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VN05-2 13. Jahrgang Nr 2 - Juni 2005 VgT-Nachrichten Verein gegen Tierfabriken VgT Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit. Albert Schweitzer

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VN05-2 13. Jahrgang Nr 2 - Juni 2005

VgT-NachrichtenVerein gegen Tierfabriken VgT

Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.Albert Schweitzer

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Editorial von Erwin Kessler, Präsident VgT:Kollektive Verdrängung

«Bitte senden Sie mir Ihre Zeitschrift nicht mehr. Wenn mandiese Bilder gesehen hat, kann man wochenlang nicht mehrschlafen.» Solche und ähnliche Zuschriften erhalte ich immerwieder. Die schreckliche Realität wird verdrängt - nicht nur vonein paar Sensibelchen, sondern kollektiv. Auch von den sonstgierig nach Skandälchen jagenden Medien und den sich beson-ders kritisch und mutig gebenden Konsumenten- und Polit-Maga-zinen wie Beobachter, K-Tipp, Saldo, Kassensturz, Rundschau,Facts, Weltwoche etc. Sie alle haben ihren Lesern und Zuschau-ern noch nie die Realität der Nutztierhaltung gezeigt, und wennder VgT mit neuen Berichten und Bildern an sie herantritt,kommt nicht einmal eine Anwort.

Es sind halt immer noch fast alles Fleischfresser an den Schalt-hebeln der Macht, in den Chefredaktionen, in Regierung, Verwal-tung und Gerichten. Abgesehen davon, dass das Geschäft mitdem Fleisch ein Milliardengeschäft ist, bekämen alle diesefleischfressenden Machtträger persönliche Probleme, wenn siedem unendlichen Massenelend in die Augen sehen würden, dassie mit ihrem Verhalten mitverursachen.

Anstatt sich der Realität zu stellen und daraus die Konsequen-zen zu ziehen, hat sich das Regime darauf konzentriert, mich alshartnäckigen Überbringer der schlechten Nachrichten mundtot zumachen - mit Medienboykott und Staatsterror. Über die neustewillkürliche Verurteilung zu 5 Monaten Gefängnis unbedingtdurch das Zürcher Obergericht, obwohl ich nichts Rechtswidrigesgetan habe, werde ich in der nächsten Ausgabe der VgT-Nach-richten ausführlich berichten. Hier nur soviel vorweg: Der renom-mierte Rechtsprofessor Dr Franz Riklin, Universität Freiburg,bezeichnete dieses Urteil in einem Gutachten als «Wundertüte»voller Widersprüche, der alles und nichts entnommen werdenkönne, vor allem nicht, was ich als hauptberuflicher Redaktoreiner grossen Zeitschrift künftig noch schreiben dürfe und wasnicht (www.vgt.ch/justizwillkuer/schaecht-prozess.htm).

Diese Unklarheit und Widersprüchlichkeiten der Urteile gegenmich ist eine gezielte Strategie der Justiz als Mittel der Politik:verunsichern und einschüchtern. Da man mir objektiv nichtsRechtswidriges vorhalten kann, soll ich verunsichert und einge-schüchtert werden, damit ich so vorsichtig und zurückhaltendwerde wie alle anderen Tier- und Konsumentenschützer. Dannwäre endlich wieder Ruhe und die gewerbsmässige Tierquälereiund die Massenfleischfresserei könnten unbeachtet und unge-stört weitergehen. Und anstatt sich Gedanken über die Ursa-chen der zunehmenden tödlichen und kostspieligen Zivilisations-krankheiten machen zu müssen, könnten sich die Politikerwieder ganz darauf konzentrieren, die explodierenden Gesund-heitskosten dadurch in den «Griff» zu bekommen, dass dieseanstelle einer Ursachenbekämpfung einfach verlagert werden -vom Bund zu den Kantonen, vom Patienten zum Steuerzahleroder umgekehrt etc.

Wer den Mund aufmacht und Rechthat, ist schon unbeliebt.

Peter Cerwenka

Impressum

VgT-Nachrichten (VN) ISSN 1423-6370

Herausgeber:

VgT Verein gegen Tierfabriken Schweizgegründet von Erwin Kessler am 4. Juni 1989

Redaktion: Dr Erwin Kessler, 9546 Tuttwil Fax: 052 378 23 62Email: Kontaktformular auf www.vgt.ch Telefon-Beantworter: 052 378 23 01(Telefonische Auskünfte sind nicht möglich, da der VgT kein Büropersonal beschäftigt)

Jahres-Abonnement: 30 Fr

Postkonto 85-4434-5

Thurgauer Kantonalbank 8570 Weinfelden: Fr-Konto: 15 20 467 356 07, SIC 78415Euro-Konto: 398810008, Bankleitzahl (BIC) 784, IBAN CH71 0078 4000 3988 1000 8

Der Beitritt zum VgT erfolgt formlos durch Ein-zahlung des Mitglieder-Jahresbeitrags von 100Fr (Abonnement VgT-Nachrichten inbegriffen).Jahresabonnement für Nichtmitglieder: 30 Fr.

Die VgT-Nachrichten (VN) erscheinen in derRegel zwei- bis dreimal jährlich. Als gemeinnüt-zige Organisation ist der VgT steuerbefreit, dasheisst, Spenden können von der Einkommens-steuer abgezogen werden. Spenden werden inder Regel nur auf speziellen Wunsch persönlichverdankt, da Zeit und Geld möglichst für dieTierschutzarbeit und nicht für administrativeUmtriebe verwendet werden; darin unterschei-det sich der VgT bewusst von traditionellen Tier-schutzvereinen. Im Namen der Tiere danken wirfür grosse und kleine Unterstützungen. DenkenSie bitte auch in Ihrem Testament an die wehr-losen, leidenden Tiere.

VgT-Sektion Suisse romande: Association Contre les Usines d’Animaux www.acusa.ch

www.vgt.chwas andere Medien einfach totschweigen!

Streugebiet dieser Ausgabe: Kanton Schaffhausen

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Zum Titelbild und zu dieser Abbildung: Alpkühe inwunderschöner Landschaft am Gräppelensee imToggenburg. Leider eine seltene Ausnahme.«Nicht alle Bauern halten ihre Tiere schlecht - beiden anderen soll der Tierschutz zum Rechtensehen. Mein Mann will halt Fleisch...»

