Verständlichkeit von Patientenschulungen und die ... · Dauer 60 Minuten pro Modul Teilnehmerzahl...
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Verständlichkeit von Patientenschulungen und
die Gesundheitskompetenz von Rehabilitanden
E. Farin-Glattacker, A. Ullrich, M. Nagl & A. Schöpf
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 2
• Was genau ist genau Gesundheits-
kompetenz? Warum ist das wichtig?
• Was hat die Verständlichkeit einer
Patientenschulung mit Gesund-
heitskompetenz zu tun?
Zwei Fragen, die sich Ihnen vielleicht stellen…
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 3
• WHO (1998): „the cognitive and social skills which
determine the motivation and ability of individuals to
gain access to, understand and use information in
ways which promote and maintain good health”.
• Übertragen auf Schulungen: Kognitive und
kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten, über die
ein Rehabilitand verfügen muss, um Informationen
aus Patientenschulungen aufzunehmen, Fertigkeiten
zum Gesundheitsverhalten zu erlernen und selbst-
verantwortlich anzuwenden.
Gesundheitskompetenz von Patienten
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 4
Aktualität des Konzepts „Gesundheits-kompetenz“ („health literacy“ = HL)
0
100
200
300
400
500
600
Treffer HL
Treffer in MEDLINE, 2000 – 2012 (Steigerungsfaktor 35! - Die Treffer für den Oberbegriff „health education“ haben sich in der gleichen Zeit nur um den Faktor 1,25 erhöht.)
2000 2012
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 5
• ein weit verbreiteter Risikofaktor (in Europa haben
12% “inadäquate” und 35% “problematische” HL, HLS-EU
Projekt, 2012)
• der mit negativen Ergebnissen assoziiert ist: z.B.
schlechterer Gesundheitszustand (z.B. Dewalt et al,
2004), Mortalität (z.B. Sudore et al, 2006) und erhöhte
Kosten (z.B. Cho et al., 2008)
• Offene Frage: HL als Mediator/Moderator bildungs-
bedingter oder sozioökonomisch bedingter Nachteile
oder eigenständiger Einflussfaktor?
Relevanz von Gesundheitskompetenz
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 6
• Was ist genau Gesundheitskompe-
tenz? Warum ist das wichtig?
• Was hat die Verständlichkeit einer
Patientenschulung mit Gesund-
heitskompetenz zu tun?
Zwei Fragen, die sich Ihnen vielleicht stellen…
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 7
Die Forschung in den Bereichen Gesundheitsverhal-
ten/Patientenschulung würde profitieren von
• einer integrierten Betrachtung von Personen- und
Kontextfaktoren
• d.h. von einer stärkeren Orientierung an sozial-
ökologischen Modellen.
These
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• intrapersonale Ebene (Individuum; ICF: Körper-funktionen und –strukturen, Aktivitäten, personenbezogene Kontextfaktoren)
• Mikro-Umgebung (persönliche Umgebung; ICF: Partizipation, umweltbezogene Kontextfaktoren)
• Makro-Umgebung (gesellschaftliche Umgebung; ICF: umweltbezogene Kontextfaktoren)
Drei Ebenen in sozial-ökologischen Modellen
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 9Aus: Farin et al. (2013)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 10
1. Neu entwickelte Fragebögen zur Messung a) von
wahrgenommener Verständlichkeit einer Reha-
Patientenschulung und b) von Gesundheitskom-
petenz des Rehabilitanden
2. Deskriptive Ergebnisse zu Verständlichkeit und
Gesundheitskompetenz in der orthopädischen Reha
3. Beispiel für eine Intervention zur Förderung der
Gesundheitskompetenz („Aktiv in der Reha“)
Weitere Gliederung des Vortrags
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 11
• Projekt „Entwicklung und Evaluation einer
Patientenschulung zur Förderung der Gesund-
heitskompetenz von chronisch Kranken“ (1.3.2011
– 28.2.2014)
Kontext
Gefördert vom BMBF im Förderschwerpunkt
„Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 12
Fragebögen zur Verständlichkeit von Reha-Patientenschulung und zur
Gesundheitskompetenz
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 13Aus: Farin et al. (2013)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 14
HELP-Fragebogen (health education literacy of patients with chronic diseases) Under review in “Health Education Research”)
COHEP-Fragebogen (com-prehensibility of health educa-tion programs) Farin, E., Nagl, M. & Ullrich,
A. (2013). The comprehensibility of health education programs: Questionnaire development and results in patients with chronic musculoskeletal diseases. Patient Education and Counseling, 90(2), 239–246.
