Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

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Nr. 8-9 August-September 2012 63. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ISSN 0042-8337 E6891 E VOLK AUF DEM WEG 1. September 2012: 1. September 2012: Zentrale Gedenkfeier Zentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft der Landsmannschaft in Friedland in Friedland

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VadW 08-09 2012

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Nr. 8-9 August-September 2012 63. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

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E689

1 E VOLK AUF DEM WEG

1. September 2012:1. September 2012:Zentrale GedenkfeierZentrale Gedenkfeierder Landsmannschaftder Landsmannschaftin Friedlandin Friedland

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DIE VOLKSGRUPPE

Titelbild: Jakob Wedel, "Aus letzter Kraft", aufgenommen im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold.

Uwe Schünemann:

„Wir wollen Erleichterungen für Spätaussiedler“

„Obwohl Sprachwissenschaftler längst nachgewiesen haben, dass die Behauptung ‚Deutscher ist nur, wer die deutsche Sprache beherrscht’ unzutreffend ist, weist das Zuwanderungsgesetz deutschen Sprachkenntnissen erneut eine überragende Bedeu-tung im Anerkennungsverfahren zu. Wir haben es immer wieder betont und beto-nen es an dieser Stelle erneut: Nach dem II. Weltkrieg war es für Russlanddeutsche mit gravierenden Nachteilen verbunden, in der Sowjetunion öffentlich deutsch zu sprechen. Diesen Menschen jetzt vorzuwerfen, sie würden ihre Muttersprache nur ungenügend beherrschen, bestraft sie als Opfer ein weiteres Mal.“

Aus einer Stellungnahme der Landsmannschaft vom Februar 2003

Die Landsmannschaft ist nach wie vor der Auffassung, dass der drastische Rückgang der Spätaussiedlerzahlen seit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes am 1. Januar 2005 nur zum Teil auf die Ausweitung der Bleibehilfen für die deutsche Minderheit in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen ist, seinen Hauptgrund aber in der Überbetonung deutscher Sprachkenntnisse im Spätaussiedleraufnahme-verfahren hat.Wir sollten uns daher mit einer Überarbeitung des Zuwanderungsgesetzes der Bun-desregierung in den Passagen befassen, die sich auf Spätaussiedler beziehen und die dazu geführt haben, dass die Spätaussiedlerzahlen von knapp 60.000 im Jahr 2004 auf mittlerweile rund 2.000 gesunken sind. Aus einer Stellungnahme der Landsmannschaft vom April 2012

Das Land Niedersachsen hat durch Innenminister Uwe Schü-nemann einen Gesetzentwurf

vorgelegt, der zur Vermeidung von Härtefällen im Spätaussiedleraufnah-meverfahren aus humanitären Grün-den führen soll. Diese können dadurch entstehen, dass ohne Ausnahmemög-lichkeit an der Voraussetzung des Be-sitzes von Grundkenntnissen der deut-schen Sprache für Familienangehörige festgehalten wird, die in den Aufnah-mebescheid des Spätaussiedlers aufge-nommen werden wollen.

Das Bundesvertriebenenrecht fordert für die Aufnahme in den Aufnahmebescheid des Spätaussiedlers von Ehegatten oder Abkömmlingen den Nachweis des Besit-zes von Grundkenntnissen der deutschen Sprache. Dies bereits vor der Ausreise aus dem Aussiedlungsgebiet.Der Besitz von Grundkenntnissen der deutschen Sprache als strikte Vorausset-zung für die Einbeziehung in den Aufnah-mebescheid des Spätaussiedlers kann in Einzelfällen für Ehegatten oder Abkömm-linge zu unbilligen Härten führen.In der Verwaltungspraxis und durch Ein-gaben hat sich gezeigt, dass es über den bereits gesetzlich geregelten Ausnahme-fall der Behinderung hinaus weitere Fälle gibt, in denen das Festhalten an der Vor-aussetzung des Besitzes von Grundkennt-

nissen der deutschen Sprache eine unbilli-ge Härte darstellt.Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Ehegatte oder Abkömmling aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seeli-schen Krankheit oder in einem vergleich-baren Fall nicht in der Lage ist, die erfor-derlichen Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu erwerben.Der hier federführende Ausschuss für In-nere Angelegenheiten, der Ausschuss für Arbeit und Sozialpolitik, sowie der Aus-schuss für Familie und Senioren empfah-len dem Bundesrat, den Gesetzentwurf

Uwe Schünemann

beim Deutschen Bundestag einzubringen.Der Bundesrat ist dieser Empfehlung der Ausschüsse inzwischen gefolgt. Der Ge-setzentwurf wird nun zunächst der Bun-desregierung übermittelt. Diese leitet ihn innerhalb von sechs Wochen an den Bun-destag weiter und legt dabei ihre Auffas-sung dar.Außerdem hat der Bundesrat Minister Uwe Schünemann als Beauftragten des Bundesrates für die Beratung des Gesetz-entwurfs im Deutschen Bundestag und in seinen Ausschüssen bestellt.

Pressemitteilung der Vertretungdes Landes Niedersachsen

beim Bund

Arbeit der Suchdienstegestärkt

Der Deutsche Bundestag hat

am 28. Juni 2012 in 2./3. Lesung das Gesetz zur Fortent-wicklung des Mel-dewesens beschlos-sen. Dazu erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Ver-triebenen, Aussied-ler und deutschen

Minderheiten der CDU/CSU-Bundes-tagsfraktion, Klaus Brähmig:

"Die Arbeit der Suchdienste wird durch das neue Bundesmeldegesetz, das ih-nen einen verbesserten Zugang zu den Meldedaten ermöglicht, wesentlich ge-stärkt. Damit trägt die christlich-liberale Koa-lition der wichtigen humanitären Auf-gabe der Suchdienste, etwa des Deut-schen Roten Kreuzes oder der Kirchen, weiterhin Rechnung. So können die Suchdienste erstmals im Wege des automatisierten Abrufverfah-rens Daten abrufen, welche über eine einfache Behördenauskunft hinausge-hen, wie die derzeitige Staatsangehö-rigkeit oder frühere Anschriften. Das neue Verfahren kommt insbeson-dere der Schicksalsklärung der nach wie vor 1,3 Millionen deutschen Ver-missten des Zweiten Weltkrieges und der Familienzusammenführung von Spätaussiedlern zu Gute." Pressemitteilung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Klaus Brähmig

