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WANDERN, SCHLEMMEN UND NATUR GENIESSENVon der Weinstraße bis zu den Belchen

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VOGESENM A S S I V

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In diesem Massiv, das sich in zwei Regionen und über sieben Départements erstreckt, finden nicht nur Wan-derer das ideale Umfeld zum Marschieren, es ist auch eine tolle Spielwiese für weitere sportliche Aktivitäten in freier Natur. Für Mountain-Biker gilt die gekenn-zeichnete Strecke der „Traversée du Massif des Vos-ges“ als eine ebenso reizvolle Herausforderung wie die gleichnamige Fernwanderung auf dem GR®5, der das

komplette Massiv überquert. Ist diese, seit 1897 gekennzeichne-te Vogesenüberquerung eine Art Königsweg von Nord nach Süd, so sind die zahlreichen Rundwanderwege nicht weniger erlebnis-reich. Die sich östlich und westlich der Kammroute in den vielsei-tigen Landstrichen erstreckenden Wegstrecken bieten Gelegenheit für abwechslungsreiche Tages- und Mehrtagestouren. In diesen Wanderrevieren bilden sprudelnde Wasserfälle, Bachläufe, stille Teiche und Seen die glitzernden Flächen in einem Patchwork der Natur mit hellgrünen Bergweiden, Heidegebieten und Wald. Im-

MIT ALLEM, WAS DAS WANDERHERZ BEGEHRT:abwechslungsreiche Touren, gepflegte Wege,

Gastfreundschaft und vorzügliche Küche.

LANDSCHAFTEN

REGIOREPORTAGE | VOGESEN

mer wieder treffen Wanderer auf wehrhafte Burgen, die auf ihren Felsstöcken die Landschaft zu bewachen scheinen. Bemerkens-werte Kirchen und Abteien, interessante Museen sowie zahlreiche Gedenkstätten der bewegten Vergangenheit dieser Region sind auch bei Wanderungen sehenswerte Unterbrechungen. In einigen Werkstätten lassen sich Handwerker über die Schulter schauen, um das überlieferte Können zu zeigen. Das reichlich vorhandene Wasser und Holz, aber auch die mittlerweile geschlossenen Silber- und Kupferbergwerke ließen in den Vogesen Handwerkszweige entstehen, deren Erzeugnisse, allen voran weltbekannte Kristall-waren, mittlerweile beliebte Souvenirs sind.

Das Massiv der Vogesen überragt den Rheingraben wie eine heite-re geologische Schwester des dunklen Schwarzwaldes. Dem Strom zugewandt erstreckt sich das breite offene Band der Weinlagen. Dazwischen reihen sich wie Perlen an einer Kette Winzerdörfer mit ihren vielen Fachwerkmauern in lebhaften Farben. Erst in den höheren Lagen verwandelt sich das Bild der Vogesen in eine typi-sche Berglandschaft mit Almen, Torfmooren und dichten Fich-tenwäldern. Weiter im Osten geht das Massiv in sanftere Ausläu-fer mit Wiesen und Feldern über, die Nadelhölzer wechseln ab mit lichterem Laubwald. Hier wird das Bild in den Dörfern von hellen und roten Sandsteinhäusern bestimmt. In den stillen Wäldern ha-ben Luchse ein Refugium gefunden, auf den Abhängen tummeln sich Gämsen und in den Moorgebieten ist mit Glück der seltene

Typischer Panoramablick in den Hochvogesen © Denis Bringard, Massif des Vosges

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Ruf des Auerhahns zu hören. Mit zwei regionalen Naturparks, ei-nem Welt-Biosphärenreservat und insgesamt sieben Naturschutz-gebieten ist in den Vogesen für Tierfreunde und Botaniker reichlich Gelegenheit für spannende Beobachtungen der Tier- und Pflanzenwelt. Es sind Landstriche mit einer erhaltenen Natur, die dank der rund 20.000 km gekennzeichneten und gepfleg-ten Wege zu einem Paradies für Wanderer wurden.

