Vorlesung Neuropathologie WS 2017

Verletzungsmuster bei Schädel-

Hirn-Traumata

Prof. Dr. med. Walter Schulz-Schaeffer

Schädel-Hirn-Trauma

Gewalteinwirkung auf den Kopf:

• Verletzung der Kopfhaut und der Galea

• Verletzung des knöchernen Schädels

• Verletzung der Dura

- offene Hirnverletzung

- gedeckte Hirnverletzung

• Verletzung des Gehirns

Schädel-Hirn-Trauma

Gewalteinwirkung auf den Kopf:

Schädel-Hirn-Trauma

Frakturen Hirnverletzung Blutungen

Geformte Brüche Kontusion Epidurales Hämatom

Ungeformte Brüche Diffuser axonaler Subdurales Hämatom

Schaden

Biegungsfrakturen „contusional tears“ Subarachnoidales

flexion fracture Hämatom

Berstungsfrakturen offen: Intrazerebrales

bursting fracture Gewebezerstörung Hämatom

Bruchformen: Geformter Bruch - Impressionsfraktur

Bruchformen: Geformter Bruch - Impressionsfraktur

Bruchformen:

Biegungs- und

Berstungsbruch

Berstungsbruch bei flächiger Gewalteinwirkung

Berstungsbruch zieht durch locus minoris resistentiae

Schußverletzung: geformte und ungeformte Brüche

Muster bei Schußverletzungen

Einschuß Außenseite

Einschuß Innenseite

Muster bei Schußverletzungen

Schädel-Hirn-Trauma

Gewalteinwirkung auf den Kopf – Dura mater

• offene Hirnverletzung

• gedeckte Hirnverletzung

Offenes SHT bei Berstungsbruch

(Gedeckte) Hirnverletzungen

• Kontusion: Coup - Contrecoup

• axonale Schädigung

• contusional tears – nur bei Säuglingen

Akzelerationstrauma

• Stoß des ruhenden Kopfes

• Rotationstrauma (anguläres Trauma)

Konsequenz: • Energieabsorbtion durch Galea und Schädel

-> Anpralltrauma, Platzwunde, Schädelbrüche,

vergleichsweise geringe Hirnverletzung

• Rotationsbewegung: SDH, intrazerebrales Hämatom

Dezelerationstrauma

• Aufprall des bewegten Kopfes auf einen

Gegenstand

Konsequenz: Erhebliche Hirnverletzung, Subdurales Hämatom,

vergleichsweise geringes Anpralltrauma

Niemeyer I., Dissertation 2002

Kontusion

Kontusion

Kontroll-Kortex frische Kontusion alte Kontusion

Kontusion

Kontusion: Coup - Contrecoup

Dezelerationstrauma

Anprallstelle

= Coup Gegenanprallstelle

= Contrecoup

Kontusion: Coup - Contrecoup

Rotationstrauma: Axonale Schädigung

FLAIR: Stuffert et al. Radiologe 2003

Corpus callosum

Pons

Rotationstrauma: Axonale Schädigung

Rotationstrauma: Axonale Schädigung

Rotationstrauma: Axonale Schädigung

Säugling: contusional tears

Säugling: contusional tears

Definition: Irreversibles Erlöschen der Gesamtfunktionen des Groß- und

Kleinhirns und des Hirnstamms bei einer durch Beatmung

künstlich aufrechterhaltenen Herz-Kreislauffunktion (BÄK, 1997)

Hirntod

Die Diagnose erfordert

Voraussetzungen:

- Vorliegen einer akuten schweren prim. o. sek. Hirnschädigung;

- Ausschluß von Intoxikation, Medikamenten u.a. als mögliche

Ursache für einen temporären Ausfall von Hirnfunktionen.

Hirntod

Klinische Symptome:

- Bewußtlosigkeit; weite, lichtstarre Pupillen;

- Fehlen des okulo-zephalen Reflexes; des Korneal-, des Pharyngeal-

und Trachealreflexes, fehlende Schmerzrkt. Trigeminus;

- Ausfall der Spontanatmung.

Hirntod

Nachweis der Irreversibilität durch Zweituntersuchung:

- Bei primärer Hirnschädigung nach mind. 12 h,

- bei sek. Hirnschädigung nach mind. 72 h

oder durch ergänzende Untersuchungen (EEG, Evozierte Potentiale,

Zirkulationsstillstand: Perfusionsszintigraphie, selektive Angiographie,

Dopplersonographie)

Hirntod