Versuche mit Gix zur Bekämpfung von Fliegen und Mücken

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74 K. Mayer und K. Strenzke: Versuche mit Gix zur Bek~impfung yon Fliegen und Miicken 3. Manche Arten sind w,ih:lerisch in ihrer Nahrtmg, falls sie Idie bqt6glichkeit haben, manche wieder nicht. 4. Am ersten Tag nach ,dem Ausflug aus der Puppe nehmen sie kei.ne Nahrung zu sich. 5, Unter den kiinstlichen Nahrungsmitteln bevorzt~gen sie in ,den meisten Fallen den dem natiirlichen Honigtau am n~ichsten stehen, den Salt, ,den aus gew~issertem H,o,ni~ghergestellten Honigtau. 6. Weder die M/innchen noch die Weibchen nehmen nach der Begattung Nahrur~g zu sich; denn sie sterben nach der Begattung bzw. die Weibchen nach der Eiablage i.n kurzer Zeit ab. 7. Nebst der Ern/ihrung beeinfiuBt auch die Temperatur die Lebensdauer der Schlupf- wespen. 8. Bei niedriger Temperatur vertragen die Schlupfwespen den Hunger besser als bei h6herer Temperatur. Versnche rail Gix znr Beltiimphmll uon Fliegen und Mticken Von Karl M a y e r, Rostock und Karl S t r e n z k e, P16n i. H. Mit der Entdeckung der biologischen Wirk- samkeit des Dichlor-diphenyl-trichlormethyl- methans und des Hexachlor-cyclohexans ist die Bek/impfung sch~idlicher Insekten in ein neues Stadium getreten. Diese Verbindun,gen eignen sich zur Herstellung yon Bek~impfungsmitteln, die dem Begrfff des Ideal-Insektizides sehr nah,e kommen. Neben diesen Kontaktinsekti- ziden, die in den letzten Jahren dutch zahl- reiche Publikationen n/iher bekannt wurden, linden wir auch eine Reihe ~ihnlicher Verbin- dungen yon hervorragenlder Kontaktwirkur~g, die abet nicht in dem gleichen Mat3e Beach- tung fanden. Zu iihnen geh6rt auch das Di- flour-diphenyl-trichlor-methyl-methan, kurz DFDT genannt, dessen Toxizit~it fiir h6here Lebewesen nach R i e m s c h n e id e r*) nicht grSt3er al's beim DDT ist, obwohl seine Kon- taktwirkung und Initialtoxizit/it erheblich gr6t3er ist. Im folgen,den soil ein kurzer Cber- lolick iiberVersuche mit demPr/iparat G i x**) gegeben werden, das in die Gruppe der DFDT-Mittel zu rechnen ist. Die Unter- suchungen, ii:ber .4ie hier kurz berichtet wi~rd, wurden yon uns in den Jahren 1942--1944 zur Priifung des Pr/iparates hinsichtlich seiner Eig- nung als Mficken- und. Fliegenbek/impfungs- mittel durchgefiib;rt. In Laboratoriumsversuchen sollte zun/ichst die toxische Wirkung auf Dipteren gepriift werden. Hier,bei zeigten sich sehr empfindlich die S t e c h m ii c k e n Anopheles maculipen- his, A~des aegypti und Culex pipiens. Weni- *) D~. R. R i e m s c h n e i d e r 1947: Zur Kennt- his der Kontakt-Insektizide Pharmazie 2. Beih. 1. Erg. Bd. **) Dr. G. Finger, 1944: ,,Forschungen und Fortschritte in der Bek~impfung der tierischen Krankheitsfibertr~iger" in-Zeitschr, f. hyg. Zool. 1936 Heft 1 p. 1. ger empfir~d'lich sind ,die F 1 i e g e n Alusca do- mestica, Stomoxys calcitrans, Drosophila fu- nebris (?) und Fannia sp. Aul3er Dipteren er- wies sich in den Versuchen als sehr empfind- lich die K fi c h e n s c h a b e Blatta orientalis so:wie F16he einer leider nicht n~iher bestimm- ten Art der Gattung Ctenocephalus, die fas~ empfindlicher noch als Culiciden waren. In wenigen orientierendenVersuchen zeigten sich der K o r n k ~i f e r Calandra granaria sowie M ilb e n (Gamasiden und Trombidiiden) verschiedener -Arten unempfindlich. In Freilandversuchen, die in Malchow durch- gefiihrt wurden, wurden noch Vertreter folgender Dipteren-Familien mit Gix erfolg- reich bek~impft: dVlusciden, Borboriden, Sep- siden, Phoriden, Stratiomyiden und Sciariden. In den bei Brindisi ~durchgeftihrten Zeltver- suchen waren in der Au~sbeute a~bget6teter In- sekten am h/iufigsten vertreten Dipteren, dar- unter Culiciden und Phlebotomen, h~iufig Coleopteren, in geringerer Menge Hymenop- teren, Arachniden, Alyriapoden, Dermapteren und Lepidopteren. Das Pr~iparat erwies sich demnach als toxisch ffir eine groi3e Zahl auch hygienisch bedeutsamer Insekten. In den weiteren Untersuchungen mui3te nun festgestellt werden, in welcher Zeit die mit dem Pr/iparat in Beri~b..:rung kommerrden Dipteren eine zum Tode fiihrende Sch~i.digung erlitten. Hierbei zeigte es sich, dab Anophelen bereits absterben, wenn sie etwa 10--11 Se- kunden iiber eine mit Gix impr/ignierte Fl,iche laufen. Die Fliegen werd,en unter den glei- chen Verh/iltnissen im Mittel nach 15 Sekun- den total gesch~i, di, gt. Der Tod tritt nicht so- fort ein, er wird erst nach 2--11 Stunden beob- achtet. Hierbei zeigte das Pr~iparat eine aus- gesprochene Kontaktwirkung. Bei Versuchen in geschlossenen Gef/iBen, in denen die Flie-

