iso lier-gläsern und 3fach-Isolierglas mit 2 x SZR > 16 mmtreten diese Be lastungen verstärkt auf. Unter ungün-stigen Bedingungen kann dies zum Glasbruch füh-ren.

    Zudem dehnt sich der Randverbund aufgrund derhohen Belastungen derart, dass sich der „Diffusions-spalt“ vergrößert. Dadurch ist die Gefahr der höherenWasser dampf dif fusion gegeben.

    Diesem bei kleinformatigen Iso lierglas-Scheiben auf-tretenden Risiko sollte daher bereits in der Planungs-phase entgegengewirkt werden. So ist zu empfehlen,gemeinsam mit dem Isolierglas-Hersteller die erfor-derliche Dimen sionierung vorzunehmen, wenn nichtgrundsätzlich auf diese Kleinscheiben verzichtet wer-den kann. Als interessante Alter native bietet sich dieWiener Sprosse an, die einer Echt sprossenverglasungoptisch entspricht.

    Bei einem ungünstigen Seiten ver hältnis (≥ 3 : 1)sowie bei großen Scheibenzwischenräumen emp-fiehlt sich bei Iso lierglas, grundsätzlich die bruchge-fährdete(n) Scheibe(n) in ESG auszuführen.

  • 335

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.9

    6.10.9 Wärmedämmglas

    Beschichtetes Wärmedämmglas erhält seine techni-schen Eigenschaften durch die Beschichtung derGlasoberfläche im SZR. Die technischen Daten sindzum Teil von der Einbaulage dieser Schicht abhängig.Daher wird für die Montage auf die richtige Einbau-position durch einen Aufkleber hingewiesen.

    Wird iplus mit Drahtglas gewünscht, entfällt die Be-schaffenheits- und Haltbarkeitsgarantie (s. Kap. 6.1.3).

    Die Kombination von beschichtetem Wärme-dämmglas mit eingefärbten Gläsern erforderteine eingefärbte Scheibe aus ESG oder TVG.

    Beschichtetes Wärmedämmglas ist beim Transportund bei der Lagerung im Freien vor länger anhalten-der Feuchtigkeit oder Sonneneinstrahlung durch ge-eignete Abdeckung zu schützen.

    6.10.10 Sonnenschutz-Isolierglas

    Grundsätzlich erfolgt die Ver glasung von beschichte-tem Son nenschutz-Isolierglas nach den gleichenGrundsätzen wie bei AGC INTERPANE Isolierglas.

    Wegen der erhöhten thermischen Belastung sollteder Glas einstand auf max. 15 mm beschränkt wer-den.

    Sonnenschutz-Isolierglas erhält seine technischenEigen schaften durch die Beschich tung der Glasober-fläche im SZR. Die technischen Daten sind zum Teilvon der Einbaulage dieser Schicht abhängig. Daher

    wird für die Montage auf die richtige Einbaupositiondurch einen Auf kleber hingewiesen.

    Wird Sonnenschutzglas mit Draht glas gewünscht,entfällt die Beschaffenheits- und Haltbarkeitsgarantie(s. Kap. 6.1.3).

    Beschichtetes Sonnenschutz glas ist beim Transportund bei der Lagerung im Freien vor länger anhalten-der Feuchtigkeit oder Sonneneinstrahlung durch ge-eignete Abdeckung zu schützen.

    6.10.11 Schallschutz-Isolierglas

    Die volle Wirksamkeit von ipaphon-Schallschutz-Isolierglas ist nur durch eine optimale Rah menkon-struktion zu erreichen.

    Deshalb nachfolgend einige Empfehlungen zur Ver-glasung:

    x Grundsätzlich unterliegt die Ver glasung vonipaphon-Schallschutz-Isolierglas den gleichenGrundsätzen wie AGC INTERPANE Isolierglas.

    x Bei Verglasungen mit ipaphon-Isolierglas-Einheitenmit Folie muss die Verträglichkeit der verwendetenKomponenten sichergestellt sein.

    x Schallschutzglas hat in der Regel ein hohes Flä-chen gewicht. Deshalb ist auf die Ausführung undStabilität der Rahmen, Beschläge und Klotzung zuachten.

    x Die gute Schalldämmung von ipaphon-Schall-schutzglas kann nur dann voll zur Geltung kom-men, wenn das ge samte Fensterelement incl.Befestigung und Ausführung der Anschlussfugeneine hohe Dichtigkeit aufweist.

    Bei Verglasungssystemen mit Dichtlippenprofilen sinddichte Ecken erforderlich. Ab der Schall schutzklasse 4gemäß VDI 2719 sind zwischen Flügel- und Blend- rahmen zwei Dichtebenen erforderlich, die nachMöglich keit ge gen einander versetzt sein sollten.

    Auf den Bauwerksanschluss ist besonders zu achten.Aus führungshinweise gibt die VDI 2719. Die in dieserRichtlinie und in der DIN 4109 geforderten Vorhalte-maße decken nur Fer ti gungstoleranzen am Fenster- element ab. Durch nicht sorgfältige Montage könnenzusätzliche Einbußen in der Schall dämmung ent-stehen.

    Bei Messungen am Bau werden in diesen Fällen nichtmehr die geforderten Schalldämm-Maße erreicht.

    x Schwachstellen in der Schall dämmung könnendurch das Anbringen von Rollladen käs ten, Brüs-tungen und Lüftungs einrichtungen entstehen.Deren Konstruktion muss auf das gefordete Schall-dämm-Maß der Außen wand abgestimmt sein.

