VERMITTELN STATT STREITEN - IHK Hochrhein …...Haas [48] Ganter Interior [49] Spedition Wildt [50]...

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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein OKTOBER 2012 SCHWARZWÄLDER SCHINKEN Hersteller sind mit dem Absatz zufrieden EINZELHANDEL Geschäfte zwischen Baden-Baden und Bodensee laufen weiter gut JUBILÄUM IN OFFENBURG Reiff Medien feiert 200 Jahre Offenburger Tageblatt VERMITTELN STATT STREITEN Mediation

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Industrie- und HandelskammernHochrhein-BodenseeSchwarzwald-Baar-HeubergSüdlicher Oberrhein

OKTOBER 2012

SCHWARZWÄLDER SCHINKENHersteller sind mitdem Absatz zufrieden

EINZELHANDELGeschäfte zwischen Baden-Badenund Bodensee laufen weiter gut

JUBILÄUM IN OFFENBURGReiff Medien feiert200 Jahre Offenburger Tageblatt

VERMITTELN STATT STREITEN

Mediation

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EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 1

L iebe Leserinnen, liebe Leser,

„Vermitteln statt streiten“ – so ist die Titelgeschichte dieser Ausgabe unserer Zeitschrift überschrieben. Seit Ende Juli ist das „Gesetz zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren der außergerichtlichen Konfl iktbeilegung“ in Kraft. Es unterstützt einen Trend, der in der Rechtsprechung schon seit Langem Gültigkeit hat, die gütliche Einigung unter streitenden Parteien. Die Mediation („Vermitteln“) kann dafür ein geeignetes Verfahren sein. Auch die Industrie- und Handelskammern befassen sich mit dem Thema (Seite 6).

Ein anderes IHK-Thema: Beratungen bei Existenzgründungen. Sie gehen be-sonders in diesem Jahr stark zurück. Das ist eine Folge der guten Konjunktur und des Fachkräftemangels. Viele qualifi zierte Kräfte, die sich in wirtschaftlich weniger rosigen Zeiten selbstständig machen würden, bleiben derzeit lieber in sicheren und gut bezahlten Angestelltenverhältnissen. Existenzgründungen aber sind der Nährboden einer lebendigen und sich ständig weiterentwickeln-den Marktwirtschaft. Darauf verweist Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, im Interview (Seite 10).

Wenig Sorgen bereitet die Konjunktur im Einzelhandel. Die Zuwachsraten sind in Südbaden höher als im Landes- und auch im Bundesdurchschnitt. Die Nachfrage der Konsumenten lässt kaum zu wünschen übrig, besonders gefragt waren in den ersten acht Monaten dieses Jahres Schmuck, Smart-phones und Tablet-Computer. Das stellte der Handelsverband Südbaden in seiner letzten Umfrage fest, die wie immer viel Beachtung in den Medien fand (Seite 18).

Ein wesentlicher Baustein der südbadischen Medienwelt ist die große Zei-tung der Ortenau, das „Offenburger Tageblatt“ und die dahinter stehende breit diversifi zierte Reiff Mediengruppe. Das Blatt ist 200 Jahre alt geworden (Seite 41).

Viel Spaß beim Lesen.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 20122

Der Gesamtausgabe dieser Ausgabe ist ein Supplement B4B Entscheider im Mittelstand beigelegt.Den Regionalausgaben Lahr, Freiburg, Konstanz und Schopfheim ist ein Flyer der ernst + könig gmbh in Freiburg beigefügt. Der Ausgabe Freiburg liegt ein Prospekt der Märtin GmbH in Freiburg bei.

REGIOREPORT

Neues aus dem IHK-Bezirk SEITE 25

FIRMEN: REIFF MEDIEN200 Jahre Offenburger Tageblatt

Der Offenburger Verlag Reiff Medien feiert diesen Herbst ein besonderes Jubiläum: Seit 200 Jahren

gibt es die Zeitung „Offenburger Tageblatt“, die sich bei ihrem Start 1812 „Offenburger Intelligenz-

und Wochenblatt“ nannte. SEITE 41

OKTOBER

Titelthema: Mediation

BEIDE GEWINNEN, KEINER VERLIERTBei der Mediation geht es um Vermittlung gegensätzlicher Positionen, damit gerichtlicher Streit vermieden werden kann. Die Lösung fi nden die Parteien gemeinsam, der Mediator führt durch das Verfahren. Die Vorteile – auch für Unternehmen: Mediation geht relativ schnell, ist preisgünstig, und es gibt keine Verlierer. Seit Ende Juli ist ein Gesetz in Kraft, das den rechtlichen Rahmen für Mediation und ähnliche Verfahren absteckt. SEITE 6

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 3

INHALT

Themen der Titelseite

EINZELHANDELBegehrter Schmuck

Ein Wachstum von über vier Prozent verbuchten die Einzelhändler zwi-

schen Baden-Baden und Bodensee von Januar bis August. Die höchsten Zuwächse gab‘s bei Uhren, Schmuck

und Juwelen. SEITE 18

SCHWARZWÄLDER SCHINKEN Absatz gestiegenTrotz steigender Rohstoff- und Energiepreise machen die Mitglieder des Schutzver-bands der Schwarzwälder Schinkenhersteller keine Abstriche bei der Qualität. Das

zahlt sich aus – 2,5 Prozent mehr Schinken wurde 2011 verkauft. SEITE 14

KOPF DES MONATSFlorian Langenbeck

Seine Antriebsfeder ist die Leidenschaft der Kunden.

1988 gründete Florian Langenbeck sein Geschäft

„Historische Türen –Historische Baustoffe“.

Er gehörte damals zu den Pionieren der neu

entstehenden Branche. SEITE 57

4 PANORAMA

6 TITEL

10 INTERVIEW

11 AUSSENWIRTSCHAFT

12 UMWELT

14 BRANCHEN

16 INNOVATION

18 HANDEL

20 STEUERN

22 RECHT

24 MESSEN

25 REGIO REPORT

41 FIRMEN Reiff Medien [41] Familienheim Freiburg, Bürstner

[42] Bauverein Breisgau [43] Haufe-Lexware [44] Regio-Verkehrsverbund, Algeco [45] Unternehmerverband Historische Baustoffe [46] Leclanché [47] Musikzentrum Haas [48] Ganter Interior [49] Spedition Wildt [50] Dold [51] Stadtwerke Konstanz [52] Junker Maschinen-fabrik [53]

56 PERSONALIEN Hanno Fecke, Werner Bock Bärbel Hölzen-Schoh Peter

Osypka Kleyling Spedition Kopf des Monats: Florian Langenbeck

58 BÖRSEN

60 BÜCHER/IMPRESSUM

67 INSOLVENZEN

72 MIT SPITZER FEDER

EINZELHANDEL

Zuwächse gab‘s bei Uhren, Schmuck SEITE 18

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 20124

PANORAMA

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2012Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Mai Juni Juli Mai Juni Juli Mai Juni Juli Mai Juni Juli

Stadtkreis Freiburg 40 40 40 8 8 8 185 190 184 115 111 112

Breisgau-Hochschwarzwald 89 89 89 16 16 16 256 262 269 134 130 141

Emmendingen 67 68 68 11 11 11 171 166 185 91 90 99

Ortenaukreis 211 211 211 43 43 43 943 936 947 402 387 403

Südlicher Oberrhein 407 408 408 78 78 79 1555 1555 1584 741 719 755

Rottweil 107 106 106 19 19 19 363 368 370 171 186 172

Schwarzwald-Baar-Kreis 137 137 138 25 25 25 369 385 371 150 156 138

Tuttlingen 123 123 123 26 26 26 440 425 469 232 216 234

Schwarzwald-Baar-Heuberg 367 366 367 70 70 71 1172 1178 1210 554 558 545

Konstanz 74 74 75 17 17 17 409 447 436 206 238 222

Lörrach 89 89 89 18 18 18 403 386 392 228 223 221

Waldshut 54 54 53 12 12 12 239 247 242 83 88 86

Hochrhein-Bodensee 217 217 217 47 47 47 1051 1080 1070 518 550 529

Regierungsbezirk Freiburg 991 991 992 195 195 196 3778 3813 3865 1812 1826 1829

Baden-Württemberg 4245 4242 4242 1070 1070 1081 24337 25019 25473 12924 13375 13624

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 10/2012)

150 JAHRE WIESENTALBAHN

SBB lud zur FeierVor 150 Jahren dampfte die erste Eisenbahn durchs Wiesental, die Lok namens „Hebel“ stieß bei der Bevölkerung auf reges Interesse. Heute ist die Zugverbindung zwischen Basel SBB und Zell im Wiesental als S6 des Basler S-Bahn-Netzes eine beliebte Pendlerstrecke. Sie wird ergänzt von der Gartenbahn (S5) zwi-schen Weil am Rhein und Steinen/Schopf-heim. Die Wiesentalbahn gehörte zu den ersten elektrisierten Bahnstrecken in Deutsch-land. Seit 2006 ist sie an das Schweizer Netz angeschlossen. Schweizer kommen auf die-sem Wege zum Einkaufen, Essen und um das kulturelle Angebot zu nutzen nach Deutsch-land und umgekehrt Deutsche in die Schweiz. Auf beiden Seiten des Rheins feierten die Bürger im September grenzübergreifend das Jubiläum. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand Lörrach, geografi sch im Zentrum der Bahn. Entlang der Strecke feierten weitere Gemeinden das Ereignis, zu den Attraktionen zählte die Fahrt in einem historischen Zug aus dem Jahr 1933. ew

Ein denkwürdiges Ereignis auf dem Gelände des Lörracher Bahnhofs: der Abschluss der Elektrifi zierung der Wiesental-Eisenbahnlinie Basel–Zell im Wiesental im Jahre 1913.

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5Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

WETTBEWERB

Bau mit IdeeFür den Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ werden Arbei-ten im gewerblich-technischen Bereich, dem Bauingenieurswesen, der Baube-triebswirtschaft oder der Architektur ge-sucht. Auszubildende, Studierende und junge Beschäftigte der Baubranche kön-nen dabei ihre Ideen für die Zukunft der Bauwirtschaft einbringen. „Alle Arbeiten mit IT- und Baubezug sind willkommen“, heißt es vom RKW Kompetenzzentrum, das den Wettbewerb organisiert. Eine An-meldung ist bis 29. Oktober möglich, bis 12. November müssen die Bewerbungs-unterlagen abgegeben werden. wis

www.aufi tgebaut.de

NACHHALTIGKEIT

Auszeichnung fürUnternehmenZum zweiten Mal ist der internationale Nachhaltigkeitspreis Sustainable Entre-preneurship Award (sea) ausgeschrieben: Ausgezeichnet werden sollen Unterneh-men, die wichtige Impulse für Sustainable Entrepreneurship setzen, also Unterneh-men, die besondere soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung über-nehmen. Bis zum 31. Dezember sind Bewerbungen in folgenden Kategorien möglich: „Integration und Soziales“, „Kli-ma, Umwelt und Energie“, „Wissen und Bildungswesen“, „Mobilität und Tech-nologische Innovationen“, „Entwicklung und Dienstleistungen“ sowie „Lifestyle und Kultur“. Die sea-Gründerin Christina Weidinger und ihre Mitinitiatoren haben den „Club of sustainable entrepreneurs“ gegründet, in den der „sea“ eingebettet ist. wis

www.se-award.org

INTENSIVSEMINAR

Interviewsfürs Fernsehen

Am 7. und 8. Januar 2013 organisiert die Geschäftsstelle des Ernst-Schneider-Preises der deutschen IHKs für Füh-rungskräfte das Intensivseminar „In-terviews fürs Fernsehen“. Dabei üben die Teilnehmer, vor der Kamera Sicher-heit und Authentizität zu erlangen und in wenigen Sätzen Kernbotschaften zu formulieren. Zum Seminar gehört unter anderem ein Gespräch mit der Wirt-schaftsredaktion des WDR. Das Inter-viewtraining mit dem Fernsehmoderator und Autor Hans-Joachim Rüdel fi ndet in

der RTL Journalistenschule für TV und Multimedia in Köln statt. Das auf acht Teil-nehmer begrenzte Seminar kostet 840 Euro. Im Preis enthalten sind zwei ge-meinsame Essen. Außerdem erhält jeder Teilnehmer zur Nachbereitung seine vom Seminarleiter individuell kommentierten Übungen auf DVD. wis

KONTAKT Sigrid Baum, Tel.: 0221 1640-158 [email protected]

Zum zweiten Mal ist der internationale Nachhaltigkeitspreis Sustainable Entre-preneurship Award (sea) ausgeschrieben: Ausgezeichnet werden sollen Unterneh-

INTENSIVSEMINAR

Interviewsfürs Fernsehen

FACHTAG

Epilepsie-Projekt „Arbeit und Epilepsie – Wie geht das?“ unter diesem Titel steht der Fachtag, der am 23. Oktober von 10 bis 16 Uhr im Kon-ferenzzentrum des Europa-Park Rust statt-fi ndet. Er steht im Rahmen des Epilepsie-Projekts „Brücken bauen“ und ist eine Kooperation des Berufsbildungswerks Waiblingen, des Berufsbildungswerks CJD Offenburg sowie des Epilepsiezen-trums Kork und wird vom Bundesminis-terium für Arbeit und Soziales fi nanziert. Ziel des Projekts ist es, die berufl iche In-tegration junger Menschen mit Epilepsie und zusätzlichen Beeinträchtigungen zu unterstützen, der Einstieg in den Arbeits-markt soll ihnen erleichtert werden. Die Ergebnisse sowie Materialien dieser Ar-beit werden am Fachtag präsentiert. Re-ferenten aus den Fachbereichen Medizin, Arbeitswelt und Integration kommen, um die Perspektivenvielfalt des Themas zu zeigen. Die Initiatoren laden ganz beson-ders Arbeitgeber und Betriebe ein. wis

www.modellprojekt-epilepsie.de Bild

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WETTBEWERB

DAAD

Praktika vermitteltMit RISE professional bietet der Deutsche Amerikanische Austauschdienst (DAAD) ein Programm an, das fortgeschrittenen nordamerikanischen Studenten sowie Absolventen aus Magister und PhD-Stu-diengängen Praktika in deutschen Indust-rieunternehmen vermittelt und mit einem Teilstipendium unterstützt. Die Angebote werden intensiv beworben. Unternehmen können in den Bereichen Natur- und Inge-nieurwissenschaften für Sommer 2013 bis zum 30. November Angebote beim DAAD einreichen. wis

www.daad.de/rise-pro

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

Deutschland August 2012

113,3 + 2,1 %

Index Veränderungzum Vorjahr

113,3 + 1,8 %

Baden-Württemberg August 2012

Basisjahr 2005=100, QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr).

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6 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

TiTel

Doris Morawe (61), eine erfahrene und erfolgreiche Freiburger Fa-milienanwältin, ist seit 20 Jahren

Mediatorin. Vor zwei Jahren hat sie ihre Kanzlei verkauft und konzentriert sich seit-her ganz auf Mediation. Sie hat Hunderte dieser Verfahren inzwischen durchgeführt, nicht nur in Familienangelegen-heiten, sondern auch bei Auseinandersetzungen zwischen Firmen oder innerhalb von Un-ternehmen, Nachbarschaftsstreitigkeiten sowie Nachfolge- und Erbschaftsrege-lungen. Am Anfang stand bei ihr die Er-kenntnis, dass bei Auseinandersetzun-gen vor Gericht häufig Unzufriedenheit, ja Unglück bei einer oder beiden Parteien übrig bleibt. Familien zerbrechen, Bezie-hungen enden in Hass, Unternehmen ge-hen den Bach runter, Kinder werden zu Opfern. Dies deswegen, weil nach Mora-wes Erkenntnis die individuelle Situation der Konfliktparteien und die emotionalen Hintergründe bei den Beteiligten von Gerichten nur schwer in die Rechtspre-chung einbezogen werden können, ja oft nicht beachtet werden dürfen.Per Zufall lernte Morawe in der Schweiz die damals aus den USA kommende Me-diation kennen. Diese wurde in den vier-ziger Jahren an der Harvard Universität entwickelt, anfangs um schwerste Ausein-

andersetzungen in der Automobilindustrie beizulegen. Morawe erlernte die Methode als eine der Ersten von heute vielleicht 300 oder 400 Mediatoren im Regierungsbezirk

Freiburg. Die Mediation ist keine Institu-tion wie Schiedsgerichte, Güte-stellen oder Schlichtungsstellen, wie sie traditionellerweise auch bei einigen Industrie- und Han-delskammern eingerichtet sind, sondern sie ist ein Verfahren. Die Entscheidungen trifft nicht

ein Richter, Vorsitzender oder Schlichter, sondern sie werden einvernehmlich von den Konfliktparteien getroffen. Der Media-tor macht üblicherweise keine Vorschläge für eine Konfliktregelung, er ist neutral und lediglich für den Fortgang des Verfahrens verantwortlich.

Es gibt einige Grundprinzipien bei der Mediation. Dies sind die Frei-willigkeit, die Vertraulichkeit, die

Ergebnisoffenheit und die Eigenverant-wortlichkeit. Die Parteien müssen ver-handlungsbereit sein und zu einem Ab-schluss kommen wollen. Allerdings kann jeder jederzeit das Verfahren abbrechen. Dann ist es gescheitert und man muss doch vor Gericht ziehen. Im günstigsten Fall ist das Verfahren relativ kurz (nur ei-nige Stunden), es ist kostengünstig und es kann schnell zu einer Einigung führen. Monate- oder jahrelange Auseinander-

Vermitteln statt streitenMediation (lateinisch

„Vermittlung“) ist keine kurz­lebige Mode und hat auch nichts

mit Psychotherapie zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein

seit Langem erprobtes Verfahren, bei dem Konflikt­

parteien mithilfe eines Vermittlers (des Mediators) eigene

Lösungen zur Streitbeilegung finden. So soll es keinen Sieger

und keinen Verlierer geben, sondern zwei Gewinner.

Das Verfahren kann sich für Zwiste zwischen Unternehmen,

bei Trennungen, Erbschafts­angelegenheiten, Übernahmen,

Arbeitgeber­Arbeitnehmer­konflikten und vielem anderen

mehr eignen. Auf der Basis einer 2008 ergangenen EU­Richtlinie

ist Ende Juli das deutsche „Gesetz zur Förderung der Mediation

und anderer Verfahren der außergerichtlichen Konfliktbei­

legung“ in Kraft getreten.

VErmittElnMediation: Beide gewinnen, keiner verliert

Grundprinzipien: Freiwilligkeit,

Vertraulichkeit, Ergebnisoffenheit,

Eigenverantwortung

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7Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

setzungen fallen also fl ach. Gerade bei Streitigkeiten im Wirtschaftsbereich ist zudem interessant, dass personelle und betriebliche Ressourcen geschont wer-den und die Auseinandersetzung nicht öffentlich ist, also auch keine Publizität durch Medien zu erwarten ist. Und, viel-leicht das Wichtigste: Findet man ein Er-gebnis, das beide Seiten zufrieden stellt, so können Beziehungen, egal ob privater oder wirtschaftlicher Natur, fortgesetzt werden, zum Nutzen Beider. Aus diesen Grundprinzipien wird aber auch klar: Für Parteien, die den Streit um des Streites Willen durchfechten, oder für die es das Wichtigste ist, als einziger Gewinner vom Platz zu gehen, ist die Mediation nicht ge-eignet.

Die Mediation ist üblicherweise in fünf Phasen unterteilt. Zunächst informiert der Mediator über das

Verfahren, für die Konfl iktvermittlung wird eine Vereinbarung abgeschlossen und das weitere Vorgehen abgestimmt. Dann werden Themen und Sachverhal-te gesammelt, die Parteien stellen ihre Anliegen in Zusammenhängen dar. In einer dritten Phase legen die Parteien ihre Positionen und die dahinter liegen-den Interessen offen. Gerade in dieser Phase wird sich manche Partei erst da-rüber im Klaren, auf Basis welcher In-teressen sie ihre Position vertritt. Dazu ein Beispiel, entnommen der Zeitschrift

der Industrie- und Handelskammer Mün-chen und Oberbayern: Eine Baufi rma und ein Industrieunternehmen, das von dieser eine neue Halle hatte errichten lassen, stritten sich über die Mangelhaf-tigkeit der Bauausführungen. Im Laufe der Mediation ergab sich, dass der Bau-unternehmer hohe Positionen in Berufs-verbänden inne hatte, der Industrieun-ternehmer gerade als Nachfolger des Vaters an die Spitze des Unternehmens gelangt war. Es ging bei dem Streit we-niger um die Sache an sich, als vielmehr um das Beharren auf der jeweiligen Position: Der Bauun-ternehmer wollte durch das Zugeben von Fehlern keinen Imageschaden in der Branche erleiden, der junge Indust-rielle hatte Sorge, gleich am Anfang sei-ner Karriere als „Weichei“ dazustehen, wenn er seine harte Position verlassen hätte. Die Erkenntnis solcher Interessen leitet über zur vierten Phase der Medi-ation, in der Lösungsoptionen bewer-tungsfrei gesammelt werden. Diese Möglichkeiten werden von den Parteien bewertet und verhandelt. Hier spielt nun der Mediator eine große Rolle, indem er die Lösungen mit den in der vorherigen Phase ermittelten Interessen abgleicht und dem ebenfalls vorher ermittelten

Gerechtigkeitsempfi nden beider Partei-en gegenüberstellt (so nachzulesen in Wikipedia). Auch muss er gemeinsam mit den Beteiligten überprüfen, ob sich die Lösungsmöglichkeiten in der Rea-lität umsetzen lassen. Zum Abschluss der Mediation werden die Ergebnisse in einer Abschlussvereinbarung zusam-mengefasst. Solche Abschlussvereinba-

rungen können auch vollstreck-bar sein (wenn der Mediator anerkannte Gütestelle ist). Die Lösung des oben beschriebe-nen Problems bestand übrigens darin, dass beide Parteien den Imageverlust, den sie als Verlie-rer in einer öffentlichen Gerichts-verhandlung erlitten hätten, als

höher bewerteten als denjenigen, von der Hunderprozentlösung für die einzel-ne Partei jeweils ein Stück abzurücken.

Das neue Mediationsgesetz erstreckt sich auf eine ganze Reihe von Rechtsdisziplinen, beispielsweise

Familiensachen, Arbeitsrecht, Sozial-recht, Verwaltungsrecht und Finanzrecht. Die Zivilprozessordnung wurde ange-passt. Vereinfacht ausgedrückt, werden die Gerichte in vielen Verfahren zukünftig fragen, ob einer Klageerhebung der Ver-such einer Mediation oder eines anderen Verfahrens der außergerichtlichen Kon-fl iktbeilegung vorausgegangen ist und ob einem solchen Verfahren Gründe

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Gerichte werden künftig fragen, ob dem Verfahren ein

Vermittlungsversuch vorangegangen ist

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entgegen stehen. Das Gericht kann den Parteien eine Mediation oder ein ähnliches Verfahren vorschlagen, und es ordnet während einer Mediation das Ruhen des Verfahrens an. Außerdem wird es bei den Gerichten verstärkt einen sogenannten „Güterichter“ geben, der selbst Mediation oder ein ähnliches Ver-fahren anwendet. Er ist eine Alternative zum strittigen Verfahren, er spricht kein Urteil und er wird wahrscheinlich ein we-sentlicher Bestandteil der Verpfl ichtung der Richter sein, eine Einigung unter den Parteien herbeizuführen.Susanne Fratzky, Amtsrichterin in Offen-burg, die die Bezirksgruppe Offenburg des Deutschen Richterbundes vertritt, be-tont, dass die Richterschaft bereits lange vor Einführung des Mediationsgesetzes

eine einvernehmliche Einigung zwischen den Parteien vor Gericht herbeizuführen versuchte. Die Mediation ist also für die Richter nichts Neues, sie wurde, so Fratz-ky, lediglich in ein anderes „Gewand“ ge-steckt. Der Richterbund hat im Übrigen ebenso an dem Gesetz mitgewirkt wie andere an der aktiven Rechtsprechung beteiligte Spitzenverbände, etwa die Bun-desanwaltskammer und der Deutsche Anwaltsverein.

in der Anwaltschaft, so führt der Of-fenburger Rechtsanwalt Dirk Bischoff, Vorsitzender des Anwaltvereins Of-

fenburg (230 Mitglieder) aus, sind die Reaktionen auf das neue Gesetz – be-ziehungsweise die Mediation – zwie-spältig. Sie reichten vom „Belächeln“

bis zum „Bejahen“. Einerseits gehört es zum Beruf des Anwalts oder ist sogar ein wesentliches Element, zu streiten, die Schwächen der gegnerischen Partei auszunutzen und zu siegen. Anderer-seits gibt es auch immer mehr Vertre-ter des Berufsstandes, die der gleichen Ansicht wie die eingangs beschriebene Anwältin Morawe sind. Unter den An-wälten wird es vermutlich mehr und mehr Mediatoren geben. Allerdings gilt: Als Mediator kann man nicht tätig werden, wenn man eine der Parteien danach oder vorher bei Gericht vertritt. Ein Anwalt kann aber sehr wohl in einem Mediationsverfahren als Beteiligter oder Beauftragter einer Partei auftreten, und er kann auch die Abschlussverträge ge-stalten.

Von Belächeln bis Bejahen reicht die

Reaktion der Anwälte auf Mediation

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Die Spitzenverbände der Anwaltschaft sind ebenso wie diejenigen der Richter und die großen bundesdeutschen Medi-ationsverbände an der Ausarbeitung der Qualifi zierungsordnung für Mediatoren beteiligt. Diese ist nämlich vom Gesetz-geber bislang noch nicht festgelegt. Es gibt aber praktische Beispiele wie etwa die Ausbildung der IHK in München zum Wirtschaftsmediator oder der Verwal-tungs- und Wirtschaftsakademie sowie der Deutschen Immobilien-Akademie in Freiburg und anderer Anbieter (beispiels-weise Deutsche Anwaltakademie, „Zwei-sicht“ in Freiburg). Die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie – sie hat insgesamt 2000 Studenten – bietet beispielsweise die Ausbildung in sieben Bausteinen zu je-weils drei Tagen (insgesamt 170 Stunden)

seit zwei Jahren an. Bereits 100 Interes-senten hat sie in diesen zwei Jahren aus-gebildet. Ihr Geschäftsführer Peter Graf, selbst Mediator, sieht die Mediation im Trend einiger Landesregierungen, immer mehr Verantwortlichkeit auf den Einzel-bürger zu verlagern. Graf spricht außer-dem deutlich die Überlastung der Gerichte an, die vom Gesetzgeber auch zum Anlass genommen worden sei, das Mediations-gesetz zu verabschieden. Eine Ausbildung zum Mediator kostet übrigens um die 4.000 Euro. Zugelassen ist prinzipiell jeder, es gibt keine Zulassungsvoraussetzungen hinsichtlich einer bestimmten Vorausbil-dung. Was kostet eine Mediation? Doris Morawe nimmt einen Stundensatz von 200 Euro. Es gibt kaum eine Mediation, die länger als 20 Stunden dauert, es sei

denn, der Fall läge außerordentlich kom-pliziert und es gäbe wesentlich mehr als zwei Beteiligte. Der Durchschnitt liegt bei sechs bis acht Stunden, so Morave.

