Vergleichende Buchbesprechung

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1 Vorbemerkung zur Ausgangssituation Der Beitrag ist darauf gerichtet, ausgewa ¨hl- te Bu ¨cher zum Themenbereich IT-Govern- ance zu beschreiben und zu vergleichen. Gleichzeitig erhalten Leser, die mit IT- Governance noch nicht vertraut sind, eine Einfu ¨ hrung in grundlegende Begriffe und zentrale Forschungsfragen. Die folgenden Abschnitte geben einen kurzen șberblick u ¨ ber das Thema und beantworten die Kernfragen: Was wird unter IT-Govern- ance verstanden? Welche Strukturen und Prozesse in einer IT-Abteilung sind davon betroffen? Welche erste Grundlagenlitera- tur ist fu ¨ r die Erarbeitung einer unterneh- mensindividuellen IT-Governance-Struk- tur oder ein Forschungsvorhaben hilf- reich? Ungeachtet der von Nicolas G. Carr ini- tiierten Diskussion um den „Commodity- Status“ von Informationstechnologien (IT) geho ¨ rt deren Einsatz heutzutage zu den unverzichtbaren Werkzeugen eines Unter- nehmens. Die Nutzung von IT soll ent- sprechende Wettbewerbsvorteile generie- ren, Gescha ¨ftsprozesse optimieren und Ri- siken minimieren. Viele Anwender und IT-Experten wis- sen, dass am Anfang von IT-Projekten ha ¨u- fig vollmundige Versprechen u ¨ ber die mo ¨ g- liche Leistungsfa ¨higkeit neuer Applikatio- nen stehen, die spa ¨ter nicht immer eingehalten werden. In einer Vielzahl von Publikationen werden die Probleme bei der Implementierung von IT-Projekten thematisiert. Dabei werden ha ¨ufig die schlechte Qualita ¨t und die hohen Kosten der erbrachten IT-Dienstleistungen kriti- siert. Zudem wird gern bema ¨ngelt, dass keine u ¨ berzeugenden Instrumente im Ein- satz sind, um die Effektivita ¨t des IT-Einsat- zes nachzuweisen und um seine Effizienz zu ermitteln. Obwohl ein wachsendes Be- du ¨rfnis feststellbar ist, die Leistung der IT- Abteilung nachvollziehbar und den Nut- zen dokumentierbar zu machen, wird dies in der betrieblichen Praxis ha ¨ ufig nicht um- gesetzt. Diese Widrigkeiten belasten die Akzeptanz sowie das Vertrauen gegenu ¨ ber der IT-Abteilung. Vermutlich liegen die Ursachen dafu ¨ r sowohl auf Seiten der An- wender als auch der IT-Experten bzw. IT- Dienstleister. Die Gru ¨ nde hierfu ¨ r sind viel- fa ¨ltig. Sie umfassen u. a. eine oft einseitige Technikorientierung und das Versa ¨umnis, die Auswirkungen des IT-Einsatzes trans- parent zu machen. Ha ¨ufig konzentriert sich das IT-Management noch zu sehr auf die interne Effektivita ¨t (wie IT-Produkte zu entwickeln bzw. IT-Dienstleistungen zu erbringen sind). Dabei wird jedoch verges- sen, dass ihr Fokus vielmehr auf der markt- orientierten Effizienz (Leistungstrans- parenz zu schaffen und strategisch das Richtige fu ¨ r den Kunden zu implementie- ren) liegen sollte. Im Umgang mit IT setzt sich in den letz- ten Jahren mehr und mehr ein Paradigmen- wechsel durch, der den Anwender versta ¨rkt in die direkte Mitverantwortung fu ¨ r IT- Entscheidungen einbezieht. Er u ¨ bernimmt eine aktivere Rolle bei der Definition der strategischen IT-Ausrichtung und der Aus- gestaltung des von der IT-Abteilung ange- botenen Produkt- bzw. Dienstleistungs- portfolios. Die entsprechenden Entschei- dungsprozesse sollen hierdurch besser fundiert, die Risiken mo ¨ glicher Fehlent- scheidung reduziert und dem Verlust von Vertrauen in die IT-Leistungsfa ¨higkeit vor- gebeugt werden. Als Konsequenz einer sta ¨rkeren Kun- den-, Service- und Prozessorientierung er- gibt sich eine Reihe neuer Herausforderun- gen, die die IT-Verantwortlichen zwingen, die bisherigen Strategien und Lo ¨ sungen fu ¨r das Informationsmanagement zu u ¨ berden- ken. Lutchen [Lutc04, 3 6] verweist expli- zit auf die notwendige Verbesserung und Professionalisierung des Managements der davon betroffenen IT-Belange. Infolgedes- sen la ¨sst sich ein Wiederaufleben der Dis- kussion um das strategische IT-Manage- ment feststellen [ZaBP05, V]. Allerdings findet sich dies versta ¨rkt im angelsa ¨chsi- schen Raum, unter dem Begriff der IT- Governance, wieder. Nicht zuletzt la ¨sst die große Zahl der themenspezifischen Publi- kationen in wichtigen deutsch- und eng- lischsprachigen Fachzeitschriften sowie den Konferenzanku ¨ndigungen bzw. -beitra ¨gen auf ein zunehmendes Forschungsinteresse schließen. In der aufkommenden themati- schen Auseinandersetzung geht es dennoch weniger um eine „Neuerfindung“ – „die grundsa ¨tzlichen Fragen des Informations- managements sind weiterhin dieselben“ [Krcm04, VIII] , sondern vielmehr um die Konvergenz zwischen Gescha ¨fts- und IT- Strategie. Aus einer deutlicher auf den WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 6, S. 448 463 Der Autor Michael Baurschmid Dipl. Wirt.-Inform. Michael Baurschmid Institut fu ¨r Informatik und Wirtschaftsinformatik Wirtschaftsinformatik der Produktionsunternehmen Universita ¨t Duisburg-Essen, Campus Essen Universita ¨tsstraße 9 45141 Essen 0201 183-4057 [email protected] Vergleichende Buchbesprechung IT-Governance WI – Literatur

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1 Vorbemerkungzur Ausgangssituation

Der Beitrag ist darauf gerichtet, ausgewahl-te Bucher zum Themenbereich IT-Govern-ance zu beschreiben und zu vergleichen.Gleichzeitig erhalten Leser, die mit IT-Governance noch nicht vertraut sind, eineEinfuhrung in grundlegende Begriffe undzentrale Forschungsfragen. Die folgendenAbschnitte geben einen kurzen �berblickuber das Thema und beantworten dieKernfragen: Was wird unter IT-Govern-ance verstanden? Welche Strukturen undProzesse in einer IT-Abteilung sind davonbetroffen? Welche erste Grundlagenlitera-tur ist fur die Erarbeitung einer unterneh-mensindividuellen IT-Governance-Struk-tur oder ein Forschungsvorhaben hilf-reich?

