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Visuelle Medien im Fach Kunsterziehung Dokumentation einer Unterrichtseinheit zum Thema „Kommunikation“ unter Nutzung traditioneller Techniken sowie moderner Medien Projektübersicht Unterrichtsplanung Arbeitsblätter Quellenverzeichnis Schülermeinungen ausgewählte Arbeiten SEMIK-Projekt MedienBausteine Sachsen-Anhalt Allertal-Gymnasium Eilsleben/Völpke E. Huhn Inhalt: Medien im Fachunterricht – Baustein IV

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Visuelle Medien im Fach Kunsterziehung Dokumentation einer Unterrichtseinheit zum Thema „Kommunikation“ unter Nutzung traditioneller Techniken sowie moderner Medien

Projektübersicht Unterrichtsplanung Arbeitsblätter Quellenverzeichnis Schülermeinungen ausgewählte Arbeiten

SEMIK-Projekt MedienBausteine Sachsen-Anhalt

Allertal-Gymnasium Eilsleben/Völpke

E. Huhn

Inhalt: M

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Projektübersicht Fach Kunsterziehung Thema Visuelle Medien im Fach Kunsterziehung Schulform Gymnasium Schuljahrgang 11 (Grundkurs) Schule Allertal - Gymnasium Eilsleben WWW-Adresse http://home.t-online.de/home/allertal-gymnasium/ Lehrkraft Erika Huhn Kontakt zum Projekt [email protected]

Ziele

Den Schülerinnen und Schülern werden vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung von Bildern über die selbstgefertigte Fotografie sowie die Bearbeitung am Computer eröffnet. Sie wenden die modernen visuellen Medien gezielt an und vergleichen sie mit der klassischen künstlerischen Gestaltung.

Schülerzahl 14 zeitlicher Umfang des Projektes

15 Wochen

Lernorte FUR Kunst, Informatik, Fotolabor durchgeführte Lernerfolgs-kontrollen

Praktische Gestaltung, eine Klausur

technische Mindest-anforderungen

Spiegelreflexkamera, Digitalkamera, 14 Computerarbeitsplätze, Scanner, Drucker mit Fotoqualität

Ergebnisse und Empfehlungen

Die Medienkompetenz wurde gefestigt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten sehr intensiv, die Arbeit mit den visuellen Medien machte ihnen Spaß. Über die inhaltliche Klärung und die gestalterische Umsetzung des Begriffes „Kommunikation“ konnten die Schülerinnen und Schüler bewusster das eigene Verhalten in der Gruppe überprüfen. Ein fairerer Umgang war zu beobachten.

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Ausführliche Darstellung der Ziele In diesem Projekt geht es vorrangig um den Medienbaustein Bild. Den Schülerinnen und Schülern werden Möglichkeiten eröffnet, das chemisch erzeugte Foto im Fotolabor sowie das digital und elektronisch gespeicherte Bild über die Digitalkamera und den Computer zu erstellen. Bei der Planung des Projektes spielten folgende Überlegungen eine wesentliche Rolle. - Ersetzen die modernen Medien (Computer) die menschliche Kreativität? - Vergleich der Arbeitsergebnisse in der Bildbearbeitung am Computer mit denen im

Fotolabor entstandenen, in Bezug auf Qualität und den künstlerischen Ausdruck! - Experimentieren am Computer und im Fotolabor

Welche Möglichkeiten gibt es? Welcher Arbeitsbereich ist spannender?

- Die Rolle des Zufalls im Gestaltungsprozess! Was muss in der Vorplanung bedacht, was muss ausprobiert bzw. weiterbearbeitet werden, um die Wirkung zu steigern? Was muss verworfen werden?

- Welche ästhetischen Erfahrungen wurden über das unmittelbare Wahrnehmen während des klassischen Gestaltungsprozesses gesammelt? (Sensibilisierung der Sinne, sinn-licher Umgang mit dem Material, Komplexität von Rationalem und Emotionalem) Ist das durch einen Mausklick zu ersetzen?

Der Ausformung von Schlüsselqualifikationen, wie Kommunikationsfähigkeit, Team-fähigkeit und Sozialkompetenz soll u. a. durch die Unterrichtsinhalte und Organisation des Unterrichts entsprochen werden. Die Begriffe KOMMUNIKATION, verbale und nonverbale KOMMUNIKATION werden geklärt, KOMMUNIKATION in der Gruppe und KONFLIKTBEWÄLTIGUNG in Übungen praktiziert. Bei der Organisation des Unterrichts werden neben dem Frontal-unterricht im Klassenverband auch die Gruppen-, Partner-, Einzel- und Projektarbeit angeboten, die sowohl die Leistungsvoraussetzungen als auch die unterschiedlichen Interessen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Die modernen Medien sind in unserer Gesellschaft zur wichtigen Orientierungs- und Sozialisationsinstanz geworden. Die Schule (und somit jedes Fach) hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf die von Medien durchdrungene Welt vorzubereiten, d. h. ihre Medienkompetenz zu erhöhen. Durch den Umgang mit Medien wird das Denken in komplexen, übergreifenden Strukturen und die praxisbezogene Wissensanwendung, die Selbststeuerung des Lernens, die realistische Selbsteinschätzung sowie die Teamfähigkeit weiterentwickelt bzw. gefördert. Medienkompetenz stabilisiert sich auch über die kontinuierliche Arbeit mit den Medien. Medienkompetenz entsteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Einzelkompetenzen (Verarbeitungs-, Auswahl-, Gestaltungs- und Urteilskompetenz - Siehe RRL "Moderne Medienwelten"), welche den Schülerinnen und Schülern erst eine sachgerechte und zielgerichtete Auswahl aus der Vielzahl von Medien und Informationen ermöglicht.

