Viel hilft viel

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Mehr Einweisungen, mehr Todesfälle Luftverschmutzung fördert Herzinsuffizienz Steigt die Luftverschmutzung, nimmt die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund von Herzinsuffizi- enz zu. Schottische Wissenschaftler der Universität Edinburgh hatten 35 einschlä- gige Studien ausgewertet [Shah AS et al. Lancet 2013 Jul 9]. Dabei zeigten sich die stärksten Korrelationen zwischen Luft- schadstoffen und Einweisungen bzw. To- desfällen aufgrund akut dekompensierter Herzinsuffizienz noch am Tag der Belas- tung. Stieg das Kohlenmonoxid um 1 ppm, erhöhte dies das Risiko für akute Herz- schwäche um 3,52 %. Für Schwefeldioxid lag die Erhöhung bei 2,36 % pro 10 ppb, für Stickstoffdioxid bei 1,70 % pro 10 ppb. Auch die Feinstaubkonzentration erwies sich als Risikofaktor. Dr. Dirk Einecke Video-Interviews auf springermedizin.de Was hilft bei Erdnussallergie? Die Erdnussallergie ist selten, dennoch ist sie der häufigste Auslöser für tödliche allergische Reaktionen. Umso wichtiger ist es, sie rechtzeitig zu erkennen. Wie das geht, erklärt Prof. Knut Schäkel von der Allergieambulanz des Uniklinikums Heidelberg im Video- Interview. www.springermedizin.de/ 4406988 Schutz vor Kontaktdermatitis Viel hilft viel Hautschutzcremes sind bei Berufstätigen, die viel mit Wasser, Seife, Putz- und Desinfek- tionsmitteln in Berührung kommen, wichtig zur Vorbeugung von Kontaktekzemen. Der- matologen aus Jena haben jetzt untersucht, inwiefern die applizierte Menge drei ver- schiedener Cremes bei Kontakt mit Natron- lauge und Natriumlaurylsulfat den Verlauf der irritativen Kontaktdermatitis beeinflusst [Schliemann S et al. Contact Dermatitis 2013 Jul 11]. Im Wesent lichen hat sich gezeigt, dass der Schutz dosis abhängig ist, wobei Aussa- gen über Mindestmengen noch ausstehen. Simone Kohler Vitamin-D-Status bei Ekzemen Inverse Assoziation Studien der letzten Jahre zeigten auf, dass 60 % der Deutschen mit Vitamin D unterversorgt sind. Dementsprechend hat 2012 die Deutsche Gesellschaft für Ernäh- rung reagiert und für Risikogruppen die Empfehlungen zur Vitamin-D-Aufnahme erhöht. Inwiefern Vitamin-D-Level für Pati- enten mit Ekzemen eine Rolle spielen, wird international unterschiedlich bewertet. Dagegen sind die Daten der bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitsstudie (KiGGS) des Robert Koch-Instituts eindeu- tig [Heimbeck I et al. Allergy 2013; 68: 906–10]: Zwischen niedrigem Vitamin-D- Level und der Prävalenz von Ekzemen be- steht statistisch ein inverser Zusammen- hang. Kinder und Jugendliche (1–17 Jahre) in Deutschland, die an Ekzemen leiden, weisen signifikant höhere 25-Hydroxyvit- amin-D-Serumkonzentrationen auf als solche ohne Hauterkrankung. Simone Kohler © mankale / fotolia.com © Dash / fotolia.com Aktualisierung der Leitlinie SIT Auf einem guten Weg Die erste Konsensuskonferenz zur Aktu- alisierung der Leitlinie „Spezifische Immun- therapie (SIT)“ fand im April 2013 in Wiesba- den statt. Der Koordinator der Leitlinie, Prof. Dr. Oliver Pfarr, war mit der ersten Sitzung zufrieden: „Sie war geprägt von einver- nehmlicher Zusammenarbeit und insge- samt sehr konstruktiv und zielorientiert. Die Leitlinie, die 2014 fertig sein soll, wurde schon ein gutes Stück vorangebracht. Je- doch liegt auch noch viel Arbeit vor uns.“ An der AWMF-S2-Leitlinie sind Allergologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. mwe © ermingut / iStock.com 356 Allergo J 2013; 22 (6) Panorama News & Views

