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Verpackungsanforderungen in der automatisierten Handelslogistik

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Verpackungsanforderungen in der automatisierten Handelslogistik

Inhalt 5

Vorwort …………………………………………………………………………………………………………… 9

Zusammenfassung ………………………………………………………………………………………………10Einleitung …………………………………………………………………………………………………………14 HintergrundundZielsetzung……………………………………………………………………………14 Erhebungsmethode……………………………………………………………………………………16

Vollautomatisierte Prozesse und die Herausforderungen bezüglich Verpackung und Ladungseinheit ……………………………………………………………………………………………………19 VollautomatisierteEinlagerung…………………………………………………………………………19 VollautomatischeDepalettierung………………………………………………………………………20 VollautomatisierterinnerbetrieblicherTransportderVerpackungseinheitenaufderFördertechnik…21 VollautomatisiertesÖffnenderTransportverpackung……………………………………………22 VollautomatischeKommissionierungundPalettierung…………………………………………23 MaschinengängigkeitderVerpackungenimVorfeldprüfen…………………………………………25

Anforderungen an das Paletten- und Lagenbild ……………………………………………………………26 EuropalettederPalettenklasseAoderB………………………………………………………………26 OptimalePalettenauslastung…………………………………………………………………………28 MaximalerPalettenüberstand………………………………………………………… 28 MaximalerPalettenunterstand……………………………………………………………29 HöhederLadeeinheiten…………………………………………………………………………… 30 GewichtderLadeeinheit…………………………………………………………………………… 30 GewichtdereinzelnenLage……………………………………………………………………………30 Geschlossenes,flächenbündigesLagenbild…………………………………………………………30 OrientierungandenModulmaßen…………………………………………………………31 LagenbildmitKaminvermeiden……………………………………………………………31 FlächenbündigesLagenbild…………………………………………………………………33 Ladungssicherung……………………………………………………………………………………… 34 Stretch-undSchrumpffolie……………………………………………………………… 34 Anfahrschutz……………………………………………………………………………… 35 Kantenschutz……………………………………………………………………………… 36 Sicherungsband………………………………………………………………………………37 ZwischenlagenundPalettenabdeckungen………………………………………………38 Lagenverklebung………………………………………………………………………………41 Verbundstapelung……………………………………………………………………………42

Inhalt 7

Anforderungen an die Einwegtransportverpackung ………………………………………………………45 GrundlegendeAnforderungen:Schutz,StabilitätundStapelbarkeit………………………………45 Materialeigenschaften……………………………………………………………………………………45 ArtdesMaterials……………………………………………………………………………… 45 FestigkeitundStapelstauchwiderstand……………………………………………………45 FarbedesMaterials………………………………………………………………………………………46 Verklebung…………………………………………………………………………………………………46 GewichtderVerpackungseinheit………………………………………………………………………46 AbmessungenderTransportverpackung………………………………………………………………47 EinhaltungderModulmaße…………………………………………………………………47 MaximaleundminimaleAbmessungen ………………………………………………… 47 Höhen-/BreitenverhältnisundKippverhalten ……………………………………………47 BeschaffenheitdesBodens…………………………………………………………………………… 48 BeschaffenheitderEcken………………………………………………………………………………50 BeschaffenheitderWändeunddesFensterausschnitts……………………………………………51 AbdeckungderTransportverpackung…………………………………………………………………52 AusreichendeFixierung ……………………………………………………………………52 Grifflöcher ……………………………………………………………………………………54 HenkelundGriffe………………………………………………………………………………………… 55 Stapelnasen………………………………………………………………………………………………55

Bevorzugte Transportverpackungstypen ……………………………………………………………………58 GeschlosseneTransportverpackungmitAufreißperforation ………………………… 58 ZweiteiligeTransportverpackungmitfixierterAbdeckung …………………………… 60 OffeneTransportverpackungmitzusätzlicherFolie ……………………………………60

Stammdatenpflege entscheidend ……………………………………………………………………………62

Fazit …………………………………………………………………………………………………………………64

Vorwort 9

Liebe Leserinnen und Leser,

optimalgestalteteVerpackungskonzeptebietenent-scheidende Potenziale, um Arbeitsabläufe in derLogistikundamPointofSaleeffizientzugestalten.

UmderhohenBedeutungvonVerpackungenRech-nungzu tragen,hatdasEHIsichzumZielgesetzt,seineMitglieder jährlichüberdieaktuellenEntwick-lungen,TrendsundInnovationenimVerpackungsbe-reichausderSichtdesHandelszuinformierenundaufdieseWeisedenErfahrungsaustauschderMitglie-derzufördern.DaherführenwirjedesJahreineStu-diedurch,dieaktuelleTrends,Entwicklungen,Anfor-derungen,SpannungsfelderundPotenzialeausderPerspektivedesHandelsherausarbeitet.DieStudien-ergebnissewerdenaufunseremjährlichenEHI/GS1GermanyPackagingKongress,der„Pack“,vorgestellt.