Foto Erwin Kessler

Medienboykott und Staatsterror sind aber nicht dieeinzigen Mittel, um störende Kritiker auszuschal-ten. Die vom Staat geschützte und finanzierte Agro-mafia hat traditionell ihre eigenen Methoden. Wennsie nicht gerade ungestraft mit Traktoren Autobah-nen und Grossverteiler lahmlegen, hört man sie beimir am Telefon so:

Herr Kessler. I säge n'ech eis, der verdammte Souhong, wasder do met de Buure machet, dasch hemmutrurig. Lüüt wiede, Schofsecku, sött me kaschtriere, du Schofsecku. Settigihett früecher der Hitler erschosse, du Dräcksiech, du ver-dammti Soumore, du Eländi. De sött me wörkli kaschtriere,du Hueresohn, he du, chonnsch einisch uf e Hof, du werdscherschosse, du Hueresohn, esch das klar, he? Chom nome, duHueresohn, he, i säg der eis, i schloh di gopferdami met emBänku z'tod, du Dräcksecku, du verdammte.... De sött mewörkli kaschtriere ond erschiesse, s'Loch ab, läbig, duDräcksecku, du huere verdammte Schofpöntu... Wenn e deverwötsche, i mache di chaut, hä. I erschiess di, aber met emSchturmgwehr. Hueresohn... Arschloch, Wexer du, de söttme kaschtriere, du Hueresohn. He, i säg der eis du Schnäbi-wexer, fress dis verdammte huere Fröch säuber, du Souhong.De kaschtrier i wenn di verwötsche, du Soumore. I erschiessdi, i erschiess di, du Dräcksiech, wenn einisch uf e Hofchonnsch, i loh di om..

Eine grosse Sammlung solcher und ähnlicher

Anrufe kann im Internet angehört werden unter www.vgt.ch/telefon-stimmen.htm. Gegen den oben wie-dergegebenen Anruf habe ich Anzeige wegen Mord-drohung erstattet. Die Täter, so hat die Untersu-chung ergeben, waren drei Schüler der Solothurner Landwirtschaftsschule Wallierhof(www.vgt.ch/news2005/050415.htm). Als Gund gaben Sie an, ich hätte vor Jahren den Schweinestall die-ser Landwirtschaftschule kritisiert (worauf dieser dann saniert wurde).

Als vor ein paar Jahren eine Gruppe von Metzgern und Mästern in Lachen zehn Minuten lang vier VgT-Aktivisten (zwei davon Jugendliche) zusammen-schlugen, weil diese auf einer Brücke ein Spruch-band «Essen sie heute vegetarisch» aufgehalten hatten, wurden diese von der Justiz mit Samthand-schuhen angefasst (www.vgt.ch/vn/#jahr1998).

Dass sie sich in diesem Staat ungestraft fast allesleisten können, wissen die gewerbsmässigen Tier-quäler ganz genau - auch die Typen im schaffhausi-schen Beggingen, die mich kürzlich in einer kinorei-fen Aktion verfolgten. Lesen Sie den Bericht dazuauf der folgenden Seite.

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Die AgrDie Agro-Mafia in Aktion: Gewalt o-Mafia in Aktion: Gewalt

Über diese Schweinefabrik von Stephan Schudel inSchleitheim wurde in den VgT-Nachrichten VN04-3berichtet. Eine Anzeige wegen Missachtung vonTierschutzvorschriften (siehe die Aufnahmen aufden folgenden Seiten) verlief - wie üblich im KantonSchaffhausen - im Sand.

Ein organisierter Überfall

Am Nachmittag des 24. März 2005 bin ich aufErkundungsfahrt durch den Kanton Schaffhausen.Von der Hauptstrasse Schleitheim-Beggingen ausfällt mir auf, dass bei der Schweinefabrik Schudelein Anbau im Gange ist. Ob der Betrieb wohl nurvergrössert oder auch tierschutzkonform verbes-sert werden soll? Ich halte an, es ist ca 16.30 Uhr.Mit dem Fernglas beobachte ich das Baugesche-hen linkerhand der grossen, zweistöckigenSchweinefabrik. Ich stehe mit dem Auto am nördli-chen Rand der Hauptstrasse, vorwärts in einenFeldweg zwischen zwei Äckern geparkt. Die Schwei-nefabrik liegt auf einer Anhöhe südlich der Strasse,jenseits des Baches in einer Distanz von ca 300 m.Unterhalb der Schweinefabrik fährt ein Traktor undstreut Kunstdünger auf einen Acker. Ich unterhaltemich noch eine zeitlang mit meiner Begleiterin. Wirsind gerade am Einsteigen, als plötzlich der Trak-tor, der vorher noch gedüngt hatte, heranschiesst

und einen halben Meter neben meinem PW stoppt.Ich bin überrascht, realisiere aber aufgrund meinereinschlägigen Erfahrung innert Sekunden: einAngriff. Sofort fahre ich weg, mangels Zeit undPlatz zum Wenden vorwärts dem Ackerweg entlang.Im Rückspiegel sehe ich, wie uns der Traktor ver-folgt. Es ist ein riesiger, moderner Traktor, der rechtschnell fahren kann. Ich gebe Gas. Es geht ber-gauf. Der Feldweg hat tiefe Fahrrinnen, mein PKWschlägt beim rasanten Tempo mehrmals auf. Ichversuche durch Flucht eine direkte Konfrontationmit dem Verfolger und seiner schweren Maschinezu vermeiden; solche Typen sind erfahrungs-gemäss zu allem fähig. An einer Wegverzweigungnehme ich den Weg, der durch den Wald bergauf-wärts führt. Rasch sind wir ziemlich hoch undüberblicken das ganze Tal. Ich halte kurz an, über-zeugt, den Traktor abgehängt zu haben. Dann fah-ren wir weiter. Der Weg führt jetzt dem Hang ent-lang. Es ist ein schmaler, rauher Waldweg. Plötzlichkommt uns ein grauer Pick-Up (Lieferwagen mitoffener Ladefläche) entgegen. Zufall? Nein, daskann auf diesem holprigen, schmalen Waldwegoben auf dem Berg kaum Zufall sein. Die Fahr-zeuge kommen im Abstand von wenigen MeternFront gegen Front zum Stehen. Links geht es steilden bewaldeten Berghang hinunter, rechts ein Gra-