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DIE LANDSMANNSCHAFT

3 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Aus dem InhaltErleichterungen für Spätaussiedler 2Zur Erinnerungan die Opfer des Unrechts 3Memorandumzur Kultur- und Forschungsarbeitder Landsmannschaft 4Thesen zu "Volk auf dem Weg" 5Kulturbotschafter der Völker 6Wanderausstellungder Landsmannschaft 8Aufschlussreiche Projekttage 8Landsleute begegnen... 9Vorbei? Vergessen? Nein! 10Intensive Gesprächeüber die Geschichte 10Wolgadeutsche 11Integration und Teilhabe 12Nachrichtenaus der evangelischen Welt 13Kardinal Joachim Meisner kommtzur Sternwallfahrt nach Kevelaer 14Sternwallfahrt nach Altötting 15Ulrichswoche in Augsburg 16Neuer Film von Anna Hoffmann 17Multiplikatorenschulungder Landesgruppe Bayern 18Festival "Neue Welle" in Duisburg 19Sportfest der Kreisgruppe Fulda 20Kultur stärkt und verbindet 21Bilde deine Zukunft 22JSDR-Beilage 23-26Rotasia 27Drei Generationenfeierten zusammen 28Identität und Integration PLUS 29Tanzgruppe „Souvenir“ 29Kalender 2013 des HFDR 30Tränen und Träume 30Bücherangebot 31Landsmannschaft regional 32Leontine Wacker wieder gewählt 32Glückwünsche 40Zum 90. Geburtstag:Leopold Kinzel 41Zum Gedenken 42Nachruf auf Linda Wolf 44Eine bewegte Biografieging zu Ende 44Pastorin Irmgard Stoldt 45Porträt: Karl Betz 46Olympische Sommerspiele 2012 48

Redaktionsschlussder Oktober-Ausgabe 2012:

18. September 2012

Die Landsmannschaftim Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

Zur Erinnerungan die Opfer des UnrechtsZentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft

am 1. September in Friedland

Unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerprä-sidenten David McAllister und

mit ihm und dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Chris-toph Bergner, als Festredner fi ndet am 1. September ab 13.30 Uhr im Grenz-durchgangslager Friedland die zentra-le Gedenkfeier der Landsmannschaft statt. Veranstalter ist wie in den Vorjah-ren die Landesgruppe Niedersachsen

Neben dem Gedenken an die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 "Über die Übersiedlung der Deut-schen, die in den Wolgarayons wohnen" ist die Feier diesmal vor allem der Erin-nerung an den 75. Jahrestag des "Großen Terrors" in der Sowjetunion der Jahre 1937 und 1938 und dem 70. Jahrestag der Mobilisierung von deutschen Frauen und Männern für die so genannte Trudarmee gewidmet.Zum emotionalen Höhepunkt soll das Geleiten von ehemaligen Arbeitsarmisten auf die Bühne werden, die dort Kerzen als Erinnerung an stalinistische Zwangsar-beitslager anbringen. Dazu werden Texte gesprochen, die der stellvertretende Bun-desvorsitzende der Landsmannschaft, Dr. Alfred Eisfeld, verfasst hat. Wir bitten Sie, uns die Namen ehemaliger Zwangs-arbeiter mitzuteilen, die an dieser Aktion teilnehmen könnten und für die Geschen-ke vorbereitet werden. (Meldungen an die

Die Friedlandglocke.

Die Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft mit ihrer Vorsitzenden Lilli Bischoff (3. von links) beteiligte sich am Niedersachsentag vom 13. bis 15. Juli 2012 und konnte sich über den Besuch von Ministerpräsident David McAllister (Mitte) freuen.

Bundesgeschäftsstelle in Stuttgart oder an die Vorsitzende der Landesgruppe Nieder-sachsen, Lilli Bischoff, Friedensburg 7, 30890 Barsinghausen, Tel.: 05035-336.)Für die Landsmannschaft werden Lilli Bi-schoff und der Bundesvorsitzende Adolf Fetsch sprechen. Den kulturellen Rahmen gestalten landsmannschaftliche Chöre aus den niedersächsischen Ortsgruppen Han-nover, Wolfsburg und Osnabrück.Nach der Feierstunde nden Andachten mit Kranzniederlegungen vor der Fried-landglocke und dem Mahnmal statt.Wir bitten Sie: Nehmen Sie unsere herz-liche Einladung an und werben Sie in Ih-rem Umfeld für eine Teilnahme! Ihre Landsmannschaft

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KULTUR

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Memorandumzur Kultur- und Forschungsarbeit

der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.

Die Aufnahme der Deutschen aus den Nachfolgestaaten der ehe-maligen Sowjetunion wurde vom

Deutschen Bundestag und der Bundesre-gierung damit begründet, dass

• es sich um Personen mit einem kollek-tiven Kriegsfolgenschicksal handle, für die eine Wiedergutmachung für Schäden und Nachteile, die sie durch den Nationalsozialismus erlitten haben, zu leisten sei,

• die Zuwanderung ein spürbarer Beitrag zur Minderung des demographischen Problems in Deutschland sei.