Auch in den Industrie- und Handels-kammern fi ndet die Mediation Einzug. So hat die Münchner IHK

seit 2006 ein Zentrum für Wirtschafts-mediation aufgebaut, wo inzwischen über 150 Mediatoren als Ansprechpart-ner gelistet sind. Die IHKs Schwarzwald-Baar-Heuberg, Hochrhein-Bodensee und Südlicher Oberrhein planen eine ähnliche Einrichtung. Ulrich Plankenhorn

Im Gebäude der VWA Freiburg, Eisenbahnstraße 56, fi ndet am18. Oktober um 16 Uhr eine große Informationsveranstaltungzum neuen Mediationsgesetz inklusive praktischer Beispiele statt.Information: VWA, Telefon 0761 386 730

Überlastung der Gerichte war auch ein Grund für das neue Mediations-Gesetz

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10 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

IntervIew mit Hans Heinrich Driftmann über die aktuelle Gründerflaute

Deutschland erlebt eine Gründerflaute. Laut aktuellem DIHK-Grün-derreport erkundigten sich im vergangenen Jahr 8,7 Prozent weni-ger Personen bei den IHKs zur Existenzgründung. Und die Prognose für dieses Jahr sieht ebenfalls nicht rosig aus: 70 Prozent der IHK-Existenzgründungsberater erwarten ein weiter sinkendes Interesse an Unternehmensgründungen. Die Experten stützen ihre Einschät-zungen auf über 320.000 Gespräche mit Gründungswilligen. Der Rückgang der IHK-Stellungnahmen ist auch bei uns im Südwesten festzustellen und er fällt im laufenden Jahr noch stärker aus als 2011. So gab die IHK Südlicher Oberrhein im ersten Halbjahr 2012 nur noch 100 Stellungnahmen gegenüber 300 im gleichen Vorjah-reszeitraum ab, die IHK Hochrhein-Bodensee 32 gegenüber 131 und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 25 gegenüber 69.DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann beantwortet sechs Fragen zum Gründungsgeschehen.

Der DIHK schätzt, dass es in diesem Jahr weniger als 400.000 Existenzgründungen geben wird – so wenige wie in keinem Jahr zuvor seit der Wiedervereinigung. Wo sehen Sie die Ursachen?Hauptgrund ist die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt. Er-werbslosigkeit ist in Deutschland nämlich die Haupttriebfeder für Existenzgründungen. Sechs von zehn Gründungsinteres-sierten wollen sich deshalb selbstständig machen. Und: Das in Deutschland recht ausgeprägte Bedürfnis nach Sicherheit hindert viele gut qualifizierte Fachkräfte an der Selbstständig-keit. Sie ziehen häufig eine gut dotierte abhängige Beschäfti-gung dem Abenteuer Gründung vor.

Welche Unternehmen werden gegründet?Vornehmlich solche, die eine vergleichsweise kleine Anfangs-ausstattung erfordern. Die meisten Gründer, 63 Prozent der von den IHKs Beratenen, wollen in Dienstleistungsbranchen Fuß fassen. Im Trend liegen etwa Reinigungsdienste, künstle-risch unterhaltende Tätigkeiten und persönliche Dienstleis-tungen. Gesundheits- und Pflegedienstleistungen nehmen schon allein wegen der demografischen Entwicklung an Bedeutung zu.

Welches Potenzial für Wachstum und Beschäftigung haben die Gründungen?Da mache ich mir in der Tat Gedanken. Als Unternehmer weiß ich: Nur, wer eine gute innovative Geschäftsidee hat, für sein Unternehmen brennt und auch bereit ist, private und zumin-dest auf Durststrecken auch finanzielle Entbehrungen auf sich zu nehmen, hat Aussicht auf Erfolg. Doch das scheint vielen Gründern nicht bewusst zu sein. Über die Hälfte kann nicht erklären, was das Besondere an ihrer Geschäftsidee ist. Das sind natürlich denkbar schlechte Voraussetzungen, um Kun-den zu gewinnen und Finanzierungspartner zu überzeugen. Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund seines erfolgreichen Mittelstands bislang so gut durch die Krise gekommen. Für aus dem Markt ausscheidende Unternehmen müssen aber immer neue gute Geschäftsideen nachwachsen. Doch derzeit gibt es zu wenige Gründungen mit Potenzial.

Geht da die Verschärfung der Gründungsförderung für Arbeitslose nicht in die falsche Richtung?Sicherlich trägt der erschwerte Zugang zum Zuschuss zur rückläufigen Entwicklung bei. Ich würde mir allerdings wünschen, dass nicht so oft staatliche Fördergelder, sondern vielmehr Geschäftschancen und die Lust am Unternehmer-sein den Ausschlag zur Gründung geben.

Gehen Deutschland jetzt die Unternehmer aus?Deutschland ist das Land der Tüftler, es gibt viele Menschen mit guten Ideen. Schwarzmalerei ist also nicht angezeigt. Und es gibt ja auch den ein oder anderen Lichtblick: Immer mehr Gründungsinteressierte, die sich von IHKs beraten lassen, sind weiblich – mittlerweile 40 Prozent. Wichtig ist allerdings, das wir echte Unternehmensgründungen attraktiver machen.

Und wie?Erstens brauchen wir einen konsequenten Bürokratieabbau für Existenzgründer. So sollten die Länder den IHKs das Angebot der rechtsgültigen Gewerbeanzeige ermöglichen. Das würde Gründern das Rennen von Pontius zu Pilatus er-sparen. Mit unserem aktuellen DIHK-Gründerreport machen wir zahlreiche weitere Vorschläge, welche die Politik rasch umsetzen könnte. Zweitens: Wir müssen den privaten Markt für Beteiligungskapital beleben. Hierfür brauchen wir endlich einen tragfähigen gesetzlichen Rahmen für Investoren von Beteiligungskapital. Derzeit kann sich ein ausländischer Investor nicht sicher sein, ob seine in Deutschland erzielten Beteiligungsgewinne zusätzlich zum Heimatland auch noch durch den deutschen Fiskus besteuert werden. Zudem sollte die Begrenzung des Verlustvortrages gelockert werden, sie macht Investments in innovativen Gründungen, die von langen Vorlaufzeiten und oft sehr unsicherem Markterfolg geprägt sind, unattraktiv. Drittens: Wir müssen mehr junge Menschen zur Selbstständigkeit informieren. Das Thema „Unternehmertum“ muss in Schulen und Hochschulen eine viel stärkere Rolle spielen. Mehr als die Hälfte der Jugend-lichen kann sich vorstellen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Diesen Schatz müssen wir heben.

„Bedürfnis nach Sicherheit hemmt Selbstständigkeit“

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aUSSenwIrtSchaFt

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aHK-Weltkonjunkturbericht: Sonderauswertung „Europa“

Maßnahmen tragen Früchte

Der Deutsche Industrie- und Handels-kammertag (DIHK) hat angesichts der

aktuellen Situation in der Eurozone eine Sonderauswertung „Europa“ im Rahmen des Weltkonjunkturberichts 2012/2013 der deutschen Auslandshandelskam-mern (AHK) veröffentlicht. Danach wird die Weltwirtschaft 2012 nur noch mit 3,3 Prozent wachsen, nach 3,9 Prozent im Vor-jahr. Die Verlangsamung geht vornehmlich auf die Schuldenkrise in Europa zurück. Viele EU-Staaten sind zu Ausgabenkürzun-gen, Steuererhöhungen und Anpassungen der Wirtschaftsstruktur gezwungen, die zumindest vorübergehend das Wachstum dämpfen. Hinzu kommen vielerorts Finan-zierungsschwierigkeiten für Unternehmen. 2013 soll sich die Weltwirtschaft dann wie-der stärker beleben. Der DIHK rechnet mit 3,9 Prozent Wachstum – und damit mehr als im Schnitt der vergangenen 20 Jahre (3,4 Prozent). Diese Wachstumsbeschleu-

nigung kommt dann vor allem aus Europa. Gerade die in der Eurozone angeschobenen Maßnahmen zur Ver-besserung der Wettbewerbsfähigkeit tra-gen erste Früchte. Zudem setzt sich das überdurchschnittliche Wachstum von Schwellenländern fort.Für den Weltkonjunkturbericht geben die AHKs, Delegiertenbüros und Repräsen-tanzen in 80 Ländern eine Einschätzung zu Ex- und Importzahlen sowie den Wachs-tumsaussichten der Standorte ab. ste

InFORmatIOnDie Sonderauswertung „Europa“ (8 Seiten) ist per E-Mail beim Enterprise Europe Network der IHK Südlicher Oberrhein erhältlich: [email protected] (Best.-Nr. W01-082012).

aHK-Weltkonjunkturbericht: Sonderauswertung „Europa“

angeschobenen Maßnahmen zur Ver-

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Seminar zu Frankreich

Tipps für den Weg

Frankreich ist Deutschlands wichtigs-ter Handelspartner und der wichtigste

Auslandsstandort für deutsche Unter-nehmen. Deutsche Firmen sind an etwa 4.600 Standorten vertreten und beschäf-tigen rund 300.000 Arbeitnehmer. Jeden dritten Tag entscheidet sich ein deutscher Unternehmer für den Ausbau seines Ge-schäfts im Nachbarland. An Unternehmer, die überlegen, ihre Geschäftsbeziehungen mit Frankreich zu intensivieren, wendet sich ein Seminar des Enterprise Europe Networks am 24. Oktober in Freiburg. Da-bei geht es um die Auswahl des Standorts in Frankreich, die verschiedenen Rechts-formen, die Personalsuche sowie um Ak-quise und Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Die Teilnahme ist kostenfrei. fc

InFORmatIOn UnD anmELDUnGStefanie Blum, Tel.: 07821 2703 691,E-Mail: [email protected]

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201212

Umwelt

Gefahrgut

Beauftragter kann intern schulen

Wenn ein Unternehmen mit Ge-fahrguttransporten in Berührung

kommt, müssen die davon betroffenen Mitarbeiter entsprechend geschult sein. Die Schulung kann zum Beispiel durch den internen oder externen Gefahrgutbe-auftragten erfolgen. Nur Gefahrgutfahrer und -beauftragte selbst müssen durch anerkannte externe Schulungsveranstal-ter geschult und von der IHK geprüft werden. Daran hat sich in jüngster Zeit nichts geändert. Dies ist zu betonen, weil in einer Fachzeitschrift vor kurzem zu le-

sen war, dass der Beauftragte nicht mehr schulen dürfe. Für ein derartiges Verbot gibt es aber keine Rechtsgrundlage oder Rechtsänderung. Geändert wurde ledig-lich, dass die Schulungspflicht nicht mehr in der Gefahrgutbeauftragtenverordnung (GbV) genannt wird, weil sie mittlerweile im internationalen Gefahrgutrecht (ADR) verankert ist. ba

InFORmatIOnWilfried Baumann, Telefon 0761/3858-265, E-Mail: wilfried.baumann

Ökodesign

Neue Verordnungen und Fristen

Die EU-Kommission hat eine neue Ökodesign-Verordnung für Wasser-

pumpen sowie eine Änderung der Öko-design-Verordnung für Umwälzpumpen erlassen. Zudem ist die letzte Stufe des Glühlampenverbots wirksam geworden.

neue Verordnung für WasserpumpenDie Europäische Kommission hat im Juni eine neue Verordnung für Wasserpumpen im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie er-lassen. Ab dem 1. Januar 2013 müssen Wasserpumpen der Typen ESOB, ESCC, ESCCi, MS-V und MSS einen bestimmten Wirkungsgrad aufweisen, um die Effizien-zanforderungen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 547/2012 zu erfüllen. Zum 1. Ja-nuar 2015 sollen diese Grenzwerte noch-mals verschärft werden. Zudem müssen Hersteller und Importeure von Wasser-pumpen eine Reihe von Produktinforma-tionen, wie zum Beispiel Informationen zum effizientesten Einsatz der Pumpen, bereitstellen. Die zugehörige Norm zur Berechnung und zum Nachweis der Vor-gaben soll unter der Nummer EN 16480 im Laufe des Jahres 2013 veröffentlicht werden, als abgestimmter Entwurf aber bereits Ende 2012 vorliegen.

Änderung bei UmwälzpumpenAb dem 1. Januar 2013 werden die An-forderungen der Ökodesign-Verordnung (EG) Nr. 641/2009 für Nassläufer-Um-wälzpumpen, die bereits 2009 erlassen wurde, wirksam. Die Europäische Kom-

mission hat nun eine Änderung (EU) Nr. 622/2012 dieser Verordnung erlassen, die unbedingt zu beachten ist: Gemäß einer entsprechenden Klausel der ursprüngli-chen Verordnung wurde die Methode zur Berechnung des Energieeffizienzindexes überprüft und angepasst (Anhang II). Zu-dem wurden die Anforderungen an die Produktinformation verändert (Anhang I) sowie der Geltungsbereich (Artikel 1) und die Begriffsbestimmungen (Artikel 2) umformuliert. Dabei wurde insbesonde-re der Begriff „in ein Produkt integrierte Umwälzpumpe“ umfassend präzisiert, da die Ökodesign-Anforderungen auch dafür gelten.

Letzte Stufe des Glühlampenverbots Seit dem 1. September greift die vierte und letzte Stufe des sogenannten Glüh-lampenverbots. Aufgrund von Mindest-standards für Energieeffizienz gemäß der Ökodesign-Richtlinie dürfen seit diesem Datum Standard-Glühlampen sowie kon-ventionelle Halogenlampen nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Es gibt aber bislang keine Verpflichtung für den Handel, Sparlampen kostenlos zurückzunehmen. Außerdem können auch weiterhin noch Lagerbestände von Glühbirnen unter 60 Watt abverkauft werden; entscheidend ist das Datum des „Inverkehrbringens“. ao

InFORmatIOnAndré Olveira, Telefon 0761/3858-267, E-Mail: [email protected]

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neue technische Regeln

Temperatur, Pausen und Barrierefreiheit

Im September hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz zwei neue und eine überar-

beitete technische Regel für Arbeitsstätten veröffentlicht: Überarbeitet wurde die ASR A3-5 „Raumtemperatur“ vom Juni 2010. Es wurde ein eigenes kurzes Kapitel über Bau-stellen mit Erleichterungen neu aufgenom-men. Neu sind die ASR A4-2 „Pausen- und Bereitschaftsräume“ (sie ersetzt die alte ASR A 29 1-4 Pausenräume von 1988) und die ASR V3a-2 „Barrierefreie Gestaltung von Arbeitsplätzen“, die vor allem die Gestaltung von Arbeitsplätzen behandelt in Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz, wenn Behinderte im Betrieb arbeiten. sch

InFORmatIOnAxel-Rüdiger Schulze, Telefon 0761/3858-264, E-Mail: [email protected]

Elektro- und Elektronik-altgeräte-Richtlinie

Gilt jetzt auch für Solarmodule

Die EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (auch WEEE-

Richtlinie genannt) ist novelliert und neu veröffentlicht worden. Sie ist für Hersteller und Importeure von Elektro- und Elekt-ronikgeräten relevant und wird eventuell auch Auswirkungen auf den Elektrohan-del haben. Sie muss bis Februar 2014 ins deutsche Recht umgesetzt werden, wozu das Elektro- und Elektronikgeräte-gesetz geändert werden wird. Dabei wird unter anderem festgelegt, ob größere Handelsunternehmen (mit mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektro- und Elektronikgeräte) künftig auch kleine Geräte direkt zurücknehmen müssen. Neu in den Geltungsbereich aufgenom-men werden Photovoltaikmodule. Deut-lich verschärft werden die Anforderungen an den Export von gebrauchten Geräten; in solchen Fällen muss der Exporteur künf-

tig aufwendig nachweisen, dass es sich nicht um Abfälle handelt.Ein Merkblatt mit einer Übersicht über die Änderungen kann angefordert werden. ba

KOntaKt:Wilfried Baumann, Telefon 0761/3858-265, E-Mail: [email protected]

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Branchen

Schwarzwälder Schinken auf Wachstumskurs

„Mit der Zeit gehen“

Die Schweinepreise befi nden sich auf dem höchsten Niveau seit Einführung

des Euro, die Energiepreise steigen – den-noch machen die Hersteller von Schwarz-wälder Schinken „keinerlei Abstriche an die Qualität“, wie der Vorstand ihres Schutzverbandes, Hans Schnekenburger, betont. „Nur durch Qualität können wir uns behaupten.“ Das zahlt sich aus: 2,5 Prozent mehr Schinken wurden im ver-gangenen Jahr verkauft. Das entspricht 8,5 Millionen abgesetzten Schwarzwälder Schinken im In- und Ausland.Dieser Trend setzte sich 2012 fort. Die Marke, erkennbar am Logo mit roten Bol-len und goldenen Tannen auf schwarzem Untergrund, rangiert laut Verband „nach

wie vor auf Platz eins der beliebtesten Rohschinken Deutschlands und der ge-räucherten Rohschinken Europas“. Um vier Prozent legten die Exportzahlen 2011 zu, auch die außereuropäischen Märkte fragten zunehmend nach Schwarzwälder Schinken.Namensmißbrauch und Plagiate sind durch den europäischen Herkunftsschutz „g.g.A.“ seit 1992 ausgeschlossen. Mit dem EU-Gütesiegel garantieren die Her-steller Premiumqualität. Die Schweinehin-terschinken kommen aus zertifi zierten Be-trieben mit artgerechter Nutztierhaltung. Was auf der Verpackung steht, ist auch drin, echter Schwarzwälder Schinken nach traditioneller Rezeptur. „G.g.A“ steht für „geschützte geografi sche Angabe“, das heißt, der Schinken darf nur in der Region hergestellt werden. Schwarzwälder Schin-ken g.g.A. ist defi niert als „knochenlos, trockengesalzen und über Schwarzwälder Nadelholz geräuchert“. Die Rezeptur hat sich im Laufe der Jahre ge-wandelt, denn „wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, weiß Schnekenburger. Früher schmeckte die Spezialität rauchiger, heute vollmundiger. Der Speckrand blieb als Markenzeichen erhalten. Mit fast 100 prozentiger Zustimmung einigte sich der Schutzverband darauf, dass das regionale Produkt als Aufschnittpackung ausschließ-lich kühl, unter sieben Grad gelagert wird.

Da es im Schwarzwald zu wenig

Schweinemäster und Züchter gibt, kom-men die Schweinekeulen zu gut 80 Pro-zent aus Deutschland, zu 20 Prozent aus ausgrenzenden EU-Ländern. Auch in der Kommunikation ist die Schwarzwälder Schinken g.g.A. mit der Zeit gegangen. Um den Schwarz-wälder Schinken der jüngeren Zielgrup-pe „schmackhaft zu machen“, hat der Schutzverband eine Facebookseite ein-gerichtet, auf der etwa im September ein Wettbewerb stattfand. Die besten Schin-kenrezepte wurden preisgekrönt. Auf der Seite werden Fragen von Endverbrau-chern rund um den Schinken beantwortet. Der Vorstand weiß, dass das Gütesie-gel „g.g.A.“ für so manchen Verbrau-cher kryptisch klingt. Deshalb gibt es seit Kurzem einen lustigen Clip namens „simpleshow“ auf YouTube, in dem eine Schwarzwälderin einem Touristen den europäischen Herkunftsschutz erklärt. Für Frühjahr 2013 plant der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller in Kooperation mit der Gemeinde Feldberg ein besonderes Highlight: die Eröffnung des Schwarzwälder Schinkenmuseums auf dem Feldberg. Mit allen Sinnen soll im dritten Stock des Feldbergturms die regi-onale Spezialität erlebt werden – multime-dial und interaktiv. Etwa eine Zeitreise in eine 100 Jahre alte Räucherkammer kann dort unternommen werden.Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller hat aktuell 19 Mitglie-

der, bestehend aus 16 Einzelherstel-lern und drei Innungen. Zwei Her-

steller mussten ihren Betrieb in den vergangenen zwei

Jahren aufgeben. „Wir brauchen mehr Akzeptanz beim Verbraucher“, sagt Schnekenburger. Im Ver-

gleich zum europäischen Ausland investierten

Deutsche bislang weniger in

Premium-produkte, bedauert er. ew

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Dieser Trend setzte sich 2012 fort. Die Marke, erkennbar am Logo mit roten Bol-len und goldenen Tannen auf schwarzem Untergrund, rangiert laut Verband „nach

prozentiger Zustimmung einigte sich der Schutzverband darauf, dass das regionale Produkt als Aufschnittpackung ausschließ-lich kühl, unter sieben Grad gelagert wird.

Da es im Schwarzwald zu wenig

dritten Stock des Feldbergturms die regi-onale Spezialität erlebt werden – multime-dial und interaktiv. Etwa eine Zeitreise in eine 100 Jahre alte Räucherkammer kann dort unternommen werden.Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller hat aktuell 19 Mitglie-

der, bestehend aus 16 Einzelherstel-lern und drei Innungen. Zwei Her-

steller mussten ihren Betrieb in den vergangenen zwei

Jahren aufgeben. „Wir brauchen mehr Akzeptanz beim Verbraucher“, sagt Schnekenburger. Im Ver-

gleich zum europäischen Ausland investierten

Deutsche bislang weniger in

Premium-

er.

Bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen werden regional

hergestellte Premiumprodukte ein zunehmend rares Gut. Der

Schutzverband der Schwarzwäl-der Schinkenhersteller setzt sich

für die Bewahrung der heimi-schen Spezialität ein und sucht

den Dialog mit dem Endverbrau-cher – ein Erfolgsrezept.

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Elsässische Weine: Ein Viertel geht in den Export

Absatz leicht rückgängig

Vergangenes Jahr verzeichneten die el-sässischen Winzer zum dritten Mal in

Folge einen leicht zurückgehenden Wein-absatz. Nach Angaben des elsässischen Weinwirtschaftsverbandes CIVA (Con-seil Interprofessionnel des Vins d’Alsace) sank der Gesamtabsatz in Flaschen 2011 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf knapp unter 1,05 Millionen Hektoliter. Dagegen beläuft sich der Umsatzwert für 2011 aufgrund höherer Preise ähnlich dem Vorjahr auf rund 500 Millionen Euro.

Maßgeblich für den mengenmäßigen Rückgang sind die fast 77 Prozent der gesamten Absatzmenge ausmachenden so genannten „ruhigen Weine“ bezie-hungsweise AOC-Ursprungsabfüllungen „Alsace“ und „Alsace Cru“ mit einem Mi-nus von 5,8 Prozent (806.300 Hektoliter), während der Absatz des nach traditionel-ler Methode produzierten Schaumweines „Crémant d’Alsace“ praktisch wie 2010 gleich blieb (243.000 Hektoliter). Im ers-ten Halbjahr dieses Jahres liegt der Rück-

gang bei der verkauften Gesamtmenge gegenüber dem gleichen Zeitraum 2011 nach vorläufigen Zahlen bei nur noch ei-nem Minus von einem halben Prozent. 2011 ging knapp ein Viertel der gesamten Absatzmenge, 260.166 Hektoliter bezie-hungsweise 24,8 Prozent, in den Export. Im Jahresvergleich bedeutete dies einen Exportrückgang um 3,9 Prozent. Aktuell sind es in den ersten sechs Monaten die-ses Jahres knapp 30 Prozent Exportanteil, es zeigt sich ein Exportplus gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum von einem Prozent. Für Exporterfolg steht speziell der Crémant, der jährlich zwi-schen 15 bis 18 Prozent der gesamten Exportmenge ausmacht. Hier ergaben sich vergangenes Jahr entgegen dem Gesamttrend 5,4 Prozent, aktuell sind es im ersten Halbjahr dieses Jahres drei Prozent Exportwachstum. Deutschland ist nach Belgien der zweit-größte ausländische Abnehmer elsässi-scher Weine. 2011 waren es insgesamt 37.360 Hektoliter (-2,5 Prozent bei 14,4 Prozent des Gesamtexports), davon 21.600 Hektoliter „Alsace“ und „Alsace Cru“ (-7,4 Prozent) und 15.760 Hektoliter Crémant (+5,2 Prozent). epm

Werben für den elsässischen Wein: Weinkönigin Amélie Baril (Mitte) sowie ihre Prinzessinnen Laure Ellminger (links) und Marion Haag.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201216

InnovatIon

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfinderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 9. Oktober und 13. November. Anmel-dung: Geschäftsbereich Innovation, Umwelt und International der IHK, Te-lefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-182. Als neuen Service bietet die IHK in Zusammen-arbeit mit der Medical Mountains AG alle zwei Monate in der Berufli-chen Bildungsstätte Tuttlingen (BBT), Max-Planck-Str. 17, Tuttlingen, von 14 bis 17 Uhr eine weitere Erfinderbera-tung an. Der nächste Termin ist der 27. November. Anmeldung: Medical Mountains AG, Yvonne Glienke, Tele-fon 07461 969721-1.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bietet die kostenlose Beratung in der Regel am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patentanwalt berät in Einzelgesprächen im Kam-mergebäude (Schützenstraße 8). Nächste Termine: 11. Oktober und 8. November. Anmeldung: Referat Technologie/Innovation, Claudia Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax 07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfinderbera-tungen immer am dritten Donnerstag im Mo nat an. Nächste Termine: 18. Oktober und 15. November. Anmel-dung: Patrick Pohnke, Telefon 07821 2703-631, Fax 07821 2703-777.

Der nächste Beratungstermin beim WVIB (Wirschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V.), Merzhauser Straße 118, Frei burg, findet am 6. No-vember statt. In Zusammenarbeit mit Patentanwälten des Landes werden ratsuchenden Erfindern Möglichkeiten, Wege und Kosten für Re cherchen sowie Gebrauchsmuster- und Patent schutz ge-zeigt. Anmel dung: Telefon 0761 4567-0.

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neue Veranstaltungsreihe

Wissenschaft zum Ansprechen

Aktuelle Forschungsergebnisse und ihre Dienstleistungsangebote für

Unternehmen in den Themenbereichen Werkstoffe und Oberflächen, Energie sowie Information und Kommunikation präsentieren die zwölf Forschungsinsti-tute der Innovationsallianz Baden-Würt-temberg (innBW) in den kommenden Monaten landesweit im Rahmen von Innovationsbörsen in den IHKs. Dabei bekommen Unternehmen an einem Nachmittag Einblick in die laufenden Projekte mehrerer Forschungsinstitute. Die Industrie- und Handelskammern in-formieren zugleich über Förderprogram-me, und an den Informationsständen der Institute können sich Interessierte mit den Wissenschaftlern austauschen und Anknüpfungspunkte zu eigenen Vorha-ben und Themen identifizieren. „IHK-Untersuchungen zeigen, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen nach wie vor Schwierigkeiten haben, in der vielfältigen Forschungslandschaft Ba-den-Württembergs schnell den richtigen fachlichen Ansprechpartner zu finden“, erklärt BWIHK-Präsident Peter Kulitz.

