Vergleich zwischen winkelstabiler und nicht winkelstabiler ... · Entsprechend der Fragmente...

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Aus dem Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Ch. Jürgens und der Klinik für Unfallchirurgie der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. Ch. Jürgens Vergleich zwischen winkelstabiler und nicht winkelstabiler Plattenosteosynthese am proximalen Humerus – eine biomechanische Studie Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck -Aus der Medizinischen Fakultät - vorgelegt von Julia Triebe aus Duderstadt Lübeck 2006

Transcript of Vergleich zwischen winkelstabiler und nicht winkelstabiler ... · Entsprechend der Fragmente...

  • Aus dem

    Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg

    Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Ch. Jürgens

    und der

    Klinik für Unfallchirurgie der Universität zu Lübeck

    Direktor: Prof. Dr. Ch. Jürgens

    Vergleich zwischen winkelstabiler und

    nicht winkelstabiler Plattenosteosynthese am proximalen

    Humerus – eine biomechanische Studie

    Inauguraldissertation

    zur Erlangung der Doktorwürde

    der Universität zu Lübeck

    -Aus der Medizinischen Fakultät -

    vorgelegt von

    Julia Triebe

    aus Duderstadt

    Lübeck 2006

  • 1. Berichterstatter/ Berichterstatterin: Priv.- Doz. Dr. med. Klaus Seide

    2. Berichterstatter/ Berichterstatterin: Priv.- Doz. Dr. med. Wolfgang Eichler

    Tag der mündlichen Prüfung: 28.01.2008

    Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 28.01.2008

    gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach

    -Dekan der Medizinischen Fakultät-

  • In Dankbarkeit

    meinen Eltern

    gewidmet,

    die mir auf meinem bisherigen

    Lebensweg mit ihrer liebevollen Unterstützung

    immer hilfreich zur Seite standen.

  • 1

    Inhaltsverzeichnis

    1 Einleitung ..................................................................................................................... 3

    2 Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität......... 5

    3 Material und Methode ................................................................................................ 11

    3.1 Präparate .............................................................................................................. 11

    3.1.1 Probenaufbereitung...................................................................................... 11

    3.1.2 Knochendichtemessung............................................................................... 12

    3.2 Implantate ............................................................................................................ 13

    3.2.1 Winkelstabile Implantate............................................................................. 13

    3.2.2 Nicht winkelstabile Implantate.................................................................... 14

    3.3 Versuchsaufbau ................................................................................................... 14

    3.3.1 Implantatmontage ........................................................................................ 14

    3.3.2 Testaufbau für die statische Testung ........................................................... 16

    3.3.3 Testaufbau für die dynamische Testung...................................................... 18

    3.4 Versuchsprotokoll und Auswertung .................................................................... 21

    3.4.1 Statische Testung......................................................................................... 21

    3.4.2 Dynamische Testung ................................................................................... 22

    3.4.3 Statistische Analyse..................................................................................... 23

    4 Ergebnisse................................................................................................................... 24

    4.1 Statische Testungen ............................................................................................. 24

    4.1.1 Steifigkeit .................................................................................................... 24

    4.1.2 Versagen ...................................................................................................... 26

    4.1.3 Versagensmechanismus............................................................................... 28

    4.1.4 Einfluss der Knochendichte......................................................................... 32

    4.2 Dynamische Testungen........................................................................................ 34

    4.2.1 Dauerfestigkeit / Lastwechsel...................................................................... 34

    4.2.2 Plastische Deformation................................................................................ 36

    4.2.3 Versagensmechanismus............................................................................... 37

    4.2.4 Einfluss der Knochendichte......................................................................... 39

    5 Diskussion .................................................................................................................. 41

    6 Zusammenfassung ...................................................................................................... 46

    7 Literaturverzeichnis .................................................................................................... 48

  • Inhaltsverzeichnis

    2

    8 Danksagung ................................................................................................................ 53

    9 Lebenslauf .................................................................................................................. 54

  • Inhaltsverzeichnis

    3

    1 Einleitung

    Frakturen des proximalen Humerus gehören zu den häufigsten Knochenbrüchen und

    zählen neben distalen Radiusfrakturen und hüftgelenksnahen Frakturen zu den typischen

    Verletzungen des älteren Menschen.

    Als begünstigender Faktor tritt vor allem die Osteoporose in den Vordergrund, wobei

    Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Mit dem Alter nimmt die

    Knochensubstanz ab, so dass bei älteren Menschen ein Sturz auf die ausgestreckte Hand,

    ein sogenanntes Minimaltrauma, für eine proximale Humerusfraktur ausreichend sein

    kann. Bei jüngeren Patienten ist aufgrund der besseren Knochenqualität dagegen ein

    schwerer Verletzungsmechanismus mit höherer Energie erforderlich (Habermeyer, 2002).

    Therapeutisch ist insbesondere eine rasche Übungsstabilität anzustreben, um

    Folgeschäden, wie z.B. Einschränkungen des Bewegungsausmaßes zu vermeiden. Der

    Großteil der proximalen Humerusfrakturen wird konservativ frühfunktionell therapiert.

    Operativ hat sich bei komplizierten Brüchen neben dem minimalinvasiven Verfahren mit

    Kirschner-Drähten und Zuggurtungen in der Vergangenheit die konventionelle

    Plattenosteosynthese häufig als nützlich erwiesen. Allerdings war ein Folgeversagen

    besonders bei osteoporotischer Knochensubstanz nicht selten, weshalb die

    Übungsbehandlung trotz Operation oft zurückhaltend zu erfolgen hatte.

    Erste Erfolg versprechende klinische Ergebnisse mit einem winkelstabilen System am

    proximalen Humerus wurden von Wurm et al. beschrieben (Wurm et al., 1999). Es zeigte

    sich, dass sich winkelstabile Konstruktionen besonders auch in problematischen Fällen mit

    verringerter Knochenqualität durch Inaktivitäts- oder Altersosteoporose bewährten (Wurm

    et. al., 1999). In der Regel konnte die frühe postoperative Übungsstabilität erreicht werden.

    Durch die kleinere Dimensionierung der winkelstabilen Platten und einen

    minimalinvasiven Zugang ergab sich zusätzlich eine geringere operative

    Gewebeschädigung. Weitere klinische Studien mit winkelstabilen Implantaten ergaben

    ebenfalls gute klinische Resultate und kamen zu der Schussfolgerung, dass die

    winkelstabile Plattenosteosynthese bei Humeruskopffrakturen eine neue Dimension der

  • 1. Einleitung

    4

    Frakturstabilisierung darstellt (Lungershausen et. al., 2003, Hente et. al., 2004, Lill et. al.,

    2004).

    Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine biomechanische In-vitro-Studie an

    humanen Knochenpräparaten.

    Es wird die Hypothese untersucht, dass ein winkelstabiler Plattenfixateur interne eine

    höhere Stabilität gewährleistet, als eine nicht winkelstabile Plattenosteosynthese mit

    gleicher Platten- und Schraubengeometrie. Die Prüfungen sollten sowohl unter statischen

    als auch unter dynamischen Belastungsbedingungen erfolgen.

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    5

    Abb. 1: Hauptfragmente der Humeruskopffraktur nach Codman (Abbildung aus

    Habermeyer, 2002)

    2 Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    4-5 % aller Frakturen des Menschen sind Oberarmfrakturen. Die Inzidenz der proximalen

    Oberarmfrakturen in der Gesamtbevölkerung liegt bei 70/100.000 pro Jahr und steigt bei

    Frauen über 70 Jahren auf ca. 400/100.000 pro Jahr an (Ruchholtz u Nast-Kolb, 2003). Im

    Durchschnitt sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer, wobei die hintere

    Luxationsfraktur eine Ausnahme darstellt, da sie überwiegend bei Männern vorkommt

    (Habermeyer, 1997).

    Codman (1934 zitiert nach Neer,

    1970) unterschied erstmalig bei der

    Frakturmorphologie vier Fragmente,

    diese sind die Kopfkalotte, das

    Tuberculum majus und minus

    (getrennt durch den Sulcus

    intertubercularis) sowie der

    Humerusschaft (s. Abb. 1). Die

    Kopfkalotte wird vom Collum

    anatomicum vom Bereich der

    Tubercula getrennt und das Collum

    chirurgicum markiert infratubercular

    den Übergang zum proximalen

    Schaftbereich. Auf diese 4-

    Fragmenteinteilung nach Codman gehen alle gängigen Frakturklassifikationen des

    Humerus zurück. Am häufigsten heute angewandt ist die Klassifikation von Neer (Neer,

    1970). Sie basiert auf der Unterteilung in die vier Fragmente, aber berücksichtigt den

    Dislokationsgrad der einzelnen Fragmente. Als Dislokation gilt eine Verschiebung von

    mehr als einen Zentimeter bzw. eine Abkippung der Kopfkalotte von mehr als 45°. Die

    Prognose ist umso schlechter, je größer der Dislokationsgrad und die Anzahl der

    Frakturfragmente ist. Entsprechend der Fragmente spricht man von Zwei-, Drei- oder

    Vierfragmentfrakturen. Nach Neer ergibt sich eine Einteilung in sechs Frakturtypen (siehe

    Abb. 2).

