Vergleich der Gewichtsentwicklung von Ziegenkitzen in ... · PDF fileMDS...
Transcript of Vergleich der Gewichtsentwicklung von Ziegenkitzen in ... · PDF fileMDS...
UNIVERSITÄT KASSEL
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Bachelorarbeit
Vergleich der Gewichtsentwicklung von Ziegenkitzen in Weidemastverfahren mit zwei Kraftfutterintensitäten und Betrachtung
der Wirtschaftlichkeit der Verfahren
im Fachgebiet Ökologische Schaf- und Ziegenhaltung
1. Betreuer: Dr. Gerold Rahmann
2. Prüfer: Prof. Detlev Möller
vorgelegt von Susanne Bohl,
Matrikelnr.: 30208623
Wintersemester 2013/2014
Witzenhausen, 06.01.2014
InhaltsverzeichnisI. Tabellenverzeichnis.............................................................................................................................II. Abbildungsverzeichnis.......................................................................................................................III. Abkürzungsverzeichnis.....................................................................................................................1. Einleitung.........................................................................................................................................12. Literaturübersicht.............................................................................................................................2
2.1 Ziegenfleischproduktion in Deutschland...................................................................................22.2 Eignung von Ziegen für die Landschaftspflege.........................................................................5
3. Tiere, Material und Methoden..........................................................................................................83.1 Aufzucht der Versuchslämmer...................................................................................................83.2 Gesundheit und Tierverluste......................................................................................................93.3 Versuchsaufbau und Ablauf.....................................................................................................10
3.3.1 Grüngutprobe ..................................................................................................................123.3.2 Schlachtung .....................................................................................................................13
3.4 Statistik....................................................................................................................................143.5 Kalkulationen zur Wirtschaftlichkeit der Verfahren................................................................14
3.5.1 Modell für die Organisation der Ziegenlämmermast.......................................................143.5.2 Beschreibung der Produktionsverfahren für die Modellkalkulation................................163.5.3 Modellkalkulation............................................................................................................18
4. Ergebnisse.......................................................................................................................................214.1 Gewichtsentwicklung und Mastleistung..................................................................................21
4.1.1 Futterverbrauch ...............................................................................................................214.1.2 Mastdauer und Verlauf der Gewichtsentwicklung ..........................................................214.1.3 Tageszunahme .................................................................................................................244.1.4 Schlachtkörpergewicht.....................................................................................................244.1.5 Ausschlachtung................................................................................................................25
4.2 Ergebnisse der Modellkalkulation...........................................................................................265. Diskussion......................................................................................................................................31
5.1 Einordnung der Ergebnisse des Mastversuches.......................................................................315.2 Können die vom Handel geforderten 12 kg Schlachtgewicht auch unter den Bedingungen in der Landschaftspflege erreicht werden?........................................................................................335.3 In welchem Verfahren rechnet sich die Lämmermast?............................................................345.4 Wie kann die Lämmermast organisiert werden?......................................................................37
6. Zusammenfassung..........................................................................................................................407. Fazit................................................................................................................................................428. Literatur..........................................................................................................................................439. Anhang............................................................................................................................................45
I. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Varianten des Mastversuches.............................................................................................11Tabelle 2: Kraftfutterration je Tier und Tag (verändert nach Bender et al. 2013)..............................11Tabelle 3: Personalaufwand in den Produktionsverfahren.................................................................17Tabelle 4: Mastleistung und Ergebnisse der Varianzanalyse der Ziegenlämmer................................25Tabelle 5: Mastleistung und Ergebnisse der Varianzanalyse der Bocklämmer .................................26Tabelle 6: Modellhafte Produktionsverfahren in der Ziegenlammfleischproduktion........................26Tabelle 7: Leistungen der Produktionsverfahren (eigene Berechnungen)..........................................27Tabelle 8: Gewinn des Betriebszweiges (eigene Berechnungen).......................................................27Tabelle 9: Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis (eigene Berechnungen).....................................28Tabelle 10: Erfolgskennzahlen bei 13,20 €/kg SG (ceteris paribus)..................................................29
AnhangTabelle 11: Produktionsdaten der kalkulierten Verfahren ..................................................................45Tabelle 12: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Öko-Standard" bei 7€/kg SG..............................46Tabelle 13: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Öko-Standard" bei 13,20 €/kg SG......................47Tabelle 14: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Landschaftspflege" bei 7 €/kg SG......................48Tabelle 15: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Landschaftspflege" bei 13,20 €/kg SG...............49
II. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ziegenlämmer der Gruppe KF40, im Hintergrund Futterkral und Hütte.....................11Abbildung 2: Waage...........................................................................................................................12Abbildung 3: Gewichtsentwicklung weibliche BDExBDE-Lämmer.................................................22Abbildung 4: Gewichtsentwicklung weibliche BDExBure-Lämmer.................................................22Abbildung 5: Gewichtsentwicklung der männlichen BDExBDE-Lämmer.......................................23Abbildung 6: Gewichtsentwicklung der männlichen BDExBure-Lämmer........................................23Abbildung 7: Gewinn und Betriebszweigergebnis für die gesamte Herde bei 7 €/kg SG.................28Abbildung 8: Gewinn und Betriebszweigergebnis für die gesamte Herde bei 13,20 €/kg SG..........29
III. Abkürzungsverzeichnis
a Jahr
AK Arbeitskraft
Akh Arbeitskraftstunde
BDE Bunte Deutsche Edelziege
BDEKF0 Variante BDExBDE ohne Zufütterung
BDEKF40 BDExBDE mit Zufütterung
BuKF0 Variante BDExBure ohne Zufütterung
BuKF40 Variante BDExBure mit Zufütterung
Bu Burenziege
°C Grad Celsius
ebd. ebenda
€ Euro
g Gramm
GV Großvieheinheit
h Stunde
ha Hektar
KF Kraftfutter
KF0 Variante ohne Kraftfutterzufütterung
KF40 Variante mit 40% Kraftfutterzufütterung
kg Kilogramm
km Kilometer
kW Kilowatt
LSP „Landschaftspflege“-Verfahren
LUFA Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt
m Meter
m² Quadratmeter
MDS Magen-Darm-Stronguliden
ME Metabolische Energie
MJ Megajoule
ml Milliliter
NaCl Natriumchlorid
ÖS „Öko-Standard“-Verfahren
SG Schlachtgewicht
TP Tierplatz
(TP*a) Tierplatz und Jahr
vgl. vergleiche
1. Einleitung
Die Aufzucht und Mast von Ziegenkitzen aus Öko-Milchziegenbetrieben gestaltet sich
wirtschaftlich gesehen schwierig. Es gibt etwa 20000 Öko-Milchziegen in Deutschland (RAHMANN
2013, S. 1). Pro Jahr werden als Koppelprodukt der Ziegenmilcherzeugung zwei Lämmer je Ziege
geboren, wovon nur rund 20 % als Nachzucht für die Milchziegenherde benötigt werden (GALL
2001, S. 208). Bereits in der Aufzucht übersteigen die Kosten in der Regel die möglichen Erlöse
(ZENKE ET AL. 2008, S. 23, 26). In Deutschland hat der Ziegenfleischverzehr keine Tradition und die
Nachfrage ist gering und saisonal geprägt (Osterlämmer) (KORN ET AL. 2007, S. 16). Es gibt
außerdem keinen amtlich notierten Markt (KORN ET AL. 2007, S. 15). Im Vergleich zu
Schaflämmern haben Ziegenlämmer, insbesondere Milchrassen, einen geringeren Fleischansatz und
geringere tägliche Zunahmen (GALL 2001, S. 208).
Aus den genannten Gründen werden die Ziegenkitze oft sehr früh geschlachtet (GALL 2001, S. 209).
Dadurch wird das Potential zur Fleischproduktion jedoch nicht ausgeschöpft (KORN ET AL. 2007, S.
108) und das geringe Schlachtalter der Lämmer wirft einen Schatten auf das Image der
ökologischen Ziegenhaltung. Daher stellt sich die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, die
Ziegenlämmer länger zu mästen und größere Schlachtkörper zu erzeugen. Nach GALL (2001, S.
210) kann die Fleischziegenhaltung auch zur Nutzung von Restflächen interessant sein. Hier stellen
sich die täglichen Zunahmen der Lämmer wahrscheinlich anders als in der Mast mit Kraftfutter dar,
denn auf Naturschutzflächen ist keine Zufütterung erlaubt. Die Einkreuzung einer Fleischrasse kann
zu höheren Schlachtkörpergewichten führen. Möglicherweise kann die Kooperation mehrerer
Betriebe in der Lämmermast ein Lösungsansatz sein (HAMM UND HEID 2012, S. 66).
Im Rahmen dieser Arbeit wurde am Thünen Institut für ökologischen Landbau in Trenthorst ein
Mastversuch mit Ziegenlämmern aus Milchziegenbetrieben durchgeführt. Aus den Verfahren des
Versuches wurden modellhafte Produktionsverfahren in der Ziegenlammfleischerzeugung
entwickelt und im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit miteinander verglichen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob die Mast auf der Weide mit Kraftfutterzufütterung
oder der Einsatz von Lämmerherden in der Landschaftspflege Verfahren darstellen, die eine
wirtschaftliche Erzeugung von Ziegenlammfleisch ermöglichen. Außerdem wird untersucht, ob die
Einkreuzung einer Fleischrasse Vorteile hinsichtlich der Gewichtsentwicklung der Lämmer in
diesen Verfahren bringt.
1
2. Literaturübersicht
In diesem Kapitel wird kurz die Bedeutung der Ziegenfleischproduktion in Deutschland
beschrieben. Dabei wird insbesondere auf die Produktion von Öko-Ziegenlammfleisch aus
Milchziegenbetrieben Bezug genommen. Im zweiten Abschnitt des Kapitels wird die
Einsatzmöglichkeit von Ziegen in der Landschaftspflege dargestellt.
2.1 Ziegenfleischproduktion in Deutschland
Die Ziegenhaltung hat in Deutschland eine geringe Bedeutung und ist daher nicht in der
Agrarstatistik erfasst. Nach RAHMANN gibt es hierzulande rund 120000 Mutterziegen (RAHMANN
2007, S. 24). In der Vergangenheit wurde die Ziege weniger als landwirtschaftliches Nutztier
eingesetzt, sondern war bis weit ins letzte Jahrhundert hinein Milch- und Fleischlieferant der armen
Leute (RAHMANN 2007, S. 24). So kommt das Image des „Arme-Leute-Essens“ zustande (RAHMANN
2007, S. 25). Die ökologische Ziegenhaltung bildet mit rund 20000 Milchziegen auch heute noch
eine „Nische in der Nische“ (ZENKE ET AL. 2008, S. 22). Während die Milchziegenhaltung auf
Grund der steigenden Nachfrage nach Ziegenmilchprodukten in der Regel erwerbsorientiert
ausgerichtet ist (KORN ET AL. 2007, S. 11), findet die Fleischziegenhaltung in geringem Umfang in
extensiver Form im Nebenerwerb oder in der Hobbyhaltung statt (KORN ET AL. 2007, S. 128).
Die ökologische Milchziegenhaltung findet hauptsächlich auf Familienbetrieben statt (HESSE, S.
65). Eine Milchziege gebärt während der jährlichen Ablammsaison zwischen Januar und März in
der Regel Zwillinge. Das heißt, dass pro Jahr ca. 40000 Öko-Ziegenlämmer als Koppelprodukt zur
Ziegenmilch entstehen. Im Gegensatz zur Vermarktung der Milch ist die Vermarktung der Lämmer
problematisch und die Produktion von Ziegenlammfleisch ist wegen des hohen Marktwertes der
Milch teuer (RAHMANN 2007, zitiert nach: ZENKE ET AL. 2009, S. 384).
Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden von HESSE Erhebungen zur Milchziegenhaltung in
Deutschland durchgeführt. Bezüglich der Lämmeraufzucht wurde herausgefunden, dass 48% der
befragten Betriebe die Lämmer als Milchlämmer schlachten und nur 13% der Betriebe Mastlämmer
halten (HESSE 2002, S. 57). Milchlämmer sind höchstens 3 Monate alt, bis zu 14 kg schwer und
wurden hauptsächlich mit Milch gemästet (GALL 2001, S. 199). Da sich die Haltung von
2
Mastlämmern nicht rechnet, werden Lämmer aus der Milchziegenhaltung oft bereits mit 8-15 kg
Lebensgewicht vermarktet (KORN ET AL. 2007, S. 15). Auch die Tatsache, dass die Lämmeraufzucht
mit den Arbeitsspitzen in der Milchproduktion kollidiert, führt dazu, dass die Betriebe bestrebt sind
die Lämmer schnellstmöglich zu vermarkten (KORN ET AL. 2007, S. 108). Einige Betriebe
verschenken ihre Lämmer sogar oder geben sie an konventionelle Mäster, z.B. nach Frankreich
(RAHMANN ET AL. 2013, S. 1). Laut ZENKE vermarkten 73% der Betriebe ihre Lämmer ab Hof,
meistens als ganze oder halbe Schlachtkörper (ZENKE ET AL. 2008, S. 27).
Untersuchungen zur ökologischen Ziegenfleischproduktion, die von ZENKE durchgeführt wurden
geben Aufschluss über die Verfahren in der Lammfleischproduktion: Von 6277 Lämmern wurden
1095 für die Nachzucht gehalten, 2.602 als Milchlämmer und 933 als Mastlämmer selber
geschlachtet und verkauft. 1.582 Lämmer wurden an meist konventionelle Mäster verkauft oder
sogar verschenkt (65 Lämmer) (ZENKE ET AL. 2009, S. 386). Rechnerisch müssten von den 4355
Milchziegen, die auf den befragten Betrieben gehalten werden 8710 Lämmer vorhanden sein (zwei
Lämmer pro Ziege). Es wurden jedoch nur 6277 Lämmer angegeben, was bedeutet, dass 28% der
Lämmer fehlen (ZENKE ET AL. 2009, S. 387). Das Bild, dass sich auf Grund der genannten Umstände
von der momentanen Situation der Ziegenlammfleischproduktion auf ökologischen
Milchziegenbetrieben ergibt, steht im Gegensatz zu den Werten des Ökolandbaus (Tierschutz)
(ZENKE ET AL. 2009, S. 384).
In Deutschland hat der Verzehr von Ziegen(lamm)fleisch keine Tradition, im Gegensatz zu
südeuropäischen Ländern wie Italien und Spanien (GALL 2001, S. 199). Es gibt in Deutschland
keinen amtlich notierten Markt und keine Handelsklassen für Ziegenfleisch (KORN ET AL. 2007, S.
15). Die jährliche Produktion betrug 2005 nach Schätzungen 350-450 t Ziegenfleisch (KORN ET AL.
2007, S. 15, 16). Die relativ geringe Nachfrage und die fehlenden Vermarktungsstrukturen über den
Handel erschweren die Vermarktung der Lämmer, die als Koppelprodukt der Milchproduktion
anfallen. Diese werden hauptsächlich direkt vermarktet (HAMM UND HEID 2012, S. 46), sodass der
Umfang des möglichen Lammfleischverkaufes die Größe der Milchziegenherde vieler Betriebe
limitiert (KORN ET AL. 2007, S. 16).
Im Rahmen des BOELN-Forschungsprojektes 2809OE026 „Entwicklung eines Konzeptes zur
Erzeugung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Beständen“ (2010-2013) wurden am
3
Thünen Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst Möglichkeiten zur Verbesserung der
Erzeugung und Vermarktung von Ziegenlammfleisch erarbeitet. Das Projekt wurde in Kooperation
mit der Universität Kassel, Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing, durchgeführt. Im
Rahmen dieses Projektes wurde am Thünen Institutes die Mastleistung von Ziegenlämmern einer
reinen Milchrasse und von deren Kreuzung mit Burenziegen in verschiedenen Haltungsvarianten
und Fütterungsintensitäten untersucht (BENDER ET AL. 2013, S. 1).