„Hier setzt die gemeinsame Veranstal-tungsreihe von innBW und IHKs an.“Die Innovationsallianz ist ein Zusammen-schluss von zwölf baden-württember-gischen wirtschaftsnahen Forschungs-instituten die seit 2011 unter der Marke „Innovationsallianz Baden-Württemberg – innBW“ firmieren. Themenschwerpunkte sind nachhaltige Mobilität, Energie- und Umwelttechnologie, Gesundheit und Pflege sowie Informations- und Kom-munikationstechnologie. Die auch inter-national bekannten Institute haben lange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen. wis

InFORmatIOn:Innovationsallianz Baden-Württemberg, Anke Fellmann, Tel.: 07121 51530-842E-Mail: [email protected]

TERmINEInnovationsbörsen in der Region:

21. november 2012 in Freiburg thema: Information und Kommunikation

20. märz 2013 in Villingen-Schwenningenthema: Energie

17. april 2013 in Waldhut-tiengenthema: Energie

19. Juni 2013 in Villingen-Schwenningenthema: Information und Kommunikation

microtEC Südwest geht weiter

Leistungsfähigste Cluster

Das Spitzencluster MicroTEC Südwest geht in die zweite Runde: Weitere zwei-

einhalb Jahre fördert das Bundesministeri-um für Bildung und Forschung (BMBF) den Verbund von rund 360 Akteuren aus Wirt-schaft und Wissenschaft. Dazu zählen Fir-men, Hochschulen, Forschungseinrichtun-gen und mehr als 1.200 Wissenschaftler. Die Jury des vom BMBF initiierten Spitzencluster-Wettbewerbs zählt die MicroTEC Südwest nach wie vor zu den leistungsfähigsten Clustern der Republik. Typische Anwendungsfelder des Mikro-systematik-Clusters sind die Automobil-, die Medizin- und die Automationsbranche. Derzeit arbeiten die Akteure des Verbunds etwa an robuster Sensorik, die Autos umweltfreundlicher und sicherer macht. Der Wettbewerb ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung, die aktuell 15 Cluster unterstützt, die Zukunftstech-nologien mit besonderer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft entwickeln. wis

anSPRECHPaRtnERMikrosystemtechnik Baden-Württemberg e.V., Management des MicroTEC Südwest: Claudia Fichtner-Pichaud, Tel.: 0761 386909-0 E-Mail: [email protected]

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18 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

HANDEL

Der Einzel-handel trotzt

weiterhin der Euro-krise“, sagte der Präsi-dent des Handelsverban-des Südbaden, Philipp Frese (Freiburg), „trotz der zunehmen-den Turbulenzen bewahren sich die Verbraucher ihre bisher hohe Konsum-neigung.“ Bis zum Jahresende rechnen ungefähr vier von fünf Händler mit einer noch besseren oder gleichbleibenden Nachfrage. Nur 23 Prozent der befragten Händler gehen von leicht oder wesentlich schlechteren Umsatzergebnissen aus. Die Kunden seien ausgabefreudig und kämen wieder öfter in die Geschäfte, berichtete Frese. Der Online-Handel wachse mo-derat, aber stetig. Der Verband gab den Online-Umsatz mit sechs bis acht Prozent an. Diese Geschäftsform gewinne an Be-deutung.Zum guten Zwischenergebnis trugen er-neut vor allem zahlreiche Kunden aus der Schweiz bei, die dem Handel an Hoch-rhein und Bodensee ein überdurchschnitt-liches Umsatzplus bescherten. „Der Hype

aus 2011 ist jedoch vorbei“, berichtete Verbandsgeschäftsführer Utz Geiselhart. Der Anteil der Schweizer am Gesamtum-satz liegt bei schätzungsweise 27 Prozent. Verbandpräsident Frese wies darauf hin, dass die Schweizer wieder mehr Geld im eigenen Land ausgäben. Dort sei der Umsatz zuletzt um 3,7 Prozent gestiegen.Für die guten Zahlen in allen Branchen sorg-ten auch die wachsende Zahl von Touris-ten und der Trend zu Qualitätsansprüchen. Konstant sind laut Verband hingegen die Zufl üsse aus Frankreich beispielsweise in Baden-Baden, Kehl, Offenburg, Breisach, Neuenburg und Lörrach. 62,5 Prozent der befragten Einzelhändler gaben an, dass die Umsätze mit Franzosen gleich geblie-ben seien. Die Eröffnung des Factory Out-

let Cen-ters (FOC)

in Roppen-heim (Elsass)

habe sich bisher nicht spürbar nach-

teilig auf die Geschäfte ausgewirkt. Die Elsässer kau-

fen in Baden mit Vorliebe Unterhal-tungselektronik und Haushaltsgeräte.Besonders gute Umsätze lassen sich derzeit mit Uhren, Schmuck und Juwe-len machen. Aufgrund der starken Nach-frage und hohen Rohstoffpreise stiegen die Umsätze um 7,6 Prozent. Überdurch-schnittlich hoch waren die Verkäufe von Elektrogeräten, Fernsehern und Radioge-räten (+5,9 Prozent), insbesondere von Smartphones und Tablet-Computern. In diesem Jahr könnten die Händler erst-mals mit Handys mehr Umsatz als mit Flachbildschirmen erzielen, prognos-tizierte Verbandsgeschäftsführer Utz Geiselhart. Gut verkauften sich überdies Betten und Bodenbeläge (plus 5,7 Pro-zent), Sportartikel (plus 4,0 Prozent) und Schuhe/Lederwaren (plus 3,9 Prozent) Bi

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Die Stimmung im südbadischen Einzelhan-

del ist weiterhin prächtig – und der Umsatz auch. In den ersten acht Monaten

dieses Jahres verbuchten die Händlerzwischen Baden-Baden und Bodensee wie im

Herbst und Winter 2011 ein Wachstum von überraschend guten 4,2 Prozent. Damit lagen sie

erneut über dem Bundes- (plus 2,3 Prozent) und Landesschnitt (3,1 Prozent).

er Einzel-handel trotzt

weiterhin der Euro-krise“, sagte der Präsi-dent des Handelsverban-des Südbaden, Philipp Frese (Freiburg), „trotz der zunehmen-den Turbulenzen bewahren sich die Verbraucher ihre bisher hohe Konsum-neigung.“ Bis zum Jahresende rechnen ungefähr vier von fünf Händler mit einer noch besseren oder gleichbleibenden

aus 2011 ist jedoch vorbei“, berichtete Verbandsgeschäftsführer Utz Geiselhart. Der Anteil der Schweizer am Gesamtum-

let Cen-ters (FOC)

in Roppen-heim (Elsass)

habe sich bisher nicht spürbar nach-

teilig auf die Geschäfte ausgewirkt. Die Elsässer kau-

fen in Baden mit Vorliebe Unterhal-tungselektronik und Haushaltsgeräte.Besonders gute Umsätze lassen sich derzeit mit Uhren, Schmuck und Juwe-

Die Stimmung im südbadischen Einzelhan-

del ist weiterhin prächtig – und der Umsatz auch. In den ersten acht Monaten

dieses Jahres verbuchten die Händlerzwischen Baden-Baden und Bodensee wie im

Herbst und Winter 2011 ein Wachstum von überraschend guten 4,2 Prozent. Damit lagen sie

erneut über dem Bundes- (plus 2,3 Prozent) und Landesschnitt (3,1 Prozent).

Einzelhandel trotzt der Eurokrise

Schmuck ist stark gefragt

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sowie Nahrungs- und Genussmittel (plus 3,9 Prozent). Bei den Lebensmitteln fällt laut Geiselhart auf, dass Bio-Produkte weiterhin die Wachstumstreiber seien. Weniger stark nachgefragt wurden Bü-robedarf (plus 0,4 Prozent), Möbel und Küchen (plus 1,7 Prozent) und Mode (plus 2,0 Prozent).Die gute Konjunktur im Handel bescher-te fast allen Regionen und Branchen ein starkes Wachstum. Besonders gute Er-gebnisse erzielten die Händler entlang des Hochrheins (plus 5,7 Prozent) und am Bodensee (plus 4,7 Prozent) sowie am mittleren Oberrhein und in Freiburg (jeweils plus 3,6 Prozent). Der Einzelhan-del im Schwarzwald und im Umland von Freiburg verbuchte ein durchschnittliches

VERBANDSSTATISTIKDie Umfrage zur Konjunkturlage im Handels-verband Südbaden wurde unter 1.500 Händlern durchgeführt, davon haben rund 500 repräsen-tative angaben gemacht. Der Verband vertritt rund 2.700 mitglieder mit 71.000 Beschäftigten. Es bestehen in Südbaden 11.700 arbeitsstätten mit 4,1 millionen Quadratmeter Verkaufsfl ä-che. Den gesamten Einzelhandelsumsatz zwi-schen Rastatt, Offenburg, Freiburg, Lörrach, Waldshut, Villingen-Schwenningen, Singen und Konstanz beziffert der Verband auf rund 17 milliarden Euro. neben der Hauptgeschäfts-stelle in Freiburg besteht eine Geschäftsstelle in Konstanz. Seit november 2005 ist Diplom-Volkswirt Philipp Frese aus Freiburg Präsident des Verbandes; Utz Geiselhart übernahm zum 1. Juli dieses Jahres die Hauptgeschäftsführung von manfred noppel. kaz

Plus von je 3,5 Prozent, die Ortenau 3,1 Prozent. Alle Regionen blicken zuversicht-lich auf die Geschäftsentwicklung bis zum Jahresende. Besonders optimistisch äu-ßerten sich die Händler am Hochrhein und am Bodensee. Dagegen schraubten die Möbelhändler in der Ortenau ihre Erwartungen zurück. Dort wird derzeit der Neubau eines großen Möbelhauses (Braun) geplant. „Bereits heute können die Umsätze von Neuansiedlungen nur durch Verdrängung erzielt werden“, erläuterte der Verband. Als Beispiel nannte der Verbands-geschäftsführer den Standort Freiburg, wo im Frühjahr ein XXXL Lutz Möbelhaus er-öffnet wurde. Seither hätten Möbelhändler aus dem Umland mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Karl-Heinz Zurbonsen

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SteUer

micro-Richtlinie wird umgesetzt

Erleichterungen für kleine Betriebe

Die Bundesregierung hat am 31. Juli den Gesetzentwurf zur Umsetzung der so

genannten Micro-Richtlinie vorgestellt. Diese EU-Richtlinie dient dazu, kleine Unternehmen bei der Bilanzierung zu ent-lasten. Begünstigt werden Unternehmen, die mindestens zwei der drei folgenden Schwellenwerte nicht überschreiten:• Bilanzsumme von maximal 350.000 Euro• Jahresumsatz von maximal 700.000 Euro• Mitarbeiteranzahl von maximal zehn.Mit dem Gesetzentwurf beabsichtigt die Bundesregierung, diese Erleichterungen in deutsches Recht umzusetzen. Die Pflicht zur elektronischen Offenlegung des Jahresabschlusses soll dabei zwar für die Kleinstunternehmen nicht abgeschafft werden, aber diese Unternehmen sollen die Wahl haben, ihre Jahresabschlüsse statt einer Veröffentlichung lediglich an ein Register zu übersenden, das Informa-tionen an Dritte nur auf Nachfrage und ge-gen eine Gebühr herausgeben darf. Diese Möglichkeit müssen die Mitgliedsstaaten nach der Richtlinie nicht zwingend vorse-hen. Mit der Vorstellung des Gesetzent-wurfs befindet sich die Bundesregierung im Zeitplan, so dass weiterhin mit einer Umsetzung der Richtlinie bis Jahresende 2012 zu rechnen ist. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Rechtsformwechsel über Grenze

Steuerneutralität bei Sitzverlegung?

Mit seinem Urteil in der Sache Vale (Ur-teil vom 12.7.2012 – C-378/10) macht

der Europäische Gerichtshof (EuGH) den Weg frei für den grenzüberschreitenden Rechtsformwechsel, also die Verlegung des Satzungssitzes einer Gesellschaft in ein anders Land bei gleichzeitigem Wech-sel des nationalen Rechts und der Rechts-form. Die Gesellschaft bleibt dabei die-selbe: Alle bestehenden Verträge gelten daher fort und müssen nicht aufwendig auf eine neue Gesellschaft übergeleitet werden. Damit ist es innerhalb der EU nun grundsätzlich möglich, über die Staats-grenzen hinweg die Rechtsform zu än-dern – zum Beispiel von einer deutschen „GmbH“ in eine französische „SARL“. Praktisch fehlen jedoch klare gesetzli-che Bestimmungen, insbesondere die

steuerliche Situation ist unklar. Das EU-Recht regelt mit der Fusionsrichtlinie nur grenzüberschreitende Verschmelzungen und die Sitzverlegung der „Societas Eu-ropea“ (SE). Selbst die Fusionsrichtlinie stellt die Steuerneutralität einer Um-wandlung nur insoweit sicher, wie im Wegzugsstaat ein Besteuerungsrecht erhalten bleibt, etwa bei zurückbleiben-der Betriebsstätte.Andererseits verstieße eine sofortige Be-steuerung der stillen Reserven wohl gegen die „Lasteyrie“-Entscheidung des EuGH aus dem Jahr 2004. Es bleibt daher span-nend – und stets sorgfältig und rechtzeitig zu prüfen, welche Steuerfolgen eine an-gedachte grenzüberschreitende Umwand-lung hat. Albert Schröder, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

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22 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

recht

Änderung des aktiengesetzes

Die Reform gerät ins Stocken

Die „Aktienrechtsnovelle 2012“ droht zur Novelle 2013 zu werden. Eigentlich

sollte die Reform, die vor allem Klarstel-lungen und punktuelle Regelungen zu den Themen Vorzugsaktie, Wandelanleihe, Inhaberaktie enthält, bis Mitte 2012 in Kraft getreten sein. Aber das wird nichts mehr – obwohl die im ursprünglichen Entwurf noch vorhandenen Streitpunkte (zum Beispiel Untersagung der Inhaberak-tie bei nicht börsennotierten Gesellschaf-ten) gestrichen oder entschärft wurden. Bis heute hat der Bundestag den Regie-rungsentwurf noch nicht behandelt.Jetzt droht eine weitere Verzögerung: Es wird diskutiert, in der Aktienrechts-novelle noch eine Reform des Umwand-lungsrechts unterzubringen: Bei Ver-schmelzungen sollen danach auch die Anteilsinhaber der übernehmenden Ge-sellschaft für Bewertungsstreitigkeiten auf das Spruchverfahren verwiesen wer-den und die Anfechtungsklage insoweit ausgeschlossen sein. Bislang gilt dies nur für die Gesellschafter der übertragenden Gesellschaft. Der Sinn dieser Regelung besteht darin, dass ein Streit über die Bewertung nicht die Verschmelzung ver-zögern soll. Ist das Umtauschverhältnis unangemessen, bleibt die Verschmel-zung wirksam, die Gesellschafter erhal-ten zum Ausgleich Geld. Die angedachte Neuregelung könnte dafür sorgen, dass die Bewertung bei übernehmender und übertragender Gesellschaft einheitlich erfolgt. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

mehrheitsklauseln in Gesellschaftsverträgen

Unwirksame Beschlüsse?

Beschlüsse in Personengesellschaften sind grundsätzlich nur mit Zustimmung

aller Gesellschafter zu fassen. Praktika-bel ist das allerdings nicht. Daher sehen viele Gesellschaftsverträge vor, dass Beschlüsse nicht einstimmig, sondern mit Stimmenmehrheit gefasst werden können. Bei der Formulierung solcher Klauseln ist allerdings Vorsicht geboten: Entscheidungen, die in den sogenannten „Kernbereich“ eingreifen, müssen nach der Rechtsprechung explizit genannt werden. Es reicht also nicht, wenn nach dem Gesellschaftsvertrag schlicht alle Entscheidungen der einfachen Mehrheit bedürfen. Eine solche Regelung würde die Entscheidungen im „Kernbereich“ nicht erfassen – mit der Folge, dass wiederum Einstimmigkeit erforderlich wäre. Für wel-che Entscheidungen das im Einzelnen gilt,

ist allerdings nicht ganz klar. Ausdrücklich geregelt werden sollten Änderungen des Gesellschaftsvertrages, die Aufnahme neuer Gesellschafter, Kapitalmaßnahmen, der Abschluss von Unternehmensverträ-gen, Umwandlungen sowie die Auflösung der Gesellschaft. Diese Entscheidungen können, sofern explizit erwähnt, einer Stimmenmehrheit unterworfen werden. Werden „Kernbereichs-Themen“ nicht ausdrücklich erwähnt, kann sich auch auf-grund vergangener Beschlüsse oder an-derer Anhaltspunkte ergeben, dass diese Beschlüsse mehrheitlich gefasst werden sollen. Dennoch empfiehlt es sich, nicht auf die Auslegung zu vertrauen, sondern die Kernbereichsentscheidungen im Ge-sellschaftsvertrag eindeutig aufzuzählen. Hendrik Thies, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Broschüre „Law - made in Germany“

Vorhersehbar, bezahlbar, durchsetzbar

Die bundesdeutschen juristischen Berufs-

organisationen (Bundes-rechtsanwaltskammer, Deutscher Anwaltsverein, Deutscher Richterbund, Bundesnotarkammer und Deutscher Notarverein) haben zusammen mit dem DIHK (Deutscher Indust-rie- und Handelskammer-tag) eine sehr lesenswerte kurze Broschüre heraus-gegeben. Sie heißt „Law – Made in Germany“. Die Verbände wollen damit die Stellung des deutschen Rechts und des deutschen Rechtswesens in Europa und der Welt stärken. Nach Einschätzung der Herausgeber wird dem anglo-amerikani-schen Recht im internationalen Rechts-verkehr eine viel zu große Bedeutung eingeräumt. Das deutsche Recht ist nach Auffassung der Herausgeber effizienter, kostengünstiger und berechenbarer. Die Verbände wollen die Wirtschaft dazu an-regen, bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten die Vereinbarung des deut-schen Rechts offensiv zu vertreten. Die

Broschüre führt zweispra-chig (deutsch und eng-lisch) in Grundfakten des deutschen Rechts wie die Rechtssicherheit durch Kodifikation, Vertrags-recht und Vertragsfreiheit ein. Sie stellt das Vertrags-recht, das Gesellschafts-recht, die öffentlichen Register und die Finanzie-rungsabsicherungen vor. Sie schildert die deutsche Gerichtsbarkeit, das Be-weisrecht, Patentsachen sowie die gerichtliche und

außergerichtliche Streitbeilegung. Darüber hinaus stellt sie die Beteiligten am deut-schen Recht wie Rechtsanwälte, Notare und Richter vor und sie legt klipp und klar dar, dass Gerichts- und Anwaltskosten we-sentlich kalkulierbarer und günstiger sind als im anglo-amerikanischen Recht. upl

InFORmatIOn:Die Broschüre ist zu beziehen über die Rechts-anwaltskammer Freiburg: Telefon: 0761 32563, E-Mail: [email protected] oder im Internet abrufbar: www.lawmadeingermany.de

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24 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

MessenProgramm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

52. Journées d’Octobre, Mulhouse, Herbstmesse: Gastronomie, Wohnen/Renovieren, Kunsthandwerk, Schaugärten „Folie’Flore 12“ (Das Zusammenspiel von Gärten, Wasser und Lichteffekten), 4. bis 14.

Oktober, 10 bis 24 Uhr (erster Tag ab 17 Uhr, letzter Tag bis 21 Uhr), Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 89 46 80 00, www.parcexpo.fr

70. Olma, St. Gallen, Schweizer Messe für Land-wirtschaft und Ernährung (Mehrbranchen-Verbundaus-stellung), mit Sonderschau-en, darunter „Aqua Expo“ und Erlebnis Bauernhof,

Tierausstellungen und breitem Rahmenpro-gramm, Gastkantone Zug und Glarus, 11. bis 21. Oktober, 9 bis 18 Uhr, Olma-Messegelän-de, Tel. +41 71 242 01 33, www.olma.ch

37. Int. Messe Schmuck, Edelsteine, Mineralien, Fossilien, VS-Schwenningen, 13. und 14. Oktober, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gast-veranstaltung, Tel. +49 7726 93 99 94, [email protected]

Elementa 21, Emmendingen, Gebäude-Energiemesse: ökologisches energie-effizientes Bauen, Sanieren und Moder-nisieren, 14. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Fritz-Boehle-Halle, Tel. +49 7641 4 22 43, www.elementa21.de

22. Fakuma, Friedrichshafen, Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, mit Fach-vorträgen und Technologie-Themenparks, 16. bis 20. Oktober, 9 bis 17 Uhr (letzter Tag bis 16 Uhr), Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 7025 92 06-0, www.fakuma-messe.de

Logos

14. + 15. 10. 2010 Messe Offenburg

ABWASSER . PRAXISexpo & congress

Mit 8. Schwanauer

Fremdwassertag

www.abwasserpraxis.de

www.abwasserpraxis.de

Abwasser.Praxis, Offenburg, Fachmesse und Kongress, 17. und 18. Oktober, 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781 92 26-0, www.abwasserpraxis.de

Créativa, Straßburg, Messe für gestalteri-sche Freizeithobbies, 18. bis 21. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Messegelände/Parc des Exposi-tions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 21 95, www.creativa-strasbourg.com

Freiburger Gründer-tag 2012, Messe für Existenzgründer, junge Unternehmer und Unternehmens-nachfolger, mit Foren

und Workshops, 19. Oktober, 9.30 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, IHK Südlicher Oberrhein Tel. +49 7821 27 03-640, www.gruendertag.de

Badische Jagd und Fischerei Messe, Offenburg: Jagd, Fischerei, Forstwirtschaft, Geländewagen/Off-Road, Bekleidung/Acces-soires, 19. bis 21. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Gastveranstaltung Tel. +49 7345 8 02 82-0, www.uag.de

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19e Salon Du 19 au 22 octobre 2012

PARCEXPOColmar

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Création : L’Atelier/Fred Dupuis. Crédits photographiques : © creativando, flux, Roche Bobois, Colico, Sièges Kuster, Tropico Avenue of the stars

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Maison Décorati-on 2012, Colmar, Messe für gehobe-nes Wohndesign, Sonderthema Stuhl, 19. bis 22. Okto-

ber, 10 bis 22 Uhr (Fr ab 11 Uhr, So bis 20 Uhr, Mo bis 18 Uhr), Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 90 50 50 50, www.maisondeco-colmar.fr

35. Internationale Mineralientage Freiburg, 20. und 21. Oktober, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gast-veranstaltung, Tel. +49 761 50 31 28 07, [email protected]

Salon du Club Multicollections, Mulhouse, Herbst-Sammlerbörse: alte Druck-erzeugnisse, Parfumfläschchen, Brocante und andere Sammelobjekte, 21. Oktober, 9 bis 17 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 89 64 43 96, www.parcexpo.fr (L’Agenda)

Biogas, Offenburg, Internationale Messe und Kongress, mit trinationaler Ausrichtung D/F/CH, 24. und 25. Oktober, 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +49 (0) 781 92 26-0, www.biogas-offenburg.de

Worlddidac Basel 2012: Bildungsmittel und breites Fachprogramm zum inter-nationalen Bildungsmarkt, mit Didacta Schweiz 2012 (Schweizer Bildungsmesse),

24. bis 26. Oktober, 9 bis 18 Uhr (letzter Tag bis 17 Uhr), Messegelände, Kooperati-onsveranstaltung, Tel. +41 58 200 20 20, www.worlddidacbasel.com

Econstra, Freiburg, Fachmesse für Ingeni-eurbau und Bauwerkin-

standsetzung, mit Kongress „Ingenieurbauta-ge“, 25. bis 27. Oktober, 9 bis 18 Uhr (letzter Tag bis 17 Uhr), Messegelände, Kooperati-onsveranstaltung, Tel. +49 761 3881-02, www.econstra.de

21. Mode & Tissus, Ste Marie-aux-Mines (bei Sélestat), Mode- und Stoffemesse Herbst/Winter, 25. bis 28. Oktober, 9 bis 18 Uhr (Fr bis 21 Uhr), Ausstellungsgelände Val d’Argent Expo, Tel. +33 3 89 58 33 10, www.modetissus.com

Energivie Info, Mulhouse, 6. Fachausstellung und Kongress zu Niedrigenergie-Gebäudetech-nik, 26. bis 28. Oktober, 10 bis 19 Uhr (letzter Tag bis 18 Uhr), Messegelände/Parc des Expo-sitions, Kooperationsveranstaltung, Tel. +33 3 89 46 80 00, www.energivie.info

Herbstwarenmesse und Basler Wein-messe, Basel, 27. Oktober bis 4. November, Herbstwarenmesse (Mehrbranchen-Verbund-ausstellung) 11 bis 19 Uhr, Weinmesse ein-schließlich Basler Feinmesse (Feinkost) Mo bis Sa 15 bis 21 Uhr, So 12 bis 19 Uhr, Basel Wiesn-Oktoberfest in Messehalle unterschiedli-che Öffnungszeiten, Messegelände, Tel. +41 58 200 20 20, www.herbstwaren messe.ch, www.baslerweinmesse.ch

Offerta, Karlsruhe, Mehrbranchen-Ver-bundausstellung und Sonderschauen, 27. Oktober bis 4. November, 10 bis 18 Uhr, Messe gelände, Tel. +49 721 37 20 51 97, www.offerta.info

11. Faszination Modellbau Friedrichs-hafen, Ausstellung für Modellbahnen und Modellsport, 1. bis 4. November, 9 bis 18 Uhr (letzter Tag bis 17 Uhr), Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 7261 6 89-0, www.faszination-modellbau.de

Antique & Art, Freiburg, 50. Kunst- und Antiquitäten Verkaufsausstellung, 2. bis 4. November, Fr 16 bis 21 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr, Messegelände, Gast-veranstaltung, Tel. +49 7032 9 54 93-0, www.piesch.de

Die Angaben über die oben ausgewählten Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm

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25Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

27 INFRASTRUKTUR

Etappensieg für die Gäubahn

27 AUSBILDUNGSPLÄTZE

Eintragungszahlen gestiegen

28 INFORMATIONSVERANSTALTUNG

Neue Regelung für Anlagenvermittler

30 HAFENGEBIET WEIL AM RHEIN

Umwegverkehre vermeiden

31 SCHWEIZER ZOLL

Anmeldungen werden elektronisch

33 BILDUNGSPARTNERSCHAFT

Sechstklässler besuchen Raymond

31 PARTNERSUCHE IM INTERNET

IHK-Kooperationsbörse hilft Firmen

35 PROJEKT „XCHANGE“

Teilnehmende Lehrlinge zufrieden

36 FACHKRÄFTE IM BLICK

Tipps, Strategien, Servieceangebote

38 SEMINAR WIRTSCHAFTSRECHT

Wie komme ich zu meinem Geld?

38 NEUER LEHRGANG

Industriemeister Elektronik IHK

Bodenseekammern zu Verkehrsnetzlücken

Schließen, um zu fl ießenDie Verkehrsinfrastruktur in der inter-

nationalen Bodenseeregion lässt zu wünschen übrig, fi nden die Bodensee-Industrie- und Handelskammern (B-IHK) und legen gemeinsam eine Broschüre vor, die die wichtigsten Lücken in Wort und Bild aufzeigtLücken machen irgendwie keinen Sinn, gerade wenn es sich um Straßen oder Schienenwege handelt, denn sie er-zeugen Engpässe, die unvermeidlich zu Staus und Verspätungen führen. Schlim-mer noch, wie das sprichwörtliche schwächste Glied einer Kette limitieren sie die Leistungsfähigkeit auch der bereits fertig gestellten Teile einer Verkehrsinf-rastruktur und damit die des gesamten Netzes: Selbst eine Autobahn wird zur Landstraße, wenn sie sich auch nur an einer Stelle auf eine Fahrbahn verjüngt. Doch gerade in der Grenzregion am Bo-densee und entlang des Hochrheins sind viele solcher Infrastrukturlücken zu fi n-den. Die Folge: Einwohner, Touristen und Gäste, Kunden und Lieferanten stehen tagtäglich mit dem Auto oder LKW im Stau, Bahnkunden warten auf Züge, die Verspätung haben.

Schuld daran ist eine ganze Reihe von Engpässen bei den Verkehrswegen, die sich besonders belastend auf den Be-rufs-, Güter- und Reiseverkehr auswir-ken. Die sechs Bodensee-Industrie- und Handelskammern haben in einer aktuell erschienenen Broschüre nun die wich-tigsten dieser Verkehrsinfrastrukturlücken aufgezeigt. Sie gelte es zügig abzubauen, so das Fazit der Bodensee-IHKs. Die gute Nachricht: Gerade weil Lücken in wichti-gen Verkehrsadern weit über ihre eigene geographische Dimension hinaus Scha-den stiften, ist auch der Nutzen, der mit ihrer Schließung gestiftet werden kann, ein überregionaler: Die ganze Struktur entfaltet erstmals ihr Beförderungspoten-zial, das Nutzen-/Kostenverhältnis liegt regelmäßig weit über dem einer einzel-nen Neubaumaßnahme. Die Broschüre zeigt deshalb die dringlichsten Projekte auf und gibt Hinweise, welche konkreten Maßnahmen die Verkehrsinfra struktur in der Region stärken können. Ganz oben auf der Wunschliste stehen der Aus- und Neubau der B30 zwischen Friedrichshafen und Ravensburg, der Ausbau der Hochrheinautobahn A98,

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Autobahn in Planung/Bau

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Verkehrsinfrastruktureller Engpass

Zeichenerklärung

Fernstraßen

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Fernstraßen

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VerkehrsinfrastrukturellerEngpass

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Autobahn in Planung/Bau

30 Bundesstraße

Bundesstraße in Planung

Hier brennt‘s: Das sind die größten Engpässe im Straßen-verkehrsnetz in den Regionen der Bodenseekammern.