  • 336

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.12 x Generell ist der Aufbau von ipaphon-Schallschutz-glas asy mmetrisch. Die Einbauposition der dickerenScheibe ist für die Funktion des Schallschutzes unerheblich. Jedoch sollte aus statischen und opti-schen Gründen die dickere Scheibe außen ange-bracht werden.

    x Die in der VDI-Richtlinie 2719 angeführten Schall-schutz klas sen und die damit verbundenen Schall-dämmwerte beziehen sich immer auf die

    6.10.12 Sprossen-Isolierglas

    Schweizer Kreuz, Filigransprosse

    Diese Sprossen sind im Schei benzwischenraum (stan-dardmäßig 16 mm) eingebaut, sodass die Scheibenmühe los gereinigt werden können.

    Durch den vergrößerten Schei benzwischenraum (SZR = 16 mm) wird die bei üblichen Sprossen kon-struktionen auftretende raum seitige Tauwasserbil-dung nahezu ausgeschlossen. Unter besonderenBedingungen kann es trotz des verbreiterten SZRgelegentlich zu einem zeitweisen Anliegen der Spros-sen bzw. zu einer leichten Geräuschbildung kommen,was herstellungsmäßig nicht zu vermeiden ist.

    Leichte Farbabweichungen von der RAL-Palette sowiehandwerklich bedingte kleine Un eben heiten an denKreuz punkten können gelegentlich auftreten undsind kein Grund zur Beanstandung.

    Wiener Sprosse

    Passend zu den im SZR eingearbeiteten Profilen wer-den außen vom Verar beiter Spros sen aufgebracht.

    Durch den vergrößerten Schei benzwischenraum (SZR = 16 mm) wird die bei üblichen Sprossen kons -truktionen auftretende raumseitige Tauwasserbildungnahezu ausgeschlossen. Unter besonderen Bedin-gungen kann es trotz des verbreiterten SZR gele-gentlich zu einem zeitweisen Anliegen derAbstandhalter profile bzw. zu einer leichten Ge-räuschbildung kommen, was herstellungsmäßig nichtzu vermeiden ist.

    Leichte Farbabweichungen von der RAL-Palette sowiehandwerklich bedingte kleine Un ebenheiten an denKreuz punkten können gelegentlich auftreten undsind kein Grund zur Beanstandung.

    Empfehlungen für das Auf bringen der aufgeklebtenSprosse:

    x AufbauDie Breite des Klebebandes (z. B. Butylband) ergibtsich aus der Breite der Sprosse.

    Das Klebeband hat die Auf gabe, die Sprosse zu fixie-ren, ein Verrutschen der Sprosse beim anschließen-den Versiegeln zu verhindern und den Min-destabstand von 2 mm zwischen Scheibe undSprosse zu gewährleisten. Dieser Abstand darf nichtunterschritten werden, denn bei einer unterschiedli-chen Durchbiegung von Scheibe zu Sprosse kommtdiesem Zwischenraum eine Pufferwirkung zu. Dop-pel seitig klebendes Teppich band ist nicht geeignet.

    x VerarbeitungshinweisAlle Haftflächen müssen trocken, fett- und staubfreisein. Öl- bzw. Fettrückstände auf der Scheibe oderder Sprosse sind mit geeigneten Lösemitteln zuentfernen.

    Beispiel: Wiener Sprosse

    komplette Fenstereinheit (Glas und Rahmen ein-schließ lich Mauerwerksanschluss).

    x Bekanntlich sind kleinformatige Isolierglas-Scheibenmit ungünstigem Seitenver hält nis hinsichtlich desIsolierglas-Effekts besonders gefährdet. Bei einemSZR >16 mm oder zwei SZR je > 12 mm undeinem ungünstigen Sei ten verhältnis empfehlen wir grundsätzlich ESG für die dünnere Scheibe (s. Kap. 6.4.8).

  • 337

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.13

    6.10.13 Sicherheits-Isolierglas und Alarmglas

    Bei Isolierglas-Kombinationen mit ipasafe-Sicher-heitsglas ESG, TVG und VSG gelten prinzipiell die gleichen Grundsätze für die Verglasung wie bei AGC INTERPANE Isolierglas.

    Für die Verglasung von ipasafe-VSG sind je nachKlassifizierung besondere Bedingungen zusätzlich zubeachten:

    x Die Klotzung schwerer Isolierglas-Einheiten hatunter besonderer Sorgfalt zu erfolgen. Bei Ele-mentgewichten von über 100 kg wird eine Kan-tenbearbeitung der tragenden Kante empfohlen.

    Bei der Auftragserteilung ist daher die tragendeKante zu spezifizieren.

    x Die Klötze sollen eine Shore A-Härte von 60 bis 70aufweisen, um eine punktuelle Kantenbelastung zuvermeiden.

    x Als Verglasungssysteme sind nur Konstruktionenmit dicht stofffreiem Falzraum zugelassen.

    x Die Verträglichkeit des Folien verbunds und der ver-wendeten Verglasungsmaterialien muss sicherge-stellt sein.

  • 338

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.13

    Richtlinie für die Verglasung von ipasafe Alarm 06/13

    1. Beschreibung der Alarmgläser (G 103139)ipasafe Alarm kann in Form von Isolierglas oder Verbund-Sicherheitsglas hergestellt werden.

    1.1 ipasafe Alarm-Isolierglas

    Das ipasafe Alarm-Isolierglas enthält als alarmgebende Einheit eine thermisch vorgespannte Scheibe(ESG) oder ein Verbund-Sicherheitsglas mit einer ESG-Scheibe. Bei beiden Varianten ist die ESG-Scheibe mit einer eingebrannten elektrisch leitenden Alarmschleife versehen.

    Die Alarmschleife befindet sich auf der dem Angriff zugewandten Scheibe der Isolierglaseinheit imScheibenzwischenraum. Die alarmgebende Scheibe ist stets zur Angriffsseite hin einzubauen.