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74 K. Mayer und K. Strenzke: Versuche mit Gix zur Bek~impfung yon Fliegen und Miicken

3. Manche Arten sind w,ih:lerisch in ihrer Nahrtmg, falls sie Idie bqt6glichkeit haben, manche wieder nicht.

4. Am ersten Tag nach ,dem Ausflug aus der Puppe nehmen sie kei.ne Nahrung zu sich.

5, Unter den kiinstlichen Nahrungsmitteln bevorzt~gen sie in ,den meisten Fallen den dem natiirlichen Honigtau am n~ichsten stehen, den Salt, ,den aus gew~issertem H,o,ni~g hergestellten Honigtau.

6. Weder die M/innchen noch die Weibchen nehmen nach der Begattung Nahrur~g zu sich; denn sie sterben nach der Begattung bzw. die Weibchen nach der Eiablage i.n kurzer Zeit ab.

7. Nebst der Ern/ihrung beeinfiuBt auch die Temperatur die Lebensdauer der Schlupf- wespen.

8. Bei niedriger Temperatur vertragen die Schlupfwespen den Hunger besser als bei h6herer Temperatur.

Versnche rail Gix znr Beltiimphmll u o n Fliegen und Mticken Von Karl M a y e r , Rostock und Karl S t r e n z k e, P16n i. H.

Mit der Entdeckung der biologischen Wirk- samkeit des Dichlor-diphenyl-trichlormethyl- methans und des Hexachlor-cyclohexans ist die Bek/impfung sch~idlicher Insekten in ein neues Stadium getreten. Diese Verbindun,gen eignen sich zur Herstellung yon Bek~impfungsmitteln, die dem Begrfff des Ideal-Insektizides sehr nah,e kommen. Neben diesen Kontaktinsekti- ziden, die in den letzten Jahren dutch zahl- reiche Publikationen n/iher bekannt wurden, linden wir auch eine Reihe ~ihnlicher Verbin- dungen yon hervorragenlder Kontaktwirkur~g, die abet nicht in dem gleichen Mat3e Beach- tung fanden. Zu iihnen geh6rt auch das Di- flour-diphenyl-trichlor-methyl-methan, kurz DFDT genannt, dessen Toxizit~it fiir h6here Lebewesen nach R i e m s c h n e i d e r*) nicht grSt3er al's beim D D T ist, obwohl seine Kon- taktwirkung und Initialtoxizit/it erheblich gr6t3er ist. Im folgen,den soil ein kurzer Cber- lolick iiberVersuche mit demPr/iparat G i x**) gegeben werden, das in die Gruppe der DFDT-Mittel zu rechnen ist. Die Unter- suchungen, ii:ber .4ie hier kurz berichtet wi~rd, wurden yon uns in den Jahren 1942--1944 zur Priifung des Pr/iparates hinsichtlich seiner Eig- nung als Mficken- und. Fliegenbek/impfungs- mittel durchgefiib;rt.