Parallel dazu wurden im Teilprojekt an der Universität Kassel Befragungen von
Milchziegenbetrieben und Handelsunternehmen durchgeführt. Dabei kristallisierten sich folgende
Anforderungen des Handels heraus (HAMM UND HEID 2012, S. 48):
• Schlachtgewicht mindestens 10-12 kg
• Höchstalter 12 Monate
• Kastration männlicher Lämmer, zur Vermeidung des typischen Bockgeruchs
Die Höfe vermarkteten ihre Lämmer in der Regel direkt an den Endverbraucher, meistens ab Hof,
aber auch an die Gastronomie und auf Wochenmärkten. Dabei wurden Preise zwischen 5-11 €/kg
Schlachtgewicht (SG) erzielt. Teilstücke wurden für bis zu 14-17 €/kg verkauft (HAMM UND HEID
2012, S. 46).
Im Teilprojekt am Thünen Institut in Trenthorst konnte herausgefunden werden, dass hohe
Kraftfuttergaben in der Lämmermast nicht notwendig sind, um die vom Handel geforderten
Schlachtgewichte zu erreichen. Bei niedriger Kraftfutterintensität (10 % der Gesamtration) war eine
Mastdauer von 225 Tagen ausreichend. Die Versuchsdokumentation lieferte die Basis für
Berechnungen der Wirtschaftlichkeit verschiedener Mastverfahren. Es besteht jedoch ein Mangel an
Daten über die Arbeitswirtschaft in der Lämmermast (BENDER ET AL. 2013, S. 47). In
Modellkalkulationen wurde die Wirtschaftlichkeit von vier möglichen Szenarien in der
Lämmermast berechnet. Dabei wurden die Aufzuchtverfahren natürliche und künstliche Aufzucht
jeweils mit einem anschließenden Weidemastverfahren (Landschaftspflege oder Weidemast mit
40%-igem Kraftfutteranteil an der Gesamtration) kombiniert. Anhand der Ergebnisse kann
angenommen werden, dass sich die Lämmermast durch den Einsatz in der Landschaftspflege trotz
geringerer Schlachtgewichte auf Grund der Prämienzahlungen rechnen kann (RAHMANN ET AL.
2013, S. 14), (BOHL 2012, S. 32).
Auf der internationalen Ziegentagung in Apolda (Thüringen) 2012 wurden die Ergebnisse der
beiden Teilprojekte mit Ziegenhaltern auf einem Wissenstransferworkshop diskutiert. Es sollten
4
Lösungsansätze für die Erzeugung und Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch gesucht werden
(HAMM UND HEID 2012, S. 64). Als eine Möglichkeit der Organisation der Lämmermast wurden
Erzeugerzusammenschlüsse genannt, in denen sich ein Betrieb auf die Aufzucht und Mast der
Lämmer spezialisieren soll (HAMM UND HEID 2012, S. 66). Optimal sei zwar die Aufzucht von
Lämmern auf ihrem Heimatbetrieb, jedoch gibt es mittlerweile viele Milchziegenbetriebe, die dies
auf Grund der Größe ihres Milchziegenbestandes und der hohen Arbeitsbelastung, nicht mehr
leisten können (HAMM UND HEID 2012, S. 66, 67).
Aus der Literaturrecherche und den Erkenntnissen der jüngst abgeschlossenen BOELN-
Forschungsprojekte ergaben sich für diese Arbeit folgende Fragen:
• Können die vom Handel geforderten 12 kg Schlachtgewicht auch unter den Bedingungen
der Landschaftspflege erreicht werden?
• Wie rechnet sich die Lämmermast bei der Spezialisierung eines Betriebes im Rahmen einer
Erzeugergemeinschaft?
• Wie kann die Lämmermast im Rahmen der genannten Lösungsansätze organisiert werden
und wo treten Probleme auf?
2.2 Eignung von Ziegen für die Landschaftspflege
Eine Möglichkeit der Mast von Ziegenlämmern könnte der Einsatz in der Landschaftspflege
darstellen. Hierbei ist allerdings mit geringeren Schlachtkörpergewichten als bei der intensiven
Mast zu rechnen. Nach RAHMANN kann in der Ziegenfleischproduktion in Kombination mit der
Landschaftspflege auf Grund der Prämienzahlung jedoch lohnen (RAHMANN 2000, S. 291). Im
folgenden Abschnitt geht es um die grundsätzliche Eignung von Ziegen für die Landschaftpflege
und Möglichkeiten des Einsatzes.
Die Weide- oder Hütehaltung von Ziegen hat in Deutschland keine Tradition. Daher gibt es, im
Gegensatz zur Schafhaltung, auch keine Biotoptypen die durch Ziegenhaltung entstanden sind
(RAHMANN 2007, S. 173). Aus diesem Grund sind heute auf den meisten Standorten in Deutschland
Schafherden zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Einsatz. Ab einem Verbuschungsgrad von 40 %
5
ist einen Mischbeweidung mit Schafen und Ziegen zur Sukzessionsminderung allerdings sinnvoll
(RAHMANN 2007, S. 173).
Ziegen sind Mischfresser und können im Gegensatz zu Schafen und Rindern mehr als 40 % ihrer
Futterration aus Blättern und jungen Gehölzen aufnehmen. Auf diese Weise können sie auf
Standorten mit hohem Verbuschungsgrad einen wesentlichen Beitrag zur Offenhaltung der Flächen
leisten (KORN ET AL. 2007, S. 145). Sie könnten demnach zum Freihalten verbuschter Kalk- oder
Silikatmagerrasen, Borstgrasrasen oder Sandheiden eingesetzt werden (RAHMANN 2007, S. 174).
Außerdem zeichnen sich Ziegen durch eine sehr hohe Kletterfähigkeit und starkes Schälen von
Bäumen aus, ihre Trittwirkung ist auf Grund ihres geringen Gewichtes schonend (KORN ET AL.
2007, S. 146). Ziegen sind „Konzentratselektierer“, das heißt sie suchen sich aus dem Futterangebot
die nährstoffreichsten Teile heraus und sind dadurch in der Lage mehr Futterenergie aufzunehmen.
Hierfür sind jedoch geringe Besatzdichten erforderlich, da ansonsten die Selektionsmöglichkeit
eingeschränkt wird (RAHMANN 2007, S. 175). Auf Grund dieser Eigenschaften der Ziege besteht
zum Einen eine günstige Möglichkeit der Sukkzessionsminderung auf Naturschutzflächen, da die
manuelle Pflege viel kostenintensiver ist (RAHMANN 2000, S. 285). Zum Anderen ist es möglich
Standort als Futterflächen zu nutzen, auf denen andere Tierarten kein ausreichendes Futter finden
(RAHMANN 2003, S. 13).
Die Fleischziegenhaltung ist in Deutschland jedoch wenig verbreitet. Fleischziegen werden meist in
kleinen Herden in der Hobbytierhaltung oder im Nebenerwerb gehalten. Durch die geringe
Herdengröße ist die Schlagkraft für einen Einsatz in der Landschaftspflege oft zu gering. Des
Weiteren schränkt der wenig entwickelte Markt für Ziegen[fleisch]produkte den Einsatz weiter ein
(KORN ET AL. 2007, S. 147). Die schlechten Vermarktungsmöglichkeiten für Ziegenfleisch sind auch
ein Grund für Schäfer keine Ziegen in ihre Schafherden zu integrieren (RAHMANN 2007, S. 173).
Trotzdem stellt die Integration von Ziegen in Schafherden auf Grund der genannten Unterschiede
im Fressverhalten auf Standorten mit hohem Verbuschungsgrad eine mögliche Betriebsform dar.
Durch Gemeinschaftsinitiativen könnten von großen Herden größere Flächen effektiv freigehalten
werden. Der nötige Aufwand an Arbeit und Kosten würde sich dann auf mehrere Betrieb verteilen
(KORN ET AL. 2007, S. 149). Dabei müssen nicht Fleischziegenrassen eingesetzt werden. Da im
Grunde alle Rassen für die Landschaftspflege geeignet sind (RAHMANN 2007, S. 173), wäre auch der
Einsatz von Lämmerherden, die von melkenden Betrieben stammen, denkbar.
6
Nachteile beim Einsatz von Ziegen sind deren Empfindlichkeit gegenüber ungünstiger Witterung
und Parasiten (KORN ET AL. 2007, S. 147). Bei reiner Weidehaltung sollte Ziegen ein Unterstand
geboten werden. Das Aufstellen von Hütten ist in der Landschaftspflege jedoch oft nicht erlaubt
(RAHMANN 2003, S. 12). Typische gesundheitliche Risiken stellen Giftpflanzen, sowie die
Erkrankung an Lungenentzündung, Enterotoxämie (Breiniere) oder Moderhinke dar (RAHMANN
2003, S. 13).
7
3. Tiere, Material und Methoden
Im Rahmen dieser Arbeit wurde am Thünen Institut in Trenthorst ein Praxisversuch zur Mast von
Ziegenkitzen aus ökologischen Milchziegenbetrieben durchgeführt. In diesem Kapitel werden der
Versuchsaufbau und -ablauf beschrieben. Es erfolgt außerdem eine Darstellung der verwendeten
Methoden für die Auswertung der Ergebnisse. Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus dem
Mastversuch wurde eine Modellkalkulation für zwei mögliche Verfahren in der
Ziegenlammfleischproduktion erstellt. Die Vorgehensweise bei der Kalkulation und der zu Grunde
liegende Modellbetrieb werden am Ende des Kapitels beschrieben.
3.1 Aufzucht der Versuchslämmer
Die Milchziegenherde des Versuchsbetriebes des Thünen Institutes in Trenthorst bestand zur
Decksaison 2012 aus 55 Milchziegen der Rasse Bunte Deutsche Edelziege (BDE). Die Herde wurde
mit zwei Böcken der Rasse Burenziege belegt. In der Ablammsaison 2013 wurden zwischen dem
03.02.2013 und dem 03.03.2013 114 Lämmer geboren (BOHL 2013, S. 5). Die Lämmer aus dem
Versuchsbetrieb wurden natürlich aufgezogen. Sie blieben mindestens 45 Tage bei ihren Müttern
und erhielten im Lämmerschlupf Heu und Kraftfutter zur freien Verfügung. Außerdem hatten sie
Zugang zum Futtertisch der Milchziegen, die dort mit Silage gefüttert wurden.
Die Lämmer aus dem Versuchsbetrieb waren Kreuzungen aus BDE und Burenziege, deshalb
wurden insgesamt 82 Lämmer der Rasse Bunte Deutsche Edelziege von anderen Betrieben dazu
gekauft. 62 dieser Lämmer wurden am 22.01.2013 bzw. 03.02.2013 von einem Biolandbetrieb aus
Süddeutschland gekauft. Die Lämmer waren ein bis drei Wochen alt, über das genaue Geburtsdatum
der Lämmer konnte keine Auskunft gegeben werden. Die Geburtsgewichte dieser Lämmer wurden
nicht erfasst. Da das Schlachtalter Einfluss auf das Schlachtkörpergewicht hat (BENDER ET AL. 2013,
S. 28), wurden die Geburtsdaten der Lämmer berechnet, indem von einem durchschnittlichen
Geburtsgewicht von 3,5-4 kg (GALL 2001, S. 197) ausgegangen wurde und dieser Wert vom
Ankunftsgewicht in Trenthorst abgezogen wurde. Anschließend wurde mit Hilfe der
durchschnittlichen täglichen Zunahme von Milchlämmern (150-200g) (KORN ET AL. 2007, S. 24)
aus der Gesamtzunahme das Alter in Tagen bestimmt. Dieses wurde vom Gewicht am Ankunftstag
in Trenthorst subtrahiert.
Weitere 20 BDE-Lämmer wurden von einem Bioland-Milchziegenbetrieb aus Südniedersachsen
8
dazugekauft. Die Geburtsdaten dieser Lämmer sind dokumentiert, nicht aber ihre Geburtsgewichte.
Die zugekauften Lämmer wurden bei der Ankunft in Trenthorst gewogen und ihrem Alter
entsprechend in den Tränkeplan des Versuchsbetriebes eingeordnet und mit Kuhmilch aus dem
Nuckeleimer getränkt.
Das Absetzen der Lämmer erfolgte bei einem Alter von mindestens 45 Tagen und einem
Lebendgewicht von mindestens 9-10 kg. Viele BDExBure-Lämmer (87,5 %) erreichten das
Absetzgewicht erst 1-3 Wochen nach Ablauf der 45 Tage. Mögliche Gründe hierfür waren die
geringere Milchleistung der Mutterziegen im März, sowie der andauernde Winter mit Schnee bis
Anfang April. Nach der Tränkephase wurden sie in zwei Gruppen nach Geschlechtern getrennt im
Stall mit Auslauf gehalten. Die Tiere erhielten Heu ad libitum und 300 g Kraftfutter, das auf zwei
Mahlzeiten verteilt gefüttert wurde.
Am 06.05.2013 wurde erstmalig mit dem Anweiden begonnen. Der Weideaustrieb war für den
23.05.2013 geplant, musste aber auf Grund ungünstiger Witterungsbedingungen verschoben
werden. Bei 10 Tieren wurde Bronchopneumonie, ausgelöst durch Pasteurellen, diagnostiziert. Der
Gesundheitszustand der Herde erlaubte daher keinen Austrieb bei instabilen Wetterverhältnissen.
Mit dem Anweiden wurde erneut am 10.06.13 begonnen. Das Gewicht vom 19.06.2013 gilt als
Startgewicht für die Weidephase. Bis zur Morgenfütterung des 22.06.2013 erhielten noch alle
Lämmer Kraftfutter. Die Lämmer wurden am 22.06.2013 auf die Weide gebracht.
3.2 Gesundheit und Tierverluste
Während der Tränkephase waren die Tierverluste hoch. Von den BDExBure-Lämmern aus dem
Versuch starben 9 von 114 Lämmern. Davon wurden acht Lämmer tot im Stall aufgefunden, ein
Lamm wurde auf Grund einer Deformation am Gaumen eingeschläfert. Von den BDExBDE-
Lämmern aus Süddeutschland starben sechs von 62 Lämmern. Davon wurden zwei eingeschläfert
(eine Verletzung, eine Vergiftungserscheinung) und vier Lämmer wurden tot im Stall aufgefunden.
Die Mortalität lag also bei 8% (BDExBure) bzw. 10% (BDExBDE) (BOHL 2013, S. 15).
Während der Stallperiode nach dem Absetzen waren bei den BDExBure-Lämmern weitere Verluste
auf Grund einer Infektion mit Pasteurellen und Kokzidien zu verzeichnen (sechs Lämmer). Der
gesamte Bestand ist vor dem Weideaustrieb gegen Kokzidien behandelt worden (19.06.13). Von den
9
155 Lämmern, die in dem Versuch eingesetzt werden sollten, wurden 13 weitere aus der Herde
genommen, da sich ihr Gesundheitszustand nicht ausreichend stabilisiert hatte. Ein Lamm musste
am Starttag (22.06.13) eingeschläfert werden (Störung Zentrales Nervensystem). Während der
Weidephase verendete ein Lamm im Knotengitter (Bocklämmer BuKF40).
Zur Überwachung der Belastung der Lämmer durch Endoparasiten, war eine monatliche
Kotprobennahme geplant. Die Untersuchung der Sammelproben erfolgte im Labor des Institutes mit
der McMaster-Methode.
Bei dieser Methode werden 4g Kot je Probe untersucht. Dieser wird mit gesättigter NaCl-Lösung
homogen verrührt. Anschließend wird das Gemisch durch ein Sieb und einen Trichter in einen
Messzylinder gegeben. Danach wird das Sieb mit NaCl-Lösung nachgespült, bis das Gemisch im
Messzylinder 60 ml erreicht. Zur Zählung der MDS-Eier und der Kokzidien werden die
Zählkammern mit dem Gemisch befüllt und nach 5 min unter dem Mikroskop gezählt. Mit dem
Faktor 33,3 kann das Zählergebnis in die Anzahl der Eier pro Gramm Kot umgerechnet werden
(BENDER ET AL. 2013, S. 12).