Die Landsmannschaft kann als Vertreterin der Interessen der Deutschen aus Russ-land, die mit ca. 2,8 Mio. Personen inzwi-schen einen signi kanten Teil der deut-schen Bevölkerung stellen, nicht umhin, den Dank an die Bundesregierung für die Aufnahme durch Hinweise auf De zite und Fehlentwicklungen zu ergänzen.Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass es Härtefälle bei der Familienzusam-menführung gibt, denen auch durch das im Dezember 2011 in Kraft getretene 9. Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie-benengesetzes nur in sehr wenigen Fällen abgeholfen wird.Die reduzierte Anrechnung von Renten-anwartschaften hat zu einer zunehmenden Altersarmut bei Deutschen aus Russland geführt, während ihre berufstätigen Fami-lienmitglieder die Sozialabgaben in voller Höhe entrichten und damit einen wesent-lichen Beitrag zur Stabilisierung der so-zialen Sicherungssysteme leisten. Durch diese Praxis wird der Generationenvertrag in eklatanter Weise verletzt.Die kulturelle und gesellschaftliche In-tegration der Deutschen aus Russland verläuft aufgrund ihres vorbildlichen En-gagements und dank der Unterstützung durch Kommunen sowie kirchliche und gesellschaftliche Organisation vielerorts gut, auch wenn noch viele Wünsche offen sind und nicht alle Möglichkeiten optimal genutzt werden.Die Förderung des Bundes nach § 96 BVFG läuft dagegen seit 20 Jahren am Be-darf der Deutschen aus der GUS weitest-gehend vorbei bzw. konnte nicht bedarfs-gerecht abgerufen und genutzt werden. Es gab lediglich eine kurze Zeitspanne,

während der das Bundesministerium des Innern im wissenschaftlichen Bereich den Stiftungslehrstuhl an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Prof. Dr. D. Bran-des) und den Göttinger Arbeitskreis e.V. institutionell sowie die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (zwei Stellen für Kulturreferenten) als Projekt förderte.Mit der Umwidmung des Stiftungslehr-stuhls in Düsseldorf ging der einzige Lehrstuhl an einer Universität, dessen Zweckbestimmung die Forschung und Lehre über die deutsche Kultur und Ge-schichte im Osten Europas war, verloren.Mit der Zusammenlegung der Personal- und Sachmittel aus der institutionellen Förderung des Göttinger Arbeitskreises mit dem Nordostdeutschen Kulturwerk zu einem Institut für Kultur und Geschich-te der Deutschen in Nordost-Europa e.V. wurde der Abbau der grenzüberschreiten-den Zusammenarbeit zur Erforschung und Präsentation der Kultur und Geschichte der Deutschen im Russischen Reich, in der Sowjetunion und in deren Nachfol-gestaaten eingeleitet. Die in den 1990er Jahren geknüpften Kontakte mussten ei-ner nach dem anderen aufgegeben wer-den, so dass gegenwärtig kein einziges grenzüberschreitendes Projekt mehr bearbeitet wird. Dieser Trend war schon 2004 klar erkennbar.Die Landsmannschaft war in den vergan-genen Jahrzehnten in erster Linie mit der sozialen und beru ichen Integration der Aussiedler befasst. Auf ehrenamtlicher Basis haben unsere Sozialreferenten seit den 1990er Jahren über 1 Mio. of ziell verbuchte Beratungsstunden geleistet (inof ziell waren es noch weitaus mehr!) und damit in erheblichem Umfang staat-liche Aufgaben übernommen. Zu diesem Zweck wurde ein Großteil der Mittel des Vereins (Mitgliedsbeiträge und Spenden unserer wirtschaftlich oft noch schwachen Vereinsmitglieder) eingesetzt, wodurch der kulturelle Bereich notgedrungen zu kurz kam.Das Vertrauen darauf, dass staatliche Stellen den Einsatz für das Gemeinwohl würdigen und uns in kulturellen Belan-gen unterstützen würden, wurde schwer enttäuscht. Nach heutigem Stand sind die Deutschen aus Russland die einzige his-torisch gewachsene Bevölkerungsgruppe,

für die es kein Landeszentralmuseum, kein Archiv, kein Forschungsinstitut, keine Referenten für die kulturelle Brei-tenarbeit und nur sporadisch und in un-zureichendem Umfang Projektförderung aus Restmitteln gibt. Dieser Zustand ist so nicht hinnehmbar, weil grundlegen-de Bedürfnisse von Bundesbürgern und Steuerzahlern außer Acht gelassen und Chancen für eine umfassende Integration der Aussiedler eine nach der anderen ver-säumt werden.Das Ausmaß der aktuell zu bearbeiten-den Projekte übersteigt die Möglichkeiten unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter bei weitem. Sie könnten nur durch eine Pro-fessionalisierung unter Heranziehung von fach-, landes- und sprachkundigen Perso-nen Erfolg versprechend umgesetzt wer-den. Eine angemessene Berücksichtigung von dafür quali zierten Personen aus den Reihen der Deutschen aus Russland bietet sich nicht nur an, sondern ist erforderlich, will die Politik sich nicht erneut dem Vor-wurf einer Missachtung und Bevormun-dung ausgesetzt sehen.Im wissenschaftlichen Bereich betrachten wir als vordringlich die Schaffung einer Forschungseinrichtung, die den im Be-reich der außeruniversitären Forschung üblichen Standards und Anforderungen entspricht. Eine Anbindung an eine Uni-versität, an der Neuere Geschichte und/oder Osteuropäische Geschichte und sla-wische Sprachen unterrichtet werden, gäbe dieser Universität ein zusätzliches Lehrangebot und würde den in der For-schungseinrichtung beschäftigten Wis-senschaftlern die Möglichkeit zur Wei-tergabe ihrer Kenntnisse an Studierende verschaffen.Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine An-bindung des Bereichs „Kultur und Ge-schichte der Deutschen im Russischen Reich, in der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten“ an die Universität Hamburg wirkungslos war. Innerhalb von zehn Jahren gab es keine einzige Lehrver-anstaltung der beiden Göttinger Mitarbei-ter des Nordost-Instituts und keinen einzi-gen Vortrag an der Universität Hamburg oder in einer Vortragsreihe des Nordost-Instituts.In enger Zusammenarbeit mit der For-schungseinrichtung sollten ein Landes-zentralmuseum mit einem Archiv und

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KULTUR

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und der GUS, somit wirksame Botschaf-ter der Volksdiplomatie. Dieser Einschät-zung stimmen wir zu. Wir müssen aber gleichzeitig mit großer Sorge zur Kenntnis nehmen, dass die für die oben genannten Aufgaben erforderliche Unterstützung des Bundes ausbleibt, worin wir durchaus ei-nen Verstoß gegen den Gleichheitsgrund-satz des Grundgesetzes sehen.Hier ist eine von Grund auf andere Ein-stellung des Bundes und der Länder erfor-derlich, die, wenn nicht anders möglich, in einem Staatsvertrag geregelt werden sollte. Die Bundesrepublik Deutschland hat mit Staatsverträgen mit Bundesbür-gern mit einem besonderen Schicksal gute Erfahrungen gemacht, die auch auf die Deutschen aus Russland übertragen wer-den könnten.

Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender,Dr. Alfred Eisfeld,

stellvertretender Bundesvorsitzender,Vorsitzender des Kulturausschusses

einer Fachbibliothek aufgebaut werden. Neben etatisierten MitarbeiterInnen sind ergänzend Zeitverträge und Hilfskräfte sowie entsprechende Sachmittel erforder-lich.Ein Verbund, bestehend aus den genann-ten vier Einrichtungen, wäre in der Lage, mittel- und langfristige Forschungs- und Publikationsvorhaben in eigener Regie wie auch in grenzüberschreitender Zu-sammenarbeit durchzuführen.Die Erfahrungen des Instituts für Deutsch-land- und Osteuropaforschung des Göttin-ger Arbeitskreises e.V. aus den Jahren 1990 bis 2001 zeigen, dass bei entsprechender Fachkompetenz und Einsatzbereitschaft eine erfolgreiche Tätigkeit möglich ist.Eklatante Forschungslücken klaffen über Regionen und Staaten wie Sibirien und Kasachstan sowie die Republiken Zent-ralasiens und des Transkaukasus. Es ist schon bemerkenswert, dass sich ein von der Republik Aserbaidschan gestifteter Lehrstuhl am Rande mit den Deutschen in Aserbaidschan und Georgien und frei-kirchliche Aussiedlergemeinden, eben-falls auf wissenschaftlicher Basis, mit den Deutschen in Sibirien und Kasachstan be-fassen.Mittel des § 96 BVFG wurden für derar-tige Maßnahmen nicht in nennenswertem Umfang zur Verfügung gestellt. Eine Aus-nahme waren Projekte des Göttinger Ar-beitskreises in den 1990er Jahren.Für den Bereich der kulturellen Breiten-arbeit, der in den Zuständigkeitsbereich der Landsmannschaft mit ihren zahlrei-chen Landes-, Kreis- und Ortsgruppen sowie ihres Jugendverbandes, des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland, gehört, besteht Bedarf an:

• hauptamtlich tätigen Kulturreferenten;• einem dritten Projektleiter für die

Wanderausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deut-schen aus Russland“ der Landsmann-schaft, die in Schulen, Volkshochschu-len, anderen Bildungseinrichtungen, Rathäusern und Landratsämtern gezeigt wird (gegenwärtig liegen rund 300 Voranmeldungen vor);

• einer Wanderausstellung über die Deut-schen im Schwarzmeergebiet („Odessa-Deutsche“);

• einer Wanderausstellung über die Deut-schen in Kasachstan (1989 lebten dort über 1 Mio. Deutsche);

• einem Sonderband „Lebensräume und -formen der Deutschen in Russland. 1763-2013“;

• jährlich einem Heimatbuch der Deut-schen aus Russland (diese Heimatbü-cher, in denen Zeitzeugenberichte sowie wissenschaftliche, publizistische und künstlerische Beiträge zusammenge-

fasst sind, wirken identitätsstiftend und klären die einheimische Bevölkerung über das Schicksal der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion auf);

• Sonderveröffentlichungen zu besonde-ren Jahrestagen und Ereignissen;

• Mitteln für die Unterstützung der bildenden Künstler, Schriftsteller und Musiker (Kurzzeitstipendien, Lesungen, Ausstellungen, Vortragsreihen);

• Mitteln für grenzüberschreitende Projekte (Partnerschaften, Kulturveran-staltungen);

• Mitteln für die Durchführung von Interviews mit Zeitzeugen, damit dieser Teil der deutschen Geschichte im Osten Europas nicht restlos verloren geht.

Von Vertretern der Politik und der Kirchen ist oft zu hören, Deutsche aus Russland seien eine Bereicherung für Deutschland, sie seien eine Brücke der Verständigung zu den Ländern und Völkern Russlands

Zur Diskussion gestellt:

Thesen zu "Volk auf dem Weg"

Volk auf dem Weg" erscheint seit Gründung der Landsmann-schaft der Deutschen aus Russ-

land und ist für viele Mitglieder der hauptsächliche Bezug zu ihr. Die Zei-tung wird preisgünstig hergestellt und ist als durchgängig auf Deutsch erschei-nende Zeitung für Deutsche aus Russ-land konkurrenzlos.

Selbstverständnis:„Volk auf dem Weg“ ist eindeutig de niert als of zielles Mitteilungsblatt der Lands-mannschaft, das ausschließlich reserviert ist für Beiträge, die sich mit Belangen der Volksgruppe und landsmannschaftlichen Themen befassen.Die Diskussionen über die Inhalte der Po-litik der Landsmannschaft nden nicht auf den Seiten von „Volk auf dem Weg“ statt, sondern in den dafür vorgesehenen Gre-mien des Vereins (Vorstände, Ausschüs-se, Delegiertenversammlungen, Beirat), die jedem Mitglied der Landsmannschaft unmittelbar (durch Wahl bzw. Berufung) oder mittelbar über Mitbestimmung auf Ortsebene zugänglich sind.

Redaktionelles:Sofern es der zur Verfügung stehende Platz und die Qualität des Beitrages zulassen, werden alle Beiträge, die von Mitgliedern der Landsmannschaft eingeschickt wer-den, zumindest in gekürzter Form veröf-fentlicht. Diese Beiträge haben absoluten Vorrang vor Artikeln anderer Verfasser.

