Vierte Buch Esra

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    Das prophetische

    vierte BuchESRA

    Prophetie von dem Propheten Esra des ATs zur heutigenEndzeit

    Ein Gotteswort ber das vierte Buch Esra

    Frage: Himmlische Weisheit! Du hast vorzeiten im altenBunde, whrend der ersten gttlichen Haushaltung, undebenso auch im Anfange dieser zweiten, die Mnner Gottesunterrichtet und sie als die Freunde und Propheten in denheiligen Geheimnissen Gottes und Seines Reichesunterwiesen. Davon liefert uns zum Beispiel auch dasvierte Buch Esra einen Beweis. Nun ist aber dieses Buchschon in frheren Zeiten durch Beschlsse von

    Kirchenversammlungen aus dem Kanon der HeiligenSchriften verwiesen, seit der Reformation von den

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    Protestanten fr unecht erklrt und verachtet, und inneuerer Zeit aus vielen Bibelausgaben weggelassenworden. Was haben nun wahrheitsliebende Seelen von

    diesem Buche zu halten?

    Anwort: Siehe, wenn du behaupten wolltest, der Einer, ausdem alle Zahlen hervorgehen und der allen zum Grundeliegt, sei die einzige Zahl, es gebe auer ihm gar keineanderen Zahlen, so wrdest du gegen die Erkenntnis allersachverstndigen Menschen, jung und alt, reden; denn allewissen, da die Grundzahl EINS nicht allein bleibt,

    sondern bis zur Zehnzahl fortschreitet und sich bis insUnzhlbare vervielfltigen lsst. Ebenso unweise handelnaber diejenigen welche die Zahl der Schriften heiligerOffenbarungen ohne geistige Erkenntnis undUnterscheidungsgabe auf etliche Bcher beschrnken undden Kanon dieser Schriften fr immer abschlieen wollen.

    Das vierte Buch Esra ist ein Buch, dessen Echtheithinsichtlich gttlicher Eingebung nicht zu bezweifeln ist.Ein Teil desselben ist aber verloren gegangen und mancheStellen sind auch nicht richtig bersetzt worden. DieUrschrift desselben ist hebrisch; es wurde aber vongelehrten Chaldern auch ins Chaldische, ferner insArabische und spter auch ins Lateinische bersetzt. In

    lteren Zeiten wurde es in groen Ehren gehalten.

    Das zweite Kapitel dieses Buches hat viel hnlichkeit mitden Worten des Propheten Daniel und der OffenbarungJohannes. Die Gesichte gehen auf die Bekehrung derHeiden und auf die Offenbarung des Sohnes Gottes. Wie inallen prophetischen Weissagungen kmpft in diesemKapitel bei der Androhung der gttlichen Gerichte die

    Barmherzigkeit Gottes mit Seiner strengen Gerechtigkeit.

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    Mitunter hat dieses Buch auch viel hnlichkeit mit demBuche Hiob. Nicht selten rechtet gleichsam Esra aus Liebezu seinem Volke mit Gott und stellt sich, wie Abraham fr

    Sodom und Gomorra und wie Moses fr das Volk Israel,als ein Mittler in den Ri vor Gott. Gott, der das gute Herzund die reine Absicht Esras kannte, belehrt ihn durch denhohen Frstenengel Uriel und sagt ihm zum Troste, daEr bei allen Gerichten, der Er ber das Bse ergehenlassen msse, dennoch Seinen Samen erhalten und Frchtebringen lassen werde.

    Die Belehrungen, welche nach dem vierten Kapitel derEngel Uriel dem Esra durch Gleichnisse erteilt sind vollertiefer Weisheit und gehaltreichen Sinnes. Der Engel fhrtdarin eine tiefe Sprache, die man heutigen Tages, wo dieUrsprache der geistigen Weisheit verloren gegangen ist,eine mystische nennt.

    Esra besttigt die Erfahrung der redlichen Gott und dieWahrheit liebenden Seelen, wie schwer es sei, diewunderbare, rtselhaft scheinende Fhrung Gottes unsSeine, nicht selten gegen Seine herrlichen Verheiungenstreitenden Wege zu erkennen. Daher tritt dann oft derSterbliche gegen den Unsterblichen, der Ton gegen denTpfer, mit mancherlei Fragen auf, wie doch Dieses oder

    Jenes zu verstehen sei. Der Hchste lsst sich auch gegenden Staub hernieder und belehrt ihn, soviel er zu fassenvermag. Er befriedigt ihn aber in der Beantwortung seinerFragen nie ganz, und kann es nach Seiner Weisheit auchnicht, sondern lsst ihn immer so viel Rtselhaftes brig,da der Staub Ursache habe, sich vor dem Tpfer zubeugen und Seine Hand auf den Mund zu legen.

    Im siebenten Kapitel des Buches zeigt Gott dem Esra, wieer zuvor durch die enge Pforte hindurch dringen msse,

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    ehe er die gttliche Weite und das offenbarte Lichterreichen knne.

    In einigen Stellen des Buches, besonders Kapitel 9, 22, hates das Ansehen, als ob Gott sich nur um einen kleinen Teilder Menschen bekmmere, den Er nach Seinem positivenWillen, nach einer unbedingten Gnadenwahl, zur Seligkeitausersehen habe, whrend Er den greren Teil derMenschheit sich selbst und dem Verderben berlasse.Diesem Gedanken widerspricht aber der Zusammenhangder ganzen Heiligen Schrift und ebenso auch der

    Zusammenhang dieses Buches selbst, besonders derSchlu der 59. Verses des 8. Kapitels, wo der Engel sagt:Denn Gott hat nicht gewollt, da ein Mensch sollteverloren gehen".

    Immerhin bleibt aber die so viel besprochene Gnadenwahl,zu deren Errterung besonders der Brief Pauli an die

    Rmer Anla gibt, ein Geheimnis, an welchem diemenschliche Vernunft zu grbeln, zu deuten und wogegensie zu protestieren hat, bis aller falscher Protestantismussich als Erdenstaub niederlegt vor dem Tpfer, demAllweisen, der nach Seine Weisheit sagen kann: Ich nehmenach meinem positiven Willen, nach meinem bestimmtenVorsatz, hier eine Scholle Erde und dort eine andere, um

    in diese einen solchen Geist, und in jene einen anderen,von anderer Eigenschaft zu legen. Diese habe Ich nachMeinem Vorsatze zu einem solchen Gefe, jene aber zueinem anderen Gefe in Meiner groen Haushaltung, zuMeiner und des Gefes Verherrlichung bestimmt, unddiese Bestimmung kann nicht von ihm genommen werden,es beraube sich ihrer denn selbst mit Gewalt. (Apg. 1,20)

    Nicht aber hat Gott in Christo, wie Einige whnen, einenTeil, oder gar einen grten Teil der Menschen zu

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    Gefen fr die Hlle bestimmt, damit doch die Hllenicht leer sei, als htte Er gleichsam einen Akkord mit ihrgemacht, wonach Er den grten Teil der Gefe ihr

    berlassen wolle, damit sie mit Ihm zufrieden sein mge;sondern Er verwirft und zerwirft die aus eigener Schuldmissratenen Gefe nur so lange, bis durch dieFeuersluterung der widerwrtige Geist aus ihnen hinausgebannt ist und der Ton des Tpfers Willkr sichberlassen hat.

    In dem vierten Buch Esra begegnen wir noch einem

    anderen bestimmten Vorsatze Gottes, der sich auf dieOffenbarung Seiner Geheimnisse bezieht. Gott befiehltnmlich nur bedingungsweise diese Geheimnisse zuoffenbaren, sie diesem oder jenem Teile der Menschenvorzulegen, dem greren Teile aber vorzuenthalten, wieaus Kap. 14, 3-7 deutlich zu ersehen ist. Nach diesenWorten wurde Moses angewiesen, einen Teil der

    enthaltenen Offenbarungen dem Volke vorzulegen, einenanderen Teil aber zu verschweigen, der also wohl nur frihn und vielleicht Aaron gegeben war. Ebenso wurde auchnach Vers 45 47 jenes Kapitels dem Esra selbst befohlen,einen Teil des ihm Geoffenbarten nicht zu verffentlichen,sondern als ein Geheimnis fr sich und die Weisen unterseinem Volk zu bewahren.

    Der Ewige behlt sich also nach Seiner Weisheit vor, dietieferen Geheimnisse der ewigen, ber die Anfangsgrndeerhabenen Weisheiten (Hebr. 6,12) nur diejenigen wissenzu lassen, die gleich dem Esra (Kap. 14, 38 40) geeignetsind, den lichtfeurigen Goldtrank zu trinken und dadurchvon dem Strom der reinen gttlichen Wissenschaftdurchdrungen zu werden.

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    Bezeugte doch der Heiland selbst im Evangelium SeinenJngern: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des ReichesGottes zu wissen; denen, die drauen sind, widerfhrt es

    aber nur unter den Hllen von Gleichnissen.

    Im Ganzen genommen steht das vierte Buch Esra mit demNeuen Testament und der ganzen Bibel in genauerVerbindung durch den gleichen Geist der Wahrheit. Weres fassen mag, der fasse es! Dieses Buch ist in einerSprache geschrieben, die den an unsere gegenwrtigeversinnlichte Sprache Gewhnten Ursache gibt, mehr

    Rtselhaftes und Mystisches darin zu erblicken, als sichseiner Natur nach in Wirklichkeit darin vorfindet.

    Amen

    gegeben am 2. September 1845

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    Die Prophetie hat uns heute nach einem Zeitraum vonber 6000 Jahren eingeholt. Was schon vor fast 5000Jahren dem Henoch und vor gut 2500 Jahren dem Esraauf lange Zeit hinaus geweissagt und dann von Ihnenniedergeschrieben wurde fr alle spteren Geschlechterauf Erden, wie auch allen weiteren Propheten Gottes bis inunsere Zeit, ja bis auf den heutigen Kalendertag uns vonGott tglich gesagt wird, wird heute offenbar.... wir lebenin der Endzeit, der eine Neue Zeit auf einer Neuen Erde

    folgt fr alle jene, die Gottes Gebote nicht verworfenhaben, die noch heute aus Liebe zu Gott sich Ihm undSeinem Willen unterstellt haben mitten in der sterbendenWelt.

    Da Gott auch heute noch zu Menschen spricht, die Ihmallein dienen, wurde den Menschen immer wieder durch

    die Heiligen Schriften mitgeteilt... und Gott istunvernderlich. Sein WORT an die Alten gilt auch heutenoch uns unverndert.

    Weissagung, also Prophetie aus dem Geiste Gottes, hattenie aufgehrt. Hier nur einige wenige Hinweise aus derBibel:

    1Thes 5,19 Den Geist dmpfet nicht,

    1Thes 5,20 die Weissagung (Prophetie) verachtet nicht;

    1Thes 5,21 prfet aber alles, und das Gute behaltet.

    Spr 13,13 Wer das Wort verachtet, der verderbt sich selbst; wer aber das Gebotfrchtet, dem wird's vergolten.

    Joh 12,48 Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schonseinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten amJngsten Tage.

    Jer 25,30 Und du sollst alle diese Wort ihnen weissagen und sprich zu ihnen: DerHERR wird brllen aus der Hhe und seinen Donner hren lassen aus seinerheiligen Wohnung; er wird brllen ber seine Hrden; er wird singen ein Lied

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    wie die Weintreter ber alle Einwohner des Landes, des Hall erschallen wird bisan der Welt Ende.

    Jer 29,12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ichwerde auf euch hren.

    Jer 29,13 Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mirfragen mit eurem ganzen Herzen;

    Jer 29,14 und ich werde mich von euch finden lassen, spricht Jehova.

    Joe 3,1 Und nach diesem will ich meinen Geist ausgieen ber alles Fleisch, undeure Shne und Tchter sollen weissagen; eure ltesten sollen Trume haben,und eure Jnglinge sollen Gesichte sehen;

    Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hlt, der ist es, der mich liebt; wer abermich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben undmich selbst ihm offenbar machen.

    Apg 2,17 "Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich willausgieen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Shne und eure Tchtersollen weissagen, und eure Jnglinge sollen Gesichte sehen, und eure ltestensollen Trume haben;

    Apg 2,18 und auf meine Knechte und auf meine Mgde will ich in denselbenTagen von meinem Geist ausgieen, und sie sollen weissagen.

    1Kor 14,1 Strebet nach der Liebe! Fleiiget euch der geistlichen Gaben, ammeisten aber, da ihr weissagen mget !

    Offb 10,11 Und er sprach zu mir: Du mut abermals weissagen von Vlkern undHeiden und Sprachen und vielen Knigen.

    Offb 11,3 Und ich will meinen zwei Zeugen geben, da sie weissagentausendzweihundertundsechzig Tage, angetan mit Scken.