    Wird die ESG-Scheibe an irgendeiner Stelle beschädigt, zerbricht die Scheibe sofort über die gesamteFläche und unterbricht dabei auch die stromführende Alarmschleife.

    Als Folge dieser Unterbrechung der Alarmschleife wird über die angeschlossene Alarmanlage derAlarm ausgelöst.

    1.2 ipasafe VSG-Alarmglas

    Das monolithische ipasafe VSG-Alarmglas besteht aus einer thermisch vorgespannten Scheibe (ESG) miteiner eingebrannten elektrisch leitenden Alarmschleife und mindestens einer weiteren Scheibe aus Float-glas, die in Abhängigkeit von der Einbausituation auch aus Teilvorgespanntem Glas (TVG) bestehen kann.Beide Scheiben sind mittels PVB-Folie zu einer Verbund-Sicherheitsglasscheibe (VSG) verbunden.

    Die ESG-Scheibe von diesem Verbund-Sicherheitsglas ist stets zur Angriffsseite hin einzubauen.

    Wird die ESG-Scheibe an irgendeiner Stelle beschädigt, zerbricht sie sofort über die gesamte Flächeund unterbricht dabei auch die stromführende Alarmschleife.

    Als Folge dieser Unterbrechung der Alarmschleife wird über die angeschlossene Alarmanlage derAlarm ausgelöst.

    Zum Anschluss der ipasafe Alarmgläser an die Alarmanlage befindet sich an der Alarmscheibe eine ca. 30 cm lange vieradrige, flexible und einfarbige Rundleitung entsprechend den Vorgaben der VdS Schadenverhütung GmbH in Köln (VdS).

    Der Querschnitt der Einzeladern beträgt 0,14 mm . Werksseitig ist das Anschlusskabel mit einem Flach-stecker ausgerüstet.

    Optional kann ein ca. 5 m oder 10m langes Verlängerungskabel mit passender Buchse zur elektrischenVerbindung geliefert werden.

    Die elektrischen Widerstände müssen folgende Werte aufweisen:

    6 Ω ± 3 Ω für die Schleife> 20 MΩ zwischen Schleife und Mittelkontakt bzw. Mittelleitern< 1,0 Ω zwischen den Anschlüssen des Mittelkontaktes bzw. den Mittelleitern.

    Jede Scheibe trägt ein Etikett mit dem in der Warenausgangsprüfung gemessenem Schleifenwiderstand.

    Die maximal zulässige Stromstärke für die Alarmschleife ist 0,5 Ampere.

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    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.132. Forderung an Verglasung und Anschluss der Alarmgläser

    x ipasafe Alarmgläser dürfen bei der Lagerung, dem Transport und der Montage nicht auf die Kabel-anschlussstellen gestellt werden.

    x Die Verglasung der Alarm-Isoliergläser hat entsprechend der jeweils gültigen INTERPANE Verglasungs-Richtlinien zu erfolgen und darf nur in Verglasungssystemen mit belüftetem, dichtstofffreiem Falzraumerfolgen. Dies gilt auch für Holzfenster.

    Alle Dichtmaterialien müssen mit den in Kontakt kommenden Materialien verträglich und elektrischnichtleitend sein.

    x Die ESG-Alarmscheibe ist stets zur Angriffsseite hin einzubauen. Scheibenkennzeichnung beachten!

    x Jede ipasafe Alarmscheibe ist vor und nach dem Verglasen durch Messung des elektrischen Widerstandes von Alarmschleife, Mittelkontakt bzw. Mittelleitern sowie bezüglich Erdschluss auf ihreFunktion zu prüfen und mit dem Widerstandswert auf dem Aufkleber zu vergleichen.

    x Der Einbau der Alarmgläser muss so erfolgen, dass eine Demontage von außen nur erschwert möglich ist (Glashalteleisten innen). Wenn dies nicht möglich ist, muss sichergestellt werden, dass dasHerausnehmen der Gläser zur Meldung führt.

    x Alarmgläser müssen – soweit möglich – allseitig gefasst sein. Im Einzelfall vorhandene freiliegendeGlasstöße müssen elektrisch auf Durchgriff mit Hilfswerkzeugen überwacht werden.

    x Alle bauseitigen Kabelverbindungsstellen müssen sicher gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Die Verbindung des Anschlusskabels mit dem Verlängerungskabel im Fassadenbereich erfolgt mit einerFlachsteckerverbindung, die bei sachgerechter Ausführung sicher gegen Feuchtigkeitseinwirkungschützt.

    Vor dem Zusammenfügen von Stecker und Buchse sind der Stopfen bzw. die Kappe zu entfernen.Nach dem Zusammenfügen der Flachsteckerverbindung ist darauf zu achten, dass die an der Buchseangebrachte Verriegelung im Stecker einrastet.

    x Es ist darauf zu achten, dass die obere Eckklotzung nicht im Bereich der Alarmschleife erfolgt. Bei Dreh- bzw. Dreh-/Kippflügel sollte die Alarmschleife deshalb von vornherein an der Bandseite geplantwerden.

    x Beim ipasafe Alarm-Isolierglas darf die Alarmschleife oben rechts oder links bzw. unten rechts oderlinks eingebaut werden. Beim monolithischen ipasafe VSG-Alarmglas darf die Alarmschleife nur obenrechts oder links eingebaut werden.

    Bei der Bestellung muss die Position der Alarmschleife angegeben werden.

    x Das Falzspiel sollte mindestens 7 mm betragen, um ein scharfes Abknicken des Kabels zu vermeiden.An der Isolierglaskante, an der die Alarmschleife positioniert ist, muss die Glasfalzhöhe mindestens 20 mm betragen, damit der Abstandhalter vom Isolierglas nicht in die lichte Fensteröffnung ragt.