Nicht veröffentlicht werden Beiträge, in denen landsmannschaftliche oder sonstige Interna ausgebreitet werden.

Stil:Selbstverständlich gelten vor allem für „Volk auf dem Weg“ die Maximen der landsmannschaftlichen Öffentlichkeits- und Pressearbeit:• Sachlichkeit und Kompetenz statt lauter

Töne!• Bundesdeutsche Realität statt Wunsch-

denken!• Weg vom Negativen – hin zum Positi-

ven!• Weg vom Passiven – hin zum Offensi-

ven!

Inhalte:• Politik der Landsmannschaft• Aktivitäten der landsmannschaftlichen

Gliederungen• Verdiente Mitglieder der Landsmann-

schaft• Projekte• Beispiele erfolgreicher Integration• Kultur- und Forschungsarbeit• Sozialarbeit• Politisch aktive Mitglieder• Beilage der landsmannschaftlichen

Jugendorganisation (JSDR)• "Heimat im Glauben"• Zeitzeugenberichte• Literarisches• und vieles mehr VadW

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KULTUR

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München:

Symposium „Kulturbotschafter der Völker"Kulturwoche im Rahmen des Deutsch-Russischen Kulturjahresfür russlanddeutsche Künstler aus Deutschland und Russland

Kunst in allen Variationen und im weitesten Sinne des Wortes war während der Kultur-woche der Landsmannschaft an verschie-denen Veranstaltungsorten in München zu sehen, präsentiert von bildenden Künstlern, Autoren, Sängern, Musikern und Tänzern aus Deutschland und Russland.Die kulturellen Traditionen der russland-deutschen Volksgruppe sowie Werke russ-landdeutscher Kulturschaffender wurden in offenen Veranstaltungen (Arbeitsgruppen, Ausstellungen, Workshops und Begeg-nungsabenden) re ektiert und den Gästen nahe gebracht.

Mit einem Galakonzert endete eine Kulturwoche für russlanddeutsche Künstler aus Deutschland und Russland unter dem Motto „Kulturbot-schafter der Völker“, die im Rahmen des Deutsch-Russischen Kultur-

jahres 2012/13 stattfand und unter anderem dem 250. Jahrestag des Einladungs-manifestes der Zarin Katharina II. gewidmet war. Zu der Kulturwoche gehörten ein Symposium und ein Workshop russlanddeutscher Künstler unter dem Motto „Kulturbotschafter der Völker“. Das Symposium wurde von der Landsmannschaft in Kooperation mit dem Internationalen Verband der deutschen Kultur (Moskau) vom 19. bis 22. Juli im Rahmen des Projektes „Grenzüberschreitende Partner-schaften mit Verbänden der deutschen Minderheit in der Russischen Föderation“ veranstaltet und durch das Bundesministerium des Innern (Deutschland), den Be-auftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Ministerium für regionale Entwicklung (Russland) gefördert. Gastgeber der Kulturwoche waren die Orts- und Kreisgruppe München der Landsmannschaft (Vorsitzender Viacheslav Lel), die Landesgruppe Bayern (Vorsitzender Waldemar Eisenbraun) und das Pro-jekt „Angekommen und integriert in Bayern“ (Leiterin Olga Gusch).

Betreut wurden die Teilnehmer von den Projektleitern der Landsmannschaft und von Ehrenamtlichen. So leitete Willi Bun-kowski den Workshop mit russlanddeut-schen Künstlern, und Margarita Afanasjew aus Schweinfurt war für das Kulturpro-gramm zuständig. Beide gehörten auch zum Organisationsteam, das die gesamte Veranstaltung plante und für einen erfolg-reichen Ablauf sorgte.

Angebote für Alt und Jung

Das Literatur-Café im EineWeltHaus in München am 19. Juli war die erste Veranstaltung im Rahmen des Symposiums und wurde von der Münchener Lyrikerin Maria Schefner, Mitglied des Literaturkreises der Deutschen aus Russland und Leiterin des Projektes „Lesungen russland-deutscher Autoren in Bayern“, moderiert.Die Gäste konnten das spannen-de Gespräch über Re ektionen und Entwicklungswege der rus-sischen und russlanddeutschen Literatur genießen und die neu erschienenen Bücher des Lite-raturkreises kennen lernen. Der bekannte Münchner Dichter und Schriftsteller Issaj Spitzer bescherte den Gästen viel Freu-de mit seiner tief gehenden phi-losophischen und ironischen Lyrik, von Maria Schefner ins Deutsche übersetzt. Maria Kissner (Moskau) trug spontan eigene Gedichte vor.

Am 20. Juli wurde in der Schwanthaler Kunstschule von Willi Bunkowski eine Ausstellung der russlanddeutschen Künstler aus Deutschland und Russland mit Gästen aus der Öffentlichkeit eröffnet, die von der Geschäftsführerin der Lands-mannschaft, Dr. Ludmila Kopp, moderiert wurde. Der Bundesvorsitzende der Lands-mannschaft, Adolf Fetsch, und das Bun-desvorstandsmitglied Ewald Oster begrüß-ten die Versammelten.Bei der Vernissage wurde der Kunstkatalog vorgestellt, der 22 Künstler aus Deutsch-land und Russland in Bild und Wort prä-sentiert. Die Mehrheit dieser Künstler aus allen Generationen präsentierte sich bei der Ausstellung in der Schwanthaler Kunst-schule mit ihren Werken, in denen eine er-hebliche Vielfalt von Motiven, Stilrichtun-gen, Farben und Techniken zum Ausdruck kommt.Der Maler und Graphik-Designer Willi Bunkowski, der 1972 nach Deutschland ausreiste und 1983 eine eigene Kunstschu-le in München gründete, stellte die Räum-lichkeiten seiner Schule für einige Maß-nahmen des Workshops zur Verfügung. Das Musikprogramm der Vernissage ge-stalteten Sänger und Musiker aus Russland und Deutschland.Am 21. Juli konnten sich die Künstler mit einem gemeinsamen Auftritt im Haus der AWO in der Grawelotterstr. 6-8 nützlich machen. Mit Liedern und Musikvorträgen gaben sie ihr Bestes und bescherten den Bewohnern des Altenheimes schöne und fröhliche Augenblicke.Auch die bildenden Künstler sammelten währenddessen Eindrücke und Erfahrun-gen. Während die Künstlergruppe Mün-chener Galerien und Ausstellungen erkun-dete, veranstaltete die Malerin Gala Kober aus Moskau ein mehrstündiges Kinder-Mit-Mach-Programm mit jungen Mal-freudigen aus München, Lahr und Villin-gen-Schwenningen. Die Kinder durften ihre Stimmung mit Farben auf Nasspapier ausdrücken. Auf diesem Hintergrund ent-standen später Zeichnungen. Viele Kinder waren so begeistert, dass die Eltern Mühe hatten, sie wieder nach Hause zu locken.Vom 19. bis 22. Juli fand in München auch eine bundesweite Multiplikatorenschu-lung (Jugendakademie) des JSDR zum Thema „Projektmanagement und Öffent-lichkeitsarbeit“ statt. Die Teilnehmer hat-ten unter anderem die Möglichkeit, an der Willi Bunkowski