UnserediesjährigeStudiehatdieaktuellenAnforde-rungen an Verpackungen aufgrund automatisierterProzesseinderHandelslogistikherausgearbeitet.WirhabeneinenAnforderungskatalogzusammengestellt,derkonkretdieAnforderungenandieTransportverpa-ckungsowieandasPaletten-undLagenbildbenennt.ErsollfürdieVerpackungsanforderungeninderauto-matisiertenHandelslogistik,insbesonderefürdiestrik-tereEinhaltungderbereitsbekanntenAnforderungen,sensibilisieren.Auchsollerdazubeitragen,denAnfor-derungsaustausch zwischen Handel und IndustrieundinnerhalbdesHandelszwischendenverschiede-nenAbteilungenwieEinkauf,Marketing,Vertriebund

Hilka Bergmann,LeiterinForschungsbereichVerpackungEHIRetailInstitute

Michael Gerling, GeschäftsführerEHIRetailInstitute

Logistikzuerleichtern.DieErgebnissewurdenaufderGrundlageintensiverpersönlicherGesprächemitdenVerantwortlichen der Automatisierungsprojekte derjeweiligenHändlerzusammengestellt.

WirbedankenunsganzherzlichbeiallenUnterneh-men,diesichanderBefragungbeteiligthaben,fürihrefreundlicheUnterstützungundfürihreoffenen,kompe-tentenundinformativenAuskünfte.Ganzbesondersmöchtenwirunsbeidm-drogeriemarkt,EdekaRhein-Ruhr,LidlundderMigrosbedanken,ohnedereninten-siveundtatkräftigeUnterstützungdiesergemeinsameAnforderungskataloggarnichtmöglichgewesenwäre.

Köln,imJuni2012

10 Zusammenfassung

Hintergrund und ZielsetzungInderHandelslogistikbestehteinezunehmendeTendenzzurAutomatisierungvonLagerabläu-fen.DieAutomatisierung stelltAnforderungenan die Verpackungen und das Ladungsbild.ZielsetzungdervorliegendenStudieistes,dieaktuellenAnforderungenandieTransportverpa-ckungunddasPaletten-undLagenbildineinemAnforderungskatalog zusammenzutragen.DerAnforderungskatalogsollfürdieAnforderungeninderautomatisiertenHandelslogistiksensibi-lisierenundzueinembesserenAnforderungs-austauschzwischenHandelundIndustrieundinnerhalbdesHandelszwischenEinkauf,Mar-keting,VertriebundLogistikbeitragen.

Automatisierte Prozesse und deren Heraus-forderungen bezüglich Verpackung und La -dungsbildDie vollautomatisierten Prozesse in der Han-delslogistikfindenjeweilsbeieinem,manchenoder allen der befragten Händler mit unter-schiedlicherAusprägungAnwendung. Zu denProzessen zählendieEinlagerung, dieDepa-lettierung, der innerbetriebliche Transport der

Verpackungseinheiten auf der Fördertechnik,dasÖffnenvonTransportverpackungenfürdieKommissionierung von Unterverpackungsein-heitenunddieKommissionierungundPalettie-rung.JederderProzessestelltbestimmteAnfor-derungenandieTransportverpackungunddasPaletten-undLagenbild.

Anforderungen an das Paletten- und Lagen-bildFüreinoptimalesPaletten-undLagenbildsollteeineoptimalePalettenauslastungerzieltundeinzuhoherÜber-oderUnterstandvermiedenwer-den.DasLagengewichtdarfnichtzuhochsein.EingeschlossenesundflächenbündigesLagen-bildsolltedurchEinhaltungderISO-Modulmaßehergestellt sein.DieBildungeinesKamins imLagenbild ist nachMöglichkeit zu vermeiden.EinesinnvolleLadungssicherungistzuwählen.UnnötigeoderungeeigneteZwischenlagensoll-tenkeineAnwendungfinden.