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    6

    Abb. 2: Frakturklassifikation nach Neer (Abbildung aus Habermeyer, 2002)

    Die Klassifikation der AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen, Schweiz) teilt

    die Frakturen in drei Gruppen A, B, C (extrakapsulär, teilweise intrakapsulär, komplett

    intrakapsulär) ein, wobei sie das zunehmende Nekroserisiko berücksichtigt. Insgesamt

    unterscheidet dieser Klassifikationstyp 27 morphologisch definierte Untergruppen

    unterschiedlichster Fraktursituationen. Aufgrund dieser Vielzahl von Untergruppen gelingt

    eine genaue und identische Klassifikation der Fraktur unter verschiedenen Untersuchern

    häufig nicht, so dass sie in der Praxis selten verwendet wird.

    Eine weitere Klassifikation stellt die Einteilung nach Habermeyer (Habermeyer, 2002) dar.

    Sie berücksichtigt die Vierfragment-Klassifikation nach Neer sowie die AO-Empfehlung,

    die Höhe des Frakturverlaufs (Collum chirurgicum und Collum anatomicum) für die

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    7

    Beurteilung der Fraktur miteinzubeziehen. Die Klassifikation nach Habermeyer erfolgt

    nach der Reposition.

    Trotz der Unterschiede der einzelnen Klassifikationen bewerten sie alle die dislozierten 3-

    und 4- Fragmentfrakturen als die therapeutisch anspruchsvollsten und prognostisch

    ungünstigsten Frakturformen (Ruchholtz, Nast-Kolb, 2003).

    Die Höhe des Bruchs, die Anzahl der Fragmente sowie deren Dislokation zählen zu den

    Risikofaktoren eine Humeruskopfnekrose zu entwickeln, die prognostisch ungünstig ist.

    Ebenso prognostisch entscheidend sind die individuellen Aspekte des Patienten wie zum

    Beispiel das Alter und der Osteoporosegrad.

    Frakturen vom so genannten niedrigen Neer-Typ und mit einer geringen Dislokation der

    Fragmente, sog. Einfragmentfrakturen, können in 60-80 % der Fälle konservativ behandelt

    werden. Hierbei erfolgt über 7-10 Tage eine Ruhigstellung im Gilchrist-Verband und

    danach eine frühfunktionelle Bewegungstherapie, um einer Schultersteife und

    Bewegungseinschränkungen frühzeitig vorzubeugen. Eine operative Therapie wird

    notwendig bei dislozierten Fragmenten >1 cm bzw. 45°, bei Mehrfragmentfrakturen, bei

    Abrissfrakturen des Tuberculum majus sowie bei nicht mehr durch Reposition zu

    behebenden Fehlstellungen.

    Bei der chirurgischen Therapie ist es das Ziel, eine anatomische Reposition sowie eine

    stabile Fragmentretention für eine frühfunktionelle Nachbehandlung zu erreichen. Bei der

    operativen Intervention stehen verschiedene Osteosynthesen zur Verfügung. Im Folgenden

    sollen exemplarisch bisherige operative Möglichkeiten bei der proximalen Humerusfraktur

    Erwähnung finden.

    Kirschner-Drähte perkutan oder auch offen angebracht, werden bei der Zwei-Fragment-

    Fraktur eingesetzt. Eine Drahtentfernung sollte aufgrund der Weichteilirritation möglichst

    früh erfolgen. Insgesamt führt die Osteosynthese mit Kirschner-Drähten nicht selten zu

    unbefriedigenden Ergebnissen, da es häufig zur Lockerung und Wanderung der Drähte

    kommt.

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    8

    Zugschrauben werden bei isolierten Frakturen des Tuberculum majus eingesetzt.

    Intramedulläre Implantate, wie zum Beispiel verriegelbare Nägel oder Spiralklingen,

    werden bei höhergradigen Frakturtypen (3- / 4- Fragmentfrakturen) eingesetzt. Als weitere

    Osteosynthesen stehen Zerklagen aus Draht, Großfragmentplatten oder kleiner

    dimensionierte Platten zur Verfügung.

    Bei alten Menschen mit komplizierten 3- und 4- Fragmentfrakturen, dazu einer

    osteoporotischen Knochensubstanz und einem erhöhtem Risiko für eine avaskuläre

    Humeruskopfnekrose wird auch die primäre Humeruskopfprothese als Therapie der Wahl

    favorisiert (Ruchholtz, Nast-Kolb, 2003).

    Erste winkelstabile Systeme wurden für die Wirbelsäule seit ca. 1985 eingesetzt. Für die

    Osteosynthese wurden sie Anfang der 90er Jahre erstmals beschrieben (LISS, Pc-Fix,

    Druckplattenfixateur). Winkelstabilität bezeichnet eine kraftschlüssige und formschlüssige

    Verbindung zwischen einem Kraftträger, wie zum Beispiel einer Osteosyntheseplatte, und

    einer Knochenschraube. Die Kontaktflächen beider Teile sind fest und bewegungsfrei

    miteinander verbunden.

    Abb. 3: Multidirektional winkelstabiles Implantat (Abbildung aus Wenzl, 2002)

    Winkelstabile Implantatsysteme sind typischerweise charakterisiert durch ein Gewinde am

    Schraubenkopf, welches in ein entsprechendes Gewinde im Schraubenloch eingedreht

    wird. Ist dabei ein fester Winkel, z.B. 90° fest vorgegeben, so wird dieses als

    unidirektionale Winkelstabilität bezeichnet. Bei der multidirektionalen Winkelstabilität ist

    die Position von Knochenschraube und Kraftträger zueinander variabel (s. Abb. 3). Auf

    diese Weise besteht eine wesentlich höhere Variabilität der Schraubenpositionierung und

    Verblockung im Schraubenloch.

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    9

    In der vorliegenden Arbeit wurde ein Tifix® - System (Fa. LITOS, GmbH, Hamburg)

    verwendet, das durch ein Gewinde im Schraubenkopf und eine Lippe im Schraubenloch

    gekennzeichnet ist. Es ermöglicht die Umsetzung der oben beschriebenen

    multidirektionalen Winkelstabilität. Der Schraubenkopf besteht aus härterem Titanmaterial

    als das Plattenloch. Beim Eindrehen der Schraube in das Plattenloch kommt es durch eine

    Materialumformung im Plattenloch zur stabilen Verblockung, welche die Winkelstabilität

    gewährleistet (Wolter 1999).

    Vielversprechende Ergebnisse durch den operativen Einsatz von winkelstabilen

    Implantaten bei Problemfrakturen und gestörter Frakturheilung wurden mittlerweile für

    nahezu alle Körperregionen in klinischen Studien beschrieben (z.B. Böhmer et al. 1999,

    Faschingbauer et al. 1999, Gerlach et al. 1999, Jürgens et al. 1999, Kranz et al. 1999,

    Wenzel et al. 1999, Wolter et al. 1999, Wurm et al. 1999). Ein klinisches Beispiel der

    Anwendung eines winkelstabilen Implantats am proximalen Humerus zeigt Abb. 4 a-d.

  • 2. Klinik der proximalen Humerusfrakturen und Grundlagen der Winkelstabilität

    10

    Abb. 4a: Proximale Humerusfraktur Abb. 4b: Proximale Humerusfraktur (Neer IV), präoperatives (Neer IV), präoperatives

    Röntgenbild a.p. Röntgenbild seitlich

    Abb. 4c: Proximale Humerusfraktur Abb. 4d: Proximale Humerusfraktur (Neer IV) nach Versorgung (Neer IV) nach Versorgung

    mit einem winkelstabilen mit einem winkelstabilen Implantat (Tifix®) a.p. Implantat (Tifix®) seitlich

  • 3. Material und Methode

    11

    3 Material und Methode

    3.1 Präparate

    3.1.1 Probenaufbereitung

    Die biomechanischen Testungen erfolgten an insgesamt 12 paarigen humanen

    Humeruskopf-Präparaten. Sieben Paare wurden für die statischen Untersuchungen und fünf

    Humeruspaare für die dynamischen Versuchsreihen eingesetzt (vgl. Tab. 1).