Schweinefabrik von Stephan Schudel, «Fohrenhof», Schleitheim SH

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nicht nur gegenüber Tnicht nur gegenüber T ierierenenvon VgT-Präsident Erwin Kessler

ben und eine steile Böschung - normalerweisekeine Möglichkeit zum Kreuzen. Doch kaum stehendie Fahrzeuge still, fahre ich, bevor der andere aus-steigen kann - vermutlich hat er gerade seine Kolle-gen angerufen und mitgeteilt, dass er mich gestellthabe -, überraschend wieder los, in Schräglage viaGraben/Böschung, an ihm vorbei. Es gelingt fastwie ein Wunder auf Anhieb, nur mit ein paar Krat-zern am Kotflügel. Im Rückspiegel sehe ich, wie derPick-Up rückwärts fährt, bei der ersten Möglichkeitwendet und die Verfolgung aufnimmt. Nachdem ichnun weiss, dass eine organisierte Treibjagd gegenmich im Gange ich, flüchte ich in waghalsiger,schneller Fahrt. Mein Verfolger holt trotzdem raschauf und zeigt damit seinen völlig enthemmten Wil-len, mich, koste es was es wolle, zu stellen. Ichrechne damit, dass bald weitere Verfolger auftau-chen werden und fahre entsprechend schnell. Wirkommen aus dem Wald auf ein schmales, asphal-tiertes Strässchen. Bei einer Weggabelung zieheich es vor, aufwärts zu fahren, anstatt in das Dorfhinunter, wo meine Verfolger herkommen. Offenbarhat die Agromafia in dieser Gegend eine Handy-Alar-morganisation für den Fall, dass Kessler oder seineLeute auftauchen sollten. Ich bin froh, dass esnicht Nacht ist. Im Gegensatz zu mir kennen dieseTypen das Wegnetz genau. Ich fahre also bergauf in

nördlicher Richtung. Auf der Anhöhe realisiere ich,dass die deutsche Grenze in unmittelbarer Nähesein muss und die Wege vermutlich als Sackgas-sen enden oder wieder zurückführen. Ich biege des-halb links in einen Feldweg ein, der Pick-Up hintermir. Plötzlich verliert sich der Feldweg in der Wiese.Da sehe ich links oben einen anderen Feldweg, aufden ich abbiegen kann. Dieser führt zurück zumasphaltierten Strässchen und ich nehme nun dochden Weg in das Dorf hinunter. Vor den ersten Häu-sern steht ein Motorradfahrer quer auf dem Sträs-schen und erwartet mich offensichtlich. Das Sträs-schen ist etwa einen Meter breiter als seinMotorrad lang ist. Er bewegt sich leicht vor undzurück wie ein Torhüter, der das ganze Torabdecken will. Ohne mein Tempo stark zu reduzie-ren, halte ich etwas nach rechts. Der Motorradfah-rer folgt innerhalb seines engen Spielraums wieerwartet meinem Rechtskurs. Kurz vor ihm reisseich das Steuer nach links herum und umfahre ihnim Rücken, mit einem kurzen Schwenker über dieWiese. Sofort bin ich wieder auf dem Strässchen.Alles geht blitzschnell. Im Dorf nehme ich dieStrasse zurück nach Schaffhausen, verfolgt vomPick-Up. Meine Begleiterin versuchte schon eineganze Weile vergeblich, Verbindung mit dem Poli-zeinotruf zu erhalten, gelangt aber immer in das

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Zwei St Galler Landwirte sind vom kantonalenUntersuchungsrichteramt zu je zwei MonatenGefängnis bedingt und zu Bussen verurteilt wor-den, weil sie mit Gewalt Tierschutzkontrollen ver-hindern wollten. Ein Bauer, der seine Kälber vor-schriftswidrig und tierquälerisch angebunden hielt,versetzte einer Beamtin des Veterinäramtes eineOhrfeige. An einem anderen Ort musste ein Beam-ter den Stall fluchtartig verlassen, weil ein Landwirtihn mit einem Stock bedrohte. Einer Kuh war die zukurze Kette in den Hals gewachsen. (Wie langeschon erhielt diese Kuh den gesetzlich vorgeschrie-benen Auslauf nicht, dass die Kette einwachsenkonnte?)

Abbildungen rechts: Aufnahmen ausder Schweinefabrik Schudel. Lautden Behörden alles tierschutzkon-form.

Solche Zustände wie bei Schudelsind die Regel, nicht Ausnahmen.Schudel hat eine ganz normaleSchweizer Schweinefabrik - wie inLändern, die kein Tierschutzgesetzhaben. Das Tierschutzgesetz bleibttoter Buchstabe. Darum: Essen Sievegetarisch - Ihrer Gesundheit undden Tieren zuliebe!

Solches Tierquäler-«SchweizerFleisch» wird in den Restaurantsdes Kantonsspitals und des kanto-nalen Psychiatriezentrums Brei-tenau in Schaffhausen serviert, aberauch Tierquälerfleisch aus dem Ausland (China,Thailand). In unmenschlicher Weise wird dieUnterstützung von Massentierquälerei in Kaufgenommen, um Kosten für das Essen zu sparen.

«Die Lösung moralischer Probleme ist schwieri-ger und komplexer geworden» steht auf der Web-site dieses Psychiatriezentrums, weshalb ein«Ethik-Forum» eingerichtet worden sei, das «derSensibilisierung der Mitarbeitenden für ethischeFragen und der Schulung und Übung im bewus-sten und methodischen Umgang mit diesen Fra-gen» diene. Trotzdem ist das ethische Bewusst-sein in dieser Klinik offenbar noch bedenklichunterentwickelt. Ethik gegenüber dem Menschenund Rohheit gegenüber dem Tier sind zwei Ver-haltensweisen, die sich nicht vereinbaren lassen.Die Reduktion der Menschlichkeit auf blosse Mit-menschlichkeit ist ethisch unvertretbar (Siehedas Lexikon der Tierschutz-Ethik des deutschenEthik-Professors Gotthard Teutsch).

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deutsche Mobilfunk-Netz, wo 117 nicht funktio-niert. Ich konzentriere mich darauf, im verwinkel-ten, kurvenreichen Dorf den Weg Richtung Schaff-hausen nicht zu verpassen und nicht in einerSackgasse zu landen. Kurz vor einem herannahen-den Fahrzeug biege ich in die Hauptstrasse nachSiblingen-Schaffhausen ein. Mein Verfolger mussdas andere Fahrzeug abwarten, was mir Vorsprunggibt. Es ist ziemlich viel Verkehr auf der Haupt-strasse. Bald sehe ich den Verfolger nicht mehr imRückspiegel; er hat, so vermute ich, aufgegeben.Inzwischen hat meine Begleiterin Verbindung mitdem Polizeinotruf und erklärt die Situation. DerSchaffhauser Polizist plaudert mit ihr und stelltFrage um Frage. Ich übernehme das Handy underkläre ihm, dass der Verfolger abgehängt sei undich mich wieder melden würde, falls es nochmalskritisch werden sollte. Er versucht mich zu beleh-ren, dass man nicht auf einem privaten Feldweghalten dürfe und die Bauern kommen und einenwegweisen dürften....