Ungeachtet der von Nicolas G. Carr ini-tiierten Diskussion um den „Commodity-Status“ von Informationstechnologien (IT)gehort deren Einsatz heutzutage zu denunverzichtbaren Werkzeugen eines Unter-nehmens. Die Nutzung von IT soll ent-sprechende Wettbewerbsvorteile generie-ren, Geschaftsprozesse optimieren und Ri-siken minimieren.Viele Anwender und IT-Experten wis-

sen, dass am Anfang von IT-Projekten hau-fig vollmundige Versprechen uber die mog-liche Leistungsfahigkeit neuer Applikatio-nen stehen, die spater nicht immereingehalten werden. In einer Vielzahl vonPublikationen werden die Probleme beider Implementierung von IT-Projektenthematisiert. Dabei werden haufig dieschlechte Qualitat und die hohen Kostender erbrachten IT-Dienstleistungen kriti-siert. Zudem wird gern bemangelt, dasskeine uberzeugenden Instrumente im Ein-satz sind, um die Effektivitat des IT-Einsat-zes nachzuweisen und um seine Effizienzzu ermitteln. Obwohl ein wachsendes Be-durfnis feststellbar ist, die Leistung der IT-Abteilung nachvollziehbar und den Nut-zen dokumentierbar zu machen, wird diesin der betrieblichen Praxis haufig nicht um-gesetzt. Diese Widrigkeiten belasten dieAkzeptanz sowie das Vertrauen gegenuberder IT-Abteilung. Vermutlich liegen dieUrsachen dafur sowohl auf Seiten der An-wender als auch der IT-Experten bzw. IT-Dienstleister. Die Grunde hierfur sind viel-faltig. Sie umfassen u. a. eine oft einseitigeTechnikorientierung und das Versaumnis,die Auswirkungen des IT-Einsatzes trans-parent zu machen. Haufig konzentriertsich das IT-Management noch zu sehr aufdie interne Effektivitat (wie IT-Produktezu entwickeln bzw. IT-Dienstleistungen zuerbringen sind). Dabei wird jedoch verges-sen, dass ihr Fokus vielmehr auf der markt-orientierten Effizienz (Leistungstrans-parenz zu schaffen und strategisch das

Richtige fur den Kunden zu implementie-ren) liegen sollte.Im Umgang mit IT setzt sich in den letz-

ten Jahren mehr und mehr ein Paradigmen-wechsel durch, der den Anwender verstarktin die direkte Mitverantwortung fur IT-Entscheidungen einbezieht. Er ubernimmteine aktivere Rolle bei der Definition derstrategischen IT-Ausrichtung und der Aus-gestaltung des von der IT-Abteilung ange-botenen Produkt- bzw. Dienstleistungs-portfolios. Die entsprechenden Entschei-dungsprozesse sollen hierdurch besserfundiert, die Risiken moglicher Fehlent-scheidung reduziert und dem Verlust vonVertrauen in die IT-Leistungsfahigkeit vor-gebeugt werden.Als Konsequenz einer starkeren Kun-

den-, Service- und Prozessorientierung er-gibt sich eine Reihe neuer Herausforderun-gen, die die IT-Verantwortlichen zwingen,die bisherigen Strategien und Losungen furdas Informationsmanagement zu uberden-ken. Lutchen [Lutc04, 3–6] verweist expli-zit auf die notwendige Verbesserung undProfessionalisierung des Managements derdavon betroffenen IT-Belange. Infolgedes-sen lasst sich ein Wiederaufleben der Dis-kussion um das strategische IT-Manage-ment feststellen [ZaBP05, V]. Allerdingsfindet sich dies verstarkt im angelsachsi-schen Raum, unter dem Begriff der IT-Governance, wieder. Nicht zuletzt lasst diegroße Zahl der themenspezifischen Publi-kationen in wichtigen deutsch- und eng-lischsprachigen Fachzeitschriften sowie denKonferenzankundigungen bzw. -beitragenauf ein zunehmendes Forschungsinteresseschließen. In der aufkommenden themati-schen Auseinandersetzung geht es dennochweniger um eine „Neuerfindung“ – „diegrundsatzlichen Fragen des Informations-managements sind weiterhin dieselben“[Krcm04, VIII] – , sondern vielmehr um dieKonvergenz zwischen Geschafts- und IT-Strategie. Aus einer deutlicher auf den

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 6, S. 448–463

Der Autor

Michael Baurschmid

Dipl. Wirt.-Inform. Michael BaurschmidInstitut fur Informatikund WirtschaftsinformatikWirtschaftsinformatik derProduktionsunternehmenUniversitat Duisburg-Essen, Campus EssenUniversitatsstraße 945141 Essen0201 [email protected]

Vergleichende BuchbesprechungIT-Governance

WI – Literatur

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Nutzer fokussierenden Perspektive wirdein moglichst reibungsloses Funktionierender Zusammenarbeit von Leistungserbrin-gern (IT-Abteilung) und Leistungsabneh-mern (Anwender) im Sinne der Verantwor-tungstrager angestrebt [ZaBP05, 71]. DieAufgabe der IT-Verantwortlichen ist es,den IT-Bedarf zu orchestrieren, d. h. zurEntscheidung zu fuhren, zu bundeln undumzusetzen [DiSc04, 4].Die Idee des IT-Governance-Ansatzes

ist nicht neu, hat aber als integraler Be-standteil des viel diskutieren Management-themas der Corporate Governance (CG)eine andere Dimension erhalten. CorporateGovernance sind jene Rahmenbedingun-gen, die sich z. B. aus den Compliance-Regularien des CG-Kodex, des Sarbanes-Oxley-Act oder aus Basel II ergeben. Siebilden die Grundlagen fur die Festlegungvon Leitsatzen und Standards der Unter-nehmensfuhrung. Der Terminus bezeich-net den rechtlichen und faktischen Ord-nungsrahmen fur die Leitung und �ber-wachung eines Unternehmens. Er umfasstdie Rollen, Kompetenzen und Funktions-weisen, die das Zusammenwirken der Un-ternehmensorgane definieren. Neben derFestlegung von Methoden und Verantwor-tung im Unternehmen werden die Errei-chung der strategischen Ziele und dasnachhaltige Management der Ressourcen,unter Berucksichtigung der unternehmens-spezifischen Risiken angestrebt. Im Mittel-punkt des Interesses stehen borsennotierteUnternehmen. Dennoch lasst sich eine zu-nehmende Verbreitung der Anwendungauch in mittelgroßen Unternehmen fest-stellen [Werd03, 4ff.]. Der haufig signifi-kante Einfluss der IT auf Fuhrung, Kon-trolle und Erfolg erfordert die Klarung derGestaltungsfrage, wie die Entscheidungs-bzw. Kontrollprozesse im IM zu organisie-ren sind und wer die Verantwortung furdie Entscheidungen und Ergebnisse im IMzu tragen hat [Krcm04, 288].Fur einen fundierten Vergleich der vor-