Die erste Parasitenkontrolle fand am 16.07.2013 statt. Dazu wurde aus jeder Gruppe bei zehn
zufällig ausgewählten Lämmern eine Kotprobe rektal entnommen. Die Belastung war nach der
Behandlung gegen die Kokzidien erwartungsgemäß gering. Am 09.08.13 wurde durch den Tierarzt
bei einem Lamm der Bocklämmergruppe KF40 ein Befall mit Endoparasiten diagnostiziert.
Daraufhin wurde die gesamte Lämmerherde entwurmt, um eine Auswirkung auf die Zunahmen
auszuschließen (19.08.13). Die Wartezeit des Medikaments für die Verwertung des Fleisches betrug
60 Tage für die ökologische Tierhaltung. Daher wurden die Lämmer Ende September nach Ablauf
der Wartezeit für die konventionelle Tierhaltung vermarktet. Während der Weidemast verendete ein
Lamm im Knotengitter (14.08.13).
3.3 Versuchsaufbau und Ablauf
Es wurden 142 Lämmer am 22.06.2013 auf die Weide gebracht. Die Tiere wurden in vier Gruppen
getrennt nach Geschlecht und Fütterung gehalten. Die Einteilung der Tiere in die Kraftfuttergruppen
erfolgte zufällig. Alter, Geburtsgewicht und Anzahl der Geschwister wurden nicht berücksichtigt, da
diese Informationen bei den zugekauften Lämmern nicht ausreichend dokumentiert waren. Die
10
Genotypen werden im Folgenden auch mit den Kurzformen „BDE“ für die reinrassigen Lämmer
und „Bu“ für die Kreuzungen zwischen BDE und Burenziege bezeichnet. Die Abkürzung „KF0“
steht für die Variante ohne Kraftfutter, die Abkürzung „KF40“ steht für die Variante mit 40 %
Kraftfutter in der Gesamtration. Die Varianten mit der Anzahl der Tiere sind Tabelle 1 zu
entnehmen:
Tabelle 1: Varianten des Mastversuches
Genotyp Geschlecht KF0 KF40 Anzahl n
BDExBDEmännlich 18 18 36
weiblich 18 16 34
BDExBuremännlich 16 19 35
weiblich 16 20 36
Anzahl n 68 73
Für den Versuch standen keine Naturschutzflächen zur Verfügung. Die Ration der KF40 orientiert
sich an der potentiellen Trockenmasseaufnahme der Lämmer und wurde aus den Versuchen in der
Vorjahre übernommen. In Tabelle 2 sind die Kraftfuttermengen für die Variante KF40 aufgeführt.
Tabelle 2: Kraftfutterration je Tier und Tag (verändert nach BENDER ET AL. 2013)
Datum Weizenschrot je Tier und Tag (g)
22.06.13-18.07.13 320
19.07.13-04.09.13 480
05.09.13-17.09.13* 640
*weibliche Lämmer bis 23.09.13
Die Fütterung der Lämmer erfolgte zweimal
täglich (gegen 8 Uhr und gegen 16 Uhr). Die
Futterration wurde für jede Gruppe mit einer
analogen Hängewaage abgewogen. Eventuelle
Kraftfutterreste wurden nicht zurück
gewogen. Eine Einzeltierfütterung erfolgte
nicht.
Alle Gruppen erhielten täglich Heureste vom
Futtertisch der Milchziegen. Diese wurden in
11
Abbildung 1: Ziegenlämmer der Gruppe KF40, im Hintergrund Futterkral und Hütte
zwei Säcken (je 7 kg Heu) zur Weide transportiert und gleichmäßig unter den vier Gruppen
aufgeteilt. Während der Fütterungszeit wurden der Zustand der Tiere und der Zäune, sowie die
Sauberkeit und Funktion der Tränken kontrolliert. Bei Bedarf wurden die Hütten mit Stroh
eingestreut. Für jede Gruppe stand ein Weideiglu der Firma Holm und Lohe zur Verfügung, welches
eine Grundfläche von 14 m² hat. In den Kraftfuttergruppen wurde ein Pferch aus Horden aufgebaut,
in denen die Kraftfutterfütterung stattfand. Innerhalb des Pferches wurden zwei 3 m lange
Futtertröge aufgestellt, die auf beiden Seiten Fressplätze boten. Gegen Ende der Mast wurde bei den
Bocklämmern ein zusätzlicher 1,2 m langer Trog aufgestellt, da die Fressplätze auf Grund der
Größe der Lämmer nicht mehr ausreichten. Die Weiden wurden mit Knotengittern eingefasst.
Zusätzlich wurde eine Litze etwa auf Nasenhöhe der Lämmer gespannt, um zu verhindern, dass sie
sich im Knotengitter verfangen. Jede Gruppe erhielt eine Fläche von 0,5 ha (6 Knotengitter pro
Gruppe). Das Umweiden erfolgte in einem zweiwöchigen Rhythmus.
Das Wiegen der Lämmer erfolgte einmal
monatlich mit einer transportablen
Waage. Diese bestand aus einer
Wiegeplattform mit Wiegemodulen und
einem Terminal (FX41 Texas Trading).
Die Waage erfasste das Gewicht mit einer
Genauigkeit von 100g. Die Weidemast
endete für die Bocklämmer am 17.
September und für die Ziegenlämmer am
24. September 2013. Von beiden Gruppen
wurden die Lebendgewichte am Vortag
der Schlachtung letztmalig erfasst.
3.3.1 Grüngutprobe
Die Lämmer wurden auf 9 ha des insgesamt 26 ha umfassenden wechselfeuchten Grünlandes des
Ziegenstalls des Versuchsbetriebes gehalten. Die Entnahme der Grüngutprobe erfolgt jeweils vor
Auftrieb auf die neue Fläche und nach Abtrieb von der alten Fläche. Das Grüngut wird an einer
zufällig gewählten Stelle auf einer Fläche von 1 m² geschnitten. Die Schnitttiefe stimmt mit der
12
Abbildung 2: Waage
Verbisstiefe überein (VOIGTLÄNDER 1979, S. 104). Anschließend wird die Frischmasse der Probe
abzüglich des Tütengewichtes ermittelt und die Proben werden bei 60°C im Trockenschrank
getrocknet. Danach erfolgt die Erfassung der Trockenmasse der Probe. Die Proben werden in einer
LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) auf ihren Futterwert untersucht.
3.3.2 Schlachtung
Von den 141 überlebenden Lämmern wurden Es wurden 131 Lämmer geschlachtet. 10 weibliche
Lämmer aus der BDExBDE KF40-Gruppe waren für die Nachzucht der Trenthorster
Milchziegenherde bestimmt. Das Kaltschlachtgewicht dieser Lämmer wurde berechnet, indem der
Mittelwert der Ausschlachtung der weiblichen Lämmer mit dem Mastendgewicht der 10 Lämmer
multipliziert wurde.
Die Schlachtung der Lämmer wurde in einer Schlachterei in ca. 10 km Entfernung durchgeführt.
Aus Kapazitätsgründen wurden drei Termine für die Schlachtung vereinbart. Die Schlachtung der
Kraftfuttergruppe der Bocklämmer erfolgte am 18.09.13, die Schlachtung der Bocklämmer ohne
Zufütterung am 19.09.13 und die Schlachtung aller weiblichen Lämmer am 25.09.13. Während des
Schlachtvorgangs wurden die Ohrmarken der Lämmer abgetrennt und in einem Gefrierbeutel an
den Schlachthaken zum entsprechenden Schlachtkörper gehängt, um eine Identifikation der
Lämmer bei der Erfassung des Schlachtgewichtes zu ermöglichen.
Das Kaltschlachtgewicht wurde ohne Innereien (mit Nieren) erfasst. Die Feststellung erfolgte
jeweils am nächsten Morgen, nachdem die Schlachtkörper eine Nacht in der Kühlung hingen. Daher
sind im Vergleich zum Warmschlachtgewicht Kühlverluste von 3% zu erwarten (RINGDORFER, S.
386). Eine Erfassung des Warmschlachtgewichtes war nicht möglich, da die Fleischbeschau durch
die Amtstierärztin erst am Morgen nach der Schlachtung erfolgte und bis zu diesem Zeitpunkt
Lunge, Herz und Leber am Schlachtkörper bleiben mussten.
Des Weiteren wurde die Ausschlachtung aus dem Kaltschlachtgewicht und dem Mastendgewicht
berechnet. Die Formel lautet:
(Mastendgewicht/Kaltschlachtgewicht)*100 ( nach BENDER ET AL. 2013, S. 29).
Das Mastendgewicht ist das letzte festgestellte Lebendgewicht am Tag vor der Schlachtung.
13
3.4 Statistik
Die Größe der Stichproben der einzelnen Varianten beträgt 16-20 Tiere. Die Varianten wurden
anhand der erreichten Mastendgewichte, Tageszunahmen, Kaltschlachtgewichte und der
Ausschlachtung verglichen. Die Ziegenlämmer wurden eine Woche später geschlachtet als die
Bocklämmer und hatten daher eine längere Endmast. Die statistische Auswertung der Mastleistung
der männlichen und weiblichen Lämmer erfolgt getrennt voneinander, da durch eine längere
Mastdauer ein höheres Schlachtgewicht erreicht wird (BENDER ET AL. 2013, S. 28). Es wurde eine
mehrfaktorielle Varianzanalyse durchgeführt. Da 62 der reinrassigen BDE-Lämmer bereits im
Januar geboren wurden das Alter als Kovariate eingeführt. Zur Durchführung der statistischen
Analyse wurde das Programm SPSS 20 der Firma IBM verwendet. Außerdem wurden mit Hilfe des
t-Tests für unabhängige Stichproben überprüft, ob sich die Mittelwerte der Varianten signifikant
voneinander unterscheiden.
3.5 Kalkulationen zur Wirtschaftlichkeit der Verfahren
Auf Grundlage der Daten aus dem Mastversuch wurden die Kosten der Lämmermast berechnet.
Diese Ausgangskalkulation wurde in eine Modellkalkulation überführt. Die Basis bildet ein Modell
für die Organisation der Lämmermast, das in Kapitel 3.5.1 beschrieben wird. In Kapitel 3.5.2
werden dann zwei mögliche Produktionsverfahren in der Ziegenlammfleischproduktion dargestellt,
die im Rahmen dieses Modells durchgeführt werden könnten.
3.5.1 Modell für die Organisation der Ziegenlämmermast
In Milchziegenbetrieben konkurrieren die Lämmer mit der Vermarktungsmöglichkeit der Milch.
Die Aufzucht der Lämmer ist für die Milchziegenbetriebe arbeits- und kostenaufwendig, sodass sie
die Lämmer in der Regel möglichst bald abgeben wollen (ZENKE ET AL. 2009, S. 384, 386). Da viele
Betriebe mit der Aufzucht der Lämmer überlastet sind, könnte eine gemeinsame Organisation der
Lämmermast eine Lösung sein. Dazu ist die Spezialisierung eines Betriebes auf die Aufzucht von
Lämmern aus mehreren Betrieben nötig. Diese Spezialisierung widerspricht jedoch dem
Grundgedanken der ökologischen Tierhaltung und ist auch im Hinblick auf die Tiergesundheit nicht
14
unproblematisch (WEILER 2013, S. 19), (ZENKE ET AL. 2008, S. 21). Doch auch die momentane
Situation in der Lämmeraufzucht ist nicht wirtschaftlich und der Tierschutz ist durch suboptimale
Aufzuchtbedingungen auf den Betrieben und den Export sehr junger Lämmer gefährdet (WEILER
2013, S. 19), (ZENKE ET AL. 2009, S. 384), (ZENKE ET AL. 2008, S. 22). Möglicherweise stellt die
Spezialisierung ein geringeres Übel da, wenn sich auf diesem Betrieb bessere Aufzuchtbedingungen
ergeben (WEILER 2013, S. 19).
Für die Modellkalkulation wird angenommen, dass vier Betriebe aus einer Region in der
Lämmermast kooperieren. Einer der vier Milchziegenbetriebe übernimmt die Aufzucht und Mast
der Lämmer aller Betriebe. Im Beispiel wird davon ausgegangen, dass die Betriebe
Familienbetriebe mit einer Bestandesgröße von 50 Milchziegen sind. In jeder Ablammsaison
werden in den Betrieben bei durchschnittlich zwei Lämmern pro Mutterziege jeweils etwa 100
Lämmer geboren (GALL 2001, S. 208). Die Kalkulation wird für eine Herde von 400 Lämmern
erstellt.
Der vierte Betrieb (Betrieb 4) hat wie seine Kooperationspartner 50 Milchziegen. Es stehen drei
Familienarbeitskräfte zur Verfügung. Für die Lämmer sind während der Aufzuchtphase Stallplätze
nötig. Pro Lamm müssen in der ökologischen Tierhaltung 0,35 m² Stallfläche und 0,5 m²
Auslauffläche zur Verfügung stehen (RAHMANN 2007, S. 36). Für die insgesamt 400 Lämmer ist
also eine Stallfläche von mindestens 140 m² nötig. Es wird davon ausgegangen, dass der
Modellbetrieb einen Altgebäudeteil als Stall für die Lämmer nutzt. Außerdem wird angenommen,
dass der Mastbetrieb mit einem Traktor mit Frontlader (44 kW) ausgestattet ist, der sowohl im
Betriebszweig Ziegenmilchproduktion (70%) als auch im Betriebszweig Lammfleischproduktion
(30%) eingesetzt wird. In der Lämmerhaltung ist der Einsatz des Traktors für das Bewegen von
Rundballen und für Fahrten zu den arrondierten Weiden notwendig.
Im Alter von ca. 5-10 Tagen werden die Lämmer für 2 €/Lamm (KURATORIUM FÜR TECHNIK UND
BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 734) an Betrieb 4 geliefert, wo sie mindestens 45 Tage
lang mit Kuhmilch aufgezogen werden. Das Absetzen von der Milch erfolgt nach diesem Zeitraum
bei Erreichen des Absetzgewichtes von 10kg. Ein Lamm benötigt 1,5-2 Liter Milch am Tag (GALL
2001, S. 318). Für 400 Lämmer werden demnach pro Tag 600-800 Liter Kuhmilch gebraucht, die
täglich frisch beschafft werden müssen. Nach dem Absetzen werden die Lämmer im Stall mit
15
Auslauf gehalten und erhalten eine Kraftfutterration und Heu.
Für den gesamten Zeitraum im Stall (Aufzucht) sind bei 210 Lämmern 3,87 Akh/(TP*a) nötig. Für
das Entmisten und Reinigen des Stalls sind weitere 0,26 Akh anzurechnen (KURATORIUM FÜR
TECHNIK UND BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 744). Auf Grund der höheren
Lämmeranzahl im Modell wurde der Aufwand pro Lamm in den Modellverfahren reduziert. Im
Anschluss an die Aufzucht erfolgt die Mast in zwei Verfahren auf der Weide. Da die ökologische
Ziegenfleischproduktion bei Vollkostenbetrachtung nicht als wirtschaftlich eingestuft wird
(RAHMANN 2008, S. 22), soll hier als Alternative der Einsatz von Ziegenlämmern in der
Landschaftspflege kalkuliert werden. Es soll herausgefunden werden, ob sich der Betriebszweig
durch die Prämienzahlungen rechnet.
3.5.2 Beschreibung der Produktionsverfahren für die Modellkalkulation
Für den in Kapitel 3.5.1 beschriebenen Modellbetrieb sollen nun zwei verschiedene
Produktionsverfahren in der Lämmermast dargestellt werden.
Im Beispiel wird von einem Weideaustrieb am 15. Mai ausgegangen. Die anschließende Weidemast
dauert 135 Tage (Mitte Mai bis Ende September) und erfolgt in beiden Verfahren unter Verwendung
von mobilen Elektronetzen. Bis zum Beginn der Weidemast erfolgt die Aufzucht der Lämmer auf
gleiche Weise. Es wird im Folgenden zwischen den Verfahren „Öko-Standard“ und
„Landschaftspflege“ unterschieden. Die beiden betrachteten Produktionsverfahren gestalten sich
wie folgt:
Im Verfahren „Öko-Standard“ werden die Lämmer in zwei Herden (männliche und weibliche
Lämmer) auf den Grünlandflächen von Betrieb 4 gehalten. Es stehen 20 ha für die 400 Lämmer zur
Verfügung. Es wird zweimal täglich eine Portion Kraftfutter gefüttert. Das Umweiden der Lämmer
erfolgt 14-tägig. Für Anfahrten zu den arrondierten Weideflächen wird der Traktor genutzt.