Anforderungen an die TransportverpackungBei der Einwegtransportverpackung sind dieEinhaltungdergrundlegendenAnforderungdes

Zusammenfassung

12 Zusammenfassung

ProduktschutzeswährendTransport,UmschlagundLagerungunddamitdieErfüllungderStabi-litätundStapelbarkeitentscheidend.DasMate-rialunddieVerklebungenmüsseneineausrei-chendeFestigkeitaufweisen.BeidenWändenund einem eventuellen Fensterausschnitt istzusätzlich eine gewisse Mindesthöhe einzu-halten.AbdeckungenderTransportverpackungmüssenausreichend fixiert sein.Stapelnasensollten nicht zu hoch sein und nachMöglich-keitvermiedenwerden.DieAbmessungensoll-teneinoptimalesLängen-/Breiten-undHöhen-/Breiten-Verhältnis erzielen, und die Boden-beschaffenheitsolltenichtzurauundnichtzuglatt sein, um einen optimalen Transport derVerpackungseinheit auf der Fördertechnik zugewährleisten.

Bevorzugte Einwegtransportverpackungs-typenDerfürdieAutomatisierungstechnikfavorisierteTransportverpackungstyp ist eine geschlos-seneVerpackung.UmaberamPointofSaledasleichteÖffnenundVerräumenzuermöglichen,ist die empfohlene Transportverpackung einegeschlosseneVerpackungmitAufreißperfora-tion.BeizweiteiligenTransportverpackungenisteswichtig,dassdieAbdeckungmitdemUnter-

teilausreichendfixiertist.EineoffeneTransport-verpackungsolltemitFolieeingeschweißtsein.

Stammdatenpflege entscheidendEntscheidendfürdenreibungslosenAblaufderautomatisierten Prozesse ist die vollständigeundkorrekteStammdatenpflegejedeseinzelnenArtikels.DieautomatisiertenProzesse, insbe-sonderedasDepalettierenunddasPalettieren,sindexaktaufdieindividuellenParameterjedeseinzelnenArtikelseinzustellen.Wünschenswertwäre,wenndieHändler die kompletten exak-ten Stammdaten, inklusive jeder kurzfristigenÄnderungimLagenbildoderinderBeschaffen-heit der Transportverpackung, von der Indus-trieüberliefertbekämen.DiebefragtenHändlerbetonen aber, dass eine eigenständige Auf-nahmederkomplettenkorrektenStammdatenjedeseingehendenArtikelsaktuellabsolutnot-wendigundunvermeidbarist.

FazitInsgesamt sind die Anforderungen an Verpa-ckungen in der automatisierten Handelslogis-tik keine gänzlich neuen Anforderungen. Nurwenigesindzusätzlichzuberücksichtigen.Diemeistenunterscheidensichnichtbedeutendvondenen in der konventionellen Handelslogistik.

Zusammenfassung 13

DiestrikteUmsetzung ist jedochvonwesent-lich größerer Bedeutung. Das bedeutet, dassdieToleranzenalsAbweichungenderAnforde-rungen,diehingenommenwerdenkönnen,teil-weisedeutlichgeringersind.UmeineeffizienteLogistikundeinenoptimalenProduktschutzzugewährleisten, ist eswichtig, dass die logisti-schenAnforderungenstärkerBerücksichtigungfinden. Der vorliegende Anforderungskata-logsollzueinemverbessertenAnforderungs-austauschzwischenHandelundIndustrieundinnerhalbdesHandelszwischendenverschie-denenAbteilungenbeitragen.

ErhebungsmethodeDervorliegendeAnforderungskatalogwurdeaufderGrundlageintensiverpersönlicherGesprä-chemitdenjeweiligenHändlern,dieüberteil-odervollautomatisierteProzesseinderLager-logistik verfügen, zusammengestellt. BefragtwurdenjeweilsdieVerantwortlichenderAuto-matisierungsprojekte.ZusätzlichwurdenAnbie-terautomatisierterAnlagenfürdieIntralogistikund Verpackungsexperten aus demVoll- undWellpappe-Bereich für zusätzliche Angabenund technische Hintergrundinformationen zuRate gezogen. Die Befragungen erfolgten imZeitraumvonJanuarbisJuni2012.

Abb. 12:Modularität:UntermaßeundVielfachedesGrundmoduls

Paletten- und Lagenbild 31

Umeinmöglichst optimales Lagenbild herzu-stellen,sindKriterienzubeachten,die imFol-gendenerläutertwerden:

IstdieTransportverpackungmodulgerecht?Dasheißt600x400mmoderdarausteilbareGrößen?

DieTransportverpackungweisteinederfolgendenAbmessun-genauf:1.200x800mm800x600mm600x400mm600x200mm600x100mm400x300mm400x200mm400x150mm300x200mm300x100mm200x200mm200x150mmetc.