Ohrfeige für Tierkontrolleurin

Fleischnahrung ist ungesundDas zeigen wissenschaftliche Untersuchungen immerwieder neu. Kürzlich fanden italienische Forscher her-aus, dass Fleisch das Risiko von Frauen erhöht, anEndometriose (schmerzhafte Wucherungen der Gebär-mutterschleimhaut) zu erkranken. Und amerikanischeForscher fanden, dass Obst, Gemüse und Vollkornpro-dukte nicht nur gesund für die Verdauung sind, sondernauch hohem Blutdruck vorbeugt.

... und verantwortungslosDie Welt ist nicht gefährlich wegen denen, dieSchlechtes tun, sondern wegen denen, die zusehenund machen lassen. ALBERT EINSTEIN

Gilt auch für das Massenelend der Nutztier.

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Schweinefabrik von Stephan Schudel, «Fohrenhof», Schleitheim SH

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Pferde sind Bewegungs- und Weidetiere. Anbindehaltung ist eine Tier-

quälerei, doch obwohl verboten, immer noch da und dort anzutreffen, besonders häufig im Jura -

mit Bundessubventionen! (Fotos Erwin Kessler)

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Die Schaffhauser Behörden dulden verbotene Anbindehaltung von Pferden

Ein Beispiel von vielen: In diesem dunklen Loch in Gächlingen werden zwei Pferde an der Wand ange-bunden gehalten - klar gegen das Tierschutzgesetz, aber von den Schaffhauser Behörden seit Jahrengeduldet. Anzeigen und Beschwerden des VgT wurden abgewiesen. Im Kanton Schaffhausen deckt eineAmtsstelle die andere. Es herrschen mafiose Zustände. Dieser Bericht zeigt exemplarisch, wie das vomVolk mit grosser Mehrheit gutgeheissene Tierschutzgesetz sabotiert wird und toter Buchstabe bleibt.

Im Auftrag des VgT erstellte Rechtsprofessor Niggli von der Universität Freiburg ein Gutachten, in demer zum klaren Schluss kam: Nach geltendem Tierschutzgesetz ist die Anbindehaltung von Pferden ver-boten. Das Gutachen ist seit dem 1. Juli 2003 im Internet veröffentlicht (www.vgt.ch/vn/0303/Gut-achten-Niggli.pdf) und allen Veterinärämtern bekannt.

In der Zusammenfassung schreibt Niggli: «Die Anbindehaltung von Pferden erscheint mindestens alsvorschriftswidrige Tierhaltung. Wird Pferden in Anbindehaltung kein Auslauf gewährt, ist zudem eineVerurteilung wegen Tierquälerei zu prüfen.»

Doch die Schaffhauser Behörden dulden selbst tierquälerische Anbindehaltungen ohne Auslauf weiter-hin im ganzen Kanton.

In seinem Gutachten schreibt Prof Niggli, das oftgehörte Argument, das Tierschutzgesetz lasse sichnicht auf Pferde anwenden, weil der Bundesrat inder Tierschutzverordnung keine besonderenBestimmungen zur Pferdehaltung erlassen habe,sei unhaltbar; die grundlegenden Bestimmungendes Tierschutzgesetzes liessen sich auch auf diePferdehaltung anwenden.

Artikel 3 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes verbietetdie unnötige Einschränkung der Bewegungsfreiheit,

wenn damit für das Tier Schmerzen, Leiden oderSchäden verbunden sind. Dieser Tatbestand wirdlaut Niggli durch die Anbindehaltung von Pferdenerfüllt, weil Pferde einen ausgeprägten Bewegungs-drang haben. Niggli stützt sich unter anderem aufdie folgenden Beurteilungen durch in- und ausländi-sche Fachleute:

«Eine 23-stündige Anbindehaltung im Stand ohneKontakt mit Artgenossen und Aussenwelt, bei einerStunde Arbeit in der Reithalle, ist nach heutiger

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Abbildung Verbotene Anbindehaltung in Gächlingen. Den Behörden seit Jahren bekannt. Bei Redaktionsschlusswar es immer noch so. Eine Anzeige des VgT blieb ohne Wirkung. Verantwortlich dafür sind Untersu-chungsrichter Willy Zürcher, die ausserordentliche Untersuchungsrichterin und Rechtsanwältin EvelyneSchaltegger, Staatsanwalt Jelzer sowie Beamte aus dem Veterinär- und dem Landwirtschaftsamt.

Kenntnis nicht artgerecht und erfüllt den Tatbe-stand der Tiequälerei.»

«Bei Pferden ist Mangel an Bewegung die häufigsteUrsache für seelische Quälerei und körperlicheSchädigung.»

«Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit wird als

eine der wichtigsten Ursachen für stereotype Ver-haltensweisen bei Pferden betrachtet.»

«Pferde dauerhaft angebunden zu halten, stehtgrundsätzlich im Widerspruch zu den Kriterien einerverhaltensgerechten Pferdehaltung, wie sie dasTierschutzgesetz fordert.»

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Dreckige Kühe auf kagfreiland-Demeter-Betriebkagfreiland meint: «tolerierbar»

Diese Verkotung an Bauch und Beinen beurteilt «kagfrei-land» - angeblich das hochstehendste Label schweizweit -als «tolerierbar». Rangniedere Kühe würden halt, so dieBegründung, von den sauberen Liegeplätzen verdrängt. DerVgT meint dagegen: Ein Betrieb mit kagfreiland- und Deme-ter-Label müsste soviel saubere Liegeplätze haben, dass esauch für rangniedere Kühe reicht.

Auch die blosse Alibi-Einstreu im linken Bild betrachtet kag-freiland zwar als etwas mager, aber als noch tolerierbar.Nach Ansicht des VgT kann man das schon gar nicht mehrvon Einstreu bezeichnen. Eine solche Alibi-Einstreu bringtden Tieren nichts. Was haben die schweren Tiere, die einenweichen Liegeplatz suchen, um Druckstellen an den Beinge-lenken zu vermeiden, von diesen paar Strohhalmen? Es istklar, dass eine Organisation wie «kagfreiland», die praktischfederlose Hühner wie in der Abbildung auf der nächstenSeite als normal betrachtet (siehe www.vgt.ch/vn/0401/huehner-bopp.htm), es auch tolerierbar findet, dass rangniedere Kühenur einen Liegeplatz im Mist finden und mit Kotkrusten anBauch und Extremitäten leben müssen. Darum einmalmehr: Essen Sie konsequent vegetarisch - Ihrer Gesundheitund den Tieren zuliebe!

