Verzeichnis "Bibliothek historischer Denkwürdigkeiten" Herbst 2016

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Herbst 2016 bibliothek historischer denkwürdig- keiten alcorde verlag

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Herbst 2016

bibliothekhistorischerdenkwürdig­

keiten

alcorde verlag

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Erasmus von Rotterdam – ein Mahner in Zeiten von Uneinigkeit und Krieg

K rieg und Frieden – dieses Thema hat Erasmus von Rotterdam (1466–1536) im Verlauf seines Lebens immer wieder in seinen Schriften be-schäftigt. Erstaunlich daran ist: Sie klingen gerade heute – in Zeiten

immer wieder aufbrechender und scheinbar sinnloser Kriege – genau so aktuell wie vor 500 Jahren:

» Der Krieg wird aus dem Krieg erzeugt, aus einem Scheinkrieg entsteht ein offener,

aus einem winzigen der gewaltigste, und es wird vollends klar werden,

welch großer Wahnsinn es ist, mit so viel Tumult, so viel Strapazen, solch großem

Kostenaufwand, unter höchster Gefahr und so vielen Ver lusten Krieg zu veranstalten,

obwohl um ein viel Geringeres die Eintracht erkauft werden könnte. «

Erasmus schrieb diese Schriften in einer Zeit, als innerhalb der christlichen Natio-nen die großen Herrscherhäuser um die Vorherrschaft in Europa kämpften. Man intrigierte in »unchristlicher Zwietracht« gegeneinander und schmiedete Bünd-nisse, nur um sie gleich wieder zu brechen. Selbst die »heidnischen Barbaren«, die Türken, waren in diesem System machtpolitischer Interessen ein willkomme-ner Bündnispartner, auch wenn man sah, dass gerade von ihnen die größte Ge-fahr für das christliche Abendland ausging.

Wie aktuell seine Friedensschriften heute anmuten, wird deutlich angesichts seiner Beschreibung der damaligen Verhältnisse, seiner Sorge um die Zwie-tracht innerhalb der Christenheit und um die himmelschreiende Missachtung aller christlichen Werte im Umgang miteinander. Leicht fühlt man sich dabei an den gegenwärtigen Zustand innerhalb der Europäischen Union erinnert und an deren Bündnis mit einem eher ungeliebten Partner, der Türkei, mit deren Hilfe man innereuropäische Probleme zu lösen hofft.

» Die moralische Schwäche der Christenheit, deren Uneinigkeit, Ehrgeiz und Treulosigkeit haben schon immer zu den schreck-

lichsten Niederlagen für Christen geführt. «

In diesem Band sind die wichtigsten Friedensschriften des Erasmus versam-melt, darunter der erstmals ins Deutsche übersetzte »Ratschlag über den Krieg gegen die Türken«, den er vor allem als Aufruf zur Einigkeit innerhalb der christlichen Nationen verstand.

www.alcorde.de | [email protected] | Tel. +49 (0)201–840 7872 | Fax: +49 (0)201–843 79 198

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Erscheint im Herbst 2016

ERASMUS VON ROTTERDAMÜBER DEN FRIEDEN

Eingeführt und kommentiert von Theo StammenHerausgegeben von Wolfgang F. Stammler

ca. 340 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen Leinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchen

EUR ca. 36,00, ISBN 978-3-939973-72-0

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Erscheint im Herbst 2016

ERASMUS VON ROTTERDAMÜBER DEN FRIEDEN

Eingeführt und kommentiert von Theo StammenHerausgegeben von Wolfgang F. Stammler

ca. 340 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen Leinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchen

EUR ca. 36,00, ISBN 978-3-939973-72-0

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700 Jahre Karl IV. – ein europäisches Phänomen1316 –2016

An diesem Kaiser schieden sich über Jahrhunderte hinweg die Geister. Seine Feinde nannten ihn einen würdelosen Ränkeschmied und un-ehrenhaften Geschäftemacher, eitel und ausschließlich an der Erweite-

rung seiner Hausmacht interessiert. Seine Befürworter hingegen schätzten ihn als den bedeutendsten deutschen Herrscher des Spätmittelalters.

Wer war dieser Kaiser, den die einen als den »Tschechen«, die anderen als den »ersten Europäer« auf dem Kaiserthron bezeichneten?

Nur wenige Herrschergestalten des deut-schen Mittelalters haben in der jüngsten Vergangenheit ein so breites Inter esse ge-funden wie Kaiser Karl IV. (1316–1378). Bis heute ringt die Geschichtswissenschaft um eine angemessene Würdigung des Bil-des und der Leistungen dieses Herrschers, der in seiner mehr als 30-jährigen Regie-rungszeit nicht nur die Verfassung und die Politik des ersten deutschen Reiches bis zu dessen Ende 1806 entscheidend bestimmt, sondern auch die europäische Kultur zu einem neuen Höhepunkt geführt hat.

Die erste Selbstdarstellung eines mittelalterlichen deutschen Herrschers

Von Karl IV. sind nur wenige Quellen überliefert, in denen er über sich und die Motive seines Handelns Auskunft gibt. Umso größere Aufmerksamkeit ver-dient deshalb ein Zeugnis, das nach Art und Inhalt einzigartig vor uns steht: die Autobiographie Karls IV. Sie ist die erste Selbstdarstellung eines mittelalter-lichen deutschen Herrschers.

Welche Absicht verfolgte Karl IV. mit dieser Selbstdarstellung? Schrieb er sie am Ende seines Lebens, gewissermaßen als Ertrag politischer Erfahrungen? Oder zu irgendeinem früheren Zeitpunkt inmitten seiner politischen Tages-arbeit? Oder stand sie am Beginn seiner Regierungstätigkeit?