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 15
HELP-Fragebogen (health education literacy of patients with chronic diseases) Publikation eingereicht in “Health Education Research”)
COHEP-Fragebogen (com-prehensibility of health educa-tion programs) Farin, E., Nagl, M. & Ullrich,
A. (2013). The comprehensibility of health education programs: Questionnaire development and results in patients with chronic musculoskeletal diseases. Patient Education and Counseling, 90(2), 239–246.
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 16
• bisher nur wenige geprüfte Instrumente zur Evalua-tion von Patientenschulungen (proximale Zielgrößen), oft Ein-Item-Maße, deshalb wenig verlässliche Daten
• heiQ-Fragebogen
– Lizenzprobleme der deutschen Version (persönliche
Mitteilung, Januar 2012)
– breit konzipiert, erfasst nicht wahrgenommene Verständlichkeit der Schulung (aber in der Skala „Koope-
ration und Zurechtfinden im Gesundheitswesen“ etwas Ähnliches wie Gesundheitskompetenz)
Assessment von Verständlichkeit von Patientenschulungen in der Rehabilitation
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 17
• Berücksichtigung der Patienten- und Expertenmei-
nung: Fokusgruppen mit N=50 Patienten mit chroni-
schen Rückenschmerzen oder Arthrose und N=35
Schulungsleitern aus 9 Reha-Kliniken
• Gute psychometrische Eigenschaften: Alle 4
Skalen sind reliabel (Cronbachs Alpha zwischen 0.82
und 0.94), eindimensional und erfüllen die Anforde-
rungen des Rasch-Modells. Zudem Hinweise auf
Konstruktvalidität (hypothesenkonforme Prädiktoren
der COHEP-Werte).
COHEP-Fragebogen
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 18
1. Verständnisförderndes Verhalten des Schulungs-
leiters (11 Items, kurz: LEITER), z.B. „Die
Schulungsleiter haben den Patienten genügend Zeit
gelassen, um Fragen zu stellen.“
2. Übertragbarkeit auf den Alltag (9 Items, kurz:
TRANS), z.B. „ In den Schulungen wurden praktische
Ratschläge gegeben, die die Patienten für ihren
Alltag nutzen können.“
COHEP-Fragebogen: 4 Skalen
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 19
3. Verständlichkeit medizinischer Informationen (6
Items, kurz: MEDINFO), z.B. „Die Schulungen waren
sehr verständlich.“
4. Menge an Informationen (4 Items, kurz: MENGE),
z.B. „In den Schulungen wurden zu viele Informa-
tionen vermittelt.“
Alle Skalenwerte gehen von 0-100, 100=maximale
Verständlichkeit.
COHEP-Fragebogen: 4 Skalen
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 20
COHEP-Fragebogen: Ausschnitt
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 21
HELP-Fragebogen (health education literacy of patients with chronic diseases) Under review in “Health Education Research”)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 22
• Bisher kein Instrument verfügbar, das HL auf Gesundheitserziehung/Patientenschulung bezieht („health education literacy“)
• « Effective Consumer Scale » von Kristjannson et al. (2007) bezieht sich auf Selbstmanagement-Interventionen, ist aber nicht vor dem Hintergrundeines sozialökologischen Rahmenkonzepts entwickeltworden.
• heiQ-Fragebogen: Skala „Kooperation und Zurecht-finden im Gesundheitswesen“ (globaler, o.e. Lizenz-probleme)
Assessment Gesundheitskompetenz im Kontext Patientenschulung
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 23
• Inhaltliche Kongruenz zum COHEP: Für jedes
COHEP-Item wurde ein HELP-Item generiert, z.B.:
“Die Schulungsleiter bezogen die Erwartungen und Wünsche
der Patienten mit ein.” “In welchem Maß haben Sie in
Gesprächen mit Ärzten, Therapeuten oder Pflegekräften
Schwierigkeiten, Ihre eigenen Erwartungen und Wünsche
bezüglich der Behandlung mitzuteilen?”