    Knochendichte

    (mg/ cm³)

    Nummer Geschlecht Alter

    (Jahren) linker OA rechter OA

    1 m 71 8,9 9,0 2 w 73 5,4 7,7 3 w 63 10,9 14,5 4 w 88 22,3 13,3 5 m 81 23,2 27,8 6 m 78 23,8 22,6

    7 w 89 7,0 14,7 8 m 57 8,9 8,4 9 w 74 12,7 19,7 10 w 84 4,2 16,0 11 w 89 7,1 14,6 12 m 76 16,4 16,3

    Tab. 1: Daten der Präparate der statischen und dynamischen Versuchsreihen. (Nummer 1-7

    für den statischen Versuch; Nummer 8-12 für dynamischen Versuch)

    Die Knochenspender waren im Alter von 57-89 Jahren (Mittelwert: 76,92 Jahre)

    verstorben. Fünf Präparate stammen von männlichen und sieben Präparate von weiblichen

    Verstorbenen.

    Von den isolierten Humeruspräparaten wurden die Weichteilstrukturen abpräpariert und

    die Knochen bei -20° tiefgefroren. Die biomechanischen Eigenschaften der Präparate

  • 3. Material und Methode

    12

    werden durch das Tiefgefrieren nicht verändert (Wenzl, 2002), so dass dieser Aspekt nicht

    gesondert unter anderem bei der Dichtemessung berücksichtigt werden muss.

    3.1.2 Knochendichtemessung

    Es folgte die Messung der Knochendichte im Oberarmkopf durch quantitative

    Computertomographie (Philips Tomoscan SR 7000). Als Referenzpräparat wurde ein

    Messphantom der Firma Mindways (Mindways Software, Inc., Ca, USA) benutzt, das drei

    Kammern mit verschiedenen Konzentrationen von Kaliumhydrogenphosphat enthielt (s.

    Abb. 5).

    Abb. 5: Mindways CT Phantom. Messung der Knochendichte.

    Jeweils ein Humeruspaar wurde zusammen mit dem Messphantom gescannt. Als

    Messregion wurde eine kreisförmige Fläche im größten Querschnitt des Humeruskopfes

    ausgewählt, wobei ausschließlich im spongiösen Bereich gemessen wurde und darauf

    geachtet wurde, den kortikalen Bereich auszulassen, aber dabei die Messfläche maximal

    groß zu halten.

    Es wurden die Hounsfieldeinheiten der Messregion im Humerus sowie der

    Hydroxylapatitzylinder im Phantom bestimmt, woraus anschließend die Knochendichte der

    Präparate in mg Hydoxylapatit/cm³ errechnet wurde.

  • 3. Material und Methode

    13

    3.2 Implantate

    3.2.1 Winkelstabile Implantate

    Als winkelstabile Implantate wurden anatomisch geformte proximale

    Humeruskopfsysteme (Tifix®) der Firma LITOS (Hamburg) eingesetzt. Die Tifix-Platten

    sind im Bereich des Oberarmkopfes mit drei Schraubenlöchern in dreieckiger Anordnung

    und im Bereich des Humerusschaftes in linearer Ausrichtung nach distal verlaufend mit

    vier Löchern versehen (s. Abb. 6a + b).

    Abb. 6a+b: links: Tifix-System für den Humerus mit multidirektional eingebrachten winkelstabilen Schrauben; rechts: Platten-Schrauben-Verbindung der nicht-winkelstabilen Montage.

    Die Platten entsprechen den klinischen Gegebenheiten und gewährleisten eine angeformte

    Fixation der Platte direkt am Oberarmknochen.

    Die verwendeten 4-Loch-Tifix-Platten bestehen aus Reintitan Grad 1. Die Platten haben

    eine Länge von 74 mm sowie eine Materialdicke von 3 mm. Die Montage erfolgte mit zum

    System gehörenden winkelstabilen Maxi-Spongiosa-Schrauben mit einem

    Außendurchmesser von 6,5 mm und einem Kerndurchmesser von 4,2 mm, welche

    entsprechend den Vorschriften des Herstellers mit maximaler manueller Kraft angezogen

    wurden. Der Schaft wurde mit zwei Kortikalisschrauben (5,5 mm Außendurchmesser, 4,2

    mm Kerndurchmesser) befestigt.

  • 3. Material und Methode

    14

    3.2.2 Nicht winkelstabile Implantate

    Für die nicht-winkelstabile Montage wurden die gleichen Platten des Tifix-Systems

    verwendet. Die Stabilisierung erfolgte jedoch mit speziell hergestellten Schrauben ohne

    Gewinde am Kopf, die ansonsten aber mit den winkelstabilen Schrauben identisch waren.

    Die Schrauben des nicht-winkelstabilen Systems wurden mittels eines

    Drehmomentschraubendrehers in den Knochen eingebracht und die für eine feste

    Verbindung aufgebrachten Drehmomente notiert. Es wurden Werte zwischen 20 Ncm und

    120 Ncm (Median 60 Ncm) erreicht.

    3.3 Versuchsaufbau

    3.3.1 Implantatmontage

    Sowohl die winkelstabilen als auch die nicht-winkelstabilen Platten wurden an der

    lateralen Seite des proximalen Humerusknochens angebracht. Am Kopf wurden drei

    Schrauben (Spongiosaschrauben, s.o.) parallel zueinander und senkrecht zur Platte

    montiert. Die Länge der Schrauben wurde so gewählt, dass der Kontakt mit dem kortikalen

    Knochen der gegenüberliegenden Seite gerade vermieden wurde. Ein Zurechtbiegen der

    Platte war nicht erforderlich, so dass der Versuch standardisiert durchgeführt werden

    konnte. Im Bereich des Humerusschaftes wurden zwei Kortikalisschrauben (s.o.) zur

    Befestigung verwendet, die ebenfalls senkrecht zur Platte und parallel zueinander

    ausgerichtet waren.

    Nach der Montage des winkelstabilen und des nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-

    Systems wurde mit einer Säge eine subkapitale Osteotomie durchgeführt, wobei ein

    Bruchspalt von 10 mm simuliert wurde (s. Abb. 7).

  • 3. Material und Methode

    15

    Abb. 7: Transversale subcapitale Osteotomie am humanen Humerusknochen.

    Anschließend erfolgte die Durchtrennung des Humerus 8 cm unterhalb der unteren Kante

    des Osteotomiespalts (im Bereich des mittleren Drittels des Humerusschaftes) (s. Abb. 8).

    Abb. 8: Komplette winkelstabile (oben) und nicht-winkelstabile (unten) Montage für die statischen und dynamischen Versuchsreihen.

  • 3. Material und Methode

    16

    Diese Versuchsvorbereitungen wurden bei den statischen und den dynamischen Testungen

    in gleicher Weise getroffen. Aus hygienischen Gründen und dem längeren Zeitaufwand der

    dynamischen Testungen wurden die Präparate für diese Versuche zusätzlich in

    durchsichtige Folien gewickelt (s. Abb. 13).

    3.3.2 Testaufbau für die statische Testung

    Für die statischen Testungen stand die Zwick Materialprüfmaschine 1455 (Zwick GmbH,

    Ulm) des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses in Hamburg zur Verfügung (s.

    Abb. 9). Diese Maschine prüft bis zu 20 kN auf Zug und Druck bei wahlweise steigender,

    ruhender oder schwellender Beanspruchung. Der Lastrahmen besteht aus drei horizontalen

    Traversen und je zwei senkrechten Säulen und Kugelumlaufspindelantrieb. Die obere

    Traverse ist mit den Spindeln und den Säulen fest verbunden. Die untere und die mittlere

    Traverse sind in der Höhe verstellbar und können somit individuell auf die gegebenen

    Versuchbedingungen eingestellt werden. Dabei läuft die mittlere Traverse auf den Säulen

    durch die Spindeln.

    Die Maschine stoppt aus Sicherheitsgründen beim Erreichen eines voreingestellten

    Endpunktes, zum Beispiel bei einer bestimmten Einspannlänge oder einem Traversenweg,

    automatisch ab. Die Traversengeschwindigkeit ist variabel von 0,2 bis 500 mm pro Minute

    einstellbar. Die Aufzeichnung des gefahrenen Weges erfolgt über die zur Prüfmaschine

    gehörende Software eines angeschlossenen Computers. Die Messergebnisse werden

    automatisch über die Software in Form von Diagrammen dargestellt.