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26 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

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der B33 zwischen Konstanz und Al-lensbach sowie der B31 am nördlichen Bodenseeufer. Die Schweizer und Vorarl-berger drängen auf die ebenso nützliche wie dringliche Verbindung der österrei-chischen Autobahn A14 mit der schwei-zerischen A1/13 über den Rhein hinweg; und beim Schienenverkehr geht es unter anderem um die Anbindung der Südbahn und der Strecke München-Lindau an die Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) so-wie den Ausbau der im deutschen Teil „Gäubahn“ genannten Strecke Zürich-Stuttgart. Besonders legen die Wirt-schaftskammern den politisch Verant-wortlichen in diesem Zusammenhang eine über die Landesgrenzen abgestimm-

te, regional koordinierte Verkehrspolitik ans Herz. Und weil auch ihnen bewusst ist, dass Verkehrsengpässe nicht selten die Folge von Finanzierungs engpässen sind, empfehlen sie, die Mautsysteme im europäischen Kontext und unter Einbezie-hung der Schweiz zu harmonisieren und zweckgebunden für die Finanzierung der notwendigen Ausbau- und Unterhaltungs-maßnahmen einzusetzen. Die Broschüre gibt es kostenlos bei den IHKs Bodensee-Oberschwaben, Hoch-rhein-Bodensee, Schwaben sowie den IHKs St. Gallen-Appenzell, Thurgau und der Wirtschaftskammer Vorarlberg, die sie auch gemeinsam herausgegeben haben. aein

RichtungMünchen

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0 25 50 km

13

30

Zeichenerklärung

Bundesstraße

Bundesstraße in Planung

Verkehrsinfrastruktureller Engpass

Bodenseegürtelbahn

Arlbergbahn

Allgäubahn (München-Lindau)

Hochrheinbahn

Südbahn

Gäubahn

Sonstige Strecken

30

Schienenwege

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inRichtungMünchen

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Konstanz

Singen

Radolfzell

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Überlingen

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Villingen-Schwenningen

Friedrichs-hafen

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Memmingen

LindauBregenz

Wolfurt

DornbirnSt. Gallen

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Zürich

Basel

Freiburg i. Br.

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Olten

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in RichtungMünchen

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Innsbruck

in RichtungStuttgart

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in RichtungFrankfurt

Gotthard-Achse inRichtungMailand

in RichtungUlm

Memmingen

LindauBregenz

Wolfurt

DornbirnSt. Gallen

Feldkirch

Bludenz

Winterthur

Zürich

Basel

Freiburg i. Br.

WaldshutWeil

Olten

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Zeichenerklärung

13

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Autobahn

Autobahn in Planung/Bau

30 Bundesstraße

Bundesstraße in Planung

13

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Verkehrsinfrastruktureller Engpass

Verkehrsinfrastruktureller Engpass

Bodenseegürtelbahn

Arlbergbahn

Allgäubahn (München-Lindau)

Hochrheinbahn

Südbahn

Gäubahn

Sonstige Strecken

30

Zeichenerklärung

Fernstraßen

Schienenwege

26.07.2012 14:40:20 Uhr

Brennpunkte im regionalen Schienenverkehrsnetz Deutschland/Schweiz/Österreich.

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27Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

Direktanschluss an den Flughafen Stuttgart gesichert

Etappensieg für die Gäubahn

Die als „Gäubahn“ bezeichnete Bahn-verbindung zwischen Singen und

Stuttgart ist für den östlichen Teil der Region Hochrhein-Bodensee von essen-tieller Bedeutung. Seit Jahren kämpft deshalb die IHK Hochrhein-Bodensee für deren zweispurigen Ausbau und – im Kontext von Stuttgart 21 – für die Direktanbindung an den Flughafen. Zu-mindest dieses zweite Ziel scheint nun gesichert: Mit seinem Schreiben vom 6. August 2012 hat Landesverkehrsminis-ter Winfried Hermann der IHK bestätigt, der von ihr geforderte Direktanschluss der Gäubahn an den Flughafen stehe nicht mehr in Frage.Vorangegangen war die Bürgerbeteili-gung „Filder-Dialog S21“, auf der sich die Projektpartner des Bahnprojekts Stuttgart 21 verständigt hatten. Im Rahmen dieses Dialogs waren für die Führung der Gäubahn von Horb nach Stuttgart zwei Varianten vorgeschlagen worden, die die Anbindung an den Flug-hafen mit einem Umstieg auf die S-Bahn in Stuttgart-Vaihingen oder die Führung

der Gäubahn ab Horb über Tübingen und die sogenannte Wendlinger Kurve zum Flughafen vorsahen. Gegen beide Varianten hatte sich die IHK Hochrhein-Bodensee gemeinsam mit weiteren an der Strecke liegenden IHKs vehement gewehrt.Die IHKs verwiesen auf die hohe Bedeu-tung einer leistungsfähigen Gäubahn für die regionale Wirtschaft im Südwesten Baden-Württembergs, aber auch in der Nordschweiz, und die laut Flughafen-verwaltung erwarteten circa 400.000 zusätzlichen Fahr- und Fluggäste pro Jahr und appellierten an den Landesver-kehrsminister, diese Potenziale in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzen-der des Flughafens Stuttgart zu nutzen. „Wir freuen uns sehr, dass dieser Bau-stein für eine attraktive Bahnanbindung unserer Region an den Flughafen Stutt-gart nicht mehr in Frage gestellt wird,“ kommentiert Hauptgeschäftsführer Claudius Marx das Schreiben des Ver-kehrsministers. „Die Ertüchtigung der Strecke selbst muss jetzt folgen!“ ae

Der Ausbau der Gäubahn bringt eine direkte Bahnverbindung ins europäische Ausland.

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rg Neue Ausbildungsverhältnisse

Wieder ein erfreulicher Anstieg

Zum 31. August wurde die aktuel-le Statistik der Eintragungszahlen

neuer Ausbildungsverhältnisse erstellt. Trotz sinkender Bewerberzahlen konnte im Gebiet der IHK Hochrhein-Bodensee erneut ein Zuwachs verzeichnet wer-den. Insgesamt waren zu diesem Da-tum 2.608 neue Auszubildende erfasst, was einer Erhöhung von drei Prozent entspricht. Im baden-württembergischen Vergleich liegt die IHK-Region damit im Mittelfeld. Insgesamt wurden im Ländle mit 42.190 neuen Ausbildungsverhältnissen 2,4 Pro-zent mehr als im Vorjahr abgeschlossen. Wie die Arbeitsagentur meldete, sind in den Landkreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach insgesamt 1.038 Ausbil-dungsplätze unbesetzt geblieben. Dies sind fast 12 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt in 2011. Es werden vor allem Köche, Friseure, Verkäufer und Kaufleute im Einzelhandel gesucht.Dieser Trend macht sich im gesamten Südwesten in unterschiedlicher Ausprä-gung bemerkbar. Die Unternehmen er-höhen die Anzahl der Ausbildungsplätze, um dem drohenden Fachkräftemangel durch die Ausbildung entgegen zu wirken. Doch den vielen frei-en Ausbildungsplät-zen standen zum Erhebungszeitpunkt fast ebenso viele Bewerber gegen-über, die noch nicht versorgt sind. Die Unternehmen beklagen immer wieder die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber – vor allem Defizite in grund-legenden Fähigkeiten, wie Deutsch- oder Mathematikkenntnissen, aber auch bei der Sozialkompetenz. Zukünftig werden viele Unternehmen da-her umdenken müssen und Strategien zur Integration schwächerer Bewerber in eine duale Berufsausbildung entwickeln. Hinzu kommt, dass diese Auszubildenden auch stärkerer Förderung bedürfen, um einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. at

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28 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

IHK bietet Informationsveranstaltungen an

Neue Regelungen für Finanzanlagenvermittler ab 2013

Neue verschärfte Erlaubnispflichten kommen ab Januar 2013 auf die Fi-

nanzanlagenvermittler und -berater zu. Durch die Einführung des § 34 f der Gewerbeordnung (kurz: GewO) und der damit verbundenen Streichung der entsprechenden Tatbestände aus dem § 34 c GewO müssen die betroffenen Unternehmer nunmehr unter anderem eine Vermögensschadenshaftpflichtversi-cherung abschließen und ihre Sachkunde nachweisen. Zusätzlich wird es ab 2013 ein von den Industrie- und Handelskam-mern geführtes, öffentlich einsehbares Finanzanlagenvermittlerregister geben. Ob die Kammern in Baden-Württemberg daneben auch für die Erlaubniserteilung zuständig sein werden oder ob diese Aufgabe bei den kommunalen Behörden verbleibt, stand zur Drucklegung dieser Zeitschrift noch nicht fest. Unter dem Eindruck der Finanzkrise, die mit der geplatzten Immobilienblase in den USA (Stichwort: Lehman Brothers) ihren Lauf nahm, vereinbarten CDU/CSU und die FDP im Mai 2009 in ihrem Koalitions-vertrag die Regulierung der Anforderun-gen an die Finanzanlagenvermittler und -berater. Im Mai 2010 legte das Bundes-finanzministerium einen Diskussionsent-wurf für ein „Anlegerschutzgesetz“ vor. Darin wurde als zuständige Behörde die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-aufsicht (kurz: BaFin) vorgeschlagen. So-wohl das Bundeswirtschaftsministerium

als auch die IHK-Organisation plädierten aber für eine gewerberechtliche Lösung. Auf diese einigten sich die beiden Ministe-rien dann tatsächlich auch im September 2010. Über ein Jahr später, am 12. De-zember 2011 wurde dann das Gesetz zur Novellierung der Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagerecht verkündet. Die neuen Gesetze und Verordnungen sind in vielen Bereichen angelehnt an die Regelungen für Versicherungsvermitt-ler und -berater. So ist die im Mai 2012 verkündete Finanzanlagenvermittlerver-ordnung (kurz: FinVermV) der entspre-chenden Verordnung für Versicherungs-vermittler sehr ähnlich. Genauso wie die Erlaubnisvorrausetzungen nach § 34 f GewO, mit denen des § 34 d GewO vergleichbar sind. Gleiches gilt für die Registrierungspflichten nach dem neuen § 11a GewO. Auch hinsichtlich des Nachweises der Sachkunde gibt es Parallelen insbeson-dere ist der – landläufig als „Alte-Hasen-Regelung“ bekannte – Bestandsschutz zu erwähnen. Diese Regelung war in den ur-sprünglichen Gesetzesvorhaben nicht vor-gesehen. Nur durch die starke Intervention der IHK-Organisation, die zahlreiche Stel-lungnahmen zu den Gesetzesentwürfen abgegeben hat, ist eine Bestandsschutz-regelung durchgesetzt worden. Demnach können Finanzanlagenvermittler, die seit dem 1. Januar 2006 ununterbrochen in diesem Bereich tätig waren, ihre Sach-

kunde über die „Alte-Hasen-Regelung“ nachweisen. Von der Erlaubnispflicht betroffen sind Unternehmer, die bislang Finanzanlagen im Sinne des § 34 c GewO vermittelt ha-ben. Die entsprechende Erlaubnis kann sechs Monate lang relativ unbürokratisch gegen eine Erlaubnis nach § 34 f GewO umgetauscht werden. Wird diese Frist ver-säumt, erlischt die bisherige Erlaubnis spä-testens am 1. Juli 2013. Für den Nachweis der Sachkunde haben die Betroffenen länger, nämlich bis 2015, Zeit. Anders als bei den Versicherungsvermittlern gibt für die Angestellten der Unternehmer zwar auch keine Erlaubnis-, jedoch eine Regis-trierungspflicht. Dabei hat der Unterneh-mer die Verantwortung dafür, dass seine Angestellten sachkundig und persönlich zuverlässig sind. Banken und sonstige Kreditinstitute sind von der Änderung der Gewerbeordnung nicht betroffen.Die IHK wird zu dem Thema zwei kostenlo-se Informationsveranstaltungen durchfüh-ren. Am 11. Oktober 2012 in Schopfheim, am 18. Oktober in Konstanz. Weitere In-formationen hierzu finden Sie unter www.konstanz.ihk.de sowohl bei der Rubrik Veranstaltungen als auch im Bereich der Abteilung Recht und Steuern. sb

INFormAtIoNSelma Burnukara | IHK Hochrhein-Bodensee Tel.: 07531 2860-152 [email protected]

Anerkennungsstelle für ausländische Berufsabschlüsse in Nürnberg

Jeder Antrag ist ein Einzelfall

Seit April ist die IHK FOSA als zentrale Anerkennungsstelle mit Sitz in Nürnberg

aktiv. Die Gründung der FOSA haben 77 der 80 deutschen Industrie- und Handelskam-mern gemeinsam beschlossen, darunter auch die IHK Hochrhein-Bodensee. Ulrich Pahlmann, Geschäftsführer der IHK FOSA, zieht nach den ersten drei Monaten ein po-sitives Fazit: „Bei uns sind bisher über 700 Anträge aus der ganzen Bundesrepublik und dem Ausland eingegangen. Das entspricht zwar noch nicht ganz den prognostizierten Zahlen, wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es bald noch mehr werden.“

Dass das Interesse groß ist, zeigt die Resonanz auf die Hotline der FOSA, al-lein im Monat Juni wurden mehr als 700 Anrufe verzeichnet und über 140 E-Mail-Anfragen beantwortet. Bemerkenswert, so Pahlmann, ist die Heterogenität der Anträge: „Die bisherigen Antragsteller stammen aus 68 verschiedenen Ländern, die Anträge beziehen sich auf über 110 verschiedene Referenzberufe – jeder An-trag ist daher ein echter Einzelfall.“ Der Großteil der Antragsteller stammt aus den Ländern der ehemaligen UdSSR, Polen und der Türkei. Die wich-

tigsten Berufsgruppen sind die kauf-männischen Berufe vor den Metall- und Elektroberufen. Die 20 Mitarbeiter der FOSA arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung der Verfahren, recherchie-ren im Ausland etwa zu Berufsprofilen und ausländischen Bildungssystemen und prüfen die ersten Fälle. Mit Blick auf die am 1. Dezember 2012 beginnenden gesetzlichen Fristen wird die eigentliche Antragsbearbeitung immer mehr Raum einnehmen, die aufwendige Entwick-lungsarbeit aber noch einige Zeit parallel laufen. wis

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201230

Hafengebiet Weil am rhein

Umwegverkehre vermeiden

Die Speditionsunternehmen im Hafengebiet Weil am Rhein befinden sich zwar in unmittelbarer Nähe zu den Kunden in

der Schweiz, sind aber aufgrund der Verkehrsanbindung beim Autobahnzubringer Weil am Rhein im Nachteil. Selbst bei freier Autobahn und leeren Parkplätzen am Zoll müssen die Unterneh-men zuerst in Richtung Norden fahren, dort bei der nächsten An-schlussstelle umdrehen, um anschließend wieder in Richtung Schweiz zu fahren. „Das ist ökologisch nicht zu verantworten und wirtschaftlich ein Standortnachteil“, so Uwe Böhm, Ge-schäftsführer International der IHK Hochrhein-Bodensee. Des-halb erging auch die Bitte der IHK an die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, sich dieser Sache anzunehmen. Entsprechende Abstimmungsgespräche finden zur Zeit mit der Zollverwaltung und der Autobahnpolizei statt. Durch den Umbau der Grenzzollanlage und einer schnelleren Abfertigung in Hochkabinen, das heißt, die Lkw-Fahrer müssen nicht mehr aussteigen, wird bei der Weiterfahrt nach Italien eine deutliche Reduzierung der Stauzeiten erwartet. Die Un-ternehmen, die die kürzesten logistischen Wege haben und nur wenige hundert Meter von der Grenze entfernt liegen, sind gegenüber dem überregionalen Verkehr benachteiligt. Deshalb fordern die Rheinanlieger, die sich im Arbeitskreis „Grenzver-kehr und Zoll“ der IHK zusammengeschlossen haben, vom Regierungspräsidium Freiburg die Chance des Umbaus zu nut-zen und für eine sinnvolle Lösung zu sorgen. Dies könnte eine Ampelregelung für Lkw an der Autobahnauffahrt sein, die je nach Verkehrslage den Weg auch freigeben kann. „Wir kön-nen nicht über Umweltschutz und CO2-Einsparung diskutieren und dann Umwegverkehre verordnen. Dazu kommt, dass der Logistik-Cluster der Region Basel-Weil am Rhein das Drehkreuz im internationalen Warenverkehr mit der Schweiz darstellt“, so Böhm. Durch die Kombination von umweltfreundlichem Schiffs- und Bahnverkehr sowie der Weiterverteilung der Güter mittels Lkw entstand in der Region einer der wichtigsten Logistik-Drehscheiben und gilt somit als Eingangstor in die Schweiz. Dieser Wettbewerbsvorteil muss bestehen bleiben. bö

Ein Drehkreuz im internationalen Warenverkehr mit der Schweiz: der Hafen Weil am Rhein.

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

ANZEIGE

Ab 1. Januar 2013 nur noch elektronisch

Zollanmeldungen für die Schweiz

Ein wichtiger Hinweis für alle Exporteu-re, die ihre Ein- und Ausfuhranmeldun-

gen in die Schweiz selbst vornehmen: Ab dem 1. Januar 2013 sind Einfuhr- und Ausfuhranmeldungen in die Schweiz nur noch elektronisch per e-dec web mög-lich. Die bisher üblichen Papierformulare, die bisher auch direkt an der Grenze bei der Schweizerischen Zollverwaltung er-hältlich sind, gibt es dann nicht mehr. Die Papierformulare 11.010, die so genannte Einfuhrdeklaration, und 11.030, die Aus-fuhrdeklaration, verlieren dann ihre Gültig-keit. Eine weitere Übergangsfrist ist nicht vorgesehen. Bereits heute besteht die Möglichkeit, diese elektronischen Zollanmeldungen im Internet zu verwenden. Um einen ers-ten Eindruck dieser neuen elektronischen Oberfl äche zu bekommen, ist es möglich, eine Testapplikation zu starten. Dort kön-nen versuchsweise Import- und Export-Zollanmeldungen erstellt werden, ohne dass diese an die Zollverwaltung gesendet werden. Für die Nutzung von e-dec web ist keine Zertifi zierung oder Registrierung erforderlich. E-dec web ist eine Internet-applikation, die grundsätzlich für Jeder-mann zugänglich ist und von einem belie-bigen Ort aus genutzt werden kann. Die Nutzung von e-dec web ist kostenlos. Die technischen Voraussetzungen sind analog der ATLAS-Anmeldung in Deutschland. Ansonsten müssen die auch in Papierform geforderten Daten, wie die Tarifnummer oder der entsprechende TARES, angege-ben werden. Zu beachten ist auch, dass die Gestellung der Ware an der Grenze

mit e-dec web immer zwingend ist. Sollte nach dem 1. Januar 2013 ein Fahrer ohne die elektronische Anmeldung an der Gren-ze ankommen, stehen an den Übergängen PC’s bereit, die dann für die Erstellung ei-ner entsprechenden Internet anmeldung verwendet werden können.Die Zollanmeldung kann bis zu 30 Tage vor dem eigentlichen Grenzübertritt erfasst und übermittelt werden. Die Daten blei-ben nach der erfolgreichen Übermittlung an die Eidgenössische Zollverwaltung 30 Tage im System erhalten. Danach verfal-len die Daten defi nitiv und können nicht mehr aufgerufen werden.Die web-dec-Applikation fi nden Sie im Internet unter www.ezv.admin.ch unter Themen – Internetzollanmeldung e-dec

web. Dabei ist zu beachten, dass diese nicht identisch mit der in Deutschland bekann-ten ATLAS-Zollanmeldung ist, das heißt Exporteure müssen nach wie vor eine ATLAS-Exportzollanmeldung auf der deutschen Seite und eine Import-zollanmeldung auf der Schweizerischen Einfuhrseite machen und umgekehrt. Da erfahrungsgemäß die Umstellung auf ein neues System für Unternehmen, die nicht regelmäßig mit diesen Inhalten arbeiten, Fragen aufwirft, bietet die In-dustrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Zollverwaltung Schu-lungen an verschiedenen Standorten im Kammerbezirk der IHK an. Insgesamt stehen Termine in den Räumen der IHK in Schopfheim, der IHK in Konstanz und der Gemeinschaftzollanlage Waldshut/Koblenz zur Verfügung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Diese Veranstaltung wird durch die Europäische Kommission im Rahmen der Enterprise Europe Network Partnerschaft gefördert. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die genauen Termine und Orte entnehmen Sie bitte der beiliegen-den Tabelle. bö

ANMELDUNGIHK Hochrhein-Bodensee | Birgit Hasel | Tel.: 07622 3907-234 | [email protected] Mujan | Tel.: 07531 [email protected]

TERMINE UND ORTEInternet-Ausfuhranmeldung Plus„IAA Plus“17. Oktober 2012 und 31. Oktober 2012 jeweils von 9 – 10.30 UhrIHK-Gebäude Schopfheim

Importzollanmeldung e-dec web26. September 2012 von 9 – 11 UhrIHK-Gebäude Konstanz17. Oktober 2012 von 11 – 12.30 UhrIHK-Gebäude Schopfheim31. Oktober 2012 von 11 – 12.30 UhrIHK-Gebäude Schopfheim8. November 2012 von 9 – 11 UhrGemeinschaftszollanlage Waldshut/Koblenz

zu beachten, dass diese nicht identisch mit der in Deutschland bekann-

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 33

RegioREpoRt

Bildungspartnerschaft

53 Sechstklässler bei Raymond

Mehr geht nicht mehr“, meinte Alexander Käppele, Aus-bildungsleiter von A. Raymond, angesichts eines restlos

gefüllten Schulungsraumes im Brombacher Ausbildungscenter des weltweit operierenden Unternehmens mit Hauptsitz in Grenoble. Insgesamt 53 Sechstklässler des Schulzentrums Efringen-Kirchen, der Freien Evangelischen Schule Lörrach, der Albert-Schweitzer-Schule Lörrach sowie der Hans Thoma Schule Haltingen kamen dort zusammen, um gemeinsam den Abschluss ihrer Schulprojekte im Rahmen der toll funktionie-renden Bildungspartnerschaften zu feiern. Zu zeigen, dass physikalische Gesetze und mathematische Formeln eben nicht nur theoretische Konstrukte sind, war das Anliegen, das die betreuenden Raymond-Azubis im zwei-ten Lehrjahr mit dem Projekt verfolgten. Anhand zahlreicher Beispiele wurden in jeweils vier Treffen mit den einzelnen Schulen etwa die Hebelgesetze, die Gesetze der Reibung und Übersetzung sowie die Funktionsweise eines Flaschen-zuges erläutert. Im anschließenden Praxistag in der Lehrlings-werkstatt stellten die Sechstklässler an den Fräs-, Bohr- und Drehmaschinen ein Steckspiel aus Metall her. Diese durften sie nun, gemeinsam mit einem Zertifikat, das ihnen die er-folgreiche Teilnahme an dem Projekt bescheinigt, mit nach Hause nehmen. Eine kurze Abschlussbesprechung mit den Lehrkräften ergab: Alle Schulen sind im kommenden Jahr wieder dabei. Das diese Schüler langfristig davon profitieren, weil sie später bei den berufsorientierenden Praktika, die in der achten Klasse erfolgen, einen Wissensvorsprung haben, bestätigten die Lehrkräfte ebenso, wie Käppele anmerkte, dass seine Azubis ihrerseits lernten, Themen zu strukturie-ren sowie didaktisch aufzuarbeiten. Vorbildlich seien diese Kooperationsprojekte, lobte auch Evelyn Pfändler, Ausbil-dungsberaterin der Industrie- und Handelskammer, die die Bildungspartnerschaften unterstützt. ep

Sachverständigenwesen

Bestellung erloschen

Die öffentliche Bestellung und Vereidigung von Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Rutner, Ganz + Rutner Ingenieur GmbH,

Brombachstr. 10, 79618 Rheinfelden, ist endgültig erloschen.

Die Schüler erhielten im Brombacher Ausbildungs-center Einblicke in die Praxis.

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34 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

IHK Hochrhein-BodenseeRegioRepoRt

Wirtschaftsjunioren Hochrhein und Kurt Grieshaber

Gedankenaustausch

Das Thema Fachkräftemangel und die Qualifizierung für das Berufsleben spielen zukünftig eine gewichtige Rolle in der

Region“, sind sich IHK-Präsident Kurt Grieshaber und der Vor-sitzende der Wirtschaftsjunioren Hochrhein Clemens Grötz einig. So bieten die Wirtschaftsjunioren Hauptschülern die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit den Lehrern, sich auf die Bewerbungssituation vorzubereiten. Dazu werden den Schü-lern in den Wunschbranchen Vorstellungsgespräche zur Übung vermittelt, um auf die Anforderungen zukünftiger Arbeitgeber vorbereitet zu sein. Das Thema „Fachkräftemangel und deren Ursachen“ wurde von den Wirtschaftsjunioren bei einer Um-frage unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Deutschland und der Schweiz abgefragt. Die Abwerbung von Fachkräften in Richtung Schweiz stellt dabei eine Besonderheit in der grenz-nahen Region dar. Einig war man sich auch, dass die IHK und die Wirtschaftsjunioren die Möglichkeit zum Austausch weiter vertiefen werden. Stolz sind die Wirtschaftsjunioren auch auf ihre neue Homepage unter www.wj-hochrhein.de mit den ak-tuellen Veranstaltungen und Projekten. bö

Auszubildende der IHK Hochrhein-Bodensee

prüfung bestanden

Katharina Eckert und Martina Muffler haben die Sommer-Abschlussprüfung 2012 als Bürokauffrau und als Kauffrau

für Bürokommunikation erfolgreich bestanden. Beide Auszubildende wurden während Ihrer Ausbildung in

verschiedenen Projekten eingesetzt. Martina Muff-ler konnte auch in einem Auslandsprojekt Erfahrun-gen in England sammeln.Beide werden bei der IHK in der Weiterbildung als Sachbearbeiterinnen übernommen. pb

IHK-Kooperationsbörse online

partnersuche für Unternehmen

Wer kennt dies nicht? Im Unternehmen könnte man schnel-ler mit einem Projekt vorankommen, wenn Wissen und

Erfahrungen bereits vorhanden wären. Natürlich lässt sich vie-les selbst aufbauen, doch Kooperationen mit anderen führen oftmals schneller zum Ziel. Insbesondere kleine und mittel-ständische Unternehmen stoßen häufig bei größeren Projekten an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Kooperationen mit externen Partnern bieten hier große Chancen. Genau hier setzt die IHK-Kooperationsbörse an, die als bun-desweites Kooperationsportal nun im neuen Layout startet. Unter www.kooperationsboerse.ihk.de können sich Betriebe auf Partnersuche begeben oder ihr Know-how für eine Ko-operation anbieten. Egal ob es sich dabei um kurzfristige, rein projektbezogene Kooperationsgesuche oder auch längerfristige Partnerschaften handelt, mit der IHK-Kooperationsbörse ist die Suche nach einem Partner kinderleicht. Die Themen können da-bei von Forschung und Entwicklung, Produktion und Fertigung, Service und Kundendienst, Logistik und Materialwirtschaft, IT und Kommunikation, Vertrieb und Marketing bis hin zu Perso-nalentwicklung reichen.Das Angebot können Unternehmen, Hochschulen und For-schungseinrichtungen gleichermaßen nutzen. Diesen Service beiten die IHKs kostenlos an. Denn die IHKs sind davon über-zeugt, dass erfolgreiche Kooperationen zwischen Unterneh-men deren Wettbewerbsfähigkeit stärken.Es gibt einmal die Möglichkeit, über die komfortable Suche zu recherchieren, ob sich bereits ein möglicher Partner in der Börse präsentiert. Der Kontakt geht sehr einfach mit einer E-Mail oder einem Brief an den jeweiligen IHK-Regionalpartner mit Hinweis auf die Chiffre-Nummer. Die IHK leitet die Zu-schrift weiter und danach führen die potenziellen Partner die Gespräche. Wer sich von den IHKs darüber hinaus begleiten lassen will, kann dies natürlich auch. Es gibt Broschüren zur Kooperationsanbahnung oder auch Beratungszuschüsse, um sich von professionellen Beratern betreuen zu lassen. Die IHKs geben hierzu Tipps und verschaffen Zugang zu regionalen Netz-werken.Wer in der Börse nicht fündig wird, kann aber auch ein eigenes kostenloses Inserat veröffentlichen. Durch den Kontakt zur re-gionalen IHK, die gerne einen Erfassungsbogen zur Verfügung stellt, oder ganz einfach online lässt sich das Inserat veröffent-lichen. Die regionale Industrie- und Handelskammer schaltet die Texte frei und berät auch bei Formulierungen. Veröffent-licht wird die Anzeige dann unter einer Chiffre-Nummer und eingehende Zuschriften werden durch die IHK weitergeleitet. Suchen nach Franchise-Nehmern, Network-Marketing-Part-nern oder auch Anlage- und Finanzbeteiligungen werden in dieser Börse nicht veröffentlicht. wis

INFormAtIoNClaudia Veit | Tel.: 07531 2860-127 Fax 07531 2860-42127 | [email protected] www.kooperationsboerse.ihk.de

Katharina Eckert (links) und Martina Muffler.