In Laboratoriumsversuchen sollte zun/ichst die toxische Wirkung auf Dipteren gepriift werden. Hier,bei zeigten sich sehr empfindlich die S t e c h m ii c k e n Anopheles maculipen- his, A~des aegypti und Culex pipiens. Weni-

*) D~. R. R i e m s c h n e i d e r 1947: Zur Kennt- his der Kontakt-Insektizide Pharmazie 2. Beih. 1. Erg. Bd.

**) Dr. G. F i n g e r , 1944: ,,Forschungen und Fortschritte in der Bek~impfung der tierischen Krankheitsfibertr~iger" in-Zeitschr, f. hyg. Zool. 1936 Heft 1 p. 1.

ger empfir~d'lich sind ,die F 1 i e g e n Alusca do- mestica, Stomoxys calcitrans, Drosophila fu- nebris (?) und Fannia sp. Aul3er Dipteren er- wies sich in den Versuchen als sehr empfind- lich die K fi c h e n s c h a b e Blatta orientalis so:wie F16he einer leider nicht n~iher bestimm- ten Art der Gat tung Ctenocephalus, die fas~ empfindlicher noch als Culiciden waren. In wenigen orientierendenVersuchen zeigten sich der K o r n k ~i f e r Calandra granaria sowie M i lb e n (Gamasiden und Trombidiiden) verschiedener -Arten unempfindlich. In Freilandversuchen, die in Malchow durch- gefiihrt wurden, wurden noch Vertreter folgender Dipteren-Familien mit Gix erfolg- reich bek~impft: dVlusciden, Borboriden, Sep- siden, Phoriden, Stratiomyiden und Sciariden. In den bei Brindisi ~durchgeftihrten Zeltver- suchen waren in der Au~sbeute a~bget6teter In- sekten am h/iufigsten vertreten Dipteren, dar- unter Culiciden und Phlebotomen, h~iufig Coleopteren, in geringerer Menge Hymenop- teren, Arachniden, Alyriapoden, Dermapteren und Lepidopteren. Das Pr~iparat erwies sich demnach als toxisch ffir eine groi3e Zahl auch hygienisch bedeutsamer Insekten.

In den weiteren Untersuchungen mui3te nun festgestellt werden, in welcher Zeit die mit dem Pr/iparat in Beri~b..:rung kommerrden Dipteren eine zum Tode fiihrende Sch~i.digung erlitten. Hierbei zeigte es sich, dab Anophelen bereits absterben, wenn sie etwa 10--11 Se- kunden iiber eine mit Gix impr/ignierte Fl,iche laufen. Die Fliegen werd, en unter den glei- chen Verh/iltnissen im Mittel nach 15 Sekun- den total gesch~i, di, gt. Der Tod tritt nicht so- fort ein, er wird erst nach 2--11 Stunden beob- achtet. Hierbei zeigte das Pr~iparat eine aus- gesprochene Kontaktwirkung. Bei Versuchen in geschlossenen Gef/iBen, in denen die Flie-

K. Mayer und K. St~enzke: ~ersuche mit Gix zhr Bek~impfung yon Fliegen und Mi2r "/5

gen von den impr~ignierten Stoffteilen durch Gazew/inde getrennt waren, so dab eine Be- riihrung ausgeschaltet wurde, trat nach 6 Stun- den eine Sch/idigung ein, d;ie sp/iter zur~ Tode fiihrte. Auch zeigten alle Versuche, ,die in geschlossenen Gef~iBen durchgcfiihrt wurden, stets eine frtiher eintretenlde Wirkung als ent-

'sprechende Versuche in Gazek/ifigen; damit war erwiesen, dab sich Teile des Pr~iparates verfliichtigen, die ihre ir/sektizi,de Wirkung beibehalten.