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In der Kunsterziehung, als visuell-ästhetisches Unterrichtsfach, nimmt das experimentell-sinnliche Umgehen mit Bildern, Objekten, Medien und Materialien eine zentrale Position ein. Dazu gehört das Verändern und Verfremden von Bildern und Objekten sowie das Übertragen von Bildinhalten in andere Medien (RRL Kunsterziehung). Dem Experimentieren bietet sich in diesem Projekt ein weites Feld. Denn durch die Experimentierphasen können unterschiedliche Materialien, Effekte, Techniken und Medien ausgelotet werden. Diese Form der Schülertätigkeit bietet viele Ansatzpunkte für Kreativität (Originalität, Einmaligkeit) und ein hohes schöpferisches Leistungspotenzial. Was sollen die Schülerinnen und Schüler erlernen, was soll ihnen bewusst gemacht werden? - Fachspezifisches Wissen soll erworben bzw. vertieft werden - Kritischer Umgang mit Medien in unserer Gesellschaft (Manipulation von Bildern) - Fördern der Sozialkompetenz durch Organisationsformen und Inhalte des Kunst-

unterrichtes Das Spektrum künstlerischer Gestaltung wurde um die Bereiche Fotografie und das am Computer bearbeitete Bild erweitert. Damit soll den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden, dass die gesell-schaftliche Realität zu allen Zeiten Einfluss auf die Kunst genommen hat und somit u. a. auch Erkenntnisse aus Wissenschaft und Technik in der "Kunstproduktion" wirksam wurden und werden. So hat der Computer nicht nur die Wirtschaft revolutioniert, sondern auch die Kunst stark beeinflusst (Computerkunst). Die Schule kann sich von dieser Entwicklung nicht abkoppeln und muss die modernen Medien gezielt im Fachunterricht einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler wurden in diesem Projekt neugierig gemacht auf die künstlerische Nutzung der modernen Medien. Sie erhielten grundlegende Einblicke in die Entwicklung eines Fotos im Fotolabor, aber auch Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer (Schüler- bzw. Lehrerdemons-tration und Schülerübungen). Die Grundfotos für die Bildbearbeitung wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst erstellt. Es wurden kaum Fremdfotos aus Zeitschriften usw. verwendet. Gesetzmäßigkeiten künstlerischer Gestaltung wurden gleichermaßen beim Fotografieren (z. B. Bildkompositionen - Spannungspunkte, Motiv und Format), bei der Bildbearbeitung am PC (z. B. Verfremdung von Bildform und Bildfarbe) und der Gestaltung von Collagen (z. B. Komposition, Kombinatorik verschiedener künstlerischer Techniken) angewendet und vertieft. Der pädagogische Nutzen bestand darin, dass die Schülerinnen und Schüler erkannt haben, dass die Gestaltungsgesetze für alle künstlerischen Gestaltungsbereiche gültig sind und die künstlerische Qualität einer Arbeit durch deren Anwendung wesentlich gesteigert wird. Sehr interessant und vielfältig sind die Möglichkeiten, die der Computer bei der surrealen Verfremdung von Bildgegenständen eröffnet. Über diese Variante der Bildbearbeitung, d. h. die Veränderung des Bildes und seine inhaltliche Aussage wird deutlich, dass Bilder leicht zu manipulieren sind (kritischer Umgang mit der Presse).

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Durch das Projekt sollte auch die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, die Teilnehmer kommunikationsfähig zu machen. - Einmal durch die rationale Klärung der Begriffe und Inhalte KOMMUNIKATION;

KOMMUNIKATIONSREGELN, ARTEN DER KOMMUNIKATION. Folgende Fragen spielten eine wesentliche Rolle: Was fördert, was stört Kommunikation? Welchen Anteil habe ich persönlich am Stand der Diskussion in der Gruppe? - Andererseits durch Organisationsformen des Unterrichts (Frontalunterricht im Klassenverband, Gruppenarbeit, Einzelarbeit und Projekt-

arbeit). An die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler wurden besondere Anfor-

derungen gestellt, da die Gruppenzusammensetzungen und die Größe der Gruppen in bestimmten Zeitabständen wechselten.

Die Teilnehmer mussten sich häufig neu orientieren, sich in die Gruppe einbringen, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung zeigen. Sie sollten auch dann tolerant sein, wenn nicht gängige Ideen und Anschauungen ins Spiel gebracht wurden. Eigeninitiative war gefragt, welche die Arbeit in der Gruppe fördern sollte.

Von besonderem Wert waren die Präsentationen von Teil- bzw. Endergebnissen vor dem Klassenverband bzw. dem Schulkollektiv.

Der Leistungsvergleich zwischen den Gruppen, die kritische Selbstreflexion und die Wertung der Gruppen in Bezug auf die Gesamtleistung der Klasse waren so angelegt, dass neben kritischen Aspekten, Wege für die positive Fortsetzung der Arbeit aufgezeigt werden konnten und Stolz über das Erreichte dominierte.