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300 „xChange“-teilnehmer befragt

Eine unbezahlbare Erfahrung für das Leben

Im Rahmen des Projektes „xchange“ absolvieren Lehrlinge ein Praktikum in

einem Nachbarland. Eine Befragung der Teilnehmer zeigt: der persönliche und beruflichen Nutzen ist groß.„Eine wertvolle Lebenserfahrung und eine tolle Chance, sich beruflich und menschlich weiter zu entwickeln“ – so und ähnlich beurteilen die Teilnehmer ih-ren Austausch im Rahmen von xchange, dem grenzüberschreitenden Austausch-projekt für Lehrlinge. Diese Bewertungen sind keine Einzelfälle. Eine Auswertung der Abschlussberichte von mehr als 300 Teilnehmern der letzten drei Jahre be-stätigt dies: 95 Prozent sagen, dass ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertrof-fen wurden. Alle berichten, dass sie neue Fachkenntnisse gewonnen und sehr viel gelernt haben. 97 Prozent würden wiede-rum teilnehmen und alle können die Teil-nahme ihren Kollegen sehr empfehlen. Neben Wissen und Fachkenntnissen bringt der Austausch viel für die persönli-che Selbständigkeit, das Selbstbewusst-sein und die Kontaktfähigkeit. Zugleich lernt man ein anderes Land, ein ande-res Unternehmen kennen und gewinnt neue Freunde, so die Absolventen. Das von der Internationalen Bodenseekon-ferenz, der Arbeitsgemeinschaft Alpen-länder und dem EU-Programm Interreg unterstützte Austauschprogramm ist

somit eine Riesenchance für die jungen Fachkräfte.Die Lernergebnisse im beruflichen Be-reich beziehen sich auf neue Technolo-gien, vor allem aber auf Arbeitsweisen und Arbeitsabläufe. Die Erfahrung, dass Arbeitsgänge oft auch ganz anders orga-nisiert werden können, bringt viele neue Ideen für die eigene Arbeit und das eigene Unternehmen. „Der Einblick in ein ande-

res Unternehmen, der Vergleich mit einer anderen Firma, ist total spannend“.Was den Austausch, aus der Sicht der Azubis so besonders wertvoll macht, das ist das selbständige Leben in einer völlig neuen Umgebung. Darüber hinaus fin-den es viele Teilnehmer als große Berei-cherung, dass sie neue Freunde gewon-nen und ein anderes Land kennengelernt haben. ae

GeSAmtzAHl Der AuSGeWerteteN FrAGeBöGeN | AuS 2009 - 2011 326 Prozent

Erwartungen übertroffen 56 17,2 %

Erwartungen erfüllt 256 78,5 %

Erwartungen teilweise erfüllt 14 4,3 %

Neue Fachkenntnisse gewonnen alle 100 %

Aufnahme im Gastbetrieb sehr gut 262 80,4 %

gut 64 19,6 %

Unterstützung im Gastbetrieb sehr gut 294 90,2 %

gut 32 9,8 %

Freizeit: Unterstützung und Unterkunft sehr gut 254 77,9 %

gut 61 18,7 %

weniger gut 11 3,4 %

Verbesserungsvorschläge keine 295 90,5 %

Finanzielle Eigenleistung sehr hoch 142 43,6 %

Würde nochmals teilnehmen 320 97,2 %

Würde es jedem Azubi sehr empfehlen alle 100 %

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36 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

tipps, Strategien, Serviceangebote bei der Suche

Fachkräfte im Blick

Betriebe in der Region Hochrhein-Bodensee suchen händeringend

Mitarbeiter – die Nachfrage nach Arbeitskräften hat zuletzt stark zu-genommen. Fachkräftesicherung wird dadurch mehr und mehr zu einer Schlüsselfunktion für die Un-ternehmen Die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt auf Rekordniveau, die Zahl der offenen Stellen ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das ist ein Ergebnis des jüngsten Fachkräftere-ports der IHK Hochrhein-Bodensee, der kürzlich auf der IHK-Homepage veröffentlicht wurde. Den Unternehmen fehlen zuse-hends die Fachkräfte. So geben drei von fünf Unternehmen an, derzeit offene Stellen nicht adäquat beset-zen zu können. Eine Quote, die noch deutlich über dem Landesschnitt von rund 45 Prozent liegt, was nicht zuletzt in der Grenzlage zum Schweizer Arbeitsmarkt begrün-det sein dürfte. Beim Handel und den Dienstleistungsberufen ist die Zahl der offenen Stellen besonders groß. Nur rund einem Drittel der Un-ternehmen gelingt es, alle offenen Stellen zu besetzen. Etwas leichter tut sich die Industrie. Hier sind es 47 Prozent der Unternehmen, die noch geeignete Mitarbeiter fi nden.„Die Unternehmen müssen sich damit abfi nden, dass sich der Markt für Fach-kräfte langsam vom Nachfrager- zum Anbietermarkt entwickelt“, sagt Dr. Ale-xander Graf, Chefvolkswirt der IHK. „Da-her wollen immer mehr Unternehmen im Wettbewerb um gutes Personal mit einer höheren Arbeitgeberattraktivität punkten“. Längst reagieren Betriebe auf Fachkräf-teengpässe nicht mehr allein mit einer angemessenen Vergütung. Sie wissen, dass es die gesamten Lebens- und Ar-beitsbedingungen sind, die eine Tätigkeit attraktiv machen. So hat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer mehr an Be-deutung gewonnen, die ihrerseits nach einem konsequenten Ausbau der Betreu-ungsinfrastrukturen verlangt. Wo die Gewinnung neuer Mitarbeiter im-mer schwieriger wird, gewinnt die Per-sonalentwicklung im Unternehmen an

Bedeutung. Auch die Beschäftigung Äl-terer bietet großes Potenzial. Hier wollen (und müssen) die Unternehmen künftig noch mehr tun. Eine altersorientierte Per-sonalpolitik, ständige Weiterbildung und betriebliche Gesundheitsförderung sind die Stichworte. Fachkräfte aus anderen Bundesländern, aber auch aus dem Ausland sind ebenfalls eine Option. Die von der Bundesregie-rung beschlossenen Zuwanderungser-leichterungen sind ein richtiger Schritt und können diese Ressource künftig besser erschließen. Die IHKs werden die neue Aufgabe übernehmen, berufsquali-fi zierende Abschlüsse aus 190 Ländern der Welt auf ihre Vergleichbarkeit mit in-ländischen Abschlüssen zu überprüfen und ggf. notwendige Nachqualifi zierun-gen anzubieten. Noch immer arbeitet ein großer Teil der hier lebenden Ausländer weit unterhalb einer im Herkunftsland

erworbenen Berufsqua-lifi kation. Den Spitzenplatz im Kampf gegen den Fach-kräftemangel belegen aber nach wie vor die Aus- und Weiterbil-dung – rund jedes zwei-te Unternehmen will hier „noch eine Schippe draufl egen“. Sinkende Schülerzahlen, fehlende Ausbildungsreife sowie die Konkurrenz des Stu-diums machen es den Betrieben immer schwe-rer, geeignete Azubis zu fi nden. Die IHK hält mit Bildungspartnerschaften Schule/Wirtschaft, mit frühzeitiger Berufsorien-tierung, mit Ausbildungs-botschaftern und Projek-ten zur Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung erfolgreich dagegen. Die Betriebe sind be-reit, ihre Hausaufgaben zu machen – doch auch die Politik steht in der Pfl icht. Die Attraktivität einer Region als Lebens-

und Arbeitsort erfordert gemeinsame Anstrengungen der Wirtschaft wie der öffentlichen Hand. Hohe Schul- und Stu-dienabbrecherquoten sowie mangelnde Ausbildungsreife sind Störfaktoren beim Einstieg ins Berufsleben. 63 Prozent der Unternehmen sehen in einer besseren Qualifi kation der Schulabgänger eine we-sentliche Hilfe zur Fachkräftesicherung. Ziel muss es sein, die Abbrecherquoten zu reduzieren, Ganztagesschulangebote auszubauen und die schulische Berufso-rientierung zu stärken. Der ausführliche Fachkräftereport ist unter www.konstanz.ihk.de abrufbar. Er enthält Tipps, Strategien und ein um-fangreiches Serviceangebot rund um das Thema Fachkräftesicherung. ag

KoNtAKtAlexander Graf | Telefon: 07622 3907-213E-Mail: [email protected]

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201238

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

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Wirtschaftsrecht für unternehmer

Wie komm‘ ich an mein Geld?

Zu hohe Außenstände? Haben Sie genug von den faulen Ausreden Ihrer säumigen Schuldner? Nerven Sie die un-

pünktlichen Zahlungen Ihrer Schuldner? Dann sollten Sie dieses Seminar nutzen, um Ihr bisheriges Forderungsmanagement auf den Prüfstand zu stellen. Gerade kleine und mittlere Unterneh-men sind – besonders angesichts der anhaltenden Finanzkrise – gehalten, für eine konsequente und effektive Durchsetzung ihrer berechtigten Forderungen zu sorgen. Ein bestmögliches und aktives Forderungsmanagement ist notwendig. Schon kleinere, leicht vermeidbare Fehler können zu unnötigen Zahlungsverzögerungen oder Forderungsausfällen führen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar die Insolvenz des eigenen Unternehmens zur Folge haben. Das Seminar gibt Tipps für die vorgerichtliche Absicherung einer For-derung und ihrer effektiven Durchsetzung, und vermittelt Grundsätze eines aktiven und praxisorientierten Forde-rungsmanagements. Zudem erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Forderungsanmeldung im Insolvenz-verfahren. Es behandelt folgende Themen: Vom Auftrag zur richtigen Rechnung Fallstricke und Fehlerquellen im Mahnwesen Aktives Forderungsmanagement

Referent ist RA Holger Amann, Konstanz (www.anwaelte-konstanz.de).Die Veranstaltung fi ndet statt in Konstanz im IHK-Gebäude (Schützenstraße 8) am Mittwoch, 24. Oktober, 16 bis 19 Uhr sowie in Schopfheim im IHK-Gebäude (Gottschalkweg 1) am Donnerstag, 25. Oktober 2012, 16 bis 19 Uhr. Die Teilnahme-gebühr beträgt 90 Euro. wis

WeItere INFormAtIoNeNzu den Veranstaltungen in diesem Jahr unter: www.konstanz.ihk.de Suchwort <Wirtschaftsrecht>

Neuer lehrgang

Industriemeister Elektrotechnik IHK

Die IHK Hochrhein-Bodensee startet im November in Bad Säckingen den Lehr-

gang „Industriemeister Elektrotechnik IHK“. Die Aufstiegsweiterbildung bietet technisch-gewerblichen Fachkräften die Möglichkeit, Kenntnisse in den Bereichen Betriebswirtschaft, Technik und Manage-ment und Führung in einem berufsbeglei-tenden Lehrgang zu erwerben. Nach fünf Semestern absolvieren die Teilnehmer die Abschlussprüfung zum Geprüften Indust-riemeister. Sie sind dann in der Lage, eine Schlüsselrolle im Betrieb zu übernehmen. Der Industriemeister koordiniert Teams und trägt zur Lösung mittelfristiger Auf-gaben in seinem Bereich bei. Schwer-

punkte von Geprüften Industriemeistern sind neben den technischen Aufgaben die Bereiche Umweltschutz, Qualitäts- und Kostenmanagement, Personal und Arbeitsorganisation. Erfahrene Lehrkräfte aus Industrie, Wis-senschaft und Dienstleistung vermitteln den Teilnehmern des Lehrgangs Fähig-keiten zur Lösung betriebswirtschaft-licher und technischer Probleme und Führungsqualitäten. Derzeit sind im Lehrgang noch Plätze frei.

INFormAtIoNAnita Wissmann | Tel.: 07622 [email protected]

ihrer berechtigten Forderungen zu sorgen. Ein bestmögliches und aktives Forderungsmanagement ist notwendig. Schon kleinere, leicht vermeidbare Fehler können zu unnötigen

Die Veranstaltung fi ndet statt in Konstanz im IHK-Gebäude

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39Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

leHrGäNGe uND SemINAre Der IHKDAtum tHemA VerANStAltuNGSort euro

Informationen: Konstanz, tel.: 07531 2860-118; Schopfheim, tel.: 07622 3907-230

Ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

Training für Auszubildende

ab 01.10.12 Fit for Finance – Finanztraining Konstanz 99

08.10./09.10.12 Wut im Bauch – die Strategie im Kopf Schopfheim/Konstanz 99

10.10.12 Positiver Umgang mit Kritik und Reklamationen Schopfheim 99

22.10.12 Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte fi nden Schopfheim 99

23.10.12 Umgang mit Kunden Schopfheim 99

06.11.12 Benimm ist IN Schopfheim 99

07.11.12 Kommunikationsknigge Schopfheim 99

27.11.12 Kundenorientiert E-Mails und Briefe schreiben Konstanz 99

Training für Ausbilder

17.10.12 Ausbilderreihe – Projektorientierte Ausbildung – ja, aber wie genau? Konstanz 120

Außenwirtschaft

04.10./12.12.12 Zollbegünstigter Warenexport Konstanz/Schopfheim 240

09.10./13.11.12 Warenverkehr mit der Schweiz Schopfheim/Konstanz 240

10.10./22.10.12 Grundlagen Zoll und Exportkontrolle Schopfheim/Konstanz 240

17.10./06.12.12 Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen – Übung macht den Meister! Konstanz/Schopfheim 240

ab 19.10.12 Sachbearbeitung Außenwirtschaft – Lehrgang mit IHK-Zertifi kat Konstanz 620

14.11./28.11.12 Einfuhr aus Drittländern Schopfheim/Konstanz 240

20.11.12 Der Zollprüfer kommt ins Haus – Praktische Erfahrung mit Prüfungen Konstanz 140

Betriebswirtschaft

ab 21.11.12 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Techniker Schopfheim anfragen

Bewachungsgewerbe

08.-12.10.12 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe gem. § 34a GewO Schopfheim 425

Büromanagement/Finanz- und rechnungswesen/marketing und Vertrieb

ab 08.10.12 Professionelles Offi ce-Management – Lehrgang mit IHK-Zertifi kat Schopfheim 490

ab 11.10.12 Buchführung und Abschluss Teil 2 – Aufbaustufe – Lehrgang mit IHK-Zertifi kat Schopfheim 490

11.10.12 Telefoninkasso – Außenstände schnell und kostengünstig verringern Konstanz 240

24.10.12 „König“ Kunde ist tot – es lebe der Kunde! Schopfheim 240

29.10./22.11.12 Kernkompetenz „Einkauf“ Schopfheim/Konstanz 240

Herbst 2012 Expertenwissen Lagerlogistik – Lehrgang mit IHK-Zertifi kat Konstanz 670

26.11.12 Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards (IFRS) Konstanz 1.600

29.11.12 Online-Marketing Konstanz 240

Führung/Persönlichkeitsentwicklung

04.10.12 Die Macht der inneren Stimmen Schopfheim 240

05.10.12 Psychologie im Job: Die unsichtbaren Spielregeln Schopfheim 240

10.10.12 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Schopfheim 240

11.10.12 Schlagfertigkeit in Beruf und Alltag Schopfheim 240

12.10.12 Wirkung zeigen – mit Spannung präsentieren Konstanz 240

16.10.12 „Raus mit der Sprache!“ – konstruktiv eigene Positionen vertreten Konstanz 240

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40 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

leHrGäNGe uND SemINAre Der IHKDAtum tHemA VerANStAltuNGSort euro

Führung/Persönlichkeitsentwicklung

26.10.12 Konflikte und Probleme mit Mitarbeitern konstruktiv lösen Schopfheim 240

05.11.12 Die ersten 100 Tage als Führungskraft Schopfheim 240

06.11.12 Einfach lebendig schreiben Schopfheim 240

14.11./11.12.12 Mitarbeiter verantwortlich führen: Training für Meister und Vorarbeiter Schopfheim 390

16.11.12 Gedächtnis- und Potenzialtraining – Ein Powertag Konstanz 240

29.11./30.11.12 Erfolgreiche Rhetorik und Präsentation Schopfheim 390

Kommunikation/eDV

27.10.12 IPv6 – Internet Protocol Version 6 VHS Lörrach 300

November 2012 Datenbankprogrammierung Konstanz 1.150

Oktober 2012 Electronic Publishing Konstanz 1540

Oktober 2012 Web-Design und Web-Management Konstanz 1540

Gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 85

Gesundheit/Pflege

23.10./20.11.12 Sicher und gelassen im Stress Konstanz/Schopfheim 360

ab 02.11.12 Gesundheitsmanager/in – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 2.900

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Singen/Waldshut 1.950

Projekt- und Qualitätsmanagement

22.-25.10.12 QM-Aufbaulehrgang: Prozesse und Verbesserung – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 1.060

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15.11.12 CNC-Technik – Drehen Lörrach 780

umwelt/Verkehr

ab 26.10.12 EnergieManager (IHK) – European EnergyManager – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 2.100

24.-30.10.12 Fachkundenachweis/Fortbildung nach EfbV, TgV, Abfallbeauftragte Schopfheim anfragen

30.10. + 08.11.12 Fortbildung für Immissionsschutzbeauftragte Schopfheim 390

ab 26.10.12 EnergieManager (IHK) – European EnergyManager Schopfheim 2.100

Wirschaftsrecht

17./18.10.12 Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender Dienstleistungen D/EU-CH Konstanz/Schopfheim 90

24./25.10.12 Wie komme ich zu meinem Geld? Konstanz/Schopfheim 90

21.11./22.11.12 Update Arbeitsrecht Konstanz/Schopfheim 90

28.11./29.11.12 Update Steuerrecht Konstanz/Schopfheim 90

Prüfungslehrgänge

Herbst 2012/ab 2014 Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Konstanz/Schopfheim 1.950

ab 18.02.13/Herbst 2013 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Schopfheim/Konstanz 3.950

auf Anfrage Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards Schopfheim/Konstanz anfragen

ab 16.10.12 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 2.950

Herbst 2013 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 3.250

06.11.12/Frühjahr 2013 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Schopfheim/Konstanz 2.950

15.04.13/Frühjahr 2014 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen/Schopfheim 3.650

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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41Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

Firmen

200 Jahre Reiff Medien

Die Zeitungder Ortenau

offenburg. „Es gibt sicher viele Zeitungen, die vieles besser können als wir. Aber niemand sonst berichtet so gut über die Ortenau“, sagt Jürgen Rohn. Er muss es wissen, denn er war 15 Jahre lang Redaktionsleiter der Mittelbadischen Presse, die mit ihren fünf regionalen Ausgaben die Zeitung der Ortenau ist. Seit einem Jahr firmiert Rohn als Herausgeber und arbeitet mit seinem halben Deputat vor allem an einem großen Projekt: der 200-seitigen Sonderausgabe, die Anfang November erscheinen soll. Anlass ist ein besonderes Jubiläum: Das Offenburger Ta-geblatt feiert in diesem Herbst sein 200-jähriges Bestehen. Am 30. September 1812 war die erste Ausgabe des „Offenburger Intelligenz- und Wochenblatts“, dem Vorläufer des heutigen Ta-geblatts erschienen. Der Innsbrucker Andreas Patsch hatte es als eine der ersten Zeitungen im Südwesten gegründet. Mit einem nachrichtlichen Medium, wie wir es heute kennen, hatte das Blatt anfangs wenig gemeinsam: Einmal pro Woche veröffentlichte es auf vier Seiten vor allem amtliche Bekanntmachungen, Anzeigen und kleine Geschichten. Peu à peu erweiterte die Zeitung, die ihren Namen zunächst in „Offenburger Wochenblatt“, dann in „Ortenauer Bote“ änderte, ihren Umfang und Inhalt. Mit dem Verkauf an die Familie Reiff 1867 wurde sie zur Tageszeitung. Und seit 1913 heißt sie „Offenburger Tageblatt“. Regionale Information – das ist auch im Jubiläumsjahr 2012 die Kernkompetenz des Verlags Reiff Medien. Doch dieser beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die Tageszeitung, sondern ist zur Mediengruppe angewachsen, zu der Online-plattformen und -fernsehen ebenso wie der Sender „Hitradio Ohr“, der Briefzusteller „Baden-Post“, ein Callcenter und die Veranstaltungsstätte „Medien Dome“ zählen. Doch im Mit-telpunkt stehen nach wie vor die gedruckten Tageszeitungen. Fünf sind es mittlerweile: das Offenburger Tageblatt und die Ausgabe Schwarzwald-Zeitung, die Acher-Rench- und die Keh-ler-Zeitung sowie der Lahrer Anzeiger. Hinzu kommen das regi-onale Wirtschaftsmagazin „Inside B“, die Standortbroschüren „Bienvenue“ und „Salut Ortenau“, das Veranstaltungsmagazin „Subculture“ sowie der Stuttgarter Stadtanzeiger. Außerdem bietet Reiff Medien Dienstleistungen im Printbereich an, druckt also auch Produkte anderer Verlage wie den Stadtanzeiger Of-fenburg oder den Guller.„Wir müssen manchmal Aufträge ablehnen, weil unsere Dru-ckerei so gut ausgelastet ist“, sagt Christian Kaufeisen, der den Vertrieb der Zeitung und das Marketing von Reiff Medien leitet. Auch sonst kennt das Offenburger Tageblatt die Probleme an-derer Regionalzeitungen nur teilweise. Bis vor drei Jahren stieg die Auflage noch, die Rückgänge seither sind moderat. 60.000 Zeitungen druckt Reiff Medien täglich, 55.000 werden verbreitet. Etwa 1.000 Abonnenten zählt zudem die elektronische Ausgabe, die es seit Sommer 2011 gibt. Rund 40 festangestellte Redak-teure und viele freie Mitarbeiter beschäftigt Reiff Medien für die Tageszeitungen, insgesamt sind es knapp 700 Mitarbeiter, mit den Zeitungsausträgern über 1.000. Durch seine vielen Standbeine ist das Unternehmen, das seit diesem Jahr von Rouven Reiff in siebter Generation gemeinsam mit seinem Vater Peter Reiff geführt wird, gut aufgestellt. Zum Umsatz steuern nach wie vor die Tageszeitungen den Löwenanteil bei. Hier wiederum hat der Verkauf gegenüber den Anzeigenerlösen deutlich an Bedeutung gewonnen. „Das Verhältnis ist mittlerweile fast eins zu eins“, sagt Herausgeber Rohn. Die Höhe des Umsatzes nennt er nicht – das ist in der Branche so üblich. kat

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Firmen

Familienheim Freiburg

480 neue Sparkontenfreiburg. Hohe Investitionen, für die ein Großteil der Einnahmen verwendet wurde, prägten das Geschäftsjahr 2011 der Familienheim Freiburg Baugenossen-schaft: 9 Millionen Euro wurden für den Neubau von Mietwohnungen verwendet, weitere 6,5 Millionen Euro für die Moderni-sierung, Instandhaltung und energetische Sanierung von bestehenden Wohnungen. Zum Jahresende verfügte die zweitgrößte Baugenossenschaft der Stadt über rund 2.600 Wohnungen und rund 5.900 Mit-glieder. An diese wurde der Bilanzgewinn von circa 205.000 Euro als vierprozentige Dividende ausgeschüttet. Das Bilanzver-mögen der Familienheim Freiburg wuchs im Jahr 2011 um 11,4 auf 131,5 Millionen Euro, dagegen ging der Jahresüberschuss um 1,7 auf 1,5 Millionen Euro im Vergleich zu 2010 zurück. Besonders gefragt waren vergangenes Jahr die Spareinrichtungen der Genossenschaft: 480 neue Sparkonten wurden eröffnet und 2,7 Millionen Euro neu angelegt. Das Sparvolumen der Fami-lienheim wuchs zum Jahresende auf rund 26 Millionen Euro an, das Anlagevermögen auf rund 110 Millionen Euro (Vorjahr rund 102 Millionen Euro). wis

Brevio und Grand Panorama ausgezeichnet

Preis für BürstnerKehl. Zwölf führende europäische Camping-Fachzeitschriften zeichnen jedes Jahr auf dem Caravan Salon in Düsseldorf Un-ternehmen mit dem „European Innovation Award für the Cara-vaning Industry“ aus. In diesem Jahr erhielt der Caravan- und Wohnmobilhersteller Bürstner aus Kehl eine Auszeichnung. Für preiswürdig befand die Jury die neuen Reisemobil-Baureihen Brevio und Grand Panorama. Brevio ist ein handliches, nicht einmal sechs Meter langes Fahrzeug, das die Vorzüge eines Kastenwagen mit denen eines geräumigen, voll isolierten und teilintegrierten Wohnmobils verbindet. Eine große Heckklap-

pe, die sich über die gesamte Wagenbreite von 2,1 Meter öffnet, erleichtert das Bela-den. Der Grand Panorama ist das neue Flaggschiff von Bürstner, bis zu neun Meter lang und mit einer riesigen Panorama-Windschutzschei-be ausgerüstet.Wie Bürstner mitteilt, lag der Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahrs (31. August) leicht unter demjenigen des

Vorjahres. Der Grund sind die erheblichen Markteinbrüche in den südeuropäischen Ländern, deren Volumen sich zum Teil mehr als halbiert hat. Betroffen waren davon vor allem Wohnwa-gen, der Absatz bei Reisemobilen war stabil. Bürstner erzielte 313 Millionen Euro Umsatz bei weiterhin stabiler Ertragslage. An beiden Standorten beschäftigt das Unternehmen 1.037 Mit-arbeiter, darunter 26 Auszubildende. upl

Der „Grand Panorama“, das neue Flagschiff von

Bürstner.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 43

Bauverein Breisgau: Spareinrichtungen gefragt

21,4 Millionen investiertfreiburg. „Nicht der Gewinn steht bei uns im Mittelpunkt, sondern die Zufriedenheit der Mitglieder“, sagte der Aufsichts-ratsvorsitzende des Bauvereins Breisgau, Peter Meisel, anläss-lich der Bilanzpressekonferenz der größten Freiburger Bauge-nossenschaft für das Jahr 2011. Da deren Zufriedenheit neben der Höhe der im Freiburger Vergleich günstigen Mieten von der Qualität der Wohnungen abhängt, hat der Bauverein vergange-nes Jahr erneut kräftig investiert: Von den rund 21,4 Millionen Euro wurde gut die Hälfte dafür verwendet, 240 bestehende Wohnungen zu sanieren und zugleich deren Energieeffizienz zu steigern. Circa neun Millionen Euro flossen in den Bau von Miet- und Eigentumswohnungen. Fertiggestellt wurden 2011 beispielsweise 53 Wohnungen und eine Kita mit einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro im Mehrgenerationenquartier am Turmcafé. Das im Jahr 2007 begonnene Projekt mit insgesamt 98 Bauvereinswohnungen wurde vergangenes Jahr ebenfalls abgeschlossen. Ende 2011 verfügte die Genossenschaft über knapp 4.900 Mietwohnungen und rund 16.600 Mitglieder. Dass deren Zahl gegenüber dem Vorjahr um rund 700 zugenommen hat, führt Geschäftsführerin Doris Reiprich nicht nur auf den Bedarf nach günstigem Wohn-raum, sondern auch auf die Attraktivität der Spareinrichtungen zurück, die nur Mitgliedern offenstehen und die angesichts der unsicheren Weltwirtschaftslage stärker nachgefragt seien. Rund 6,3 Millionen Euro legten diese 2011 zusätzlich an.Auch sonst wuchs die Genossenschaft: Das Bilanzvermögen stieg um knapp 13 auf rund 220 Millionen Euro, das Anlagever-mögen um 6 auf 182 Millionen Euro, die Umsatzerlöse um 0,8 auf 28,3 Millionen Euro und der Jahresüberschuss um 0,2 auf 2,4 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn in Höhe von rund 600.000 Euro wurde als vierprozentige Dividende an die Mitglieder aus-geschüttet. mae

Das Turmcafé wurde 2011 saniert und

das dort ange-siedelte neue Mehrgenera-

tionenquartier fertiggestellt.