    Zur Durchführung der Versuchsreihen wurden folgende Voreinstellungen gewählt:

    • 5 N Vorkraft (Kraft, bevor die Aufzeichnung der Messdaten beginnt)

    • 10 mm/min Anstell-Geschwindigkeit und

    • 5 mm/min Prüfgeschwindigkeit, mit der sich die Fahrtraverse bewegt.

  • 3. Material und Methode

    17

    Abb. 9: Materialprüfmaschine Zwick für die statische Versuchsreihe.

    Für die Befestigung des Humerusknochens war eine spezielle Vorrichtung in der

    Testmaschine nötig. Das distale Ende des Knochens wurde auf einer Kugel gelagert, der

    Oberarmkopf erhielt zur Lagerung eine halbmondförmige Kappe, die dem Durchmesser

    des Oberarmkopfes entsprach (s. Abb. 10).

  • 3. Material und Methode

    18

    Abb. 10: Verankerung des Humerusknochens in die Zwick-Materialprüfmaschine.

    Die Versuchspräparate wurden mit einem Vorschub von 5 mm/min ansteigende axiale

    Belastung belastet. Die Versuche wurden gestoppt, sobald Abweichungen der Druck-Weg-

    Kurven von der Linearität aufgezeichnet wurden.

    3.3.3 Testaufbau für die dynamische Testung

    Bei der dynamischen Testung wurde wie bei der statischen Belastung die Platten-

    Schrauben-Konstruktion am distalen Ende durch eine Kugel und am proximalen Ende

    durch eine halbmondförmige Kappe in der Versuchsmaschine gelagert.

    Als Prüfmaschine für die dynamischen Tests wurde ein computergesteuertes

    pneumatisches Belastungssystem (modifiziertes PneuSys II, Sincotec, Clausthal-Zellerfeld)

    verwendet (s. Abb. 11). Der Einsatz dieses Prüfsystems ist für Kräfte bis 2500 N möglich.

    Die Prüffrequenzen sind vom Versuchsaufbau und den individuellen Einstellungen

    abhängig und können bis zu 100 Hz betragen. Über eine zum System dazugehörige

    Software werden kontinuierlich Kraft und Deformation registriert und am Monitor

    dargestellt (s. Abb. 12).

  • 3. Material und Methode

    19

    Es wurden folgende Versuchsparameter eingestellt:

    • 1 N Vorbelastung (zur stabilen Verankerung des Knochens in der Maschine)

    • 80 N maximale Belastung

    • 5 Belastungsdurchgänge pro Sekunde (Frequenz)

    Nach 1 Million Durchgängen (Lastwechseln) wurde automatisch gestoppt. Bei der

    schwellenden Belastung wurden kontinuierlich Druck-Weg-Kurven aufgezeichnet und alle

    2000 Durchgänge gespeichert. Bei einer winkelstabilen Montage wurde über circa 72

    Stunden dynamisch belastet, bei den nicht-winkelstabilen Konstruktionen aufgrund von

    mechanischem Versagens individuell kürzer.

    Abb. 11: Gesamtaufbau des pneumatischen Belastungssystems (modifiziertes Sincotec PneuSys II) für die dynamische Belastung.

  • 3. Material und Methode

    20

    Abb. 12: Monitor des pneumatischen Belastungssystems. Aufzeichnung der Weg-Belastungs-

    Kurven.

    Abb. 13: Montage der Konstruktionen in der Testmaschine für die dynamischen Testungen.

  • 3. Material und Methode

    21

    3.4 Versuchsprotokoll und Auswertung

    3.4.1 Statische Testung

    Im statischen Versuch unter axialer Belastung wurden mittels der speziellen Software

    kontinuierlich Kraft-Weg-Diagramme aufgezeichnet. Auf der Abszisse (x-Achse) wurde

    der Weg in mm bzw. die Deformation unter der Belastung aufgetragen, während auf der

    Ordinate (y-Achse) die Kraft (Belastung) in Newton (N) aufgezeichnet wurde. Es

    entstanden Belastungs-Deformationskurven (s. Abb. 14).

    Ausgewertet wurden die Steifigkeit und das Versagen. Die Steifigkeit ist definiert als die

    Steigung einer Kraft-Weg-Kurve im linearen Bereich unterhalb der Elastizitätsgrenze. Im

    linearen Bereich der Kraft-Weg-Kurve ist die Steifigkeit konstant.

    Abb. 14: Typische Belastungs-Deformationskurve bei statischer Belastung.

    Bei Belastung kommt es zu einer Verformung der Platten-Schrauben-Verbindung am

    Knochen. Wenn bei Wegnahme der äußeren Kraft die Platten-Schrauben-Verbindung am

    Knochen wieder in ihre alte Form findet, so nennt man dies elastische Verformung.

    Belastung [N]

    Elastizitätsgrenze

    Elastischer Bereich

    Belastungsende

    Maximale Belastbarkeit

    delta X [mm]

    Plastischer Bereich

    delta F [N]

    Deformation [mm]

  • 3. Material und Methode

    22

    Kommt es allerdings zu einer dauerhaften Verformung, so bezeichnet man dieses

    Phänomen als plastische Verformung. Hierbei wurde die Elastizitätsgrenze überschritten,

    die den Übergang von elastischer zur plastischen Verformung kennzeichnet. Bei weiterer

    kontinuierlicher Belastung kommt es schließlich zum Bruchpunkt, bei dem das Konstrukt

    der Belastung nicht mehr standhalten kann und bricht oder ausreißt.

    Entscheidend für die Auswertung der Experimente war der lineare Bereich der Kraft-Weg-

    Kurve, der die Steifigkeit charakterisiert sowie die Elastizitätsgrenze (Abweichung um 0,2

    mm von der linearen Kurve) als Kriterium für das Versagen.

    3.4.2 Dynamische Testung

    Bei der dynamischen Testung wurden mittels einer speziellen Software kontinuierlich

    Datenprotokolle (s. Abb. 15) geschrieben und der zurückgelegte Weg (in mm), die auf den

    Knochen einwirkende Kraft (in Newton) und der Belastungsverlauf aufgezeichnet. Bei

    Lockerung oder Zusammenbruch der Konstruktionen wurden die Versuche vorzeitig

    abgebrochen, ansonsten wurden 1 Million Lastwechsel gefahren. Ausgewertet wurden die

    erreichte Zahl der Lastwechsel und die maximale Deformation (Weg der Testmaschine)

    vor dem Ende des Versuchs. Nach Entnahme der Versuchsproben aus der Testmaschine

    wurde das Ausmaß der Verformungen in den Schraubenlöchern des Knochens qualitativ

    erfasst.

  • 3. Material und Methode

    23

    Abb. 15: Original-Protokoll des Versuches Nr. 2 unter dynamischer Belastung.

    3.4.3 Statistische Analyse

    Für den Vergleich der winkelstabilen und nicht-winkelstabilen Kollektive wurde bei allen

    Versuchsreihen der Wilcoxon Test für verbundene Stichproben durchgeführt.

    Ebenfalls betrachtet wurde die Korrelation zwischen mechanischen Parametern und der

    Knochendichte. Dafür wurde der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman

    herangezogen.

    Beide Tests wurden mit dem Statistik Programm SAS (SAS Institute, Carie, USA)

    durchgeführt.

  • 4. Ergebnisse

    24

    4 Ergebnisse

    4.1 Statische Testungen

    4.1.1 Steifigkeit

    Die Kraft-Weg-Kurven (bzw. Belastungs-Deformationskurven) der winkelstabilen und

    nicht-winkelstabilen Montagen zeigten im unteren Lastbereich unter langsam ansteigender

    statischer axialer Belastung eine lineare elastische Deformation (s. Abb. 16).

    Abb. 16: Versuch Nummer 2 als Beispiel für original registrierte Belastungs-Deformations-

    kurven. Vergleich von winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Konstruktion unter axialer Belastung.

  • 4. Ergebnisse

    25

    Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Versuch

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Steifigkeit

    (N/mm)

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Steifigkeit

    (N/mm)

    1 8,9 94,0 9,0 66,0

    2 5,4 77,0 7,7 24,0 3 22,3 80,0 13,3 39,0 4 14,5 91,0 10,9 47,0 5 27,8 81,0 23,2 80,0 6 22,6 77,0 23,8 32,0 7 14,7 70,0 7,0 46,0 Median 14,7 80,0 10,9 46,0

    Mittelwert 16,6 81,4 13,6 47,7 Maximum 27,8 94,0 23,8 80,0 Minimum 5,4 70,0 7,0 24,0 Standardabweichung 8,0 8,4 7,1 19,4 Quartil 1 11,7 77,0 8,4 35,5 Quartil 3 22,5 86,0 18,3 56,5

    Tab. 2: Ergebnisse der statischen Versuchreihe unter steigender axialer Belastung. Erreichte

    Steifigkeit in N/mm bei winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Montage

    (Wilcoxontest p=0,009).

