Versicherungen, Vorsorge, Vermögen | Allianz …...Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß” 3,9...
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SICHER ZU FUß
MOBILITÄT UND
SICHERHEIT VON
FUßGÄNGERN
PRESSEGESPRÄCH
Xaver Wölfl
Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich
Jörg Kubitzki
Allianz Zentrum für Technik
Wien, 22. Mai 2019
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• Mehr als 500.000 Fußgänger verlieren
weltweit pro Jahr im Straßenverkehr ihr
Leben.
• Jedes fünfte Straßenverkehrsopfer in
Europa war ein Fußgänger. In Österreich
war jeder neunte Verkehrstote ein
Fußgänger.
• In Relation zur Kilometerleistung ist
Zufußgehen damit die gefährlichste Art
der Fortbewegung.
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JEDE MINUTE STIRBT WELTWEIT EIN FUßGÄNGER.
Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”
22.05.2019
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ÖSTERREICH: JEDES NEUNTE STRAßENVERKEHRS-
OPFER WAR 2018 EIN FUßGÄNGER.
½der Betroffenen sind
Senioren über 65
Fast
4.000Fußgänger
verunglückten im
Jahr 2018
47Fußgänger
verunglückten tödlich 675
Kinder
verunglückten
als Fußgänger
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KINDER UND SENIOREN GEHEN VIEL ZU FUß.
Im Schnitt dauert
ein Fußweg
23 Minuten
1/3 der Fußwege werden in der
Freizeit und bei Besuchen
zurückgelegt.
1,64 kmlang sind Fußwege
im Durchschnitt
Jeder
fünfteWeg wird zu Fuß
zurückgelegt.
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• Die Nutzung von E-Scootern, Pedelecs
& Co boomt – vor allem im städtischen
Bereich.
• E-Scooter führen im Fußverkehr
aufgrund der Geschwindigkeits-
differenzen und des Gewichts zu
Gefahren.
• E-Scooter sind nicht für Kinder geeignet.
• Mobilitätsforschung: Vor allem Senioren
und mobilitätseingeschränkte Personen
haben mit Zweirädern auf dem Gehweg
Probleme.
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NEUE MOBILITÄTSTRENDS, NEUE
HERAUSFORDERUNGEN
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Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”22.05.2019
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DIE ALLIANZ
SICHERHEITSSTUDIE
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22.05.2019
• Ziel: Statusreport zu Unfallstatistik und -forschung zur Fußgängersicherheit
• Methodik: Literaturrecherche, Analyse von Schadenakten, Crashtests,
Befragung
• Forschungspartner:
MAKAM Research
Prof. Wolfgang Fastenmeier (Psycholog. Hochschule Berlin)
Simone Grillenbeck (Fahrzeugtechnik, Hochschule München)
• Fokus Deutschland, Schweiz, Österreich
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FUßGÄNGERSICHERHEIT RÜCKT MIT NEUER STUDIE IN
DEN FOKUS
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22.05.2019
• Gutes Fachwissen, Zuständigkeiten existieren
• Gute Sicherheitsarbeit (Polizei, Gendarmerie etc.),
aber
• Mangel eigenständiger Strukturen (Fußgänger nachgeordnet)
• Dreiklang Vulnerable Road User wird niemandem gerecht
• Kaum Fußverkehrspläne, EU-Fußgänger-Charta 30 Jahre alt
• Kaum eigene Unfallstatistik-Berichte
• Kaum Tagungen (Ausnahme Fußverkehrskongress)
→ Es bedarf neuer Impulse!
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FUßGÄNGER – DIE STIEFKINDER DES STRAßEN-
VERKEHRS?
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JEDER FÜNFTE VERKEHRSTOTE IN EUROPA WAR EIN
FUßGÄNGERAnteile getöteter Fußgänger an allen Verkehrstoten im D-A-CH-Raum und EU-weit
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Pro
zen
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DE AT CH EU
Destatis, BfS, Statistik Austria, Erso;
• Die Verkehrssicherheit hat
sich in Europa über die
Jahrzehnte verbessert.
• Im Verhältnis zu anderen
Verkehrsmitteln gewinnt der
Fußverkehr nicht an
Sicherheit.
• Der Anteil der Fußgänger an
den Todesopfern im
Straßenverkehr im D-A-CH-
Raum liegt seit Jahren bei 15-
20 %.