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Mehr Einweisungen, mehr Todesfälle

Luftverschmutzung fördert Herzinsu�zienz

— Steigt die Luftverschmutzung, nimmt die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund von Herzinsu�zi-

enz zu. Schottische Wissenschaftler der Universität Edinburgh hatten 35 einschlä-gige Studien ausgewertet [Shah AS et al. Lancet 2013 Jul 9]. Dabei zeigten sich die stärksten Korrelationen zwischen Luft-schadsto�en und Einweisungen bzw. To-desfällen aufgrund akut dekompensierter Herzinsu� zienz noch am Tag der Belas-tung. Stieg das Kohlenmonoxid um 1 ppm, erhöhte dies das Risiko für akute Herz-schwäche um 3,52 %. Für Schwefeldioxid lag die Erhöhung bei 2,36 % pro 10 ppb, für Sticksto�dioxid bei 1,70 % pro 10 ppb. Auch die Feinstaubkonzentration erwies sich als Risikofaktor. Dr. Dirk Einecke

Video-Interviews aufspringermedizin.de

Was hilft bei Erdnussallergie?Die Erdnussallergie ist selten, dennoch ist sie der häu�gste Auslöser für tödliche allergische Reaktionen. Umso wichtiger ist es, sie rechtzeitig zu erkennen. Wie das geht, erklärt Prof. Knut Schäkel von der Allergieambulanz des Uniklinikums Heidelberg im Video-Interview.

▶ www.springermedizin.de/ 4406988

Schutz vor Kontaktdermatitis

Viel hilft viel

— Hautschutzcremes sind bei Berufstätigen, die viel mit Wasser, Seife, Putz- und Desinfek-tionsmitteln in Berührung kommen, wichtig zur Vorbeugung von Kontaktekzemen. Der-matologen aus Jena haben jetzt untersucht, inwiefern die applizierte Menge drei ver-schiedener Cremes bei Kontakt mit Natron-lauge und Natriumlaurylsulfat den Verlauf der irritativen Kontaktdermatitis beein�usst [Schliemann S et al. Contact Dermatitis 2013 Jul 11]. Im Wesent lichen hat sich gezeigt, dass der Schutz dosis abhängig ist, wobei Aussa-gen über Mindestmengen noch ausstehen. Simone Kohler

Vitamin-D-Status bei Ekzemen

Inverse Assoziation

— Studien der letzten Jahre zeigten auf, dass 60 % der Deutschen mit Vitamin D unterversorgt sind. Dementsprechend hat 2012 die Deutsche Gesellschaft für Ernäh-rung reagiert und für Risikogruppen die Empfehlungen zur Vitamin-D-Aufnahme erhöht. Inwiefern Vitamin-D-Level für Pati-enten mit Ekzemen eine Rolle spielen, wird international unterschiedlich bewertet. Dagegen sind die Daten der bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitsstudie

(KiGGS) des Robert Koch-Instituts eindeu-tig [Heimbeck I et al. Allergy 2013; 68: 906–10]: Zwischen niedrigem Vitamin-D-Level und der Prävalenz von Ekzemen be-steht statistisch ein inverser Zusammen-hang. Kinder und Jugendliche (1–17 Jahre) in Deutschland, die an Ekzemen leiden, weisen signi�kant höhere 25-Hydroxyvit-amin-D-Serumkonzentrationen auf als solche ohne Hauterkrankung. Simone Kohler

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Aktualisierung der Leitlinie SIT

Auf einem guten Weg

— Die erste Konsensuskonferenz zur Aktu-alisierung der Leitlinie „Spezi�sche Immun-therapie (SIT)“ fand im April 2013 in Wiesba-den statt. Der Koordinator der Leit linie, Prof. Dr. Oliver Pfarr, war mit der ersten Sitzung zufrieden: „Sie war geprägt von einver-nehmlicher Zusammenarbeit und insge-samt sehr konstruktiv und zielorientiert. Die Leitlinie, die 2014 fertig sein soll, wurde schon ein gutes Stück vorangebracht. Je-doch liegt auch noch viel Arbeit vor uns.“ An der AWMF-S2-Leitlinie sind Allergologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. mwe

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