Die Antwort darauf gibt der Freiburger Historiker Eugen Hillenbrand, der Karls höchst umstrittener Wahl 1346 zum Rex Romanorum in Frankfurt eine zentrale Bedeutung für die Abfassung der Autobiogaphie zuweist und sie als eine politische Propagandaschrift interpretiert, in der Karl um die allgemeine Anerkennung einer neuen königlichen Politik wirbt.

Lieferbar

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DIE AUTOBIOGRAPHIE KARLS IV.VITA CAROLI QUARTI

Eingeführt, übersetzt und kommentiert von Eugen Hillenbrand

Herausgegeben von Wolfgang F. Stammler

308 Seiten mit 52 farbigen Abbildungen Leinenband mit Schutzumschlag

und zwei LesebändchenEUR 36,00, ISBN 978-3-939973-66-9

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

KARL IV. IN PRAG UND NÜRNBERG

Gemeinsame Landesausstellung des Freistaats Bayern und der Tschechischen Republik anlässlich des 700. Ge-burtstags Karls IV.

Die Ausstellung präsentiert Aspekte seiner Lebens- und Regierungszeit im Spiegel des wechselvollen 14. Jahr-hunderts. Sie bietet eine kritische Würdigung seiner Herrscherpersönlichkeit, seines Herrschaftskonzepts, seiner Bedeutung für die Residenzstädte Prag und Nürn-berg sowie seiner künstlerischen Repräsentation. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Rezeption Karls IV. auf böhmischer und deutscher Seite, die bis heute jeweils sehr unterschiedliche Sichtweisen zeigt.

14.05.2016 – 25.09.2016 Wallenstein-Reithalle, Prag20.10.2016 – 05.03.2017 Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Die großen Ausstellungen zum 700. Geburtstag Kaiser Karls IV.

KARL IV.EIN KAISER IN BRANDENBURG

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenbur-gisch-Preußischen Geschichte zum 700. Ge-burtstag von Karl IV.

Im Jahr 2016 wird der 700. Geburtstag Karls IV. begangen. Aus diesem Anlass richtet das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte mit zahlreichen Partnern in Brandenburg und in Nachbarländern eine umfassende Schau über das Wirken des böhmischen Königs und deut-schen Kaisers Karl IV. (1316–1378) in Branden-burg aus.

16.09.2016 – 15.01.2017 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Schloßstraße 12, 14467 Potsdam

www.alcorde.de | [email protected] | Tel. +49 (0)201–840 7872 | Fax: +49 (0)201–843 79 198

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KARL IV. IN PRAG UND NÜRNBERG

Gemeinsame Landesausstellung des Freistaats Bayern und der Tschechischen Republik anlässlich des 700. Ge-burtstags Karls IV.

Die Ausstellung präsentiert Aspekte seiner Lebens- und Regierungszeit im Spiegel des wechselvollen 14. Jahr-hunderts. Sie bietet eine kritische Würdigung seiner Herrscherpersönlichkeit, seines Herrschaftskonzepts, seiner Bedeutung für die Residenzstädte Prag und Nürn-berg sowie seiner künstlerischen Repräsentation. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Rezeption Karls IV. auf böhmischer und deutscher Seite, die bis heute jeweils sehr unterschiedliche Sichtweisen zeigt.

14.05.2016 – 25.09.2016 Wallenstein-Reithalle, Prag20.10.2016 – 05.03.2017 Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Die großen Ausstellungen zum 700. Geburtstag Kaiser Karls IV.

KARL IV.EIN KAISER IN BRANDENBURG

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenbur-gisch-Preußischen Geschichte zum 700. Ge-burtstag von Karl IV.

Im Jahr 2016 wird der 700. Geburtstag Karls IV. begangen. Aus diesem Anlass richtet das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte mit zahlreichen Partnern in Brandenburg und in Nachbarländern eine umfassende Schau über das Wirken des böhmischen Königs und deut-schen Kaisers Karl IV. (1316–1378) in Branden-burg aus.

16.09.2016 – 15.01.2017 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Schloßstraße 12, 14467 Potsdam

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Da sahen wir auf dem linken Flügel des Hee-res viele Leute stehen, in weiße Gewänder geklei-det, als seien es Männer von großer Würde und Heiligkeit. Sie sprachen miteinander und richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Heer und das, was ge-schehen war. Wer aber diese ehrwürdigen Männer waren, wurde uns nicht zu fragen erlaubt noch von dem Engel erklärt.

Plötzlich waren wir wieder an unseren alten Ort zurückversetzt, während der Morgen schon graute. Da kam der Ritter Thomas von Villeneuve aus dem Bistum Lüttich, ein Kammerherr unseres Vaters, und weckte uns mit den Worten: »Herr, warum steht Ihr

nicht auf? Euer Vater sitzt schon gerüstet zu Pferd.« Da erhoben wir uns, aber wir waren erschöpft und müde wie nach den Stra-pazen einer langen Reise.

Wir antworteten ihm: »Wo sollen wir hingehen? In dieser Nacht haben wir so viel gelitten, dass wir nicht wissen, was wir tun sollen.« Da sagte er zu uns: »Herr, was gibt es?« Wir entgegneten ihm: »Der Dauphin ist tot. Und unser Vater will ein Heer

sammeln und ihm zu Hilfe ziehen, da er mit dem Grafen von Savoyen Krieg führt. Unsere Hilfe nützt ihm nichts, denn er ist tot.«

Er lachte uns damals aus. Nachdem wir aber nach Parma gekommen waren, erzählte er unse-rem Vater alles, was wir ihm gesagt hatten. Da ließ der Vater uns rufen und fragte, ob das wahr sei und wir das so gesehen hätten. Wir antworteten ihm: »Herr, seid versichert, der Dauphin ist tot.« Der Vater aber schalt uns: »Glaub’ doch nicht an Träume!«

Wir hatten aber unserem Vater und Thomas nicht alles berichtet, wie wir es gesehen hatten, sondern nur gesagt, dass der Dauphin tot sei.