Im Verfahren „Landschaftspflege“ stehen für die Lämmerherden 26 ha Naturschutzflächen zur
Verfügung, die im Rahmen des Vertragsnaturschutzes beweidet werden. Der Betrieb erhält
Pflegeprämien von 250 €/ha (RAHMANN 2008, S. 25). Die Pflegeflächen liegen 5 km vom Hof
16
entfernt, daher fallen für die tägliche Tierkontrolle und Zaunbauarbeiten PKW-Anfahrtkosten von
0,2 €/km an (KORN ET AL. 2007, S. 152). 4 ha des Grünlandes des Betriebes werden für die
Produktion von Grundfutter für die Stallperiode (Februar bis Mai) und zum Anweiden der Lämmer
im Mai in Anspruch genommen. Der Umtrieb der Lämmer erfolgt hier ebenfalls etwa 14-tägig. In
der Landschaftspflege sind Besatzstärken zwischen 0,25 und 1,4 GV üblich. Das Aufstellen von
Hütten nicht erlaubt (RAHMANN 2003, S. 12).
Die Einschätzung des Personalaufwandes gestaltet sich in beiden Verfahren schwierig, da es wenig
Daten über den nötigen Arbeitsaufwand in der Fleischziegenhaltung gibt. Hier wurden daher auch
Daten aus der Fleischschafhaltung und Landschaftspflege mit Schafen hinzugezogen. Für die
Weidehaltung wurden Angaben zwischen 1,58 Akh/(TP*a) und 3,01 Akh/(TP*a) gefunden
(REDELBERGER 2004, CD-ROM), (KURATORIUM FÜR TECHNIK UND BAUWESEN IN DER
LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 757). Der Personalaufwand wird in der Regel für eine Mutterziege bzw.
Mutterschaf pro Jahr angegeben. Zu der Einheit Mutterziege bzw. Mutterschaf gehören noch die
Lämmer und anteilig der Ziegenbock (RAHMANN 2007, S. 241), daher lassen sich die Daten nicht
pauschal auf die Einheit „Lamm“ übertragen. Für die Modellkalkulation wurden 6 Akh/(TP*a)
angenommen, diese könnten sich wie in Tabelle 3 dargestellt zusammensetzen. Da es an Daten zur
nötigen Arbeitszeit in der Fleischziegenhaltung mangelt, handelt es sich hier nur um grobe
Richtwerte, die aus der Fleischschafhaltung übernommen wurden.
Tabelle 3: Personalaufwand in den Produktionsverfahren
Personalaufwand in Akh/(TP*a)
Öko-Standard Landschaftspflege
Betreuung derLämmer1 3,5 3,5
Stallreinigung1 0,1 0,1
Weidehaltung2:
Tierkontrolle* 0,5 0,35
Umzäunen/Umtreiben* 0,96 1,2
Wasserversorgung 0,15 0,15
Zaunreparatur 0,4 0,4
Weidepflege 0,2 0,2
Gesamt 5,81 5,91 verändert nach (KURATORIUM FÜR TECHNIK UND BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 744)2 (GAULY 2009, S. 70)
*verändert nach (GAULY 2009, S. 70) Tierkontrolle in „Öko-Standard“ schließt Fütterung mit ein; höherer Aufwand beim Zaunbau in „Landschaftspflege“
17
Die Vermarktung der Lämmer soll über den Großhandel erfolgen. Dieser stellt die Anforderung, das
die Lämmer ein Schlachtgewicht von 12 kg erreichen und die Bocklämmer kastriert sein müssen
(ZENKE ET AL. 2009, S. 387), (HAMM UND HEID 2012, S. 48).
3.5.3 Modellkalkulation
Zunächst wurden die im Praxisversuch in Trenthorst entstandenen Kosten berechnet und eine
Betriebszweigabrechnung für die durchgeführten Verfahren erstellt. Für Posten, die auf Grund der
Gegebenheiten im Versuchsbetrieb nicht übertragbar waren oder nicht erfasst werden konnten,
wurden die KTBL-Datenbank und weitere Literatur herangezogen. Anschließend wurde auf der
Grundlage der im Versuch dokumentierten Naturaldaten und Verbrauchsmengen eine
Modellkalkulation für die in Kapitel 3.5.1 beschriebenen Produktionsverfahren durchgeführt. In der
Regel werden solche Kalkulationen auf die Muttertiere bezogen. Hier wird die
Ziegenlammfleischproduktion jedoch als eigenständiger Betriebszweig betrachtet. Daher gilt das
Lamm anstelle der Mutterziege als Bezugsgröße.
Die Berechnung der Vollkosten erfolgte nach der DLG-Matrix für Betriebszweigabrechnungen. Die
Betriebszweigabrechnung ist eine Form der Leistungs-Kostenrechnung, die zur
Wirtschaftlichkeitskontrolle abgeschlossener Produktionsverfahren verwendet werden kann (DIE
NEUE BETRIEBSZWEIGABRECHNUNG 2000, S. 21). Dabei werden drei wichtige Erfolgskriterien
ausgewiesen:
• Direktkostenfreie Leistung
• Gewinn des Betriebszweiges (vor Zinsen und Ertragssteuern)
• Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis
Die direktkostenfreie Leistung wird berechnet, indem von der Gesamtleistung des Produktes die
Direktkosten abgezogen werden. Direktkosten sind alle Kosten, die dem Betriebszweig
verursachungsgerecht zugeordnet werden können (DIE NEUE BETRIEBSZWEIGABRECHNUNG 2000, S.
24). Der Gewinn des Betriebszweiges ergibt sich durch Subtraktion der anteiligen Gemeinkosten (
DIE NEUE BETRIEBSZWEIGABRECHNUNG 2000, S. 25). Die Subtraktion der betriebsspezifischen
18
Faktorkosten vom Gewinn des Betriebszweiges ergibt das kalkulatorische Betriebszweigergebnis.
In diesem Kriterium sind alle im Betriebszweig entstandenen Kosten berücksichtigt und die
Vergleichbarkeit mit anderen Betrieben ist gegeben (ebd. S.26).
Diese Erfolgskennzahlen werden für die beiden im Modell berücksichtigten Mastverfahren zunächst
für einen Preis von 7 €/kg SG berechnet. Dieser liegt nach Angaben aus der Literatur im Rahmen
der möglichen erzielbaren Preise bei der Vermarktung von Mastlämmern (HAMM UND HEID 2012, S.
46), (ZENKE ET AL. 2009, S. 387). Die verwendeten Schlachtgewichte entsprechen dem Durchschnitt
der Schlachtgewichte, die von den männlichen und weiblichen Lämmer im Praxisversuch erreicht
wurden. Die Höhe der Prämien wurden aus Kalkulationen von RAHMANN übernommen (RAHMANN
2007, S. 241).
Die Direktkosten setzen sich zusammen aus Kosten für Lämmertränke, Futter, Strom und
Wasserverbrauch, Tierarztkosten und Schlachtgebühren. Die Verbrauchsmengen für Lämmertränke
und Futter entstammen der Versuchsdokumentation und wurden mit monetären Werten aus der
KTBL-Datenbank bewertet. Die Tierarztkosten, Strom- und Wasserverbrauch und Schlacht-
gebühren wurden ebenfalls vom KTBL übernommen (KURATORIUM FÜR TECHNIK UND BAUWESEN IN
DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 740), (GAULY 2009, S. 83), (REDELBERGER 2004, CD-ROM).
Die Maschinenkosten sind von den Milchziegen zu 70% zu tragen, die Kosten wurden
dementsprechend abgewandelt nach REDELBERGER angesetzt (REDELBERGER 2004, CD-ROM). Die
Kosten für das Zaunmaterial beinhalten 25 Elektronetze und ein Weidezaungerät mit Batteriebetrieb
(eigene Berechnung), (GAULY 2009, S. 68). Die Kosten für den Weideunterstand wurden nach
Angaben von KORN ET AL. (2007, S. 152) berechnet. Es wird davon ausgegangen, dass die Lämmer
im Modell in einem Altgebäude untergebracht werden, da Neubauten in der ökologischen
Ziegenhaltung unüblich sind (MÜNDL. MITTEILUNG RAHMANN, 2012). Der in der Datensammlung
angegebene Wert für jährliche Gebäudekosten von 10,44 €/TP (KURATORIUM FÜR TECHNIK UND
BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 737) wurde daher um die Hälfte verringert. Korn gibt
zur Berechnung der Kosten des Arbeitseinsatzes 10-15 € an (KORN ET AL. 2007, S. 152), daher
wurden 12,50 €/Akh als Lohnansatz verwendet.
Des Weiteren wird berechnet, welcher Preis in beiden Verfahren notwendig ist, damit ein positives
kalkulatorisches Betriebszweigergebnis erzielt wird. Es stellt sich außerdem die Frage, in welchem
der beiden Verfahren die Faktoren Arbeit und Fläche besser entlohnt werden bzw. welche
19
Entlohnung bei gegebenem Preis von 7 €/kg möglich ist.
Im BOELN-Projekt1 wurde festgestellt, dass ein hoher Kraftfuttereinsatz zum Erreichen von 12 kg
Schlachtgewicht nicht nötig ist (BENDER ET AL. 2013, S. 46). Mit der Berechnung der optimalen
Faktoreinsatzmenge in Form einer Grenzbetrachtung kann ermittelt werden, wie das Verhältnis von
Grenzkosten zu den Grenzerlösen des Faktoreinsatzes ist. Die Grenzkosten werden ermittelt, indem
die Menge des Faktoreinsatzes mit dem zugehörigen Preis bewertet wird. Der Grenzerlös wird
berechnet, indem der Ertragszuwachs, der durch den höheren Faktoreinsatz entsteht, mit dem
Verkaufspreis multipliziert wird. Die optimale Einsatzmenge des Faktors liegt da, wo die
Grenzkosten gerade noch durch den Grenzerlös gedeckt werden (DABBERT UND BRAUN 2006, S. 33).
1 BOELN-Forschungsprojekt 2809OE026 „Entwicklung eines Konzeptes zur Erzeugung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Beständen“ (2010-2013)
20
4. Ergebnisse
In diesem Kapitel erfolgt die Beschreibung der Ergebnisse des Praxisversuches im Hinblick auf die
Mastleistung der Lämmer in den acht untersuchten Varianten. Im Anschluss werden die Ergebnisse
der Modellkalkulation dargestellt.
4.1 Gewichtsentwicklung und Mastleistung
In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse des Mastversuches dargestellt. Der Verlauf der
Gewichtsentwicklung wurde an einem monatlichen Wiegetermin erfasst. Zur statistischen
Auswertung der Mastleistung wurden die Variablen Mastendgewicht, Tageszunahme, Kaltschlacht-
gewicht und Ausschlachtung herangezogen.
4.1.1 Futterverbrauch
Während der Weidemast wurden insgesamt 3060,6 kg Kraftfutter verbraucht. Davon wurden 1496
kg an die Bocklämmer und 1564,6 kg an die Ziegenlämmer verfüttert. Dies entspricht 40,43 kg
bzw. 43,46 kg pro Lamm. Während der Aufzucht und der Stallphase nach dem Absetzen wurden pro
Lamm insgesamt 10,5 kg Kraftfutter, 30 kg Heu und 20 kg Stroh verbraucht. Die Lämmer wurden
auf 9 ha Weide gehalten. Der durchschnittliche Energiegehalt der Weiden betrug 11,5 MJ ME je kg
Trockensubstanz.
4.1.2 Mastdauer und Verlauf der Gewichtsentwicklung
Die Mastdauer beträgt durchschnittlich 230 Tage. Das jüngste Bocklamm ist 211 (BDExBure) Tage
alt, das älteste 263 (BDExBDE) Tage. Das jüngste Ziegenlamm ist 205 (BDExBure) Tage alt, das
älteste 259 (BDExBDE). Zwischen dem jüngsten und dem Ältesten Lamm liegen also 52 bzw. 54
Tage. Die Weidemast dauerte bei den Bocklämmern 88 Tage, bei den Ziegenlämmern 95 Tage.
In den Abbildungen 3 und 4 ist die Gewichtsentwicklung der Ziegenlämmer auf der Weide zu
21
sehen. Die BDExBDE-Lämmer haben ein höheres Startgewicht als die Burenkreuzungen. Der
Unterschied beträgt bei den KF0-Varianten 3,9 kg und bei den KF40-Varianten 4,3 kg. Die BDE-
Lämmer zeigen mit und ohne Kraftfutter bis 19.07.13 die gleiche Zunahme des Gewichts. Erst
danach flacht die Steigung der Gewichtskurve der BDE-Lämmer ohne Kraftfutter ab. Das Gewicht
der Ziegenlämmer der Kraftfuttergruppen steigt gleichmäßig.
Bei der BDExBure-Variante wurden zunächst bei der 0KF-Variante höhere Gewichte festgestellt.
Nach der Rationserhöhung holen auch hier die Kraftfutterlämmer auf und die Zunahmen
übersteigen die der Lämmer ohne Zufütterung.
22
Abbildung 3: Gewichtsentwicklung weibliche BDExBDE-Lämmer
Abbildung 4: Gewichtsentwicklung weibliche BDExBure-Lämmer
Die Gewichtsentwicklung der Bocklämmer beider Genotypen ist in den Abbildungen 5 und 6 zu
sehen. Bei den Bocklämmern hat der Genotyp BDExBDE ebenfalls höhere Startgewichte. In der
Variante KF0 beträgt der Unterschied 3,5 kg und in den Varianten KF40 5,2 kg. Außerdem haben
die Lämmer der Gruppe mBu0 ein etwas höheres Startgewicht als die Gruppe Bu40. Die Gewichte
der Gruppe BDEKF40 entwickeln sich ab der ersten Rationserhöhung im Juli mit einer stärkeren
Steigung als die der BDEKF0. Trotz der Zufütterung haben die Kreuzungslämmer aus der
Kraftfuttergruppe bis zur Endmast Anfang September ein geringeres Gewicht als die Lämmer ohne
Zufütterung.
23
Abbildung 5: Gewichtsentwicklung der männlichen BDExBDE-Lämmer
Abbildung 6: Gewichtsentwicklung der männlichen BDExBure-Lämmer
Sowohl bei den Ziegenlämmern, als auch bei den Bocklämmern war das Mastendgewicht abhängig
von der Fütterung. Bei den Ziegenlämmern ist die Abhängigkeit hochsignifikant. Bei den
Ziegenlämmern besteht außerdem eine Abhängigkeit des Mastendgewichtes vom Genotyp. Es
konnte zudem sowohl bei den Bocklämmern als auch bei den Ziegenlämmern eine Wechselwirkung
zwischen Genotyp und Fütterung festgestellt werden. In beiden Gruppen hat das Alter einen
hochsignifikanten Einfluss auf das Mastendgewicht. Bei den Bocklämmern und bei den
Ziegenlämmern sind die Unterschiede zwischen der KF0 und der KF40 Gruppe innerhalb des
Genotyps BDExBDE signifikant. Bei den Ziegenlämmern gilt dies auch für die BDExBure-
Lämmer.
Die Mastendgewichte liegen zwischen 23,13 kg (wBu0) und 33,47 kg (mBDE40). Die höchsten
Gewichte haben die männlichen und weiblichen Lämmer aus den BDE40-Varianten erreicht. Die
BDExBDE-Lämmer haben in allen Varianten höhere Gewichte erreicht als die Vergleichsgruppen
mit Buren-Einkreuzung.
4.1.3 Tageszunahme
Die Tageszunahme wurde hochsignifikant durch die Fütterung beeinflusst. Das Alter der Lämmer
hatte keinen Einfluss auf die Tageszunahmen. Sowohl bei männlichen als auch weiblichen BDE-
und BDExBure-Lämmern waren die Tageszunahme in der Variante KF40 signifikant höher. Es
wurden keine Wechselwirkungen gefunden. Die Mittelwerte der Tageszunahmen liegen zwischen
74 g (Ziegenlämmer BDE0) und 131 g (Bocklämmer BDE40).