  • 340

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.13

    Widerstand R der Schleife 6 Ω ± 3 ΩWiderstand R vom Mittelkontakt/-leiter < 1,0 ΩWiderstand R zwischen der Schleife und dem Mittelkontakt/-leiter > 20 MΩ

    06/13

    ipasafe Alarm II

    verdeckt

    VdS G 103139

    ipasafe Alarm

    VdS G 103139

    x Bei der bauseitigen Kabelmontage sind folgende Punkte zu beachten:

    – Die Anschlussstellen von ipasafe Alarmgläsern dürfen mechanisch nicht belastet werden.

    – Beim Durchgang des Kabels durch Rahmenprofile muss das Kabel vor Beschädigungengeschützt sein (z. B. durch Kabeldurchführungen).

    – Die raumseitige Kabeldurchführung im Rahmenprofil muss abgedichtet werden.

    – Die Kabelführung muss so erfolgen, dass eine nachträgliche Kabelverletzung durch Schrauben, Quet-schungen usw. auszuschließen ist.

    Elektrische Widerstände der Alarmschleife

    VdS-Nr. G 103139

  • 341

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.14

    6.10.14 Brüstungselemente

    Brüstungselemente werden klassifiziert in

    x Brüstungsplatten undx Brüstungspaneele.

    Bei den Brüstungsplatten handelt es sich um ein-scheibige oder zweischeibige (Isolierglas) Vergla-sungselemente, die aus ESG-H bestehen. Verwen-dung finden die Brüstungsplatten bei hinterlüftetenAußenwand kons truk tionen (Kaltfassade).

    Brüstungspaneele bestehen aus ein- oder zweischei-bigen Brüs tungsplatten, die auf der Rück seite miteiner Wärmedämmung versehen sind. Der Einsatz be- reich ist die Warmfassade.

    Allgemeine Forderungen an die Verglasung

    Die Verglasung der zweischeibigen Brüstungsplattenund der Brüstungspaneele hat nach den gleichenGrundsätzen wie bei AGC INTERPANE Isolierglas zuerfolgen. Es ist zu beachten, dass die Verglasungs-elemente allseitig vom Rahmen gefasst sind. Zwei-scheibige Brüstungsplatten können auch zweiseitiggelagert werden. Bei kleinformatigen zweischeibigenBrüstungs ele men ten (< 800 mm) kann eine erhöhteDichtstoffauflage erforderlich werden. Dies hat zurFolge, dass sich der Glaseinstand erhöht. Aus die-sem Grunde ist frühzeitig Abstimmung mit AGC INTERPANE erforderlich.

    Grundsätzlich gelten für alle Brüstungselemente, obein- oder zweischeibig, folgende Maßgaben:

    x Für den Heiß lagerungstest sind die Vorgaben derBauregelliste einzuhalten (s. Kap. 5.13.1).

    x Vor der Montage sind alle Ver glasungselementeauf Kan tenbeschädigungen zu prüfen. Nach DIN18008 dürfen nur thermisch vorgespannte Schei- ben verarbeitet werden, bei denen Kantenbeschä- di gungen nicht tiefer als 15 % der Glasdicke derjeweiligen Einzelscheibe in das Glas volumen ein-greifen.

    x Für die Bemessung der Glas dicke sind die Belas - tungen entsprechend DIN 18 516 Teil 1 heranzu-ziehen, falls nicht objektbezogen erhöhteBelastungen vorgegeben sind. Die Mindestglas-dicke beträgt 6 mm.

    x Die Scheiben müssen zwängungsarm gelagertwerden.

    x Unter Last- und Temperatur einfluss darf kein KontaktGlas/Metall, Glas/Glas oder Glas/Wand auftreten.

    x Die Lagerung muss nach dem Stand der Technikdauerhaft und witterungsbeständig sein. Eine ela-stische Lagerung muss sichergestellt sein. Diese be-steht in der Regel aus Elastomeren.

    x Der Abstand zwischen Falzgrund und Scheiben-kante beträgt mindestens 5 mm.

    x Bei einer Lagerung mit Versiegelung auf Vorlege-band muss die Dicke der beidseitigen Dichtstoff-vorlage mindes tens jeweils 4 mm betragen.

    Zusätzliche Anforderungen an die Verglasungvon Brüs tungsplatten – einscheibig – nach DIN18516 Teil 4

    x Bei allseitiger Lagerung der Brüstungsplatten be-trägt der minimale Glaseinstand 10 mm.

    x Bei zwei- oder dreiseitiger linienförmiger Scheiben -lager ung muss der Glaseinstand mindestens derGlasdicke +1/500 der Stützweite entsprechen(Mindestglasein stand 15 mm).

    Ein Verrutschen der Brüs tungsplatte muss durch Dis tanzklötze verhindert werden.

    Evtl. produktionsbedingte Aufhängepunkte bei ESG müssen sich an einer gelagerten Kante befinden. Hierauf muss bei Auftrags erteilung seitens des Bestel lers vorab hingewiesen werden.

    Bei Lagerung mit freier unterer Kante muss die Brüstungs platte unten rechts und links unterstütztsein. Die Glas auf standsfläche zur Auf nahme der Eigenlast muss rechteckig sein und mindes tens dieAbmessungen „Glas ein stand x Glasdicke“ aufwei-sen. Die Glasauf stands fläche muss eine Shore A-Härte von 60 bis 80 aufweisen.

    x Bei punktförmiger Scheibenlagerung muss die glasüberdeckende Klemmfläche mindestens 1000 mm2 groß sein. Die Glaseinstandstiefe mussmindestens 25 mm betragen.