Nach einigen Tagen brachte ein Bote die Nach-richt, der Dauphin sei mit seinem Heer vor eine Burg des Grafen von Savoyen gezogen und inmitten aller seiner Ritter von einem großen Pfeil aus einer Arm-brust getroffen worden. Er habe noch die Beichte abgelegt und sei nach wenigen Tagen gestorben.

Als unser Vater diese Nachricht hörte, sagte er: »Wir wundern uns sehr darüber, denn unser Sohn hat uns dessen Tod vorhergesagt.« Sowohl er als auch Thomas waren tief betroffen. Niemand aber hat danach mit ihnen über diesen Vorfall gesprochen.

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Karls TraumvisionKapitel 7 der Autobiographie Karls IV.

Damals, als wir uns in Lucca aufhielten, stiftete der Teufel üble und verderbte Leute aus der Umgebung meines Vaters an, um uns vom

rechten Weg abzubringen. Aus eigener Kraft hatte er es nicht geschafft, obwohl wir schon lange von ihm versucht worden waren. Aber durch die Hilfe der göttlichen Gnade waren wir ihm nicht unterlegen. Nun aber wurden wir von Verderbten verführt und mit den Verderbten verderbt.

Nur kurze Zeit nach uns brach unser Vater nach Parma auf. Gleichzeitig kamen wir am Sonntag, dem 15. August 1335, dem Fest Mariae Himmelfahrt, zu einem Dorf im Bistum Parma mit Namen Terenzo. In jener Nacht aber, als uns der Schlaf übermannte, hatten wir eine Erscheinung. Denn ein Engel des Herrn trat zur Linken unseres Lagers, stieß uns in die Seite und sprach: »Steh auf und folge uns!« Wir antworteten im Geist: »Herr, ich weiß weder, wo-hin, noch wie ich mit Euch gehen soll.« Und er nahm uns vorn an den Haaren und trug uns mit sich durch die Lüfte, bis wir uns über einem großen Reiterheer befanden, das kampfbereit vor einer Burg stand. Er hielt uns über dem Heer in der Luft und sprach: »Gib acht und schau hin!«

Und siehe, ein anderer Engel kam vom Himmel herab mit einem feurigen Schwert in der Hand. Da-mit durchbohrte er einen Menschen, der sich in-mitten des Heeres befand, und schlug ihm das Ge-schlechtsteil ab. Schwerverletzt rang dieser, noch auf dem Pferd sitzend, mit dem Tod.

Da ergriff uns der Engel wieder bei den Haaren und sprach: »Kennst du jenen, der von dem Engel durchbohrt und tödlich verwundet wurde?« Darauf antworteten wir: »Herr, ich kenne ihn nicht. Auch der Ort ist mir unbekannt.« Er sprach: »Wisse, dies ist der Dauphin von Vienne, der wegen der Sünde der Ausschweifung so von Gott durchbohrt wurde. Nehmt euch also in acht! Auch eurem Vater könnt ihr sagen, er solle sich vor solchen Sünden hüten, sonst widerfährt euch noch Schlimmeres.«

Es erfasste uns großes Mitleid mit Guigo, dem Dauphin von Vienne, dessen Großmutter die Schwes-ter unserer Großmutter war. Er selbst war der Sohn der Schwester König Karls I. von Ungarn. Wir fragten den Engel, ob Guigo vor seinem Tod noch beichten könne. Der Engel aber antwortete und sprach: »Er wird noch beichten und einige Tage leben.«

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BÜCHER VON UND ÜBER SEBASTIAN CASTELLIO:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Castellios Bronzebüste des Bildhauers François Bonnot vor der Kirche von Vandœuvres bei Genf. Über diese Büste sagte der Künstler: » Es liegt eine Liebe in seinem Blick, die allzu oft seinen damaligen Kollegen abging. Er will uns sagen, dass Gott nur ein Gott der Befreiung sein kann, nicht aber ein Gott

» Einen Menschen töten heißt nicht eine Lehre verteidigen, sondern einen Menschen töten. «

Diesen berühmt gewordenen Satz schrieb der savoyardische Humanist Sebastian Castellio 1554 in Basel, nachdem in Genf

auf Veranlassung Calvins der spanische Arzt Miguel Servet als »Ketzer« verbrannt worden war. Darf man Menschen verfolgen und töten, nur weil sie anders denken? Darf man diejenigen, die im Namen der Menschlichkeit Unrecht anprangern, an Leib und Leben bestrafen?

Immer – und gerade auch in unserer Zeit – gibt es Menschen, die aus Gewissensgründen ihre Stim-me gegen die Mächtigen erheben und dafür ver-folgt werden. Castellios Kampf gegen den über-mächtigen Genfer Reformator steht für die vielen, die machtlos gegen die Mächtigen kämpften und später als Vorbilder für Menschlichkeit in die

Geschichte eingingen.