    Propheten unserer Generationen, der Letzten, waren u.a.Jakob Lorber und Bertha Dudde fr dendeutschsprachigen Raum.

    Whrend Jakob Lorber der grte aller Propheten war(http://j-lorber.com/deutsch/), der je einen Fu auf diese Erdesetzte, so jedenfalls belehrt uns Gott, war Bertha Duddedie Endzeit-Prophetin, durch die uns Gott einen genauenAufschlu gibt ber den Ursprung unserer Snde, dasErlsungswerk Jesu Christi, in dem Gott Fleischangenommen hatte und ber die Reihenfolge des Endes

    dieser Erlsungsperiode, in der wir im Jahre 2002 leben,

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    was aber bei Esra schon in vielen Bildern dargestelltwurde.

    Der Feind aus den Lften", von dem fast alle Prophetenaus Gott geschrieben haben, findet sich jetzt nicht nur inden Tiefen des Himmels, sondern auch in denNiederschriften von B. Dudde. (http://www.bertha-dudde.info/)

    Wer in Gott schon lebt, der hat keine Furcht vor dem, waskommt. Allen anderen ist der Rat mit auf den Weg zugeben, sich unter den Schutz des Hchsten zu stellen.

    Ingo Schneuing

    Diese Texte wurden am 26. Juli 2002 von Unterlagen eingescannt und diebertragungsfehler berichtigt von: Ingo Schneuing, Flrekeweg 9, 21339Lneburg, 04131 32589, [email protected] undhttp://de.groups.yahoo.com/group/dudde/ sowiehttp://de.groups.yahoo.com/group/j-lorber/

    Ps 91,1 Wer im Schirm {Eig. im Verborgenen} des Hchsten sitzt, wird

    bleiben im Schatten des Allmchtigen.

    Ps 91,2 Ich sage von {od. zu} Jehova: Meine Zuflucht undmeine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen. {od. auf denich vertraue}

    Ps 91,3 Denn er wird dich erretten von der Schlinge desVogelstellers, von der verderblichen Pest.

    Ps 91,4 Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirstZuflucht finden unter seinen Flgeln; Schild und Tartsche istseine Wahrheit.

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    Ps 91,5 Du wirst dich nicht frchten vor dem Schrecken derNacht, vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt,

    Ps 91,6 vor der Pest, die im Finstern wandelt, vor der Seuche,die am Mittag verwstet.

    Ps 91,7 Tausend werden fallen an deiner Seite, undzehntausend an deiner Rechten, dich wird es nicht erreichen.

    Ps 91,8 Nur schauen wirst du es mit deinen Augen, und wirstsehen die Vergeltung der Gesetzlosen.

    Ps 91,9 Weil du Jehova, meine Zuflucht, den Hchsten, gesetzthast {O. Denn du, Jehova, bist meine Zuflucht. Du hast den

    Hchsten gesetzt} zu deiner Wohnung,

    Ps 91,10 so wird dir kein Unglck widerfahren, und keinePlage deinem Zelte nahen;

    Ps 91,11 denn er wird seinen Engeln ber dir befehlen, dich zubewahren auf allen deinen Wegen.

    Ps 91,12 Auf den Hnden werden sie dich tragen, damit dudeinen Fu nicht an einen Stein stoest.

    Ps 91,13 Auf Lwen und Ottern wirst du treten, junge Lwenund Schlangen wirst du niedertreten.

    Ps 91,14 Weil er Wonne an mir hat, {wrtl. Weil er an mirhngt} will ich ihn erretten; ich will ihn in Sicherheit setzen,weil er meinen Namen kennt.

    Ps 91,15 Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten,ich werde bei ihm sein in der Bedrngnis; ich werde ihn

    befreien und ihn verherrlichen.

    Ps 91,16 Ich werde ihn sttigen mit Lnge des Lebens {wrtl.der Tage} und ihn schauen lassen meine Rettung. {od. meinHeil}

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    DAS PROPHETISCHE VIERTE BUCHESRA

    Kapitel 1

    Einleitung Vers 1-3

    Aufzhlung der Wohltaten Gottes an Israel undUndank des Volkes Vers 4-23

    Ankndigung des ber Israel ergehendenStrafgerichtes und Berufung eines neuenVolkes Gottes. Vers 24--40 (Esra 7,1 ff).

    I.

    1. Das zweite Buch des Propheten Esra, des Sohnes Serajasdes Sohns Azarias, des Sohns Hilkias, des Sohns Salums, desSohns Zadoks, des Sohns Ahitabs,

    2. des Sohns Achias, des Sohns Pinehas, des Sohns Elis, desSohns Amerias, des Sohns Asiels, des Sohns Merimoths, desSohns Arnas, des Sohns Ozias, des Sohns Doriths, des SohnsAbisuas, des Sohns Pinehas, des Sohns Eleasars,

    3. des Sohns Aarons, aus dem Stamme Levi, der imMederland, in dem Konigreich Artaxerxes, des Knigs derPerser, ein Gefangener gewesen ist.

    II.

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    4. Und das Wort des Herrn geschah an mich also:

    5. "Gehe hin und verkndige Meinem Volke ihre beltaten,und ihren Kindern ihre bertretungen, die sie wider Michgetan haben, dasie es ihren Kindeskindern verkndigen.

    6. Denn der Vter Snden haben in den Kindern berhandgenommen und sie haben Meiner vergessen und anderenGttern geopfert.(Hesek. 3, 17-21.)

    7. Habe Ich sie denn nicht aus gyptenland, dem Diensthause,

    gefhrt? Sie aber haben Mich zum Zorn gereizt und MeineRatschlge verachtet. (2. Mose 20,2.)

    8. Du aber raufe die Haare auf deinem Haupte und wirf allesBse auf sie, darum, da sie Meinem Gesetz nicht gehorsamgewesen, es ist ein unbndiges Volk.

    9. Wie lange soll Ich Mich mit ihnen gedulden, denen Ich

    soviel Gutes getan habe? (Apostelgesch. 14, 17.)10. Ich habe viele Knige um ihretwillen verderbt; Ich habeden Pharao mit seinen Knechten and alle seine Machtzertrmmert.

    11. Alle Heiden habe Ich vor ihrem Angesichte ausgerottet,and Ich habe gegen Aufgang der Sonne die Vlker von zwei

    Provinzen, von Tyrus und Sidon, zerstreut und alle ihre Feindegettet.

    12. Du aber rede zu ihnen: "Also spricht der Herr.

    13. Ich habe euch durch das Meer gefhrt und von Anfang angesicherte Straen gegeben, Ich habe euch den Moses zumAnfhrer gegeben und den Aron zum Priester. (2. Mose 14, 15 ff.)

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    14. Ich habe euch in einer Wolkensule Licht gegeben undunter euch groe Wunder getan; ihr aber habt Meinervergessen", spricht der Herr. (2. Mose 13, 21. )

    15. Dieses hat der Allmchtige Herr geredet: Ich habe euchWachteln zum Zeichen gegeben, und ein Lager zum Schirm;und daselbst habt ihr gemurrt. (2. Mose 15, 13.)

    16. Und habet nicht in Meinem Namen ber den Untergangeurer Feinde frohlockt, sondern bis auf den heutigen Tag habetihr gemurrt.

    17. Wo sind die Guttaten, die Ich euch getan habe? Da ihr inder Wste Hunger littet, riefet ihr nicht zu Mir und spracht:

    18. Was hast du uns in diese Wste und Einode gefhrt, dadu uns tatest? Es wre uns besser gewesen, wir htten dengyptern gedient, als da wir hier in dieser Einde sterbenmssen. (2. Mose 16, 3.)

    19. Da habe Ich mit eurem Seufzen Mitleiden gehabt, und gabeuch Manna zur Speise. Ihr habet Engelsspeise gegessen. (2.Mose 16, 15.)

    20. Habe Ich nicht den Felsen gespalten, da euch drstete undWasser genug herausflieen lassen? Ich habe euch vor derHitze mit der Bume Bltter bedeckt. (2. Mose 17, 2.)

    21. Ich habe fette Lndereien unter euch verteilt. Ich habe dieCananiter, Pheresiter und Philister vor eurem Angesichtehinausgetrieben. Was sollte Ich euch noch weiteres tun?",spricht der Herr.

    22. Dieses redet der allmchtige Herr: Als ihr bei dembitteren Wasser in der Wste waret und Durst hattet, da ihr

    Meinen Namen lstertet,

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    23. da gab Ich euch nicht Feuer fr eure Lsterung, sondernIch warf ein Holz in das Wasser und machte den Flu s.

    III.

    24 Was soll Ich dir, o Jakob, tun? Juda, du hast nicht wollengehorsam sein. Ich will Mich zu andern Vlkern wenden. Ichwill denselben Meinen Namen geben, da sie meineSatzungen halten. (Joh.1,17. Rm.9, 25, 26.)

    25. Dieweil ihr Mich verlassen habet, so will Ich euch

    verlassen. So ihr Barmherzigkeit von Mir begehren werdet,will Ich euch nicht barmherzig sein.

    26. So ihr mich anrufet, will Ich euch nicht erhren; denn ihrhabet eure Hnde mit Blut befleckt; eure Fe sind schnell,Mordtaten zu begehen.

    Jes. 59, 7. .

    27.Ihr habet nicht Mich verlassen, sondern euch selbst",spricht der Herr;

    28. Dieses redet der allmchtige Herr: Habe Ich euch nichtgebeten, wie

    ein Vater seine Shne, und wie eine Mutter ihre Tchter und

    wie eine Amme ihre Kindlein,29. da ihr Mein Volk und Ich euer Gott sein mchte, ihrMeine Kinder, Ich euer Vater?

    30. So habe Ich euch gesammelt, wie eine Henne ihre Jungenunter ihre Flgel. Nun aber was soll Ich euch tun? Ich willeuch von meinem Angesicht verwerfen. (Matth. 23, 37.)

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    31. So ihr Mir opfert, so will Ich Mein Angesicht von euchwenden, denn Ich habe eure Feste, Neumonate undBeschneidung verworfen. (Jes. 1, 13.)

    32. Ich habe Meine Knechte, Meine Propheten zu euchgesandt; die habet ihr genommen und gettet und ihreLeichname zerrissen; Ich will ihr Blut von euch fordern",spricht der Herr. Matth. 23,29-33.

    33. Dieses redet der allmchtige Herr: Euer Haus mu dewerden, Ich will euch hinwerfen, wie der Wind die Spreu.

    Matth. 23, 38.

    34. Eure Shne werden keine Kinder zeugen, denn sie habenMeine Gebote verachtet und Bses vor Mir getan.

    35. Einem Volk, das kommen wird, will Ich eure Husergeben, und die Mich nie gehrt haben, werden Mir glauben;und denen Ich nie ein Zeichen gegeben habe, die werden tun,

    was Ich sie heie. Rm. 10, 20.

    36. Sie haben nie einen Propheten gesehen, und werden dochihrer Snden eingedenk sein.

    37. Ich will von der Gnade des zuknftigen Volkes zeugen;Ihre Kinder werden in Freuden frohlocken; und wiewohl sieMich mit leiblichen Augen nie gesehen, werden sie doch im

    Geiste glauben, was Ich gesagt habe.

    38. Und nun, Mein Bruder, schaue, welche Herrlichkeit; undbesehe das Volk, das von Aufgang kommt!

    39. Denen will Ich zu Fhrern geben: Abraham, Isaak, Jakob,Hosea, Amos, Micha, Joel, Obadja, Jonas.

    40. Nahum, Habakuk, Zephanja, Hagai, Samarja undMaleachi, welcher auch der Engel des Herrn genannt wird.

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    KAPITEL II.

    I. Klage ber den Verfall des jdischen Volkes, V. 1-9.

    II. Ermahnungen und Verheiungen, V. 10-32. I

    III. Esras Gesicht von dem triumphierenden Volke Gottes auf

    dem Berge Zion, V. 33-48.

    I.

    1. Dieses redet der Herr: Ich habe dieses Volk aus derDienstbarkeit gefhrt, und habe ihnen Meine Gebote durchMeine Knechte, die Propheten, gegeben; dieselben haben sienicht wollen hren, sondern haben Meine Ratschlgeverachtet.

    2. Die Mutter, die sie geboren hat, spricht zu ihnen: Gehet hin,ihr Kinder, denn ich bin eine Witwe und verlassen.

    3. Ich habe euch mit Freuden erzogen; mit Leid und Trauernhabe ich euch verloren.. denn ihr habet vor dem Herrn, euremGott gesndigt und vor Ihm Unrecht getan.

    4. Was soll ich euch nun tun? Ich bin eine Witwe und eineVerlassene. Gehet hin, o, Meine Kinder, und erbittetBarmherzigkeit vor dem Herrn.