    Bei Halterungen, die im un mittelbaren Scheiben-eckteil angeordnet sind, ist die Klemm fläche asym-metrisch auszubilden. Dabei muss das Verhältnisder Seitenlängen einer die Scheibenecke um- fassenden rechtwinkligen Hal terung mindestens 1 : 2,5 betragen.

    Die Tragfähigkeit kleinerer Klemm flächen ist durch Bau- teil ver suche nach DIN 18516 Teil 1 nachzuweisen.

  • 342

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.15

    6.10.15 Farbabweichungen

    Alle bei Glas-Erzeugnissen verwendeten Materialienhaben rohstoffbedingte Eigenfarben, welche mit zu-nehmender Dicke deutlicher werden können. Um diegesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf Energie- ein sparung zu erfüllen, werden beschichtete Gläsereingesetzt. Auch beschichtete Gläser haben eine Ei-genfarbe. Diese Eigen farbe kann in der Durchsichtund/oder in der Aufsicht, also bei Betrachtung in Reflexion, unterschiedlich erkennbar sein. Schwan-kungen des Farbein druckes sind aufgrund der Glasart,

    des Beschichtungsprozesses, der Beschichtung sowiedurch Veränderung der Glasdicken, des Scheiben-aufbaus und des Betrachtungswinkels möglich undnicht zu vermeiden (s. Kap. 7.3.15).

    Bei Nachbestellungen von be schichteten Gläsern istaus produktionstechnischen Gründen eine absoluteFarbgleichheit nicht immer möglich. Derartige Farb -ab weichungen können nicht als Be anstandung aner-kannt werden.

    Werden punktförmige Klemm halterungen außerhalbder Schei benecken angeordnet, muss die Brüstungs-platte durch eine formschlüssige Verbindung gesi-chert werden.

    Der Abstand einer Scheibenbohrung von der Schei-benkante, gemessen vom Bohrungsrand, muss min-

    destens der 2fachen Scheibendicke, jedoch minde-stens auch dem Lochdurchmesser entsprechen.

    Bei Bohrungen im Scheibeneckbereich dürfen dieRand ab stän de nicht gleich groß sein. Die Maßdiffe-renz muss mindestens 15 mm betragen.

  • 343

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.16

    6.10.16 Glasbruch

    Glas als unterkühlte Schmelze gehört zu den sprödenMa terialien, die keine plastischen Verformungen (wiez. B. Metalle) zulassen. Das Überschreiten der Elasti-zitätsgrenze durch thermische und/oder mechanischeEinwirkungen führt unmittelbar zum Scheibenbruch.

    Aufgrund heutiger Fertigungs methoden werden Eigen span nungen weitestgehend vermieden. Glas-bruch entsteht in der Regel durch Fremdeinflüsse undist deshalb grundsätzlich kein Sachmangel. DasBruchrisiko trägt immer derjenige, in dessen Obhutsich das Glas zum Bruchzeitpunkt befindet. Schüt zenSie daher Ihre Verglasungs-Einheiten durch ge eigneteMaß-nahmen.

    Drahtgläser und absorbierende Gläser in Kombina-tion mit Iso lierglas unterliegen aufgrund ihrer beson-deren physikalischen Eigenschaften beimechanischen und thermischen Belas tungen einer er-höhten Bruch gefahr. Die nachstehenden Emp fehlun-gen sollten daher Beach tung finden.

    Absorbierende Gläser nehmen Sonnenstrahlung stär-ker auf als normal helle Gläser. Dabei werden Wär-mespan nungen erzeugt, die durch

    x Kühlwirkungen von Abdeckungen des Glases undvon Schlagschatten sowie durch

    x Wärmestau infolge unzureichender Hinterlüftungentstehen.

    Diese Spannungen können unter ungünstigen Vor-aussetzungen zu Einläufen vom Scheibenrand herführen.Deswegen müssen, insbesondere bei Verglasungen,die direkt besonnt werden, folgende Hin weise be-achtet werden:

    x Die Gläser sollen schattenfrei oder ganz beschat-tet sein.

    x Eine ausreichende, unbehinderte Hinterlüftung istsicherzustellen.

    x Das Rahmenmaterial und die Halteleisten solltendem Ab sorptionsgrad des Glases angepasst sein.

    x Die Dehnungs- und Bewegungsmöglichkeiten derGläser müssen erhalten bleiben. Einspannung musszuverlässig vermieden werden.

    Lassen sich im speziellen An wendungsfall bei Ver-glasungen die genannten Kriterien nicht einhalten,kann die erhöhte Bruch gefahr bei absorbierendenGläsern durch die Verwendung von vorgespanntemGlas gemindert werden.

    Außenscheibe bei Zweifach- und Dreifach-Isolierglas

    Bei einer Energieabsorption ≥ 55 % bzw. ≥ 50 % beivon der Vertikalen (90 °) abweichender Neigungempfehlen wir, die Scheibe vorzuspannen, um das Ri-siko eines thermischen Bruchs zu vermeiden, dabeihandelt es sich um keine feste Grenze, sondern umeinen Grenzbereich.

    Mittelscheibe bei Dreifach-Isolierglas

    Bei einer Energieabsorption der Mittelscheibe von ≥ 10 % wird eine Ausführung in ESG, ESG-H oderTVG empfohlen. Bei einer Einbausituation mit erhöh-ter thermischer Belastung (z. B. raumseitig ange-brachte Rollos oder witterungsseitig vorgeseheneJalousien, reduzierter äußerer oder innerer Wärme-abgabe) oder stark asymmetrischen Glasaufbauten(SZR und/oder Glasdicken) sind gesonderte Betrach-tungen und/oder Berechnungen notwendig. Dabeihandelt es sich um keine feste Grenze, sondern einenGrenzbereich.