Hinzu kommt eine gute Infrastruktur mit Unterkünften aller Art. Das Ange-bot reicht von herkömmlichen Hotels, Etappenunterkünften, Ferienwohnungen oder Campingplätzen bis hin zu originel-len Übernachtungsmöglichkeiten in Baum-hütten, Zirkuswagen oder gar durchsichtigen Schlafkugeln, perfekt um den Sternenhimmel zu betrachten. Restaurants, gemütliche Bauerngasthöfe sowie die sprichwörtlich vorzügliche Gastronomie mit beliebten Spezi-alitäten und guten Weinen gehören mit zu den Anziehungspunk-ten dieser Wanderregion par excellence. Die Vogesen sind ein ursprünglich gebliebenes Massiv, dessen Bewohner ihrer Heimat verbunden sind. Ob unterwegs, in Gaststuben oder beim Einkau-fen, sie sind stets zu einem netten Gespräch bereit. Und Sprach-

barrieren, soweit vorhanden, werden mit einem Lächeln und Ges-ten schnell überwunden.

In den Vogesen gibt es für Wanderer, Radfahrer, Fa-milien und Freizeitsportler immer eine attraktive

Strecke, die sowohl den sportlichen Ambitio-nen, der jeweiligen Kondition und den Er-

lebniswünschen entspricht.

Fachkundige Beratung erhalten Touris-ten in allen Verkehrsämtern im gesamten Massiv, Wanderführer und -karten sind überall zu erwerben. Bei anspruchsvolle-

ren Touren können sich Wandergruppen von ausgebildeten Führern begleiten lassen.

Dank guter Anbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln besteht die Möglichkeit bei line-

aren Streckenwanderungen bequem an an den jewei-ligen Ausgangspunkt zurückzukehren.

WANDERN WO DER KELTENGOTT GEFEIERT WURDEDer Gipfel des Grand Ballon, der mit seinen 1.424 m die Voge-sen dominiert, übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Mit seinem kleinen Bruder, dem 1.247 m hohen Ballon d’Alsace, nehmen diese Berghöhen eine mythologische Stellung ein. Ihre

Wandern im Vogesenmassiv © INFRA, Massif des Vosges

Fingerhut Blume © C. Meyer, ADT

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deutschen Namen, Belchen, verweisen auf den Keltengott Bele-nus. Am ersten Mai, dem keltischen Beltane-Fest, geht genau über dem kleinen Belchen, dem Ballon d’Alsace, die Sonne auf.

Zwei ausgearbeitete Wandertouren im regionalen Naturpark „Ballons des Vosges“ zum großen und kleinen Belchen gehören zu den absoluten Highlights der Vogesen. Start und Ziel einer dreitägigen Rundwanderung ist die Kleinstadt Guebwiller. Schon am ersten Wandertag bieten die häufigen tollen Aussichten Gele-genheit zum Verschnaufen. Es beginnt schon mit dem Blick vom nur 632 m hohen Rehbrunnenkopf auf das Tal von Florival. Bank und Tisch am Péternit-Pass verlocken zu einer gemütlichen Rast, zumal die Tagesstrecke von nur 13 km keine Eile erfordert. Am Ebeneck mit Aussicht auf die elsässische Ebene und den Schwarz-wald fällt dann der Grand Ballon ins Blickfeld. Über den felsigen Grat von Saint Pirmin und dem Weg zum Col du Judenhut nähern sich Wanderer dem, im wahrsten Sinne des Wortes, Höhepunkt der Tour, dem Großen Belchen. Den Aufstieg bis zur Radarstati-on und dem 1960 von dem Bildhauer Bouret wieder hergestellten Denkmal der „Diables bleus“ sollte man sich für den zweiten Tag aufheben.