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Firmen

Haufe-Lexware

Unternehmen gekauft,Umsatz gesteigertfreiburg. Die zur Haufe-Gruppe zählende haufe-lexware gmbh & Co. Kg mit Sitz in Freiburg hat die ess eDV-soft-ware-service Ag übernommen. Das System- und Beratungs-unternehmen für die Immobilienwirtschaft mit Sitz in Preußisch Oldendorf (Westfalen) – dieser Standort bleibt bestehen – hat 70 Mitarbeiter und ist auf wohnungswirtschaftliche Soft-waresysteme spezialisiert. Mit dem „strategisch wichtigen Kauf“ stärkt Haufe-Lexware laut Carsten Thies, Mitglied der Geschäftsführung, sein Angebot für die Zielgruppe der mittleren und großen Unternehmen der Wohnungswirtschaft erheblich. Haufe-Lexware bietet bisher Zeitschriften, Bücher, Formulare, Onlineportale und Fachwissensdatenbanken für die Wohnungs-wirtschaft. Die Haufe-Gruppe ist zudem nach eigenen Angaben Deutschlands führendes Medien- und Softwarehaus für Fach-informationen und -portale, (Cloud Computing-)Applikationen, E-Procurement, Online-Communitys sowie Personal- und Or-ganisationsentwicklung. Im In- und Ausland sind rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, die meisten davon am Firmensitz in Freiburg. Im vergangenen Geschäftsjahr (Juli 2011 bis Juni 2012) stieg der Umsatz auf rund 237 Millionen Euro (Vorjahr: 215 Millionen Euro). wis

Der „Haufe-Campus“ im

Freiburger Gewerbege-

biet Haid

KURZ NOTIERT

Aus dem von der Überlinger Agentur Compamedia organisierten Unter-nehmensvergleich „Top Consultant“ sind zwei südbadische Unternehmen als „Top Consultants“ (unter 60 bundesweit) hervorgegangen: Weick Executive Search (Neustadt) in der Kategorie „Personalberatung“ und die Haufe Akademie (Freiburg) in der Kategorie „Managementbera-tung“. Entscheidend für den Erhalt des Siegels ist eine kundengerechte, mittelstandsorientierte Beraterleis-tung. An dem Vergleich hatten 92 Be-ratungsunternehmen aus Deutschland teilgenommen.

Die Finatem aus Frankfurt, eine Be-teiligungsgesellschaft mit Fokus auf dem deutschen Mittelstand, hat Ende Juni über ihren Fonds Finatem III eine Mehrheitsbeteiligung an der WST Präzisionstechnik GmbH & Co. KG mit Sitz in Löffi ngen übernommen. Verkäufer der Anteile ist die Familie Willmann, die das Unternehmen seit dessen Gründung 1993 aufgebaut hat. Sabine und Georg Willmann lei-ten das Unternehmen auch künftig als alleinige Geschäftsführer. WST fertigt anspruchsvolle, einbaufertige Präzi-sionsdreh- und -frästeile für Kunden aus dem Automotivebereich, der An-triebstechnik, der Hydraulik und dem Maschinenbau. WST Präzisionstech-nik beschäftigt 230 Mitarbeiter und setzte vergangenes Jahr 40 Millionen Euro um.

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Regio-Verkehrsverbund Freiburg

Weiteres Wachstumfreiburg. Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) vermel-det deinen Fahrgastrekord für das abgelaufene Geschäftsjahr: Die Zahl der Fahrten stieg 2011 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 115,5 Millionen. Nach wie vor wird für knapp 90 Prozent der Fahrten die Regiokarte genutzt. Insge-samt wurden 2011 über 1,5 Millionen Regiokarten verkauft. Die Zahl der Abonnements stieg im Jahr des 20. Geburtstags der Regiokarte zudem um 7,2 Prozent. Das Semesterticket ver-zeichnete ein Absatzplus von drei Prozent. Geringer als in den Vorjahren wuchsen die Einnahmen. Deren Anstieg um lediglich 1,2 Prozent ist laut Pressemitteilung auf deutlich gestiegene Lohnkosten und Kraftstoffpreise zurückzuführen. Insgesamt nahm der RVF 2011 mit Einbeziehung des Tarifzuschusses der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, der Stadt Freiburg sowie des Landes rund 80,9 Millionen Euro ein. Mit 8,9 Millionen Euro blieb der Zuschuss der öffentlichen Hand auf Vorjahresniveau. wis

Algeco produzierte den 20.000. Container

Büros oder KindergärtenKehl. Die Fertigstellung des 20.000. Containers hat jüngst die Firma Algeco aus Kehl gefeiert. Seit 1989, als der erste Contai-ner montiert wurde, hat sich viel verändert: Früher produzierte Algeco ausschließlich einfache Mietcontainer, heute entstehen vielfältige Lösungen für unterschiedliche Einsatzbereiche – vom Baustellencontainer über mobile Veranstaltungsräume bis zu Ge-bäuden für Großunternehmen. Manche Container stehen dem Festbau in nichts nach. Aus Algeco-Systemen entstehen innerhalb von zehn Wochen schlüsselfertige Büros, Kindergärten, Schulen, Wohnheime oder Ausstellungsräume. Algeco beschäftigt rund 80 Mitarbeiter in Kehl: Monteure, Sachbearbeiter, Architekten, Statiker und Energieexperten. Weitere 220 Mitarbeiter verteilen sich auf vierzehn Niederlassungen deutschlandweit. Seit 1990 gehört das Unternehmen zur Algeco Scotsman Gruppe, einem weltweit führenden Experten für modulare Räume. wis

KURZ NOTIERT

Der Messgerätehersteller Endress + Hauser (Maulburg) hat die US-Firma Spectra Sensors erworben. Damit erschließt er sich laut Pressemitteilung den Markt für Gasanalyse und stärkt zugleich seine Position auf dem Gebiet der Analysenmesstechnik sowie in der Öl- und Gasindustrie. Spectra Sensors Inc. mit Sitz in Texas und einem Werk in Kalifornien entwickelt, fertigt und vertreibt Laser-basierte Gasanalysato-ren. Das Unternehmen hat rund 90 Mit-arbeiter und erzielt einen Umsatz von etwa 30 Millionen US-Dollar im Jahr.

Die Optronis GmbH baut ein neues Büro im Kehler Hafengelände. Der Hersteller von Spezialkameras für Industrie und Wissenschaft braucht mehr Platz, als es der jetztige Standort in der Honsellstraße in Kehl bietet. Das neue Gebäude, das seit September gebaut wird und Mitte 2013 bezugs-fertig sein soll, umfasst über 500 Quadratmeter auf zwei Stockwerken. Als sogenanntes Minergie-Gebäude verbraucht es nur ein Drittel der Ener-gie eines konventionellen Gebäudes, berichtet Optronis-Geschäftsführer Patrick Summ. Die Optronis GmbH beschäftigt 16 Mitarbeiter. Das Unter-nehmen entwickelt, fertigt und ver-treibt sogenannte Streak-Kameras und Hochgeschwindigkeits-Videokameras. Sie sind weltweit im Einsatz, um ultra-schnelle Vorgänge in der Industrie, Wissenschaft oder Forschung sichtbar zu machen.

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Firmen

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Unternehmerverband Historische Baustoffe

Retten, was zu retten istst. georgen iM sChWArZWAlD. 1992 haben 14 Unterneh-mer aus ganz Deutschland den Unternehmerverband Historische Baustoffe e.V. gegründet. Das Ziel, aus Abrissen alter Gebäude Materialien zu retten, die als Kulturgüter begriffen werden kön-nen, die die ehemalige Bau- und Wohnkultur beschreiben und über vergangene Handwerkskünste Auskunft geben und diese natürlich auch einer Wiederverwertung zuzuführen. Damit wur-de auch ein Markt geschaffen. Die Materialien umfassen nicht nur Massenbaustoffe wie Steine, Dach- und Mauerziegel oder Gebälk, sondern auch Elemente des Innenausbaus wie Türen, Fenster, Beschläge, Fliesen, Dielen und Parkett. Sie fi nden heute unterschiedliche Wiederverwendung: Bei der denkmalgerechten Restaurierung, der Korrektur früherer Sanierungssünden sowie in neuen Gebäude, die einem historischen Umfeld angepasst werden sollen. Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten reicht von der kompletten Ausstattung neuer Gebäude bis zum Ansatz von Einzelelementen im Kontrast zu moderner Architektur. Gerne fi nden sie in Privatbauten, Hotels und Gastronomie, Laden- und Messebau sowie als Requisiten für Theater und Film Verwen-dung. Der Verband hat sich so gut entwickelt, dass er zu einer

ersten Adresse für Bau-herren, Architekten, Be-hörden, Planer, Medien und Denkmalschützer ge-worden ist. Die Zahl von Materialgesuchen und -angeboten, die in der Verbandsgeschäftsstel-le eingehen und an die Mitglieder weitergeleitet werden, ist inzwischen enorm. Der Verband hat mittlerweile 30 Mitglieds-betriebe, darunter sechs in unserem Verbreitungs-

gebiet: das ist das Gründungsmitglied Florian Langenbeck, der in diesem Jahr mit seinem Freiburger Unternehmen 25-jähriges Jubiläum feiert (siehe auch Seite 57), sowie die Firmen Casa Verde in Hofweier, Möbel-Antiquitäten Hans Lierheimer in Nie-dereschach, Antike & Historische Baustoffe Raphael Schropp in Mauenheim, Historische Baustoffe Hubert Rupp in Ehrenkir-chen und Historische Baustoffe Sebastian Juhnke in Müllheim. Geschäftsführer und Gründungsmitglied ist H. Christoph Freu-denberger. upl

KURZ NOTIERT

Unter den Preisträ-gern des diesjäh-

rigen „red-dot-design-awards“ sind zahlreiche Firmen aus der Region: Die

Supfi na Gries-haber GmbH & Co.

KG aus Wolfach wurde für ihre Superfi nish-Maschine Race 717 ausgezeichnet, die Hansgrohe AG in Schiltach für den Axor Citterio M Kü-chenmischer mit Schwenkauslauf, den Waschtischmischer der Produktfamilie Talis und der Produktfamilie Focus, die KR Design GmbH & Co KG in Meißenheim für die Leuchte „NEST“, die Herbert Waldmann GmbH & Co. KG in Villingen-Schwenningen für die LED Lupenleuchte „PODOLOG CIRCLE XL professional“, die Duravit AG in Hornberg für die Duschabtren-nung „OpenSpace“ und die Dampf-dusche „St.Trop“, die IKA-Werke GmbH & Co KG in Staufen für die Dispergiergeräte „IKA T 10 basic“ und „IKA T 25 digital ULTRA-TURRAX“ sowie das Labor-Dispergiergerät „IKA ULTRA-TURRAX Tube Drive control“ und das elektronische Rührgerät „IKA EUROSTAR 40 digital“. Prämiert wurde zudem die Mimot GmbH aus Lörrach für die „SMD Fertigungsan-lagen“, die Magnetic Autocontrol GmbH in Schopfheim für die „MHTM MicroDrive Schranke“ sowie die Sedus Stoll AG in Dogern für den Büroarbeitsplatz „temptation twin“, das Containersystem „temptation storage“, den Falttisch „mastermind fold“, das Konferenztischsystem „mastermind“ und das Zonierungsele-ment „viswall“.

Unter den Preisträ-gern des diesjäh-

rigen „red-dot-design-awards“ sind zahlreiche Firmen aus der Region: Die

Supfi na Gries-haber GmbH & Co.

Historische Baustoffe – das können

auch Elemente des Innenaus-baus sein wie

alte Türen, Tore oder Fenster.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 47

Leclanché investiert 20 Millionen Franken

Großformatige Lithium-Ionen-ZellenWillstätt. Die in Yverdon-les-Bains in der Schweiz ansässige und 1909 gegründete Firma Leclanché, ursprünglich ein tradi-tioneller Batteriehersteller, will laut einer Pressemeldung zum führenden Entwickler und Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen in Europa werden. Im Jahr 2006 hat sie ein Spin-Off der Fraunhofer Gesellschaft integriert, momentan beschäftigt sie 120 Mitarbei-ter und ist an der SIX Swiss Exchange (LECN) kotiert. Seit Juli 2012 wird nun eine neue Produktionslinie in Betrieb genommen, die auf einer Gesamtfläche von rund 6.000 Quadratmetern in mehreren Hallen in Willstätt (ehemalige BASF-Magnetband-Fer-tigung)errichtet wurde. Die Linie umfasst die Beschichtung, die Assemblierung und die Formierung von Lithium-Ionen-Zellen. Die Produktionskapazität liegt bei 76 MWh im Jahr. Bislang verfügte man über eine Kapazität von vier MWh. Das Inves-titionsvolumen beläuft sich auf rund 20 Millionen Schweizer Franken und betrifft im wesentlichen die Beschaffung von Ma-schinen aus Japan, Italien und den Vereinigten Staaten. Die Anlage wurde innerhalb von sieben Monaten errichtet. Mit der endgültigen Inbetriebnahme soll die Leclanché-Belegschaft auf 130 Mitarbeiter vergrößert werden. Leclanché gibt in der Presse-meldung für das erste halbe Jahr 2012 ein Umsatzwachstum um 25 Prozent auf 8,4 Millionen Schweizer Franken bekannt. Grund für die neue Anlage ist die immer stärkere Nutzung er-neuerbarer Energien, die mit einem effizienten Speicherbedarf einhergeht. So ist Leclanché kürzlich zusammen mit Ads-tec, einem deutschen Entwickler von Hochleistungsspeichersyste-men in den Markt für Windkraft eingetreten: Eine industrielle Speicherlösung (Speicherkapazität von 100 KWh) wird an den Betreiber eines Windparks ausgeliefert. orn

Leclanché Lithium-Ionen-Zellen bestehen aus ungefähr dreißig, unter einem halben Millimeter

dicken Schichten, den sogenannten Bi-Cells

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201248

Firmen

Hohenkreuzstraße 678655 Dunningen-Seedorfwww.fichter-gewerbebau.deinfo@fichter-gewerbebau.de

50 Jahre Musikzentrum Haas

Auch Helmut Kohl war schon Kundefreiburg. Vater und Sohn Wolfgang Haas haben nicht nur den Namen gemeinsam. Beide spielen auch Klavier und haben oder hatten berufl ich mit Tasteninstrumenten zu tun. Der heute 83-jährige Senior gründete 1962 die Orgatronic Haas GmbH, die seit 1996 als Musikzentrum Haas fi rmiert und

dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Auf die Idee, sich mit dem Vertrieb der da-mals neuen elektrischen Orgeln selbststän-dig zu machen, kam er bei einem Besuch der Frankfurter Messe. Dort informierte sich der Hobby-Pianist für seine Handels-vertretung für elektronische Geräte über Neuheiten, stieß auf eine Wurlitzer Orgel und sicherte sich sofort die Generalvertre-tung für Deutschland. Auch heute noch stehen einige elektrische Orgeln im Musikzentrum Haas im Freibur-ger Westen. Doch diese haben eher Mu-seumscharakter. Den Hauptumsatz macht der 51-jährige Sohn des Gründers, der seit 1985 das Unternehmen führt, mit Digital Pi-anos und anderen Tasteninstrumenten wie Keyboards und Akkordeons. Als einziges Freiburger Musikgeschäft ist Haas darauf spezialisiert. Gleichwohl hat das Fachge-schäft auch viele andere Instrumente von der akustischen Gitarre bis zum elektroni-schen Schlagzeug sowie Zubehör und No-ten im Sortiment. Das war nicht immer so. Die 1962 in der Freiburger Innenstadt eröffnete Filiale war ein reines Orgelgeschäft und zugleich das erste seiner Art in Freiburg. Mitte der 60er Jahre eröffnete der Senior weitere Geschäfte in Mannheim, Karlsruhe und

Villingen-Schwenningen. In der Mannhei-mer Filiale erwarb in den 60er Jahren auch der prominenteste Kunde von Haas eine elektrische Orgel für seine Frau: der dama-lige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Helmut Kohl. Die verschiedenen Filialen sind inzwi-

schen geschlossen. Und das Freiburger Musikge-schäft mit seinen inzwi-schen vier Mitarbeitern residiert nach Expansion und Umzug in die Freibur-ger Schwarzwald City im Jahr 1984 seit 1996 am heutigen Standort im Frei-burger Westen. In dem 1.000 Quadratmeter gro-ßen Komplex ist zudem seit jeher die 1972 gegründete Musikschule Haas unter-gebracht. Dort unterrichten heute zwei feste und zehn freie Lehrer verschiedene Musikinstrumente sowie

musikalische Früherziehung und Gesang.Die größten Herausforderungen mussten Vater und Sohn Haas um die Jahrtausend-wende meistern: Die Verbrauchermessen, auf denen sie bis dahin rund 30 Prozent des Umsatzes erzielten, gingen zurück, die Popularität der elektronischen Orgel ebenfalls. Daher verlegten sie den Fokus auf andere elektronische Tasteninstrumen-te. Außerdem setzten sie aufs Internet und eröffneten im Jahr 2005 ihren Onlineshop. „Seitdem entwickeln sich die Umsätze kontinuierlich nach oben“, sagt Haas. In-zwischen hätten sie einem Wert zwischen einer und zwei Millionen Euro im Jahr er-reicht, die Rückgänge seien kompensiert worden. Zehn bis 20 Prozent des Umsatzes erzielt Haas über Käufe per Mausklick, einen anderen großen Teil mit Kunden, die im Internet auf das Geschäft gestoßen sind, sich am Telefon weiter informieren und dann auch darüber bestellen. „Wir bera-ten heute genauso viel am Telefon wie im Geschäft“, sagt Wolfgang Haas. Während die Zahl der Kunden vor Ort abgenommen hat – allerdings kommen sie gezielter – ist angesichts des Internets ihr Einzugsgebiet größer geworden. Es umfasst nun ganz Europa. mae

Mit Digital Pianos wie

diesem und anderen Tas-

teninstrumen-ten macht das

Freiburger Musikzent-

rum Haas um Geschäftsfüh-rer Wolfgang

Haas heute sein Hauptge-

schäft.

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49Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

KURZ NOTIERT

Der Energiedienstleister Badenova mit Sitz in Freiburg hat eine Bioerdgas-anlage im Gewerbepark Breisgau in Betrieb genommen. Laut Pressemittei-lung ist sie eine der größten derartigen Anlagen in ganz Baden-Württemberg. Sie hat eine Produktionskapazität von 50.000 Megawattstunden Biomethan pro Jahr, die Badenova investierte mehr als zehn Millionen Euro darin. In der Anlage, die eine Planungs- und Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren hatte, wird in einem ersten Schritt Biogas erzeugt. In einem zweiten Schritt wird dieses zu hochwertigem Bioerdgas aufbereitet. Das veredelte Biogas wird dann in das Erdgasnetz eingespeist und steht so fl ächende-ckend zur Verfügung. Statt es vor Ort lediglich in Strom umzuwandeln, kann es zu Wärmeabnehmern in Ballungs-räumen gelangen, wo es in Block-heizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Rund 5.000 Zwei-Personenhaushalte können so im Jahr mit Strom und teilweise auch mit Wärme versorgt werden, teilte das Unternehmen mit.

Die Schenker Deutschland AG hat Mitte September die Erweiterung ihres Logistikzentrums in Villingen-Schwenningen eröffnet. Dafür wurden rund zwei Millionen Euro investiert. Die bereits 2.000 Quadratmeter große Umschlagfl äche wurde um 1.600 Quadratmeter vergrößert. Komplet-tiert wird die Geschäftsstelle von einer separaten 800 Quadratmeter großen Logistikhalle. In der Niederlassung sind rund 110 Mitarbeiter, davon 12 Auszubildende tätig. Sie fertigen in den Geschäftsstellen Landverkehr/Logistik sowie Luft-/Seefracht über nun 44 Verladetore mehr als 1.100 Sendungen pro Tag ab. Kunden sind vor allem mittelständische Zulieferer der Automobil- und Elektroindustrie, Maschinenbauer sowie Medizintech-nik- und kunststoffverarbeitende Un-ternehmen. Schenker verfügt über ein sehr dichtes nationales, europaweites und auch weltumspannendes Netz. Leiter der Niederlassung Villingen-Schwenningen ist Carsten Brunner.

Ganter Interior legt wieder kräftig zu

Über 100 Millionen UmsatzWAlDKirCh. Ganter, weltweit tätiges Laden- und Innenaus-bauunternehmen, hat seinen Expansionskurs nach einer Ver-schnaufpause im Vorjahr fortgesetzt. Der Umsatz erreichte im Geschäftsjahr 2011/12 (30. Juni) 109 Millionen Euro, 36 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2010/11. Circa 90 Prozent des Ge-schäfts entstehen im Ausland, innerhalb von Europa vor allem in Italien, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz, außerhalb von Europa in China und den USA. Ganter hat keine eigene Pro-duktion, sondern konzentriert sich auf Engeneering, Projektma-nagement und Logistik von Ladenbauprojekten, die dann in den jeweiligen Ländern von eigenen Netzwerken aus Handwerkern und Industriebetrieben realisiert werden. Kunden sind viele große Marken dieser Welt, wie beispielsweise Prada, Escada, Burberry, Tiffany, L‘oréal, De Beers, Rolex, Sony, Victoria‘s Secret, Mont-blanc, Schöffel oder Porsche, BMW und Audi. Die Geschäfts-führung ist vergangenes Jahr um Luis Weiler (51) und Michael Staller (42) verstärkt worden. Geschäftsführender Gesellschafter ist Michael Ganter. Weiler und Staller bringen viele Jahre Berufs- und Führungserfahrung aus internationalen Konzernen mit und werden sich verstärkt um den weiteren Ausbau des Unterneh-mens sowohl international als auch um neue Geschäftsfelder kümmern. Für ein solches neues Geschäftsfeld ist ein neues Tochterunternehmen in der Nähe von Ulm gegründet worden: die Ganter Food GmbH, die sich mit Ladeneinrichtungen im Nahrungsmittelbereich befassen wird. Ganter hat seinen Mit-arbeiterstamm kräftig vergrößert und zwar um 23 Prozent auf 305 Mitarbeiter. Darunter sind 35 Auszubildende. Wie Staller und Weiler ausführten, erweist sich das Waldkircher Unterneh-men inzwischen als ein sehr interessanter Ausbildungsbetrieb. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass die Lehrlinge auch die Möglichkeiten haben, in den Tochtergesellschaften (Italien, Frank-reich, Schweiz, USA und China) im Laufe ihrer Ausbildung einige Wochen zu verbringen. Den starken Expansionskurs wird man im laufenden Geschäftsjahr beibehalten können, erneut ist eine Umsatzsteigerung von circa 30 Prozent geplant. upl

Ein aktuelles Projekt des Ladenbauers

Ganter Interior: das Modegeschäft

Reisch mann in Kempten

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Spediteur Wildt punktet mit Vielseitigkeit

Auf WachstumskursettenheiM. Der Umsatz der Wildt-Gruppe wird in diesem Jahr die zehn Millionen-Marke überschreiten (zum Vergleich: im Vorjahr hatte er 9,5 Millionen betragen), zugleich feiert die Ettenheimer Spedition Friedrich Wildt GmbH 65-jähriges Be-stehen – vom Einmann-Betrieb, gegründet 1947, entwickelte sich das Familienunternehmen zum europaweiten Logistik-Dienstleister. Alles begann mit einem eigenen Lkw, den der Tüftler Friedrich Wildt, gelernter Automechaniker, selbst aus einem 3,5-Tonnen-Fahrgestell, einer Holzgas-Anlage und einem Vierzylinder-Motor zusammenbaute. Zunächst erhielt er Aufträge von der französischen Besatzungs-macht und transportiere Kohle, später kamen Umzüge hinzu. Um im Baugeschäft einsteigen zu können, schaffte Wildt für 27.000 Mark einen Kipplaster an. Mit dem ersten Großauftrag erweiterte er die Flotte und stellte als ersten Mitarbeiter seinen damals 23 Jahre alten Sohn Norbert ein. Heute beschäftigt die Wildt GmbH rund 100 Mitarbeiter, zum Einsatz kommen 50 Zugfahrzeuge, über 80 Aufl ieger und Anhänger, die Aufträge stammen insbesondere aus dem produzierenden Gewerbe. Die Kundenstruktur ist breit gefächert. Lebensmittel, Maschinenbau und Betonfertigteile zählen zu den transportierten Gütern. Durch die Übernahme von „überbreiten Transportern unter Plane“, insbesondere für den Maschinenbau, hat sich die Gruppe wei-terentwickelt. Neben Transportern besitzt die Firma Wildt Lagerfl ächen, davon 1.600 Quadratmeter Freilandfl ächen und 600 Quad-

ratmeter überdachte Lagerfl ächen und eine Lkw-Werkstatt. Erkennbar sind die Wildt-Fahrzeuge an der typischen Zwei-farben-Lackierung in Grün und Rot. Der Transport erfolgt nach ökologischen Ge-sichtspunkten, möglichst schadstoffarm. Mit Rolf Wildt als geschäftsführenden Gesellschafter neben Norbert Wildt engagiert sich die dritte Generation der Familie, die Diesel im Blut hat. Der Banker Jörg Wildt, Bruder des Ge-schäftsführers Norbert und ehemaliger Volksbank-Vorstand, gründete in der Altersteilzeit vor einem Jahr die Jörg Wildt Fuhr-unternehmen GbR, ebenfalls mit Sitz in Ettenheim. Zur Wildt-Gruppe gehört seit 2009 die Tochterfi rma „widra logistik“ GmbH in Ettenheim, an der die Wildt GmbH mit 50 Prozent beteiligt ist. Mit sechs Sattel- und Hängerzügen sowie rund 20 Mitarbeitern führt „widra logistik“ Neumöbeltransporte durch. ew

Das Bild aus dem Jahre 1954 zeigt den Brummi begeisterten Wildt-Nachwuchs Jörg Wildt.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012 51

Dold expandiert: Rund eine Viertelmillion für Anbau

Verdoppelung der Produktionsfl äche

triberg. Die Firma Arnold Dold GmbH & Co. KG, Hersteller von komplexen Werk-zeugen mit Sitz in Triberg, hat in den ver-gangenen Monaten die größte Expansion ihrer über 100-jährigen Geschichte erlebt. Rund eine Viertelmillion Euro investierte das Unternehmen, um sich vergrößern zu können und Platz für neue Maschinen zu schaffen. 2010 kaufte die Firma das leer stehende benachbarte Gebäude. Eine umfangreiche Sanierung folgte. Damit hat sich die Produktionsfl äche beinahe ver-doppelt. „Dieser Schritt war für uns von enormer Bedeutung. Auf lange Sicht wären sonst Investitionen in neue Maschinen nicht mehr möglich gewesen“, begründet der Geschäftsführer Stefan Hermann die Er-weiterung des Unternehmens, das sich auf die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von Verzahnungs- und Pro-fi lfräsern spezialisiert hat. Die Fräswerk-zeuge, die größtenteils in Einzelfertigung hergestellt werden, sind hauptsächlich im Getriebebau im Einsatz. Produziert wer-den Schnecken- und Schneckenradfräser, Fräswerkzeuge für Stirn- und Schrägzahn-räder aber auch Wälzfräser für Keil- und Zahnwellen. Darüber hinaus wird die Medizintechnik mit Spezialwerkzeugen beliefert. Ein weiteres Aufgabengebiet

des Unternehmens ist die Konstruktion von Sonderwerkzeugen im Prototypen-bau der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie.Genutzt wird die neue Produktionshalle für die Hinterdreherei – die komplette Abteilung ist diesen Sommer umgezo-gen. Durch den Umzug sind Räume frei geworden, die ebenfalls saniert werden und künftig Platz für die Erweiterung an-derer Abteilungen bieten sollen. Mit der Investition setzt die Firma Arnold Dold nach eigenen Angaben „ein deutliches Zeichen für den Standort Triberg“. Die Firma Arnold Dold kann auf eine tradi-tionsreiche Firmengeschichte zurückbli-cken: Im Jahr 1900 gründeten die beiden Mechanikermeister Makarius und Arnold Dold die Dold GmbH, 1934 übernahm der Mechanikermeister Franz Göttler die Firma.Während heute der Anspruch besteht, den gesamten metallverarbeitenden Be-reich abzudecken, wurde in den frühen Jahren in erster Linie die Uhrenindus-trie beliefert. Mit Stefan Hermann als Geschäftsführer, dem Enkel von Franz Göttler, ist nun die dritte Generation im Familienunternehmen tätig. Knapp 24 Mitarbeiter beschäftigt der Werkzeug-hersteller, der weltweit Fräswerkzeuge liefert. ew

In der neuen Produktionshalle ist die Hinterdreherei untergebracht, links im Bild: der Geschäftsführer Stefan Hermann.