Die PriifurLg des Pr~iparates als SpriLhmittel erfolgte unter Verwen,dung einer 3 %igen Emulsion. Hierbei, waarde ,der zur Behandlung kommende Raum mit einem ccm je cbm aus- gespriiht. S~imtliche 2Vlusciden und Droso- philiden lagen bereits nach einer Stunde ge- sch~idigt am Boden. Nach 17 Stunden waren alle Fliegen tot. Das Pr~iparat erreichte so die Wirkung bekannter Kontaktmittel. Fiir die praktische Anwendung ist jedoch die Ver- wendung von 2 ccm, je cbm zu empfehlen.

Bei diesen Versuchen wurde nun eine Wir- kung beobachtet, wie sie bisher nur beim Ge- sarol beobachtet wurde. Die W~n.de des be- handelven Raumes behielten ihre toxtsche Wirkung auf Fliegen und Miicken fiir l~ingere Zeit bei, so ,dat3 der Raum ftir neue Versuche nicht meh.r beautzt werd,en kormte. .Fl i t ,die praktische Anwer~dun, g war es von Bodeutung, die Zeit festzustellen, nach der .die Raum- fl,ichen ihre :insektizi,den Eigensch:aften verlie- ren wfirden. Hierbei zeigte sich nun eine starke Abh/ingigkeit der Wirkung von der Saugf/ihgkeit der behandelten Fl~iche und der Raumtemperatur. Fiir die toxische Wirkung war nicht so sehr die angewandte Konzentra- tion als' vielmehr die tats~ich~ich vorhan~d~ene Mtttelmenge je F1/icheneinheit von Bedeutu'rtg. Bei htiherer Saugf~ihigkeit der Unterl~a,ge 'dringt das Pr/iparat tiefer in diese ein, so dab die Mittelmenge je F1/icheneinheit an der fi~r den Kontakt in Frage kommenden Fl~iche ,geringer wird. Dies erwiesen Versuche m~t verschieden starken Zellstofflagen. W/ihrend ein Zel}stoff- bogen, der mit Gix b espriiht wurde, Anophe- ten restlos abt6tete, zeigte ei,n mit der gleichen Konzentration behandelter Zellstoffblock ge- ringere toxische Wirkung. Die hohe Saug- f/ihigkeit hatte ~die Emulsion unwi'rksam ge- macht. Bei Glasplatten ist dal~er stets eine st~irkere Wirkung zu ervcarten. In einem wei- teren Versuch wurden Glasplatten, Hol.z- und Eternitpiatt mit 0,1 und 0,5 %igen t~nmlsi~- r~en behandelt. W~ihrend Glas seiaae toxische Wirkung behielt, liet3 die VJirkung auf Holz

bei 0,1%igen un,d auf Eternit s ogar bei 0,5 %igen Emulsionen nach. Durch Zus~itze yon Kalkmilch wurde in allen Versuchen mit por~Ssem Mater}a[ eine h6here Wirkung er- zielt als mit reinen Emulsionen, da die Kalk- milch das Eindrkngen des Pr~i.parates in tiefere Lagen anscheinend verhindert. Zugleich wirkt di,e KalEmi.lch auch hernmend auf die Ver- fliichtigung des t~r~iparates ein, da Glasplatten mit 100 ccm je qm einer 0,1%igen Emulsion behar~delt, ihre \Virkung nach 3 Monaten ver- loren, w~ihrend .sie bei Zusatz von Kalkmilch im Verh~iltnis 1 : 6 noch nach 3 /V~or~aten un- ver/indert blieb.