4.1.4 Schlachtkörpergewicht
Das Kaltschlachtgewicht wurde bei den weiblichen und männlichen Tieren hochsignifikant durch
das Alter beeinflusst. Bei den Ziegenlämmern lag ebenfalls ein hochsignifikanter Einfluss der
Fütterung vor. Dieser war bei den Bocklämmern nicht nachweisbar. Sowohl bei den Bocklämmern,
als auch bei den Ziegenlämmern wurde eine Wechselwirkung zwischen Genotyp und Fütterung
festgestellt. Bei den Bocklämmern ließ sich innerhalb des Genotyps BDExBDE ein signifikanter
Einfluss der Fütterung feststellen. Die Schlachtgewichte der Bocklämmer aus der Gruppe
BDEKF40 sind signifikant höher als die der BDE0-Gruppe. Bei den Ziegenlämmern sind innerhalb
24
beider Genotypen die Schlachtgewichte der KF40 Gruppen signifikant höher.
Die Mittelwerte der Kaltschlachtgewichte liegen zwischen 8,86 kg (wBu0) und 15,24 kg
(mBDE40). Das durchschnittliche Schlachtgewicht der mBU0-Gruppe liegt 0,2 kg höher als das der
mBU40-Gruppe.
4.1.5 Ausschlachtung
Bei den Ziegenlämmern ist die Ausschlachtung hochsignifikant abhängig von Alter und Fütterung,
auch der Genotyp hat einen signifikanten Einfluss. Es gibt keine Wechselwirkungen. Die Werte für
die Ausschlachtung liegen bei den Bocklämmern eng beieinander. Es konnte keine Abhängigkeit
von einzelnen Faktoren nachgewiesen werden. Bei den Ziegenlämmern unterscheiden sich die
Mittelwerte der Fütterungsvarianten innerhalb eines Genotyps signifikant voneinander. Bei den
Bocklämmern ist die Ausschlachtung des Genotyps BDExBDE in beiden Fütterungsvarianten
signifikant höher als bei der Variante BDExBure. Die Mittelwerte für die Ausschlachtung variieren
von 38,23 % (wBu0) bis 45,52 % (mBDE40). Die weiblichen Burenlämmer erreichten mit
Kraftfutter eine höhere Ausschlachtung als die reinrassigen BDE-Lämmer mit Kraftfutter.
Die Mastleistung der Lämmer der einzelnen Varianten, sowie die Ergebnisse der Varianzanalyse
sind in Tabelle 4 für die Ziegenlämmer und in Tabelle 5 für die Bocklämmer dargestellt.
Tabelle 4: Mastleistung und Ergebnisse der Varianzanalyse der Ziegenlämmer
Behandlung Tageszunahme Mastendgewicht Kaltschlachtgewicht Ausschlachtung
g kg kg %
BDE KF0 74 26,92 10,36 38,45
BDE KF40 117 30,72 12,81 41,58
Bu KF0 75 23,13 8,86 38,23
Bu KF40 114 26,10 11,04 42,17
p-Werte (p < 0,05)
Alter 0,156 0,000 0,000 0,002
Genotyp 0,467 0,021 0,429 0,020
Fütterung 0,000 0,000 0,000 0,000
GenotypxFütterung 0,332 0,047 0,043 0,790
25
Tabelle 5: Mastleistung und Ergebnisse der Varianzanalyse der Bocklämmer
Behandlung Tageszunahme Mastendgewicht Kaltschlachtgewicht Ausschlachtung
g kg kg %
BDE KF0 83 29,28 13,27 45,12
BDE KF40 131 33,47 15,24 45,52
Bu KF0 93 26,59 11,92 44,63
Bu KF40 114 26,81 11,72 43,57
p-Werte (p < 0,05)
Alter 0,130 0,001 0,001 0,054
Genotyp 0,361 0,295 0,491 0,760
Fütterung 0,000 0,007 0,066 0,495
GenotypxFütterung 0,081 0,028 0,039 0,346
4.2 Ergebnisse der Modellkalkulation
Die Ergebnisse der Modellkalkulation werden im Folgenden dargestellt. Zunächst sind in Tabelle 6
die Produktionsverfahren, die in Kapitel 3.5.2 beschrieben wurden, noch einmal zusammengefasst.
Tabelle 6: Modellhafte Produktionsverfahren in der Ziegenlammfleischproduktion
Produktionsverfahren Einheit Öko-Standard Landschaftspflege
Bestandesgröße 400 400
Lämmertränke (Kuhmilch) L 60 60
Mastdauer Weide Tage 135 135
Schlachtgewicht kg 13 11
Schlachtpreis €/kg SG 7,00 € 7,00 €
Kraftfutterverbrauch Kg/Tier 65 10
Grundfutter* Kg/Tier 30 30
Stroh* Kg/Tier 20 20
Flächenbedarf ha 20 26
Personalaufwand Akh 6 6
*Aufzucht und Stallphase
In den folgenden Tabellen werden die drei Kennzahlen der Betriebszweigabrechnung für beide
Verfahren, bezogen auf die gesamte Herde und auf eine Einheit, dargestellt. Hierfür wurden die
wichtigsten Kosten zusammengefasst. Die vollständigen Tabellen befinden sich im Anhang.
26
Tabelle 7: Leistungen der Produktionsverfahren (eigene Berechnungen)
Öko-Standard Landschaftspflege
Leistung Gesamt €/Lamm Gesamt €/Lamm
Lämmerverkaufspreis 36.400,00 € 91,00 € 30.800,00 € 77,00 €
Flächenprämie 3.600,00 € 9,00 € 720,00 € 1,80 €
Pflegeprämie 0,00 € 0,00 € 6.500,00 € 16,25 €
Gesamtleistung 40.000,00 € 100,00 € 38.020,00 € 95,05 €
Direktkosten 32.838,20 € 82,10 € 26.898,20 € 67,25 €
Direktkostenfreie Leistung 7.161,80 € 17,90 € 11.121,80 € 27,80 €
Die Gesamtleistung des Verfahrens „Öko-Standard“ ist höher als im Verfahren „Landschaftspflege“.
Der höhere Lämmerverkaufspreis im Verfahren „Öko-Standard“, der durch die höheren
Schlachtgewichte zustande kommt, wird durch die höheren Prämien im Verfahren
„Landschaftspflege“ nicht ausgeglichen. Die Direktkosten sind dagegen im „Öko-Standard“-
Verfahren auf Grund der Kraftfutterkosten höher. Daher erzielt das Verfahren Landschaftspflege
eine höhere Direktkostenfreie Leistung.
Tabelle 8: Gewinn des Betriebszweiges (eigene Berechnungen)
Öko-Standard Landschaftspflege
Leistungen, Kosten Gesamt €/Lamm Gesamt €/Lamm
Gesamtleistung 40.000,00 € 100,00 € 38.020,00 € 95,05 €
Direktkosten 32.838,20 € 82,10 € 26.898,20 € 67,25 €
Arbeitserledigungskosten 2.372,00 € 5,93 € 1.276,00 € 3,19 €
Gebäudekosten 2.328,00 € 5,82 € 1.584,00 € 3,96 €
Sonstige Kosten 952,00 € 2,38 € 952,00 € 2,38 €
Summe Kosten 38.490,20 € 96,23 € 30.710,20 € 76,78 €
Gewinn des Betriebszweiges 1.509,80 € 3,77 € 7.309,80 € 18,27 €
Der Gewinn ist in beiden Verfahren im positiven Bereich. In der Landschaftspflege wird hier ein
höherer Gewinn erzielt. Nach Abzug der Ansätze für Faktorkosten vom Gewinn des
Betriebszweiges erhält man das kalkulatorische Betriebszweigergebnis. Nach Entlohnung der
Faktoren ist das kalkulatorische Betriebszweigergebnis in beiden Szenarien negativ. Durch
insgesamt geringere Kosten ist der Verlust in der Landschaftspflege geringer (vgl. Tabelle 9).
27
Tabelle 9: Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis (eigene Berechnungen)
Öko-Standard Landschaftspflege
Gewinn, Ansätze für Faktorkosten
Gesamt €/Lamm Gesamt €/Lamm
Gewinn des Betriebszweiges 1.509,80 € 3,77 € 7.309,80 € 18,27 €
Zinsansatz 1.500,00 € 3,75 € 1.000,00 € 2,50 €
Pachtansatz 2.000,00 € 5,00 € 400,00 € 1,00 €
Lohnansatz 30.000,00 € 75,00 € 30.000,00 € 75,00 €
Summe Faktorkosten 33.500,00 € 83,75 € 31.400,00 € 78,50 €
Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis -31.990,20 € -79,98 € -24.090,20 € -60,23 €
Bei dem gegebenen Preis von 7 €/kg SG und einem Personalaufwand von 6 Akh ist im Verfahren
„Landschaftspflege“ eine Entlohnung von 2,46 €/Akh, während im Verfahren „Öko-Standard“ ein
Verlust von -0,83 €/Akh entsteht. Bei fixem Lohnansatz (12,50 €/Akh) ist bei gegebenem Preis in
keinem der Verfahren eine Entlohnung des Faktors Boden möglich. In Abbildung 7 sind die
Gewinne und Betriebszweigergebnisse der Verfahren „Öko-Standard“ (ÖS) und „Landschafts-
pflege“ (LSP) bei 7 €/kg Schlachtgewicht dargestellt.
Die Entlohnung der Faktoren ist gegeben, sobald ein positives kalkulatorisches
Betriebszweigergebnis erzielt wird. Wenn der Betrieb im Verfahren „Öko-Standard“ mindestens
13,20 €/kg SG und im Verfahren „Landschaftspflege“ 12,50 €/kg SG erhält, ist das
28
Abbildung 7: Gewinn und Betriebszweigergebnis für die gesamte Herde bei 7 €/kg SG
Betriebszweigergebnis positiv. In Tabelle 10 sind die Erfolgskennzahlen für einen Schlachtpreis von
13,20 €/kg SG bei sonst gleichen Bedingungen aufgeführt. Abbildung 8 zeigt die Höhe der Gewinne
und Betriebszweigergebnisse bei 13,20 €/kg SG.
Tabelle 10: Erfolgskennzahlen bei 13,20 €/kg SG (ceteris paribus)
Öko-Standard Landschaftspflege
Gesamt €/Lamm Gesamt €/Lamm
Gesamtleistung 72.240,00 € 180,60 € 65.300,00 € 163,25 €
Direktkosten 32.838,20 € 82,10 € 26.898,20 € 67,25 €
Direktkostenfreie Leistung 39.401,80 € 98,50 € 38.401,80 € 96,00 €
Summe Kosten 38.490,20 € 96,23 € 30.710,20 € 76,78 €
Gewinn des Betriebszweiges 33.749,80 € 84,37 € 34.589,80 € 86,47 €
Faktorkosten 33.500,00 € 83,75 € 31.400,00 € 78,50 €
Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis 249,80 € 0,62 € 3.189,80 € 7,97 €
Im Verfahren „Öko-Standard“ wurden zusätzlich 55 kg Kraftfutter verfüttert. Der
Gewichtsunterschied der Lämmer, die ohne Kraftfutter gemästet wurden, zu den Lämmern, die mit
29
Abbildung 8: Gewinn und Betriebszweigergebnis für die gesamte Herde bei 13,20 €/kg SG
Kraftfutter gemästet wurden, beträgt im Mittel 2,8 kg Lebendgewicht (MW KF0 26,48 kg, KF40
29,28 kg). Bezogen auf das Schlachtgewicht beträgt der Unterschied 1,6 kg (MW: KF0 11,1 kg;
KF40 12,7 kg). Der Preis für das Kraftfutter beträgt 0,27 €/kg, der Verkaufspreis für die Lämmer
beträgt 7 €/kg SG. Daraus resultieren Grenzkosten in der Höhe von 14,85 € und ein Grenzerlös von
11,20 €. Der Grenzgewinn beträgt -3,65 €. Unter diesen Umständen ist die Kraftfuttergabe als nicht
wirtschaftlich zu bezeichnen.
30
5. Diskussion
In diesem Kapitel findet zunächst eine Einordnung der Ergebnisse des Mastversuches statt. An-
schließend wird versucht an Hand der Ergebnisse des Mastversuches und der Modellkalkulation die
in Kapitel 2 entwickelten Fragen zu beantworten.
5.1 Einordnung der Ergebnisse des Mastversuches
Im Praxisversuch in Trenthorst wurden männliche und weibliche Lämmer der Genotypen
BDExBDE und BDExBure in zwei Fütterungsvarianten auf der Weide gemästet. Ziel war es,
herauszufinden in welchen Varianten das vom Handel geforderte Schlachtgewicht erreicht werden
kann.
Der Kraftfuttereinsatz hat zu signifikant höheren Tageszunahmen, Mastendgewichten und
Schlachtgewichten geführt. Nur bei den BDExBure-Bocklämmern konnte kein Unterschied in
Bezug auf Mastendgewicht und Schlachtgewicht festgestellt werden. In den restlichen Gruppen
betrug der Unterschied im Mastendgewicht durchschnittlich 3,65 kg. Es wurden im Rahmen der
Kraftfuttergaben während der Weidemast 40,43 kg (Bocklämmer) bzw. 43,46 kg (Ziegenlämmer)
Weizen verfüttert. Dies entspricht 463,2 MJ ME bzw. 497,9 MJ ME. Die Lämmer aus den Varianten
BDE40 konnten das vom Handel verlangte Schlachtgewicht von 12 kg erreichen, die männlichen
Bu40-Lämmer lagen knapp darunter (11,92 kg).
Die Bestimmung des Energiebedarfs von wachsenden Ziegenlämmern für die Zunahme von 1 kg
Lebendmasse ist schwierig (RAHMANN 2007, S. 86). SNELL verwendete Angaben von ASH UND
NORTON (1987), sowie NRC (1981): Der Energiebedarf für die Zunahme von 1 kg Lebendmasse
liege zwischen 48,3 MJ ME (ASH UND NORTON 1987, zitiert nach: SNELL 1996, S. 126) bzw. 56,60
MJ ME (NRC,1981, zitiert nach SNELL 1996, S. 126). Bei 48,3 MJ ME/kg Lebendmasse wären aus
dem verfütterten Kraftfutter 9,59 kg bzw. 10,31 kg Zunahme an Lebendmasse möglich. Bei 56,60
MJ ME/kg Lebendmasse wären 8,18 kg bzw. 8,8 kg Zunahme möglich. Das bedeutet, dass die
Lämmer durch die Zufütterung ein um mindestens 8 kg höheres Mastendgewicht erreichen könnten.
Die Mastendgewichte waren durchschnittlich jedoch nur um 3,65 kg höher (bei den Varianten BDE-
Bocklämmer, BDE-Ziegenlämmer, BDExBure-Ziegenlämmer). Dies bestätigt den Ruf der Ziegen,
schlechte Futterverwerter zu sein.
31
Die Kreuzungslämmer BDExBure schnitten beim Mastversuch schlechter ab als ihre
Vergleichsgruppen mit BDE-Lämmern. Durch die Einkreuzung der Fleischrasse „Burenziege“ wird
eine bessere Mastleistung erwartet (GALL 2001, S. 198). Dies trifft in diesem Versuch jedoch nur auf
die Tageszunahmen der 0-Kraftfuttervarianten zu. Insgesamt zeigten die Buren-Kreuzungen
schlechtere Mastleistungen als die reinrassigen BDE-Lämmer.
Die schlechtere Mastleistung der Kreuzungslämmer ist vermutlich auf die schlechteren Zunahmen
in der Aufzucht zurückzuführen, wodurch die durchschnittlich geringeren Startgewichte zustande
kommen. In der Aufzucht wurden bei den Kreuzungslämmern geringere Tageszunahmen
festgestellt (190g BDE, 123g Bu) (BOHL 2013, S. 14). Des Weiteren sind 62 BDE-Lämmer bereits
im Januar geboren und durchschnittlich 20 Tage älter als die restlichen BDE-Lämmer und
Kreuzungen. Allerdings liegen die Gewichte immer noch unter denen der BDE-Lämmer, auch wenn
die potentielle Gewichtszunahme die durch eine 20 Tage längere Mastdauer möglich ist zu den
Endmastgewichten der Buren Lämmer hinzugerechnet wird.