    Die winkelstabile Platten-Schrauben-Verbindung zeigte unter axialer Belastung eine

    mediane Steifigkeit von 80 N/mm. Die nicht-winkelstabile Konstruktion zeigte im

    Vergleich dazu eine mediane Steifigkeit von 46 N/mm. Dies bedeutet eine 74 % höhere

    Steifigkeit (s. Abb. 17) für die winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindungen gegenüber

    der nicht-winkelstabilen Verbindung (p=0,009) (vgl. Tab. 2).

  • 4. Ergebnisse

    26

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    1 2 3 4 5 6 7

    Versuch

    Ste

    ifig

    keit

    (N

    /mm

    )Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Abb. 17: Steifigkeit der Versuche unter statischer axialer Belastung.

    4.1.2 Versagen

    Unter zunehmender Belastung zeigte sich eine Abflachung der Kurven, entsprechend einer

    plastischen Verformung. Der Übergang vom elastischen zum plastischen Verhalten wurde

    als Versagenskriterium gewählt (Elastizitätsgrenze). Bei der Bestimmung der

    Elastizitätsgrenze ergaben sich ähnliche Unterschiede zwischen dem nichtwinkelstabilen

    und dem winkelstabilen Kollektiv wie bei der Steifigkeit. Die winkelstabile

    Plattenverbindung zeigte eine 64 % höhere Elastizitätsgrenze (92 N vs. 56 N) (s. Abb. 18)

    gegenüber der nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung (vgl. Tab. 3).

  • 4. Ergebnisse

    27

    Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Versuch

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Elastizitäts-

    grenze

    (N)

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Elastizitäts-

    grenze

    (N)

    1 8,9 175,0 9,0 82,0 2 5,4 83,0 7,7 36,0 3 22,3 92,0 13,3 75,0 4 14,5 90,0 10,9 56,0

    5 27,8 88,0 23,2 72,0 6 22,6 102,0 23,8 36,0 7 14,7 95,0 7,0 37,0 Median 14,7 92,0 10,9 56,0 Mittelwert 16,6 103,6 13,6 56,3 Maximum 27,8 175,0 23,8 82,0 Minimum 5,4 83,0 7,0 36,0

    Standardabweichung 8,0 32,0 7,1 20,2 Quartil 1 11,7 77,0 8,4 36,5 Quartil 3 22,5 98,5 18,3 73,5

    Tab. 3: Ergebnisse der Elastizitätsgrenze (N) bei winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Konstruktion unter statischer axialer Belastung (Wilcoxon-Test p=0,016).

    0

    40

    80

    120

    160

    200

    1 2 3 4 5 6 7

    Versuch

    Ver

    sage

    n (N

    )

    Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Abb. 18: Versagen ( Elastizitätsgrenze) der Versuche unter statischer axialer Belastung.

  • 4. Ergebnisse

    28

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    Nicht-winkelstabilePlatten-Schrauben-

    Konstruktion

    Winkelstabile Platten-Schrauben-

    Konstruktion

    Ver

    sage

    n (N

    )

    Abb. 19: Mediane Elastizitätsgrenze bei nicht-winkelstabiler und winkelstabiler Schraubenkonstruktion.

    Es ergab sich ein Medianwert von 92 N (Minimum 83 N, Maximum 175 N) bei der

    winkelstabilen Konstruktion gegenüber der nicht-winkelstabilen Konstruktion mit einem

    Medianwert von 56 N (Minimum 36 N, Maximum 82N) (s. Abb. 19). Der Wilcoxontest

    zeigte für die gemessenen Unterschiede eine statische Signifikanz (p=0,009) (s. Tab.3).

    4.1.3 Versagensmechanismus

    Nach der Entnahme der Versuchsproben aus der Testmaschine wurde ein Unterschied der

    gegeneinander getesteten Konstruktionen (winkelstabil vs. nicht-winkelstabil) festgestellt.

    Während die winkelstabilen Implantate stabil in den Platten-Schrauben-Verbindungen

    verharrten und nur vereinzelt sich als Ganzes geringfügig in ihren Schraubenlöchern

    bewegten, hatten sich die nicht-winkelstabilen Implantate zwischen Platte und Schrauben

    so weit gelockert, dass sie teilweise schon bei der Entnahme aus der Versuchmaschine

    auseinander fielen bzw. die Schrauben leicht aus dem Knochen und der Konstruktion

    gezogen werden konnten (s. Abb. 20-21).

  • 4. Ergebnisse

    29

    Abb. 20: Bei der nicht-winkelstabilen Konstruktion war eine Lockerung der Konstruktion sichtbar. Unter manueller Krafteinwirkung (Druck und Zug) zeigte sich eine

    deutliche Instabilität der Konstruktion.

  • 4. Ergebnisse

    30

    Abb. 21: Bei der winkelstabilen Platten-Schrauben-Konstruktion zeigte sich keine Lockerung der Schrauben. Unter maximaler manueller Krafteinwirkung (Druck und Zug)

    zeigte sich keine Bewegung in der Konstruktion.

    Unter axialer Belastung in der statischen Testmaschine konnte bei der nicht-winkelstabilen

    Verbindung beobachtet werden, dass die Platte unter den kranialen Schrauben in den

    Knochen gedrückt wurde. Der Humeruskopf kippte in einer Art klinischer

    Varusdislokation ab. Bei der winkelstabilen Montage kippte die Konstruktion am

    Humeruskopf unter Biegung der Platte ab und die Verbindung zwischen Implantat,

    Knochen und Schrauben blieb unverändert starr (s. Abb.22-24).

  • 4. Ergebnisse

    31

    Abb. 22: Statische Belastung nicht-winkelstabiler Platten-Schrauben-Konstruktion.

    Abb. 23: Statische Belastung winkelstabiler Platten-Schrauben-Konstruktion.

  • 4. Ergebnisse

    32

    Abb. 24: Versagen unter axialer Belastung bei einer nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-

    Verbindung.

    4.1.4 Einfluss der Knochendichte

    Für die Knochenmineraldichte wurden Werte zwischen 5,4 mg/cm³ und 27,8 mg/cm³ (s.

    Tab. 1) gemessen. Die Unterschiede bei der gemessenen Knochendichte haben keinen

    systematischen Einfluss auf die Ergebnisse der untersuchten Proben. Dies kann zum

    Beispiel durch den Vergleich der Versuche Nr. 2 und Nr. 6 gezeigt werden. Die Proben des

    Versuches Nr. 6 zeigten bei hoher gemessenen Knochendichte (23,8; 22,6) eine 102 N/ 36

    N= 2,8-fach höhere Stabilität verglichen mit den Proben des Versuches Nr. 2 mit geringer

    Knochenmineraldichte (5,4; 7,7), die eine 83 N/ 36 N= 2,3-fach höhere Stabilität

    aufwiesen.

    Die gemessene Knochendichte der Präparate zeigte keinen Einfluss auf die

    Versagensergebnisse bei winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Plattenkonstruktion. Der

    nicht-parametrischen Spearman Korrelationskoeffizient rs zwischen Dichte und Versagen

    wurde im winkelstabilen Kollektiv mit rs=0,00 (p=1,0), im nicht-winkelstabilen Kollektiv

    mit rs=0,04 (p=0,94) (s. Abb. 25) sowie zwischen Knochendichte und Steifigkeit im

  • 4. Ergebnisse

    33

    winkelstabilen Kollektiv mit rs=0,02 (p=0,97), im nicht-winkelstabilen Kollektiv mit

    rs=0,18 (p=0,70) bestimmt (s. Abb. 26).

    020406080

    100120140160180200

    0 5 10 15 20 25 30

    Knochendichte (mg/cm³)

    Ver

    sage

    n (N

    )

    nicht winkelstabil winkelstabil

    Abb. 25: Relation zwischen Knochendichte und Versagen.

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    0 5 10 15 20 25 30

    Knochendichte (mg/cm³)

    Ste

    ifig

    keit

    (N

    /mm

    )

    nicht winkelstabil winkelstabil

    Abb. 26: Relation zwischen Knochendichte und Steifigkeit.

  • 4. Ergebnisse

    34

    4.2 Dynamische Testungen

    4.2.1 Dauerfestigkeit / Lastwechsel

    Bei den dynamischen Versuchen wurden deutlich höhere Werte (erreichte Lastwechsel) für

    die winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindungen erreicht (s. Tab. 4).

    Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Versuch

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Erreichte

    Lastwechsel

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Erreichte

    Lastwechsel

    1 8,4 >1000000 8,9 96501 2 19,7 >1000000 12,7 500000 3 4,2 >1000000 16,0 425002

    4 14,6 >1000000 7,1 412109 5 16,4 >1000000 16,3 384504 Median 14,6 1000000 12,7 412109 Mittelwert 12,7 1000000 12,2 363623 Maximum 19,7 1000000 16,3 500000

    Minimum 4,2 1000000 7,1 96501 Standardabweichung 6,3 0 4,1 155328 Quartil 1 8,4 1000000 10,9 296843 Quartil 3 16,4 1000000 13,6 434082

    Tab. 4: Erreichte Lastwechsel unter dynamischer Belastung bei der winkelstabilen und nicht-

    winkelstabilen Platten-Schrauben-Konstruktion.

    Bei der nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung ergab sich unter dynamischer

    Belastung ein Medianwert von 412109 erreichten Lastwechseln (Minimum 96.501,

    Maximum 500.000). Die winkelstabile Osteosynthese erreichte dagegen durchgängig 1

    Million Lastwechsel, wobei der Versuch beim Erreichen dieses Ergebnisses abgebrochen

    wurde. Bei der winkelstabilen Montage kam es zu keiner Lockerung der Konstruktionen,

    während es bei der nicht-winkelstabilen Montage frühzeitig zu Lockerungen der Schrauben

    kam, so dass alle diese Versuchsreihen aufgrund des mechanischen Versagens vorzeitig

    abgebrochen werden mussten. Die winkelstabilen Konstruktionen wiesen eine wesentlich

    höhere Dauerfestigkeit als die nicht-winkelstabilen Konstruktionen auf.

  • 4. Ergebnisse

    35

    0

    400000

    800000

    1200000

    1 2 3 4 5

    Versuch

    Las

    twec

    hsel

    Nicht-winkelstabil Winkelstabil

    Abb. 27: Erreichte Lastwechsel der winkelstabilen gegenüber der nicht-winkelstabilen

    Platten-Schrauben-Verbindung unter dynamischer Belastung.

    Die Platten-Schrauben-Verbindung mit winkelstabiler Montage zeigte bei den

    dynamischen Belastungsversuchen eine – mindestens – 2,4-fach höhere Stabilität, als die

    nicht-winkelstabile Konstruktion. Dieses Ergebnis zeigt deutlich die wesentlich höhere

    Belastbarkeit der winkelstabilen Montagen (s. Abb. 27).

    Abb. 28: Verlaufskurven der nicht-winkelstabilen (links) und winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung (rechts) unter dynamischer Belastung (Versuch Nr. 2). Bei

    der nicht-winkelstabilen Konstruktion zeigte sich schon früh im Verlauf ein Absinken der Kurve bei zunehmender Lastwechselzahl. Dargestellt sind die Kurven

    für die ersten 100.000 Zyklen.

  • 4. Ergebnisse

    36

    4.2.2 Plastische Deformation

    Die maximalen Deformationen (Weg der Testmaschine vor dem Ende des Versuchs)

    wurden mit dem paarigen Wilcoxon-Test verglichen und es ergab sich eine statistische

    Signifikanz (p=0,024).

    Winkelstabil Nicht-winkelstabil

    Versuch

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Deformation

    (mm)

    Knochen-

    dichte

    (mg/cm³)

    Deformation

    (mm)

    1 8,9 0,3 8,4 1,0 2 12,7 0,3 19,7 1,0 3 16,0 0,1 4,2 1,2 4 7,1 0,3 14,6 1,0

    5 16,3 0,2 16,4 2,0 Median 12,7 0,3 14,6 1,0 Mittelwert 12,2 0,24 12,7 1,24 Maximum 16,3 0,3 19,7 2,0 Minimum 7,1 0,1 4,2 1,0

    Mittelwert 12,2 0,24 12,7 1,24 Standardabweichung 4,1 0,09 6,3 0,43 Quartil 1 10,9 0,2 8,4 1,0 Quartil 3 13,6 0,3 16,4 1,2

    Tab. 5: Ergebnisse der gemessenen Deformation in mm nach dynamischer Belastung

    (p=0,024).

    Es zeigte sich, dass es bei der nicht-winkelstabilen Konstruktion zu wesentlich höheren

    Deformationen kam (s. Abb. 28, 29), als bei der winkelstabilen Konstruktion (Median

    0,3mm bei winkelstabiler Montage vs. 1,0mm bei nicht-winkelstabiler Konstruktion) (s.

    Tab. 5).

  • 4. Ergebnisse

    37

    0,0

    0,5

    1,0

    1,5

    2,0

    2,5

    1 2 3 4 5

    Versuch

    Def

    orm

    atio

    n (m

    m)

    Nicht-winkelstabil Winkelstabil

    Abb. 29: Maximale Deformation (Weg der Testmaschine vor dem Ende des Versuchs) bei

    winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Montage unter dynamischer Belastung.

    4.2.3 Versagensmechanismus

    Nachdem die Knochen aus der Versuchmaschine entfernt wurden und so die Vorlast von

    10 N aufgehoben wurde, fiel die Konstruktion aller nicht-winkelstabilen Implantate

    auseinander. Die Platten-Schrauben-Konstruktion am Knochen zeigte keinerlei Stabilität

    mehr. Es zeigte sich schon makroskopisch eine Lockerung der Schrauben. Die Schrauben

    waren wie bei der statischen Belastung, nur hier in wesentlich größerer Ausprägung,

    teilweise so weit gelockert, dass sie ohne Kraft aus dem Knochen herausgenommen

    werden konnten. Bei den winkelstabilen Konstruktionen war die Montage nach 1 Million

    Lastwechseln und nach Entnahme aus der Testmaschine stabil.

    Nach dem Entfernen der Implantate zeigten die Schraubenlöcher der nicht-winkelstabilen

    Platten-Schrauben-Verbindung eine ovale Deformation. Die Schrauben hatten sich durch

    die Spongiosa gearbeitet und den Knochen unterhalb der Schraube zusammengedrückt (s.

    Abb. 30).

  • 4. Ergebnisse

    38

    Abb. 30: Darstellung der Schraubenlöcher nach dynamischer Belastung bei nicht-

    winkelstabiler (links) und winkelstabiler Platten-Schrauben-Verbindung (rechts).

    Bei der winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung konnte nach Entfernen des

    Osteosynthesematerials keine offensichtlichen Deformierungen im Knochen beobachtet

    werden. Die Schrauben behielten auch nach dem Belastungszyklus von 1 Million

    Lastwechseln ihre stabile Verankerung im Knochen bei und ließen lediglich

    Minimalbewegungen zu.

    Bei der seitlichen Betrachtung der Platten-Schrauben-Konstruktionen nach Belastung

    konnte zwischen winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Osteosynthese ein Unterschied

    festgestellt werden. Bei der winkelstabilen Montage zeigte sich nach der dynamischen

    Belastung eine Verformung im Sinne einer minimalen Abflachung der Platte (s. Abb. 31a).

    Die Schrauben verharrten hier fest in ihrer Position. Bei der nicht-winkelstabilen Montage

    dagegen kam es nicht zu Verformungen der Osteosyntheseplatte. Allerdings waren hier,

    wie schon erwähnt, die Schrauben gelockert und bewegten sich in ihren Schraubenlöchern

    (s. Abb. 31b).

  • 4. Ergebnisse

    39

    Abb. 31a: Winkelstabile Montage nach dynamischer Belastung.

    Abb. 31b: Nicht-winkelstabile Montage nach dynamischer Belastung.

    4.2.4 Einfluss der Knochendichte

    Wie bei den statischen Versuchen (vgl. Kapitel 4.1.4) zeigte sich kein Zusammenhang

    zwischen der Knochendichte und dem Versagen (s. Abb. 32). Der nicht-parametrische

    Spearman Korrelationskoeffizient rs zwischen Dichte und Versagen wurde im nicht-

    winkelstabilen Kollektiv mit rs=0,1 (p=0,87) bestimmt. Da bei dem winkelstabilen

    Kollektiv in allen Fällen die Zyklen bei 1 Mio Lastwechsel abgebrochen wurden, war es

    hier nicht sinnvoll, den Spearman Korrelationskoeffizient zu bestimmen. Der nicht-

    parametrischen Spearman Korrelationskoeffizient rs zwischen Dichte und Deformation

    wurde im nicht-winkelstabilen Kollektiv mit rs=-0,11 (p=0,86) und im winkelstabilen

    Kollektiv mit rs=-0,78 (p=0,12) bestimmt (s. Abb. 33). Der Wert von -0,78 entspricht

    einer Tendenz im Sinn einer geringeren Deformation bei festerem Knochen.