    5. Ich aber rufe Dich, o Vater, zum Zeugen an ber die Mutterdieser Kinder, die meinen Bund nicht gehalten haben;

    6. da du sie zu Schanden machest und ihre Mutter zum Raub,da sie

    keine Nachkommen haben.

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    7. Ihre Namen sollen unter die Nationen gestreut werden undsie sollen gesichtet werden auf der Erde; denn sie habenmeinen Eid verachtet.

    8. Wehe dir, Asur, da du die Ungerechten bei dir verbirgst!Du bses Volk, gedenke, was Ich Sodom und Gomorra getanhabe,

    9. deren Land in Pechschollen und Aschenhaufen liegt. Alsowill Ich auch allen denen tun, die Mich nicht hren", sprichtder allmchtige Herr.

    II.

    10. Also redet der Herr zu Esra: Verkndige meinem Volke:Ich will den Nationen Jerusalem geben, welches Ich Israelgeben wollte.

    11. Und Ich will jener Herrlichkeit zu Mir nehmen, und will

    ihnen ewige Htten geben, die Ich jenen zubereitet hatte.12. Das Holz des Lebens wird ihnen eine wohlriechende Salbesein; sie werden weder arbeiten noch mde werden. Offenb. 22, 2.

    13. Geht hin, so werdet ihr's empfangen!Betet, da die Tageverkrzt werden. Jetzt ist euch das Reich bereitet; wachet!Matth. 24, 22 und 42.

    14. Nimm zu Zeugen Himmel und Erde; denn Ich habe dasBse abgetan und das Gute geschaffen. Denn Ich lebe, sprichtder Herr.

    15. Mutter, umfange deine Kinder und erziehe jene mitFreuden; mache ihre Fe fest wie eine Sule, denn Ich habedich erwhlt, spricht der Herr;

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    16. und Ich will die Toten aus ihren Sttten auferwecken undIch will sie aus den Grbern fhren, denn Ich habe meinenNamen in Israel erkannt.

    17. Frchte dich nicht, du Mutter der Kinder, denn Ich habedich erwhlt, spricht der Herr. Psalm 113, 9.

    18. Ich will dir zu Hilfe senden Meine Knechte Jesajas undJeremias, nach deren Rat Ich dir 12 Bume, beschwert mitmancherlei Frchten, geheiliget und zubereitet habe. Luk. 6, 13-16.

    19. und ebenso viele Brunnen, die von Milch und Honigflieen und sieben unermeliche Berge, auf denen Rosen undLilien wachsen, wodurch Ich deine Kinder mit Freudenerfllen will. Offenb. 1, 20.

    20. Sprich Recht der Witwe, fhre die Sache des Mndels, gibdem Armen, beschirme das Waislein, bekleide den Nackten,heile den Verwundeten und Kranken, spotte des Lahmen

    nicht, beschirme den Krppel und lass den Blinden zurAnschauung meiner Klarheit kommen.

    22. Bewahre den Greisen und Jngling in deinen Mauern.

    23. Wo du Tote findest, da nimm sie und bergib sie demGrab, so will Ich dir den ersten Sitz geben in meinerAuferstehung.

    24. Sei stille und ruhe, Mein Volk, denn deine Ruhe wirdkommen.

    25. Als gute Amme nhre deine Kinder, strke ihre Fe.

    26. Von den Knechten, die Ich dir gegeben habe, soll keinerverderben, denn Ich will sie von deiner Zahl suchen.

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    27. Werde nicht mde, denn so der Tag der Angst und Notkommt, werden die andern weinen und trauern, du aber wirstfrhlich und reich sein.

    28. Die Nationen werden eifern, sie werden aber nichts gegendich vermgen, spricht der Herr.

    29. Meine Hnde werden dich bedecken, da Deine Kinder dieVerdammnis nicht sehen werden.

    30. Frohlocke, o Mutter, mit Deinen Kindern, denn ich will

    dich erretten, spricht der Herr.31. Gedenk an deine schlafenden Kinder, denn Ich will sieherausfhren ausden Grnden der Erde und will ihnenBarmherzigkeit beweisen, denn Ich bin barmherzig, sprichtder allmchtige Herr.

    32. Umfange deine Kinder, bis da Ich komme und ihnen

    Barmherzigkeit beweise, denn Meine Brunnen laufen ber undMeine Gnade wird nicht versiegen

    III.

    33. Ich, Esra habe auf dem Berg Horeb einen Befehl von demHerrn empfangen, da ich zu Israel gehen sollte; da ich aberzu ihnen kam, ver- warfen sie mich und verachteten das Gebot

    des Herrn.

    34. Und darum sage ich euch, ihr Nationen, die ihr es hrt undversteht: Wartet auf euren Hirten, er wird euch ewige Ruhegeben, denn der ist nahe, der am Ende der Welt kommen wird.

    35. Seid zubereitet zu der Belohnung des Reiches, denn einimmerwhrendes Licht wird euch leuchten in alle Ewigkeit..

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    36. Fliehet den Grbern dieser Welt; ergreifet die Wonneeurer Herrlichkeit. ich rufe meinen Heiland ffentlich zumZeugen an.

    37. Empfanget die anvertraute Gabe und seid frhlich und sagtdem Dank, der euch zu dem himmlischen Reich berufen hat.

    38. Stehet auf und stehet fest, sehet die Zahl der zu dem Mahledes Herrn Bezeichneten; Offenb.7, 13 usf.

    39. die sich dem Schatten dieser Welt entzogen und von dem

    Herrn glnzende Kleider empfangen haben.40. Zion, nimm auf deine Zahl und schliee zusammen deinewei Gekleideten, die das Gesetz des Herrn erfllt haben.

    41.Die Zahl deiner Kinder, die du gewnscht hast, ist erfllt:bitte die Ge- walt des Herrn, da dein Volk, welches vonAnfang berufen ist, geheiligt werde.

    42. Ich, Esra, habe auf dem Berge Zion ein groes Volkgesehen, das ich nicht habe zhlen knnen, diese alle habenden Herrn mit Lobgesngen gelobt. Offenb. 7, 9.

    43.Mitten unter ihnen stand ein Jngling von hoher Gestalt,der jene alle berragte und setzte einem jeden eine Krone aufsein Haupt, dessen verwunderte ich mich sehr.

    44. Da fragte ich den Engel und sprach: Herr, wer sind diese?

    45. Da sprach er: Es sind die, welche das sterbliche Kleidabgezogen und ein unsterbliches angelegt und den NamenGottes bekannt haben. Jetzt werden sie gekrnt undempfangen Palmen.

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    46. Da sprach ich wiederum zum Engel: Wer ist der Jngling,der ihnen die Krone aufgesetzt und Palmenzweige in dieHnde gibt?

    47. Und er antwortete und sprach: Es ist Gottes Sohn, den siein der Welt bekannt haben! - Da fing ich an, die hoch zuloben, welche fr den Namen des Herrn fest gestanden haben.

    48, Da sprach der Engel zu mir: "Geh hin und verkndigemeinem Volke, was fr groe Wunder Gottes, des Herrn dugesehen habest."

    KAPITEL III

    Das erste Gesicht Esras (Kap. 3, 1 - Kap; 5, 15)

    I. Esras Gebet, in dem er die Entstehung, den Fortgang unddie Folgen

    der Snden seines Volkes beschreibt. 1-27.

    II. Frage, warum die lasterhaften Heiden glcklicher seien alsIsrael. 28 -36.

    I.

    1. Im dreiigsten Jahre der Zerstrung der Stadt war ich zuBabylon

    und lag bekmmert auf meinem Bette und mancherleiGedanken kamen in mein Herz; Dan. 4, 2.

    2. denn ich sah, wie Zion verdet war und den berfluderjenigen, die

    zu Babylon wohnten.

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    3. Und mein Geist war sehr bewegt, da er anfing, Worte derFurcht zu dem Hchsten zu reden und sprach:

    4. "O Herr, du Herrscher! Du hast von Anfang an geredet, Duhast die Erde gepflanzt, und das allein, und hast dem VolkeGebote gegeben;

    5. und hast dem Adam einen toten Leib gegeben, der aberauch selbst ein Gebilde Deiner Hnde war und hast ihm einenGeist des Lebens eingehaucht, da er vor Dir das Leben hatte;1. Mose 2. 7.

    6. und Du hast ihn in das Paradies gefhrt, welches DeineRechte gepflanzt hatte, ehe er auf Erden kam;

    7. und hast ihm befohlen, Deinen Weg zu lieben, aber erbertrat den- selben und alsobald verordnetest Du ihm denTod und auch seinen Nachkommen. Und es entstandenGeschlechter und Stmme und Vlker und Verwandtschaften,

    deren keine Zahl ist.8. Und ein jedes Volk wandelte nach seinem Willen, und sietaten seltsame Dinge vor Dir und verachteten DeineAnweisungen zum Leben.

    9. Wiederum aber hast Du zu seiner Zeit die Sintflutherbeigefhrt ber die, so in der Welt wohnten und hast Sie

    vertilgt. 1. Mose 6, 13.

    10. Und es geschah bei einem jeglichen von ihnen wie berAdam der Tod kam, so ber diese die Sintflut.

    11. Einen aber aus ihnen hast Du lassen berbleiben, nmlichNoah mit seinem Hause und von ihm sind alle Gerechtenhergekommen.

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    12. Und es geschah, als die Einwohner der Erde anfingen sichzu vermehren, und ihre Kinder und Vlker und Stmme vielewurden, da fingen sie auch wiederum an, Gottlosigkeiten zu

    ben, mehr als die Frheren.13. Und es geschah, als sie Unrecht taten vor Dir, daerwhltest Du Dir einen Mann aus ihnen, der hie Abraham; 1.Mose, 12, 1 u, ff.,

    14. den hast Du geliebt und ihm allein Deinen Willenangezeigt,

    15. und mit ihm einen ewigen Bund gemacht und ihmzugesagt, Du wolltest seinen Samen nimmermehr verlassen.Du hast ihm den Isaak gegeben, dem Isaak aber den Jakob undEsau.

    16. Und den Jakob hast Du Dir auserwhlt, den Esau aberverworfen, und Jakob ward zu einem groen Volke.

    17. Und da Du seine Nachkommen aus gypten fhrtest, hastDu sie an den Berg Sinai gefhrt. 2. Mose 19.

    18. Und Du hast den Himmel geneigt und die Erde festgestelltund den Erdkreis erbeben, und die Abgrnde zittern gemacht,und die Welt erschreckt.

    19. Und Deine Herrlichkeit ist durch viele Pforten gegangen,des Feuers, des Erdbebens, des Sturmwindes und des Frostes,damit Du gebest dem Samen Jakobs das Gesetz und demGeschlechte Israels fleiiges Halten desselben.

    20. Und Du hast das boshafte Herz nicht von Ihnengenommen, da Dein Gesetz in ihnen Frucht brchte;

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    21. denn der erste Adam hat ein boshaftes Herz getragen, erhat ber- treten und ist berwunden worden, und so auch alle,die von ihm gezeugt sind. Rm. 5, 12.

    22. Und es entstand eine immerwhrende Schwachheit und einGesetz im Herzen des Volkes, in tief gewurzelter Bosheit undwas gut ist, entwich, und das Bse blieb. Rm. 7,21.

    23. Also sind die Zeiten verflossen und wurden die Jahreerfllt. Da hast Du Dir einen Knecht mit Namen Davidauferweckt 2. Sam. 7.

    24. Den hast Du geheien, Deinem Namen eine Stadt zubauen, da man Dir darin Weihrauch und Opfer darbringe.

    25. Und dies geschah viele Jahre lang; da sndigten die,welche die Stadt bewohnten,

    26. und taten in allen Dingen, wie Adam und alle seine

    Nachkommen, denn auch sie selbst hatten ein boshaftes Herz.27. Da hast Du Deine Stadt in Deiner Feinde Hnde gegeben.

    II.

    28. Tun die besseres, welche zu Babylon wohnen? Und solldeswegen Zion beherrscht werden?

    29. Es geschah, da ich dahin gekommen war und gesehenhatte die Gottlosigkeiten, die man nicht zhlen konnte, wiemeine Seele nun schon im dreiigsten Jahr der bertreter vielegesehen hat, da entfiel mir mein Herz,

    30. denn ich habe gesehen, wie Du diese Snder trgst und derGottlosen Handeln schontest und Dein Volk vertilgtest, und

    Deine Feinde erhieltest, und kein Zeichen getan hast.

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    I.

    1. Da antwortete mir der Engel, der zu mir gesandt war,namens Uriel, und sprach zu mir:

    2. "Dein Herz hat sich zu sehr erhoben in dieser Welt und duunterstehst dich, den Weg des Allerhchsten zu begreifen!"