Bei den Kreuzungslämmern haben die männlichen Lämmer ohne Kraftfutter ein um 200 g höheres
Schlachtgewicht erreicht, als die Vergleichsgruppe mit Kraftfutter. Das Mastendgewicht war jedoch
geringer. Dies weist auf eine höhere Ausschlachtung hin. In den Mastversuchen 2011 und 2012
wurden jedoch bei den Varianten mit 40 % Kraftfutter höhere Ausschlachtungen festgestellt
(BENDER ET AL. 2013, S. 29, 42). Die Annahme, dass Burenziegen bei der Kraftfuttermast eine
wesentlich bessere Gewichtsentwicklung zeigen, als bei der Weidehaltung ohne Kraftfutter
(RAHMANN 2007, S. 177), wurde lediglich bei den weiblichen Lämmern bestätigt.
Insgesamt wurden hinsichtlich der Tageszunahmen und Schlachtgewichte geringere Leistungen
erzielt als bei den Versuchen in den Vorjahren. Die Variante männliche BDE40 wurde 2012 nicht
durchgeführt, da zu wenige Tiere vorhanden waren. Die 0-Kraftfuttervariante hat keine
Vergleichsgruppe in den Jahren 2011 und 2012, da hier 10% Kraftfutter gefüttert wurde. Im
Gegensatz zu den Vorjahren wurde 2013 keine Einzeltierfütterung durchgeführt, daher gibt es keine
Informationen über die Futteraufnahme einzelner Lämmer. Bei der Einzeltierfütterung haben auch
rang niedere Tiere die Möglichkeit ihre Ration in Ruhe zu fressen. Bei der Gruppenfütterung
werden sie trotz ausreichender Fressplatzanzahl von ranghöheren Tieren gestört. 2013 wurden die
Lämmer außerdem einen Monat später auf die Weide gebracht. Daher konnte der reichhaltige
Aufwuchs im Mai nicht genutzt werden. Eine wichtige Rolle für die schlechtere Mastleistung
spielte sicherlich auch der suboptimale Gesundheitszustand auf Grund der
32
Herdenzusammenführung im Frühjahr. Die beschriebenen Faktoren machen einen Vergleich mit den
Vorjahren somit schwierig.
Für den Versuch wurden, ähnlich wie für die Modellkalkulation angenommen, Lämmer von anderen
Betrieben dazugekauft. Die Zusammenführung von Tieren aus verschiedenen Betrieben birgt immer
gesundheitliche Risiken (ZENKE ET AL. 2008, S. 21). Die Infektion der Versuchslämmer mit
Pasteurellen kann auf den Austausch der Erreger zwischen den Lämmern aus den verschiedenen
Betrieben zurückgeführt werden, obwohl Quarantänevorschriften eingehalten wurden.
5.2 Können die vom Handel geforderten 12 kg Schlachtgewicht auch
unter den Bedingungen in der Landschaftspflege erreicht werden?
In der Landschaftspflege ist jegliche Zufütterung wegen der möglichen Eutrophierung der Fläche
verboten (RAHMANN 2003, S. 12). Mit der 0-Kraftfuttervariante im Praxisversuch konnten nicht
dieselben Bedingungen wie in der Landschaftspflege hergestellt werden, da keine
Naturschutzflächen zur Verfügung standen. Daher wurden die Lämmer beider Fütterungsvarianten
auf den gleichen Flächen gehalten. Außerdem erhielten die Lämmer in geringem Umfange Reste
vom Futtertisch der Milchziegen, die im Rahmen eines anderen Versuchs anfielen. Die Menge ist
jedoch so gering (ca. 3,5 kg für 35 Lämmer pro Tag), dass der Einfluss marginal ist. Durch die
Variante ohne Kraftfutter, welches signifikanten Einfluss auf die Tageszunahmen hat, werden
allerdings ähnliche Bedingungen geschaffen, sodass aus den Mastleistungen entsprechende Werte
für die Landschaftspflege abgeleitet werden können.
Die Schlachtgewichte in der Landschaftspflege sind abhängig vom Weidemanagement, dem Futter-
wert des auf der Fläche wachsenden Futters, der Besatzdichte und der möglichen Selektion. Ziegen
sind „Konzentratselektierer“, das heißt sie suchen aus dem vorhandenen Futter die nährstoffreichs-
ten Pflanzen bzw. Pflanzenteile heraus. In einem Versuch wurde gefunden, dass Ziegenlämmer bei
geringer Beweidungsintensität durch die Selektion das dreifache der durchschnittlichen Futterener-
gie aufnehmen können (RAHMANN 2007, S. 175). Das heißt, durch eine geringere Besatzdichte sind
auch entsprechend höhere Zunahmen möglich (RAHMANN 2007, S. 175). Dann sind aber mehr Flä-
chen notwendig oder es können weniger Tiere gehalten werden.
33
Der Großhandel verlangt bei Ziegenmastlämmern Schlachtgewichte von mindestens 12 kg (ZENKE
ET AL. 2009, S. 387). Das geforderte Gewicht konnte im Versuch von den männlichen BDExB-
DE-Lämmern und den weiblichen BDExBDE mit 40 % Kraftfutter erreicht werden. Die männli-
chen Kreuzungslämmer liegen mit und ohne Kraftfutter knapp unter dem geforderten Gewicht. Die
weiblichen Lämmer der 0-Kraftfuttervariante erreichten Kaltschlachtgewichte von 8,86 kg (BDEx-
Bure) bzw. 10,36 kg (BDExBDE). Damit liegen sie weit unter den geforderten 12 kg. Sie müssten
bei der gegebenen Ausschlachtung (MW: w 40,4 %) ca. 7 kg bzw. 3,6 kg mehr Lebendmasse zuneh-
men um das geforderte Schlachtgewicht zu erreichen.
RAHMANN fand heraus, dass auch in der Magerrasenbeweidung bei sehr gutem Weidemanagement
Tageszunahmen von 125-180 g bei BDE-Lämmern möglich sind (RAHMANN 2007, S. 178). Diese
liegen über den Zunahmen, die sich im Mastversuch dieser Arbeit zeigten: 74 g bzw. 83 g bei den
BDE-Lämmern und 75 g bzw. 93 g bei den Kreuzungslämmern. Aus dem hohen Unterschied zwi-
schen den Werten aus dem Versuch und der Literatur kann geschlossen werden, dass das Mastend-
gewicht bei sehr gutem Weidemanagement noch gesteigert werden kann und somit Schlachtgewich-
te von 12 kg erreicht werden können. Rechnerisch ist bei 120 Weidetagen und Tageszunahmen von
120 g eine Gesamtzunahme von 14,4 kg möglich. Dies wäre bei einem Startgewicht von 16 kg aus-
reichend, um ein Mastendgewicht von 30 kg zu erreichen.
5.3 In welchem Verfahren rechnet sich die Lämmermast?
Die Mast von Ziegenlämmern ist wirtschaftlich gesehen schwierig. Bereits bei der Produktion von
Milchlammfleisch können durch die Erlöse kaum die Kosten für die Milch und den
Personalaufwand gedeckt werden (ZENKE ET AL. 2008, S. 26), (ZENKE ET AL. 2009, S. 384). Die Mast
von Milchziegenlämmern über das Milchlammalter hinaus wird auf Grund des Arbeits- und
Futteraufwandes nicht als wirtschaftlich eingestuft (KORN ET AL. 2007, S. 15), da zusätzlich auch der
Fleischansatz von Ziegenlämmern im Vergleich zu Schaflämmern gering ist (GALL 2001, S. 208).
Durch den Einsatz in der Landschaftspflege könnten auf Grund der Prämien jedoch Einkommen
generiert werden (RAHMANN UND SCHUMACHER 2008, S. 22), (RAHMANN 2000, S. 291). Die
Ergebnisse der für diese Arbeit durchgeführten Modellkalkulation sollen zur Beantwortung der
Frage nach einem wirtschaftlichen Verfahren in der Ziegenlammfleischproduktion herangezogen
werden.
34
Die höheren Lämmerverkaufspreise, die durch höhere Schlachtgewichte im Verfahren „Öko-
Standard“ erzielt werden, werden durch die höhere Prämienzahlung (Pflegeprämie) im Verfahren
„Landschaftspflege“ noch nicht ausgeglichen. Die Gesamtleistung ist im Verfahren „Öko-Standard“
höher („Öko-Standard“ 100,00 €/Lamm, „Landschaftspflege“ 95,05 €/Lamm). Im Zusammenhang
mit der Einsparung der Kraftfutterkosten wird im Verfahren „Landschaftspflege“ eine höhere
Direktkostenfreie Leistung ermöglicht („Landschaftspflege“ 27,80€/Lamm, „Öko-Standard“ 17,80
€/Lamm). Insgesamt entstehen im Verfahren „Landschaftspflege“ geringere Kosten. Daher wird ein
höherer Gewinn erzielt („Landschaftspflege“ 18,27 €, „Öko-Standard“ 3,77 €).
Aus dem Gewinn müssen außerdem noch die Familienarbeitskräfte entlohnt werden (DABBERT UND
BRAUN 2006, S. 155). Im Beispiel sind im Verfahren „Landschaftspflege“ dafür 2,42 €/Akh übrig
im Verfahren „Öko-Standard“ ist ein Verlust von -0,83 €/Akh zu verzeichnen. Ohne die Entlohnung
der Akh leistet der Betriebszweig Lammfleischproduktion keinen Beitrag zum Lebensunterhalt der
Betriebsleiterfamilie. Außerdem stehen keine Mittel mehr für mögliche Investitionen zur
Verfügung. Der Gewinn ist in beiden Verfahren nicht ausreichend um die Faktoren Boden, Arbeit
und Kapital zu entlohnen, daher ist das Betriebszweigergebnis in beiden Verfahren negativ. Die
Kosten, die im Betriebszweig durch den Einsatz der Arbeitskraft entstehen, sind bei
Berücksichtigung des sachgemäßen Lohnansatzes der größte Kostenfaktor.
Eine Entlohnung aller Faktoren ist in der Modellkalkulation erst bei einem Verkaufspreis von 12,50
€/kg SG („Landschaftspflege“) bzw. 13,20 €/kg SG („Öko-Standard“) möglich. Diese Werte liegen
über den Preisangaben die ZENKE für die Vermarktung von Mastlämmern erhoben hat (6-12,50 €/kg
SG (ZENKE ET AL. 2009, S. 387). Bei HAMM UND HEID werden Preise von nur 5-11 €/kg SG genannt.
Preise von 14-17 €/kg SG sind bei der Direktvermarktung von Teilstücken zu erzielen (HAMM UND
HEID 2012, S. 46). Da im Modell 400 Lämmer auf einmal vermarktet werden müssen, bietet sich
die Direktvermarktung nicht an. Die beste Lösung für die Erzeuger wäre die Vermarktung des
Fleisches im Premiumsegment, damit die Produktion wirtschaftlich ist. Die Untersuchungen von
HAMM UND HEID haben gezeigt, dass es durchaus Zielgruppen gibt, die hochwertiges
Ziegenlammfleisch kaufen würden (HAMM UND HEID 2012, S. 69). Hier sind sowohl die
Erzeugergemeinschaft (Milchziegenbetriebe und Mastbetrieb) als auch die Öko-Verbände gefragt,
eine hohe Produkt- und Prozessqualität zu bieten. Des Weiteren muss diese Qualität dem Kunden
vermittelt werden und neue Kunden durch z.B. Verkostungen gewonnen werden (HAMM UND HEID
2012, S. 70).
35
Für das Verfahren „Öko-Standard“ steht noch die Frage im Raum, ob sich der Einsatz des
Kraftfutters im Verhältnis zum Mehrgewicht der Schlachtkörper lohnt. Ausgehend von den
Ergebnissen des Mastversuches entsteht hier ein negativer Grenzgewinn. Es ist davon auszugehen,
dass sich das Ausnutzen der in der ökologischen Tierhaltung erlaubten 40% Kraftfutter
wirtschaftlich gesehen nicht lohnt, obwohl signifikant höhere Schlachtgewichte erreicht wurden. Im
BOELN-Projekt wurde festgestellt, dass die 12 kg Schlachtgewicht auch mit weniger Kraftfutter bei
einer Mastdauer von 220 Tagen erreicht werden können (BENDER ET AL. 2013, S. 46). Geht man
davon aus, dass die Hälfte an Kraftfutter eingesetzt wird und dann 12,5 kg Schlachtgewicht erreicht
werden, liegt der Gewinn bei sonst gleichbleibenden Bedingungen bei 9,05 €/Lamm, das
Betriebszweigergebnis beläuft sich dann auf -74,70 €. Ebenso kann angenommen werden, dass in
der Landschaftspflege durch sehr gutes Weidemanagement ein durchschnittliches Schlachtgewicht
von 12 kg erreicht wird. Dadurch wird ein Gewinn von 25,27€/Lamm erzielt und das
Kalkulatorische Betriebszweigergebnis beträgt -50,23 €. Um ein positives Betriebszweigergebnis zu
erzielen sind auch hier zusätzlich höhere Preise nötig: 13,00 €/kg SG („Öko-Standard“) bzw. 11,50
€/kg SG („Landschaftspflege“). Daraus kann geschlossen werden, dass der erzielbare Preis der
Hauptfaktor für die erfolgreiche Lämmermast ist.
Das Verfahren „Landschaftspflege“ verursacht im Rechenbeispiel zwar geringere Kosten. Der
nötige Personalaufwand muss bei der Kalkulation jedoch im Auge behalten werden. Bei hohem
Verbuschungsgrad der Flächen und starker Hangneigung werden die Zaunbauarbeiten erschwert
und nehmen mehr Zeit in Anspruch. Dadurch kann der Personalaufwand pro Lamm auch höher
sein. Außerdem variiert die Höhe der Prämienzahlung von Bundesland zu Bundesland. Die
Kalkulation ist nur modellhaft und kann betriebsindividuelle Gegebenheiten nicht berücksichtigen.
Vor allem der Personalaufwand ist schwer einzuschätzen und kann in der Praxis erheblich
abweichen. Bei der Entscheidung für ein Produktionsverfahren sind viele weitere Fragen zu
berücksichtigen, wie zum Beispiel:
• Welche Flächen stehen zur Verfügung?
• Gibt es genügend Naturschutzflächen in der näheren Umgebung des Betriebes?
• Wie ist der Futterwert der Flächen, um welche Standorte handelt es sich?
• Welche Kraftfutterkosten entstehen im Betrieb?
• Wie hoch sind die Pflegeprämien im entsprechenden Bundesland?
• Wie aufwändig ist die Beweidung der Flächen (Verbuschung, Hanglage)?
36
Auf Grund der Faktorbeziehung zwischen Verkaufspreis und Schlachtgewicht steigt die
Gesamtleistung bei Erhöhung der Preise beim Verfahren „Ökostandard“ schneller, denn die Prämien
sind an die Flächen gebunden und verändern sich nicht. Bei 14 €/kg SG ist der Gewinn im
Verfahren „Öko-Standard“ bereits höher als im Verfahren „Landschaftspflege“. Je höher die
erzielbaren Preise, desto eher lohnt sich der Kraftfuttereinsatz. Nach Angaben aus der Literatur sind
Preise dieser Größenordnung nur bei Direktvermarktung und durch Anbieten von Teilstücken zu
erzielen. Hier ist zu beachten, dass dadurch auch Mehrkosten (z.B. für Zerlegung, Arbeitsaufwand
durch Vermarktung) entstehen.
5.4 Wie kann die Lämmermast organisiert werden?
In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen ein Modellverfahren für die Produktion
von Lammfleisch von Lämmern aus Milchziegenbetrieben zu entwickeln. In einem Mastversuch
wurden Lämmer aus drei verschiedenen Öko-Milchziegenbetrieben auf dem Versuchsbetrieb des
Thünen Instituts in Trenthorst gemästet. Anhand der Erkenntnisse aus dem Versuch wurde eine
Modellkalkulation für zwei mögliche Verfahren in der Lämmermast erstellt. In diesem Kapitel soll
nun auf mögliche Probleme bei der Umsetzung des Konzeptes eingegangen werden.