• Eine hohe Dunkelziffer muss
mit einkalkuliert werden.
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ÖSTERREICH: DER LANGJÄHRIGE TREND STAGNIERT,
DAS RISIKO BLEIBT.
Daten nach Statistik Austria
Anteile getöteter Fußgänger an allen Verkehrstoten in Österreich
Allianz Pressegespräch „Sicher zu Fuß“
22.05.2019
• Die Zahl der verunglückten
Fußgänger ging zurück und ist jetzt
um 72 Prozent niedriger als noch
vor 30 Jahren.
• Aber: Der Anteil der getöteten
Fußgänger an der Gesamtzahl der
Verkehrstoten in Österreich blieb in
diesem Zeitraum annähernd gleich.
• 2018 sank der Anteil der Fußgänger
an den Todesopfern im
Straßenverkehr auf 11 Prozent.
• Zugleich führte der „Jahrhundert-
sommer 2018“ aber zu einer
Verlagerung des Unfallgeschehens
auf das Zweirad, u.a. das Pedelec.
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ÄLTERE FUßGÄNGER LEBEN GEFÄHRLICH
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Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”
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Deutschland Österreich Schweiz
Getötete Fußgänger nach Alter (über 75-Jährige besonders in Gefahr)
• Die Altersverteilung der im
Straßenverkehr getöteten
Fußgänger im D-A-CH-Raum
ist sehr ähnlich.
• Fast jeder zweite getötete
Fußgänger ist über 64 Jahre
alt. Etwa ein Drittel ist
zwischen 25 und 64 Jahre alt.
• Die Kindersicherheit des
Fußverkehrs darf nicht
vergessen werden: Rund 4
Prozent bzw. 11 Prozent der
getöteten Fußgänger waren
Kinder (0 bis 14 Jahre) bzw.
Jugendliche (15 bis 24
Jahre).
Daten Destatis, BfS, Statistik Austria
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Fußgängerunfälle passieren
• innerorts (67 % der Unfälle),
• bei Dämmerung oder Dunkelheit (59 %) und
• in den „dunklen“ Monaten Oktober-März (60
%*).
• Der Witterungseinfluss ist gering.
• „Scheuen“ Autofahrer die Kollision mit
anderen Fahrzeugen mehr als jene mit
Fußgängern?
• Häufigste tödliche Verletzungen bei
Fußgängerunfällen sind Polytraumata (51 %)
und Kopfverletzungen (29 %).
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WANN UND WO GIBT ES FUßGÄNGERUNFÄLLE?
Daten Statistik Austria, Destatis, ERSO22.05.2019
Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”* EU-Wert
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• Fußgänger sind bei Verkehrs-
unfällen eher Opfer als Täter.
• Fußgängerfehler nehmen eher ab
als die der Autofahrer.
• Verhalten Autofahrer gegen
Fußgänger hat sich nicht
verbessert.
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OPFER ODER TÄTER?
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Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”22.05.2019
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• Häufigster Unfalltyp: Überschreiten
der Fahrbahn, ohne dass das
Fahrzeug ab- oder einbiegt.
• Es gibt kaum Rückgänge bei der
Zahl der Fußgängerunfälle auf
Überwegen.
• 10 Prozent der Fußgängerunfälle
passieren an Fußgängerampeln.
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„HOTSPOTS“ DER FUßGÄNGERUNFÄLLE
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Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”22.05.2019
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22.05.2019
• Gefährlicher Trend: „Smombies“ (Smartphone + Zombie) sind durch den
ständigen Blick auf ihr Smartphone so stark abgelenkt, dass sie ihre
Umgebung kaum noch wahrnehmen.
• Rund zwei Drittel telefonieren beim Gehen, rund ein Viertel hört Musik.
• Die Smartphone-Nutzung von Fußgängern korreliert mit dem
Unfallgeschehen: Beim Musikhören steigt das Unfallrisiko um mehr als
das Vierfache, beim Texten um das Doppelte.
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„SMOMBIES“ AUF DEM VORMARSCH?
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Telefonieren Videos/Fotosmachen
Navigation Schreiben/Tippen Texte lesen,Bilder/Videos
sehen
Musik hören Spiele
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zent
sehr häufig häufig gelegentlich selten nie
Ablenkung beim Gehen: Wie viele Personen machen was?