    3. Da sprach ich: Ja mein Herr! Und er antwortete mir undsprach: "Ich bin zu dir gesendet, dir drei Wege anzuzeigen unddrei Gleichnisse dir vor- zulegen.

    4. Wenn du mir eines aus diesen ansagen wirst, so will ich diralsdann auch den Weg zeigen, den du begehrst zu sehen, unddir berichten, woher das boshafte Herz sei".

    5. Da sprach ich: Sag an, mein Herr!" Da sprach er zu mir:Geh hin, wge mir das Gewicht des Feuers, oder mi dasBlasen des Windes, oder rufe mir den Tag zurck der dahin

    ist."6. Da antwortete ich und sprach: Wer unter allen Geborenenvermchte das zu tun, da du mich darber fragst?"

    7. Da sprach er zu mir: "Htte ich dich gefragt, wie vieleQuellen sind im Herzen des Meeres, oder wie viele Kammernsind im Abgrund oder wie viele Wohnungen sind ber dem

    Firmament oder welches sind des Paradieses Ausgnge?

    8. So sprchest du vielleicht zu mir: In den Abgrund bin ichnoch nie hinunter gestiegen, noch in die Unterwelt, so bin ichauch niemals in den Himmel hinaufgestiegen.

    9. Nun aber habe ich dich nur ber das Feuer und den Windund den Tag gefragt, durch den du gegangen bist und von

    denen du nicht getrennt werden kannst und du hast mir nichtdarber antworten knnen."

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    20: Und er antwortete und sprach zu mir: Du hast rechtgeurteilt, warum richtest du dieses Urteil nicht auf dich selbst?

    21. Denn gleicher weise, wie das Erdreich den Wald und dasMeer auf seine Gewsser angewiesen ist, also knnen auchdie, so auf Erden wohnen, nichts verstehen als das auf Erdenist, und die, so ber dem Himmel wohnen, allein was ber derHhe der Himmel ist."

    II.

    22. Da antwortete ich und sprach: Ich bitte dich, Herr, damir der Sinn gegeben werde, zu verstehen;

    23.Denn ich habe nicht ber deine hohen Dinge fragenwollen, sondern ber die, die uns tglich begegnen. Warum istIsrael zur Schmach hingegeben den Nationen? Und das Volk,das du geliebt hast, ist hingegeben gottlosen Stmmen und dasGesetz unserer Vter ist dem Untergange preisgegeben, und

    die geschriebenen Verordnungen sind nirgends mehrvorhanden.

    24. Und wir muten umherwandern in der Welt, wie dieHeuschrecken und unser Leben ist Furcht und Schrecken undwir sind nicht einmal wrdig, Barmherzigkeit zu erlangen?

    25. Was will er aber meinem Namen tun, der ber uns

    angerufen worden ist? Von diesen Dingen habe ich gefragt."

    26. Da antwortete er mir und sprach: Je mehr du ergrndenwillst, desto mehr wirst du dich verwundern, denn mit groerEile eilt die Welt dahin.

    27. Und er vermag es nicht zu ertragen, was in knftigenZeiten den Ge- rechten verheien ist, weil diese Welt voll istvon Ungerechtigkeiten und Schwachheiten.

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    28. Ich aber will dir das, davon du mich gefragt hast,erklren: Das Bse ist gest, aber seine Zerstrung ist nochnicht vorhanden.

    29. Wenn nun das Bse, das gest ist, nicht umgekehrt wirdund der Ort, wo das Bse gest ist, nicht weichet, so wird derOrt nicht kommen, wo das Gute gest ist.

    30. Denn das Samenkorn des Bsen ist von Anfang an in dasHerz Adams gest worden und wie viel Gottlosigkeit istdaraus entsprossen bis auf jetzt, und es entsprot noch, bis

    man damit in die Tenne kommt.

    31. Nun ermi du bei dir selbst, wie viel Frucht derGottlosigkeit aus dem Samenkorn des Bsen hervor gesprotist.

    32. Wenn nun die hren, deren unzhlige sind, abgeschnittensein werden, wie eine groe Tenne wird es fllen?"

    33. Da antwortete ich und sprach: Wie soll das und wannwird das sein? Warum sind unsere Jahre so wenig unddieselben so bse?"

    34. Und er antwortete und sprach zu mir: Eile nicht, dichber den Hchsten zu erheben, denn dein Eilen, ber ihn zusein, ist vergeblich, denn du erhebst dich gar zu sehr. 1. Mose 47,9.

    35. Haben nicht die Seelen der Gerechten auch in ihrenKammern von diesen Dingen gefragt, sprechend: Wie langesoll ich also hoffen? Wann kommt die Frucht der Tenneunserer Belohnung?" Off. 6,9.

    III.

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    36. Darauf antwortete ihm der Erzengel Jeremiel und sprach:Alsdann, wann die Zahl der Samen in euch erfllt sein wird,denn in der Waage hat er die Welt gewogen,

    37. und nach dem Mae der Zeiten gemessen und nach derZahl der Zeiten gezhlt, und Er hat nichts bewegt nocherweckt, bis da dasselbe Ma erfllet ist."

    38. Da antwortete ich und sprach: O Herr, du Herrscher!Aber auch wir alle sind voll Gottlosigkeit.

    39. Es mchte vielleicht die Tenne der Gerechten umunsertwillen nicht erfllt werden, um der Snden willenderjenigen, die auf Erden wohnen."

    40. Da antwortete er und sprach: Geh zu einem schwangerenWeibe und frage sie, ob, wenn sie ihre neun Monate erfllthat, ihr Mutterleib die Geburt noch bei sich selbstzurckbehalten knne?"

    41. Da sprach ich: Er kann es nicht, o Herr." Da sprach er zumir: In der Unterwelt sind die Kammern der Seelen demMutterleibe gleich.

    42. Denn wie jene, die da gebiert, eilt, der Not der Geburt zuentfliehen, so eilt auch diese, das wieder zu geben, was ihranvertraut ist.

    43. Von Anfang an wird dir das gezeigt, was du zu sehenbegehrst."

    44. Da antwortete ich und sprach: Habe ich Gnade gefundenvor deinen Augen, und ist es mglich und ich bin dessenwrdig,

    45. so zeige mir, ob noch mehr kommen werde, als vergangenist, oder ob mehr vergangen sei, als zuknftig ist.

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    46. Was vergangen ist, wei ich, was aber noch kommen wird,das wei ich nicht."

    47. Da sprach er zu mir: Steh auf die rechte Seite, so will ichdir die Auslegung des Gleichnisses zeigen."

    48. Da stand ich und sah, und siehe, ein brennender Ofen fuhrvor mirvorber und es geschah, da die Flamme vorberfuhr,sah ich, und siehe, es blieb Raum brig.

    49. Darnach fuhr eine Wolke vor mirvorber voll Wassers,

    und sie sandte aus einen starken Regen mit Gewalt; und da dergewaltige Regen vorber gegangen war, blieben darin Tropfenbrig.

    50. Da sprach er zu mir: Denke dir: Gleichwie derRegenmehr ist als der Tropfen, und des Feuers mehr als des Raumes,also ist auch das Ma weit grer, denn das vergangen ist,aber Tropfen und Raum sind brig geblieben."

    51. Und ich betete und sprach: Meinest du, da ich bis aufjene Tage lebe, oder was wird in jenen Tagen sein?"

    52. Da antwortete er mirund sprach: Von den Zeichen,wovon du mich fragst, kann ich zum Teil reden, von deinemLeben dirzu sagen bin ich nicht gesandt, ich wei es auchnicht."

    KAPITEL V.

    I. Esra erhlt Aufschlu ber die Zeichen der letzten Zeit.Vers 1-15.

    II. Das zweite Gesicht Esras (Kap. 5, 16 - Kap. 6, 34)

    Esras Klage wegen der Verwerfung Israels V. 16-30.III. Der Engel belehrt ihn ber die Unergrndlichkeit der

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    Wege Gottes. V. 31-36.

    I.

    1. Von den Zeichen aber merke dies: Siehe, es werden Tagekommen, da die ergriffen werden, so auf Erden wohnen ingroem Reichtum, und der Weg der Wahrheit wird verborgensein und das Land wird unfruchtbar sein an Glauben.

    2.Die Ungerechtigkeit aber wird berhand nehmen, mehr alsdu jetzt siehst undvon alters her gehrt hast. Matth. 24, 12.

    3. Und das Land, das du jetzt siehst regieren, wird zertretensein und man wird es verdet sehen.

    4. Wenn dir aber der Hchste das Leben fristen wird, so wirstdu nach der sechsten Posaune sehen, da pltzlich die Sonnebei Nacht leuchten wird, und der Mond dreimal am Tage.Offenb. 8, 6.

    5. Von dem Holz wird Blut triefen und der Stein wird seineStimme geben und die Vlker werden bewegt werden. Matth. 24,7.

    6. Und einer wird regieren, von dem es die, so auf Erdenwohnen, nicht erwarten, und die Vgel werden die Wanderungantreten. Matth. 24,30.

    7. Und das sodomitische Meer wird seine Fische auswerfenund wird zu Nacht ein Getse geben, das viele nicht kannten;alle aber werden das Getse hren.

    8. Und ein Chaos wird entstehen an vielen Orten und Feuerhufig herab- geworfen werden und die Tiere des Feldeswerden hinwegziehen, und Weiber, die ihre Krankheit haben,werden sonderbare Lebewesen gebren.

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    9. Und in den sen Wassern werden salzige Strme gefundenwerden; ein Freund wird wider den andern streiten, und derVerstand wird sich verbergen und die Einsicht in ihr Gemach

    eingeschlossen bleiben.10. Und sie werden von vielen gesucht und nicht gefundenwerden; alsdann wird Ungerechtigkeit und Unenthaltsamkeitberhand nehmen.

    11. Ein Land wird das andere fragen und sprechen: Ist etwadie Gerechtigkeit, welche das Recht tut, durch dich

    hindurchgezogen? Und es wird das verneinen.

    12.Zu der Zeit werden die Menschen viel hoffen, aber nichtserlangen; sie werden arbeiten, aber ihre Wege werden keinenFortgang haben. Luk. 21, 26.

    13. Diese Zeichen dir zu sagen ist mir zugelassen und so duweiter bitten und wie jetzt weinen und sieben Tage lang fasten

    wirst, so wirst du noch greres hren."

    14. Da bin ich erwacht und ein Zittern ging durch meinenganzen Leib und meine Seele ngstete sich, da sie matt ward.Dan. 7, 28.

    15. Da hielt mich der Engel, der mit mir zu reden gekommenwar, und strkte mich und stellte mich wieder auf meine Fe.

    II.

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    16. Und es geschah in der zweiten Nacht, da Selathiel, derFrst des Volkes, zu mir kam und zu mir sprach: Wo bist dugewesen, warum ist Deine Miene so traurig?

    17. Weit du nicht, da dir Israel im Lande seinerGefangenschaft anvertraut ist?

    18. So stehe nun auf und i Brot und verla uns nicht wie einHirte seine Herde bsen Wlfen berlt."

    19. Da sprach ich zu ihm: Geh von mir und nahe dich nicht

    zu mir." Und er gehorchte mir, wie ich gesagt hatte, und wichvon mir.

    20. Da fastete ich sieben Tage lang, heulte und weinte, wiemir der Engel Uriel befohlen hatte.

    21. Und es geschah nach sieben Tagen, da ich wiederum intiefsinnige Gedanken fiel und sehr bekmmert ward. Dan. 10, 2.

    22. Da empfing mein Gemt wiederum den Geist desVerstandes und ich fing wieder an, mit dem Allerhchsten zureden und sprach:

    23. O Herr, Du Herrscher, Du hast aus allen Wldern derErde und aus allen ihren Bumen einen einzigen Weingartenauserlesen. Jes. 5. 1.

    24. Und aus allen Lndern des Erdkreises hast Du auserwhltein einziges Ackerland und aus allen Blumen des Erdkreiseshast Du Dir eine einzige Lilie auserwhlt. Hohe Lied 2, 1.

    25. Aus allen Tiefen des Meeres hast Du Dir einen einzigenBach gefllt; aus allen erbauten Stdten hast Du Dir selbstZion geheiligt.

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    26. Aus allen erschaffenen Vgeln hast Du Dir eine einzigeTaube ernannt, und aus allem Vieh, das Du gestaltest, hast DuDir ein einziges Lamm ausersehen.

    27. Und aus allen vielfltigen Vlkern hast Du Dir eineinziges Volk erworben und hast ein von allen gelobtes Gesetzdiesem Volke gegeben, zu dem Du eine Lust gehabt hast.

    28. Und nun, o Herr, warum hast Du das Einzige vielenberliefert? Und Du hast ber die einzige Wurzel anderegesetzt und die Einzigen unter viele zerstreut.