Ausführliche Darstellung der Ergebnisse und Empfehlungen In diesem Projekt sammelten die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen im Umgang mit den neuen Medienbildern im Vergleich zu den konventionellen Kunstbildern. Das bildnerische Ausformulieren von Inhalten mit Hilfe der visuellen Medien Spiegel-reflex-, Digitalkamera und Computer stand im Mittelpunkt der Schülerarbeit. Durch den Einsatz des Computers in den Kunstunterricht wurde die Medienkompetenz (von Schüler und Lehrer) weiterentwickelt. Einige Schüler hatten besonders gute technische Fähigkeiten und waren dem Lehrer überlegen, was die Bedienung des Computers betrifft. Dieser Niveauunterschied kann aber auch als Chance für ein partnerschaftliches Lernen zwischen Lehrer und Schüler gesehen werden (die klassische Rollenverteilung tritt zurück). Es war faszinierend zu sehen, welche Möglichkeiten der Computer bei der Unterrichts-gestaltung eröffnet. Unabhängig von seiner künstlerisch-praktischen Fähigkeit, kann jede(r) Schüler/Schülerin am Computer aktiv Bilder erzeugen und gestalten. Dieser Sachverhalt spricht für den Computer. Der Kreativität wird aber seitens der Software Grenzen gesetzt.

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Eine positive Rolle kann der Computer beim Wissenserwerb spielen (u. a. durch Zugriffs-möglichkeiten ins Internet - siehe Handmuseum). Einige Gegenargumente: - Das schnelle Abrufen von Bildern, ihre beliebige Veränderung, ohne vorliegende

Bildzustände zu zerstören, bietet nicht nur die Möglichkeit zur freien Entfaltung der Kreativität, sondern kann auch zu gestalterischer Willkür führen (keine Identifi-zierung mit der entstandenen Form).

- Es besteht die Gefahr, dass die digitalen Bildkulturen in den modernen Medien die Kunst aufzehren, dass Originalität, Erlebnisfähigkeit und Einmaligkeit hinter den "schönen Bildern" der Computerwelt verschwinden (Kunst und Unterricht Heft 242).

- Der Computer ist dennoch nur so kreativ, wie sein Benutzer. Neben den modernen Medien sollten unbedingt klassische künstlerische Gestaltungs-prozesse eine größere Wichtung erfahren, da diese komplex die ganze Persönlichkeit (Herz und Verstand erfassen, die Sinne sensibilisieren) berühren. Das geschieht u. a. durch das unmittelbare Wahrnehmen und den sinnlichen Umgang mit den Materialien. Der Kommunikationsbegriff und seine unterschiedlichen Ausdrucksformen (z. B. gestörte Kommunikation, Zuwendung, Aggression, Verständigung ...) wurde kontinuierlich wieder-holt, die Inhalte reflektiert und über die unterschiedlichsten bildkünstlerischen Techniken und Medien verinnerlicht. Treffend hierzu scheint mir die Aussage von Frederic Vester zu sein: "Je mehr Arten der Erklärung angeboten werden, je mehr Kanäle der Wahrnehmung benutzt werden ..., desto fester wird das Wissen gespeichert." Kommunikation bildet in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine zentrale Rolle. Die Gesprächsrunden in der Gruppe sollten dazu dienen, Kommunikationsformen zu üben, konkrete theoretische Erkenntnisse (z. B. über den Verlauf der zwischenmenschlichen Kommunikation - Wissen über die Sach- und Beziehungsebene) zu festigen und gezielt anzuwenden. Daraus sollen die Schülerinnen und Schüler einen persönlichen Gewinn erzielen, nämlich bewusster und fairer mit anderen zu kommunizieren und umzugehen. Ich halte den Verlauf und die Ergebnisse des Projektes für gelungen (siehe Schüler-arbeiten). Die Arbeit war spannend und für alle gewinnbringend. Günstig war, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler Vorkenntnisse aus dem Psychologiekurs (Arten der Kommunikation), aus der Foto-AG und aus dem Informatikunterricht in die Projekt-gestaltung einfließen lassen konnten. Die Größe der Gruppe (14 Teilnehmer) ergab sich aus der Kapazität der Computer-arbeitsplätze im Informatikraum an unserer Einrichtung. Dieses ist aber auch die Schwach-stelle für die Wiederholung des Projektes, da die Klassenfrequenzen normalerweise zwischen 20-25 Schülerinnen und Schülern liegen.

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Gesamtplanung Zeitansatz/ Unterrichts-stunde

Thema/ Ziele Hinweise zum Unterricht Bemerkungen und

Empfehlungen

1. / 2. Std. 1. Woche

Vertrautmachen mit dem Gesamtprojekt „Kommunikation“ Ziel: „Kommunikation“ in ihren vielen Bereichen und Spielarten künstlerisch gestalten (bildnerisch ausformulieren)

Arbeit im Klassenverband Hinweise zum Modellversuch „Medienbausteine – Visuelle Medien im Kunstunterricht“ Klärung folgender Begriffe: Medien, Massenmedien, Medienbausteine (Text, Bild, Ton) Thema „Kommunikation“ Gestaltung mit Hilfe moderner visueller Medien, wie Fotografie (klassisch und digital), über die Bildbearbeitung am Computer und nach der klassisch künstlerischen Methode, die sich durch den sinnlichen Umgang mit Materialien auszeichnet. Inhaltliche Auseinandersetzung mit der Problematik "Kunst als Form der