Die Verfügbarkeit von ausreichend Stallfläche von 400 Lämmern muss gegeben sein. Dies sind
nach den Richtlinien für die ökologische Tierhaltung mindestens 140 m². Durch einen Neubau eines
Stalls wären sehr hohe Investitionen erforderlich, die der Betriebszweig wahrscheinlich nicht tragen
kann. Des Weiteren ist zu beachten, dass die Lämmer von Februar bis Mai im Stall sind. Für den
Rest des Jahres muss der Stall einer anderen Nutzung, z.B. als Lager oder Unterstand für Maschinen
zugeführt werden, da ansonsten noch Opportunitätskosten entstehen, die vom Betriebszweig
getragen werden müssen (DABBERT UND BRAUN 2006, S. 21).
In der ökologischen Tierhaltung sind junge Säugetiere mit natürlicher Milch, bevorzugt
Muttermilch zu tränken (RAHMANN 2007, S. 113). Die Aufzucht mit Nuckeleimern und Kuhmilch
ist bei 400 Lämmern schon nicht mehr praktikabel. Es ist zu bedenken, dass bei der Verwendung
von Kuhmilch ein Öko-Milchviehbetrieb in der Nähe sein muss, auf dem die Milch abgeholt
37
werden kann. Für 400 Lämmer sind täglich 600 Liter Milch nötig, die frisch beschafft müssen. Für
das zwei bis dreimal tägliche Tränken muss die Milch auf Körpertemperatur erwärmt werden, die
Verwendung von angesäuerter Kalttränke ist im Ökolandbau nicht erlaubt (RAHMANN 2007, S. 113).
Die Rinnentränke ist einfacher in der Handhabung, aber aus tiergesundheitlicher Sicht nicht zu
empfehlen, da auf Grund der unnatürlichen Kopfhaltung gesundheitliche Probleme, wie Aufblähen
oder Durchfalle, entstehen können (KORN ET AL. 2007, S. 109). Tränkeautomaten können bei
Verwendung von Vollmilch oder Öko-Vollmilchpulver verwendet werden. Der Einsatz von
Tränkeautomaten kann arbeitswirtschaftlich sinnvoll sein (KORN ET AL. 2007, S. 108), es muss
jedoch zunächst eine Investition getätigt werden. Trotz der Möglichkeit der transpondergesteuerten
Zuteilung der Milch, darf die Tierkontrolle jedoch nicht vernachlässigt werden.
Ein Problem stellt die Zusammenführung von Tieren aus verschiedenen Betrieben dar (ZENKE 2008,
S. 21). Während des Versuches erkrankten 10 Lämmer an einer durch Pasteurellen ausgelösten
Lungenentzündung. Die Mortalität und die Tierarztkosten waren im Versuchsjahr 2013 während der
Aufzuchtphase wesentlich höher als in den Versuchsjahren 2011 und 2012, in denen nur Lämmer
aus dem Versuchsbetrieb verwendet wurden.
Für 400 Lämmern sind große Flächen in Naturschutzgebieten nötig, da eine geringere Besatzstärke
nötig ist, um hohe Zunahmen durch gegebene Selektionsmöglichkeit zu erreichen (RAHMANN 2007,
S. 175). Ob entsprechende Flächen vorhanden sind ist abhängig von der Region in dem sich der
Betrieb befindet.
Der Handel verlangt, dass die Bocklämmer kastriert werden. Bocklämmer erreichen die
Geschlechtsreife mit etwa 7 Monaten (GALL 2001, S. 105). Die Kastration ist in der ökologischen
Tierhaltung erlaubt, sollte aber von qualifiziertem Personal durchgeführt werden (RAHMANN 2007,
S. 34). Da sie mit Schmerzen verbunden ist, ist eine Durchführung vom Tierarzt unter Betäubung
aus Gründen des Tierschutzes zu bevorzugen (SPANNL-FLOR UND SAMBRAUS 2012, S. 17). Dadurch
entstehen weitere Kosten, die in der Modellkalkulation nicht erfasst werden konnten. Eine weitere
Möglichkeit ist es, mit Bocklämmern die Nachfrage nach Ziegenlammfleisch zu Ostern zu
bedienen, obwohl sie dann in sehr jungem Alter geschlachtet werden müssen. Ein weiterer Nachteil
dieses Verfahrens ist, dass der Verkaufserlös im Herbst sinkt, da nur weibliche Tiere verkauft
werden (geringeres Schlachtgewicht). Während des Versuches wurde bei den Bocklämmern im
38
August und September jedoch vermehrte Aktivität und verringerte Futteraufnahme beobachtet als
bei den Ziegenlämmern, wodurch die Zunahmen teilweise stagnierten.
Eine Alternative zu den beschriebenen Verfahren könnte die gemeinsame Organisation der
Lämmermast in der Landschaftspflege sein, wie es von von KORN ET AL. (2007, S. 149) und HAMM
UND HEID (HAMM UND HEID 2012, S. 67) vorgeschlagen wird. Dabei werden die Lämmer auf ihrem
Heimatbetrieb aufgezogen und werden anschließend in den Sommermonaten in einer gemeinsam
betreuten Herde in der Landschaftspflege eingesetzt. Dadurch wird zwar den Milchziegenbetrieben
nicht die Last der Lämmeraufzucht abgenommen, der Arbeitsaufwand in der Landschaftspflege
könnte aber auf mehrere Betriebe verteilt werden. Dies setzt räumliche Nähe der Betriebe und
Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft voraus (KORN ET AL. 2007, S. 149). Der Vorteil
dabei wäre gemeinsam an den Handel herantreten und größere Mengen anzubieten zu können
(HAMM UND HEID 2012, S. 66).
In Deutschland sind Versuche, einen spezialisierten Mastbetrieb einzurichten in der Vergangenheit
gescheitert (RAHMANN et al. 2013, S. 1). In der Schweiz und in Österreich gibt es bereits
Lösungsansätze zur gemeinsamen Organisation der Lämmermast (HAMM UND HEID 2012, S. 66).
Die Lösungsfindung erfordert jedoch noch weitere Forschung in der Praxis. Vor allem fehlen für die
Planung möglicher Verfahren Daten über die Arbeitswirtschaftlichkeit, sowohl bei den
verschiedenen Verfahren der Lämmeraufzucht als auch in der Weidemast und Landschaftspflege.
Die Umsetzung eines solchen Konzeptes erfordert außerdem viel Know-How im Bereich
Lämmeraufzucht und Gesundheitsmanagement. Zudem müssen die nötigen Produktionsfaktoren
vorhanden sein (Arbeistkräfte, Stallfläche, Grünland), denn hohe Investitionen (Stallneubau)
können von dem Betriebszweig wahrscheinlich nicht getragen werden.
39
6. Zusammenfassung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein Praxisversuch zur Mast von Ziegenkitzen aus
mehreren ökologischen Milchziegenbetrieben durchgeführt. Auf der Grundlage des Versuches
wurde mit Hilfe einer Modellkalkulation die Wirtschaftlichkeit zweier Produktionsverfahren
berechnet. Hierfür wurde versucht ein modellhaftes Verfahren für die Organisation der Lämmermast
in einer Erzeugergemeinschaft abzubilden.
Zunächst wurde in Kapitel 2 ein Überblick über die Situation der Ziegenlammfleischproduktion in
Deutschland gegeben. Es wurden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und daraus Fragen für
diese Arbeit abgeleitet. Des Weiteren wurde ein Einblick in die Ziegenhaltung im Rahmen der
Landschaftspflege gegeben, da der Einsatz von Lämmerherden als mögliche Alternative zur
kostenintensiven Kraftfuttermast zur Diskussion steht.
In Kapitel 3 wird der Praxisversuch auf dem Versuchsbetrieb der Thünen Institutes in Trenthorst
beschrieben. Anschließend wird das Modellverfahren der gemeinschaftlich organisierten
Lämmermast dargestellt. Es werden zwei alternative Produktionsverfahren abgebildet. In beiden
Verfahren findet die Mast auf der Weide statt, mit Kraftfutterzufütterung oder in der
Landschaftspflege.
Die Ergebnisse des Mastversuches sind in Kapitel 4 nachzulesen. Bei den weiblichen Lämmern
konnte ein signifikanter Einfluss der Fütterung auf alle getesteten Variablen festgestellt werden
(Tageszunahme, Mastendgewicht, Schlachtgewicht, Ausschlachtung). Das Alter der Lämmer
beeinflusst Mastendgewicht, Schlachtgewicht und Ausschlachtung, während der Genotyp nur
Mastendgewicht und Ausschlachtung beeinflusst. Wechselwirkungen zwischen Genotyp und
Fütterung wurden beim Mastendgewicht und beim Kaltschlachtgewicht festgestellt. Bei den
männlichen Lämmern hatte das Alter nur einen Einfluss auf Mastendgewicht und Ausschlachtung,
der Genotyp hatte keinen signifikanten Einfluss. Tageszunahme und Mastendgewicht waren
abhängig von der Fütterung.
Die Betriebszweigabrechnungen führten zu dem Ergebnis, dass 7€/kg SG nicht ausreichen um alle
Kosten zu decken. Das Betriebszweigergebnis ist in diesem Fall negativ. Zur Vollkostendeckung
sind Preise von 12,50 €/kg SG („Landschaftspflege“) und 13,20 €/kg SG („Öko-Standard“) nötig.
In Kapitel 5 findet zunächst eine Einordnung der Versuchsergebnisse statt. Anschließend wird
versucht, die in Kapitel 2 hergeleiteten Fragen anhand der gewonnen Erkenntnisse zu beantworten.
Die geforderten 12 kg können von den Bocklämmern auch in der Landschaftspflege erreicht
40
werden. Bei den weiblichen Lämmern gestaltet sich dies schwieriger, ist aber bei sehr gutem
Weidemanagement nicht unmöglich.
Beide Produktionsverfahren lohnen sich nur, wenn ein hoher Preis für das Produkt erzielt werden
kann. Anstrengungen das Kitzfleisch im Premiumsegment/als Delikatesse zu vermarkten machen
sich wahrscheinlich eher bezahlt, als der Versuch Kosten zu sparen. Hier ist eine entsprechende
Kommunikation der hohen Produkt und Prozessqualität dem Kunden gegenüber gefragt.
Die Erstellung des Modells für die Organisation der Lämmermast hat zudem noch weitere Fragen
aufgeworfen. Hier ist viel Know-How für die Umsetzung, sowie eine Unterstützung durch Verbände
nötig, damit die Situation verbessert werden kann.
41
7. Fazit
Durch den Einsatz von Kraftfutter können signifikant höhere Schlachtgewichte erreicht werden. Ob
sich der Einsatz des Kraftfutters rechnet hängt weiterhin von den Kraftutterkosten und dem
erreichten zusätzlichen Schlachtgewicht, sowie von dem Preis der pro kg Schlachtgewicht gezahlt
wird, ab.
Die vom Handel geforderten 12 kg Schlachtgewicht können in der Landschaftspflege mit
Bocklämmern erreicht werden, bei Ziegenlämmern kann sich dies schwieriger gestalten. In jedem
Fall ist ein Weidemanagement nötig, dass den Lämmern durch geringe Besatzstärken die Selektion
ermöglicht.
Auf Grund der Prämienzahlung lohnt sich im Beispiel eher das Verfahren Landschaftspflege. Ein
großer Erfolgsfaktor ist dabei der nötige Personalaufwand. In beiden untersuchten Verfahren,
besonders aber in der Landschaftspflege liegen wenige Daten zur Arbeitswirtschaftlichkeit vor,
sodass die Einschätzung schwierig ist. Die Modellkalkulation bleibt somit beispielhaft. Bei der
Umsetzung eines ähnlichen Konzeptes ist müsste mit den betriebsindividuellen Gegebenheiten
kalkuliert werden.
Der Hauptfaktor für die erfolgreiche Lammfleischproduktion ist der erzielte Verkaufspreis. Für eine
Verbesserung der Situation der Ziegenlammfleischproduktion wäre die Vermarktung im
Hochpreissegment am effektivsten. Dies erfordert ein Höchstmaß an Kommunikation mit
Verbrauchern und potentiellen Verbrauchern sowie die Verbesserung der Aufzucht und Mast der
Ziegenlämmer, damit entsprechende Prozessqualitäten vermittelt werden können. Hier ist auch eine
Unterstützung durch die Öko-Verbände gefragt.
Die Fragestellungen können mit dieser Arbeit nicht abschließend beantwortet werden. Es besteht
weiterer Forschungsbedarf insbesondere hinsichtlich des Arbeitsaufwandes in der Ziegenlammmast.
Des Weiteren sind Untersuchungen bezüglich der Tiergesundheit bei der Durchführung eines
solchen Modells mit Tieren von verschiedenen Betrieben und eine Optimierung der
Aufzuchtverfahren bezogen auf Tiergesundheit und Arbeitswirtschaftlichkeit nötig.
42
8. Literatur
Bender, Sophia; Ude, Gracia; Rahmann, Gerold; Weißmann, Friedrich; Aulrich, Karen (2013): Entwicklung eines Konzeptes zur Erzeugung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Beständen. Unter Mitarbeit von Sophia Bender, Gracia Ude, Gerold Rahmann, Friedrich Weißmann und Karen Aulrich. Thünen-Institut für Ökologischen Landbau. Trenthorst.
Bohl, Susanne (25.04.13): Kosten und Personalaufwand in der natürlichen und künstlichen Aufzucht von Lämmern in ökologischen Milchziegenbetrieben. Projektarbeit. Universität Kassel, Witzenhausen.
Bohl, Susanne (2012): Ökonomie der Aufzucht und Weidemast von Ziegenlämmern aus Öko-Milchziegenbetrieben. Praktikumsbericht. Universität Kassel, Witzenhausen.
Dabbert, Stephan; Braun, Jürgen (2006): Landwirtschaftliche Betriebslehre. Grundwissen Bachelor. Stuttgart: Ulmer (UTB, 8318).
Die neue Betriebszweigabrechnung. Der Leitfaden für Beratung und Praxis (2000). Unter Mitarbeit von Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft. Frankfurt: DLG-Verlag (Arbeiten der DLG, 197).
G. Rahmann & U. Schumacher (Hg.) (2008): Neues aus der ökologischen Tierhaltung. Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für ökologischen Landbau.
Gall, Christian (2001): Ziegenzucht. 80 Tabellen. 2. Aufl. Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
Gauly, Matthias (2009): Fleischschafhaltung. Produktionsverfahren planen und kalkulieren. Unter Mitarbeit von Annette Schröder. 1. Aufl. Darmstadt: KTBL (KTBL-Datensammlung).
Hamm, Ulrich; Heid, Astrid (2012): Entwicklung eines Konzepts zur Vermarktung von Öko-Ziegenlammfleisch aus melkenden Betrieben. Hg. v. Universität Kassel. Universität Kassel, Fachbereich 11, Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing. Witzenhausen.
Hesse, Nadine: Milchziegenhaltung in Deutschland. Diplomarbeit.
Korn, Stanislaus von; Jaudas, Ulrich; Trautwein, Hermann (2007): Landwirtschaftliche Ziegenhaltung. 75 Tabellen. Stuttgart: Ulmer.
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (2010): Ökologischer Landbau. Daten für die Betriebsplanung. 1. Aufl. Darmstadt: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) (KTBL-Datensammlung).
Rahmann, Gerold (2000): Biotoppflege als neue Funktion und Leistung der Tierhaltung. Dargestellt am Beispiel der Entbuschung von Kalkmagerrasen durch Ziegenbeweidung. Hamburg: Kovac (Schriftenreihe Agraria, 28).
Rahmann, Gerold: Landschaftspflege mit Ziegen. Die Pflege von Magerrasen kann für Öko-Betriebe ökonomisch sein. In: Lebendige Erde 2003 (2/2003), S. 12–14.
Rahmann, Gerold (2007): Ökologische Schaf- und Ziegenhaltung. 100 Fragen und Antworten für die Praxis. [Braunschweig]: Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL).