    29. Und es haben dasselbe zertreten, welche DeinenVerheiungen wider- strebt und Deinen Bndnissen nichtgeglaubt haben.

    30. Und wenn Du denn wirklich Dein Volk hatest, so solltees durch Deine eigenen Hnde gezchtigt werden."

    III.31. Und es geschah, als ich diese Rede vollendet hatte, wurdeder Engel, der in der vorigen Nacht zu mir gekommen war,wiederum zu mir gesandt.

    32. Und er sprach zu mir: Hre mir zu, so will ich dichunterrichten und achte auf mich, so will ich weiter mit dir

    reden."

    33. Da sprach ich: Sag an mein Herr!" Da sprach er zu mir:Du bist in deinem Geiste viel zu weit gegangen fr Israel.Hast du denn das Volk lieber als Den, so es gemacht hat?" Kap.4. 2.

    34. Da sprach ich zu ihm: Nein, Herr, aber ich habe im

    Schmerz geredet. Meine Nieren drngen mich alle Stunden,

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    da ich gerne den Weg des Allerhchsten erfahren und einenTeil seines Gerichtes ergrnden mchte."

    35. Er sprach zu mir: Das kannst du nicht." Warum, Herr?Wozu bin ich geboren? Warum wurde mir denn meiner MutterLeib nicht zum Grabe? So htte ich doch das Elend Jakobsund die Erschpfung des Volkes Israel nicht gesehen."

    36. Er sprach zu mir: Zhle Mir die Dinge, die noch nichtgekommen sind, sammle Mir wieder die Tropfen, die zerstreutworden sind, mache Mir die drren Blumen wieder grn;

    37. ffne Mir die verschlossenen Gemcher und bringe Mirdie Winde her- vor, die darinnen eingeschossen sind, zeigeMir das Bild der Stimme, alsdann will Ich dir zeigen dieMhsal, die du zu sehen begehrst."

    38. Ich sprach: O Herr, du Herrscher, wer kann das wissenals allein Der, welcher nicht bei den Menschen Wohnung hat?

    39. Ich aber bin unweise, wie werde ich ber solche Dingereden knnen, wovon Du mich gefragt hast?"

    40. Da sprach Er zu mir: Wie du von diesen genanntenDingen keines tun kannst, also kannst du auch ein Urteil nichtherausfinden, noch die Liebe, die Ich am Ende dem VolkeIsrael verheien habe."

    41. Da sprach ich: Aber siehe Herr, Du bist nahe denen, dieam Ende sind und was werden die tun, die vor mir gewesensind, oder wir, oder die, die nach uns sein werden?"

    42. Da sprach Er zu mir: Ich will Mein Urteil einem Kranzvergleichen. So wie die letzten Dinge nicht zu spt erscheinen,so kommen die frheren nicht zu schnell."

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    43. Und ich antwortete und sprach: Konntest Du nicht die, sogewesen sind und die, so jetzt sind, und die so kommenwerden, auf einmal erschaffen, da Du Dein Urteil desto

    schneller erzeigtest?"44. Da antwortete Er mir und sprach: Das Geschpf kann denSchpfer nicht bereilen, die Welt kann auch nicht auf einmaldie tragen, welche in ihr sollen geschaffen werden."

    45. Da sprach ich: Wie Du Deinem Knecht gesagt hast, daDu die Ge- schpfe auf einmal lebendig gemacht habest, die

    von Dir geschaffen worden und die Schpfung es ertrug, alsowird sie auch jetzt auf einmal die Gegenwrtigen ertragenknnen."

    46. Er sprach zu mir: Frage den Mutterleib des Weibes undsage ihm, so du gebierst, warum tust du das eins nach demandern? Bitte ihn denn, da er zehn Kinder auf einmalgebre."

    47 Ich sprach, er wird es durchaus nicht knnen, sondern einsnach dem

    andern.

    48. Da sprach Er zu mir: Also habe Ich auch den Mutterleibder Erde gegeben denen, die auf ihr gest sind, nach dem Lauf

    der Zeit.

    49. Denn gleich wie ein Kind nicht kann gebren, wie dieAlten gebren, also habe Ich die Welt, die von Mir geschaffenist, geordnet."

    50. Da fragte ich und sprach: Da Du mir nun einen Weggegeben hast, so will ich vor Dir reden: Ist unsereMutter, vonder Du Mir gesagt hast, noch jung? Schon naht sie ja demAlter."

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    51. Und Er antwortete und sprach zu mir: Frage die, sogebiert, so wird sie dir es sagen.

    52. Denn du wirst zu ihr sagen: Warum sind die, die du jetztgeboren hast, denen nicht gleich, die vor dir gewesen sind,sondern sind kleiner von Gestalt?

    53. So wird sie auch selber zu dir sagen: Anders sind die, so inder starken Jugend geboren sind, und anders die, so in der Zeitdes Alters bei schwach werdendem Mutterleib geborenwerden.

    54. So betrachte nun auch du, da ihr kleiner seid von Gestaltals die,

    welche vor euch gewesen sind,

    55. und die, welche nach euch kommen, kleiner als ihr, alsGeschpfe, die jetzt anfangen, alt zu werden, und die Strke

    der Jugend verloren haben."56. Da sprach ich: Herr, habe ich Gnade gefunden vorDeinen Augen, so bitte ich Dich, zeige Deinem Knecht, durchwen Du Deine Schpfung heimsuchst.

    Kapitel VI

    Wie Gott alle Dinge geschaffen hat, so werden sieauch durch

    ihn allein ihrem Ende zugefhrt: 1-10.

    II. Der Engel verkndet dem Esra noch weitere Zeichen des

    Endes der Welt. 11-34.

    Das dritte Gesicht Esras. Kap. 6, 35 - Kap.9, 25

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    III. Esra fragt mit Hinweisung auf die sieben Schpfungstage,

    warum Gott, da er dort um seines Volkes Willen

    die Welt geschaffen, es den Nationen preisgegeben. 35.-59.

    I.

    1. Und Er sagte zu mir: Am Anfang des Erdkreises, ehe dieAusgnge der Welt bestanden, und ehe diezusammenstoenden Winde wehten,

    2. und ehe der Hall des Donners ertnte, und ehe der Glanzder Blitze leuchtete, ehe die Fundamente des Paradieses gelegtwurden

    3. ehe die zierlichen Blumen gesehen wurden, ehe diebewegten Krfte be- festigt waren, ehe die unzhligen Scharender Engel gesammelt waren,

    4. ehe die Hhen die Luft emporhoben, und ehe die Mae desHimmels -gewlbes genannt wurden, ehe Zion gebaut war,

    5. und ehe die gegenwrtigen Jahre erforscht waren, und ehedie Gedanken derer, die jetzt sndigen, sich (von Gott)entfremdeten, und ehe die versiegelt waren, die den Schatz desGlaubens gesammelt haben; Offenb. 7, 4.

    6. da habe Ich die Schpfung ausgedacht und sie ist gemachtworden durch Mich allein und nicht durch einen andern; siewird auch durch Mich und keinen andern geendet."

    7. Da antwortete ich und sprach: Welches wird die Scheidungder Zeiten sein? Oder wann wird das Ende des Vorigen oderAnfang des Nachfolgenden sein?"

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    8. Da sprach er zu mir: Von Abraham bis auf Isaak, da Jakobund Esau von ihm gezeugt wurden, hielt Jakobs Hand vonAnfang an die Ferse des Esau. 1. Mose 25, 26.

    9.Denn das Ende dieser Welt ist Esau und der Anfang dernachfolgenden ist Jakob.(berwinder)

    10. Nur eine Handbreit ist zwischen der Ferse und der Hand.Anderes er- forsche nicht, Esra."

    II.

    11. Da antwortete ich und sprach: O Herr, Du Herrscher,habe ich Gnade vor Deinen Augen gefunden,

    12. so bitte ich Dich, zeige Deinem Knecht an das EndeDeiner Zeichen, deren Du mir die vorige Nacht einen Teilgezeigt hast."

    13. Er antwortete und sprach zu mir: Steh auf Deine Feund hre eine Stimme vom lautesten Ton!

    14. Es wird sein gleich einer Bewegung, aber der Ort, da dustehst, wird doch nicht bewegt werden.

    15. Darum, wenn sie redet, sollst du nicht erschrecken, dennvom Ende redet das Wort und das Fundament der Erde lt

    sich vernehmen;16. denn die Erde ber diese Dinge zittert und erbebt, denn siewei, da deren Grenze verndert werden mu."

    17. Und es geschah, da ich es gehrt hatte, da stand ich aufmeinen Fen und hrte, und der Ton derselben war wie derTon vieler Wasser,

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    18. und sie sprach: Siehe es kommen Tage, und es wirdgeschehen, da Ich werde anfangen herzuzunahen, um dieEinwohner der Erde heimzusuchen. Offenb. 1, 15.

    19. Und da ich anfangen werde, Rechenschaft zu fordern vondenen, welche durch ihre Ungerechtigkeit Schaden getanhaben. Matth.. 12,36.

    20. Und wenn die Erniedrigung Zions wird erfllt sein, undwann die Welt, welche anfangen wird zu vergehen, wirdversiegelt werden, so werde ich diese Zeichen tun: Die Bcher

    werden aufgetan werden vor dem Angesichte des Firmaments,und alle werden es sehen zumal.

    Dan. 7, 10. Offenb. 20, 12.

    21. Und jhrige Kinder werden mit ihren Stimmen redenund schwangere Weiber werden unzeitige Kinder gebren,vondrei oder vier Monaten und sie werden leben und

    aufkommen.22. Beste Orte werden pltzlich als unbest, und volleKammern werden pltzlich leer erfunden werden

    23. und die Posaune wird hell ertnen; und alle, die sie hren,werden pltzlich erschrecken. 1. Tess.4. 16-17.

    24. Zu derselbigen Zeit werden Freunde einander bekriegenwie die Feinde, und das Erdreich wird mit ihnen erschrecken.Die Brunnadern werden stille stehen und drei Stunden langnicht laufen.

    25. Welcher aber aus alle dem brig bleibt, was ihr dochvorher gesagt, derwird errettet werden; Mein Heil und dasEnde eurer Welt sehen.

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    26. Und die Menschen, die aufgenommen sind, werden essehen, die der Tod von ihrer Geburt her nicht ereilt hat, undder Einwohner Herz wird verndert und zu einem andern Sinn

    belehrt werden,27. denn das Bse wird ausgetilgt und der Betrug ausgelschtwerden.

    28. Es wird aber der Glaube schauen und das Verderbenbesiegt und die Wahrheit kund werden, die so viele Tage langohne Frucht gewesen ist."

    29. Und es begab sich, als Er mit mir redete, da blickte ichallmhlich hin auf Den, vor Dem im stand.

    30. Da sprach er also zu mir: Ich bin gekommen, dir die Zeitder knftigen Nacht zu zeigen.

    31. Wenn du nun wiederum gebetet und gefastet haben wirst

    sieben Tage lang, so werde ich dir wieder greres als diesessagen, an dem Tage, da ich es werde gehrt haben.

    32. Denn deine Stimme ist von dem Allerhchsten gehrtworden, denn der Mchtige hat gesehen deinen richtigenWandel und wahrgenommen die Keuschheit, die du vondeiner Jugend an bewiesen hast.

    33. Darum hat er mich gesendet, dir dieses alles zu zeigen unddir zu sagen: sei getrost und frchte dich nicht!

    34. Und eile nicht wie in den vorhergehenden Zeiten, Eitles zugedenken, damit du nicht enteilest den letzten Zeiten.

    35. Und es geschah nach diesem, da ich wiederum weinte,und gleicher- weise fastete sieben Tage lang, damit ich die

    drei Wochen, die mir zugesagt waren, erfllte.

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    36. Und es geschah in der achten Nacht, da mein Herz in mirwieder bekmmert wurde, und ich anfing wieder vor demHchsten zu reden,

    37. denn mein Geist war ganz entzndet und meine Seele ganzbengstigt, und ich sprach:

    38. O Herr, du hast im Anfang der Schpfung geredet, undhast am ersten Tage gesprochen: Es werde Himmel und Erde!Und Dein Werk ist ein vollkommenes Werk gewesen.

    39. Und damals war der Geist und die Finsternis und dasStillschweigen noch ringsherum und der Ton der Stimmeeines Menschen war noch nicht da von Dir.

    40. Da hast Du gesprochen, da von Deinen Schtzen einleuchtendes Licht hervorgehen solle, wodurch Dein Werksichtbar wrde.

    41. Am zweiten Tage hast Du geschaffen den Geist desFirmamentes und ihm geboten, da er zwischen den Wassernteile und einen Unterschied mache, da ein Teil nach obenzurckweiche, der andere hier unten verbleibe.