gestellten Werke und zur Einfuhrung desLesers in das Thema wird zunachst ein Be-zugsrahmen zur Definition des Begriffs er-stellt. IT-Governance ist Teil der Fuh-rungsaufgaben des IT-Managements sowieder Unternehmensfuhrung zur Sicherstel-lung einer zielgerichteten, effektiven Steue-rung und Nutzung der IT. Durch die Kla-rung von Grundsatzen, Verfahren undMaßnahmen wird die Etablierung effektiverOrganisationsstrukturen und IT-Prozesseangestrebt, um den wirtschaftlichen IT-Ein-satz, unter Berucksichtigung von IT-Risi-ken, zu gewahrleisten. Adressiert werdendie fur eine IT-Abteilung relevanten Ent-

scheidungsfelder: die strategische Rolle derIT im Unternehmen, das Anforderungs-und Risiko-Management, das zu realisie-rende IT-Produkt- bzw. Dienstleistungs-portfolio, die Regelungen der Verantwort-lichkeiten und Richtlinien, die Entwicklungeiner IT-Unternehmensarchitektur sowiedas Controlling und die Auditierung derLeistungsfahigkeit der IT-Abteilung. EineAdaption dieses abstrakten, generischenRahmenwerks unterliegt einem unterneh-mensindividuellen Gestaltungsprozess un-ter Berucksichtigung situativer Faktoren.Zu den entsprechenden Parametern zahlenz. B. die ubergeordneten Unternehmens-zielsetzungen, die in-/externe Marktformder Leistungserbringung/-abnahme, dieEntscheidungsfreiheit bzw. Organisations-strukturen zur Willensbildung, die Macht-verhaltnisse, die (De-)Zentralitat, der Infor-mationsfluss, der Reifegrad der eingesetztenIT-Systeme oder die durch die Unterneh-menskultur vorherrschende Werthaltung[ITGI03, 19; Krcm04, 228; WeBr98, 2;WeRo04, 10 ff.; ZaBP05, 71].

2 Literaturauswahl

Im Rahmen dieser Buchbesprechung wer-den nur aktuell uber den Fachhandel be-ziehbare, dedizierte Werke zum Thema IT-Governance verglichen. Typischerweisefindet sich diese Literatur bisher in eng-lischsprachigen Fachbuchern. In dendeutschsprachigen (Lehr-)Buchern wirddas Thema als eine Fuhrungsaufgabe desstrategischen IT-Managements behandelt(siehe z. B. [BeBB03; Krcm04; ZaBP05]).Diese (Lehr-)Bucher sind bereits Teil ande-rer Buchbesprechungen und werden daherhier nicht berucksichtigt. Festzustellen ist andieser Stelle, dass es bisher kein deutschspra-chiges Grundlagenwerk zur Materie gibt.Ebenfalls unberucksichtigt bleiben die eng-lischsprachigen Werke, die den Gegenstandals Teilmenge eines umfassenderen Stoffesbetrachten (siehe z. B. [BaPi03; CaWa05;LiLa04; Luft03; Luft04; Lutc04]). Den ent-sprechenden Ankundigungen verschiede-ner Verlage nach zu urteilen ist im Herbst/Winter 2005 mit weiteren Werken zu rech-nen (siehe z. B. [BlDM05; Niem05]).Die hier getroffene Auswahl berucksich-

tigt funf Publikationen, die dem Leser ein-fuhrende Grundlagen des Themas darlegenund Handlungsempfehlungen fur den un-ternehmensindividuellen Gestaltungspro-zess geben. Kritisch gewurdigt werden inalphabetischer Reihenfolge die folgendenjungst erschienenen Werke:

& [Cald05] Calder, Alan: IT Governance:Guidelines for Directors. IT Govern-ance Publishing Ltd., Ely 2005, ISBN1-905356-072.

& [Grem03] van Grembergen, Wim: Stra-tegies for Information Technology Gov-ernance. Idea Group Publishing, Her-shey, London 2003, ISBN 1-59140-284-0.

& [ITGI05] IT Governance Institute:Governance of the Extended Enterprise:Bridging Business and IT Strategies.John Wiley&Sons Inc., Hoboken, NewJersey 2005, ISBN 0-471-33443-X.

& [ITGI03] IT Governance Institute: ITGovernance Implementation Guide:How do I use CobiT to implement ITgovernance? IT Governance Institute,Rolling Meadows 2003, ISBN 1-893209-60-1.

& [WeRo04] Weill, Peter; Ross, Jeanne W.:IT governance: how top performersmanage IT decision rights for superiorresults. Harvard Business School Press,Boston, Massachusetts 2004, ISBN1-59139-253-5.

3 Vergleichskriterien

Die besprochenen Bucher werden im Fol-genden sowohl nach formalen als auchnach inhaltlichen Kriterien beurteilt. InAbschnitt 4 werden die Einzelwerke kurzvorgestellt und kritisch gewurdigt. Mit ei-ner Zusammenfassung und einem Ausblickschließt die vergleichende Buchbespre-chung (Abschnitt 5).

3.1 Formale Kriterien

Eine inhaltsneutrale Beurteilung der be-sprochenen Werke orientiert sich an den inTabelle 1 dargestellten Kriterien. Die ge-wahlte Skalierung der Beurteilung hat dieAuspragung von (�) ¼ schlecht uber (*)¼ durchschnittlich und (þ) ¼ gut, bis zu(þþ) ¼ sehr gut.

3.2 Inhaltliche Kriterien

Der inhaltlichen Bewertung wird eine Zu-ordnung der Werke auf die unterschied-lichen Zielgruppen vorangestellt. Bild 1zeigt die funf Titel mit Ihren Schwerpunk-ten in dem gewahlten Bezugsrahmen. Aufinhaltliche und zielgruppenspezifische�berschneidungen wird in der jeweiligenEinzelbesprechung eingegangen. Die Di-mension der X-Achse stellt den Schwer-punkt der Betrachtung aus der IT-Sicht dar,die Y-Achse die zu erreichende Zielgruppe.

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Unterschieden wird bei den Schwerpunk-ten zwischen der internen (Innensicht) undder externen Governance-Perspektive (Au-ßensicht).