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Warnung vor Vegetarismus-LabelsDiese Aufnahmen zeigen typische Schweizer Hen-nen in sogenannter Bodenhaltung. Das Bundesamtfür Veterinärwesen, die Veterinärämter der KantoneZürich, Schaffhausen und Wallis und sogar «kagfrei-land» beurteilen Hühner in diesem grässlichenZustand als normal (kagfreiland zumindest nacheinem «warmen Sommer»). In Wirklichkeit handeltes sich um schwere Tierquälerei. Sogar Bio-Hühnersehen gelegentlich so aus, wozu die Bio-Suisse-Organisation (Bio-Knospen-Label) meinte, die Eierkönnten bedenkenlos gegessen werden. Da ist derVgT ganz anderer Meinung, zumindest ethischeBedenken müsste man haben. Der Konsum vonEiern und ei-haltigen Fertigprodukten ist tierschutz-ethisch weit bedenklicher als der Konsum von Rind-fleisch. Es ist deshalb verantwortungslos, den Kon-sumenten ei-haltige Produkte mit einemVegetarismus-Label zu empfehlen. Darum: EssenSie konsequent vegetarisch - auch keine ei-haltigenProdukte. Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!

Mit dem Konsum von 1 Ei nimmt man bereits mehrals die pro Tag empfohlene Cholesterinmenge zusich.

Mehr zur Tragödie der angeblich glücklichen Schweizer Hühner: www.vgt.ch/doc/huehner

Migros und Coop bewerben den wachsendenAnteil vegetarischer Konsumenten mit «Vegetaris-mus-Labels». Die damit gekennzeichneten Pro-dukte enthalten aber meistens (Tierquäler-)Eier.Nur wer das Kleingedruckte liest, gut informiertist und nachdenkt - und welche Konsumenten tundas schon in der Hektik des Einkaufs! - merkt,dass hinter diesem Label ein Tierquälerproduktsteckt.

Wir haben schon verschiedentlich über diese Pro-blematik berichtet. Dazu eine Präzisierung. Die V-Labels von Migros und Coop sind nicht identisch.Das Label links ist hauptsächlich auf Migros-Pro-dukten zu sehen und wird von der Schweizeri-schen Vereinigung für Vegetarismus (SVV) heraus-gegeben, das Label rechts ist eine Eigen-kreation von Coop:

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Auslauf

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Wieder zahlreiche Erfolge im Kampfgegen die Kastenhaltung von KaninchenDank Intervention des VgT stillgelegeKaninchenkästen:

Dieses einsame Kaninchen (links) aus dem Kanon Aargau lebt heut bei einem VgT-Mitglied im Freigehege(Abbildung oben rechts)

Auf Interven-tion des VgT

wurde die-sem Kanin-chenquälerder Schopfan der Kes-selstrassein Schaff-

hausengekündigt.

Alters- und Pflegeheim Bleichematt, Biberist - dankVgT stillgelegt

Herisau - dank VgT stillgelegt

Wängi - dank VgT stillgelegt

früher

heute

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Der grösste Erfolg war die polizeiliche Räumung des Kaninchen-KZ von Peter Zäch inSolothurn, über das wir in der letzten Ausgabe ausführlich berichtet habenZäch ist Präsident der Ornithologi-schen Gesellschaft Solothurn. Bisvor kurzem war er auch Ehrenpräsi-dent des kantonalen Kleintierzüch-terverbandes. Dieses Amt hat ernun «freiwillig» abgegeben, nach-dem seine 50 Kaninchen am 5.April 2005 von der Polizei beschlag-nahmt worden waren. Die Tiere wur-den in ein Tierheim gebracht, wo siein tiergerechter Gruppenhaltung mitAuslauf im Freien untergebrachtsind. Nun ist das KZ endlich befreitund Tierquäler Zäch hat keine Tieremehr.

Vorausgegangen war ein jahrelangerKampf des VgT gegen diese himmel-schreienden Missstände. Der VgTblitzte bei den Solothurner Behör-den ab. Auch das mafiose Bundes-amt für Veterinärwesen wies eineBeschwerde des VgT ab, mit derverlogenen Begründung, die Solo-thurner Behörden hätten «dasNötige veranlasst». In Tat und Wahr-heit gingen die tiequälerischen,krass tierschutzgesetzwidrigenZustände weiter. Hauptverantwort-lich ist die Kantonstierärztin DorisKönig-Bürgi (49), welche jahrelangbehauptete, diese Zustände seientierschutzkonform. Erst als dieletzte Ausgabe der VgT-Nachrichtenmit einem mehrseitigen Bildberichtüber dieses Tier-KZ in alle Briefkä-sten im ganzen Kanton Solothurnverteilt wurden, kam König derartunter Druck, dass sie ein Tierhalte-verbot erliess. Zächs Anwalt drücktegegenüber den Medien sein Erstau-nen darüber aus, dass sie bis vorkurzem alles als gesetzeskonformbeurteilt habe und nun plötzlich denStall räumen liess.

Den ausführlichen Bericht in denletzten VgT-Nachrichten finden Siein unserem Internet-Archiv unterwww.vgt.ch/vn/0501/kaninchen-zaech.htm

Gut, dass es den VgT gibt!

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Ewiggestrige Kaninchenzüchter, die uneinsichtig an der tier-quälerischen Kastenhaltung festhalten

Abbildung links: Kasten-Kaninchenhaltungvon Hans Bührer, wohnhaft an der Alpen-strasse 113, 8200 Schaffhausen, Tel 052624 31 89. Das Kaninchengefängnis hater an der Grenzstrasse. Nachdem dieserFall im Internet veröffentlich wurde, logBührer gegenüber einem Leser, der sichüber die Tierquälerei beschwerte, die Bil-der seien gefälscht. Zur Rede gestellt, ver-suchte er diese Lüge mit fadenscheinigenAusreden zu rechtfertigen: Auf den Fotossei nicht erkennbar, dass die Kastengrund-fläche die Mindestabmessungen gemässTierschutzverordnung erfüllten.

Wir haben Bührer Unterlagen über artge-rechte Kaninchenhaltung geschickt. Er isthoffnungslos uneinsichtig.und offenbarnicht zu mehr fähig, als mit Quadratzenti-metern zu argumentieren.

Eugen Albert Geuggis-Flury, Steig28, 8222 Beringen, Tel 052 68526 80. Grausame Einzelhaltung.Tierquälerei als Freizeitbeschäfi-tung.

Coiffeurgeschäft Paul Zehnder, Rhein-strasse 60, 8212 Neuhausen SH, Tel 052 672 34 39. Grausame Einzelhaltung.