Christ & Welt»Die Einführung erzählt ein historisches Drama, das einen nicht loslässt. In Zeiten von Fatwa und religiöser Gewalt lässt sie Castellios Geschichte unerwartet lebendig werden. Dazu ist das Buch einfach schön gemacht: gebunden, mit Leinen-einband und einem sanft nach Bittermandel-Leim duftenden Papier.«

Till Kinzel in: IFB–Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft»Ein außerordentlich sorg fältig erstellter Band, dem eine weite Verbreitung zu wünschen ist.«

Volker Reinhardt in der FAZ:»Fazit: eine wärmstens zu begrüßende Edition, der man viele Leser wünscht ...«

DAS MANIFEST DER TOLERANZStefan Zweig Sebastian Castellio und

das Manifest der ToleranzSebastian Castellio Über Ketzer und

ob man sie verfolgen soll. Bericht über den Tod Servets

Verteidigungsschrift vor dem Basler Rat am 24. November 1563

Hans R. Guggisberg Castellio und die Toleranzdebatte 1553–1555

440 Seiten mit 38 Abbildungen, Leinenband mit Schutzumschlag und

zwei LesebändchenEUR 34,00

ISBN 978-3-939973-61-4

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Beim Wettbewerb »Das historische Buch des Jahres 2014« belegt

DAS MANIFEST DER TOLERANZ den 3. Platz in der Kategorie »Denkanstöße«.

Lieferbar

der Unterwerfung. Castellio flößt Respekt ein, nicht durch sein akademisches Wissen, sondern durch seine Demut und Schwachheit. Sebastian wurde, wie der gleichnamige Heilige, von den Pfeilen seiner theologischen Gegner durchbohrt. Doch was soll’s, er ist lebendiger als sie. «

MIRJAM VAN VEENDIE FREIHEIT DES DENKENS

Sebastian Castellio – Wegbereiter der Toleranz (1515–1563)

Eine BiographieAus dem Niederländischen übersetzt von Andreas Ecke

Herausgegeben von Wolfgang F. Stammler

351 Seiten mit 60 Abbildungen Leinenband mit Schutzumschlag

und zwei LesebändchenEUR 32,00

ISBN 978-3-939973-71-3

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Lieferbar

S ebastian Castellio (1515−1563) gilt neben Eras-mus von Rotterdam als einer der großen Hu-manisten des 16. Jahrhunderts. Entschiedener

noch als Erasmus vertrat er ein Menschenbild, das an die Freiheit des Denkens und an die Vernunft des Menschen glaubte. Dass er mit dieser Überzeugung nicht zurückhielt, sondern öffentlich für sie kämpfte, sollte ihm später zum Verhängnis werden.

Seine Empörung über die Verbrennung des spani-schen Humanisten Michael Servet als »Ketzer« mach-te ihn zum wortgewaltigen Ver teidiger der Toleranz. Machtlos zwar, aber mit treffsicheren Argumenten, bot er dem mächtigen Calvin die Stirn. Dies machte ihn bei den Schweizer Reformatoren zur persona non grata. Er wurde als »Satansknecht« geächtet, mund-tot gemacht. Dennoch schrieb und wirkte er weiter: unter Pseudonym oder durch Kopien seiner Ma-nuskripte – sich stets der Gefahr bewusst, selbst als Ketzer angeklagt zu werden. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Toleranz.

» Castellios Leben war ein einziges Ringen um neue Wege des Denkens, um nie Gedachtes «

» Erst im 20. Jahrhundert wurde Castellio rehabilitiert, ja bewundert. Nun sah man ihn

als den vergessenen Helden, der für die individuelle Gewissensfreiheit eingetreten war. «

Die Amsterdamer Kirchenhistorikerin Mirjam van Veen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Zeit der Reformation, insbesondere mit Sebastian Castellio und seinem Freundeskreis. In ihrer an-schaulich lesbaren Biographie beschreibt sie Castellio als einen Anwalt der Zweifelnden gegenüber den »Beton köpfen« der Dogmatiker, als einen, der seiner Zeit weit voraus war und deshalb zum Schweigen gebracht wurde, und als einen Vorläufer der Aufklä-rung, dessen »Kunst des Zweifelns« heute aktueller ist denn je.Siegfried Schibli in der Basler Zeitung: »Ein ausnehmend schön gedrucktes Buch, das den neuesten Stand der Forschung und über das Bekann-te hinaus viele bemerkenswerte Aspekte bietet.«

www.alcorde.de | [email protected] | Tel. +49 (0)201–840 7872 | Fax: +49 (0)201–843 79 198

MIRJAM VAN VEENDIE FREIHEIT DES DENKENS

Sebastian Castellio – Wegbereiter der Toleranz (1515–1563)

Eine BiographieAus dem Niederländischen übersetzt von Andreas Ecke

Herausgegeben von Wolfgang F. Stammler

351 Seiten mit 60 Abbildungen Leinenband mit Schutzumschlag

und zwei LesebändchenEUR 32,00

ISBN 978-3-939973-71-3

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S ebastian Castellio (1515−1563) gilt neben Eras-mus von Rotterdam als einer der großen Hu-manisten des 16. Jahrhunderts. Entschiedener

noch als Erasmus vertrat er ein Menschenbild, das an die Freiheit des Denkens und an die Vernunft des Menschen glaubte. Dass er mit dieser Überzeugung nicht zurückhielt, sondern öffentlich für sie kämpfte, sollte ihm später zum Verhängnis werden.

Seine Empörung über die Verbrennung des spani-schen Humanisten Michael Servet als »Ketzer« mach-te ihn zum wortgewaltigen Ver teidiger der Toleranz. Machtlos zwar, aber mit treffsicheren Argumenten, bot er dem mächtigen Calvin die Stirn. Dies machte ihn bei den Schweizer Reformatoren zur persona non grata. Er wurde als »Satansknecht« geächtet, mund-tot gemacht. Dennoch schrieb und wirkte er weiter: unter Pseudonym oder durch Kopien seiner Ma-nuskripte – sich stets der Gefahr bewusst, selbst als Ketzer angeklagt zu werden. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Toleranz.

