Verlegehinweise für Pflastersteine - uhl.de · PDF fileGefälle vom Haus weg bzw. zu...

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1 Verlegehinweise für Pflastersteine Tragschicht und Pflasterbett Vor der Verlegung geeignete Randbegrenzung her- stellen: verhindert seitliches Ausweichen der Steine und dient als spätere Bezugsebene der Steinreihe. Wir empfehlen die Abgrabung der nicht tragfähigen Bodenschichten (z. B. Lehm, Mutterboden), bis zur Erreichung von standfestem Boden. Dieses Planum sollte mindestens 30-50 cm unter der späteren Pflasteroberkante liegen. Anschließend Verdichtung mit einem geeigneten Rüttler und Auffüllen mit ei- ner mindestens 25 cm dicken Trag- bzw. Filter- schicht. Hierzu empfehlen wir frostsicheres, kornab- gestuftes Material wie Kies oder Schotter (Korngrö- ße: 0/32 oder 0/45). Anschließend erneutes Ver- dichten der Tragschicht mit dem Rüttler. Ein Min- destgefälle von 2 bis 2,5% von Planum und Trag- schicht berücksichtigen, damit später das Regen- wasser abfließen kann. Wichtig: Bei Zufahrten und Terrassen führt das Gefälle vom Haus weg bzw. zu einer Drainage. Danach folgt der Einbau des Pflasterbetts. Es be- steht aus Sand oder einem Brechsand-Splitt-Ge- misch (Korngröße: 0/5; bei Sickerpflaster Splitt 1/3 bzw. 2/5). Das lose Pflasterbett sollte zwischen 4 und 5 cm stark sein. Diese Schicht bleibt zunächst unverdich- tet. Das Abrütteln erfolgt erst nach der Verlegung der Pflastersteine. Die endgültige Höhe der Pflaster- decke wird somit erst nach dem Abrütteln erreicht. Deshalb ist zu beachten, dass das Pflasterbett grundsätzlich um ca. 1 cm (abhängig vom Bettungs- material) höher angelegt werden muss. Der Sand/Splitt muss unbedingt gleichmäßig abgezogen werden. Wir empfehlen zwei Kanthölzer oder Stan- gen als Schienen zu verwenden, auf denen eine Richtlatte geführt wird. Aufbau von Tragschicht, Pflasterbett und Pflasterfläche Pflasterfläche Pflasterbett (Sand oder Splitt) Tragschicht (Schotter, Kies) Untergrund bzw. Erdreich Tragschicht mit einem geeigneten Rüttler verdichten Nicht tragfähige Bodenschichten abgraben Ein Gefälle von 2–2,5% berücksichtigen

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Verlegehinweise für Pflastersteine

Tragschicht und Pflasterbett

Vor der Verlegung geeignete Randbegrenzung her-stellen: verhindert seitliches Ausweichen der Steineund dient als spätere Bezugsebene der Steinreihe.

Wir empfehlen die Abgrabung der nicht tragfähigenBodenschichten (z. B. Lehm, Mutterboden), bis zurErreichung von standfestem Boden. Dieses Planumsollte mindestens 30-50 cm unter der späterenPflasteroberkante liegen. Anschließend Verdichtungmit einem geeigneten Rüttler und Auffüllen mit ei-ner mindestens 25 cm dicken Trag- bzw. Filter-schicht. Hierzu empfehlen wir frostsicheres, kornab-gestuftes Material wie Kies oder Schotter (Korngrö-ße: 0/32 oder 0/45). Anschließend erneutes Ver-dichten der Tragschicht mit dem Rüttler. Ein Min-destgefälle von 2 bis 2,5% von Planum und Trag-schicht berücksichtigen, damit später das Regen-wasser abfließen kann.

Wichtig: Bei Zufahrten und Terrassen führt dasGefälle vom Haus weg bzw. zu einer Drainage.

Danach folgt der Einbau des Pflasterbetts. Es be-steht aus Sand oder einem Brechsand-Splitt-Ge-misch (Korngröße: 0/5; bei Sickerpflaster Splitt 1/3bzw. 2/5).Das lose Pflasterbett sollte zwischen 4 und 5 cmstark sein. Diese Schicht bleibt zunächst unverdich-tet. Das Abrütteln erfolgt erst nach der Verlegungder Pflastersteine. Die endgültige Höhe der Pflaster-decke wird somit erst nach dem Abrütteln erreicht.Deshalb ist zu beachten, dass das Pflasterbettgrundsätzlich um ca. 1 cm (abhängig vom Bettungs-material) höher angelegt werden muss. DerSand/Splitt muss unbedingt gleichmäßig abgezogenwerden. Wir empfehlen zwei Kanthölzer oder Stan-gen als Schienen zu verwenden, auf denen eineRichtlatte geführt wird.

Aufbau von Tragschicht, Pflasterbett und Pflasterfläche

Pflasterfläche

Pflasterbett(Sand oder Splitt)

Tragschicht(Schotter, Kies)

Untergrundbzw. Erdreich

Tragschicht mit einem geeigneten Rüttler verdichten

Nicht tragfähige Bodenschichten abgraben

Ein Gefälle von 2–2,5% berücksichtigen

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Und so wird Pflaster verlegt

Das Pflasterbett darf weder nach dem Abziehennoch während dem Verlegen der Steine betretenwerden. Wir raten deshalb zur „über Kopf”-Arbeits-weise: Arbeiten von der verlegten Fläche aus nachvorn (Kreise von der Mitte aus). Die erste Steinreihein einem rechten Winkel zur Begrenzungsfläche an-legen. Somit wird das unnötige Schneiden der Stei-ne vermieden. Zur Kontrolle des fluchtgerechtenVerlaufs der Steinreihen hilft der Gebrauch einerSchnur oder einer Richtlatte. Die Verlegung derRandsteine muss gleichzeitig zur Verlegung derNormalsteine erfolgen, in keinem Fall vor- odernachher.