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Wirtschaft im Südwesten 10 / 201252

Firmen

Stadtwerke Konstanz: Acht Prozent mehr Umsatz

Neues KundenzentrumKonstAnZ. Mit rund 145 Millionen ist der Umsatz der Stadt-werke Konstanz GmbH im Geschäftsjahr 2011 um knapp neun Prozent gestiegen. Das ist vor allem auf Umsatzzuwächse in der Stromversorgung in fremden Versorgungsgebieten zu-rückzuführen, 47.000 Kunden beziehen insgesamt Strom der Stadtwerke Konstanz. Das Konzept „Ökostrom“ kommt bei den Konstanzern gut an: 72 Prozent der Haushalte erhalten den von Wasserkraftwerken aus der Schweiz produzierten Strom, der über Leitungen aus Tägerwilen nach Konstanz geliefert wird. Rund 303 Millionen Kilowattstunden Strom haben die Stadtwer-ke verkauft, das entspricht einem Umsatz von 45,1 Millionen Euro. Bei der Gasversorgung ging der Umsatz insgesamt um 3,4 Prozent auf 42 Millionen Euro zurück, das lag an der etwas zu warmen Witterung. Die Konstanzer haben weniger Wasser als im Jahr zuvor verbraucht, der Wasserumsatz reduzierte sich auf 7,7 Millionen Euro (Vorjahr: 7,9 Millionen Euro). Die Fahrgastzahlen von Bus und Fähre blieben hoch. In den Bus-sen der Stadtwerke Konstanz fuhren etwa gleich viele Menschen mit wie im vergangenen Jahr, im Fährbetrieb ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Um 37,1 Prozent hat die Stadtwerke Konstanz GmbH ihre Investitionen gesteigert. Im Bereich Strom wurden 1,2 Millionen Euro, in der Sparte Gas 0,8 Millionen Euro und in der Sparte Wasser 0,6 Millionen Euro investiert. Auch der Ausbau des Telekommunikati-onsprojektes „Fiber to the home“ wurde mit 1,3 Millionen Euro vo-rangetrieben, 2,3 Millionen Euro wurden in das Projekt „Solarpark Mooshof“ investiert. Das neue Kundenzentrum „Energiewürfel“ (Bild) hat seine Arbeit aufgenom-men. 1,6 Millionen Euro hat dieses Plus-Energie-Gebäude, eines der ersten Deutschlands, gekostet.Die Stadtwerke Konstanz GmbH ist die Mutterfi rma der gleich-namigen Unternehmensgruppe, 100 prozentige Töchter sind die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB), die Bodensee-Hafen-Gesellschaft mbH (BHG) sowie der Bädergesellschaft Konstanz mbH (BGK). Darüberhinaus ist die Gruppe an weiteren Verkehrs- und Energiefi rmen beteiligt, wie zwei Katamaran-Reedereien. Wieder einen Rekordbesuch haben die Konstanzer Bäder zu verzeichnen, 969.000 Gäste kamen, das sind mehr als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss des Konzerns hat sich aufgrund höherer Rückstellungen wegen der EEG/KWK-Umlage um 1,27 Millionen Euro auf 0,31 Millionen Euro verschlechtert. Positiv entgegenge-steuert haben Sparmaßnahmen und gestiegene Umsätze – um gut acht Prozent konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr erhöht werden und betrug 161 Millionen. Rund 14,4 Millionen hat die Unternehmensgruppe investiert – der größte Anteil entfi el auf die Muttergesellschaft. Insgesamt beschäftigen die Stadtwerke Konstanz 727 Mitarbeiter, die meisten davon bei den BSB und beim Busbetrieb. wis

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53Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

KURZ NOTIERT

Die Schlör Bodensee Fruchtsaft AG (Radolfzell) feiert 90-jähriges Beste-hen – 1922 legte der Fruchtsaftpionier Jules Schlör den Grundstein und setzte Maßstäbe: Sein Verfahren machte es möglich, Fruchtsaft haltbar in Fla-schen abzufüllen. Schlör beschäftigt heute fast 100 Mitarbeiter, machte 2011 einem Umsatz von 16 Millionen Euro und gehört zu den führenden Fruchtsaftproduzenten im Südwesten. Tochter der Aktiengesellschaft ist die Thüringer Fruchtsaft GmbH, die Marke „Jope“ mit Verarbeitungsbetrieb im Remstal gehört ebenfalls zum Unter-nehmen. Während die Schlör AG den süddeutschen Raum beliefert, versorgt die Thüringer Tochtergesellschaft den ostdeutschen Raum. Vorrangig ver-wendet der Safthersteller heimische Früchte. Neben Direktsaft, Saft- und Nektar bietet Schlör Schorle, Speziali-täten wie Apfelmost sowie Glühwein an. Circa 350.000 Hektoliter im Jahr werden produziert. Schlör ist Preisträ-ger der Deutschen Umwelthilfe und hat sich nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben.

Das Schmolck Nutzfahrzeugzen-trum in Emmendingen ist von der Fachzeitschrift Kfz-Betrieb mit dem Service Award für den besten Nutz-fahrzeug-Servicebetrieb ausgezeichnet worden. 380 Unternehmen hatten sich darum beworben. Der Preis wurde anlässlich der Automechanika in Frankfurt vergeben (Bild). Schmolck hat sich während der letzten Jahre rasant von einem Landmaschinenbe-trieb zum hochmodernen Nutzfahr-zeugzentrum gewandelt, das auch Unimog vertreibt. 70 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

50 Jahre Erwin Junker Maschinenfabrik

Führend im Schleifen mit Hochgeschwindigkeit

norDrACh. Erwin Junker (86), Allein-inhaber der heutigen Junker-Gruppe, hat sein Unternehmen 1962 in einer alten Mühle gegründet. Sein erster Auftrag: eine vollautomatische Spitzenschleifmaschi-ne. Bereits nach vier Jahren erzielte die junge Firma mit 25 Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von etwa 800 Quad-ratmetern einen Um-satz von rund einer Million Mark. Junker, Vordenker und Erfi n-der, hat den Schleif-

maschinenmarkt weltweit imnmer wieder um bahnbrechende Innovationen bereichert. Die Bearbeitungsprozesse konnten aufgrund der Junker-Erfi ndungen immer schneller, präziser und effi zienter werden. Bereits 1970 gehörten 100 Mitarbeiter zum Unternehmen, und Junker begann mit der Internationalisierung Richtung Sowjetunion und China. Verkaufsbüros in Großbritan-nien, Frankreich und den USA wurden eröffnet. In den achtziger Jahren gewann man erste Kunden in der Automobilindustrie, nachdem bis dato vor allem die Werkzeugmaschinenindustrie der Hauptabnehmer gewesen war. In den neunziger Jahren kaufte Junker die tschechischen Firmen TOS Hostiva und BSH Holice mit zusammen vier Produktionsstandorten.Das heutige Leistungsspektrum von Junker reicht von Schleifl ö-sungen für Kleinserien bis zu Produktionslinien für die Massen-fertigung. Kunden sind sowohl Kleinunternehmen und Mittel-ständler als auch weltweit agierende Großkonzerne. Mehr als 150 Maschinenkonfi gurationen bietet Junker an. Die Nordra-cher Unternehmensgruppe hat sich zum Weltmarktführer des Hochgeschwindigkeitsschleifens entwickelt. Im Laufe der Jahre wurden Junker über 80 Patente erteilt. Der Umsatz lag 2011 bei 210 Millionen Euro, die Gruppe beschäftigt 1.200 Mitarbeiter. Die Produktions- und Verwaltungsfl äche beläuft sich auf 57.000 Quadratmeter. Die Eigenkapitalquote hat über 70 Prozent er-reicht. Neben den Produktionsstandorten in Deutschland und Tschechien betreibt Junker Vertriebsniederlassungen in Russ-land, China, Indien, den USA und Brasilien. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird in zwei Technologiecentern geleistet, eines in Nordrach und eines im Werk Holice in Tschechien. Die Konzernleitung setzt sich seit dem Jahr 2009 aus Rochus Mayer, verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Vertrieb und Service, sowie Georg Himmelsbach, verantwortlich für Personal, For-schung, Entwicklung und Produktion, zusammen. upl

Ein Mitarbeiter prüft ein auf einer Junker-Maschine

bearbeitetesWerkstück.

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Firmen

KURZ NOTIERT

Mit einem Hoffest hat der Getränkevertrieb Jowü Ende September in Singen sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Der Getränkehandel wurde am 26. September 1912 von Josef Würtenberger gegründet und zählt damit nach eigenen An-gaben zu den ältesten in Singen. Nach dem Tod des Gründers übernahm in den Fünfzigerjahren seine Tochter Maria Schmid mit ihrem Mann den Betrieb. Anfang der Achtzigerjahre folgte Enkel Karl Würtenberger mit Frau. Über drei Generationen befand sich die Firma damit in Familienhand. 2007 übernahm der langjährige Mitarbeiter Hans-Jürgen Glantz den Betrieb, den er zusammen mit seiner Frau Anita und vier Mitarbeitern zu einem modernen Getränkevertrieb ausgebaut hat. ae

In Bischoffi ngen ist dem altehrwürdigen Wein-gut Abril neues Leben eingehaucht worden. Es gilt mit 20 Hektar Anbaufl äche als das größte Ecovin-Weingut am Kaiserstuhl. In den Neubau investierten die

Eheleute Erivan und Helga Haub, Eigentümer von Tengelmann, mehr als zehn Millionen Euro. Das neue Gutsgebäude, das in 15 Monaten Bauzeit verwirklicht worden war, wurde im Septem-ber offi ziell eingeweiht. Das Weingut ist mit modernster Wein-Architektur und Kellertechnik ausgestattet. kaz

Der Waldkircher Pharmaverpackungs-Spezialist August Faller hat den dänischen Faltschachtelhersteller A.C. Schmidt übernommen. Damit baut die Faller KG ihre Präsenz im skan-dinavischen Markt aus. „Der Produktionsstandort von A.C. Schmidt nahe Kopenhagen wird weiterhin vom bestehen-den Managementteam geleitet und ausgebaut”, berichtete Daniel Keesman, persönlich haftender Gesellschafter der August Faller KG. Er erwartet Synergieeffekte, die Faller beim Ausbau seiner Marktstellung in Nordeuropa unterstützen. A.C. Schmidt setzte 2011 knapp elf Millionen Euro um. Die Faller KG produzierte zuletzt je 1,6 Milliarden Faltschachteln und Packungsbeilagen sowie 900 Millionen Haftetiketten und setzte damit rund 100 Millionen Euro um. Sie beschäftigt 850 Mitarbeiter in Waldkirch sowie an den Standorten Binzen, Großbeeren und Schopfheim. kaz

Die Gesellschaften FELA Hilzinger und FELA Leiterplat-tentechnik (Villingen-Schwenningen) haben zum 1. August fusioniert und heißen jetzt FELA GmbH. „Der seit längerem an ge strebte Zusammenschluss wurde aus formalen Gründen vollzogen“, teilt das Unternehemen mit. „Die Namensänderung resultiert nicht aus einer Änderung der Besitzverhältnisse oder aus einer anderweitigen Umstrukturierung. Die Fusion hat kei-nen Einfl uss auf die operative Geschäftstätigkeit und dient allein der internen Straffung von Abläufen.“ Im März hatte FELA ein Nachbargebäude gekauft und damit die Fertigung in Schwen-ningen von vorher 5.500 um 2.800 Quadratmeter ausgebaut.

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PERSONALIEN

KOPF DES MONATS FLORIAN LANGENBECK

Der Jäger und Sammler

FREIBURG. „Meine Antriebsfeder ist die Leidenschaft der Kunden“, sagt der Inha-ber der Firma „Historische Türen – Histori-sche Baustoffe“, Florian Langenbeck. Der 52 Jährige gründete 1988 das Unterneh-men, das heute seinen Sitz in der Freibur-ger Mülhauserstraße und in der Gerberau hat sowie über ein Außenlager in Lehen verfügt. In den Achtzigerjahren entstand ein Trend für Recycling, der bis heute an-hält. Der Used-Look in der Mode spiege-le das ebenso wider wie die abgenutzte Steinmauer als Hintergrund für nigelna-gelneue Produkte in der Werbung, erklärt Langenbeck. Vintage ist der letzte Schrei.

„Dahinter steckt vielleicht eine diffuse Sehnsucht nach der alten Zeit“, vermutet der Unternehmer. Nach dem Abitur lernte der Freiburger Möbelrestauration und hat-te bis zur eigenen Firmengründung mit drei Partnern eine GbR für Baustoffrecycling. „Wir waren Pioniere der neu entstehenden Branche.“

Zu Beginn waren Nachtschichten an der Tagesordnung und in internetlosen Zeiten weite Reisen notwendig, um an die Bau-stoffe der historischen Gebäuden aus der Zeit von 1700 bis 1930 zu kommen und sie zu vermarkten. Langenbeck fühlte sich wie ein „Schatzsucher“, wenn er alte Häuser und Villen, die entrümpelt, saniert oder ab-gerissen werden sollten, nach Wiederver-wertbarem durchsuchte. „Ich sehe, was an-deren nicht auffallen würde – die von Gras überwucherten Pfl astersteine im Garten, alte Bodenbretter oder Badewannen.“ Heu-te ist Langenbeck international bekannt. Er beschäftigt sechs Mitarbeiter in Vollzeit und wird von Händlern, hauptsächlich aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich beliefert. Auch Privatleute und Handwer-ker bieten ihm Baustoffe an. Die Ware wird über die Firmen internetseite präsentiert. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt seines Geschäfts. Viele Kunden fahren hunderte von Kilometern nach Freiburg, weil sie auf der Internetseite ein Objekt ihrer Begierde erspäht haben.

Zum Millennium gründete Langenbeck ge-meinsam mit seiner Partnerin eine zweite Firma, die „Replicata Florian Langenbeck und Verena Kohlbrenner GbR“, ebenfalls mit Sitz in der Mülhauserstraße sowie sechs Mitarbeitern. Die Firma bietet ihr Know-how an, stellt Modelle bereit und lässt diese nachbilden – vom Türklopfer bis zur Dachspitze kann alles rund ums Bauen

und Wohnen hergestellt werden. Oftmals verwendet Langenbeck für die Replicata die Originale aus seiner Firma. Alte Be-schläge, Türen, Waschbecken, Eisenzäune, Gusseisensäulen... die Liste der „Schätze“ in dem 4.000 Quadratmeter großen Ge-bäude in der Mülhauserstraße ist lang. Vor allem Türen erblickt das Auge – „5.000 bis 6.000 habe ich im Laufe der Jahre ver-kauft, manche lagere ich bis zu zehn Jahre.“ Wenn Langenbeck von seinen Fundstücken spricht, leuchten seine Augen. Selten liege er beim Kauf eines Baustoffs daneben. Aus der Straßburger Stadtbibliothek aus der Zeit um 1900 hat er kürzlich 80 Steinsäulen be-kommen, für einige interessierte sich ein Architekt aus Sylt. Ein Privatkunde baute daraus ein Carport.

Nicht nur im privaten Bereich, in der Gastro-nomie, beim Theater und Film sind die Bau-stoffe beliebt, im Europapark befi nden sich etwa welche. Langenbecks Lieblingsstück: ein kreisrunder Stein mit Loch. „Er gehörte zu einem Brunnen“, weiß der fi ndige Inha-ber, „und könnte als Coachtisch fungieren“. Die Handwerker für die Restaurierung der Baustoffe vermittelt er. „Ich bin mehr Jä-ger und Sammler als Handwerker.“ Mit den Umsätzen seiner beiden Firmen ist der Chef zufrieden: „Die Kurve zeigt kontinuierlich nach oben, wobei ‚Replicata‘ den höheren Umsatz generiert.“ Seine Umsätze verrät er nicht, die Gesamtbranche setze „geschätz-te 30 Millionen im Jahr“ um. Langenbeck ist Mitbegründer und einer der Vorstände des Unternehmerverbands Historische Baustof-fe e.V., der sich seit 20 Jahren für die Be-wahrung der historischen Baustoffe einsetzt (siehe Seite 46). Außerdem träumt er von einer neuen Freiburger Touristenattraktion in Zusammenarbeit mit dem Fremdenver-kehrsamt: seinem Geschäft, das zu einer Reise in die Vergangenheit einlädt. ew

KOPF DES MONATS FLORIAN LANGENBECK FLORIAN LANGENBECK

Der Jäger

FREIBURG. „Meine Antriebsfeder ist die Leidenschaft der Kunden“, sagt der Inha-

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OFFENBURG

Bärbel Hölzen-Schoh (56) gab zum 1. Oktober die Leitung der Agentur für Ar-beit Offenburg an Horst Sahrbacher ab, bislang Chef der Agentur für Arbeit in Rastatt. Höltzen-Schoh stand seit 2005 an der Spitze der Offenburger Arbeits-agentur. 2008 wechselte sie zur Agen-tur für Arbeit Freiburg, blieb aber kom-missarisch weiter für die Offenburger Agentur verantwortlich. Horst Sahrba-cher war bereits von 2005 bis 2010 Ge-schäftsführer an Hölzen-Schohs Seite in Offenburg. wis

OFFENBURG

Nachfolge bei der Messe Offenburg: Seit 1. Oktober zeichnet Hanno Fecke (49, Bild rechts) zusammen mit Werner Bock (63) als Geschäftsführer der operativen Messe Offenburg-Ortenau GmbH und der Messe-Immobiliengesellschaft ver-antwortlich. Ab April 2013, wenn Bock in Ruhestand geht, soll er die alleinige Un-ternehmensleitung übernehmen. Fecke kommt aus Husum in Schleswig-Hol-stein, wo er ein Consultingunternehmen besitzt. Bis 2010 war Fecke, der Germa-nistik und Romanistik in Berlin und Lyon studiert hat, zudem Geschäftsführer der Messegesellschaft Husum, mit der er unter anderem die „Husum WindEner-gy“ zu einer internationalen Leitmesse der Windenergiebranche entwickelt hat. In Offenburg übernimmt er ein Portfolio von zwölf Eigenmessen sowie renom-mierten Gastmessen, Events und Fern-sehproduktionen. Bock kam ursprünglich von der Messe Berlin und hat seit 2001 in Offenburg unter anderem eine neue Ver-waltungsstruktur aufgebaut, das Messe-gelände während mehrerer Bauphasen, auch mit Hallen-Neubauten, im Kosten-rahmen von rund 50 Millionen Euro grundlegend modernisiert und neue Messeformate eingeführt. epm

RHEINFELDEN

Peter Osypka, Un-ternehmer und Gründer der Peter-Osypka -Stif tung für Menschen in Not, hat das Bun-desverdienstkreuz am Bande erhal-ten. Neben der Stiftungsgründung bewies der Grün-

der einer auf Medizintechnik rund ums Herz spezialisierten Firma soziale Ver-antwortung, als er in den 90er Jahren nach dem Verkauf seiner Firma diese wieder zurückkaufte, um dem Verlust von 180 Arbeitsplätzen entgegenzuwir-ken. Der promovierte Elektrotechniker ist außerdem einer der wichtigsten För-derer und Kooperationspartner der Hochschule Offenburg. Mit seiner Hilfe konnte im Rahmen des Landespro-gramms Hochschule 2012 der Studien-gang Medizintechnik aufgebaut werden. Das im vergangenen Jahr bereitgestellte Stiftungskapital ermöglichte zudem die Gründung des Peter-Osypka-Instituts for Pacing and Ablation. Osypka ist Eh-rensenator und Honorarprofessor der Hochschule Offenburg. ew

BREISACH

Die Kleyling Spedi-tion GmbH in Brei-sach hat einen neu-en Geschäftsfüh-rer: Seit Juli führt Michael Doufrain (47) zusammen mit Kathrin Kleyling und Gesellschafter Gerhard Kleyling das Speditionsun-

ternehmen. Doufrain verfügt über viel Er-fahrung in der Transport- und Logistik-branche. Zuletzt war er Geschäftsleiter von Schenker in Bad Krozingen. Bei Kley-ling trägt er die Verantwortung für den Fuhrpark, die Spedition und Logistik. Kath-rin Kleyling ist weiterhin für die Verwal-tung und Informationstechnologie sowie als Geschäftsführerin von Emo-Trans für die weltweiten Luft- und Seefrachtaktivi-täten zuständig. wis

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Börsen

Kooperationsbörse

Wir suchen für den weiteren Auf- und Aus-bau unseres Teams Personen, die sich in der IT-Branche und im Bereich Video-Emailing auskennen. Gerne auch als zwei-tes Standbein. Wir arbeiten weltweit (über Internet) und sind im ständigen Wachstum.

FR-K-14/12

Betriebswirt mit mehrjähriger Führungs-, Vertriebs-, Projektmanagement- und Mar-ketingerfahrung bietet Unterstützung im Bereich von Produkteinführung bzw. Vertriebsaufbau, gerne auch über Han-delspartner. Es bestehen zusätzlich gute Kontakte in die Schweiz. Auf Wunsch kön-nen feste Tagessätze vereinbart werden.

FR-K-17/12

Seniorexperte bietet kleinen- und mittel-ständischen Unternehmen Unterstützung auf flexibler Teilzeit- und Honorarbasis. Langjährige Managementerfahrung in Strategie, Handel, Vertrieb, Finanzen, In-kassomanagement und Betriebswirtschaft allgemein.

FR-K-22/12

Inhaberin einer Marketingagentur bietet Unterstützung im Bereich Vertriebsauf-bau, Marketing und Projektmanagement. Jahrelange Erfahrung bei der Einführung von unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen (Internetlösungen, CRM, Datensicherung, Werbung).

FR-K-23/12

Biete Unterstützung für Unternehmen beim Aufbau Import/Export Deutschland/Türkei oder der Markterschließung Türkei für deutsche Unternehmen, ggf. auch als Handelsvertretung.

FR-K-24/12

beteiligungsbörse/ risiKoKapital

Wirtschaftsingenieur, 30 Jahre, sucht Kauf- oder Beteiligungsmöglichkeit in Unternehmen in der Region Offenburg oder Freiburg. Bevorzugt Produktion oder Dienstleistung, ggf. auch Im-/Ex-port. Junges Unternehmen, Nachfolge, Wachstum, Konsolidierung oder Krise, keine Gründungen.

FR-B-10/12

Erfahrener Manager/Kaufmann, Anfang 50, sucht tätige Beteiligung oder Kauf eines Industrie-, Produktions- oder Dienst-leistungsunternehmens ab ca. 50 Mitar-beiter im Großraum Bodensee.

FR-B-11/12

Handelsvertreterbörse

Als Unternehmen der integrativen Medizin suchen wir regionale Handelsvertreter für Nord-/Westdeutschland. Kontakte zu Ärz-ten, Therapeuten und Sportinstitutionen sollten vorhanden sein. Darüber hinaus zu Vertriebsfirmen, die Kleingeräte für die Schmerztherapie vertreiben. Eine sehr gute Einarbeitung wird gewährleistet.

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existenzgründungs- und nacHfolgebörse

Wir sind als Verlag tätig und verkaufen aus Zeitgründen eines unserer Printprodukte im Medienbereich. Es handelt sich hierbei um ein Freizeitmagazin, das überregional kostenfrei vertrieben wird. Es besteht auch die Möglichkeit, die Vermarktung des Ma-gazins als Lizenz- bzw. Franchise-Konzept auszubauen. Einarbeitung wird gewähr-leistet, ideal auch für Existenzgründer. Kapitalnachweis ist erforderlich.

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Nachfolger gesucht im Landkreis Breis-gau-Hochschwarzwald. Das nationale Unternehmen lässt im Lohnfertigungs-verfahren Chemieprodukte produzieren und vermarktet diese mit eigenen AD-Mitarbeitern.

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Zur Sicherung der Unternehmensentwick-lung suchen wir einen weiteren Gesell-schafter/Geschäftsführer mit vertrieblicher und fachlicher Verantwortung für den Be-reich der betrieblichen Versicherungen. Bieten unternehmerische Tätigkeit in erfolgreichem Team mit Option auf kom-plette Übernahme des Unternehmens.

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Engagierter Experte im Bereich Haus-haltswaren (Produktion und Vertrieb) mit

SO WIRD ES GEMACHT

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Be-dingungen der jeweiligen Börse. Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wen-den Sie sich an den für die jeweilige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR für Freiburg (IHK Südlicher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR), Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg

Tatjana Belim, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN), Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk.de/koop.htm

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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über 30 Jahren Berufserfahrung sucht neue Herausforderung. Gerne auch als Handelsvertreter.

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Suche kleines, gesundes Produktionsun-ternehmen im Bereich Zerspanung, CNC, Metall, welches aus Altersgründen einen Nachfolger sucht. Langjährige internationa-le Erfahrung im Vertrieb erklärungsbedürf-tiger Investitionsgüter mit entsprechend technischem Netzwerk. B2B Geschäfte und Direktvertrieb. Kundenorientiert, fle-xibel, mehrsprachig.

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Internationales Unternehmen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit teilweise eigener Herstellung als Zulieferer in der metallbe- und verarbeitenden Industrie sucht geeigneten Nachfolger.

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Elektrofachgeschäft mit 170 qm Ver-kaufsfläche in größerem Ort im Süd-schwarzwald sucht Nachfolger. Seit 80 Jahren bestehendes Fachgeschäft mit den Schwerpunktsortimenten Weiße Ware, Haushaltsgeräten und Unterhal-tungselektronik mit Kundendienst ab-zugeben. Hoher Stammkundenanteil vorhanden. Großes Einzugsgebiet im südlichen Schwarzwald in Gemeinde mit über 11.000 Einwohnern. Standort in Innenstadt mit großer Schaufenster-front unmittelbar zur gut frequentierten Straße. Nebenflächen für Büro, Lager und Werkstatt sind vorhanden. Bestehende Mitgliedschaft im Einkaufsverbund Euro-nics stellt solide Basis der Unternehmen-stätigkeit dar, muss aber nicht zwingend übernommen werden.