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2. Die minimalistischen gesetzlichen Mindestvor-schriften wurden bisher in dieser klösterlichenSchweinefabrik nur eingehalten, wenn ein Besuchoder Kontrollen angemeldet waren.

3. Wie unendlich scheinheilig ist es doch, dass sichdieses unbarmherzige Tierquäler-Kloster «Barmher-zige Schwerstern vom heiligen Kreuz» nennt.

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Egon Jung,Blumenaustr13, 8200Schaffhausen, Tel 052 62444 74.Die Kaninchen(Bild rechts)hält Jung indieser dunklenScheune ander Hohlen-baumstr 53(Bild links).

Albert Moser,RestaurantDurstgraben,Zollstrasse 87,8212 Neuhau-sen, Tel 052 672 3313. Die Schaffhau-ser Behörden habendiese klar gesetzwi-drig überfülltenKastenabteile alstierschutzkonformbeurteilt.

Was Bischof Gächter zur Schweinefabrik St Elisabeth meintIn der letzten Ausgabe haben wir über die Schwei-nefabrik des Schwesternheimes St Elisabeth desKlosters Ingenbohl berichtet (siehe die Abbildungenunten, ausführlicher Bericht:www.vgt.ch/vn/0501/StElisabeth.htm).

Der Weihbischof des Bistums Basels, Martin Gäch-ter, rechtfertigt dies damit, die gesetzlichen Min-destvorschriften seien eingehalten. Dazu meint derVgT:

1. Wie moralischtief gesunken istein Kloster undein Bischof, wennderen Verantwor-tung gegenüberempfindsamenLebewesen sichim EinhaltenungenügendergesetzlicherSchutzvorschrif-tren erschöpft?

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Konsumententäuschung mit Coop-Naturaplan Seit Jahren berichtet der VgT immer wieder anhandneuer Beispiele, wie in Coop-Naturaplan-Schweine-ställen die in der Coop-Werbung versprochene Stro-heinstreu fehlt. Jetzt ist klar warum: Laut dem Kon-trolldienst des «Schweizer Tierschutzes STS»,welcher beauftragt ist, die Naturaplan-Betriebe zukontrollieren, genügen angeblich auch minimalsteStrohrestchen den Coop-Vorschriften.

In der letzten Ausgabe der VgT-Nachrichten zeigtenwir ein Beispiel einer Naturaplan-Schweinemast ohneEinstreu in Ichertswil im Kanton Solothurn. Die Auf-nahmen zeigen die Schweine im Liegebereich aufdem nackten, harten und dreckigen Boden mit nurgeringsten Spuren von Einstreu:

Coop-Werbung:

Realität: Beispiel Naturaplan-Schweinemast in Ichertswil im Kanton Solothurn

Der Leiter des STS-Kontrolldienstes,Cesare Sciarra,meinte öffentlichdazu, die Einstreusei möglicherweiseetwas knapp, abergenüge noch immerden Labelvorschrif-ten.

Beschwerden ent-täuschter Konsu-menten beantwortetCoop jeweils mitStandardphrasen,mit denen dieangeblich hohenLabelanforderungenund die «strengenKontrollen» durchden Schweizer Tier-schutz STS gerühmtwerden. Jetzt wis-sen wir, was darun-ter zu verstehen ist,und warum die inder Werbung ver-sprochene Einstreuin vielen Naturaplan-Betrieben fehlt.

Darum: Essen Sievegetarisch - IhrerGesundheit und denTieren zuliebe!

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Kurz nach seiner Wahl in den Bundesrat sagte Chri-stoph Blocher in einem Fernsehinterview, die Bauernmüssten Unternehmer werden und der Staat müsseHindernisse abbauen. Umwelt- und Tierschutzvorschrif-ten seien unnötig, die Bauern wüssten schon, was siezu tun hätten.

Im Editorial der letzten VgT-Nachrichten habe ich dieEinstellung einiger Bundesräte zum Tierschutz kom-mentiert, so auch diejenige Blochers. Darauf habenBlocher-Anhänger unterschiedlich reagiert. Einigeschrieben ihm ihre Enttäuschung über seine tierschutz-feindliche Einstellung, andere - darunter der SVP-Natio-nalrat Christoph Mörgeli - wandten sich an mich undzweifelten an meinen Zitaten; Blocher habe das wohlnicht so gesagt, er meine bloss, die heutigen Tier-schutzvorschriften genügten und sollten nicht weiterverschärft werden.

Tatsache ist, dass Blochers Partei, die SVP, schonimmer extrem tierschutzfeindlich war. Vor ein paar Jah-ren kam SVP-Präsident Ueli Maurer zu uns in den Thur-gau und forderte öffentlich die Abschaffung der Tier-schutzvorschriften für die Landwirtschaft. Für michstellte sich damals die Frage, ob Blocher diese Partei-linie mittrage oder nicht. Er hatte sich bis dahin kaumzum Tierschutz geäussert. Mein Schreiben an ihn, indem ich ihn bat, sich diesem Thema anzunehmen unddem ich mein Buch "Tierfabriken in der Schweiz" bei-legte, retournierte er ungeöffnet.

Die eingangs erwähnte Stellungnahme Blochers nachseiner Wahl in den Bundesrat machte dann klar, dasser nun die tierschutzfeindliche Linie seiner Partei offizi-ell in der Regierung vertritt. So sagte er auch in einemInterview in der Weltwoche vom 12. Dezember 2003:"Das Hauptproblem ist die Bürokratisierung in derLandwirtschaft. Wir haben viel zu viele Vorschriften. Esist nicht nötig, jedem Bauern genau anzugeben, wieseine Kuh im Stall liegen muss."

Sich derart über den Tierschutz, ein ernstes und drin-gendes öffentliches Anliegen, lächerlich zu machen,ist primitiv und zeugt von einer tierverachtenden Ein-stellung. Blocher würde sich besser zuerst richtig überdieses Thema informieren, bevor er derart unsachli-che, faule Sprüche macht. In den VgT-Nachrichtenberichten wir laufend, wie schlimm es heute um denTierschutz in der Schweiz bestellt ist und mit welchenmafiosen Methoden die Durchsetzung des Tierschutz-gesetzes verhindert wird. Es würde uns interessieren,was Blocher dazu meint. Aber dazu schweigt er.