  • 4. Ergebnisse

    40

    0

    200000

    400000

    600000

    800000

    1000000

    1200000

    0 5 10 15 20 25

    Knochendichte (mg/cm³)

    Err

    eich

    te L

    astw

    echs

    el

    nicht winkelstabil winkelstabil

    Abb. 32: Relation zwischen Knochendichte und erreichten Lastwechseln.

    0,0

    0,5

    1,0

    1,5

    2,0

    2,5

    0 5 10 15 20 25

    Knochendichte (mg/cm³)

    Def

    orm

    atio

    n (m

    m)

    nicht winkelstabil winkelstabil

    Abb. 33: Relation zwischen Knochendichte und Deformation.

  • 5. Diskussion

    41

    5 Diskussion

    Forderungen, die an ein optimales Implantat gestellt werden, sind vor allem

    die optimal mögliche anatomische Reposition und eine übungsstabile

    Frakturstabilisierung.

    Neben dem Risiko einer avaskulären Kopfnekrose ist das Hauptproblem bei

    der Bruchstabilisierung des proximalen Humerus die Verankerung und

    Stabilisierung der Schrauben in der osteoporotischen Knochensubstanz von

    älteren Patienten (Lill, 2003). Die typische Komplikation ist eine sekundäre

    Varus-Dislokation des Oberarmkopfes mit Implantatlockerung (Hessmann u

    Rommens, 2001).

    Lill et al, 2003 untersuchten in einer In-vitro-Studie verschiedene winkelstabile und nicht-

    winkelstabile Implantate unter axialer und dynamischer Varus-Belastung. Verglichen

    wurden die Humerus-T-Platte (HTP), die Cross-Screw-Osteosynthese (CSO), der

    proximale Humerusnagel (UHN) mit Spiralklinge, der Synclaw Proximal Humerus Nail

    (Synclaw PHN) und eine winkelstabile Humerusplatte (LPHP). Es stellte sich heraus, dass

    sehr starre Implantate (HTP, UHN) bei statischen Tests unter axialer Belastung die

    Stabilsten waren, sie jedoch unter dynamischer Belastung eine Lockerung der Schrauben

    zeigten. Die relativ kleine, anatomisch geformte winkelstabile Humerusplatte (LPHP)

    stellte die beste Methode für die Verankerung der Schrauben im osteoporotischen

    Knochenmaterial dar. Als vielversprechend wurde auch eine Kombination einer

    winkelstabilen Verriegelungsschrauben-Implantat-Verbindung mit einem antegraden

    Marknagelsystem bewertet (Mathews u Lobenhoffer, 2004).

    Es kann somit aus der Literatur gefolgert werden, dass winkelstabile Implantate bei

    Frakturen im Bereich des Humeruskopfes biomechanisch vorteilhaft sind. Diese bisherigen

    Studien vergleichen jedoch nicht, wie es in dieser Arbeit erfolgte, winkelstabile und nicht-

    winkelstabile Implantate gleicher Form und Größe miteinander. Seide et al. (1999)

    verglichen an Kunststoffprobekörpern mit unterschiedlichen Materialdichten winkelstabile

  • 5. Diskussion

    42

    und nicht-winkelstabile Platten mit ansonsten identischen Eigenschaften. U.a. ergab sich

    bei einer Simulation eines gelenknahen spongiösen Knochens durch ein

    Schaumstoffpräparat (Polyurethanschaumstück) für die winkelstabile Konstruktion eine 5-

    fach-höhere Festigkeit. Dabei zeigten sich prinzipiell unterschiedliche Versagensmuster.

    Die winkelstabile Osteosynthese zeigte ein Versagen durch paralleles Herausbrechen der

    gesamten Platten-Schrauben-Konstruktion, während die nicht winkelstabile durch ein

    Herauswandern einzelner Schrauben und ein Einbrechen der Platte in den Knochen

    versagte. Die vorliegende Arbeit bestätigte diese an Modellen gewonnenen Erkenntnisse

    am humanen Präparat.

    In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass bei allen Versuchen in der

    winkelstabilen Gruppe gegenüber der nicht-winkelstabilen Gruppe eine höhere Stabilität

    erreicht werden konnte. Durchgängig erzielte die favorisierte Gruppe der winkelstabilen

    Implantate höhere Messergebnisse. Unter statischer Belastung ergab sich für die

    winkelstabile Platten-Schrauben-Konstruktion eine 74 % erhöhte Steifigkeit und eine 64 %

    erhöhte Festigkeit im Vergleich zur nicht-winkelstabilen Gruppe. Unter dynamischer

    Belastung versagte die Osteosynthese der nicht-winkelstabilen Gruppe unabhängig von der

    Knochenqualität, bei im Median 412.000 Lastwechseln, während die winkelstabile

    Osteosynthese unabhängig von der Knochenqualität durchgängig über 1 Million

    Lastwechsel standhielt. D. h. die Anwendung der winkelstabilen Osteosynthese ist nicht

    nur bei osteoporotischem Knochen, sondern auch bei guter Knochenqualität zu empfehlen.

    Die Studie unter dynamischer Belastung zeigte ein typisches Versagensmuster in der nicht-

    winkelstabilen Gruppe, eine in Lastrichtung ausgerichtete kontinuierlich zunehmende

    Längsdeformierung der Schraubenlöcher. Wiederholte axiale Belastung führte durch

    sukzessive Kompression der Spongiosa unterhalb der Schrauben zu einer plastischen

    Deformierung des Knochens. In der winkelstabilen Gruppe war dieser Effekt lediglich

    minimal ausgeprägt und die Schrauben verblieben nach der Belastung von über 1 Million

    Lastwechseln in einer festen Verbindung mit dem Knochen, d.h. die Funktion der

    Schrauben-Knochen-Verbindung war unverändert gegeben.

    Bei Betrachtung der statisch belasteten Konstruktionen zeigte sich als

    Versagensmechanismus ein Lockern der Schrauben sowie eine Impression des Knochens

    in der nicht winkelstabilen Gruppe, während sich eine (leichte) Deformierung der Platten

  • 5. Diskussion

    43

    in der winkelstabilen Gruppe ergab. Diese Deformierung könnte für ein noch nicht

    optimales Verhältnis zwischen der Dimensionierung der Platte und der Knochen-

    Schrauben-Verankerung sprechen. Bei einer dicker ausgelegten Platte könnte der Vorteil

    der Winkelstabilität somit größer als in den Versuchen bestimmt sein.

    Die Ergebnisse sind mit den unterschiedlichen Funktionsprinzipien (Seide et al 1999,

    Seebeck et al. 1999) winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Systeme zu erklären. Bei der

    nicht-winkelstabilen Konstruktion wird die Platte durch axiale Vorspannung der Schrauben

    an den Knochen gepresst. Es erfolgt hier eine auf kleine Flächen konzentrierte

    Lastübertragung quer auf die Schraube und zwischen Platte und Knochen. Zusätzlich

    wirken Ausziehkräfte auf die Schrauben. Entsprechend wird als Versagensmechanismus

    die Impression des Knochens unter der Platte und das Herauswandern der Schrauben bei

    den statischen Versuchen und die Längsausweitung des plattennahen Schraubenloches

    unter dynamischer Belastung beobachtet. Bei der winkelstabilen Platten-Schrauben-

    Verbindung wird dies nicht beobachtet, da es im Sinne eines einseitig eingespannten

    Balkens zu einer gleichmäßigen verteilten Lastübertragung vom Knochen auf die Schraube

    und über die winkelstabile Verbindung auf den Längsträger, d.h. die Platte, kommt (vgl.

    Abb. 34). Ein Anpressen der Platte an den Knochen ist prinzipiell nicht erforderlich (Seide

    et al. 1999), kann jedoch theoretisch die Gesamtstabilität durch die Abstützung zusätzlich

    erhöhen und z.B. ggf. das beobachtete Verbiegen der Platte verhindern.

    a a

    Nicht-winkelstabil Winkelstabil

    Fixiertes Platten- Schrauben Interface

    Rotierendes Platten-Schrauben-Interface

    Last Last

    c

    b a

    a

  • 5. Diskussion

    44

    Abb. 34: Prinzip winkelstabiler und nicht-winkelstabiler Lastübertragung. Die Pfeile stellen die Belastung des Knochens über die Kontaktflächen mit der Schraube (a), der

    Platte (b) und in den Gewindegängen der Schrauben (c) dar.