• Gute psychometrische Ergebnisse: Alle 3 Skalen
sind reliabel (Cronbachs Alpha 0.88 - 0.95), eindimen-
sional und erfüllen die Anforderungen des Rasch-
Modells. Zudem Hinweise auf Konstruktvalidität.
HELP-Fragebogen
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 24
1. Verständnis medizinischer Informationen (6 Items,
kurz: HELP-VM), z.B. „In welchem Maß haben Sie in Gesprä-
chen mit Ärzten, Therapeuten oder Pflegekräften Schwierigkeiten,
medizinische Fachbegriffe zu verstehen? “
2. Anwendung medizinischer Informationen (5 Items,
kurz: HELP-AM), z.B. „…Schwierigkeiten, medizinische Rat-
schläge, die Sie erhalten, zu Hause im Alltag anzuwenden?“
3. Kommunikative Kompetenz in der Interaktion mit
Behandlern (7 Items, kurz: HELP-KK), z.B. „…Schwie-
rigkeiten nachzufragen, wenn auf Ihr Anliegen nicht gut eingegangen
wird?“
HELP-Fragebogen: 3 Skalen
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 25
• Es liegen nun zwei Instrumente zur inhaltsähnlichen Erfassung von Verständlichkeit und Gesundheitskom-petenz vor, die gute psychometrische Eigenschaften aufweisen.
Zusammenfassung Fragebogenentwicklung
Person (HELP) Kontext (COHEP)
Verständnis medizinischerInformationen
Verständlichkeit medizinischer Informationen, verständnisförderndes Verhalten des Schulungsleiters, Menge an Informationen
Anwendung medizinischer Informationen
Übertragbarkeit auf den Alltag
Kommunikative Kompetenz Verständnisförderndes Verhalten des Schulungsleiters
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 26
• Möglichkeit des parallellen Einsatzes beider Instrumente auf Organisationsebene (z.B. in einer Reha-Klinik)
Zusammenfassung Fragebogenentwicklung
HELP ↑ HELP ↓
COHEP↑ Gute Schulung
COHEP↓ Unbefriedi-gende Schulung
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 27
Deskriptive Ergebnisse
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 28
N=577 Patient/innen in der orthopädischen Rehabili-
tation (zu Reha-Ende), aus 8 Reha-Kliniken
Alter: 54.0 (10.5) Jahre
Geschlecht 54.4% weiblich
Diagnose 55.3% chron. Rückenschmerz
35.2% Arthrose (auch nach OP)
Krankheitsdauer 45.3% <5 Jahre
20.5% 5-10 Jahre
28.6% >10 Jahre
Stichprobe
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 29
Niveau der Verständlichkeit von Patientenschulungen (COHEP)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 30
Operationalisierung „Problemhäufigkeit“
Prozentsatz der Patien-ten, die eine negative Bewertung abgeben
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 31
Items mit höchster Problemhäufigkeit I
1. LEITER: Die Schulungsleiter förderten den
Austausch zwischen den Patienten, so dass man
von anderen lernen konnte. (28.9%)
2. MENGE: In den Schulungen wurden zu detaillierte
Informationen vermittelt. (24.9%)
3. MENGE: Der Stoff, der in den Schulungen vermittelt
wurde, war zu umfangreich. (22.8%)
4. MENGE: In den Schulungen wurden zu viele
Informationen vermittelt. (22.6%)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 32
Items mit höchster Problemhäufigkeit II
5. LEITER: Die Schulungsleiter sind auf die Vorerfah-
rungen der Patienten (z.B. bezüglich Erkrankung,
Behandlung) eingegangen, wodurch die Schulung
konkreter wurde. (22.2%)
6. LEITER: Die Schulungsleiter ermöglichten es, dass
die Patienten ihre eigenen Probleme und Themen
einbringen konnten. (17.5%)
7. LEITER: Die Schulungsleiter bezogen die Patienten
mit ein, so dass die Patienten ihre eigenen Erfah-
rungen einbringen konnten. (16.2%)
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 33
Niveau der Gesundheitskompetenz (HELP)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 34
Operationalisierung „Problemhäufigkeit“
Prozentsatz der Patien-ten, die Schwierigkeiten haben
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 35
Items mit höchster Problemhäufigkeit I
1. HELP-VM: … medizinische Fachbegriffe zu
verstehen. (42.4%)
2. HELP-VM: … Fremdwörter zu verstehen. (37.5%)
3. HELP-VM: … medizinische Informationen auf Anhieb
zu verstehen. (36.6%)
4. HELP-VM: … auch anspruchsvollere medizinische
Informationen zu verstehen. (35.4%)