    42. Am dritten Tage hast Du geboten, da die Wasser sichsammeln ber den siebenten Teil der Erde; sechs Teile hastDu getrocknet und erhalten, da daraus kme, was vor Dir

    dienen soll, gest von Gott und angebaut.

    43. Sobald Dein Wort ausging, war das Werk alsbaldgeschehen.

    44. Denn mit einem Male gingen hervor Frchte, an Mengeunermelich und Wohlschmeckendes von mancherlei Art, undBlumen von unwandelbarer Farbe und durchdringenderWohlgerche, und dies geschah am dritten Tage.

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    45. Am vierten Tage aber hast Du geboten, da entstehe derSonne Glanz, des Mondes Licht und die Ordnung der Sterne.

    46. Und Du hast ihnen geboten, da sie dem Menschen, derknftig sollte geschaffen werden, dienten.

    47. Am fnften Tage hast Du zum siebenten Teil, da dieWasser versammelt worden, gesagt, sie sollten mancherleiTiere, Vgel und Fische hervorbringen, und es geschah also.

    48. Und das stumme seelenlose Wasser brachte auf den Befehl

    Gottes Tiere hervor, damit die Vlker daraus DeineWunderwerke preisen sollten.

    49. Da hast Du zwei lebendige Wesen erhalten; das eine hastDu Behemoth und das andere Leviathan genannt. Hiob 40, 10 u. 20Ps. 74, 14.

    50. Und du hast je eins von dem andern abgesondert, denn dersiebente Teil, nmlich, da das Wasser versammelt war, mochtesie nicht beide fassen.

    51. Dem Behemoth hast Du einen Teil gegeben, der am drittenTag trocken geworden war, da er in demselben wohnen solle,daselbst sind viele Berge.

    52. Dem Leviathan hast Du den siebenten, feuchten Teil

    gegeben, und hast ihn erhalten, da er verschlinge, welche Duwillst und wann Du es willst.

    53. Am sechsten Tage hast Du dem Erdreich geboten, da esvor Dir das Vieh und die wilden Tiere und alles Kriechendeschaffen sollte.

    54. Und nach diesem, Adam, den Du zum Herrn ber alle

    Deine Geschpfe gesetzt hast, und von ihm kommen wir alle,auch Dein Volk, das Du Dir erwhlt hast.

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    55. Dieses alles nun habe ich darum vor Dir gesagt, o Herr,weil Du die Welt um unsertwillen geschaffen hast.

    56. Von den andern Vlkern aber, die auch von Adamherkommen, hast Du gesagt, sie seien nicht, sondern sie seiengleich dem Speichel und ihre Menge hast Du gleich gemachtden Tropfen am Eimer. Jes. 40, 15 u. 17.

    57. Und nun, o Herr, siehe, diese Vlker, die fr nichtsgeachtet sind, haben angefangen, uns zu beherrschen und zuverschlingen.

    58. Wir aber, Dein Volk, das Du Deinen Erstgeborenen, denEingeborenen genannt hast, und das, worber du eiferst, wirsind in ihre Hnde gegeben.

    59. Ist nun die Welt um unsertwillen erschaffen, warumbesitzen wir denn nicht das Erbe mit der Welt? Wie lange solldoch dies whren?"

    KAPITEL VII.

    I. Esra wird von dem Engel belehrt, da es durch die Enge

    in die Tiefe gehe. 1-16.

    II. Gott, als der hchste Richter wird mit vollkommener

    Gerechtigkeit richten: 17-25.

    III. Er wird sich einst offenbaren in seinem Sohne JesusChristus: 26-35

    VI. Esras Frage betreffend der Frbitte wird dahinbeantwortet,

    da dieselbe geschehen solle in der gegenwrtigen Welt, aber

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    nicht am Endeder Welt.: 36-45.

    V. Esras Klage ber die traurigen Folgen der Snde Adamsund

    Antwort des Engels: 46-61.

    VI. Esra beruft sich auf die Barmherzigkeit Gottes: 62 70

    I.

    1. Und es geschah, als ich diese Worte zu reden vollendet

    hatte wurde der Engel zu mir gesandt, der auch in den erstenNchten bei mir war.

    2. Der sprach zu mir: Esra, steh auf und hre die Reden, dieich dir zu sagen dir gekommen bin"

    3. Ich sprach: Rede mein Gott!" Da sprach er zu mir: DasMeer ist an einem weiten Ort gesetzt, da es tief und

    unermesslich wre.

    4. Es ist aber sein Eingang an einem engen Ort gesetzt, daden Flssen hnlich wre.

    5. Denn wer wollte in das Meer gehen und es sehen undbeherrschen? wenn ernicht durch das Enge ginge, wie mchteer in die Weite kommen?

    6. Noch ein anderes: Es ist eine Stadt gebaut und auf einweites Feld gesetzt, und sie ist aller Gter voll.

    7. Aber der Eingang dazu ist eng und steil, als wre ein Feuerzur Rechten, zur Linken aber ein tiefes Wasser.

    8. Es ist aber ein einziger Fupfad zwischen ihnen gesetzt,

    nmlich zwischen dem Feuer und dem Wasser, so da derFupfad einzig nur eines Menschen Futapfen fat.

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    9. Wenn nun diese Stadt einem zum Erben gegeben wird undder ist niemals durch diesen gefhrlichen Weg gegangen, wiewird er sein Erbe einnehmen?"

    10. Und ich sprach: Es ist also, Herr." Da sprach er: Also istauch der Teil Israels.

    11. Denn umIhretwillen habe Ich die Welt erschaffen, und daAdam Meine Satzungen bertreten hat, ward ihm dasjenigezuerkannt, was geschehen ist.

    12. Da sind die Eingnge dieser Welt enge geworden, vollSchmerzen und Mhsal. Sie sind wenig und bse und vollGefahren und auf viel Mhsal beruhend.

    13. Denn der greren Welt Eingnge sind weit und sicherund bringen Frucht der Unsterblichkeit.

    14. Wenn nun die Hineingehenden, welche leben, nicht durch

    diese Enge und Eitle hineingegangen waren, so werden sienicht erlangen knnen, was aufbehalten ist.

    15. Warum bekmmerst du dich denn, da du ein unsterblicherMensch bist? Und warum wirst du bewegt, da du dort sterblichbist?

    16. Warum hast du nicht das Zuknftige, sondern das

    Gegenwrtige in Dein Herz genommen?"

    II.

    17. Da antwortete ich und sprach: O Herr, Du Herrscher,siehe Du hast in Deinem Gesetze verordnet, da die Gerechtendiese Dinge erben, die Ungerechten aber verderben sollten.

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    27. und ein jeder, der von den vorhergesagten beln erlsetist, wird Meine Wunder sehen.

    28. Denn Mein Sohn Jesus wird geoffenbart werden mitdenen, die bei ihm sind und werden erfreut werden, die dabrig gelassen sind, vierhundertneunzig Jahre lang (Israel).Dan. 9, 24-27.

    29. Zwar wird Mein Sohn Christus sterben und alle Menschendie das Leben haben.

    30. Und die Welt wird in das alte Stillschweigen verwandelt

    werden sieben Tage lang (siebzigste Jahrwoche Daniels, 7 Jahre Dan. 9), sowie bei den frheren Gerichten, also da niemand berbleibenwird.

    31. Und es wird geschehen nach sieben Tagen, da die Weltauferwecket werden wird, die noch nicht wachet, und dasVerdorbene wird sterben.

    32. Und die Erde wird die wiedergeben, so in ihr geschlafenhaben, und der Staub die, so in der Stille wohnen; und dieGemcher werden die Seelen, die ihnen anvertraut sind,wieder geben.

    33. Und der A1lerhchste wird auf dem Richterstuhlgeoffenbart werden, und das Elend wird vergehen, und die

    Langmut wird aufhren.

    34. Das Gericht wird allein brig bleiben, die Wahrheit wirdbestehen, und der Glaube wird zum Schauen gekommen sein,

    35. und das Werk wird nachfolgen, und der Lohn wird gezeigtwerden; die Gerechtigkeit wird erwachen, und dieUngerechtigkeit nicht mehr herrschen." Offenb. 14, 13.

    IV.

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    36. Da sprach ich: Zuerst hat Abraham fr die Sodomitergebetet, und Moses fr die Vter, die in der Wste gesndigthatten, 1. Mose 18, 23 ff., 4. Mose 14, 13 u. ff.

    37. und sein Nachfolger (Josua) fr Israel in den ZeitenAchans, Josua 7, 7 u. ff.

    38. Und Samuel und David fr die Zerknirschten, und Salomofr die, 80 zur Weihe des Heiligtums kamen; 1. Sam. 7, 9. 2. Sam. 24,17. 1. Kn. 8; 22 u. ff.

    39. und Elias fr die, so den Regen empfingen und fr die

    Toten, da er wiederum lebendig wrde, 1. Knig 17.

    40. und Ezechias (Hiskia) fr das Volk zu den ZeitenSanheribs, und also viele andere, die fr viele gebetet haben. 2.Kn. 19, 15 ff.

    41. Wenn nun also vorhin, als das Verderben berhandgenommen hatte und die Ungerechtigkeit gemehrt worden

    war, die Gerechten fr die Gottlosen gebetet haben, warumsoll das nicht auch jetzt sein?"

    42. Er antwortete mir und sprach: Eure jetzige Welt ist nochnicht das Ende, es bleibt noch viel Herrlichkeit in ihr. Darumhaben sie fr die Schwachen gebetet.

    43. Denn der Tag des Gerichts wird das Ende der Zeiten

    sein, und der Anfang der Zeit der zuknftigenUnsterblichkeit, in der Verderbnis vorber ist.

    44. Aufgehoben ist dann die Unmigkeit, abgetan ist derUnglaube, aber die Gerechtigkeit gewachsen, die Wahrheitaufgegangen.

    45. Alsdann kann niemand den seelig machen, der verloren ist,oder dem unsterbliches Leben verheien ist."

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    V.

    46. Da antwortete ich und sprach: Dies ist meine erste undletzte Rede, da es besser gewesen wre, dem Adam dasErdreich nicht zu geben, oder, da es ihm gegeben war, zuverhten, da er nicht sndigte.

    47. Denn was ntzt es dem Menschen hier in der Zeit inTraurigkeit zu leben, und erst nach dem Tode auf Bestrafungzu warten?

    48. OAdam, was hast du getan? Denn weil du gesndigt hast,bist nicht allein du, sondern wir all, so von dir gekommen,gefallen.

    49. Denn was nutzet es uns, da uns ein unsterbliches Lebenverheien ist, wenn wir sterbliche Werke vollbringen?

    50. Und obgleich uns eine ewige Hoffnung vorhergesagt ist, so

    sind wir doch sehr bse und eitel geworden.51. Und obgleich uns Wohnungen der Gesundheit undSicherheit aufbehalten sind, so haben wir doch bse gehandelt.

    52. Und obgleich die Herrlichkeit des Hchsten aufbehaltenist, die zu beschirmen, welche vorsichtig gewandelt haben, sosind wir doch auf den schlechtesten Wegen gewandelt.

    53. Und obgleich das Paradies gezeigt wird, dessen Fruchtunverderblich bleibt, in welcher Sicherheit und Heilung ist, sogehen wir doch nicht hinein.

    54. Denn wir haben an unziemlichen Orten gewandelt.

    55. und obgleich die Angesichter derjenigen, die

    Enthaltsamkeit gebt haben, heller als die Sterne leuchten

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    werden, so sind doch unsere Angesichter schwrzer als dieFinsternis.

    56. Denn wir haben im Leben, da wir Ungerechtigkeitenbten, nicht daran gedacht, da wir nach dem Gerichtsurteil zuleiden anfangen werden."

    57. Da antwortete Er mir und sprach: Das ist die Weise desStreits, den der Mensch, der auf Erden geboren ist, streitenwird,

    58. da, wenn er berwunden wird, er das leidet, so du gesagthast, wenn er aber berwindet, so empfngt er das, so Ichsage.

    59. Denn das ist das Leben, davon Moses zum Volke gesagthat, da er noch lebte, und sprach: Erwhle dir das Leben, aufda du leben mgest:5. Mose 30, 15-19

    60. Sie glaubten ihm aber nicht, und nach ihm auch denPropheten nicht, ja auch Mir nicht, der Ich mit ihnen geredethabe,

    61. denn es wre keine Traurigkeit zu ihrem Verderben, wieFreude ber die kommen wird, welche sich des Heilsberichten lassen."

    Vl.