    Zusätzlich sollte bei kleinformatigen Scheiben miteinem SZR > 16 mm oder zwei SZR je > 12 mm undeinem ungünstigen Seitenverhältnis bei asymmetri-schem Scheibenaufbau die dünnere Scheibe aus ESGbestehen.

    Im Einzelfall steht die anwendungstechnische Bera-tung von AGC INTERPANE gerne zur Beurteilung derEinbausituation zur Verfügung.

  • 344

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.17

    6.10.17 Oberflächenschäden am Glas

    Oberflächenschäden am Glas können durch mecha-nische, thermische und chemische Ein wir kungen ent-stehen.

    Verätzungen durch alkalische Einwirkungen

    Durch Mörtelspritzer, Zement schlämme und Auswa-schungen aus Faserzementplatten bzw. unbehandel-ten Betonober flächen können alkalische Bestandteileauf Glasoberflächen gelangen, die zu Verätzungender Glas elemente führen.

    Insbesondere im Bauzustand sind bereits eingebauteVerglasungseinheiten vor derartigen Einwirkungen zuschützen. Während frische Mörtelspritzer und nochnicht abgebundene Zementschlämme mit Wasserentfernt werden können, sind im günstigsten Fall diedurch Verätzungen eingetretenen Glasschäden durchspezielle Putzmittel, wie Essigsäure, Schlämmkreideund Ceroxid, zu entfernen. Langzeitschäden sind inder Regel nicht mehr behebbar. Es ist auch darauf zuachten, dass sich auf Position 1 Funktionsschichtenbefinden können. Hierzu sind besondere Reini-gungsvorschriften zu beachten.

    Schweißperlen bzw. Funken durch Schleif- undTrenn scheiben

    Wenn in der Nähe von Glas flächen Schweiß- oderSchleif arbeiten durchgeführt werden, kann es zu nichtmehr zu entfernenden Einbränden von Schweiß- bzw.glühenden Schleifpartikeln kommen.

    Fassadenreinigungsmittel

    Häufig sind Fassaden – vor allem Mauerwerk – wäh-rend des Baufortganges stark verunreinigt. Auch kannes zu Aus blühungen kommen. Zur Rei ni gung der Flä-chen werden dann häufig flusssäurehaltige Fas saden -steinrei niger verwendet, deren Bestand teile dieGlas oberfläche verätzen können. Dies kann durch Ab- decken der Gläser mit Folie verhindert werden.

    Instandhaltungsarbeiten

    Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen werden fürInstandhaltungsarbeiten möglicherweise folgendeMittel wie z. B. Beizen, Holzschutzmittel, Fassaden-versiegelung oder Mittel gegen Schimmel- und Pilz-befall verwendet. Die Glasoberflächen können durchdie chemischen Bestandteile dieser Mittel angegrif-fen werden. Die Herstellerangaben sind zu beachten.

    Schlierenbildung durch Abrieb von Verglasungsdichtstoffen

    Durch die Verwendung von ungeeigneten Dichtstof-fen kann es bei der Reinigung zu Abrieb kommen,der sich in Form einer Schlierenbildung auf der Schei-benoberfläche, in der Regel neben der Scheibenver-siegelung, zeigt.

    Vor den genannten Einflüssen ist das Glaselement zuschützen, da Beanstandungen dieser Art bauseitig zuvertreten sind.

    Schutzmaßnahmen können infolge der Verschieden- artigkeit der Ursachen nicht generell aufgeführt wer-den. Sie sind in jedem einzelnen Fall zu beurteilen, zuveranlassen und bereits in der Planung zu berück-sichtigen.

  • 345

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.10.18

    6.10.18 Verbundglas mit freiliegender Glaskante

    Für Anwendungsbereiche mit freiliegender Glaskantedürfen Verbundglas und Verbund-Sicherheitsglas nurmit

    x gesäumter Kante,x geschliffener Kante,x polierter Kante oder x Gehrungskante

    verwendet werden.

    Die gewünschte Kantenqualität ist bei der Bestellungvorzugeben. Optische Effekte an der Abstellkantesowie Folienreste im Saumbereich und Folienüber-stände bei VSG-Festmaßen sind fertigungstechnischnicht vermeidbar.

    Bei Außenverglasungen mit permanenter Feuchte-belastung der Folie an der Glaskante können in einer

    Randzone von ungefähr 15 mm optische Verände-rungen auftreten. Diese Veränderungen sind zulässig.

    Um diesen optischen Effekt zu unterbinden, sollte dieKonstruktion so ausgeführt werden, dass eine per-manente Feuchtebelastung der Folie auf der Glas-kante konstruktiv oder durch eine ausreichendeBelüftung vermieden wird. Im Bereich von Vordächernkann dies z. B. durch eine Ausführung in Form einesStufenverbund-Sicherheitsglases erfolgen.

    Um die Eigenschaften des Verbundglases über dengesamten Nutzungszeitraum zu erhalten, ist einefachgerechte Reinigung der Glaskanten in geeigne-ten Zeitintervallen Voraussetzung.

    6.10.19 Werterhaltung

    Alle Baustoffe, wie Fenster rahmen, Anstriche, Dicht-stoffe bzw. Profildichtungen, unterliegen einem natürlichen Alter ungsprozess.

    Zur Aufrechterhaltung der Her stellergarantie und zurVer längerung der Lebensdauer des Isolierglases ist esunumgänglich, regelmäßige Funktions prüfungendurchzuführen. Alle notwendigen Wartungsarbeiten,wie Erneuerung des Fenster rahmenanstrichs, Über-

    prüfung der Dichtungs- und Klebefugen, der Lüf-tungs- und der Dampfdruck ausgleichs öffnungenusw., müssen rechtzeitig und regelmäßig vorgenom-men werden.