Sobald man sich dann vom atemberaubenden Rundblick am Grand Ballon losreißen kann, führt die 23 km lange Tagesstre-cke auf dem GR®532 zum Ballon d’Alsace, der eine Sicht auf das 1.320 m hohe Massiv des Hohneck bietet. Über das Gebiet Mark-stein sowie vorbei an der Kapelle Notre Dame des Neiges und dem See von Lauch durchqueren Wanderer das Naturreservat Langengeldkopf, bevor sie das Etappenziel Rothen-brunnen auf dem kleinen Belchen erreichen. Am letzten Wandertag verläuft die 19 km lange Strecke durch Waldgebiete mit Lichtungen und Weiden. Von den Höhenwegen fällt der Blick immer wieder auf kleine Dörfer, danach geht es durch Weinlagen zurück nach Guebwiller.

Die fünftägige Wandertour folgt ab Guebwiller ebenfalls der Strecke über den Großen und Kleinen Belchen. Sie wird mit ei-nem Abstecher zum See du Ballon und dem Streifzug durch die Weinla-gen bei Soultzmatt verlängert.

SCHÖNE WEGE VON OST BIS WESTAuch abseits der legendären Fernwanderstrecke auf dem GR®5 und der berühmten Kammstraße „Route des Crêtes“ sind aus-gewiesene Wanderwege eine Verlockung für jeden Wander- und Naturfreund. Von den östlichen Hängen bis zu den westlichen

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Ausläufern finden sich Strecken, um die un-terschiedlichsten Wanderwünsche zu erfül-len. Eine Tour ab Châtenois führt zwischen dem Tal des Baches Giessen bei Sélestat und Molsheim im Bruche-Tal in fünf Etappen gleich zu dreizehn Burgen. Schon auf den

ersten 12 km sind die einst wehrhaften Mau-ern von Ramstein, Ortenbourg und Bernstein

zu bestaunen. So reiht sich bis zum Ziel in Ur-matt eine Sehenswürdigkeit an die andere, darun-

ter auch die bekannte Klosteranlage auf dem Mont Saint Odile. Die insgesamt 74 km lange Burgenwande-

rung lässt sich leicht verkürzen, da die Etappenorte gut mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Das gilt auch für die fünftägige Rundwanderung durch das obere Bruche-Tal. Diese Strecke führt ab Schirmeck zu geschichtsträch-

Orientierungstafel am Donon © INFRA, Massif des Vosges

Den Donon, auch heiliger Berg genannt, kann man dank einem Entdeckungspfad erreichen

©INFRA, Massif des Vosges

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MOUNTAINBIKE IN DEN NORDVOGESEN Die Durchquerung der Vogesen TMV® von Wissembourg nach Thann ist besonders beliebt.© INFRA, Massif des Vosges

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tigen Orten, wie dem ehemaligen Konzentrationslager Struthof, das zum Mahnmal für die jüngeren Generationen wurde. Auf dem Donon-Pass verweist die Rekonstruktion eines Tempels auf die Römerzeit, als hier der Gott Vogesus verehrt wurde. Weiteren historischen Spuren begegnen Wanderer in Waldersbach im Mu-seum des Pfarrers Jean-Frédéric Oberlin. Er förderte ab 1767 mit seinen humanistischen Reformen das gesamte abgelegene Gebiet.

Auf einer 11 km langen Wanderung ab Servance rund um den 809 m hohen Mont Cornu begeistert das Hochplateau „Mille étangs“ mit vielen Teichen und der 14 m Ognon-Wasserfall jeden Naturfreund. Im Ort selbst lohnt der Blick auf den schönen Ba-rock-Altar mit Holzschnitzereien in die Kirche aus dem Jahr 1689.

Weiter westlich ist das Dorf Pierre Percée Ausgangspunkt für eine 12 km lange Wanderung vom Stausee Lac de Pierre-Percée zur Burgruine Salm aus dem 13. Jh. In der Umgebung, genannt das kleine Kanada, haben Auerhähne ein Refugium gefunden. Bei den Felsen von Xaveure, die an Tierformen erinnern, können große und kleine Wanderer ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Eine zweite Wanderung verläuft ab dem See bis zum Pass von Chapelotte, wo im ersten Weltkrieg in der Höhle „Grotte des Poilus“ verletzte Sol-daten versorgt wurden.