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KULTUR

7 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Vernissage der russlanddeutschen Künstler und der Gala-Veranstaltung im Rahmen des Symposiums teilzunehmen (mehr dazu in der JSDR-Beilage).

Galakonzertmit vielfältigemRahmenprogramm

Beim Abschlussprogramm des Symposi-ums am 22. Juli im Anton-Fingerle-Bil-dungszentrum wurden den Besuchern ne-ben einem fast vierstündigen Galakonzert auch eine Kunstausstellung der Künstler aus Deutschland und Russland, eine Fo-toausstellung des JSDR sowie die Wan-derausstellung „Volk auf dem Weg. Ge-schichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ gezeigt.Die Moderation des Galakonzerts übernah-men Jakob Fischer (erster Teil) und Thors-ten Kanzler (zweiter Teil), die, jeder auf sei-

ne Art, souverän und humorvoll durch das Programm führten. Das Grußwort sprach der Bundesvorsitzende Adolf Fetsch.Das Programm eröffneten der internationa-le Chor „Souvenir“ (Leiterin Emilia Adler) und das Orchester „Hubert“ (Leiter Albert Hubert) aus Bayreuth mit klassischen Wer-ken. Sie gestalteten auch den Abschluss des reichhaltigen kulturellen Nachmittags.Gesang jeglicher Art dominierte das weite-re Programm. Jakob Fischer aus Nördlin-gen unterhielt das Publikum mit einer Aus-wahl wolgadeutscher Lieder und einem Potpourri aus bekannten russlanddeutschen Volksliedern.Viel Beifall erntete das Ensemble „Moni-ka“ aus Asowo (Gebiet Omsk) mit moder-nen deutschen und Volksliedern. Ebenso begeistert waren die Zuschauer vom Kön-nen des Ehepaars Alexander (Akkordeon) und Walentina (Gesang) Michel aus Rub-zowsk (Region Altai), die sich mit bekann-ten deutschen Liedern präsentierten. Un-

terstützt wurden sie von den Schwestern Ludmila und Anna Akssjuta aus dem Deut-schen Kulturzentrum Kolomna (Leiterin Natalia Dempke).Alexej Reiter aus Moskau brillierte als „Wolfram“ (Richard Wagners „Tannhäu-ser“) und „Dämon“ (Anton Rubinstein) ebenso wie Natalia Zalesskaja aus Mün-chen (Leiterin der Gesangsschule „Ario-so“) als „Grä n Mariza“ (Imre Kalman). Sie wurden meisterhaft von Boris Kogan auf dem Klavier begleitet.Anschließend stellten sich ihre Schüler Heinrich Kogan, Nastja Kryshtopina und Ilja Ravinskij stimmgewaltig mit dem „Musikalischen Scherz“ (W. A. Mozart) in Bühnenkostümen der damaligen Zeit vor.Klassisch ging es auch weiter. Natalya Klauser aus Schweinfurt sang „Habane-ra“ aus der Oper „Carmen“ (Bizet), Elena Ipatow (Gesang) und Lilia Hein (Akkorde-onbegleitung) aus Altötting präsentierten sich mit „Ave Maria“ (D. Caccina), und anschließend spielte Lilia Hein solo.Die Folkloristik-Studentin Maria Kindsfa-ter aus Moskau erntete stürmischen Beifall für ihre temperamentvoll vorgetragenen Volkslieder und andere Weisen. Olga Kiss-ner aus Moskau trat mit eigenen Liedern auf und animierte die Zuschauer zum Tan-zen, ebenso Jakob Fischer mit seinen russ-landdeutschen Hochzeitsliedern.Für Stimmung sorgten die Tänzerinnen des Ensembles „LETAS“ aus München (Cho-reographie: Elena Müller) mit einem spani-schen und einem Zigeunertanz sowie Lydia Kuschill und David Bob aus Augsburg mit lateinamerikanischen Tänzen.Die abschließenden Worte von Ewald Os-ter, der sich bei allen Künstlern und Orga-nisatoren bedankte und ihnen Urkunden überreichte, rundeten die gelungene Kul-turwoche ab. VadW

Teilnehmer, Organisatoren und Ehrengäste der Münchner Kulturtage.

Das Ehepaar Alexander und Walentina Michel mit den Schwester Akssjuta.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

8 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Wanderausstellung der LandsmannschaftTermine August bis Anfang Oktober 2012

Zuständig für die Ausstellung sind die Projekt-leiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 0171-4034329, E-Mail: [email protected]) und Josef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Er-öffnungs- und Abschlussveranstaltungen und bei Begegnungstagen führen sie in die Ausstel-lung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integration der Russland-deutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei!