Die SchülerInnen erhalten auch Einblick in die Unterrichts-organisation, die ihnen viel Handlungsspiel-raum eröffnen soll. Die kreative Arbeit beschränkt sich nicht nur auf den Unterricht (hauptsächlich außerhalb desselben). Im Unterricht werden die Ideen materialisiert. Das bildnerische Ausformulieren von Inhalten (Kommunikation) mit Hilfe moderner Medien steht im Mittelpunkt des gesamten Projektes! Literatur: Moderne

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Kommunikation" Problemstellungen für die Unterrichtsdiskussion: - Wozu braucht der Mensch Kunst? - Technischer Fortschritt und Kunst, sind das nicht Widersprüche? - Sind moderne Medien für den künstlerischen Gestaltungsprozess überhaupt

geeignet? - Eignen sich Medien, wie die Digitalkamera und der Computer, für das

"Machen von Kunst"? - Geht die Individualität, die Originalität, die Einmaligkeit des Kunstwerkes

durch diese Medien verloren? Kennenlernen der zu verwendenden visuellen Medien (Fachunterrichtsräume) - Fotokamera / Fotolabor - Fotokopierer - Computer - Digitalkamera Kurze, allgemeine Hinweise zur Bedienung und zum Verhalten in den FUR (Unfallschutz)

Kunst, S. 16-17 "Kunst - was ist da?" kann die Grundlage für die Unterrichts-diskussion sein. Die Fragen sollen zum Nachdenken anregen, sollen nicht bis in alle Einzelheiten beantwortet werden! Fotokamera (wichtig sind automatische und manuelle Bedienungselemente)

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3. / 4. Std. 2. Woche

Ziel: - Arten der Kommunikation (verbal - nonverbal) - Die Hand als Ausdrucksträger für nonverbale Kommunikation

Hausaufgabe - Ideen zur Veranschaulichung des Begriffsinhaltes "Kommunikation" - Was versteht man unter Kommunikation? - Festigung des Begriffes Kommunikation (Auswertung der Hausaufgabe) - LV, Unterrichtsdiskussion "Die verbale und nonverbale Kommunikation" Nonverbale Kommunikation: Gestik, Mimik - Wert der Körpersprache - Schülerübung (Gruppen von 3-4 Schülern) Suchen nach Möglichkeiten unterschiedlicher Formen der nonverbalen Kommunikation z. B. über die Hände

Bei der Realisierung aller Aufgaben-stellungen wurde auch auf die Schulbiblio-thek und den Zugriff auf das Internet hin-gewiesen. Unsere Schule ist vernetzt! Schüler aus dem Psychologiekurs brachten ihre Kenntnisse mit ein Gestik der Hände als eine Art der non-verbalen Kommunikation reflektieren, spielerisches Ausprobieren von Kommunikations-inhalten (z. B. Stopp, Abwehr, schützen, Zuneigung usw.)

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3. - 5. Wo

- Dokumentation über das Foto Gelungene Ausdrucksformen von Händen werden fotografiert. (z. B. sich öffnen, sich verschließen, aggressiv sein, beschützen, gefesselt sein, zusammenhalten) Kunstbetrachtung: "Die Hand in der Kunst" Analyse der Kunstwerke in Bezug auf den Informationswert ( Inhalt - Form - Zusammenhang ) Langfristige HA ( bis zum Ende des Projektes ) Repros von Kunstwerken sammeln, in denen die Hand eine zentrale Rolle spielt! z. B. Dürers "Betende Hände" Arbeit im Klassenverband Wiederholung des Begriffes Kommunikation, Systematisierung der Kerninformationen: - Mitteilung, Unterredung - allgemein gebraucht für alle zwischenmenschlichen Beziehungen (z. B.

Sprechen, Sehen ) und kulturellen Zusammenhänge (Warenaustausch, Informationsaustausch ) aufgrund von Interaktionen...

- Im Kommunikationsprozess werden Zeichen abgegeben, transportiert, aufgenommen und überprüft, in wie fern die eingegebene Bedeutung mit der

Spiegelreflexkamera Canon EOS 50 N Zur besseren Abhebung wird empfohlen, dunklen Tonkarton unter die Hände zu legen. Literatur: z. B. Grundkurs Kunst 2, S. 144 - 145 ( Rodin, Giacometti, Le Corbusier ) Lehrerhinweis: Bitte auch die Möglichkeiten im Internet nutzen! Literatur: Schülerduden Kunst "Kommunikation"

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aufgenommenen übereinstimmt... - Kommunikationsprozesse (Ablauf) - Die vier Seiten menschlicher Kommunikation nach F. Schulz von Thun

(Sach-, Beziehungs-, Selbstoffenbarungsaspekt und Appellaspekt) Aufgabenstellung: Hand als Ausdrucksträger "Sprechende Hände!" - Gestaltung von unterschiedlichen Kommunikationsinhalten über den Ausdrucksträger Hand (Hände!) Alle künstlerischen Genre (z. B. Objekt, Plastik, Grafik...) und die visuellen Medien Fotografie (Fotolabor), die Fotokopie und die Bildbearbeitung am Computer können für die Realisierung der Aufgabenstellung eingesetzt werden. Gruppenarbeit 1. Analyse der Fotos "Hände als Ausdrucksträger" (Schülerfotos) - Wirkung allgemein? - Welche Information wird im Bild sichtbar? (z. B. abwehren, zusammenhalten...) 2. Umsetzung der Aufgabenstellung in den einzelnen Gruppen Der Lehrer konzentrierte sich zuerst auf die Arbeit im Fotolabor: - Umgang und Funktion der Chemikalien - Handhabung der Vergrößerungsgeräte

Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für einen künstlerischen bzw. medialen Bereich. Es bilden sich 3 Gruppen: 1. Fotografie/ Fotolabor 2. Bildbearbeitung am Computer 3. Künstlerisches Gestalten mit klassischen Mitteln Die Fotos wurden professionell entwickelt (3 Tage Wartezeit) Farbfoto 1. Gruppe Im Labor sind vier Schülerarbeitsplätze!