IMMER DER JAKOBSMUSCHEL NACHMit der Entdeckung des Jakobsgrabes im spanischen Compostela begann im Mittelalter eine, heute wieder erstarkte, Pilgerbewe-gung. Mittlerweile sind die Beweggründe der Jakobswanderer, dem Ruf „Ultreia“ zu folgen, vielseitiger und nicht nur christlich motiviert. Abstand gewinnen, eine Lebensbilanz ziehen, Men-schen aller Nationalitäten begegnen oder einfach auf dem histori-schen Pilgerpfad marschieren.

Im späten Mittelalter begaben sich adlige Reisegesellschaften auf komfortablere Weise als zu Fuß nach Compostela. Einer verkün-

DAS VOGESENMASSIV IST EIN PARADIESfür Wanderer, Rad- und Mountainbikefahrer.

Familien, Freizeit- oder Leistungssportler fühlen sich hier wohl und auf jeder Tour gibt es Neues zu

entdecken.

Das Hochplateau Mille étangs © Denis Bringard, Massif des Vosges

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dete unverblümt, er hielte Schlemmen für die beste Andacht. Wer ab Wissembourg auf dem Jakobsweg durch das Elsass mar-schiert, braucht auch heutzutage nicht auf leibliche Genüsse zu verzichten. Ist die Besichtigung des Straßbur-ger Münsters für Jakobswanderer unumgänglich, so können auf dem weiteren Weg gen Süden durchaus die Keller in den Winzerdörfern der elsässischen Weinroute abends zu ei-nem Besuch verlocken. Der Jakobsweg führt mit Etappen von ca. 20 km pro Tag am Vogesenrand entlang, vorwiegend durch Weinlagen. Wanderer folgen auf der Strecke bis Colmar der gelben Muschel auf blauem Grund, der Kennzeichnung der Jakobswege.

VOM WEG ZUM TISCHWanderer sind in den Bauerngasthöfen der Vogesen herzlich willkommen. Gemäß der Auflagen der 1971 gegründeten Verei-nigung „Fermes-Auberges d’Alsace“ verpflichten sie sich, Gäste vorwiegend mit eigenen Erzeugnissen zu bewirten. Außerdem können sich Besucher mit den Produkten vom Hof versorgen.

Bevor Wanderer ihre Beine unter den gedeck-ten Tisch strecken, haben sie Gelegenheit,

sich auf kleinen Wanderungen rund um den Bauernhof Appetit zu holen.

Die Ferme-Auberge du Freundstein bei Willer sur Thur war früher eine Almhütte mit Käserei. Heute ist der 925 m hoch gelegene Hof in der Nähe der „Route des Crêtes“ Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Gedenkstätte

Hartmannswillerkopf. Die Strecke rund um die noch höher gelegene Ferme du

Haag in der Nähe des Dorfes Geishouse erlaubt zwischen Laubwäldern und Hoch-

weiden den Blick auf den Grand Ballon. Der alten deutsch-französischen Grenze von 1871 kann

auf einem schönen Waldweg vom Bauerngasthof Brucken-wald bei Niederbruck gefolgt werden. Von der Ferme-Auberge du Baerenbach bei Sewen führt eine Strecke entlang von drei Bächen zu mehreren Wasserfällen.