© Allianz
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UNTERSCHÄTZTE GEFAHR: RANGIEREN UND
RÜCKWÄRTSFAHREN
• 23 Prozent der Fußgängerunfälle
werden durch rückwärtsfahrende
Fahrzeuge verursacht.
• Jeder sechste Fußgängerunfall
ereignet sich auf Parkflächen.
• 27 Prozent der in
Fußgängerunfälle verwickelten
Autofahrer sind beruflich
unterwegs.
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• Mittlerer Schadenaufwand des
Fußgängerunfalls: 35.594 €
(zum Vergleich: Fahrradunfall
16.295 €)
Quelle: In-Depth-Analyse Allianz Kraft-Haftpflichtschäden (alle Kfz-
Klassen) mit Personenschaden (ohne weiteres Kfz als Gegner)
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• Szenario: Seniorin mit Rollator
• Biofidel-Dummy (2018) von CTS
(crashtest-service.com)
• Fußgängerin 70 kg, 163 cm
(Nachbildung Skelett, Gelenke,
Bänder, invasive Befundung
(›Obduktion‹ und CT)
• Handelsüblicher faltbarer
Rollator
• VW Passat (relevante FAS nicht
aktiv)
• Versuche 3, 6, 20 (vorwärts)
und 3 km/h (rückwärts)
• Außenversuche, Tag, trocken
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AZT CRASHVERSUCHE MIT FUßGÄNGER-DUMMY
AZT
AZT
© AZT
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Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”
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22.05.2019
• Sturz/Verletzung schon bei
Anfahrgeschwindigkeit (3 km/h)
• Touchieren der Gehhilfe durch das
Fahrzeug genügt schon für Sturz
• Rollator ist Verletzungsquelle (Gesicht)
• Verletzung vor allem durch Sturz (längs
der Fahrzeugfront, Fahrzeuganprall
selbst nicht zwingend die wesentliche
Ursache für die Schwere von
Verletzungen)
• Betroffene Regionen: Extremitäten,
Schulter, Gesicht, Kopf
• Harter Kopfaufprall auf der
Fahrbahnoberfläche
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AZT CRASHVERSUCHE: BEREITS NIEDRIGE
GESCHWINDIGKEITEN KÖNNEN ZUM STURZ FÜHREN.
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MAßNAHMEN
& FAZIT
22.05.2019Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”
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euroNCAP
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MAßNAHMEN FÜR MEHR FUßGÄNGER-SICHERHEIT
Präventionsarbeit
• Gefahrenspezifische Aufklärung aller Verkehrsteilnehmer fördern (z.B. Gefahrenort Parkplatz)
• Bewusstsein für Ablenkungsgefahren schärfen
Fahrzeugtechnik
• Fußgängererkennung und automatisches Notbremsen (vorwärts und rückwärts, auch Dunkelheit) fördern
• Unterdrückung ablenkender Technik beim Anfahren/Rückfahren
• Wahrnehmungssicherheit verbessern (Sicht nach hinten)
Verkehrstechnik, Infrastruktur
• Differenz-/Aufprallgeschwindigkeiten mindern (z.B. Tempo 30)
• Mischverkehr minimieren
• Mehr Querungshilfen, längere Fußgänger-Grünphasen
Staat, Gesellschaft
• Neue EU-Charta, Masterpläne
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FAZIT
• Fußgängersicherheit weist trotz guter Erfolge
in den letzten Jahren viel
Verbesserungspotenzial auf.
• Fußgängersicherheit ist Seniorensicherheit:
Nahezu jeder zweite im Straßenverkehr
verunglückte Österreicher ist älter als 65
Jahre.
• Fußgänger sind bei Unfällen häufiger „Opfer“
als „Täter“.
• Ablenkung von Fußgängern – vor allem durch
das Smartphone – birgt ein nachweisbares
Risiko.
• Risiken durch Parken und Rückwärtsfahren
werden unterschätzt.
• Herausforderungen durch neue
Mobilitätstrends, wie z.B. E-Scooter, steigen.
• 4.000 verunglückte Fußgänger pro Jahr dürfen
nicht einfach hingenommen werden.21
Allianz Pressegespräch “Sicher zu Fuß”22.05.2019
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.
Patricia Strampfer
Head of Corporate Communications
Allianz Gruppe in Österreich
Tel.: +43 5 9009 80690
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