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6. - 8. Wo

Bildbearbeitung am PC Thema: Kommunikationsformen über den Aus-drucksträger Hand, Hände gestalten Ziel: Bewusstmachen von wichtigen Verhaltens- und Umgangsregeln für eine ungestörte

- Gestaltung von Fotogrammen Ziel: Gestalten unterschiedlicher Varianten von einem Grundfoto! Diese Schülerinnen und Schüler gestalteten dreidimensionale Handobjekte (Auswahl der Techniken erfolgte durch die Schüler) Arbeit im Klassenverband 1. SV, Schülerdemonstration zur Bildbearbeitung am Computer (2 Schüler hatten den Auftrag erhalten) 2. Arbeit am Computer HA: Begriffe und Arten der Kommunikation, Kommunikation in der Gesellschaft, Kommunikation in der Schule (Vorbereitung der Unterrichtsdiskussion) Unterrichtsdiskussion im Klassenverband 1. Festigung des Begriffes Kommunikation, Arten der Kommunikation, die vier Seiten menschlicher Kommunikation (nach F. Schulz von Thun)

Die Mitglieder der AG-Foto waren in dieser Phase der praktischen Arbeit dominant, weil ihnen der Umgang mit den Geräten vertraut war. 2. Gruppe Die Schüler, die sich für den Computer entschieden hatten, besaßen gute technische Voraussetzungen. 3. Gruppe Arbeit mit Ton, Papiermache und Gipsbinden Eigenfotos wurden verwendet oder aus Zeitschriften! Alle Schülerinnen und Schüler erhielten Merkblätter.

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Kommunikation! Ziel: Grundfotos vom Kopf, von Details des Gesichtes mit unter-

2. Kommunikation heute in unserer Gesellschaft! Kommunikation in der Schule Warum ist sie notwendig? Wie läuft sie ab? Kommunikation in unserer Gruppe - was fördert, was hemmt sie? - wie können Konflikte bewältigt, wie Stress abgebaut werden? - welchen Beitrag zur Kommunikation leiste ich persönlich? Wichtige Erkenntnisse Dem anderen gegenüber fair sein, ihm zuhören, Toleranz sollte stets dominieren, die Mitschüler zu Wort kommen lassen, sich selbst in die Gruppe einbringen, helfen und auch Hilfe annehmen

Merkblatt "Kommunikations-regeln" H. Klippert Der Grundkurs setzte sich aus Teilnehmern dreier Klassen zusammen. Die sozialen Strukturen mussten sich erst bilden. Verbindung von Grundwissen mit der persönlichen Wertung! Die Führung der Diskussion übernahm eine Schülerin. Wertung durch den Lehrer: Welchen Beitrag leistet jeder Schüler (Aktivität)? Wie fundiert ist der Beitrag (Einbringen von Argumenten, die auf fachlichem Wissen beruhen)? (vom Lehrer schriftlich fixiert)

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9. - 11. Wo

schiedlichem Ausdruck zur medialen Weiter-bearbeitung Ziel: Vertrautmachen mit dem Surrealismus, seinem Inhalt, seinen Zielen und Methoden Vertreter M. Ernst S. Dali, R. Ma-gritte, J. Miro

Der Kopf, Details des Gesichtes als Ausdrucksträger für Kommunikation Arbeit in den Gruppen - Fotografieren mit der Digital- und der Spiegelreflexkamera - Bildbearbeitung am Computer durch Anschließen der Digitalkamera oder unter Verwendung von Fotos aus Zeitschriften Motive: Mund (Schreien, Zähne zeigen, verstummen, lächeln ...) Auge, Augen (verschließen, öffnen, in eine Richtung schauen, Augen aufreißen, blinzeln ...) Kopf (unterschiedliche Ansichten und Perspektiven, unterschiedlicher Ausdruck (lachen, schlafen, böse sein, Gesicht verzerren ...) Die SchülerInnen versuchen Inhalte über das Foto auszudrücken. Es werden ungewohnte Perspektiven einbezogen, die neue Sichtweisen auf die Dinge erlauben. (Experimentieren: z. B. fotografieren durch Folien und Gitterdraht, Einbeziehen von Spiegeln) Arbeit im Klassenverband LV - Surrealismus: Inhalt, Methoden, Ziele Begriffsklärung: Psychischer Automatismus, Kombinatorik und Metamorphose Entheimatung als weiteres Merkmal surrealistischer Gestaltung

Arbeit mit den visuellen Medien (Computer, Digital- und Spiegelreflex-kamera) 1. Aufnahmen im Raum: Wirkung von Licht und Schatten durch Beleuchtung mit Lampen 2. Filmentwicklung und Entwickeln von Bildern (Schwarz - Weiß - Fotos) im Labor Die Laborarbeit wurde zum Teil in der Foto - AG fortgesetzt. LB Kammerlohr Epochen der Kunst Bd. 4 -Merkblatt zur Begriffsklärung für die Hand des Schülers

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Ziel: Bildnerische Um-setzung des Be-griffes Kommu-nikation mit surre-alistischen Mitteln! Auswahl von Arbeitsthemen: - Gestörte Kommunikation - Hilfeschrei - Zuwendung - Angst - Sichtweisen - Gesprächs-bereitschaft usw.