    Insbesondere ist zur Werterhaltung der Isoliergläsereine regelmäßige Reinigung empfehlenswert (s. Kap.7.3.9).

  • 346

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.11

    6.11 Richtlinie zum Umgang mit Mehrscheiben-Isolierglas

    Richtlinie zum Umgangmit Mehrscheiben-Isolierglas

    Schwerpunkt: Transport, Lagerung und Einbau

    BF-Merkblatt 002 / 2008

  • 347

    VERGLASUNGSRICHTLINIEN

    6.11

    0.0 Einleitung

    Ein Mehrscheiben-Isolierglas besteht ausmindestens zwei Glasscheiben, die übereinen Randverbund miteinander verbun-den sind, der den eingeschlossenenScheibenzwischenraum gegen das Um-feld hermetisch abschließt.

    Mehrscheiben-Isolierglas ist eine voll kon-fektionierte Komponente zur Verwendungim Bauwesen, mit durchgehend linienför-miger, mindestens zweiseitiger Lagerung[1]; [2].Der Hersteller des Fensters oder der Fas-sade ist grundsätzlich für die Funktions-fähigkeit seines Produktes bei bestim-mungsgemäßem Gebrauch verantwortlich.

    Diese Richtlinie setzt voraus, dass derTransport, die Lagerung und der Einbaunur von fachkundigen Personen durchge-führt werden.

    1.0 Geltungsbereich

    Diese Richtlinie gilt für:� Transport� Lagerung� Einbauzur Verwendung von Mehrscheiben-Isolierglas nach EN 1279.

    Diese Richtlinie beschreibt die notwendi-gen Maßnahmen, um die Dichtheit bzw.Funktionsfähigkeit des Randverbundesdauerhaft zu erhalten. BauphysikalischeFunktionen, mechanische Eigenschaften,Einbauten im Scheibenzwischenraum, opti-sche Merkmale sowie Glasbruch sind nichtGegenstand dieser Richtlinie.Diese Richtlinie ist rechtsverbindlich, wennder Mehrscheiben-Isolierglas-Herstelleroder Vertragspartner in den AGBs auf sieBezug nimmt oder sie für den Einzelfall ver-einbart. Sie ersetzt nicht Normen, einge-führte technische Regeln oder gesetzlicheBestimmungen zum Einsatz von Mehr-scheiben-Isolierglas. Einige wesentlicheFachinformationen sind am Ende dieserRichtlinie aufgelistet.

    b

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    Richtlinie zum Umgangmit Mehrscheiben-Isolierglas

    2.0 GrundsätzlicheForderungen

    Der Randverbund darf nicht beschädigtwerden. Sein Schutz ist unbedingte Vor-aussetzung für die Aufrechterhaltung derFunktion. Sämtliche schädigenden Ein-flüsse sind zu vermeiden. Dies gilt ab demTag der Lieferung für Lagerung, Transportund Einbau.

    Schädigende Einflüsse können unteranderem sein:� andauernde Wasserbildung auf dem .

    Randverbund� UV-Strahlung� außerplanmäßige mechanische . . . . .

    Spannungen� unverträgliche Materialien� extreme Temperaturen.

    (Bild 1)Der Bereich ‘a’ (seitliche Glasrandab-deckung zur Wetterseite) ist die Höhe, dievom Glasrand bis an den Durchsichtbe-reich des Isolierglases verläuft.

    Unabhängig von Norm-Anforderungen anden Glaseinstand muss verhindert werden,dass im eingebauten Zustand natürlichesTageslicht auf die Bereiche ‘a’ oder ‘b’einwirken kann.Gegebenenfalls ist das Mehrscheiben-Isolierglas mit einem ‘UV-beständigenRandverbund’ zu bestellen bzw. der Rand-verbund vor UV-Strahlung zu schützen.

    (Bild 1)

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    6.11

    3.0 Transport, Lagerungund Handhabung

    Üblich ist der Transport auf Gestellenoder mit Kisten.

    3.1 Transport auf GestellenDie Glasscheiben sind auf den Gestellenfür den Transport zu sichern. Dabei darfdurch die Sicherungseinrichtung kein un-zulässiger Druck auf die Glasscheibeneinwirken.

    3.2 Transport mit KistenFür Kisten als Leichtverpackungen, dienicht für die Einwirkung von statischenoder dynamischen Lasten ausgelegt sind,ist im Einzelfall sorgfältig zu prüfen, wiedie Handhabung der Kisten erfolgen kannoder z. B. Transportseile verwendet wer-den können.

    Die Lagerung oder das Abstellen darf nurin vertikaler Lage auf geeigneten Gestellenoder Einrichtungen erfolgen.Wenn mehrere Scheiben gestapelt wer-den, sind Zwischenlagen (z. B. Zwischen-papier, Zwischenpuffer, Stapelscheiben)notwendig.Generell ist Mehrscheiben-Isolierglasam Bau vor schädigenden chemischenoder physikalischen Einwirkungen zuschützen.Mehrscheiben-Isoliergläser sind im Freienvor länger anhaltender Feuchtigkeit oderSonneneinstrahlung durch eine geeignete,vollständige Abdeckung zu schützen.

    4.0 Einbau

    Jedes gelieferte Glaselement ist vor demEinbau auf Beschädigung zu überprüfen.Beschädigte Elemente dürfen nicht verar-beitet werden.Mehrscheiben-Isoliergläser sind im Regel-fall ausfachende Elemente, d. h. ohne tra-gende Funktion. Ihr Eigengewicht und dieauf sie einwirkenden äußeren Lasten müs-sen an den Rahmen oder die Glashalte-konstruktion weitergegeben werden.Abweichende Verglasungssysteme, wiez. B. punktförmig gehaltene oder geklebteSysteme, werden von dieser Richtlinienicht erfasst. An sie werden ggf. weiterge-hende Anforderungen bezüglich der Rand-verbund-Konstruktion gestellt.