Bei der Innensicht geht es um die The-men, deren Anwendung und Umsetzungeher im Bereich der IT angesiedelt sind unddaher fur die IT-Verantwortlichen von Rele-vanz sind. Sie dienen einer Optimierung der

IT-Prozesse und der Schaffung von Trans-parenz, um ein positives Marketing der IT-Leistungsfahigkeit betreiben zu konnen.Typischerweise zahlen hierzu serviceorien-tierte IT-Prozessmodelle, wie CobiT fur einControlling und die Auditierung der IToder die IT Infrastructure Library furPraktiken innerhalb der IT-Organisation.Aber auch Erklarungen zur Verrechnung,

Kostenallokation und Preisfindung von IT-Serviceleistungen, die Service-Level-Agree-ments, das Anforderungsmanagement so-wie das IT-Sicherheitsmanagement oderdas IT-Risiko-Management sind Bestand-teil der Diskussion. In einigen neueren Ver-offentlichungen steigt die Relevanz desThemas der IT-Unternehmensarchitekturin Bezug zur IT-Governance. Die Perspek-tive der Außensicht fokussiert auf Themendes Zusammenwirkens und des Bezie-hungsmanagements zwischen der IT undderen wesentlichsten Bezugsgruppen – ein-schließlich der Fragen, die sich aus dempermanenten Anpassungsbedarf der wech-selnden Anforderungen ergeben. Das Zielist die Etablierung einer flexiblen Organi-sationsstruktur fur die Fuhrungs- undKontrollprozesse zur Willensbildung imUmgang mit diesen �nderungen. Zwi-schen der IT und dem Management, denAnwendern, den Fachabteilungen sowieden Sourcing-Partnern ist ein Regelwerkder jeweiligen Rollen und Mitbestim-mungsrechte zu verankern. Weitere in die-sem Zusammenhang relevanten Themen-komplexe sind die Methoden zur Strategie-entwicklung bzw. Ausrichtung der IT

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Tabelle 1 Vergleich anhand formaler Kriterien

Kriterien [Cald05] [Grem03] [ITGI05] [ITGI03] [WeRo04]

Literaturtyp Verfasserwerk/Monografie

Herausgeberwerk/Sammelband

Verfasserwerk/Monografie

Verfasserwerk/Monografie

Verfasserwerk/Monografie

Erscheinungsjahr 2005 2003 2005 2003 2004

Preis in a 72,50 58,50 67,50 80,00 31,50

Umfang / Seitenzahla) der Kapitelb) des Anhangs

16113

3819

104101

49101

23631

Gestaltunga) Layoutb) Lesbarkeitc) Druck

***

þþ, einige Abb.*þ

þþþ

þþþ

þþþ

Gebrauchstauglichkeita) Einbandb) Handhabung

hardcoverþ

hardcoverþþ

hardcoverþ

paperbackþ

hardcoverþ

Stichwortverzeichnis þ þ þþ nicht vorhanden þþHilfsmittel

a) Kapitelzusammenfassungb) Fallbeispiele/Best Practicec) Glossard) Strukturierte Link-Listee) Literaturempfehlungenf) Literaturverzeichnisg) Zusatzmaterial

janeinneinjaja, wenigenein�

jajaneinneinneinja�

neinneinjaneinja, nur ITGI-Publikationenja�

neinjaneinneinneinneinImplementation Guideauf CD-ROM

neinjaneinneinjaja�

Verlag IT GovernancePublishing Ltd.

Idea GroupPublishing

John Wiley&Sons Inc. IT GovernanceInstitute

HarvardBusiness School Press

[Cald05]

[Grem03]

[ITGI05]

[ITGI03]

[WeRo04]

interneGovernance-Perspektive

Management

Wissenschaftler

IT-Management

Zielgruppe

Betrachtungs-schwerpunktaus IT-Sicht

externeGovernance-Perspektive

Bild 1 Bezugsrahmen zur Einordnung der ausgewahlten Titel

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entsprechend den priorisierten Vorgabendes Managements (IT-Business-Alignment)und die Bewertung des tatsachlich erzieltenBeitrags zum Unternehmenserfolg (Nut-zen der IT). Fur einen rechtskonformenIT-Betrieb darf die thematische Einbettungder IT-Governance in die Corporate Gov-ernance nicht fehlen.Inhaltlich werden die ausgewahlten Wer-

ke nach den nachstehenden Kriterien in Ta-belle 2 und Tabelle 3 gegenuberstellt:& Verstandnis von IT-Governance& Zielsetzung, Schwerpunkt& Abdeckung des Gegenstandbereichs

(gering/mittel/hoch) bezuglich der

a) internen Governance-Perspektiveb) externen Governance-Perspektive

& Verstandlichkeit& Systematik

a) Struktur und Aufbaub) Terminologie, formale Klarheit

Die Skaleneinteilung enspricht der bereitsin Tabelle 1 verwendeten.

4 Einzelbesprechung

Die folgenden Abschnitte stellen jeder Ein-zelbesprechung kurz den akademischen

Hintergrund bzw. Werdegang des Autorsvoran und wurdigen den Inhalt und Auf-bau des Werkes kritisch.

4.1 Calder: IT Governance.Guidelines for Directors

Alan Calder ist Grunder und Direktor derin England ansassigen IT Governance Ltd.,einer Beratungsfirma fur die IT-Auditie-rung nach BS7799/ISO17799 sowie fur IT-Sicherheit, IT-Governance und Risiko-Ma-nagement. Zuvor war er in verschiedenenFirmen und im offentlichen Sektor als Fuh-

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Tabelle 2 Verstandnis von IT-Governance

Autor(en) Grundlage des Begriffsverstandnisses von IT-Governance fur das Werk

[Cald05] „The IT governance framework has, as a core purpose, ensuring that the organization makes the right operational decisions to implement thestrategic choices the board makes. Frameworks should guide lower-level decision making and behavior in a way that improves the likelihood ofthe organization achieving its objectives. [. . .] An IT governance framework consists of a set of principles, a decision-making hierachy and atailor-made suite of reporting and monitoring processes.“ [Cald05, 108 ff.]

[Grem03] lehnt sich an die Definition des IT Governance Institutes [ITGI03] an, bietet aber folgende eigene Erganzung: „IT Governance is the organisa-tional capacity exercised by the board, executive management and IT management to control the formulation and implementation of IT strategyand in this way ensure the fusion of business and IT.“ [Grem03, 5]

[ITGI05] „IT governance is concerned about two responsibilites: IT must deliver value and enable the business, and IT-related risks must be mitigated. [. . .]Governance of IT encompasses several initiatives for board members and executive management. They must be aware of the role and impact ofIT on the enterprise, define constraints within which IT professionals should operate, measure performance, understand risk, and obtain assur-ance.“ [ITGI05, 167 f.]