    Die höchste mineralische Knochendichte besteht im medialen und dorsalen Bereich des

    Humeruskopfes, wohingegen im zentralen Bereich, im Bereich der Tubercula und Collum

    chirurgicum die niedrigsten Dichtewerte gemessen wurden (Hepp et al., 2003). Implantate,

    die im medialen und dorsalen Bereich des Humeruskopfes verankert werden,

    gewährleisteten somit theoretisch eine optimale Fixation. Winkelstabile Implantate können

    eine solche Lastübertragung im plattenfernen Knochen aufgrund ihrer festen

    Rahmenstruktur gewährleisten.

    Die Messergebnisse zeigten Limitierungen der Studie. Bei den untersuchten Präparaten

    ergab sich bei der Verteilung der Knochendichte ein Problem. Wie erwartet, fand sich eine

    interindividuelle Streuung. Es ergab sich jedoch auch eine intraindividuelle Varianz mit

    Unterschieden zwischen dem rechten und linken Oberarm. Trotz durchgeführter

    Randomisierung war der Mittelwert der gemessenen Knochendichten im winkelstabilen

    Kollektiv relevant höher als im nichtwinkelstabilen. Das heißt, es ist trotz des

    Versuchsdesigns als paarige Studie ein vorhandener systematischer Fehler in den

    Vergleichen aufgrund der Streuung der Knochendichtewerte zu berücksichtigen.

    In den Versuchen wurde als Frakturmodell eine Osteotomie vorgenommen, wodurch eine

    komplexe Fraktur aus der Klinik auf die wesentlichen biomechanischen Gesichtspunkte

    reduziert wurde. Der gewählte Frakturtyp, bei dem der Frakturspalt etwa auf Höhe des

    Collum chirurgicum (annähernd Neer III) verlief, stellte sich als optimal für die

    vorgenommenen Vergleiche heraus. Höher klassifizierte Neer-Frakturen mit multiplen

    Fragmenten, die stabile Implantate insbesondere erfordern, wären schwierig in

    standardisierter Form herzustellen gewesen, so dass das vereinfachte Modell gewählt

    wurde. Allerdings kann angenommen werden, dass auch bei höhergradigen Frakturtypen

    eine ähnliche Stabilisierungszunahme erreicht werden würde. Auf der anderen Seite wurde

    durch das Heraussägen der Knochenscheibe von. 10 mm Dicke eine Fraktur nachgeahmt,

    die bei Belastung kein Abstützen der Fragmente erlaubt und somit im Vergleich zur in der

    Klinik auftretenden Belastung die Beanspruchung der Osteosynthese eher überschätzt.

  • 5. Diskussion

    45

    Es wird geschlossen, dass durch die Anwendung der Winkelstabilität Steifigkeit und

    Festigkeit bei Plattenosteosynthesen am proximalen Oberarm erhöht werden können. Die

    Untersuchungen untermauern die klinische Erfahrung, dass hierdurch, insbesondere auch

    in schwierigen Fällen, eine frühe Übungsstabilität und somit ein besseres schmerzfreies

    Bewegungsausmaß und weniger bleibende Behinderung erreicht werden können. Auch ist

    bekannt, dass durch eine hohe Stabilität der Osteosynthese am Humeruskopf eine

    Revaskularisierung erfolgen kann (Wijgman et. Al., 2002) und so durch den Einsatz

    winkelstabiler Implantate die Häufigkeit der Notwendigkeit einer Endoprothese

    wahrscheinlich verringert werden kann.

  • 6. Zusammenfassung

    46

    6 Zusammenfassung

    Die proximale Humerusfraktur ist aus der Klinik und verschiedenen Untersuchungen als

    Problemfraktur mit häufigen Komplikationen und Langzeitschädigungen bekannt.

    In dieser Arbeit sollte das biomechanische Verhalten von winkelstabiler und nicht-

    winkelstabiler Plattenosteosynthese am proximalen Humerus unter statischer und

    dynamischer Belastung untersucht werden.

    Insgesamt wurden 12 paarige Humeruspräparate verwendet, wobei nach Randomisierung

    (rechts, links) sieben Paare statisch und fünf Humeruspaare dynamisch axial belastet

    wurden. Aufgezeichnet und ausgewertet wurden Kraft-Weg-Diagramme sowie bei

    dynamischer Belastung die maximal erreichte Lastwechselzahl.

    Bei den Versuchsreihen mit statischer Belastung ergab sich eine 74 % höhere Steifigkeit

    bei den winkelstabilen (Median 80 N/mm, Minimum 70 N/mm, Maximum 94 N/mm)

    Platten-Schrauben-Verbindungen gegenüber der nicht-winkelstabilen Gruppe (Median: 46

    N/mm, Minimum 24 N/mm, Maximum 80 N/mm). Als Versagenskriterium wurde die

    Elastizitätsgrenze ausgewertet. Bei der winkelstabilen Montage (Median 92 N, Minimum

    83 N, Maximum 175 N) ergab sich eine 64 % höhere Elastizitätsgrenze im Vergleich zur

    nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung (Median 56 N, Minimum 36 N,

    Maximum 82 N).

    Unter dynamischer axialer Belastung (80 N) erreichte die winkelstabile Osteosynthese

    durchgängig 1 Million Lastwechsel (Begrenzung des Versuchs) ohne Lockerung der

    Schrauben. Bei der nicht-winkelstabilen Platten-Schrauben-Verbindung ergaben sich im

    Median 412.109 erreichte Lastwechsel (Minimum 96.501, Maximum 500.000) mit einer

    Auslockerung der Schrauben aus dem Knochen.

    Unabhängig von der Knochenqualität wurde in allen Versuchen bei der winkelstabilen

    Gruppe gegenüber der nicht-winkelstabilen Konstruktion mit statistischer Signifikanz

    höhere Werte für die Stabilität erzielt (Wilcoxon-Test, p

  • 6. Zusammenfassung

    47

    Es wird geschlossen, dass durch die Anwendung von winkelstabilen Systemen Steifigkeit

    und Festigkeit bei Plattenosteosynthesen am proximalen Oberarm wesentlich erhöht

    werden können.

  • 7. Literaturverzeichnis

    48

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  • 8. Danksagung

    53

    8 Danksagung

    Herrn Prof. Dr. Ch. Jürgens, Ärztlicher Direktor des Berufsgenossenschaftlichen

    Unfallkrankenhauses Hamburg, danke ich für die Bereitstellung des Arbeitsplatzes und des

    Themas der Arbeit.

    Herrn Priv. Doz. Dr. K. Seide danke ich für die Ausformulierung und Präzisierung des

    Themas sowie seine fortwährende Betreuung und Unterstützung bei der Erstellung der

    Arbeit.

    Die Versuche erfolgten in Kooperation mit dem Gerichtsmedizinischen Institut der

    Universität Hamburg, Direktor Herr Prof. Dr. K. Püschel. Für die Unterstützung möchte

    ich mich recht herzlich bedanken.

    Besonderer Dank gilt Herrn Dipl. Ing. U. Schümann, Leiter des biomechanischen Labors

    des BUK Hamburg, der mir mit kompetenter und freundlicher Unterstützung bei der

    Planung und Durchführung der Versuche immer zur Seite stand.

    Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei Frau B. Kowald, die mir eine große

    Unterstützung bei der Auswertung und Gestaltung der Arbeit gewesen ist.

    Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei meinem Freund Philipp Heilmann, der mir

    immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

  • 9. Lebenslauf

    54

    9 Lebenslauf

    Name, Vorname: Triebe, Julia

    Geboren: am 09. April 1981 in Duderstadt,

    als Tochter von Dr.med. Dr.med.dent.

    Wolfgang Triebe und Eleonore Triebe,

    geb. Eckermann

    Familienstand: ledig

    Staatsangehörigkeit: deutsch

    Schulbildung

    1987-1991 Grundschule Finkenburg Aurich

    1999-2000 Integrierte Gesamtschule Aurich

    Mai 2000 Abitur (IGS)

    Dez. 2000-Apr.2001 Freiwilliges Soziales Jahr im Berufsgenossen-

    schaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg (BUK)

    Studium

    April 2001 Immatrikulation an der Universität Hamburg,

    Fachbereich Medizin

    August 2003 Physikum

    Oktober 2007 voraussichtliches Staatsexamen an der Universität

    Hamburg

  • 9. Lebenslauf

    55