5. HELP-VM: … kompliziertere Sätze zu verstehen.
(33.0%)
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 36
Items mit höchster Problemhäufigkeit II
6. HELP-KK: … Ihre Fragen zu diskutieren. (29.2%)
7. HELP-KK: … eigene Probleme und Themen einzu-
bringen. (26.3%)
8. HELP-KK: … nachzufragen, wenn auf Ihr Anliegen
nicht gut eingegangen wird. (24.3%)
9. HELP-KK: … den Ärzten, Therapeuten oder
Pflegekräften gegenüber deutlich zu machen, wie
wichtig Ihnen Ihre Fragen sind. (24.2%)
10. HELP-KK: … Ihre eigenen Erwartungen und Wün-
sche bezüglich der Behandlung mitzuteilen. (23.8%)
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 37
• Die Verständlichkeit der Schulungen in der ortho-pädischen Reha wird recht positiv bewertet, aber deutliche Einrichtungsunterschiede (z.B. Förderung des Austauschs zwischen Patienten: Problemhäufigkeit 19.5%-50.0%)
• Rehabilitanden haben am meisten Schwierigkeiten mit Fachbegriffen/Fremdworten und im kommun-ikativen Bereich.
Zusammenfassung der deskriptiven Ergebnisse
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 38
Beispiel für eine Intervention zur Förderung der
Gesundheitskompetenz
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 39
Patientenschulung „Aktiv in der Reha“
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 40
Drei Themen
1. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
• Förderung eines mehrdimensionalen Verständnis von Gesundheit/ Krankheit
2. Eigene Reha-Ziele entwickeln
• Förderung des Verständnisses für die Wichtigkeit persönlicher Reha-Ziele und Fertigkeiten zur Formulierung von Zielen
3. Kommunikation mit Behandlern
• Förderung aktiver Gesprächsverhaltensweisen für das Patient-Behandler-Gespräch
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Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 41
Vier Module
Modul 1Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell: Den Menschen als Ganzes sehen
Modul 2Zielorientierung in der Reha: Persönliche Ziele haben und aktiv verfolgen
Modul 3Der aktive Patient im Gespräch mit Behandlern: Kommunikative Fertigkeiten des Patienten
Modul 4Was können Sie aus der Schulung mitnehmen? Abschluss und Resümee
Dauer 60 Minuten pro Modul
Teilnehmerzahl Maximal 15 Personen
Gruppe Geschlossene Gruppe (Empfehlung)
Leitung Psychologe, Therapeut oder Arzt
Methoden Vortrag, Diskussion, Partnerarbeit, Rollenspiel
Farin-Glattacker – GeKo - Juni 2013 Folie Nr. 42
Vier Module
Modul 1Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell: Den Menschen als Ganzes sehen
Modul 2Zielorientierung in der Reha: Persönliche Ziele haben und aktiv verfolgen
Modul 3Der aktive Patient im Gespräch mit Behandlern: Kommunikative Fertigkeiten des Patienten
Modul 4Was können Sie aus der Schulung mitnehmen? Abschluss und Resümee
Dauer 60 Minuten pro Modul
Teilnehmerzahl Maximal 15 Personen
Gruppe Geschlossene Gruppe (Empfehlung)
Leitung Psychologe, Therapeut oder Arzt
Methoden Vortrag, Diskussion, Partnerarbeit, Rollenspiel
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Farin-Glattacker – Patient-Behandler-Kommunikation Mai 2013 Folie Nr. 43
Es folgen Originalfolien aus dem Schulungsmodul …..