Um die Unmenschlichkeit seiner Forderung nachAbbau - statt des dringenden Ausbaus - des Tier-schutzes zu verschleiern, versuchte Blocher mit demblöden Spruch, es sei nicht nötig, jedem Bauern genauanzugeben, wie seine Kuh im Stall liegen müsse, den

Tierschutz als lächerlichen Unfug hinzustellen. In Tatund Wahrheit gehen die Anstrengungen der Tierschutz-organisationen dahin, immer noch erlaubte Grausam-keiten wie zB das Kastrieren ohne Betäubung, dieKastenstandhaltung von Mutterschweinen, die Voll-spalten-Intensivhaltung von Rindern und Schweinen,die elektrischen Kuhtrainer und die Qualzucht von Hüh-nern und Truten endlich zu verbieten. Kein Mensch willden Bauern vorschreiben, wie ihre Kühe im Stall liegenmüssen. Im Gegenteil: mit kurzen Ketten, kurzenLägern und einer Elektrisiervorrichtung ("Kuhtrainer")schreiben die gewerbsmässigen Tierquäler ihrenKühen mit Gewalt vor, wie sie zu liegen haben, nämlicharbeitssparend, aber tierquälerisch. Wir fordern Vor-schriften, die es den Kühen ermöglichen, nicht wie derBauer es will, sondern wie es ihnen angeboren ist, lie-gen zu dürfen, nicht zu müssen - wie Blocher es mitseinem faulen Spruch formuliert.

Die schweizerischen Tierschutzorganisationen sindsich - trotz ihrer starken Verschiedenheit bezüglich Stilund Arbeitsmethoden - über die wesentlichen Forde-rungen an ein zeitgemässes Tierschutzgesetz weitge-hend einig und haben letztes Jahr an einer Konferenzeinen gemeinsamen Forderungskatalog zur Revisiondes Tierschutzgesetzes zuhanden der Parlamentarierverabschiedet. Dass Blocher reaktionär in die Gegen-richtung, auf einen Abbau des Tierschutzes hin, steu-ert, machte er auch in seiner Olma-Rede vom 13.Oktober 2003 klar. Tier- und konsumentenverachtendsprach er abschätzig von den «superglücklichen Hüh-nern mit psychologischer Rundumbetreuung», welchemanche Konsumenten wünschten. Tierschutz ist fürihn etwas Lächerliches, etwas Privates für gestörte,hypersensible Menschen, welche die Tiere vermensch-lichen. Faule Sprüche anstelle einer sachlichen Dis-kussion über die Mängel im Tierschutz und die Nöteder Millionen von Nutztieren, zB hunderttausenderSchweine, die bis heute überhaupt nichts vom Tier-schutzgesetz merken und so gehalten werden, wie inLändern ohne Tierschutzvorschriften.

Wenn Blocher meint, wir hätten ihn missverstanden,ist es ihm unbenommen, seine Einstellung zum Tier-schutz klar und unmissverständlich bekannt zu geben,anstatt mit unsachlichen Sprüchen zu versuchen, denTierschutz lächerlich zu machen. Letzteres ist typischfür Politiker, die ohne Sachkenntnisse und ohne sachli-che Argumente politisieren.

Blochers Partei, die Schweizerische Volkspartei - auchSchweizerische Viehhalterpartei genannt - fordert seitJahren die Abschaffung oder Reduzierung des Tier-und Umweltschutzes zugunsten einer hemmungslosenlandwirtschaftlichen Ausbeutung von Tier und Natur.Anfangs Februar 2005 forderte die SVP erneut, imTier- und Umweltschutzrecht müssten "Gesetzesbe-stimmungen gestrichen" werden.

Blocher und der Tierschutz von Erwin Kessler

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LeserbriefeDie Schaffhauser-AZ hat die folgende Entgegnungauf einen beschönigenden Bericht mit dem Titel«Den schwarzen Schafen auf der Spur» unterdrückt.Wir bringen ihn deshalb hier. Gut, dass es den VgTund die VgT-Nachrichten gibt.

Dass die Einhaltung der Tierschutzvorschriften beiden Nutztieren durch ansässige Berufskollegen -

also Landwirte - «kontrolliert» wird, ist lächerlich!Peter Zimmermann, einer der drei zur Zeit im KantonSchaffhausen amtierenden Tierschutzkontrolleuren,gibt zu, dass dies ein «heisses Eisen» sei. Da wirdwohl - auf Kosten der Tiere - mancher Missstandübersehen und zur Vermeidung von Konflikten oderaus Rücksichtsnahme ein Auge zugedrückt. Vorallem, wie Zimmermann sagt, wenn wie oft «fami-liäre Probleme» hinter einer vernachlässigten, rück-sichtslosen Tierhaltung stecken. Dass auf dergesetzgeberischen Seite Anreizsysteme geschaffenwerden müssen, damit die Tierschutzvorschriftenauch von «weniger motivierten Tierhaltern» einiger-massen eingehalten werden, ist bedenklich! Damüsste ich ja belohnt werden, wenn ich mich im Ver-kehr nur schon an die vorgeschriebene Höchstge-schwindigkeit halte! In Schaffhausen - wie in ande-ren Kantonen - wird die Tierschutzgesetzgebungmangels genügender Kontrollen, mangels Interesse,aus Bequemlichkeit oder aus falscher Loyalität ehernachlässig oder gar nicht durchgesetzt. Dies weissich aus eigener Erfahrung. Eventuelle Bussenbe-träge bewegen sich derart tief (um CHF 300.-) dassdie betreffenden Landwirte diese lieber bezahlen,als die Missständen zu beheben. Dass sich zumLeidwesen der Nutztiere meistens gar nichts ändert,beweisen die immer wieder neuen Aufnahmen desVereins gegen Tierfabriken (VgT). Zimmermann lügt,wenn er sagt, dass die Anzeigen des VgT «haltlosund mit veralteten Bildern dokumentiert» seien!Manuela Pinza

Ich finde es eine Unverschämtheit, wie Sie sich inmein Leben einmischen. Es geht Sie überhaupt

nichts an, was ich esse. Ich lasse mir von Ihnenkeine Vorschriften machen. In Zukunft werde ich IhreZeitschrift ungelesen in den Papierkorb werfen. Wersagt mir überhaupt, dass es sich bei diesen Bildernnicht um Fotomontagen handelt!Rolf Metzger, 6053 Alpnachstad

Antwort der Redaktion: Wir geben die Tierquälerjeweils mit Namen und Adresse an. Die würdensich wohl sofort mit Klagen gegen uns wehren,wenn wir Fotomontagen veröffentlichen würden.