» Castellios Leben war ein einziges Ringen um neue Wege des Denkens, um nie Gedachtes «

» Erst im 20. Jahrhundert wurde Castellio rehabilitiert, ja bewundert. Nun sah man ihn

als den vergessenen Helden, der für die individuelle Gewissensfreiheit eingetreten war. «

Die Amsterdamer Kirchenhistorikerin Mirjam van Veen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Zeit der Reformation, insbesondere mit Sebastian Castellio und seinem Freundeskreis. In ihrer an-schaulich lesbaren Biographie beschreibt sie Castellio als einen Anwalt der Zweifelnden gegenüber den »Beton köpfen« der Dogmatiker, als einen, der seiner Zeit weit voraus war und deshalb zum Schweigen gebracht wurde, und als einen Vorläufer der Aufklä-rung, dessen »Kunst des Zweifelns« heute aktueller ist denn je.Siegfried Schibli in der Basler Zeitung: »Ein ausnehmend schön gedrucktes Buch, das den neuesten Stand der Forschung und über das Bekann-te hinaus viele bemerkenswerte Aspekte bietet.«

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SEBASTIAN CASTELLIODIE KUNST DES ZWEIFELNS

UND GLAUBENSDES NICHTWISSENS

UND WISSENSDe arte dubitandi et confidendi,

ignorandi et sciendiErstmals ins Deutsche übersetzt von

Werner StinglKommentiert und bearbeitet von

Hans-Joachim Pagel402 Seiten mit 27 Abbildungen, Leinenband mit Schutzumschlag

und zwei LesebändchenEUR 38,00

ISBN 978-3-939973-65-3

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» Ich habe dem Buch den Titel gegeben Die Kunst des Zweifelns und Glaubens, des Nichtwissens und Wissens, weil in ihm gelehrt wird, wo-ran man zweifeln und worauf man vertrauen soll, und was man nicht

zu wissen braucht und was man wissen muss.  «

Dass schon der Titel der Schrift seinen Lesern auffallen und sie interessieren oder ärgern würde, war Castellio 1563 durchaus klar.

Bewusst war ihm auch, wie revolutionär dieser Ge-danke auf seine dogmatisch zerstrittenen Zeitgenos-sen wirken musste.

Anlass für dieses Buch waren für Castellio die un-säglichen Wirren und Zerwürfnisse innerhalb der Reformation. Der Streit ging im Wesentlichen um das »richtige« Verständnis der Bibel. Dies schuf Raum für viele einander ausschließende Deutungen und führte zu strengen dogmatischen Abgrenzungen – am Ende nicht selten auch zu Hinrichtung und Tod auf dem Scheiterhaufen für Andersdenkende.

Als Heilmittel gegen diese religiöse Entmündigung des Menschen postulierte Castellio die Kunst des Zweifelns: die Fähigkeit, sich kraft eigener Vernunft aus den Fesseln dogmatischer Zwänge zu befreien und zu lernen, das zu Bezweifelnde von dem zu Glaubenden und das zu Wissende von dem zu wis-sen nicht Notwendigen zu unterscheiden und am Ende zu der einem jeden Menschen innewohnenden Wahrheit zu gelangen.

Dieses Buch gilt als das heimliche Hauptwerk, die summa summarum von Castellios Denken und Schaf-fen. Er schrieb es 1563, in seinem letzten Lebensjahr. Das Manuskript blieb unvollendet und galt lange Zeit als verschollen. Erst Anfang des 20. Jahrhun-derts hatte man es in Rotterdam entdeckt. 1981 wur-de es vollständig ediert und für diese Ausgabe erst-mals ins Deutsche übersetzt.

Klaas Huizing in Zeitzeichen. Evangelische Kommentare:

»Castellio, nicht Calvin, ist der Autor der Stunde. Die vom Alcorde Verlag mit viel Sorgfalt und ästheti-schem Gespür besorgten Bände könnten dem Denken Castellios zu einem mächtigen Rezeptionsschub ver-helfen. Er sollte im Erinnerungsprozess noch lange vor Calvin in Führung bleiben.«

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» Calvin hat nicht nur Servet ermordet, in seinem Buch begeht er noch weitere Morde. «

SEBASTIAN CASTELLIO Gegen Calvin

Contra libellum CalviniAus dem Lateinischen übersetzt und

kommentiert von Uwe PlathHerausgegeben von Wolfgang F.

Stammler428 Seiten mit 55 Abbildungen

Leinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchen

EUR 36,00ISBN 978-3-939973-62-1

BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Lieferbar

F ür dieses Buch wäre Castellio auf dem Schei-terhaufen verbrannt worden – hätte er es schon zu Lebzeiten veröffentlicht. Zu hart, zu

ent schieden und zu vernichtend war seine Kritik an Calvin, die er darin formulierte.

Ausgangspunkt war Calvins Schrift »Verteidigung des rechten Glaubens gegen die ungeheuerlichen Täuschungen des Michael Servet« (1554), die er nach der skandalösen Verbrennung des spanischen Humanisten und Arztes Servet und aufgrund von Castellios »MANIFEST DER TOLERANZ« veröffent-licht hatte.