Aalen, Baden-Württemberg:Bis 4. August: Rathaus, Marktplatz 30, Tel.: 07361-521030.Reichenbach, Sachsen:Bis 31. August: Sächsisches Migrations-zentrum, Via-Regia-Haus, Große Kirch-gasse 1, Tel.: 35828-74350 (Thomas Napp).Frankenberg, Hessen:21. bis 24. August: Schulprojekttage In-tegration in der Ortenbergschule (Haupt- und Realschule), Ortenberg 3, Tel.: 06451-21295; Schulleiter: Erhard Wag-ner; Organisation: Cornelia Schönbrodt.28. bis 30. August: Schulprojekttage in der Hans-Viessmann-Berufsschule, Mar-burger Str. 23, Tel.: 06451-230220; Schul-leiter: Carsten Placht.29. August bis 19. September: Sparkas-se, Jahnstr. 1, Tel.: 06451-590. Eröffnung am 29. August um 19 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kul-turprogramm. Musikalische Umrahmung durch die russlanddeutsche Gesanggruppe aus Korbach.9. bis 16. September: Ederberglandhalle, Teichweg 3. Am 9. September von 11 bis 19 Uhr Präsentation im Rahmen eines Ta-ges der Begegnung mit Kulturprogramm.Lübeck, Schleswig-Holstein:21. bis 24. August: Schulprojekttage Integration in der Hanse-Berufsschule

für Wirtschaft und Verwaltung, Fischstr. 8-10, Tel.: 0451-1228887; Schulleiter: Hermann Wolter; Organisation: Klaus Senkbeil, Projektbeauftragter für Politik und Kultur, sowie Egon Milbrod, Tel.: 0151-19192934.Hamburg:1. bis 2. September: Bürgerhaus Wes-tibül, Friedrich-Frank-Bogen 59, Tel.: 040-7395643. Die Ausstellung wird im Rahmen der Gedenkfeier zum 71. Jahres-tag der Deportation der Deutschen in der ehemaligen UdSSR präsentiert.Duisburg, NRW:3. bis 7. September: Schulprojekttage In-tegration im Sophie-Scholl-Berufskolleg,

Tel.: 0203-2835500; Schulleiterin: Frau Frerkes; Organisation: Christiane Otto, Brigitte Wilken und Jürgen Brüne. Eröff-nung am 3. September um 15 Uhr. Zum Abschluss ndet am 6. September um 14 Uhr ein Nachmittag der Begegnung mit Vortrag, Film und Kulturprogramm statt.Niddatal, Hessen:20. bis 23. September: Bürgerhaus Ilben-stadt, Hanauer Str. 26, Tel.: 06034-3405 (Reinhard Schwarz). Am 23. September wird die Ausstellung von 12 bis 19 Uhr im Rahmen eines Tages der Begegnung mit Kulturprogramm präsentiert.Witten, NRW:20. September bis 11. Oktober: Rat-haus, Marktstr. 16, Tel.: 0230-5811011 (Claudia Formann, Integrationsbeauftrag-te); Organisation: Emma Wagner-Schatz, Ortsgruppe Witten der Landsmannschaft, Tel.: 02302-24109 bzw. 0178-1634566. Eröffnung am 20. September um 18 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturprogramm.Lippstadt, NRW:24. bis 27. September: Schulprojekttage Integration im Berufskolleg, Südstr. 18, Tel.: 02941-752141; Schulleiterin: Anne Richter: Projektorganisation: Kerstin Till-mann, Lehrerin.Bremen:24. September bis 7. Oktober: Ortsamt Borgfeld, Borgfelder Landstr. 21, Tel.: 0421-3613087 bzw. -3613090 (Dr. Jür-gen Linke); Projektorganisation: Frieda Banik, Vorsitzende der Ortsgruppe Bre-men der Landsmannschaft, Tel.: 0421-84786171. Eröffnung am 24. September um 16 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Grußworten, Film und Kulturprogramm. Zum Abschluss ndet am 7. Oktober um 14 Uhr ein Konzert mit Gesang- und Tanzgruppen aus Bre-men und Osterholz-Scharmbeck statt. Ein

Aufschlussreiche Projekttage

Die Wanderausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ war vom 16. bis 18. Juli im Rahmen der Pro-

jektwoche „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ zu Gast in unserem Lernhaus im Campus in Osterholz-Scharmbeck, Niedersachsen.

Die Ausstellung wurde am 16. Juli mit einer sehr gelungenen Veranstaltung von Schulleiter Carsten Krause und der stellvertretenden Bürgermeisterin Martina de Wolff eröffnet. Am 18. Juli war die Ausstellung im Rahmen eines Tages der offenen Tür, bei dem Projektergebnisse präsentiert wurden, zugänglich und wurde vor allem von Eltern und Ehemaligen reichlich besucht. Insgesamt besuchten sieben Klassen (über 200 Schüler) aus dem Haupt- und Realschulzweig die informative Ausstel-lung.Zudem wurde eine Schülerinnengruppe aus der fünften Klasse, die eine Fotodoku-mentation zur Projektwoche erstellte, durch die Ausstellung geführt. Die Schülerin-nen bekamen von Projektleiter Josef Schleicher gute Tipps zum Fotogra eren, und es war schön zu sehen, wie die zunächst sehr zurückhaltenden Schülerinnen sich im Laufe des Termins öffneten.Die Präsentation des Projektleiters war sehr anschaulich und abwechslungsreich, da mündlicher Vortrag, Filmsequenzen, Diskussion und Rundgang durch die Aus-stellung sich abwechselten. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer fanden das Angebotene interessant und auf-schlussreich, was darauf zurückzuführen ist, dass Josef Schleicher aufgrund seiner persönlichen Vergangenheit sehr authentisch berichten konnte und kompetent auf Fragen einging.