    62. Da antwortete ich und sprach: Ich wei Herr, da derAllerhchste barmherzig genannt wird darin, da Er sich derererbarmt, die noch nicht in der Welt angekommen sind,

    63. und da Er sich derer erbarmt, die in Seinem Gesetzwandeln,

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    64. und da Er langmtig ist, indem Er Langmut bt an denen,die gesndigt haben, weil sie Sein Werk sind,

    65. und da Er freigebig ist, weil Er schenken will nach einesjeden Bedarf, 66. und da Er viel Barmherzigkeit hat, denn Ermehret Seine Barmherzigkeit gegen die, die gegenwrtig sind,und gegen die, die frher gewesen sind, und gegen die, diekommen werden.

    67. Denn so Er Seine Barmherzigkeit nicht vermehrte, sowrde die Welt nicht lebendig bleiben mit denen, die das Erbe

    in ihr erhielten.

    68. Und Er gibt, denn wenn Er nicht nach Seiner Gte gebe,so, da die, so bel getan haben, erleichtert wrden, so mchteder zehntausendste Teil der Menschen wegen ihrerUngerechtigkeiten nicht lebendig bleiben.

    69. Und wenn Er als Richter denen nicht vergeben wrde, die

    durch Sein Wort geheiligt sind, und die Menge des Hadersaustilgte, so wrden vielleicht in der unzhligen Menge nursehr wenige brig bleiben.

    KAPITEL VIII

    I. Der Engel belehrte Esra ber den Unterschied dergegenwrtigen

    von der zuknftigen Welt, worauf Esra fragte, warum dochGott

    sein eigenes Geschpf verderbe? 1-18

    II. Esras Gebet fr sein Volk 19-44. .

    III. Der Engel antwortet, den Gerechten werde das Paradiesaufgetan,

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    wenn aber viele verloren gehen, so sei das ihre eigene Schuld:45-62.

    I.

    1. Und er antwortete und sprach zu mir: Der Allerhchste hatdiese Welt um Vieler, die zuknftige aber um Weniger willengemacht.

    2. Ich will dir aber ein Gleichnis sagen, Esra: Gleichwie, wenndu die Erde frgst, und sie dir sagt, da sie viel mehr Erde

    gbe, aus der man Gefe macht und nur wenig Staub,worinnen Gold ist, also ist es beschaffen mit dieser Welt.

    3. Es sind zwar viele erschaffen, aber wenig werden seeligwerden"Matth. 20, 16.

    4. Da antwortete ich und sprach: So verschlinge nun, duSeele, den Ver- stand, und verzehre, was weise ist." Ps. 107, 27.

    5. Er aber sprach: Du bist hergekommen, zu hren, und willstweissagen. Es ist dir kein Raum gegeben, als nur zu leben.

    6. O Herr, wenn du Deinen Knecht nicht zulssest, das wirvor Dir beten, und gibst unserem Herzen nicht Samen, nochPflege unserem Verstand, da Frucht daraus komme, wohersollte irgend ein Verdorbener leben knnen, der die Stelle

    eines Begnadigten einnimmt?

    7. Denn Du bist der Alleinige, und wir alle sind ein GebildeDeiner Hnde, wie Du geredet hast. 1. Mose 1, 25.

    8. Denn gleichwie jetzt der Leib in dem Mutterleibe gebildetist, und Du Glieder gibst, so wird Dein Geschpf in Feuer undWasser erhalten und der erhaltene Mutterleib gibt von Zeit zu

    Zeit wieder, was in ihm gewachsen ist.

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    10. Denn Du hast geboten, aus den Gliedern selbst, das ist denBrsten, darzureichen Milch fr die Frucht der Menschen, aufda, was gebildet ist, genhrt werde bis auf seine Zeit, und

    nachher lenkest Du sie nach deinemErbarmen.

    11. Du hast sie ernhrt nach Deiner Gerechtigkeit und sieunterrichtet in Deinem Gesetz und sie gezchtigt nach DeinemVerstande,

    12. und sie mssen sterben als Dein Geschpf, und Du wirstsie lebendig machen als Dein Werk.

    13. Wenn Du also das, was durch so viele Mhsale gebildetist, verderben kannst, so ist auch leicht, durch Deinen Befehlzu verordnen, da auch das, was geworden ist, erhalten werde.

    14. Und jetzt, o Herr, will ich reden von allen Menschen, die

    Du besser kennst, und von Deinem Volke, um dessen willenich traurig bin,

    15. und von deinem Erbe, um dessen willen ich trauere, undvon Israel, weswegen ich betrbt bin, und von Jakob, umdessen willen ich Schmerz empfinde.

    16. Darum will ich anfangen, vor Dir zu beten fr mich und

    fr sie, denn ich sehe unseren Fall, die wir auf Erden wohnen.

    17. Und ich habe gehrt von der Schnelligkeit des Richters,der kommen wird.

    18. Darum hre meine Stimme und verstehe meine Rede, sowill ich vor dir reden!"

    II.

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    19. Dieses ist der Anfang der Worte Esras, ehe er entzcktwar. Ich sprach: O Herr, der Du die Ewigkeit bewohnst,Dessen Augen erhoben sind in die Hhe und in den Himmel,

    20. Dessen Thron ber allen Preis erhaben, und DessenHerrlichkeit unbegreiflich ist, vor dem die Heerscharen derEngel mit Ehrfurcht stehen, deren Wandel sich in Wind undFeuer bewegt. Ps. 104.

    21. Dessen Wort wahrhaftig ist, und Dessen Aussprchedauernd sind, Dessen Befehl stark, Dessen Ordnung

    erschrecklich ist, Ps. 33, 4.

    22. Dessen Blick die Tiefen trocknet, Dessen Zorn die Bergeschwinden machet, und Dessen Wahrheit Zeugnis ablegt.

    23. Hre Deines Knechtes Gebet, und fasse die Bitte DeinesGeschpfes zu

    Ohren.24. So lange ich lebe, werde ich reden und so lange ichVernunft habe. werde ich antworten.

    25. Siehe nicht an Deines Volkes Snden, sondern die, so Dirin Wahrheit dienen.

    26. Achte nicht auf das gottlose Vornehmen der Nationen,sondern auf die, die Deine Zeugnisse mit Schmerzen bewahrthaben.

    27. Gedenke nicht an die, so flschlich vor Deinen Augengewandelt, sondern sei eingedenk derer, welche aus deinemWillen Gottesfurcht gelernt haben.

    28. Du wolltest nicht die beachten, so viehische Sitten gehabt,sondern ansehen die, so Dein Gesetz klar gelebt haben.

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    29. Zrne nicht ber die, welche fr schlimmer gehaltenworden sind als wilde Tiere, sondern liebe die, so allezeit aufDeine Gerechtigkeit und Herrlichkeit vertrauen.

    30. Denn wir und unsre Vter leiden an solchen Krankheiten.Du aber wirst um unser, der Snder willen, barmherziggenannt.

    31. So Du begehrst, Dich unser zu erbarmen, so wirst Dubarmherzig genannt, obgleich wir keine Werke derGerechtigkeit haben, Gal. 2, 16.

    32. denn die Gerechten, denen viele Werke aufbehalten sind,werden aus ihren eigenen Werken Lohn empfangen.

    33. Was ist denn der Mensch, da Du ber ihn zrnest? Oderwas ist das vergngliche Geschlecht, da Du so strenge gegendasselbe bist? .

    34. Es ist in Wahrheit niemand unter denen, die geboren sind,der nicht gottlos gehandelt, und von den Bekennern, der nichtgefehlt hat.

    35. Deine Gerechtigkeit und Deine Gte, o Herr, wird darinverkndigt, da Du barmherzig bist gegen die, die an gutenWerken nicht reich sind."

    Rm. 3,25.

    36. Da antwortete er mir und sprach: Etliche Dinge hast durecht geredet und nach deiner Rede wird es ergehen.

    37. Denn Ich werde in Wahrheit nicht gedenken an das Werkderer, welche gesndigt haben vor dem Tod, vor dem Gerichtund vor dem Verderben, sondern Ich werde Mich ber die

    Werke der Gerechten freuen.

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    38. Ich werde auch der Pilgrimschaft, der Rettung und dessengedenken, da sie Lohn empfangen.

    39. Wie ich nun geredet habe, also ist es.

    40. Wie der Ackermann auf seinem Acker viel Samen st undPflanzen in Mengen pflanzet, gleichwohl nicht alles, was gestworden, zu seiner Zeit erhalten wird, noch auch alles, wasgepflanzt ist, Wurzel fat, also ist es auch mit denen, so in derWelt gest sind; auch dieselben werden nicht alle erhalten."

    41. Da antwortete ich und sprach: Habe ich Gnade gefunden,so vergnne mir zu reden.

    42. Gleich wie der Samen des Ackermanns, wenn er nichtaufwchst, oder nicht Deinen Regen zu seiner Zeit erhlt, oderwenn er durch berma des

    Regens verdirbt, untergeht;

    43. auf hnliche Weise verhlt es sich auch mit demMenschen, der durch Deine Hnde gebildet, und ein Bildnisgenannt ist, weil Du ihm hnlich bist, um dessen willen Dualle Dinge gebildet und den Du dem Samen des Ackermannshnlich gemacht hast. 1. Mose 1,27.

    44. Erzrne Dich nicht ber uns, sondern schone Deines

    Volkes, und erbarme Dich ber Dein Erbteil. Du aber erbarmeDich Deines Geschpfes."

    III.

    45. Da antwortete Er und sprach zu mir: Das Gegenwrtigeist fr die Gegenwrtigen und das Zuknftige ist fr dieZuknftigen,

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    46, denn es mangelt dir noch viel daran, da du MeineGeschpfe mehr lieben solltest, als Ich; Ich bin aber oft zu dirgenaht, jedoch niemals zu den Ungerechten.

    47. Aber auch darin bist du vor dem Hchsten wunderbar,

    48. da du dich gedemtigt hast, wie es dir wohl geziemt, undhast dir nicht herausgenommen, da du unter den Gerechtenbesonders solltest gerhmt werden.

    49. Darum wird denen viel Elend und Unglck begegnen, die

    zu den letzten Zeiten in der Welt wohnen, denn sie haben ingroer Hoffart gewandelt,

    50. Du aber sei verstndig fr dich selbst, und suche dieHerrlichkeit fr die, so deinesgleichen sind.

    51.Denn euch ist das Paradies aufgetan, der Baum desLebens gepflanzt, die zuknftige Zeit zubereitet, berflu

    bereitet, die Stadt erbaut, die Ruhe bewhrt, die Gte undWeisheit vollkommen gemacht. Offenb. 22, 2.

    52. Die Wurzel des Bsen ist vor euch versiegelt; dieSchwachheit und der Wurm ist vor euch verborgen, und zurGrube fleucht das Verderben in Vergessenheit. Mark. 9, 44,

    53. Die Schmerzen sind vergangen, und es wird am Ende der

    Schatz der Unsterblichkeit gezeigt. Offenb. 21, 4.

    54. Darum frage nicht weiter ber die Menge derer, dieverloren gehen. Luk.13,23u.24. .

    55. denn da sie Freiheit empfingen, haben sie den Hchstenverachtet, sein Gesetz verschmhet und seine Wege verlassen.

    56. Dazu haben sie auch seine Gerechten zertreten,

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    57 und in ihren Herzen gesprochen, es sei kein Gott, da siedoch wuten, da sie sterben mten. Ps, 14, 1.

    58. Denn wie euer das, was vorher gesagt worden ist, wartet,also ist ihnen Durst und Pein zubereitet, denn Er hat nichtgewollt, da ein Mensch verloren gehe. 2. Petri 3, 9.

    59. Sondern sie selbst, die erschaffen sind, haben ihresSchpfers Namen befleckt, und sind gegen Den undankbargeworden, Der ihnen das Leben bereitet hat.

    60. Drum nahet jetzt Mein Gericht heran.61. Dieses habe ich nicht allen Menschen, sondern allein dirund den Wenigen, die dir hnlich sind, geoffenbart."

    62. Da antwortete ich und sprach: Siehe, Herr, jetzt hast Dumir die Menge der Zeichen gezeigt, die Du zur letzten Zeit zuwirken anfangen wirst, aber in welcher Zeit hast Du mir nicht

    gezeigt."KAPITEL IX

    I. Weitere Belehrung des Engels an Esra ber das am Ende

    eintretende gttliche Gericht. 1-13. .

    II. Wenn auch die Menge zu Grunde geht, so werden

    doch die Auserwhlten gerettet. 14-25.

    Das vierte Gesicht Esras. (Kapitel 9,26-10,69)

    III. nach einem Gebet Esras erscheint ihm ein trauerndesWeib. 26-41.

    I.

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    1. Da antwortete er und sprach: Ermesse fleiig die Zeit inihr selbst, und wenn du sehen wirst, da ein Teil der Zeichen,von denen ich dir zuvor gesagt habe, geschehen ist,

    2. dann wirst du merken, da die Zeit vorhanden, in welcherder Allerhchste anfangen wird, die Welt, die von ihmerschaffen ist, heimzusuchen.