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Etabliertes kleines Unternehmen (CH-Grenze Südschwarzwald / Hochrhein) im Baunebengewerbe sucht einen geeigne-ten Nachfolger. Treuer Kundenstamm und großzügiges Betriebsgelände sowie KFZ-/LKW-Halle, Waschplatz und Werkstatt mit Vollausstattung vorhanden.

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Bestens eingeführte Cocktailbar und Billardcafé in Lörrach, konkurrenzlos, in bestem Style eingerichtet, wegen Zeit-mangels zu verkaufen. Monatliche Miete 3.400 Euro (incl. Nebenkosten).

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Für das EDV Systemhaus wird ein ge-eigneter Nachfolger oder eine Firma zur Übernahme gesucht. Das Unternehmen besteht seit über 15 Jahren, hat einen guten, treuen Kundenstamm und ver-fügt über wertvolle Wartungsverträge, die sämtliche monatlichen Fixkosten decken. Der Umsatz (2011) liegt bei ca. 320 TEUR. Der Inhaber möchte die Ver-antwortung in gute Hände übergeben. Einarbeitung und Übergabe der Kunden ist gewährleistet.

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Mechatroniker mit 25 Jahren Berufser-fahrung im Bereich Werkzeugmaschinen/Sondermaschinenbau sucht aktive Betei-ligung oder Übernahme eines Kleinun-ternehmens im Bereich Produktion oder Handel. Vorzugsweise im Raum Waldshut - Singen.

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Für unser innovatives, mittelständisches Unternehmen im Bereich Naturstein-Großhandel wird ein Nachfolger gesucht. Das Unternehmen besteht seit 1999 und genießt in der Branche einen aus-gezeichneten Ruf. Der Nachfolger sollte die Geschäftsphilosophie „Alles was Sie von einem Natursteinhändler erwarten, aber nichts was Sie gewohnt sind“ wei-ter führen. Umsatz: 2,3 –2,5 Mio. Euro. Derzeit sind 3 Personen im Unternehmen beschäftigt. Auch eine Teilübernahme ist denkbar.

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Innovatives und solventes Unternehmen der Mess-und Regeltechnik steht zum Ver-kauf. Das Unternehmen generiert konstan-te Umsätze. Es verfügt über langjährige, qualifizierte Mitarbeiter und einen treuen Kundenstamm im In- und Ausland. Der Betrieb ist mit den modernsten Geräten eingerichtet und zertifiziert. Zum Verkauf stehen 50 % der Anteile des Technischen Geschäftsführers, der bereit ist, für eine Übergangszeit weiter zur Verfügung zu stehen.

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Betriebswirtin mit eigener Firma im Be-reich Herstellung mit weltweitem Vertrieb von Spezialwerkzeugen, gegründet 1930, sucht Handelsbetrieb in der Medizintech-nik (chirurgische Instrumente) als zweites Standbein zum Kauf.

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Bücher

Tipps um Krisen zu vermeidenNach dem Crash ist vor dem Crash – so lautet der Titel des neuen Buchs von Winfried Neun, dem Gründer und Geschäftsführer der Kom-munikations- und Managementberatung aus Allensbach. Passend zum Titel schlägt er in dem Buch einen Bogen von den Nachwirkungen der jüngsten Wirtschaftskrise über den Lerneffekt von Firmen aber auch Politik und Gesellschaft aus Krisen wie dieser bis hin dazu, wie man Krisen von Firmen vermeiden kann. Der Coach und Berater animiert Unternehmen dabei beispielsweise zum Querdenken, zum Vorantreiben von Innovationen und tritt ein für eine neue Wachstumsphilosophie, bei der die in der Krise gesammelten Erfahrungen genutzt werden. mae

Winfried Neun | Nach dem Crash ist vor dem CrashSpringer Gabler | 176 Seiten | 32,95 Euro

Maßnahmen gegen Mobbing für UnternehmerFür die Betroffenen selbst ist es ein Albtraum, doch auch für Unternehmen ist Mobbing von Mitarbeitern eine Belastung – wenn auch anderer Art. Denn angesichts der starken Belastung, die der Betroffene ausgesetzt ist, wird seine Arbeitsleistung beeinträchtigt, und auch das Arbeitsklima verschlechtert sich. Schlimmstenfalls fällt der Gemobbte für einige Zeit ganz aus. In der aktualisierten und überarbeiteten Aufl age des Bands „Kostenfaktor Mobbing“ beleuchtet der Autor Jürgen Heidenreich das Thema aus Sicht des Unternehmens. Dabei stellt er anhand verschiedener Beispiele dar, wie Führungskräfte Mobbing von Mitarbeitern frühzeitig erkennen und was sie dagegen tun können. Hilfreich sind Rechtsvorschriften, das Beispiel einer Betriebsvereinbarung sowie Checklisten für Anti-Mobbing-Aktionen im Betrieb. mae

Jürgen Heidenreich | Kostenfaktor MobbingW. Bertelsmann Verlag | 194 Seiten | 39,90 Euro

Finanzierungsalternativen für den Mittelstand Bankkredite sind neben der Innenfi nanzierung für kleine und mittlere Betriebe die wichtigste Finan-zierungsquelle. Die Finanzkrise 2008/2009 hat allerdings zu einer Verschärfung der Bedingungen bei der Kreditvergabe geführt. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger für Unternehmen, die eigene Finanzierungsstruktur unter die Lupe zu nehmen und Finanzierungsalternativen zu prüfen. Doch nicht jede Möglichkeit ist für jedes Unternehmen geeignet. Es kommt unter anderem auf Größe, Rechtsform, Alter des Betriebs und das zu fi nanzierende Projekt an. In der DIHK-Publikation „Finanzierungsalterna-tiven“ stellen die Autoren diejenigen für den Mittelstand kurz vor und erläutern deren Funktionsweise. Eine Aufl istung der Chancen und Risiken der Instrumente soll die Entscheidung erleichtern. wis

Alexandra Böhne u. a. | FinanzierungsalternativenDIHK-Verlag | 60 Seiten | 8 Euro

IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.:Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert, Dr. Susanne Maerz,Elisabeth WeidlingSekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgPostfach 860, 79008 Freiburg Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 E-Mail: [email protected]

Pressesprecher der IHKs:Sabine Baur (Südlicher Oberrhein)Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg)Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee)

Titelbild: Kerrick – istockphoto

Verlag und Anzeigen: Prüfer MedienmarketingEndriß & Rosenberger GmbHJägerweg 1, 76532 Baden-BadenVerlags-/Anzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Erbacher Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915 E-Mail: [email protected] www.pruefer.comZurzeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 30 gültig ab Januar 2012.

Satz:Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KGwww.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 4, 78050 VS-VillingenTelefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166E-Mail: info@villingen-schwenningen.ihk.dewww.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTelefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222und Lotzbeckstraße 31, 77933 LahrTelefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-170und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

Ganz einfach „Schwarzwald“heißt ein Fotobuch von Achim Käfl ein. Ein Jahr lang war er mit Mittelformatkamera und Stativ im gesamten Schwarz-wald auf Motivsuche. Entstanden ist – so die Inhaltsanga-be des Verlages – ein Buch mit Landschaft- und Naturauf-nahmen, die Lichtstimmungen und eine Ruhe zeigen, wie man sie eher von fernen Wüsten oder den Weiten Amerikas kennt. Die Aufnahmen werden ergänzt von Texten von Ale-xander Huber zur Geschichte, Geographie und Entwicklung sowie den wirtschaftlichen Perspektiven des Schwarzwal-des. Das Buch ist in deutsch und englisch erschienen. upl

Achim Käfl ein Fotografi e, Alexander Huber Text, Georg Schramm Vorwort | SchwarzwaldEdition Käfl ein | 310 Fotos, 30 x 30 cm | 228 Seiten | 64 Euro

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Insolvenzen

79098 Freiburg i.Br.Über das Vermögen der Pfefferle Bürs-ten GmbH, Kreuzmattenstr. 14, 79423 Heitersheim, vertr. d. 1. Bruno Pfefferle (Geschäftsführer), 2. Joachim Pfefferle (Geschäftsführer), 3. Otto Hermann Pfef-ferle (Geschäftsführer), wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Uwe Rottler, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. AAA Capital Vermögens-verwaltung GmbH, Reutestr. 1-3, 79100 Freiburg, vertr. dch. d. GF Karl Leibinger, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen der AAA Capital Hol-ding GmbH & Co. KG, vertr. dch. d. AAA Capital Vermögensverwaltung GmbH, Schloßstr. 23, 82031 Grünwald, vertr. d. 1. Karl A. Leibinger, Reutestr. 1-3, 79100 Freiburg (Gesellschafter), wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Uwe Rottler, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

Über das Vermögen der THOMA GmbH, Am Gansacker 14, 79224 Umkirch, vertr. d. Wolfgang Willmann, Am Gansacker 14, 79224 Umkirch (Geschäftsführer), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Thilo Braun, Schillerstr 2, 79102 Freiburg i. Br.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schweizer GmbH & Co. KG, Mühlenstra-ße 14, 79232 March, vertr. d. 1. Schweizer Verwaltungs GmbH, Mühlenstraße 14, 79232 March (persönlich haftender Ge-sellschafter), vertr. d. 1.1. Rolf Schweizer (Geschäftsführer), wird der Schlussver-teilung zugestimmt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der MediCellTec GmbH, Hermannstr. 15, 79098 Freiburg, vertr. d. d. Geschäftsführer Andreas Brüssow, Glottertalstr. 7, 79108 Freiburg, wird mangels Masse eingestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Grothmann GmbH Mediengestaltung, Rehlingstr. 9, 79100 Freiburg, vertr. d. 1. Michael Grothmann (Geschäftsführer), 2. Stefan Grothmann (Geschäftsführer), wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Richard Schmid GmbH, Tankanlagenbau, Brandhof 10, 79227 Schallstadt, wird wegen Masseunzulänglichkeit eingestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. MECON Vertriebs GmbH, Ihringer Landstr. 16, 79206 Breisach, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Textiles Markenhaus GmbH wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse eingestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. KöWei Transporte GmbH, Yorkstr.24, 79110 Freiburg, wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse eingestellt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der ifm Wirkungen + Strategien GmbH, Rat-

hausstr. 3, 79227 Schallstadt-Mengen, vertr. d. Dr. Christoph Melchers (Geschäftsführer), wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der volker klinger wohnbau gmbh, vertr. d. d. GF Paul Volkhard Klinger, St. Georgener Str. 7, 79111 Freiburg, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Form Plus Werkzeugbau Verwaltungs GmbH, Ersteiner Str. 17, 79346 Endingen, vertr. d.: Wendelin Ansel, Ersteiner Str. 17, 79346 Endingen (Geschäftsführer), wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Form Plus Werkzeugbau GmbH & Co KG, Ersteiner Str. 17, 79346 Endingen, vertr. d. Wendelin Ansel (Geschäftsführer), wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. MCR GmbH Fabrik Sonn-tag 4b, 79183 Waldkirch, vertr. d. d. GF Wolf Rüdiger Raschke, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenz-verfahrens über sein Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der A.L.S., Advanced Learning Systems (Frei-burg) GmbH wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse eingestellt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Bauservice Schneider Limited, Denz-lingen, wird nach Abhaltung des Schluss-termins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Vlasta GmbH, Seitzstr. 8, 79115 Freiburg, vertr. d. d. GF Vlastimir Mihailovic, hat der Insolvenzverwalter bei Gericht die Unzu-länglichkeit der Masse angezeigt.

In Insolvenzverfahren über das Vermögen d. ro-Bau GmbH, Bahnhofstrasse 17, 79199 Kirchzarten, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

78462 KonstanzIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Boots-Center Stockach UG, Geschäftsführer Dominic Probst,

INFORMATION

Die gesamten Registerbekanntma-chungen aus Deutschland und den Regi-onen Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein finden Sie auf der offiziellen Website der Justiz des Bundes und der Länder unter www.handelsregister.de. Die Recherche von Firmen und der Abruf von Veröffentlichungen sind kostenfrei. Für alle übrigen Abrufe fallen Kosten an.

Auf der Website besteht direkter Zugang zu den Handelsregisterbekanntmachungen, den Insolvenzbekanntmachungen und zum Rechtsdienstleistungsregister. Eben-so dort eingestellt sind die Zwangsverstei-gerungstermine.

Die Quelle unserer Veröffentlichungen über Insolvenzen im Regierungsbezirk Freiburg ist das Portal www.insolvenz­bekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministeri­um des Landes Nordrhein­Westfalen. Die Angaben publizieren wir ohne Gewähr. Wir weisen darauf hin, dass aufgrund unseres Redaktions­schlusses einzelne Veröffentlichungen bei Erscheinen der Zeitschrift nicht mehr aktuell sein können.

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68 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

Insolvenzen

Messkircher Straße 133-135, 78333 Stockach-Zizenhausen, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma ECO Therm GmbH, Zeppelin-str. 14, 78244 Gottmadingen, vertr. d.d. GF Rüdiger Veit, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Wolfgang Hauser, Wilhelm-Binder-Str. 19, 78048 Villingen-Schwenningen.

79539 LörrachIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögend der Gourmessa Kranz GmbH, Basler Straße 90, 79539 Lörrach, vertr. d. d. GF Rudolf Kupfer, ist bei Gericht die Anzeige des Verwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

77654 OffenburgIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Möbelmarkt, Zweignie-derlassung der MÖBEL Limited, Hauptstr. 35 A, 77866 Rheinau, vertr. d. d. GF. Olivier Luciani, Grabenstr. 14, 77866 Rheinau, werden die Anträge des Gläubigers und der Schuldnerin auf Eröffnung des Insol-venzverfahrens über das Vermögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der avs-technic GmbH, Gottlieb-Fecht-Straße 20, 77694 Kehl-Kork, vertr. dch. d. GF Klaudia Margitta Götz und Siegfried Hauser, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der PROJEKT-BAU GmbH, Schützenstraße 32, 77933 Lahr, vertr. dch. d. GF Andreas Köln, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Stefanienstr. 45, 77933 Lahr.

Über das Vermögen der GEDION GmbH, Richard-Wagner-Str. 18, 77694 Kehl, vertr. d. d. GF Monika Gessert, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Cornelius Nickert, Rammersweier Str. 120, 77654 Offenburg.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Fa. Rolf Mündel GmbH Bauunternehmung, Waseneckstraße 10, 77694 Kehl, wird aufge-hoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren Me-bi GmbH, vertr. d. d. GF Gerhard Große, Schmelzhöfestr. 2-4, 77781 Biberach, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird RA Thorsten Schleich, Stephanienstr. 45, 77933 Lahr, bestellt.

78628 RottweilIm Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wieser Beteiligungsges. mbH, vertr. d. d. GF Konrad Willi Bisser, Bahnhofstr. 14, 78570 Mühlheim, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der G.R.S. Großraumservice GmbH, Meß-kircher Str. 15/1, 78579 Neuhausen, vertr. d. Claudia Holzenthal (Geschäftsführerin), wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der Nopper electronic GmbH, Mangerstr. 5/2, 78194 Immen-dingen, vertr. d. d. GF Markus Nopper, Insolvenzverwalter: RA Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen des Roland Seifert, Inhaber der Bäckerei Seifert, Lauterbacher Str. 9, 78713 Schramberg, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Textilwerk Schauenstein, Verwal-tungs-GmbH, Bachzimmerer Str. 21, 78194 Immendingen, vertr. d. Drosos Horst Tavlarios (Geschäftsführer), Insolvenzverwalter: RA Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rott-weil, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen des Josef Pletitsch, Römerstr. 9, 78655 Dunningen, Inh. d. Fa. In Punkto Büro, Hauptstr. 12, 78655 Dunningen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Mikrotechnik Freuden-reich GmbH & Co. KG, Gewerbepark H.A.U. 22, 78713 Schramberg, vertr. d. 1. Markus Freudenreich (Geschäftsführer), 2. Matthias Freudenreich (Geschäftsführer), wird ange-ordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Norbert Miller, Schillerstr. 1, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der CWB CreativWerbeBüro GmbH, Tiersteinstr. 85/2, 78713 Schramberg, vertr. d. Uwe Rettkowski (Geschäftsführer), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Symaflex GmbH, Hauptstr. 11, 78559 Gosheim, vertr. d. Everdina Hendrika Lensen (Geschäftsführerin), ist bei Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters einge-gangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Steffi Hertel, Hauptstr. 23, 78737 Fluorn-Winzeln, ehemals Inha-berin der Landmetzgerei Heinzelmann, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Edgar Dorn, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Josef Heiss, Medizintech-nik GmbH, Gartenstr. 104, 78532 Tuttlingen vertr. d. 1. Dieter Heiss (Geschäftsführer), vertr. d. 1.1. Rüdiger Heiss (Geschäftsfüh-rer), wird angeordnet: Zum vorläufigen Insol-venzverwalter wird bestellt: RA Dr. Thomas Troll, Heiligenbreite 19, 88662 Überlingen.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der RW-BAU-IDEE-Immobilien GmbH, vertr. d. d. GF Reiner Wößner, In den Gräben 30/1, 72275 Alpirsbach-Reutin, Insolvenz-verwalter: RA Rasmus Reinhardt, Königstr. 16, 78628 Rottweil, wird der Schlussvertei-lung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Hansen Security GmbH, Hauptstr. 46, 78576 Emmingen-Liptingen, vertr. d. Michael Mattes (Geschäftsführer), wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussver-teilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermö-gen des Udo Keller, Bahnhofstr. 7, 78564 Wehingen, Inh. d. Hotel-Café Keller, Insol-venzverwalter: Rechtsanwalt Dr. Albert Hirt, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

78050 Villingen-SchwenningenDas Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Winbox Technologies AG, vertr. d. d. Vorstand Christof Winker, Wilhelmstr. 13-15, 78120 Furtwangen, wird nach Ab-

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haltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Holzhäuser Rohrbach GmbH, Ahornweg 14, 78579 Neuhausen-Worndorf, ehemals Blockhaus Rohrbach, vertr. d. Erika Zimmer (Geschäftsführerin), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Ketterer-Verwaltungs-GmbH, vertr. d. d. Geschäftsführer Dr. Gunter Ketterer und Karl Eugen Ketterer, Schwenninger Str. 10, 78073 Bad Dürrheim, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Elektrohaus Schläfke GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Meinrad Zimmer-mann und Günter Müller, Sebastian-Kneipp-Str. 32, 78048 Villingen-Schwenningen, wird mangels einer die Kosten des Verfahrens entsprechenden Insolvenzmasse eingestellt.

Das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Sauter Consult Limited + Co KG, v. d. d. im Gesellschaftsregister für England u. Wales (Company-No. 5629372) pers. haft. Ges. Limited Sauter Consult, diese v. d. d. GF Gerhard Sauter, Grund 6, 78089 Unterkirnach, wurde mangels Masse abgewiesen.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Gehringer Holzwerk GmbH, Bergwerkstr. 7, 78166 Donaueschingen, vertr. d. d. GFin Gracia Gehringer, wird mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Insolvenzmasse ohne Anberaumung eines Schlusstermins eingestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der SATEC Fertigungstechnik OHG, vertr. d. d. Gesellschafter Mario Volker Spath und Anselm Säger, Heinrich-Hertz-Str. 22, 78052 Villingen-Schwenningen, wird RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

79761 Waldshut-TiengenDas Insolvenzverfahren über das Vermögen d. DK Transport GmbH, vertreten durch d. Geschäftsführer, Schlüchttalstraße 33, 79761 Waldshut-Tiengen, - Dr. Philipp Grub, Reinsburgstraße 27, 70178 Stuttgart, In-solvenzverwalter - wird nach Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

BerichtigungIn der Ausgabe Wirtschaft im Südwesten September 2012 veröffentlichten wir in der Rubrik Insolvenzen - 79761 Waldshut-Tiengen: „In dem Insolvenzeröffnungsver-fahren über das Vemögen der Neubauer

Automobile GmbH, vertreten d.d. Geschäfts-führer Michael Neubauer, Schluchseer Str. 6, 79837 Häusern, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen, bestellt.“

Diese Veröffentlichung erwies sich als unrichtig. Mit Beschluss vom 22.6.2012 beschloss das Amtsgericht Waldshut-Tiengen – Insolvenzgericht – zwar in ei-nem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Neubauer Automobile GmbH Sicherungsmaßnahmen und be-stellte Herrn Rechtsanwalt Dr. Thorsten Schleich zum vorläufigen Insolvenzver-walter. Diese Sicherungsmaßnahmen hat das Amtsgericht Waldshut-Tiengen aber bereits mit Beschluss vom 27.6.2012 wieder aufgehoben. Gegenüber dem Be-vollmächtigten der Neubauer Automo-bile GmbH bestätigte das Amtsgericht Waldshut-Tiengen mit Schreiben vom 10.8.2012 ferner, dass das seinerzeitige Insolvenzeröffnungsverfahren nach Erle-digungserklärung der Gläubigerin erledigt ist und dass kein weiterer Insolvenz antrag anhängig ist.

Wir bedauern übersehen zu haben, dass der Beschluss des Insolvenzgerichts vom 27.6.2012 überholt war und demgemäß die Veröffentlichung in der Ausgabe September 2012 fehlerhaft.

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72 Wirtschaft im Südwesten 10 / 201272 Wirtschaft im Südwesten 10 / 2012

MIT SPITZER FEDER

Es liegt wohl in der Natur, wenn nicht der Menschen, so doch der Deutschen, dass sie es immer gerne richtig machen wollen. Die wenigen, bei denen dieser Trieb schwächer ausgeprägt ist, werden denn auch gerne, häufi g und ungefragt belehrt – dass man doch bitte nicht vor Kindern über die rote Ampel geht, nicht ohne Helm aufs Fahrrad steigt, nicht auf dem Gehweg parkt, nicht so üppig zu Abend isst, sich mehr bewegen sollte. Überhaupt, die Ernährung. Da hat sich ein lustiges Karussell etabliert, ein gigantisches Gesellschaftsspiel. Wirtschaft, Wissenschaft, Mediziner und Konsumenten dürfen mitmachen und alle haben großen Spaß damit. Den Auftakt macht jeweils der Wissenschaftsbetrieb, der mit zehntausend Doktorarbeiten, Studien und Untersu-chungen um Aufmerksamkeit wirbt. Wissenschaftlich präsent ist halt nur, wer publiziert und die größte Aufmerksamkeit hat, wer vor etwas warnt und zugleich sagen kann, wie die Gefahr zu bannen ist – eben: Wie man es richtig machen sollte.Mal ist es das Salz, vor dessen Konsum gewarnt wird, mal sind die Fette dran. Mal wird der Kaffee als Übel ausgemacht, mal ist es nur der Zucker darin. Mal wird angeraten, doch min-destens drei Liter Wasser am Tag in sich hineinzuschütten, mal wird daran erinnert, dass der Neandertaler 30 Kilometer am Tag durch die Botanik geeilt sei und diese ebenso merk-würdige wie unbelegte Gewohnheit dringend wieder aufge-nommen werden sollte.

Solche Erkenntnisse sind ganz prima für den Markt, denn der lebt von der Innovation der Produkte und Dienstleis-

tungen. Da trifft dann natriumarmes Mineralwasser passgenau auf die Nachfrage um ihren Salzkonsum besorgter Konsumenten, Fruchtsäfte beruhigen das schlechte Gewissen der Kaffeetrinker und allgegenwärtige Nuckelfl aschen in Hörsälen, auf Schreibti-schen und in eigens dafür geschaffenen Cupholdern sämtlicher Verkehrsmittel stellen die permanente Wasseraufnahme sicher. Für Sportler und Outdoororientierte gibt es darüber hinaus soge-nannte Trinksysteme, die aus einem Rucksack heraus über eine Schlauchleitung eine Art Onlinebewässerung herstellen. Sieht total bescheuert aus, wird aber gerne genommen. Für die Bewegung gibt es vielerlei Ausrüstungen, vom Lauf-schuh bis zu lustigen Stöcken und eigens dafür entwickelten Hemden, Hosen und Handschuhen, Fahrräder, Laufbänder, Stepper und Crosstrainer, und wer als Arbeitgeber wirklich al-les richtig macht, der stattet seine Mitarbeiter mit sogenannten Schrittzählern aus, sperrt den Aufzug und prämiert monatlich den so ermittelten Bergkönig/die Bergkönigin. Schwer zu glau-ben, aber kaum einer lacht.

Der Konsument liest derweil mit Schaudern die multiplen Warnungen, in Apothekenrundschau und Fernsehzeitung

sinnentstellt, dafür leichtverständlich heruntergebrochen, und fürchtet sich arg vor all den angedrohten (Spät-)Folgen nebst frü-hem Tod. Und er freut sich umso mehr, als er mit seinen Ängsten nicht alleine gelassen wird. Er kann ja was tun. Es gibt immer was richtig zu machen. Man muss ja nur auf seinen Salzkonsum achten. Die Kaffeetassen zählen. Den Cholesterinspiegel kon-trollieren. Zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterscheiden. Frühstücken wie ein König. Und ausreichend trinken, ganz wichtig.

Noch wichtiger aber ist, dass das Spiel nicht langweilig wird. Dass es nicht einfach aufhört oder stehen bleibt.

Dafür gibt es das Dementi. Kurz bevor das letzte Nahrungsmittel mit seinem Salzgehalt beschriftet und jedes zweite als natriumarm beworben wird, erscheint die erlösende Studie: Zu wenig Salz ist genauso schädlich wie zu viel! „Eine eindeutige Kausalbeziehung zwischen Kochsalzkonsum und Bluthochdruck ist bislang nicht nachgewiesen“ darf man lesen, und: „Tatsache ist, dass Salz in vielfältiger Weise gesundheitsfördernd wirkt.“ Ach so.Eine neue Studie aus England enthüllt: „Die bisherige Trink-empfehlung ist zu hoch und sachlich unbegründet.“ Woher sie stammte, war für die Wissenschaftler gar nicht zu ermitteln. „Sie wurde einfach immer weiter gegeben.“ Die neue Erkennt-nis: Zu viel Wasser führt zu Natriummangel (sic!), bereits 13 Prozent der Marathonläufer leiden darunter. Kopfschmerzen und Übelkeit kommen sofort, gestörte Knochenmineralisie-rung und Hirnschwellung (optional) später. Die aktuelle Emp-fehlung: so viel und solange trinken, wie man Durst hat. Wer hätt‘s gedacht. Ach ja, und immer mehr Studien belegen die positive Wirkung von Kaffee. Er wirke gegen Diabetes, Gicht, Parkinson und Leberleiden. Eine aktuelle Studie an 125.000 Kaffeetrinkern soll ergeben haben, dass das Risiko für eine al-koholbedingte Leberzirrhose bereits bei einer Tasse Kaffee am Tag um 20 Prozent, bei mehr als drei Tassen um 80 Prozent sinke. Und dass Kaffee dem Körper mehr Wasser entziehe als zuführe, gilt ohnehin als ein Gerücht.

F ast überfl üssig zu erwähnen, dass der Schrecken des Cholesterin schon wieder verblasst, die lange ge-

schmähte Butter wiederentdeckt wird und der kollektiv be-klagte Bewegungsmangel als Grund gar allen Übels in Frage gestellt. Nicht weil sie sich zu wenig bewegten, seien so viele übergewichtig, konnte man jüngst erfahren, viele bewegten sich nur so wenig, weil sie übergewichtig seien. Wir dürfen an dieser Stelle leider nicht alles enthüllen, was uns vorliegt. Deshalb nur so viel: Täglich frisches Obst, Ananas zum Frühstück und viel Gemüse statt Pizza kann fatale Aus-wirkungen auf das psychosoziale Wohlbefi nden haben und soll ein mittelbarer Verursacher von Depressionen, Burnout und Mobbing am Arbeitsplatz sein. Und eine noch unveröf-fentlichte Studie belegt, dass der Neandertaler ein ganz fauler Hund war. Er saß praktisch den ganzen Tag nur rum – schon um sich die Suche nach all den Kalorien zu ersparen, die er hät-te aufnehmen müssen, um 30 Kilometer sinnfrei rumzulaufen. So blöd war er dann auch nicht. mx

Daueralarm

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