[ITGI03] „IT governance is the responsibility of the board of directors and executive management. It is an integral part of enterprise governance andconsists of the leadership and organisational structures and processes that ensure that the organisation’s IT sustains and extends the organisation’sstrategies and objectives.“ [ITGI03, 19]

[WeRo04] „IT governance: Specifying the decision rights and accountability framework to encourage desirable behavior in the use of IT.“ [WeRo04, 8] „ITgovernance is not about making specific IT decisions – management does that – but rather determines who systematically makes and contributesto those decisions.“ [WeRo04, 2]

Tabelle 3 Kurzbewertung der Titel nach inhaltlichen Kriterien

Kriterien [Cald05] [Grem03] [ITGI05] [ITGI03] [WeRo04]

Zielsetzung,Schwerpunkt

einfuhrender �ber-blick mit umfassenderDarstellung derCompliance-Regular-ien sowie den hierausresultierenden Kon-sequenzen furManager

umfassender �ber-blick uber das For-schungsfeld aus einerwissenschaftlichenPerspektive

Anwendung derIT-Governance auf dieBesonderheiten einerwertkettenorientiertenSicht virtueller Unter-nehmen

sehr kurze und prag-nante Einfuhrung einesVorgehensmodells furdie Implementierungvon IT-Governance mitHilfe von CobiT

Grundlagenwerk zumThema mit demSchwerpunkt auf derEtablierung einerOrganisationsstrukturfur die Fuhrungs- undKontrollprozesse zurWillensbildung

Abdeckung des Gegenstandsbereichs:a) interne Perspektiveb) externe Perspektive

niedrigmittel

hochhoch

niedrigniedrig

mittelmittel

mittelmittel

Verstandlichkeit þ þ þ þþ þþSystematik

a) Struktur und Aufbaub) Terminologie,

formale Klarheit

þ*

þþþþ

�*

þþþþ

þþþþ

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rungskraft tatig. Sein Buch stellt schon aufdem Umschlag die Zielgruppe der Unter-nehmensleitung („for Directors“) undnicht etwa Wissenschaftler oder IT-Verant-wortliche explizit heraus. Folglich sindZielsetzung, Schreibstil und Aufmachungsehr stark daran und an den Beratungs-schwerpunkten der IT Governance Ltd.orientiert. Der Autor fokussiert keinesfallsauf technische Aspekte, sondern liefert ein„pragmatic high level guide to the busi-ness-critical subject of leveraging IT tocompete more effectively in the informa-tion economy“.Untergliedert ist das Werk in eine Einlei-

tung und zehn Kapitel. In den ersten Kapi-teln (Einleitung, Kapitel 1–2) motiviertCalder sehr ausfuhrlich die vorliegendeProblemstellung, d. h. die Ursachen undKonsequenzen inadaquater IT-Govern-ance-Strukturen und Prozesse. Anschlie-ßend leitet er die Notwendigkeit und Vor-teile bei der Einfuhrung von IT-Govern-ance her. Er berucksichtigt und beschreibtdie Auswirkungen der weltweit vorherr-schenden Compliance-Regularien (OECDPrinzipien der CG, Basel II, UK Compa-nies Act 2004, EU 8th Company Law Di-rective, Sarbanes-Oxley-Act) auf das Ma-nagement von Unternehmen. Im mittlerenHauptteil des Buches (Kapitel 3–6) geht esum die Rolle, die Auswirkung und denSchutz des „Intellectual Capitals“ auf dasUnternehmen. Referiert wird uber die Be-deutung der Privatsphare in einer vernetz-ten Welt, das sich hieraus ergebende Be-drohungspotenzial und die global gultigengesetzlichen Regularien des Datenschutzes.Thematisiert werden abschließend die Risi-ken von Projekten bei der Implementie-rung von IT-Systemen. Auf dieser Grund-lage stellt Calder im dritten Teil des Buches(Kapitel 7–10) die Maßnahmen und Emp-fehlungen zur Entwicklung einer IT-Gov-ernance-Systematik fur Firmen und den of-fentlichen Sektor dar.Einem wissenschaftlichen Anspruch

wird das Buch nicht gerecht. Hilfreich istes allenfalls fur eine erste thematische Ein-ordnung der Zusammenhange zwischender IT-Governance und den Compliance-Regularien unter Berucksichtigung der sichergebenden Risiken aus der Perspektiveder IT-Sicherheit. Gewiss sind viele The-menbereiche zusammengetragen und ersteBeziehungen zur IT-Governance her-gestellt worden, aber der Inhalt geht nichtin die Tiefe und generiert keine neuen Er-kenntnisse. Selbst fur Praktiker setzt diePublikation viele Grundlagen voraus bzw.erfordert ein vertiefendes Literaturstudiumzur Klarung offener Fragen. So zitiert Cal-

der [Cald05, 109] z. B. aus [WeRo04, 27]die sehr wichtigen funf Kernentschei-dungsfelder der IT-Governance, ohne diehierfur notwendigen Inhalte, Aufgabenund Verantwortlichkeiten naher zu be-schreiben. Ungeachtet der fur jeden große-ren Abschnitt angegebenen sehr allgemein-gultigen Anregungen fur Gestaltungsvor-schlage („Guidelines for Directors“) falltdas Fazit aufgrund der hohen Textlastig-keit, unwissenschaftlicher Inhalte und feh-lender Systematisierung der Gesamtzusam-menhange als nicht empfehlenswert aus.

4.2 van Grembergen: Strategiesfor Information TechnologyGovernance

Wim van Grembergen ist Professor an derUniversitat Antwerpen im Department ofInformation SystemsManagement und aka-demischer Direktor des IT Alignment andGovernance Research Institute. Er hat ander Entwicklung der 3. Auflage des CobiT-Frameworks der Information SystemsAudit and Control Association (ISACA)mitgewirkt. Die Zusammenarbeit pragt diein seinem Buch gewahlte Begriffsdefinition(siehe [Grem03b, 5] und [ITGI03, 19]).Neben seinen einschlagigen Tatigkeiten inForschung und Lehre hatte er bereitsmehrfach den Vorsitz von Konferenzenzum Thema IT-Governance.

Unter seiner Herausgeberschaft [Grem03]entstand ein wissenschaftliches Sammel-werk mit 14 Beitragen zum Thema IT-Governance. Die Abhandlungen der Wis-senschaftler und Praktiker in dem Buchdiskutieren aus unterschiedlichen Perspek-tiven das vorherrschende Verstandnis derWissensdomane. Die Struktur des Buchesorientiert sich an der Untergliederung vierunterschiedlicher Sektionen: „IT Govern-ance Frameworks“, „Performance Manage-ment as IT Governance Mechanism“,„Other IT Governance Mechanisms“ und„IT Governance in Action“. Die erste Sek-tion umfasst drei Abhandlungen zur Ein-fuhrung des Themas. Van GrembergensGrundlagenbeitrag ist fur eine Klarung dergenutzten Begriffe sehr hilfreich, z. B. beider Abgrenzung von IT-Governance vondem „IT-Business-Alignment“ (StrategicAlignment Model) oder den Unterschiedenzwischen IT-Governance und dem (strate-gischen) „IT-Management“. Im zweiten(Ryan R. Peterson: Integration Strategiesand Tactics) und dritten Beitrag (NandishV. Patel: Emerging Strategy for E-BusinessIT-Governance) werden die Notwendig-keit von IT-Governance, aktuelle Entwick-