Rahmann, Gerold (2008): Naturschutz mit Schafen und Ziegen. In: G. Rahmann & U. Schumacher (Hg.): Neues aus der ökologischen Tierhaltung, S. 11–25. Online verfügbar unter http://literatur.vti.bund.de/digbib_extern/dk040394.pdf, zuletzt geprüft am 31.10.2013.
Rahmann, Gerold; Georg, Heiko; Rosenthal, Gracia; Bender, Sophia; Bohl, Susanne; Hamm, Ulrich; Heid, Astrid (2013): Ziegenlämmer auf melkenden Betrieben. Empfehlungen für die
43
Praxis für die Aufzucht und Vermarktung. Thünen-Institut für Ökologischen Landbau; Universität Kassel, Fachbereich 11, Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing.
Redelberger, Hubert (Hg.) (2004): Management-Handbuch für die ökologische Landwirtschaft. Verfahren - Kostenrechnungen - Baulösungen : Aus dem Bundesprogramm "Ökologischer Landbau". Darmstadt: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL-Schrift, 426).
Ringdorfer, Ferdinand: Einfluss von Genotyp, Geschlecht und Endgewicht auf die Schlachtleistung von Ziegenkitzen. In: Arch. Tierz., Dummerstorf 44 (2001) Special Issue, S. 385–390.
Snell, Hinrich Gerhard Johannes (1996): Aufzucht-, Mastleistung und Schlachtkörperwert von Ziegen der Produktionsrichtungen Milch, Fleisch und Faser unter besonderer Berücksichtigung des Milchkonsums durch die Lämmer. 1. Aufl. Göttingen: Cuvillier.
Spannl-Flor, Monika; Sambraus, H.H (2012): Artgerechte Ziegenhaltung. Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. Bramsche.
Voigtländer, Gerhard; Voss, Norbert (1979): Methoden der Grünlanduntersuchung und -bewertung. Grünland-Feldfutter-Rasen. Stuttgart: Ulmer, S. 104.
Weiler, Nina: Wohin mit den Ziegenkitzen? In: Bioland 2013 (10/2013), S. 19–20.
Zenke, S.; Rahmann, G.; Hamm, U. und Euen S.: Ökologische Ziegenfleischproduktion-Möglichkeiten und Grenzen. In: J. Mayer, T. Alföldi, F. Leiber, D. Dubois, P. Fried, F. Heckendorn et al. (Hg.): Werte - Wege - Wirkungen: Biolandbau im Spannungsfeld zwischen Ernährungssicherung, Markt und Klimawandel. Beiträge zur 10. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau,. 10. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau. ETH Zürich, 11.-13. Februar 2009. Berlin: Verlag Dr. Köster (2), S. 384–387.
Zenke, Sabine; Rahmann, Gerold; Hamm, Ulrich und Euen Sven (2008): Ökologische Ziegenfleischproduktion. Eine Situationsanalyse. In: Gerold Rahmann (Hg.): Ressortforschung für den Ökologischen Landbau, S. 21–30.
44
9. Anhang
Tabelle 11: Produktionsdaten der kalkulierten Verfahren
Bezugsgröße „Öko-Standard“ „Landschaftspflege“
Bestandesgröße Anzahl Tiere 400 400
Stalltage1 Tage 80 80
Weidetage2 Tage 135 135
Schlachtgewicht3 kg 13 11
Verkaufspreis4 €/kg SG 7 bzw. 13,20* 7 bzw. 13,20*
Lämmertränke5 Liter 60 60
Kraftfutterverbrauch5 kg/Tier 65 65
Leckschale (Mineralien)5 kg/Tier 1,08 1,08
Grundfutter5 kg/Tier 30 30
Strohbedarf5 kg/Tier 20 20
Weidefläche5 ha/Tier 0,05 0,065
Personalaufwand6 Akh/Tier 6 6
Mortalität7 % 5 5
* 7 €/kg SG in Tabelle 12 und 13; 13,20 €/kg SG in Tabelle 14 und 15
Bemerkungen:1 bei Ablammung im Februar und März2 Weideautrieb Mitte Mai3 nach Ergebnissen der Mastversuche in Trenthorst (2011-20113)4 nach ZENKE ET AL (2008, S. 384); Preis für positives Betriebszweigergebnis im Verfahren „Öko-Standard“ (eigene Berechnungen)5 aus Versuchsdokumentation abgeleitet6 verändert nach KURATORIUM FÜR TECHNIK UND BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT 2010, S. 744),
(GAULY 2009, S. 70)7 8% während der Aufzucht, 1,5 % während der Weidemast (Versuchsdokumentation)
45
Tabelle 12: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Öko-Standard" bei 7€/kg SG
Leistungen, Kosten Preis/ Einheit Gesamt Je Tier
Leistung, Kosten €
Ansätze Faktorkosten €
Leistung, Kosten €/Tier
Ansätze Faktorkosten
€/Tier
Lämmerverkaufspreis 36.400,00 € 91,00 €
Flächenprämie8 180 €/ha 3.600,00 € 9,00 €
Pflegeprämie8 250 €/ha 0,00 € 0,00 €
Gesamtleistung 40.000,00 € 0,00 € 100,00 €
Direktkosten
Lämmertränke9 0,42 €/L 10.080,00 € 25,20 €
Grundfutter10 0,09 €/kg 1.080,00 € 2,70 €
Kraftfutter11 0,27 €/kg 7.020,00 € 17,55 €
Leckschale12 318,20 € 0,80 €
Tierarzt13, 14 7 €/Tier 2.800,00 € 7,00 €
Stroh14 0,07 €/kg 560,00 € 1,40 €
Strom/Wasser14 1,20 €/Tier 480,00 € 1,20 €
Lämmerverluste15 500,00 € 1,25 €
Schlachtgebühren10 25 €/Tier 10.000,00 € 25,00 €
Zinsansatz Viehvermögen14 0,04 €/kg 400,00 € 1,00 €
Summe Direktkosten 32.838,20 € 82,10 €
Direktkostenfreie Leistung 7.161,80 € 17,90 €
Lohnansatz10 12,50 €/Akh 30.000,00 € 75,00 €
Maschinen Abschreibung10 888,00 € 2,22 €
Maschinen Unterhaltung10 444,00 € 1,11 €
Maschinen Versicherung10 44,00 € 0,11 €
Zinsansatz Maschinenkapital10 220,00 € 0,55 €
Zaun/Weidegrät16 996,00 € 2,49 €
Summe Arbeitserledigungskosten 2.372,00 € 5,93
Stall14 1.584,00 € 3,96 €
Weidehütte17 480,00 € 1,20 €
Unterhalt14, 17 240,00 € 0,60 €
Versicherung14, 17 24,00 € 0,06 €
Zinsansatz Gebäudekapital14,17 880,00 € 2,20 €
Summe Gebäudekosten 2.328,00 € 5,82 €
Pachtansatz10 100 €/ha 2.000,00 € 5,00 €
Sonstige Kosten 952,00 € 2,38 €
Summe Kosten 38.490,20 € 33.500,00 € 96,23 € 83,75 €
Saldo Kosten und Leistungen 1.509,80 € 3,77
Direktkostenfreie Leistung Gewinn d. Betriebszweiges Kalk. Betriebszweigergebnis
Gesamt 7.161,80 € 1.509,80 € -31.990,20 €
Pro Tier 17,90 € 3,77 € -79,98 €
46
Tabelle 13: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Öko-Standard" bei 13,20 €/kg SG
Leistungen, Kosten €/Einheit Gesamt Je Tier
Leistung, Kosten €
Ansätze Faktorkosten €
Leistung, Kosten €/Tier
Faktorkosten €/Tier
Lämmerverkaufspreis 68.640,00 € 171,60 €
Flächenprämie8 3.600,00 € 9,00 €
Pflegeprämie8 0,00 € 0,00 €
Gesamtleistung 72.240,00 € 180,60 €
Direktkosten
Lämmertränke9 10.080,00 € 25,20 €
Grundfutter10 1.080,00 € 2,70 €
Kraftfutter11 7.020,00 € 17,55 €
Leckschale12 318,20 € 0,80 €
Tierarzt13 2.800,00 € 7,00 €
Stroh14 560,00 € 1,40 €
Strom/Wasser14 480,00 € 1,20 €
Lämmerverluste15 500,00 € 1,25 €
Schlachtgebühren10 10.000,00 € 25,00 €
Zinsansatz Viehvermögen14 400,00 € 1,00 €
Summe Direktkosten 32.838,20 € 82,10 €
Direktkostenfreie Leistung 39.401,80 € 98,50 €
Lohnansatz10 30.000,00 € 75,00 €
Maschinen Abschreibung10 888,00 € 2,22 €
Maschinen Unterhaltung10 444,00 € 1,11 €
Maschinen Versicherung10 44,00 € 0,11 €
Zinsansatz Maschinenkapital10 220,00 € 0,55 €
Zaun/Weidegrät16 996,00 € 2,49 €
Summe Arbeitserledigungskosten 2.372,00 € 5,93 €
Stall14 1.584,00 € 3,96 €
Weidehütte17 480,00 € 1,20 €
Unterhalt14, 17 240,00 € 0,60 €
Versicherung14, 17 24,00 € 0,06 €
Zinsansatz Gebäudekapital14, 17 880,,00 € 2,20 €
Summe Gebäudekosten 2.328,00 € 5,82 €
Pachtansatz 2.000,00 € 5,00 €
Sonstige Kosten 952,00 € 2,38 €
Summe Kosten 38.490,20 € 32.620,00 € 96,23 € 83,75 €
Saldo Kosten und Leistungen 33.749,80 € 84,37 €
Direktkostenfreie Leistung Gewinn d. Betriebszweiges Kalk. Betriebszweigergebnis
Gesamt 39.401,80 € 33.749,80 € 1.129,80 €
Pro Tier 98,50 € 84,37 € 0,62 €
47
Tabelle 14: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Landschaftspflege" bei 7 €/kg SG
Leistungen, Kosten Menge Gesamt Je Tier
Leistung, Kosten €
Ansätze Faktorkosten €
Leistung, Kosten €/Tier
Ansätze Faktorkosten
€/Tier
Lämmerverkaufspreis 30.800,00 € 77,00 €
Flächenprämie8 720,00 € 1,80 €
Pflegeprämie8 6.500,00 € 16,25 €
Gesamtleistung 38.020,00 € 95,05 €
Direktkosten
Lämmertränke9 10.080,00 € 25,20 €
Grundfutter10 1.080,00 € 2,70 €
Kraftfutter11 1.080,00 € 2,70 €
Leckschale12 318,20 € 0,80 €
Tierarzt13,14 2.800,00 € 7,00 €
Stroh14 1.000,00 € 2,50 €
Strom/Wasser14 480,00 € 1,20 €
Lämmerverluste15 500,00 € 1,25 €
Schlachtgebühren10 10.000,00 € 25,00 €
Zinsansatz Viehvermögen14 400,00 € 1,00 €
Summe Direktkosten 27.338,20 € 68,35 €
Direktkostenfreie Leistung 10.953,80 € 27,38 €
Lohnansatz14,17 30.000,00 € 75,00 €
PKW-Anfahrten17 280,00 € 0,70 €
Zinsansatz Maschinenkapital10 100,00 € 0,25 €
Zaun/Weidegrät16 996,00 € 2,49 €
Summe Arbeitserledigungskosten 1.276,00 € 3,19 €
Stall14 1.584,00 € 3,96 €
Weidehütte17 0,00 € 0,00 €
Zinsansatz Gebäudekapital14 500,00 € 1,25 €
Summe Gebäudekosten 1.584,00 € 3,96 €
Pachtansatz10 400,00 € 1,00 €
Sonstige Kosten 952,00 € 2,38 €
Summe Kosten 31.150,20 € 31.400,00 € 77,88 € 78,50 €
Saldo Kosten und Leistungen 6.869,80 € 17,17 €
Direktkostenfreie Leistung Gewinn d. Betriebszweiges Kalk. Betriebszweigergebnis
Gesamt 10.953,80 € 6.869,80 € -24.530,20 €
Pro Tier 27,38 € 17,17 € -61,33 €
48
Tabelle 15: Betriebszweigabrechnung Verfahren "Landschaftspflege" bei 13,20 €/kg SG
Leistungen, Kosten Menge Gesamt Je Tier
Leistung, Kosten €
Ansätze Faktorkosten €
Leistung, Kosten €/Tier
Ansätze Faktorkosten
€/Tier
Lämmerverkaufspreis 58.080,00 € 145,20 €
Flächenprämie8 720,00 € 1,80 €
Pflegeprämie8 6.500,00 € 16,25 €
Gesamtleistung 65.300,00 € 163,25 €
Direktkosten
Lämmertränke9 10.080,00 € 25,20 €
Grundfutter10 1.080,00 € 2,70 €
Kraftfutter11 1.080,00 € 2,70 €
Leckschale12 318,20 € 0,80 €
Tierarzt13, 14 2.800,00 € 7,00 €
Stroh14 560,00 € 1,40 €
Strom/Wasser14 480,00 € 1,20 €
Lämmerverluste15 500,00 € 1,25 €
Schlachtgebühren14 10.000,00 € 25,00 €
Zinsansatz Viehvermögen14 400,00 € 1,00 €
Summe Direktkosten 26.898,20 € 67,25 €
Direktkostenfreie Leistung 38.401,80 € 96,00 €
Lohnansatz14, 17 30.000,00 € 75,00 €
PKW Anfahrten17 280,00 € 0,70 €
Zinsansatz Maschinenkapital17 100,00 € 0,25 €
Zaun/Weidegrät16 996,00 € 2,49 €
Summe Arbeitserledigungskosten 1.276,00 € 3,19 €
Stall14 1.584,00 € 3,96 €
Weidehütte18 0,00 € 0,00 €
Zinsansatz Gebäudekapital14 500,00 € 1,25 €
Summe Gebäudekosten 1.584,00 € 3,96 €
Pachtansatz 400,00 € 1,00 €
Sonstige Kosten 952,00 € 2,38 €
Summe Kosten 30.710,20 € 31.400,00 € 76,78 € 78,50 €
Saldo Kosten und Leistungen 34.589,80 € 86,47 €
Direktkostenfreie Leistung Gewinn d. Betriebszweiges Kalk. Betriebszweigergebnis
Gesamt 38.401,80 € 34.589,80 € 3.189,80 €
Pro Tier 96,00 € 86,47 € 7,97 €
49
Bemerkungen zu Tabellen 12 bis 15:
8 nach RAHMANN (2007, S. 241)9 Kuhmilch 0,42 €/Liter (10 REDELBERGER (2004, CD-Rom), Maschinenkosten 70% Milchziegen, 30 % Lämmer 11 GAULY (2009, S. 83)12 Josera Leckschale 0,74 €/kg13 Tierarztkotsen aus Versuchsdokumentation 14 KURATORIUM FÜR TECHNIK UND BAUWESEN IN DER LANDWIRTSCHAFT (2010, S. 739, 740, 741, 750)15 25 € je gestorbenem Lamm 16 eigene Berechnungen 70 € je Knotengitter, Weidegerät nach GAULY (2009, S. 68)17 berechnet nach KORN ET AL. (2007, S. 152)18 keine Weidehütte, da in Landschaftspflege oft nicht erlaubt (RAHMANN 2013, S. 12)
50
Danksagung
Vielen Dank an das Thünen Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst für die Möglichkeit der Durchführung des Praxisversuches, sowie auch allen Mitarbeitern für die
Unterstützung bei der Umsetzung
51
Erklärung
Ich versichere hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst, ganz oder in Teilen noch nicht als Prüfungsleistung vorgelegt und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Sämtliche Stellen der Arbeit, die benutzten Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, habe ich durch Quellenangaben kenntlich gemacht. Ich erkläre hiermit mein Einverständnis zur Überprüfung der von mir eingereichten Arbeit auf Plagiate durch eine Anti-Plagiatsoftware. Zu diesem Zweck stelle ich eine anonymisierte elektronische Form des Dokuments in gängigem Format zur Verfügung.
Witzenhausen, 31.12.2013
…..................................
(Unterschrift)
52
53