Kerninformation des LV: Überzeugungen der Surrealisten: - Das Ursprüngliche liegt in seelischen Tiefenschichten, nicht in der Ratio. - Der Traumwelt (dem Unbewussten) kommt mehr Bedeutung zu, als der

rational erfahrbaren Wirklichkeit. - Unter Ausschaltung des logischen Denkens, sollten die im Unterbewusstsein

verschütteten Bilder, einer Überwirklichkeit zu Tage gefördert werden. Surrealismus ist kein einheitlicher Stil. Das Verbindende unter den Surrealisten liegt im Prinzip der Kombinatorik. Frei von Gesetzen der Vernunft und Natur werden Dinge aus ihrem raum- zeitlichen Zusammenhang (z. B. Entheimatung) gerissen und zu immer neuen, sonderbaren, phantastischen - teils auch monströsen Bildern zusammengefügt. z. B. M. Ernst Einzelarbeit, Partnerarbeit Merkmale surrealer Bildgestaltung - Kombinatorik - Metamorphose - Entheimatung - Zufall / psychischer Automatismus

- Folien zur bildhaften Veranschaulichung Merkblatt M. Ernst Für die Umsetzung der Bildgestaltung konnten die künstlerischen Techniken und die visuellen Medien ausgewählt werden.

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12. Wo

Zielorientierung Gestaltung hauptsächlich über die Kombinatorik, aber auch über die Verfremdung der Bildfarbe bzw. der Tonwerte. 1. Arbeit am Computer Bei der Kombinatorik wurde darauf Wert gelegt, dass zumindest ein Foto in jeder Arbeit, ein Eigenfoto der Schüler war. Die gestalterische Leistung bestand darin, dass aus 2 Fotos eine aussagekräftige Bildgestaltung zu erstellen war. 2. Arbeit mit der Fotografie a) Arbeit im Fotolabor b) Arbeit mit dem Fotokopierer Im Fotolabor wurde aus dem Fundus nach Negativen (Porträts) gesucht, die in ihrem Grundausdruck einem Arbeitsthema zugeordnet werden konnten. Die Verfremdung erfolgte über das Vergrößern und das Tonen (z. B. Blau-tonung eines Porträts). Das Vergrößern und Verändern der Tonwertstufen war auch mit dem Fotokopierer möglich. Klausur - 2 Std.

1. Erläuterung des Begriffes Kommunikation! (Wie läuft zwischenmenschliche Kommunikation ab? Was fördert, was stört sie? Welche Arten der Kommunikation gibt es? Beispiele benennen) 2.Bildhafte Gestaltung des Themas "Kommunikation" in surrealer Manier!

(z. B. Kommunikation in unserer hochtechnisierten Gesellschaft Vertrauen, Ablehnung, Zuwendung ...)

Es erfolgten erste Experimente in der Negativüberlagerung, die dem Prinzip der Kombinatorik entsprechen. Der Fotokopierer sollte eine gute bis sehr gute Druck-qualität besitzen!

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13. Wo

Ziel: Spielerisches Erproben vorhandener Medien und ausgewählter künstlerischer Techniken in bezug auf die bildnerische Umsetzung der Metamorphose.

- Wodurch wird die surrealistische Gestaltung gekennzeichnet? - Wie unterscheidet sich die Kombinatorik von der Metamorphose? Hinweis: Für die eigene Arbeit war ein Titel zu finden, alle künstlerischen Techniken, Fotos aus dem eigenen Fundus, farbiges Papier usw. konnten für die künstlerische Umsetzung verwendet wenden.

3.Welche Möglichkeiten der surrealen Gestaltung bietet die Fotografie (Fotolabor) und die digitale Bildbearbeitung am Computer?

Gruppenarbeit - Auswertung der Klausur

1. Computer/Bildbearbeitung

2. Fotolabor Überlagerung von 2 Negativen, die Surrealität durch Verfremdung über die Größe der Gegenstände und deren Entheimatung suggerierten. 3. Klassisches künstlerisches Verfahren (Materialdruck von Händen und Handschuhen unterschiedlicher Struktur)

Es fehlte uns eine gute Software! Die Ergebnisse verblieben zuerst im Bereich der Kombinatorik. Die Umsetzung im Bereich der Meta-morphose war nicht überzeugend! Je größer die Fündnis an Negativen, desto interessantere Gestaltungsmöglich-keiten ergeben sich. In dieser Phase konnten alle

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Ziel: -Auswahl der Medien für eine bildhafte Gestaltung. -Kreative Nutzung der Medien - Anwendung von Gestaltungsprinzipien des Surrealismus - Umsetzung von verbalisierten Inhalten in bildhafte Formgefüge - Vergleich der klassischen künstlerischen Gestaltung, mit der über Medien!

Projekttag - 8 Unterrichtsstunden Rahmenthema: Kommunikation Arbeitsthema: "Innere und äußere Landschaften" Methoden: Surreale Verfremdung z. B. durch Kombinatorik, Metamorphose, Entheimatung, Größenverhältnisse wie sie in Wirklichkeit nicht existieren. Medien: 1. Fotografie ( experimentelle Techniken im Fotolabor ) 2. Digitalkamera / Bildbearbeitung am Computer (Effekte: z. B. verzerren, dehnen, stauchen, Auflösen von Konturen, Einfügen von Teilen, Bildmontage usw.)