Satz für Satz nimmt sich Castellio dieses Buch vor. Souverän und scharfzüngig widerlegt er Calvin und entlarvt ihn als »Heuchler und Lügner« , als der er sich mit seinen eigenen Worten verrät. Schonungslos werden die charakterlichen Schwächen Calvins unter die Lupe genommen: Grausamkeit, Rachsucht, Hass, Mangel an Liebe, Machtstreben, Selbstgerechtigkeit. Auch sein theokratisches System, die »Tyrannei der Tugend« (Volker Reinhardt), wird einer vernichten-den und entlarvenden Kritik unterzogen.

Dieses Buch aus der Feder eines der schärfsten und berufensten Gegner Calvins war vor 450 Jahren eine todesmutige Tat. Seine Haltung und seine Kritik an jeglicher Art von selbstgerechter Gottesstaatlichkeit und religiöser Verblendung hat in Anbetracht der immer wieder neu aufflammenden Kirchenkritik — auch im Blick auf die außerchristlichen Religionen — nichts an seiner Aktualität verloren.

Till Kinzel in: IFB–Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft»Das sehr schön ausgestattete Buch ist ein Lese-genuss und lässt keinen Wunsch offen. Jeder, der sich für die grundlegenden Kontroversen religions-geschichtlicher Art interessiert, sollte diese höchst spannende Publikation zur Kenntnis nehmen, die weite Verbreitung verdient.«

Hans Küng: »Dieses Buch ist mir sehr wichtig. «

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» Calvin hat nicht nur Servet ermordet, in seinem Buch begeht er noch weitere Morde. «

SEBASTIAN CASTELLIO Gegen Calvin

Contra libellum CalviniAus dem Lateinischen übersetzt und

kommentiert von Uwe PlathHerausgegeben von Wolfgang F.

Stammler428 Seiten mit 55 Abbildungen

Leinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchen

EUR 36,00ISBN 978-3-939973-62-1

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F ür dieses Buch wäre Castellio auf dem Schei-terhaufen verbrannt worden – hätte er es schon zu Lebzeiten veröffentlicht. Zu hart, zu

ent schieden und zu vernichtend war seine Kritik an Calvin, die er darin formulierte.

Ausgangspunkt war Calvins Schrift »Verteidigung des rechten Glaubens gegen die ungeheuerlichen Täuschungen des Michael Servet« (1554), die er nach der skandalösen Verbrennung des spanischen Humanisten und Arztes Servet und aufgrund von Castellios »MANIFEST DER TOLERANZ« veröffent-licht hatte.

Satz für Satz nimmt sich Castellio dieses Buch vor. Souverän und scharfzüngig widerlegt er Calvin und entlarvt ihn als »Heuchler und Lügner« , als der er sich mit seinen eigenen Worten verrät. Schonungslos werden die charakterlichen Schwächen Calvins unter die Lupe genommen: Grausamkeit, Rachsucht, Hass, Mangel an Liebe, Machtstreben, Selbstgerechtigkeit. Auch sein theokratisches System, die »Tyrannei der Tugend« (Volker Reinhardt), wird einer vernichten-den und entlarvenden Kritik unterzogen.

Dieses Buch aus der Feder eines der schärfsten und berufensten Gegner Calvins war vor 450 Jahren eine todesmutige Tat. Seine Haltung und seine Kritik an jeglicher Art von selbstgerechter Gottesstaatlichkeit und religiöser Verblendung hat in Anbetracht der immer wieder neu aufflammenden Kirchenkritik — auch im Blick auf die außerchristlichen Religionen — nichts an seiner Aktualität verloren.

Till Kinzel in: IFB–Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft»Das sehr schön ausgestattete Buch ist ein Lese-genuss und lässt keinen Wunsch offen. Jeder, der sich für die grundlegenden Kontroversen religions-geschichtlicher Art interessiert, sollte diese höchst spannende Publikation zur Kenntnis nehmen, die weite Verbreitung verdient.«

Hans Küng: »Dieses Buch ist mir sehr wichtig. «

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» Als die Genfer den Servet töteten, haben sie nicht eine Lehre verteidigt, sondern einen Menschen getötet. «

DER FALL SERVET markiert einen Wendepunkt im humanistischen Denken der Neuzeit: Die Verurteilung und Verbrennung des spanischen Humanisten Miguel Servet am 27. Oktober 1553 auf Veranlassung des Gen-fer Reformators Johannes Calvin löste unter vielen der um ihres Glaubens willen vor der katholischen Inqui-sition Geflüchteten Empörung und Entsetzen aus. Darf man einen Menschen töten, nur weil er anders denkt, als es die jeweils herrschende Lehre verlangt?

DER FALL SERVET wurde damit zum Prüfstein und Menetekel der Reformation. Für Calvin und seine Anhänger galt er als abschreckendes Exempel dafür, wie mit Menschen umzugehen sei, die den Geltungs-anspruch einer für verbindlich erklärten Lehre in Frage stellen. Für Castellio und die christlich liberalen Denker in Basel galt er als Exempel eines mörderischen Verrats an den durch Christus gelehrten Prinzipien christli-cher Nächstenliebe, Duldsamkeit und Barmherzigkeit. »Was«, so fragte Castellio, »bliebe dem Satan noch zu tun übrig, sollte Christus all dies befohlen haben?«

DER FALL SERVET und die durch ihn ausgelöste Toleranz kontroverse bilden das Zentrum des vorlie-genden Bandes von Uwe Plath. Sein Buch gibt einen tiefen Einblick in die Streitkultur der damaligen Zeit, in der sich ein neues Bild vom Menschen herauszubilden begann.