lungstendenzen, das Forschungspotenzialund die Auswirkungen von IT-Governanceauf das E-Business herausgearbeitet.Sechs Beitrage in der zweiten Sektion

uber das „Performance Management as ITGovernance Mechanism“ verdeutlichendem Leser die Interdependenzen zu Rei-fegradmodellen bei der Bewertung des IT-Business-Alignments und der Steuerung,Ausrichtung und Kontrolle der IT an denWettbewerbszielen mittels der BalancedScorecard. Zudem werden Besonderheitenwissensintensiver Unternehmen sowie desE-Commerce betrachtet. Darauf aufbau-end liegt der Schwerpunkt der dritten Sek-tion („Other IT Governance Mechan-isms“) auf den Themen der internen Gov-ernance-Perspektive. Sie sind deshalbbesonders fur die IT-Verantwortlichen re-levant und betrachten die moglichen Orga-nisationsstrukturen einer IT-Abteilung,den Einsatz von CobiT als Steuerungs-instrument und zudem die besonderenAspekte der Governance von IT-Outsour-cing-Partnerschaften. Abschließend stellenzwei Beitrage der vierten Sektion („ITGovernance in Action“) Fallbeispiele ausdem Health-Care-Bereich und dem Indus-triezweig der Energiewirtschaft dar.Die Vielzahl der Beitrage bietet nicht

nur fur Wissenschaftler, sondern auch furPraktiker je nach Interessenslage einen sehrumfassenden Themenuberblick. Die auf-schlussreichen und durchweg lesenwertenBeitrage betrachten IT-Governance ausganz unterschiedlichen Blickwinkeln derinternen und externe Governance-Perspek-tive. In gut nachvollziehbarer Form wer-den die theoretischen Grundlagen erarbei-tet und Beispiele in Fallstudien erlautert.Ein Literaturverzeichnis am Ende jedesBeitrags ermoglicht ein vertiefendes Litera-turstudium. Aus Sicht des Rezensenten istbesonders die einfuhrende erste Sektion(Auszuge in [Grem03b] sehr gut gelungen.Der Beitrag von Jerry Luftman („AssessingBusiness-IT-Alignment Maturity“) bieteteinen interessanten Ansatz fur die Bewer-tung der wechselseitigen Abstimmung zwi-schen der IT-Abteilung, der Unterneh-mensleitung sowie der Fachbereiche.

4.3 IT Governance Institute:Governance of the ExtendedEnterprise

Das IT Governance Institute (ITGI) ist ei-ne 1998 durch die Information SystemsAudit und Control Association (ISACA)gegrundete Non-Profit Organisation inden USA. Es bezeichnet sich selbst als

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„Think Tank“ und spezialisiert sich auf dieForschung und Entwicklung im Bereichder Fuhrung und Kontrolle der IT. Diehierbei entwickelten Ergebnisse sollen dasManagement, als auch die IT-Verantwort-lichen in deren Verantwortung unterstut-zen, einen zielgerichteten IT-Einsatz unterBerucksichtigung von Risiken zu ermogli-chen. Auf den Internetseiten des ITGI wer-den eine Vielzahl von Publikationen zumKauf und Download angeboten. Das The-menspektrum deckt Grundlagenwerke derIT-Governance, vertiefende Literatur desIT-Sicherheits- bzw. IT-Risiko-Manage-ment und Nachschlagewerke uber dasCobiT-Framework ab. Die von der ITGIvorgeschlagene Begriffsdefinition der IT-Governance dient vielen Publikationen mitdem Schwerpunkt auf Wertorientierungund Risiko-Management als Grundlage.Die Autoren verfolgen mit diesem Werknicht das Ziel, eine grundlegende Einfuh-rung in IT-Governance zu geben, sondernfokussieren auf die Besonderheiten „virtu-eller“ Unternehmen. Diese als „extendedenterprises“ bezeichneten Firmen sind imSinne des ITGI global verteilte Unterneh-men, die durch den Einsatz modernerWorkflow- bzw. Groupware-Systeme aufBasis von Internet-Technologien gekenn-zeichnet sind. Die besonders hervorgeho-bene Zielgruppe sind alle fur die „Govern-ance verantwortlichen Manager“.Das Buch gliedert sich in eine Einleitung

und sechs Kapitel zuzuglich sehr umfang-reicher Anhange. Die Einleitung beziehtsich auf die von Michael Hammer publi-zierten Werke und begrundet darauf auf-bauend die Bedeutung eines „extended en-terprise“ und skizziert die damit verbunde-nen Konsequenzen fur die Gestaltung unddas Management von IT-Systemen. ErsteBezuge zu einer „IT-Unternehmensarchi-tektur“ werden geschaffen und eine �ber-sicht der Inhalte gegeben. Im ersten Kapitelstehen die Besonderheiten, im zweiten Ka-pitel die Herausforderungen fur ein „ex-tended enterprise“ im Vordergrund. Wieein Performance-Management-System ei-nes virtuellen Unternehmens mit Hilfe derBalanced-Scorecard und CobiT aussehensollte, erlautert das dritte Kapitel sehr kurz.In „sehr pragnanter“ Form runden Erkla-rungen zu den Aufgaben (Kapitel 4), dasdafur notwendige „Governance Frame-work“ (Kapitel 5) und die IT-Unterneh-mensarchitektur den Hauptteil ab. Elf An-hange zu den Governance typischen Fra-gen des Managements, Erklarungen zu SixSigma und der Balanced Scorecard, eineDiskussion um die Vor- bzw. Nachteile derZentralisierung, Qualitatsmanagement, das

Business Reference Model (BRM), Wis-sensmanagement und Reifegradmodellensind ein Sammelsurium von den mit IT-Governance in Beziehung stehenden Be-grifflichkeiten.Kurz und bundig laßt sich als Fazit fest-

halten: Das Werk ist weder fur eine Einfuh-rung zum Thema IT-Governance hilfreich,noch werden die besonderen Aspekte derdargestellten Themenbereiche wirklich aufvirtuelle Unternehmen angewandt (Zitataus dem Anhang E: „The exhibit is not anextended enterprise model but does showsome similar features as an extended enter-prise“, S. 140). Ohne die von den Autorengenannten Vertiefungsquellen [ITGI05, 6]gelesen zu haben, bleiben Fragen offen.Wirklich nutzliche Handlungsempfehlun-gen werden in dem Text nur sehr begrenztgegeben. Das ist bedauerlich, zumal vieleandere Publikationen des ITGI (z. B.[ITGI03b]) ein deutlich hoheres Niveauhaben und hilfreicher sind.