Aktiv im Gespräch: VFB
Folie 3.44
Vorbereiten auf das Gespräch
Fragen stellen
Berichten von eigenen Meinungen, Befürchtungen, Wahrnehmungen
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Aktiv im Gespräch: VFB
Folie 3.45
Vorbereiten auf das Gespräch
Fragen stellen
Berichten von eigenen Meinungen, Befürchtungen,
Wahrnehmungen
V = Vorbereiten auf das Gespräch
Folie 3.46
• Überlegen Sie, was Sie mit dem Gespräch erreichen möchten
− Was möchte ich wissen?
− Was möchte ich dem Behandler sagen?
− Was soll hinterher anders sein?
− Inwieweit möchte ich in die Behandlungsplanung mit einbezogen werden?
• Fragen, die man hat, vorher aufschreiben
− Markieren Sie die für Sie wichtigsten Fragen
− Die Fragen dann im Gespräch gemeinsam durchgehen
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V = Vorbereiten auf das Gespräch
Folie 3.47
• Neue Beschwerden und Probleme so genau wie möglich
aufschreiben
− Was hat sich seit dem letzten Gespräch verändert? (z.B.
Schmerzen, Medikamente, Gefühle, Alltagsprobleme)
• Nehmen Sie auch zum Gespräch ruhig etwas zum Schreiben
mit, dann können Sie das Wichtigste notieren.
Aktiv im Gespräch: VFB
Folie 3.48
Vorbereiten auf das Gespräch
Fragen stellen
Berichten von eigenen Meinungen, Befürchtungen,
Wahrnehmungen
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F = Fragen stellen
Folie 3.49
• Inhalte der Fragen individuell verschieden, z.B.
− Ursachen der eigenen Erkrankung
− Beeinflussung der Erkrankung durch eigenes Verhalten
− Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten
− Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
− Nutzen einzelner therapeutischer Übungen
− Anwendbarkeit von in der Reha gelernten Übungen zu Hause
− Wie geht es nach der Reha weiter (Nachsorge)?
− Informationsmöglichkeiten zur eigenen Erkrankung
− Selbsthilfegruppen
F = Fragen stellen
Folie 3.50
• Prüfen Sie, ob Sie das, was der Behandler gesagt hat, auch
wirklich richtig verstanden haben!
− „Ich habe verstanden, dass ich diese Übung auch zu Hause
alleine machen kann, am besten einmal täglich. Stimmt das
so?“
• Stellen Sie Rückfragen, wenn Sie etwas nicht verstanden
haben oder Ihnen Fachbegriffe unbekannt sind!
− „Was ist denn eigentlich mit „Selbstmanagement“ genau
gemeint?“ Was bedeutet „Osteoporose“?
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Farin-Glattacker – Patient-Behandler-Kommunikation Mai 2013 Folie Nr. 51
Wissenschaftliche Bewertung der Schulung „Aktiv in der Reha“
• Januar – Aug. 2013 Durchführung der Schulung in 6 Reha-Kliniken bundesweit
• Ziel: ca. 200 Teilnehmer/innen
• begleitende wissenschaftliche Studie
• Ziel: Nach der Studie Optimierung der Schulung und anschließend Anwendung im Versorgungs-alltag
• ab Herbst 2013 Anwendung des Kommunikations-moduls bei Selbsthilfegruppen
Folie Nr. 52
Vielen Dank an die teilnehmenden Patient/innen
und Kliniken:Breisgau-Klinik (Bad Krozingen), Hedon Klinik (Lingen),
MediClin Klinik am Brunnenberg (Bad Elster), MEDIAN Klinik Bad Sülze (Bad Sülze), Orthopädische Klinik „Kurköln“ (Bad
Neuenahr), Paracelsus Klinik an der Gande (Bad Gandersheim), RehaKlinikum Bad Säckingen GmbH (Bad
Säckingen), Salze Klinik (Bad Salzdetfurth)
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Folie Nr. 53
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Bildnachweise:
Folie 2, 6, 53: ©iStockphoto.com/Cginspiration, Folie 12, 27: ©iStockphoto.com/Anatoly
Kontakt:Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker
Mail [email protected]