UWE PLATHDer Fall Servet

und die Kontroverse um die Freiheit des Glaubens und Gewissens

Castellio, Calvin und Basel 1552–1556

456 Seiten mit 44 Abbildungen, Leinenband mit Schutzumschlag und

zwei LesebändchenEUR 32,00

ISBN 978-3-939973-63-8

Lieferbar

Till Kinzel in: IFB–Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft»Das Buch, das auch zahlreiche Abbildungen enthält, kann wärmstens empfohlen werden, und zwar nicht nur wegen seines Inhalts, sondern auch wegen der nur als vorbildlich zu bezeichnenden Qualität des Bandes. Für den Leser bietet das Buch mehr als nur einen intellektuellen Genuß – und Vorfreude auf die weiteren Bände, die in der Reihe Bibliothek histori-scher Denkwürdigkeiten erscheinen sollen.«

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GESCHICHTE – BIOGRAPHIEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::Zenta Maurina über die Briefe des früh verstorbenen Peter Pfaff: » Briefe wie zarte Frühlingsblumen mit der Kraft, die harte Win-

tererde zu durchbrechen, ohne ihre Schönheit zu verlieren. «

»D as Land, aus dem diese Briefe kommen, kann man nicht anders als mit Ehrfurcht betre-ten. Es ist die zeitlose Welt einer klaren,

tiefempfindenden, mit reichen Gaben ausgestatteten Menschenseele, der das Glück zuteil geworden ist, in ein von Liebe und mitmenschlicher Verantwortung ge-prägtes Milieu hineingeboren zu werden und sich darin entfalten zu können«, schrieb der Schriftsteller Hans Graf Lehndorff (1910–1987) über die Briefe des im Alter von 19 Jahren verstorbenen Peter Pfaff. Diese Briefe, die zusammen mit denen seiner Eltern erstmals vollständig vorgestellt werden, wurden in den 1960er Jahren bereits in einer klei-nen Auswahl von Graf Lehndorff (Ostpreußisches Tagebuch) herausgegeben und fanden große Reso-nanz.

» Selten hat mich ein Buch so bewegt wie die Briefe des Pe-

ter Pfaff. Bei aller Zartheit strömen diese Briefe doch eine überwältigende Kraft aus, und ich bin sicher, dass jeder, der sie in die Hand bekommt – ob Jugendlicher oder Erwachsener – etwas davon in sich aufnehmen wird und am Ende nicht mehr der gleiche ist wie zu-vor. «

» Die Lektüre dieses kleinen Bandes hat mich tief berührt.

Mein erster Gedanke: Es waren die Besten, die aus edelstem Holz geschnitzten, die aus dem Felde nicht heimkehrten, daher ist unsere Zeit so dürr und verdürf-tigt. Die Briefe Ihres Sohnes sind wie die zarten Früh-lingsblumen – Narzissen und Krokusse –, die die Kraft besitzen, die harte Wintererde zu durchbrechen, ohne den Hauch und Schmelz ihrer Schönheit zu verlieren. «

Die Schriftstellerin Zenta Maurina schrieb an die Mutter von Peter Pfaff:

Wilhelm Karl Prinz von Preußen, Enkel des letzten deutschen Kaisers:

Lieferbar

MICHAEL SACHS (HG.)Leid in Liebe wandeln

Die Briefe der Familie Pfaff (1943–1945)

288 Seiten, gebundenmit zahlreichen Abbildungen

EUR 29,90ISBN 978-3-939973-08-9

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GESCHICHTE – BIOGRAPHIEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::Zenta Maurina über die Briefe des früh verstorbenen Peter Pfaff: » Briefe wie zarte Frühlingsblumen mit der Kraft, die harte Win-

tererde zu durchbrechen, ohne ihre Schönheit zu verlieren. «

»D as Land, aus dem diese Briefe kommen, kann man nicht anders als mit Ehrfurcht betre-ten. Es ist die zeitlose Welt einer klaren,

tiefempfindenden, mit reichen Gaben ausgestatteten Menschenseele, der das Glück zuteil geworden ist, in ein von Liebe und mitmenschlicher Verantwortung ge-prägtes Milieu hineingeboren zu werden und sich darin entfalten zu können«, schrieb der Schriftsteller Hans Graf Lehndorff (1910–1987) über die Briefe des im Alter von 19 Jahren verstorbenen Peter Pfaff. Diese Briefe, die zusammen mit denen seiner Eltern erstmals vollständig vorgestellt werden, wurden in den 1960er Jahren bereits in einer klei-nen Auswahl von Graf Lehndorff (Ostpreußisches Tagebuch) herausgegeben und fanden große Reso-nanz.

» Selten hat mich ein Buch so bewegt wie die Briefe des Pe-

ter Pfaff. Bei aller Zartheit strömen diese Briefe doch eine überwältigende Kraft aus, und ich bin sicher, dass jeder, der sie in die Hand bekommt – ob Jugendlicher oder Erwachsener – etwas davon in sich aufnehmen wird und am Ende nicht mehr der gleiche ist wie zu-vor. «

» Die Lektüre dieses kleinen Bandes hat mich tief berührt.