4.4 IT Governance Institute:IT Governance ImplementationGuide

Die Herausgeberschaft des IT GovernanceImplementation Guide [ITGI03] wird eben-falls durch das bereits beschriebene ITGIverantwortet (siehe Kapitel 4.3). Mit demIT Governance Implementation Guide bie-tet das ITGI eine weitere Publikation zumThema IT-Governance an. Neben den vie-len kostenfreien und von der ITGI-Home-page herunterladbaren PDF-Dokumenten(z. B. IT-Governance fur Geschaftsfuhrerund Vorstande [ITGI03b]) ist der Imple-mentation Guide nur in Buchform erhalt-lich und kostenpflichtig. Die Autoren ver-folgen das Ziel, dem Leser einen Leitfadenzur Implementierung der IT-Governanceauf der Grundlage von CobiT (ControlObjectives for Information and relatedTechnology) zur Verfugung zu stellen. DasCobiT-Referenzmodell deckt mit 34 IT-Prozessen den ganzen Aufgabenbereich ei-ner IT, von der strategischen Planung bishin zum Betrieb der IT-Infrastruktur, ab.Es gilt als „Best Practice“ zur Planung,Steuerung und Kontrolle des IT-Einsatzesund der davon betroffenen IT-Prozessebzw. IT-Aktivitaten [ITGI03b, 50]. DasWerk stellt eine sehr pragnante Beschrei-bung der Grundlagen und Veranschauli-chung eines Vorgehensmodells zur Einfuh-rung von IT-Governance dar.Der Inhalt des Buches gliedert sich in drei

Kapitel. Im ersten Kapitel werden die Ziel-setzung, eine �berblicksdarstellung der

Vorgehensweise und die Einordnung derAnwendung von CobiT in den IT-Govern-ance-Lebenszyklus aus unterschiedlichenBetrachterperspektiven dargestellt. Daszweite Kapitel erortert die theoretischenGrundlagen. Zu diesem Zweck wird dieNotwendigkeit fur die Einfuhrung einerIT-Governance herausgearbeitet, die Be-grifflichkeiten abgrenzt, der inhaltlicheSchwerpunkt aus Perspektive des ITGI er-lautert und das Thema in einen ubergeord-neten Gesamtzusammenhang gestellt. DenKern der Veroffentlichung bildet die Be-schreibung des Vorgehensmodells zur Ein-fuhrung von IT-Governance. Fur die vierPhasen der Anforderungsanalyse („Identi-fy Needs“), Visionsentwicklung („Envi-sion Solution“), der Projektplanung („PlanSolution“) und Implementierung („Imple-ment Solution“) werden die Aufgaben, Ar-beitspakete, Rollen der Beteiligten und Er-gebnisse erlautert. Außerdem sind fur eineVertiefung des Stoffes die in Beziehung da-zu stehenden Literaturquellen der CobiT-Materialen angegeben. Zwei Anhange mitInformationen zum „ImplementationToolkit“ auf CD-ROM und ein Begriffs-glossar beschließen das Werk. Die beigeleg-te CD-ROM vervollstandigt das Buch mitzusatzlichen Hilfsmitteln in digitaler Form(eine elektronische Buchversion und wei-tere Dateien fur Microsoft-Office bzw.Adobe Acrobat). Mitgeliefert werden Vor-lagen fur das Projektmanagement und dieSelbstbeurteilung des Reifegrads der unter-nehmensindividuellen IT-Governance-Umsetzung. Zur inhaltlichen Erganzungund fur Schulungen sind die Prasentatio-nen uber CobiT und IT-Governance ausden unterschiedlichsten Perspektiven (the-matische Einfuhrung, FAQs, Beispiele)hilfreich.

Das Buch bewegt sich nicht im Bereichder wissenschaftlichen Diskussion, sondernstellt fur Praktiker (Management und IT-Verantwortliche) die Implementierungs-aspekte in den Vordergrund. Der geringeUmfang fuhrt zwangslaufig zu einer be-grenzten Themenabdeckung und erfordertein vertiefendes Literaturstudium zur Kla-rung offener Fragen und weiterer Details.Gemaß der Zielsetzung der Autoren bietetder Lesestoff aber eine sehr gute kompri-mierte Beschreibung eines Vorgehens-modells. Im Kreis der ausgewahltenBucher stellt dieses Werk sicherlich diepraktikabelsten Gestaltungsvorschlage zurUmsetzung von IT-Governance dar.

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4.5 Weill/Ross: How topperformers manage IT decisionrights

Peter Weill ist Direktor und Senior Re-search Scientist am Center for InformationSystems Research (CISR) der MIT SloanSchool of Management. Ein Schwerpunktdes CISR liegt in der empirischen Unter-suchung, wie Unternehmen durch den Ein-satz von IT Mehrwert erzielen konnen.Jeanne W. Ross ist Principal ResearchScientist am CISR und forscht speziell uberdas Management und Design der IT-Unter-nehmensarchitektur. Ihre aktuellen For-schungsarbeiten untersuchen den Einflussund die Interdependenzen zwischen derIT-Unternehmensarchitektur und den Ge-staltungsoptionen von Sourcing-Modellen.Weill und Ross haben mit ihrem Buch

die wohl gegenwartig am meisten zitiertePrimarquelle zum Thema der IT-Govern-ance geschrieben. Ungeachtet der angege-benen Zielgruppe „Manager aus allen Un-ternehmensbereichen“ dienen die Ergeb-nisse der von ihnen durchgefuhrtenempirischen Untersuchung als Grundlagevieler Publikationen. In der Praxis fuhrtdies teilweise zu Aussagen wie „IT Gov-ernance hat sich als Erfolgsmodell endgul-tig durchgesetzt“. Ungeachtet dessen istdie Arbeit ein Grundlagenwerk und Aus-gangspunkt weiterer Forschungsvorhabenund damit auch fur Wissenschaftler rele-vant. Eine kostenfreie Zusammenfassungder Ergebnisse und Teile der Buchinhaltefinden sich im CISR Working Paper No.349 [WeRo04b]. Die Autoren stellen dieErgebnisse verschiedener Forschungspro-jekte zwischen 1999 und 2003 in mehr als250 Firmen zum Thema IT-Governancedar. Demzufolge hat eine effektive IT-Gov-ernance wesentlichen Einfluss auf die er-zielbare Wertsteigerung durch IT und denUnternehmenserfolg [WeRo04, 2f.]. Dasvon ihnen vorgeschlagene IT-Governance-Konzept konzentriert sich auf die Etablie-rung von Entscheidungsrechten und Ver-antwortlichkeiten fur die Kernfragen imUmgang mit der IT. Im Vordergrund stehtdie Wahl einer geeigneten Organisations-struktur fur die Fuhrungs- und Kontroll-prozesse zur Willensbildung.In Kapitel eins stellen Weill/Ross die

Notwendigkeit fur eine IT-Governanceund die Zusammenhange zur CorporateGovernance dar. Ein Bezugsrahmen dernotwendigen IT-Entscheidungsfelder (IT-Prinzipien, IT-Architektur, IT-Infrastruk-turstrategie, Geschaftsanforderungen, IT-Investitionen) und der verantwortlichen