Eine homogene Farbverteilung wird durch einescheibenweise Verlegung aus mehreren Paketengleichzeitig erzielt. Vor allem nuanciertem, jedochauch einfarbigem oder grauem Pflaster verleiht die-se Verlegung eine natürliche Wirkung.

Die Kunst der Fuge und das Abrütteln

Bitte auf einen ausreichenden Fugenabstand – nie-mals pressverlegen – achten. Das Fugenmaß istdurch den Verleger herzustellen. Die seitlich an denSteinen befindlichen Abstandshilfen geben diesnicht automatisch an.

Das Abrütteln des gesäuberten und unbedingt tro-ckenen Pflasters erfolgt mit einem Flächenrüttlermit Gummischürze. In die Fugen des fertig verleg-ten Pflasters ist trockener Sand (bei SickerpflasterSplitt) einzufegen. Die Einfassung aller Seiten durchRandsteine, Palisaden oder Mauern beugt Verschie-bungen und seitlichem Abwandern vor.

Pflasterbett gleichmäßig abziehen

Pflastersteine lotgerecht verlegen

Steine scheibenweise aus mehreren Paketen mischen

Fugenmaterial (z. B. trockener Sand) nach demRütteln einfegen

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Ökologisch beim Regenwasser –versickerungsaktiv pflastern statt versiegeln

Große versiegelte Flächen, in denen das Regenwassernicht versickern kann, stören den natürlichen Wasser-kreislauf. Von Fachleuten ist das längst als ein Pro-blem erkannt, und die Wasser- und Abwasserbehör-den der Kommunen klagen über den hohen Auf-wand, der dadurch für die Regenwasser-Kanalisationentsteht. Wasserdurchlässige Pflastersteine von UHLverhalten sich bei der Versickerung fast wie natür-licher Boden. Damit ist umweltbewusstes Pflasternganz leicht, und oft gibt es sogar noch einen Zuschussfür ökologisches Bauen von der Gemeinde.

Versickerungsfähige Pflastersteine

Wir empfehlen vor der Verlegung eines versickerungs-fähigen Pflasterbelags, zunächst die Prüfung desUntergrunds auf seine Sickerfähigkeit. In der Regeleignen sich hierfür kies- und sandhaltige Böden.Lehmböden dagegen sind für diese Pflasterart un-geeignet.

Der Oberbau hat eine besondere Funktion. Er soll dasRegenwasser aufnehmen und an den Untergrund ab-geben. Die Beschaffenheit des Untergrunds entschei-det darüber ob eine etwas dickere Tragschicht als Si-ckerspeicher angebracht werden muss. Der Ober-bau eines sickerfähigen Pflasters ist so anzulegen,dass das Gefälle später ca. 1% beträgt.

Das Pflasterbett muss aus Splitt der Körnung 2/5 oder1/3 bestehen. So ist gewährleistet, dass es das Oberflä-chenwasser aufnehmen und weiterleiten kann. Daslose Pflasterbett sollte 3–4 cm stark sein. Die Verle-gung entspricht der Verlegung normaler Betonstei-ne. Beim Versetzen der Steine entstehen die Si-ckeröffnungen/Sickerfugen.

Ein Nachweis über Wasserdurchlässigkeit liegt vor.

Wasserhaushalt bei versiegelten Flächen

Wasserhaushalt bei wasserdurchlässigen undwasserspeichernden Flächen

Geringe Verdunstung

Austausch zwischen Boden und Luft ist unterbrochen

Abnehmende LuftfeuchtigkeitHöheres Temperaturniveau

Dachabfluss

Hoch-wasser-gefahr

Regenwasser wirdschnell abgeführt

Erhöhter AbflussBelastung der Kanalisation

Schlechte Wachs-tumsbedingungen

Minimale Versickerung

Dach begrünt

Natürliche LuftfeuchtigkeitAusgeglichene Temperaturen

Hohe Ver-dunstung

Boden durchlüftet/durchfeuchtet

Pflanzen-und Boden-verdunstung

Bodenorganismen

Hohe Versickerung

Sickerfähige Beläge

Geringer und ver-zögernder Abfluss

Gute Wachstumsbedingungen

Verlegehinweise für Pflastersteine

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Pflastersteine aus haufwerksporigem Beton

Der Oberbau ist identisch mit dem anderer versicke-rungsfähiger Pflastersteinsysteme. Bei haufwerkspo-rigen Betonpflastersteinen wird jedoch auf breite Fu-gen verzichtet. Sie sind besonders bequem begeh-und befahrbar. Haufwerksporige Steine werden mitder vorgeschriebenen Fuge von 3–5 mm verlegt.Das Fugenmaterial sollte in Hinblick auf ausreichen-de Wasserdurchlässigkeit und die Korngröße ausge-wählt werden. Geeignet sind Mineralstoffgemischeohne Feinst- bzw. Nullanteile wie z. B. Splitt0,5/1 mm oder 1/3 mm. Zu feines Material wie z. B.Sand kann das offenporige Gefüge des Pflasters ver-stopfen und die Versickerungsleistung herabsetzen.Zu grobes Material findet keinen Platz in den Fugen.

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