4. Freie Gestaltung in klassischer Art (Bilder aus Zeitschriften und Fotos,

die im Projekt entstanden waren, sollten mit einbezogen werden.

Organisationsform: Gruppenarbeit Die Teilnehmer konnten sich für ein visuelles Medium entscheiden; sie durften auch während des Projektes wechseln.

SchülerInnen experimentieren, Wirkungen auspro-bieren, ohne dass ein konkretes Gestal-tungsergebnis abverlangt wurde. Erkunden, Erfahrungen sammeln! Es konnten auch selbstgewählte Arbeitsthemen (in Anlehnung an das Rahmenthema) gewählt werden! Freiraum für Kreativität!

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15. Wo

Durchführung: Zuerst wurden die Inhalte der Begriffe "Innere Landschaften" (Gedanken, Visionen, Surrealität) und "Äußere Landschaften" (Realität geklärt sowie Gestaltungsansätze verbalisiert (z. B. Verwenden von Porträtfotos bzw. von Detailaufnahmen, wie Auge, Mund ...) Danach begann die Arbeit mit den unterschiedlichen visuellen Medien. (Entwürfe in skizzenhafter Form, gestalterische Umsetzung, Verwerfen des Zwischenergebnisses, Suchen nach neuen besseren Varianten) Gestaltungsprozess: Lehrer als Berater! Endergebnis: Die Schüler, die im Fotolabor und klassisch gestaltet hatten, waren erfolgreich, hatten mehrere ansprechende Arbeiten gestaltet und hatten sichtbar Spaß an der Arbeit. Die Schüler, die am Computer gearbeitet hatten, wiesen Ergebnisse vor, mit denen sie selbst, im Vergleich zur Klassenleistung, nicht sehr zufrieden waren. Sie hatten zwar eine hohe Medienkompetenz, es fehlte ihnen aber an Ideen. Finden eines Titels für die fertigen Arbeiten. Präsentation der Ergebnisse vor der Klasse - Verbale Einschätzung der Klassenleistung und von Einzelergebnissen, die

besonders auffielen (Hinweise durch Lehrer und Schüler, worauf in Zukunft zu achten ist)

- Positive Aspekte sollten bei der Auswertung dominieren (Ansporn für die Schüler), kritische Bemerkungen sollten konstruktiv und fair sein.

Durch die Zeitvorgabe von 8 Unterrichts-stunden konnten Phasen des Experimentierens, Ausprobierens und Verwerfens von Zwischenergebnissen eingebaut werden! In der Auswertung (Schülermeinung) schlugen sie deshalb vor, technisch begabte Schüler mit kreativen Schülern am Computer arbeiten zu lassen. Vergleich der Ergebnisse - der Einzelne kann

sich selbst einordnen

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Auswertung des gesamten Projektes "Kommunikation" mit den Kursteilnehmern Fundamentale Fragenkomplexe: - Relation zwischen Zielstellung und Ergebnis! - Was war anders als im "normalen" Unterricht? - Was war förderlich, was war störend? - Was hat Spaß gemacht, was nicht? - Was hat uns weitergebracht? Auswertung: "Die Hand in der Kunst" Im Internet wurde Material zur Kommunikation und ein Exkurs ins Hand-museum gefunden, eine echte Bereicherung für den Unterricht.

- Gesamtleistung

der Klasse - Stolz sein auf

eigene Ergebnisse oder Hinweise für die zukünftige Arbeit

Siehe Schülermeinungen! Unterrichtsdiskussion Sammlung von Kunstwerken durch die Schüler http://www.wol.de/ handmuseum/zeilen html

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Anlagen Arbeitsblätter Literaturverzeichnis Kommentare und Meinungen der Schülerinnen und Schüler Schülerarbeiten

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Arbeitsblatt 1 Kommunikationsregeln (aus Klippert, Heinz: Kommunikations-Training. Beltz-Verlag, Weinheim und Basel 1996) - dem jeweiligen Gesprächspartner gut zuhören, damit das Gesagte auch aufgenommen

werden kann; - Beim Reden die Mitschüler anzuschauen und nicht lediglich den Blick zum Lehrer hin

zu richten; - auf Fragen und Argumente des/der Gesprächspartner(s) einzugehen und diese

konstruktiv „weiterzuspinnen“; - fair und freundlich zu bleiben, damit der jeweilige Gesprächspartner sich ernst

genommen und zum Sprechen ermutigt fühlt; - nicht zu viel selbst zu reden, sondern auch die Mitschüler zu Wort kommen zu lassen; - klar und verständlich zu reden, damit anderen das Zuhören und Verstehen nicht

unnötig erschwert wird; - Nebengespräche und sonstige störende Bemerkungen („Killerphrasen“) zu unterlassen,

die einzelne Mitschüler irritieren/entmutigen könnten; - qualifizierte mündliche Beiträge zu liefern und nicht einfach nur etwas nach-

zuplappern; - stille Schüler behutsam anzusprechen und einzubeziehen, damit sie ihre Fähigkeiten

und Ideen einbringen können; - ein Gespräch so zu führen und zu beeinflussen, dass auch etwas dabei herauskommt,

was sich sehen lassen kann; - vereinbarte Gesprächsregeln zu beachten, einzuhalten und von den anderen Gesprächs-

partnern konsequent einzufordern.