Bei der Ian,pr/ignierung yon Textili.en, z. B. Zeltbahnstoff, ist die Saugf/ihigkeit von unter- geordneter Bedeutung. Die Tiefe des Eindrin- gen,s .des Pr/iparates ist hier yon der St~irke und Beschaffenheit des Webfadens abh/ingig, der in den meisten FMlen ganz als Kontakt- fl/iche zur Wirkung kommt, da die Insekten mit ihren feinen Krallen in alas Gewebe bin-

�9 eirtgreffen kfinnen. Mit 20 %igen Emulsiorten behan.delte ZeltbaFmstoffe liet3en nach 5 brto - nate langem Liegen keine Beeintr~ichtigung der .toxischen Wirkurtg erkennen. Die zur Im- pr~ignierung benutzte Fliissigkeitsmenge je qm betrug im Mit~el 300 ccm. Die Konzen- tration wurde hier so hoch gew~ihlt, um eine n~6glichst ausgiebige Dauerwirkung zu er- zielen.

Auch die Temperatur hatte einen erheb- lichen EinfluB auf die Wirkungsdauer des Gix. Mehrere Platten wurden mit der glei- chen Konzentration und Mittelmer~ge behan- delt. Ein TeiI wurde 44 Stunden bei eiaaer Temperatur von 8,5 ~ C, der Rest bei 20 ~ C aufbewahrt. Es zeigte sich, dai3 bei ,den erste- ren die Tiere na.ch 30 Minuten, bei den ande- ren hingegen nach 60 Minuten abstarben. Bei dicht aufeinar~der liegenden Platten, .die erh6h,- ten Temperaturen ausgesetzt wurden, konnte ein derartiges Schwinden tier toxischen Wir- kung nicht beohachtet werden. In einem wei- teren Versuch wurden mit einer 0,1%igen Emulsion bespriihte Platten nach 16 Stunden vSllig unwirksam, w~ihrer~d Platten, .die mit einer 0,5 %igen Emulsion behandelt waren, nur wenig an ihrer W'irksamkeit eingebiiBt hatten. Sie ver[oren erst nach 40 Stun/d.en ihre Wirkung. Die Versuche zeigten, daft bei einer Steigerurtg ,der Temperaturen ~lie Ver- fliichtigung des Pr/iparates zunimmt, welche die Wirkung beeintr~chtigt. Je gr6Ber daher die Pr/iparatmenge je F1/icheneinheit ist, umso l~inger h/ilt die toxi'sche 7~r an.

76 Prof. Dr. H. Marcus: Eine neue Theorie fiber cl~ Atmung der !nsekten

Die Haltbarkeit fertig hergesteUter Spritz- 16sun.gen sdaeint in unserem Klima unbe- grenzt zu sein. 0,1-un.d 0,5% ige Gixemulsio- hen behielten im Labor noda nada 6 Monaten ihre Wirksamkeit unveriindert bei.

Neben diesen Faktoren, die die Wirkung des Pr~iparates beeintriidatigen, zeigte sich auda eine versdaiedene Wirkung bei 2 Gix- proben, die wahrsdaeinlich auf )knderung icfes L6sungsmittels zuriickzufiihren ist. Sdaon im physikalischen Verhalten untersda,eiden sich die Froben deutlida. So war die Emulgier- barkeit, Best~indigkeit der artgesetzten Em~tl- sionen urrd Farbe derselben- sehr untersdaiec[- lida. In Versudaen mit der gleidaen Konzen- tration, gleidaer Mittelmenge und bei gleidaer Temperatur betrug die Wirkungsdauer bis zur Flugunflihigkeit s/imtlidaer Miicken 35 Minu- ten bei der Probe A und 60 Minuten bei der Pr(~be B. Nach Lagerur~g ~er Platten v.on einem Monat wurden bei der gleidaen Eiaa- wirkungszeit durda A 75 %, durch B c[agegen nur 35 % der Tiere abget6tet.