Bild-Quelle:vgl.GS1Germany-Handbuch„SupplyChainManagement-EffizienteProzesseimFokus“Kap.5EfficientUnitLoads(2009)

Abb. 11:Optimal:geschlossenesundflächenbündigesLagenbild

Orientierung an den ModulmaßenGrundsätzlichisteingeschlossenesLagenbildnachModulmaß(ISO3394)zuwählen.Grund-maßbildet dasFlächenmodul 600 x 400mmsowiedessenUntermaßeundMultimodule.

Lagenbild mit Kamin vermeidenSollten die Abmessungen der Transportver-packungenaufgrundderAbmessungenderVer-brauchereinheiteneingeschlossenesLagenbildnichterlauben,entstehenLücken inderLagebzw.einsogenannterKaminimLagenbild.EinLagenbildmitKaministnachMöglichkeitzuver-meiden,daeinKaminbeiderautomatisiertenDepalettierung aufgrund des VakuumverlustsProbleme bereiten kann. Lücken in der LagekönnendasKlammernundAnsaugenderLageverhindern. Auch kann es vorkommen, dasslose Stülpdeckel der TransportverpackungenodereinzelneVerbrauchereinheitenauseinem

Abb. 13: KaminimLagenbildvermeiden

Einwegtransportverpackung 53

Abb. 30: DeckelfixierungnurdurchSteckenoderKleben,nichtmitSicherungsbändern

undfixiertsein,dassdieeinwirkendenKräfteinderLogistiknichtdazuführen,dasssiesichlösen.ZudenKräftenzählenzumBeispieldieBeschleunigungs-undBremskräfteaufderFör-dertechniksowiedieSaugkräftebeimDepalet-tieren.JenachDepalettiervorgangmüssenteil-weisedieKlebepunkteandenAbdeckungendasganzeGewichtderTransportverpackungtragenkönnen.

UmeineausreichendeFixierungvonAbde-ckung und Transportverpackung zu erzielen,ist eine zweckmäßigeArt der Verklebung zuwählen,dieohneHilfsmittelamPointofSalewieder leichtzu lösen ist.ZudemsindSteck-verbindungenmöglich,dieinderLogistikeineausreichendeFixierungundamPointofSaleein leichtes Öffnen ohne Hilfsmittel gewähr-leisten. Eine zusätzlicheOption einer ausrei-chendenFixierungkanneinSchleifeffektzwi-schenDeckelundTraydurchReibungsschlusssein.DieseletzteOptionistunterVorbehaltzubetrachten.EsistimVorwegezuprüfen,obdieFixierungbeiEinwirkungdergenanntenKräfteausreichend ist. Die ausreichende Fixierungder Abdeckung mit der Transportverpackungistzwingenderforderlich,damitsichdieAbde-ckungbeimDepalettierenundaufderFörder-techniknichtlöst.

Nichtunbedingtsinnvollunddaherkeinebevor-zugteVariantesindSicherungsbänderzurFixie-rung.AufderFördertechnikwürdensiestören,wenn sie nicht straff genuganliegenund vonder Verpackung abhängen. Wenn sie jedochzustraffanliegen,könntensiedieVerpackungeindrücken.AmPointofSalesindsiebeiderWarenverräumung störend, da sie kein einfa-ches und schnelles Öffnen der Transportver-packung ohne Verwendung von Werkzeugenermöglichen.

Impressum 69

Verlag:EHIRetailInstituteGmbHSpichernstraße5550672KölnTelefon+49(0)221.57993-0Telefax+49(0)221.57993-45E-Mail:[email protected]

EineVeröffentlichungdesEHIRetailInstitutee.V.Köln,Juni2012

Geschäftsführung des EHI Retail Institute:MichaelGerlingProf.Prof.E.h.(RUS)Dr.BerndHallier

Copyright© 2012DasEHIübernimmtkeinerechtlicheGewährfürdieRichtigkeitundVollständigkeitdesInhalts.

Autorin:HilkaBergmann,EHIRetailInstitute

Layout:S3ADVERTISINGKGnewspaper&magazineexperts

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AlleRechte,insbesonderedasRechtderVervielfältigungundVerbreitungsowiederÜbersetzung,vorbehalten.KeinTeildesWerksdarfinirgendeinerForm(Druck,KopieoderineinemanderenVerfahren)ohneschriftlicheGenehmi-gungdesVerlagsreproduziertoderunterVerwendungelektronischerSystemeverarbeitet,vervielfältigtoderverbreitetwerden.

ISBN978-3-87257-388-9

Kontaktadresse für weitere Informationen:EHIRetailInstituteHilkaBergmannLeiterinForschungsbereichVerpackungSpichernstraße5550672KölnTelefon:+49-221-57993-871Telefax:+49-221-57993-45E-Mail:[email protected]:www.ehi.org

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