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Merkblatt: Digitale Bildbearbeitung am PC Der Vorteil der digitalen Bildbearbeitung liegt darin, dass man schnell und unkompliziert digitalisierte Bilder verändern kann. 1. Schritt:

• PC einschalten • unter Windows in der Taskleiste (neben der Uhr) auf gelbes Symbol

2. Schritt Um ein Bild zu öffnen, klickt man im Menü auf Datei dann Öffnen z. B.: Eigene Dateien\Kunst-Medien\Test\org.bmp Um ein Bild zu bearbeiten, klickt man auf Effekte Dann auf Effektfilter ... klicken. Es öffnet sich der Effektkatalog. Dort findet man eine Menge Bearbeitungsmöglichkeiten, die man am besten selber ausprobieren sollte. Um zu sehen, wie sich das Bild bei dem gewählten Effekt verändert, klickt man auf Vorschau. Wenn der Effekt einem zusagt, OK anklicken. Natürlich kann man auch mehrere Effekte kombinieren, indem man sie nacheinander auf das Bild anwendet. Wenn man die letzte Aktion rückgängig machen will, klickt man auf diesen Pfeil 3. Schritt: Bild speichern:

• im Menü Datei auf Speichern unter klicken • einen Dateinamen eingeben • als Dateityp Windows Bitmap (*.bmp) wählen • Speichern anklicken

Außer des hier beschriebenen Bearbeitungsbereiches kann man natürlich auch Foto-montage und Morphing mit dem entsprechenden Programm machen.

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Merkblatt: Fotolabor - Belichtungsstreifen mit ausgewähltem Negativ anfertigen und ideale Zeit ablesen - Bildgröße auswählen (18 x 13 cm) - 1 cm breiten Rahmen mit den Außenmaßen 18 x 13 cm aus lichtundurchlässigem

Material ausschneiden - Rechteck mit den Außenmaßen 17 x 12 cm aus lichtundurchlässigem Material

ausschneiden - ausgewähltes Negativ in Vergrößerer einlegen - Neonlicht ausschalten und Rotlichtlampe anschalten - Rotlichtfilter am Vergrößerer vorschieben und Licht einschalten - 1 Blatt Fotopapier aus Schrank nehmen - mit glatter Seite nach oben auf den Vergrößerungstisch legen - Rahmen auf das Fotopapier legen - am Regler des Vergrößerers die richtige Größe (Innenmaße des Rahmens) und Schärfe

des Bildes einstellen - richtige Blende am Vergrößerer einstellen - Belichtungszeit an Uhr einstellen - Licht am Vergrößerer ausstellen - Rotlichtfilter entfernen - Uhr aktivieren - nach Ablauf der Zeit Rotlichtfilter einschalten und Dauerlicht aktivieren - Rahmen vom Fotopapier nehmen und Rechteck mittig auf das Fotopapier legen - Bild am Regler auf richtige Größe (Außenmaße Fotopapier) einstellen - etwas unscharf stellen - Belichtungszeit etwas herabsetzen - Dauerlicht ausschalten und Rotlichtfilter entfernen - Uhr aktivieren - nach Ablauf der Zeit Fotopapier in Entwickler legen (ca. 3 Minuten) - danach ca. 1 Minute in Unterbrecherbad legen - dann in Fixierer legen - nach ca. 2 bis 3 Minuten in Wasserbad abspülen und in Trockner legen - wenn trocken, dann mit Bleicher und Schwamm überstreichen und danach wässern - dann mit Schwefeltoner und Schwamm überstreichen und wieder wässern und trocknen

lassen (⇒ Brauntonung) - wenn trocken, dann 3 Minuten in Goldtoner legen, bis gewünschter Rotton eintritt - danach wässern und trocknen

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Literaturverzeichnis Schülerduden „Die Kunst“ Meyers Lexikonverlag (Begriff Kommunikation) Friedemann Schulz von Thun „Miteinander reden“ Rowohlt-Verlag „Die vier Seiten der Nachricht“

(Psychologisches Modell der zwischenmenschlichen Kommunikation)

Ruth C. Cohn „Lebendiges Lehren und Lernen“ Kunst und Unterricht u. a. Heft 230/231 – März/April 1999

Heft 187/Nov. 1994 (Fotografieren in der Schule) Heft 242/Mai 2000

Moderne Kunst Ernst Klett Schulbuchverlag GmbH, Stuttgart 1994,

S. 16 ..., S. 126 ... Grundkurs Kunst 2 Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover 1990,

S. 144-146 Epochen der Kunst Band 4 Oldenbourg Verlag GmbH, München 1989, S. 336 ...

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Arbeitsergebnisse

der Schülerinnen und Schüler

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Grundfotos Hand I

Grundfotos Hand II

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Grundfotos Kopf I

Grundfotos Kopf II

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Beispiel für Kombinatorik: Grundfotos Kopf und Baum

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Beispiel für Kombinatorik: Zusammenfügen von Kopf und Baum

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Beispiel für Metamorphose und Kombinatorik (Fotolabor)

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Bildbearbeitung am PC: Grundfotos

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Bildbearbeitung am PC

Bildbearbeitung am PC

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Bildbearbeitung am PC Grundfoto (Fotolabor)

Kombinatorik I (PC)

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Kombinatorik II (PC)

Kombinatorik III (PC)

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Klassische künstlerische Gestaltung:

Objekte und Collagen Die folgenden Seiten sind nur in der Papier-Version bzw. in der Powerpoint-Präsentation auf CD-ROM enthalten.