Die Freilan~dversuche best~itigen die ira La- bor gewonnenen Ergebnisse; So behielten An- strida~ mit Kalkl.~emisda, die in St,illen eines Berliner Vorortes gepriift wurden, etwa. 7 Wodaen flare Vc'irkung bei Verwendurtg einer 1%igen, 4 Wochen bei einer 0,5 %igela und etwa 2 Wodaen bei einer 0,1%~gen E, mulsion~ Im Mittelmeerraum hatte ein Anstrida i,m Kalkgemisda .bei Verwendung einer 1%igen Emulsion 7 bis 10 Tage Wirkung auf SteinwSnden, bei Holzw~inden dagegen nur 3 bis 4 Tage. Kolzelte, die mit G~x im- pr~igniert waren, verloren bei Verwendung einer 2,5%igen Emulsion nach 36 Tagen er-

hcblich an Wirkung gegeniiber 5- und 10%igen Emulsionen. Die Tempera~ren lagen hierbei zwisdaen 28 und 38 ~ C w~ihrend der Priifungszeit. Eine Priifung des Gix zur Bek~ianpfung derAnopheles-Larven war nur als Spriihmittel m6glich. Sie wurde im Ver- gleida mit Gesarol durchgefiihrt. Hierzu wur- den Emulsionen verwandt, die I g Gix crier' Gesaro,1, 3 ccan Emulgator und 5 ccm O1 bei Gix, bet Gesarol 3 ccm und 2 ccm Benzol als I./Ssungsmittel enthielt.en. Die A.btiStung er- folgte erst nada l~ingerer Zeit als bei, Sdawein- furtergriin. Sie erreidat dessen Wirkung erst bei Verwendung der doppelten Menge und dann erst nada 24 Stunden. Im Staubgemisda f/illt die Wirktmg noda mehr ab. Im Misdaur~gsverh/iltnis 1 :50 iiberlebten stets Larven der,jfirLgeren Stadien. Als wiisserige Suspension versagte es in der fiir Sdawein- [urtergriJn benutzten Konzentration.

Das Pr~ip,arat Gix ist als Anstreida-, Slgriih- und Impriignierungsmittel .zur Bek/impfung l~istiger Ir~sekten, ins,besondere yon Fliegen und MiJcken mit bestem Erfolg zu verwen, den. In Fieberstati~)nen ist neben ,der Raum~behar~d- lung auda stets fiir die Anbringtmg eines medaanisdaen Sdautzes Sorge ztt tragen, da die Gixbehandlung natiirlida rtidat den Nadaflttg verhindern kann. ES d'iJrfte sida besonders gut zur Behan!dlung der Winterquartiere von Cu- }ici, den in miickenv.erseudaten Gebieten ei~g- nen. Vergleidaende Untersudaungen yon Gix und Gesarot lassen erkennen, dat3 Gesarol langsamer als Gix wirkt. Dagegen wird Ge- sarol erst bei h6heren Temperaturen und we- serLt}ich spiiter als Gix unwirksam. Eine ein- geher~de Darstellung d.er Untersudaungen soll noch an artderem Ort erfolgen.

Eine neue Theorie iiber die Atmuug der Inselden Prof. Dr. Harry Marcus, Codaabamba 554 (Bolivien).

Es ist zweifellos widatig bei der Bek~imp- fung von Sda~idlingen, ihre Anatomie und Biologie zu kennen und daher diJrfte es fiir die Leser dieser Zeitsdarift yon Interesse sein, wenn ida die in spanisdaer Sprache ersdaiene- nen Arbeiten iiber die Atmung der Insekten kurz referiere. Die neue Auffassung besteht im wesentlichen darin, dab eine anatomisdae und daher natiirlida auda physiologische Tren- nung in derVersorgung yon Sauerstoff und der Abgabe yon Kohlens~iure vorhanden ist. Das Tradaeensystem kann nicht gleidazeitig frische

Luft den Geweben zufiihren und Kohlens/iure abgeben, ebensowenig wie e i n RiShrensystem Trinkwasser liefern und als Kloake dienen kann. Bei den S/iugetieren ventil~ert die Lunge die Luft nur bis zum Blutgef~iBsystem, w/ih- ren..d bei Insekten die Tracheen den Sauerstoff bis zur Zelle leiten. Das Blut der S/iugeti,ere transportiert den S~uerstoff gebunden durch die Erythr0cyten, getrennt v o n d e r Kohlen- s~iure ~m Plasma. Nada meiner Uberzeugtmg dient alas Tradaeensystem bei Insekten aus- schlieBtich der Sauerstoffversorgung, w~ihrend