Wanderungen zum Appetitholen ab diesen „Fermes-Auberges“ eignen sich nach dem Genuss deftiger Spezialitäten durchaus auch zum Verdauungsspaziergang. >>>

Paragliding am Markstein © INFRA, Massif des Vosges

Abtei von Murbach © D. Foucré - ADT

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Burg Lichtenberg in den Nordvogesen © INFRA, Massif des Vosges

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WANDERN IM VOGESENMASSIVVerschiedene Schwierigkeitsstufen und abwechslungsreiche Strecken für jeden Geschmack © INFRA, Massif des Vosges

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Burg Lichtenberg in den Nordvogesen © INFRA, Massif des Vosges

SUCHE NACH DEM „SOTRÉ“Einfach nur Natur genießen reicht nicht immer aus, um Kinder zum Wandern zu motivieren. Falls es an Argumenten fehlt, können Eltern in den Vogesen noch den „Sotré“ zu Hilfe rufen. Die Suche nach dem freundlichen Wichtel mit der langen Nase, der in den Vogesenwäldern haust, setzt auch kleine Wandermuffel in Bewegung.

Ein Besuch auf einem Bauernhof kann für Kinder ebenso ein Anreiz zum Marschieren sein wie die Be-sichtigung eines ehemaligen Bergwerks oder ein Mu-seum mit speziellem Kinderprogramm. Die Wanderung mit der luftigen Fahrt an einer Seilschwinge oder einer gemütliche Tretboot-Fahrt zu belohnen, vermag den Nach-wuchs ebenfalls zum Marschieren motivieren. Noch leichter sind viele Kinder für eine Mountain-Bike-Tour oder einen Klet-terparcours zu begeistern.

Spaß muss sein, dafür sorgen mehrere Ferienorte der Vogesen mit speziellen Anboten für Familien. Rund 21, den kurzen Bei-nen der lieben Kleinen angepassten Wandervorschläge, wurden in einem Faltblatt zusammengefasst. Auf diesen 6 km langen Spa-zierwegen bieten mal die Mauern einer alten Burg Abwechslung, dann wieder ein kühler Bach mit Stegen, ein unerwartetes Musik- instrument im Wald oder ein Pfad durch die Heidelbeeren. Jeder Wandertipp enthält Piktogramme, die auf Schwierigkeitsgrade, Picknick-Plätze oder zu beobachtende Tiere hinweisen. Manche Wege eignen sich auch für Kinderwagen. (mk)

BESTENS AUSGERÜSTET DURCH DEN NATURPARK NORDVOGESENAußer dem regionalen Naturpark „Ballons des Vosges“ verfügt das nördliche Vogesen-massiv über eine zweite Schutzregion im „Parc naturel régional des Vosges du Nord“. Für den mit dem internationalen Biosphären-La-bel durch die UNESCO und dem Eden-Preis für verträglichen Tourismus ausgezeichneten Naturpark gibt es fünf Dokumente mit Wan-dervorschlägen zum Herunterladen. Jede der Wanderungen mit unterschiedlicher Strecken-länge ermöglicht es, ein anderes Gebiet zu erkunden. Mal wird ab Wingen-sur-Moder und Meisenthal auf den Spuren der Glas- und Holz-schuhmacher marschiert, dann wieder kann vom Fleckenstein das Biosphären-Reservat erkundet werden oder die Felsen bei La Petite Pierre.

Der Naturpark Nordvogesen gehört zum eu-ropäischen Netz „Best of Wandern“, das zehn touristische Wanderdestinationen vereint. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden in Bitche und Baerenthal zwei „Test-Center“ ein-gerichtet, die kostenlos Wanderausrüstungen verleihen. Perfekt ausgestattet mit Wanderstö-cken, GPS mit Rundwanderungen, Ferngläsern, Baby-Tragtaschen, Rucksäcken, Wanderschu-hen und -kleidung und vielem mehr, steht der Erkundung des Naturparks nichts mehr im Wege.

Kletter- und Freizeitpark „Bol d’Air“ ©INFRA, Massif des Vosges

Tausend Entdeckungen im Vogesenmassivwww.vogesen-massiv.de

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Großes Bild: See von Sewen © Denis Bringard, Massif des Vosges

Runde Bilder von oben nach unten: Gämse © Denis Bringard, Massif des Vosges

Arnika und Schmetterling © Denis Bringard, Massif des Vosges

Wandern im Vogesenmassiv © INFRA, Massif des Vosges