    3. Und wenn man in der Welt Erdbeben und Emprung derVlker sehen wird, Matth. 24, 7.

    4. alsdann wirst du verstehen, da der Allerhchste von diesenDingen geredet hat von den Tagen an, die vor dir gewesensind von Anfang an.

    5. Denn so wie alles, was in der Welt erschaffen ist, einenAnfang hat, und gleicher weise auch ein Ende, und das Endeoffenbar ist,

    6. also haben auch die Zeiten des Hchsten offenbare Anfngein Wundern und Krften, und ihr Ende in Taten und Zeichen.

    7. Und es wird geschehen, ein jeder, der gerettet wird, und derdurch seine Werke entrinnen mag, und in dem Glauben, indem er geglaubt hat;

    8. der wird brig gelassen werden aus den vorher genannten

    Gefahren, und wird Mein Heil sehen in Meinem Lande und inMeinen Grenzen, denn Ich habe Mich von der Welt geheiligt.

    9. Und dann werden jammern, die jetzt Meine Wegemibraucht haben und in Qualen liegen werden die, welche sieverworfen und verachtet haben.

    10. Dann die, so im Leben Guttaten empfangen, und Mich

    nicht erkannt haben,

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    11. und die so gegen Mein Gesetz einen Widerwillen gehabt,da sie noch die Freiheit hatten, und die, so noch Zeit hatten zurBue, solches aber nicht erkannt, sondern verachteten,

    12. die mssen es nach dem Tod im Gericht erkennen. Hebr. 9,27.

    13. Und darum sei du nicht weiter neugierig, wie dieGottlosen gepeinigt werden, sondern forsche, wie dieGerechten seelig werden, und wie die Welt sei, und umwelcher willen die Welt sei und wann sie sei."

    II.14. Und ich antwortete und sprach: Ich habe zuvor geredetund rede jetzt und werde hernach reden,

    15. Denn derjenigen sind mehr die verdammt, als derer dieseelig werden, wie der Flu mehr als der Tropfen."

    16. Und Er antwortete und sprach:

    17. Wie das Feld ist, also ist auch der Same; wie die Blumensind, also sind auch die Farben, wie der Werkmeister ist, alsoist auch das Werk; und wie der Ackermann ist, also ist auchder Ackerbau, denn es war die Zeit der Welt.

    18. Und da Ich denen die Orte zubereitete, die jetzt sind, ehe

    die Welt war, in denen sie wohnen sollten, da widersprach Mirniemand.

    19. Denn damals lebte ein jeder nach dem Willen desSchpfers, aber jetzt in dieser bereiteten Welt bei derunaufhrlichen Ernte und dem unergrndlichen Gesetz sindihre Sitten verderbt.

    20. und Ich habe die Welt betrachtet, und siehe es war Gefahrum der Gedanken willen, die darinnen aufgekommen sind.

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    21. Und Ich habe es gesehen, und ihrer sehr geschont, undhabe Mir eine Beere von der Traube behalten, und einePflanzung von vielen Stmmen. Jes. 65, 8-9.

    22. So mge nun verderben die Menge, die umsonst geborenist, aber meine Weinbeere und meine Pflanzung werdenerhalten, denn Ich habe sie mit groer Arbeit zubereitet.

    23. Du aber, so du noch andere sieben Tag verziehest, so sollstdu doch in denselben nicht fasten,

    24. sondern gehe auf ein Blumenfeld, da kein Haus gebaut ist,und i allein von den Blumen des Feldes, versuche keinFleisch, trink keinen Wein, sondern i allein Blumen.

    25. Bitte den Allerhchsten ohne Unterla, so will ichkommen und mit dir reden."

    III.

    26. Da ging ich hin, und kam auf das Feld, das Ardath heit,wie er mir befohlen, und sa in den Blumen, und a von denKrutern des Feldes, und diese Speise diente mir zurSttigung.

    27. Und es geschah nach sieben Tagen, da ich auf dem Graselag, und mein Herz ward wiederum unruhig wie zuvor,

    28. Und mein Mund ward aufgetan, und ich fing an, vor demAllerhchsten zu reden und sprach:

    29. O Herr, Du hast Dich uns geoffenbart, unsern Vtern inder Wste, welche nicht betreten wird und unfruchtbar ist, alssie aus gypten zogen, und hast gesprochen:

    30. Du, Israel, hre Mich, und Du Same Jakobs, merke aufMeine Reden: 31. Denn siehe, Ich se mein Gesetz in euch,

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    und es wird in euch Frucht bringen, und ihr werdet dadurchherrlich werden in Ewigkeit.

    32.Denn unsere Vter, die das Gesetz empfingen, haben esnicht gehalten, und haben Deine Satzungen nicht bewahrt, undes ist die Frucht des Gesetzes nicht erschienen, denn sievermochte es nicht, weil sie Dein war,

    33.Denn die es empfangen hatten, die verdarben, da sie das,so in sie gest war, nicht hielten.

    34. Und siehe, es pflegt zu geschehen, wenn das Erdreich denSamen empfangen hat, oder das Meer ein Schiff, oder einGeschirr Speise oder Trank, wenn dasjenige zerstrt wordenist, in welchem gest, oder in welches gelegt worden ist, dazugleich auch das, was gest oder hineingelegt worden ist,oder was empfangen worden ist, zerstrt wird und dasEmpfangene hinfort nicht bei uns bleibt. Uns aber ist nichtalso geschehen.

    35. Wir zwar, die das Gesetz empfangen haben, sind umunserer Snden willen zu Grunde gegangen, wie auch unserHerz, welches dasselbe aufgenommen hat.

    36.Denn das Gesetz ist nicht zu Grunde gegangen, sondern esist in seiner Kraft verblieben."

    37. Und da ich solches in meinem Herzen redete, da sah ichumher mit meinen Augen, und erblickte auf der rechten Seiteein Weib, und siehe, sie trauerte und weinte mit lauterStimme, und war sehr bekmmert in ihrem Gemte; ihreKleider waren zerrissen, und auf ihrem Haupte hatte sieAsche.

    38. Da lie ich meine Gedanken, von denen ich ergriffen warfahren, und kehrte mich zu ihr und sprach zu ihr:

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    39. Warum weinest du, und warum bist du traurig in deinemHerzen?" Da sprach sie zu mir:

    40. La mich, mein Herr, da ich ber mich weine undfortfahre in meinem Schmerz, denn ich bin sehr bekmmertenGemtes, und ich bin sehr gedemtigt."

    41. Ich sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sage es mir doch." Undsie sprach zu

    mir:

    42. Ich, deine Magd, bin unfruchtbar gewesen und habedreiig Jahre lang einen Mann gehabt und nie geboren.

    43. Und ich flehte alle Stunden und alle Tage diese dreiigJahre lang zu dem Allerhchsten, Nacht und Tag.

    44. Und es geschah nach dreiig Jahren, da Gott mich, deineMagd, er- hrte, und er hat meine Niedrigkeit angesehen, undauf meine Trbsal geachtet, und hat mir einen Sohn gegeben;darber habeich groe Freude empfunden, und auch meinMann und alle meine Mitbrger, und wir ver- ehrten hoch denstarken Gott.

    45. Meinen Sohn habe ich mit saurer Arbeit erzogen.

    46. Und es geschah, da er erwachsen war, und die Zeitgekommen war, da er ein Weib nehmen sollte, habe ich einHochzeitsmahl zugerichtet.

    KAPITEL X

    I. Fortsetzung des Gesichtes von dem trauernden

    Weibe. Esra sucht sie zu trsten. 1-17.

    II. Auf wiederholte Zurede Esras hin erblickt er auf

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    einmal statt des Weibes eine herrliche neugebaute Stadt. 18-27.

    III. Der Engel Uriel erklrt ihm, da dieses Weib die StadtZion sei,

    welche wieder soll erbaut werden. 28-60.

    I.

    1. Und es geschah, da mein Sohn in seine Brautkammerhineingegangen war, da er niederfiel und starb.

    2. Da kehrten wir alle die Lichter um, und alle meineMitbrger standen auf, mich zu trsten; da ruhte ich bis aufden andern Tag, bis zur Nacht.

    3. Und da sie nun alle aufhrten, mich zu trsten, damit ichRuhe htte, bin ich des Nachts aufgestanden und geflohen, undhierher in dieses Feld gekommen, wie du siehst,

    4. und ich habe mir vorgenommen, nicht mehr in die Stadtzurckzukehren, sondern hier zu bleiben, und weder zu essennoch zu trinken, sondern ohne Unterla zu trauern und zufasten, bis da ich sterbe."

    5. Da lie ich meine vorigen Gedanken fahren, und antwortete

    ihr im Zorn und sprach:6. Du trichtes Weib vor allen Weibern, siehst du nichtunsere Trauer, und was uns begegnet?

    7. Da Zion, unsre Mutter, in tiefster Traurigkeit sich betrbt,und in Erniedrigung gefallen ist und gar sehr klagt?

    8. und nun da wir alle klagen und traurig sind, klagst du umeinen einzigen Sohn?

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    9. Frage die Erde, so wird sie dir es sagen, denn diese ist eswelche trauern mu ber den Fall so vieler, die aus ihrentsprieen.

    10. Denn aus ihr selbst sind von Anfang alle Menschengeboren, und andere werden kommen, und siehe, siewandeln beinahe alle ins Verderben, und ihrer viele werdenausgerottet werden.

    11. Und wer soll denn mehr trauern, die, so eine groe Mengeverloren hat, oder du, die du um einen Einzigen willen

    Schmerz empfindest?

    12. Wolltest du aber zu mir sprechen: Mein Trauern ist nichtgleich dem Trauern der Erde, denn ich habe die Frucht meinesLeibes verloren, die ich mit Kummer geboren, und mitSchmerzen zur Welt gebracht habe;

    13. die Erde aber nach der Weise der Erde, und die

    gegenwrtige Menge ist auf ihr dahin gegangen, wie es sichzutrgt, so sage ich dir:

    14. So wie du mit Schmerzen geboren hast, also gibt auch dieErde ihre Frucht, dem Menschen von Anfang dem, der siegemacht hat.

    15. Darum behalte deinen Schmerz bei dir selbst, und trage

    getrost die Unflle, die dich betroffen haben.

    16. Denn so du die Absicht Gottes fr gerecht hltst, undseinen Ratschlu in der Zeit annimmst, so wirst du deswegengelobt werden.

    17. So gehe nun in die Stadt hinein zu deinem Mann."

    II.

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    18. Da sprach sie zu mir: Das tue ich nicht, ich gehe nicht indie Stadt hinein, sondern ich will hier sterben."

    19. Da redete ich weiter zu ihr und sprach:

    20. Tue nicht, wie du sagst, sondern folge meinem Zureden,denn wieviel Unglck hat nicht Zion? La dich doch trstenum des Trauerns Jerusalems willen.

    21. Denn du siehst, da unser Heiligtum ganz de gewordenist, unser Altar zerbrochen und unser Tempel zerstrt ist.

    22. Unser Saitenspiel liegt danieder, der Lobgesang schweigt,unsere Freude ist vorber, das Licht unseres Leuchters isterloschen, die Lade unseres Bundes ist uns genommen, unsereHeiligtmer sind befleckt, und der Name, der ber unsangerufen ist, ist beinahe entweiht, unsere Kinder habenSchmach gelitten, unsere Priester sind verbannt, unsereLeviten in die Gefangenschaft weggefhrt, unsere Jungfrauen

    sind geschwcht und unsere Leiber haben Gewalt gelitten,unsere Gerechten sind geraubt und unsere Kinder verdarbt,unsere junge Mannschaft ist dienstbar, und unsere starkenHelden sind schwach geworden.

    23. Das Grte von allem ist, das Siegel Zions ist abgerissenvon ihrer Herrlichkeit, denn sie ist in derer Hnde gegeben,

    die uns hassen.24. Du nun wirf Deine groe Traurigkeit von dir, und lege abvon dir die Menge deiner Schmerzen, damit dir der Starkewieder gndig sei, und der Allerhchste dir Ruhe gebe,Erquickung von Deinen Mhsalen."

    25. Und es geschah, da ich also mit ihr redete, leuchtete

    pltzlich ihr Angesicht und ihre Gestalt und glnzend wurde

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    ihr Angesicht, da ich mich sehr vor ihr frchtete, und dachte,was das wre.

    26. Und siehe, pltzlich gab sie einen lauten Ton der Stimmevon sich, so furchtbar, da die Erde von des Weibes Stimmeerbebte.

    27. Und schaute, und siehe, das Weib erschien mir nicht mehr,sonde