Und was Sie essen, geht uns nur so lange nichtsan, als deswegen nicht Tiere leiden müssen. Tier-schutz ist in der Schweiz keine Privatsache, son-dern eine in der Verfassung verankerte öffentlicheAufgabe. Erwin Kessler, Präsident VgT

Ich möchte Sie höflich bitten, mir dieses Heft nichtmehr zu senden. Ich ertrage diese Bilder nicht. Ich

bin in einer kleinen Bauernfamilie im Luzernischenaufgewachsen, wo es noch ein Fest war, wenn eineSau Junge hatte, und man streute viel Stroh, damites die Jungen schön hatten, und wenn eines nichtso gesund war, nahm ich es in eine Zeine untermein Bett und päppelte es auf, bis es gesund war,das war immer schön. Ich möchte also Ihre Bildernicht mehr sehen, denn die Tiere haben auchGefühle, und es ist kaum zu glauben, dass die Men-schen das nicht verstehen wollen.Marianne Heller, Boniswil

Meine Frau und ich haben mit grossem Interessedie VgT-Nachrichten vom Dezember gelesen.

Dabei haben wir uns an einige Erlebnisse aus unse-rer Schaffhauser-Zeit (1989-1985) erinnert. Ichhabe diese Lektionen über Machtmissbrauch undSeilschaften in Politik, Presse und Gericht endlichhinter mir. Aber Ihre Erfahrungen in Schaffhausenstimmen genau mit meinen Erlebnissen überein. DieSchaffhauser Mafia hat es immer schon gegebenund gibt es weiterhin, was mir die VgT-Nachrichtenwieder bestätigt haben.Ich habe Schaffhausen sehrgeliebt und nette Leute gekannt, aber nach denErfahrungen mit den wirklichen Machtträgern in die-ser Stadt hatte ich nur noch Fluchtgedanken. Mankann nur hoffen, dass endlich mal die junge Genera-tion versucht, sich politisch von einigen rücksichtslo-sen Zombies zu befreien, inkl dieser SchaffhauserNachrichten, die schon in früheren Jahren eher dasPrivatblatt ganz bestimmter Politiker war. Ich fragemich aber auch, was aus dem Schaffhauser Bockgeworden ist. Diese Zeitung war früher ein Gegenpolzu den Schaffhauser Nachrichten. Ich finde es gut,dass es den VgT und seine Zeitschrift gibt. DieSchaffhauser erhalten damit die Chance, die Arro-ganz der Machthabenden gegenüber Mensch undTier zu bekämpfen. W und A Esser

Staat heisst das kälteste aller kalten Ungeheuer.Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus sei-nem Munde: «Ich, der Staat bin das Volk.» Friedrich Nietzsche

Demokratie beruht auf drei Prinzipien: der Mei-nungsäusserungsfreiheit, der Gleichheit vor demGesetz und der Klugheit, auf keines der beiden zuvertrauen. (anonym)

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Der VgT - ein indirektes Tsunami-OpferDie grosse Spendenwelle für die Tsunami-Katastrophe im Dezember hat zu Spendeneinbrüchen andernortsgeführt, so auch beim VgT. Die dadurch ausgelöste Finanzknappheit hat uns gezwungen, die vorliegende Aus-gabe klein zu halten und ausser an die Abonnenten und Mitglieder nur im kleinen Kanton Schaffhausen zu ver-teilen. In diesem Kanton ist Aufklärung über die Machenschaften der Tierschutzverhinderungsmafia nach wie vordringend nötig. Die vom VgT seit Jahren aufgedeckten Missstände gehen unvermindert weiter, von den «Schaff-hauser Nachrichten» systematisch unterdrückt oder verlogen dementiert. Gut, dass es den VgT und die VgT-Nachrichten gibt.

Damit die nächste Ausgabe zur Information einer breiten Öffentlichkeit wieder in Grossauflage verbreitet werdenkann, bitten wir Sie um grosszügige Spenden.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir in Erinnerung rufen, dass wir nie Abo-Rechnungen verschicken. Wir bittenSie, unaufgefordert den jeder Ausgabe beigelegten Einzahlungsschein zu benützen zur Erneuerung des Abonne-ments (Fr 30.-), der Mitgliedschaft (Fr 100.-, inkl Abonnement) oder für Spenden.

Herzlichen Dank!Dr Erwin Kessler, Gründer und Präsident des VgT

VgT-Präsident Dr Erwin Kessler im Gefängnisvollzug

Abbildung oben: Modernes jüdisches Schächten: Einer mechanisch fixierten Kuh wird bei vollem Bewusstsein der Hals aufgesäbelt. Bild aus einem in England aufgenommen Videofilm (siehewww.vgt.ch/doc/schaechten). Weil VgT-Präsident Dr Erwin Kessler solche Massenverbrechen an höheren Säugetieren mit Nazi-Verbrechen vergli-chen hat, muss er am 22. Juni 2005 eine Gefäng-nisstrafe im geschlossenen Vollzug antreten; das Zürcher Obergericht verurteilte ihn am 10. März 1998 zu 45 Tagen Gefängnis unbedingt (mehr dazu: www.vgt.ch/justizwillkuer/schaecht-prozess.htm). Die Vorla-dung zum Gefängnisantritt wurde von der Zürcher

Justizdirektion erlassen, ohne Abwarten der beimBundesgericht und beim Europäischen Gerichtshofhängigen Beschwerden. Die vom Gesetz vorgesehe-nen und bei wirklichen Kriminiellen üblichen Voll-zugserleichterungen - Hausarrest mit elektroni-schen Fussfesseln, gemeinnützige Arbeit oderHalbgefangenschaft - wurden Erwin Kessler willkür-lich und ohne Begründung verweigert. Die Justizwill-kür gegen politisch Verfolgte kennt der Normalbür-ger nur von Berichten aus China, der ehemaligenDDR und Nazideutschlands. Die Medien schweigendarüber, was in der «sauberen» Schweiz passiert.

Am 29. Dezember 2004 wurde Erwin Kessler ineinem zweiten Verfahren vom Zürcher Obergerichterneut zu Gefängnis unbedingt verurteilt, diesmal 5Monate. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Derrenommierte Rechtsprofessor Dr Franz Riklin vonder Universität Freiburg bezeichnete dieses Urteilin einem Gutachten als «Wundertüte» voller Wider-sprüche (www.vgt.ch/news2005/050303.htm). Wir wer-den in der nächsten Ausgabe der VgT-Nachrichtenausführlich über diesen neuen politischen Willkür-prozess berichten.

Erwin Kessler hat mit seinem unerschrockenenKampf gegen das Schächten entscheidend dazubeigetragen, dass der Bundesrat die im Jahr 2002geplante Aufhebung des Schächtverbotes fallenlas-sen musste. Er hat das mit Gefängnis bezahlt,würde es aber, wie er sagt, wieder tun. Unerträgli-cher als Gefängnis wäre es, wenn sich keine lauteund klare Stimme mehr gegen dieses pervers-reli-giöse Massenverbrechen gegen die Menschlichkeiterheben würde.

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