    5.0 Klotzung

    Der Verglasungsklotz ist die Schnittstellezwischen Glas und Rahmen. Die Klotzungs-technik wird in [3] dargelegt.

    Verglasungsklotz

    Die Klotzung soll einen freien Glas-Falz-raum zur Aufrechterhaltung des Dampf-druckausgleiches (Langzeitkondensation),der Belüftung und ggf. der Entwässerunggewährleisten. Generell sind beim Einbauvon Mehrscheiben-Isoliergläsern geeigneteVerglasungsklötze bzw. Klotzbrücken zu ver-wenden. Es müssen alle Scheiben einesMehrscheiben-Isolierglases nach den an-erkannten Regeln der Technik [3] geklotztwerden. Die Anordnung, Materialien, Grö-ße und Form werden in Richtlinien [3] oderdurch Aussagen der Klotzhersteller festge-legt.Klötze können aus geeignetem Holz, ge-eignetem Kunststoff oder anderen geeig-neten Materialien hergestellt sein, müs-sen eine ausreichende, dauerhafte Druck-festigkeit besitzen und dürfen an denGlaskanten keine Absplitterungen verur-sachen.Klötze dürfen ihre Eigenschaften und diedes Mehrscheiben-Isolierglases im Nut-zungszeitraum nicht funktionsmindernddurch die verwendeten Dicht- und Kleb-stoffe sowie durch Feuchtigkeit, extremeTemperaturen oder sonstige Einflüsse,verändern.

    (Bild 2)

    BF-Merkblatt 002 / 2008

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    6.0 MechanischeBeanspruchungen

    Im eingebauten Zustand wirken auf dasMehrscheiben-Isolierglas dynamische undDauerlasten aus Wind, Schnee, Menschen-gedränge etc. ein. Diese Lasten werden indie Auflagerprofile (Rahmen) eingeleitet,wodurch eine Durchbiegung der Auflager-profile und des Glasrandes erfolgt.Diese Durchbiegung führt zu Scherkräftenim Randverbund des Mehrscheiben-Isolier-glases. Damit die dauerhafte Dichtheitdes Randverbundes nicht gefährdet ist,sind folgende Begrenzungen zu beachten:

    Die Durchbiegung des Mehrscheiben-Isolierglas Randverbundes senkrecht zurPlattenebene im Bereich einer Kante darfbei maximaler Belastung nicht mehr als1/200 der Glaskantenlänge betragen, je-doch max. 15 mm. Die Rahmen müssendafür ausreichend bemessen sein.

    7.0 Glasfalz, Abdichtung undDampfdruckausgleich

    Es haben sich Verglasungssysteme be-währt, die den Glasfalzraum vom Raum-klima trennen. Für mitteleuropäischeVerhältnisse erfolgt eine Glasfalzraum-Belüftung zur Wetterseite. Der Luftaus-tausch von der Raumseite in den Glasfalz-raum ist weitgehend zu verhindern.

    8.0 Normen, Richtlinien,Regelwerke(in ihrer jeweils gültigen Fassung)

    [1] TRAV – Technische Regeln zurVerwendung von absturzsichern-den Verglasungen, DIBt Berlin

    [2] TRLV – Technische Regeln zurVerwendung von linienförmig ge-lagerten Verglasungen, DIBt Berlin

    [3] Technische Richtlinie Nr. 3 desInstituts des Glaserhandwerks,Hadamar

    [4] Technische Richtlinie Nr. 17 desInstituts des Glaserhandwerks,Hadamar

    [5] EN 1279-5, Glas im Bauwesen,Mehrscheiben-Isolierglas, Kon-formitätsbewertung

    [6] DIN 18545-1, Abdichten vonVerglasungen mit Dichtstoffen;Anforderungen an GlasfalzeVerglasungen mit Dichtstoffen

    [7] DIN 18545-3, Abdichten vonVerglasungen mit Dichtstoffen;Verglasungssysteme

    [8] Beanspruchungsgruppen für dieVerglasung von Fenstern,ift- Richtlinie VE 06/01

    [9] Richtlinie zur Beurteilung dervisuellen Qualität von Glas für dasBauwesen, BundesverbandFlachglas, Troisdorf

    [10] Merkblatt zur ‘Reinigung von Glas’,Bundesverband Flachglas,Troisdorf

    BF-Merkblatt 002 / 2008

    www.bundesverband-flachglas.de

    Bundesverband Flachglas e.V.

    Mülheimer Straße 1

    53840 Troisdorf

    Dieses Merkblatt wurde erarbeitet von: Bundesverband Flachglas e.V. · Mülheimer Straße 1 · D-53840 Troisdorf

    Unter Mitwirkung von: Bundesinnunsverband des Glaserhandwerks, Hadamar · Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg, Karlsruhe · Verband der Fenster-

    und Fassadenhersteller, Frankfurt · Flachglas MarkenKreis GmbH, Gelsenkirchen · Gluske-BKV GmbH, Wuppertal · Interpane Glas Indusrie AG, Lauenförde · Isolar-Glas-

    Beratung GmbH, Kirchberg · Pilkington Deutschland AG, Gladbeck · Schollglas GmbH, Barsinghausen · Glas Trösch GmbH, Nördlingen

    © Bundesverband Flachglas e. V. Einem Nachdruck wird nach Rückfrage gerne zugestimmt. Ohne ausdrückliche Genehmigung ist es jedoch nicht gestattet, die Ausarbei-

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