Mein erster Gedanke: Es waren die Besten, die aus edelstem Holz geschnitzten, die aus dem Felde nicht heimkehrten, daher ist unsere Zeit so dürr und verdürf-tigt. Die Briefe Ihres Sohnes sind wie die zarten Früh-lingsblumen – Narzissen und Krokusse –, die die Kraft besitzen, die harte Wintererde zu durchbrechen, ohne den Hauch und Schmelz ihrer Schönheit zu verlieren. «

Die Schriftstellerin Zenta Maurina schrieb an die Mutter von Peter Pfaff:

Wilhelm Karl Prinz von Preußen, Enkel des letzten deutschen Kaisers:

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MICHAEL SACHS (HG.)Leid in Liebe wandeln

Die Briefe der Familie Pfaff (1943–1945)

288 Seiten, gebundenmit zahlreichen Abbildungen

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GESCHICHTE – BIOGRAPHIEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Friedrich der Große zum Tod seines früh verstorbenen Neffen:» Mein Prinz! Ewig wirst Du in meinem Herzen leben. Dein

Andenken wird erst mit dem letzten Atemzuge in mir erlöschen. «

Für seine Mit- und Nachwelt war Friedrich der Große der Inbegriff des Menschen ver-achtenden Zynikers, einer, der nicht lieben

konnte, weil er sich selbst nie geliebt fühlte. Das jüngste Buch aus der Feder des Medizinhisto-rikers Michael Sachs zeichnet ein anderes Bild – ein Bild, zu dem Friedrich II. selbst aufgrund von bisher wenig be kannten und in der Friedrich-Lite-ratur kaum berücksichtigten Quellen die Vorlage geliefert hat.

» Ich liebte dieses Kind wie meinen eigenen Sohn «, schrieb Friedrich der Große unter Tränen nach dem Tod seines Neffen, des Prinzen Hein-rich. » Für den Staat ist es ein großer Verlust [...]; meine Hoffnungen sinken mit ihm ins Grab. « Die-ser Prinz, der zweite Sohn seines Bruders August Wilhelm und Bruder des Thronfolgers Prinz Fried-rich Wilhelm, war mit neunzehn Jahren an einer Pockeninfektion gestorben. In seinem Schmerz widmete ihm Friedrich die Éloge du Prince Henri de Prusse, eine seiner menschlich anrührendsten literarischen Arbeiten:

» Mein Prinz! Du wußtest, wie teuer Du mir warst, wie wert ich Dich hielt! [...] Ewig wirst Du in meinem Herzen leben. Dein Name wird sich in alle meine Gespräche mischen, und Dein Andenken wird erst mit dem letzten Atemzuge in mir erlöschen. «

Wer war dieser Prinz, dessen Andenken dem König ein so leidenschaftliches Bedürfnis war? Michael Sachs beantwortet diese Frage, indem er zusammenträgt, was in den historischen Quellen über Prinz Heinrich noch zu finden ist: in dessen Briefen, in Briefen Friedrichs und anderer Zeit-genossen, in Tagebüchern und Aufzeichnungen derer, die ihn gekannt haben, und in offiziellen Dokumenten.

MICHAEL SACHSDurchlauchtigster Prinz,

freundlich Geliebter Neveu

Heinrich Prinz von Preußen (1747–1767),

Neffe Friedrichs des Großen. Sein Leben und tragischer Tod

in Zeit zeugen berichten

237 Seiten, gebundenmit zahlreichen Abbildungen

EUR 29,80ISBN 978-3-939973-12-6

Lieferbar

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Vorschau auf weitere Bände der Bibliothek..................................................................................................................................................

B A R T O L O M É D E L A S C A S A SDie Kontroverse von ValladolidÜber die Frage, wie man mit ungläubigen Völkern umgehen und diese bekehren soll

Hg. von Mariano Delgado und Wolfgang F. Stammlerca. 500 Seiten mit zahlreichen AbbildungenLeinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchenca. EUR 38,00 / ISBN 978-3-939973-70-6

Die Disputation von Valladolid wurde von Karl V. am 7. Juli 1550 ein-berufen. Bartolomé de Las Casas und Juan Gines de Sepúl veda, die bei-den Wortführer der »Tauben« und der »Falken« in der Kolonialfrage, stritten sich um die Frage: Wie soll man mit un gläu bigen Völkern um-gehen und diese bekehren? Sah Sepúl veda in den Indios seelenlose Wesen, die man zuerst bekämpfen und dann mit Gewalt zum Glauben führen soll, beschreibt Las Casas sie als sanftmütige, freundliche und beseelte Menschen, die man mit Milde und Güte bekehren soll.

Z A H I R U D D I N M U H A M M A D B A B U RDas Buch des Babur. Babur-NamaDie Erinnerungen des ersten Großmoguls von IndienÜbersetzt und kommentiert von Wolfgang F. Stammler Revidierte Neuausgabe nach der Übersetzung von A. S. Beveridge unter Mitarbeit von Hans-Joachim PagelFolioband (22 x 30,5 cm) ca. 600 Seiten mit zahlreichen farbigen Illustrationen aus der persischen HandschriftLeinenband mit Schutzumschlag und zwei Lesebändchenca. EUR 78,00 / ISBN 978-3-939973-64-5

Babur, ein Nachkomme Tamerlans und Dschingis Khans, war als kleiner Fürst um das Jahr 1500 ausgezogen, um Afghanistan zu erobern. Nach seinem Sieg über den Sultan Ibrahim Lodî von Delhi 1526 legte er den Grundstein für das indische Mogulreich. In Babur verbanden sich die militärische Begabung eines Alexanders mit der Nachdenklichkeit eines Marc Aurel und der Neugier eines Herodot. Seine Erinnerungen lesen sich wie ein Abenteuerroman und gelten als die ehrlichsten, die je ein Herrscher geschrieben hat.

Am Dönhof 5 | D-45134 Essen www.alcorde.de | [email protected]

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BIBLIOTHEK HISTORISCHER DENKWÜRDIGKEITEN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Erscheint voraussichtlichFrühjahr 2017

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Der ALCORDE VERLAG ist Mitglied im Förderkreis der

Kurt Wolff Stiftung

Erscheint voraussichtlichFrühjahr 2018