Entscheidungstrager („Archetypes“ derEntscheidungsstrukturen) wird aufgebaut.Mit einer �bersicht der Ziele und der Vor-gehensweise schließt der Abschnitt. Esfolgt in Kapitel zwei eine sehr ausfuhrlicheBeschreibung der genannten IT-Entschei-dungsfelder und den damit einhergehendenFragestellungen. Ein erster Bezug zu denempirischen Ergebnissen wird in Kapiteldrei durch die Beschreibung der Formender Entscheidungsfindung (Archetypen derEntscheidungstrager/-strukturen) und de-ren Verbreitung hergestellt. Aufbauend aufder Charakteristik typisch verbreiteter, abernur durchschnittlich effizienter IT-Govern-ance-Formen in Unternehmen werden Ab-grenzungsmerkmale zu „Top-Performern“herausgearbeitet und Fallbeispiele auf-gezeigt. Das mogliche Instrumentarium furdie Implementierung einer IT-Governancewird im vierten Kapitel erortert. Der Leserdes Werkes erhalt in Kapitel funf sachdien-liche Vorschlage als Handlungsempfehlungfur die Umsetzung einer eigenen „BestPractice“-Losung. Die thematischen Zu-sammenhange zwischen dem „IT-Business-Alignment“, dem „IT-Performance-Man-agement“ und der IT-Governance werdenim sechsten Kapitel aufgezeigt. Die Adap-tion von Losungsansatzen aus Unterneh-men kann aufgrund der Unterschiedlichkeitvon Non-Profit-Organisationen bzw. vonBehorden oftmals zu Problemen fuhren.Gleiches gilt naturlich auch fur die Imple-mentierung der IT-Governance. Daher stel-len die Autoren im siebten Kapitel genaudiese Besonderheiten heraus. Das Buchschließt mit dem achten Kapitel uber dieFuhrungsaufgaben des Senior-Manage-ments und einemAusblick.

Zu empfehlen ist das Buch den Prakti-kern durch hilfreiche Gestaltungsempfeh-lungen zur Umsetzung einer IT-Governan-ce-fordernden Organisationsstruktur. Dietiefer gehende Auseinandersetzung mit derUnternehmenssituation wird der (IT-)Fuh-rungskraft nicht erspart bleiben. Eine vielgroßere Aufgabe stellt sich aber vor allembei der langfristigen Durchsetzung derVorschlage und der Fahigkeit der Verant-wortlichen im Umgang mit den sich darausergebenden Widerstanden – nur daran wirdsich der Erfolg messen. Fur Wissenschaft-ler sind die Ergebnisse von Weill/Ross eineAusgangsbasis weiterer Forschungsvor-haben. Inwieweit dies Einfluss auf Teile derfachspezifischen Curricula zum Thema In-formationsmanagement nimmt, muss sichnoch zeigen.

5 Zusammenfassungund Ausblick

In Anbetracht der nun zu bewaltigendenHerausforderungen stehen nicht nur diePraktiker vor der Frage, wie sich dieKonvergenz zwischen der Geschafts- undIT-Strategie („IT-Business-Alignment“)realisieren lasst. Insbesondere die Wirt-schaftsinformatik sollte die Einordnungder IT-Governance in den Bezugsrahmendes vorherrschenden deutschsprachigenBegriffverstandnisses der Disziplin uber-prufen und vorantreiben. Verfolgt manaufmerksam die Diskussion um die IT-Governance in wissenschaftlichen Publi-kationen, bei Konferenzen und vor allemin popularwissenschaftlichen Fachzeit-schriften, so scheint derweil das dem Be-griff zugeordnete Themenspektrum mehrund mehr zu verwassern. Ein gewisser„Hype“ und aufkommender Schlagwort-Charakter (IT-Governance als Allheilmit-tel?) ist unverkennbar. Durch die verschie-denen Stromungen werden viele Erkennt-nisse und bereits langer bewahrteKonzepte mit in den „IT-Governance-Topf“ geworfen. Besonders in diesem An-fangsstadium ist die Unterschiedlichkeitder Denkstile uber das Themenspektrumrecht hoch. Jetzt geht es darum, einenmoglichen Begriffspluralismus (siehe Ta-belle 2) zu vermeiden und ein einheitlichesVerstandnis zu etablieren. Erste Ansatzetheoretischer Durchdringung sind die oft-mals verwendeten Definitionen durchWeill/Ross [WeRo04] und das IT Govern-ance Institute [ITGI03; ITGI05].Die Meinungsvielfalt zeigt sich in den

unterschiedlichen Auffassungen der Be-griffseinordnungen der IT-Governanceund dem IT-Business-Alignment. IT-Busi-ness-Alignment bezeichnet die wechselsei-tige Abstimmung von Wettbewerbszielen,(IT-) Strategien, Architekturen, Organisa-tionstrukturen, Leistungen, Vorgehen undProzessen zwischen der IT-Abteilung undden Fachbereichen entsprechend des vor-herrschenden Wissensstands im Unterneh-men. Ursprunglich wurde der Begriff be-reits 1993 durch Henderson/Venkatraman[HeVe93] in Zusammenhang mit dem Stra-tegic Alignment Model (SAM) gepragt. DerAnsatz von Weill/Ross [WeRo04, 8] zieltauf die interne, funktionale Integrations-perspektive des SAMs. Hingegen deckt dieDefinition des IT Governance Institutes[ITGI03] mehr den externen, strategischenFit des SAM ab. Die von der ITGI gewahl-te Begriffsbildung greift das SAM auf underganzt dieses um die neueren Entwicklun-

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gen der Wertorientierung, dem Performan-ce-Management und dem Risiko-Manage-ment. Eine Evolution lasst sich auch an dergeanderten Begriffsdefinition des ITGIfeststellen (siehe [ITGI05, 167f.]; [ITGI03,19]).Weitere wichtige Aufgaben liegen in

dem empirischen Beleg der Wirksamkeitder IT-Governance. Die These von Weill/Ross [WeRo04, 2f.], dass effektive IT-Gov-ernance-Strukturen einen wesentlichen po-sitiven Einfluss auf die Wertschopfungdurch den IT-Einsatz nehmen, wird in deraktuellen Diskussion nur punktuell hinter-fragt. Entsprechende Aussagen uber dieErfolgskonsequenzen durch die Imple-mentierung alternativer IT-Governance-Formen sind sehr differenziert zu beurtei-len. Aufgrund der vielschichtigen Zusam-menhange und zahlreicher situativerEinflussfaktoren ist die empirische Begrun-dung der Korrelation sehr komplex unddie praktische Umsetzung nicht einfach.Die Untersuchung der damit verbundenenFragestellungen stehen sowohl in wissen-schaftlichen Diskussionen und in der zumThema verfugbaren Fachliteratur, als auchbei der Anpassung der Lehrbucher desstrategischen IT-Managements noch amAnfang.

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