Malte Ranft, SV-Berater und Projektleitung

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT PROJEKTE

9 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

zweites Exemplar der Ausstellung wird im Rahmen des Projektes Integration vom 25. bis 26. September in der Ober-schule Roter Sand, Butjadinger Str. 21, Tel.: 0421-36196802 (Schulleiter Karsten Thiele), präsentiert.Rabenau, Hessen:25. September bis 5. Oktober: Lumda-talhalle, Eichweg 14, Tel.: 06407-91090 (Herr Reder). Eröffnung am 25. Septem-ber um 19 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturprogramm.Heide, Schleswig-Holstein:27. September bis 23. Oktober: Kreis-haus/Kreisverwaltung, Stettiner Str. 30, Tel.: 0481-070; Projektorganisation: Viktor Schmidt, Diakonie, Tel.: 04832-

972121. Eröffnung am 27. September um 18 Uhr durch Landrat Jörn Klimant.Nördlingen, Bayern:28. September bis 22. Oktober: Stadtbib-liothek, Marktplatz 1, Tel.: 09081-84102 (Rudi Scherer). Eröffnung am 28. Septem-ber um 18 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturprogramm.5. bis 7. Oktober: Alte Schranne, Bei den Kornschrannen 2. Präsentation mit Kulturprogramm im Rahmen der Inter-kulturellen Woche 2012 unter dem Motto „Herzlich willkommen – wer immer du bist!“. Organisation: Birgit Kögl, Tel.: 09081-2907041.

Jakob Fischer, Josef Schleicher,Projektleiter der Ausstellung

StellenangeboteFür unsere Integrationsprojekte mit Beginn am 1.9.2012 suchen wir.

Sozialarbeiter/innen,Sozialpädagogen/innen

Die Projekte sind auf die Dauer von drei Jahre angelegt und werden über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nanziert.

„Mit Werte-Mobil unterwegs“(ein bundesweites Jugendprojekt

zum interreligiösen Dialog)

Altersunabhängige Projekte:„Von Identität und Integration

zur Selbstorganisation“(ein bundesweites ressourcenori-entiertes Projekt zur Stärkung der

Integration, der Selbstorganisation und gesellschaftlichen Partizipation von

Zuwanderern)

"Wir in NRW"(ein landesweites Projekt zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements der Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und ihrer Partizipati-on an der lokalen Integrationsarbeit in

Nordrhein-Westfalen)"Zu Haus am Neckar"

(ein kreisübergreifendes ressourcen-orientiertes Projekt zur Stärkung der Partizipation der Zuwanderer an der lokalen Integrationsarbeit in Baden-

Württemberg)Wir erwarten:• abgeschlossene Ausbildung als So-

zialarbeiterln/Sozialpädagogln oder vergleichbare Ausbildung;

• Erfahrungen in der Konzeption und Organisation von Quali zierungs-maßnahmen für Ehrenamtliche;

• Deutsch- und Russischkenntnisse.Wir bieten:• Arbeit mit Anbindung an das Team

der Bundesgeschäftsstelle der Lands-mannschaft;

• Möglichkeiten zu Fortbildung und Supervision;

• Vergütung in Anlehnung an TVöD.Projektinhalte:• Informationsvermittlung;• Trainingsmaßnahmen;• Workshops;• praktische Arbeit vor Ort.Wir bitten um aussagekräftige Bewer-bungen per E-Mail: [email protected] bis zum 20. August 2012.

Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart,Abteilung Personalwesen.

Landsleute begegnen,so, wie sie sind...

Als vom 26. bis 27. Mai in Bad Salz ufl en (NRW) der "Jahr-

markt der Landsleute" meh-rere tausend Deutsche aus Russland und Einheimische zusammenbrachte, waren un-ter den Ausstellern auch der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland, der Unternehmerverband der Deutschen aus Russland, die Landsmannschaft und ihre Wanderausstellung ver-treten.

Auf einer Fläche von 14.000 qm stellten über 100 gewerbliche Firmen aus - und der einzige Stand einer nicht kommerziel-len Organisation war derjenige der Landsmannschaft!Man muss der Realität ins Ge-sicht schauen, daher nahmen wir am „Jahrmarkt der Lands-leute“ teil. Und es lohnte sich. An den beiden Tagen führten der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Waldemar Weiz, Bundesgeschäftsführerin Dr. Ludmila Kopp, die JSDR-Vorsitzende Elena Bechtold und Projektleiter Josef Schleicher ungezählte Gespräche mit In-teressenten und verteilten unsere Hefte und Infoblätter.Landsleute kamen vorbei, die - aus wel-chen Gründen auch immer - den Kontakt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russland verloren haben, und füllten die Beitrittserklärungen neu aus. Andere dankten den Mitgliedern der Landsmann-schaft, die sie vor 20 oder gar 30 Jahren bei der Ankunft in Deutschland unter-stützt hatten.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Waldemar Weiz, vor dem Stand des Vereins.

Einige Besucher waren auf der Suche nach der „russischen“ Atmosphäre, die anderen genossen die einmalige Möglichkeit, sich gemeinsam über die Geschichte und ak-tuelle Situation der Russlanddeutschen zu informieren. „Schau mal her, es gibt eine Ausstellung, Bücher und Zeitschriften auf Deutsch über uns!“ Das war öfters zu hören. Aber auch die Frage: „Haben Sie auch was auf Russisch?“ „Nein! Aber das können sie von der Bühne als Kulturpro-gramm erhalten.“Und so sind wir Landsleuten begegnet, so, wie sie sind. Der "Jahrmarkt der Landsleu-te" verliert immer mehr den „russischen Geist“ und kommt der deutschen markt-wirtschaftlichen Realität immer näher.

Text und Bild: Josef Schleicher

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

10 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Vorbei? Vergessen? Nein!Anerkennung, Erfolg und nachhaltige Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit

Über 30 Mitarbeiter verschie-dener Institutionen und Inte-ressierte der Universitätsstadt

und des Kreises Gießen (Hessen), die sich hauptberufl ich oder ehrenamtlich mit der Integration von Aussiedlern beschäftigen, folgten der Einladung des Dezernenten für Migration und multikulturelle Angelegenheiten der Kreisverwaltung, Dirk Haas, an der Präsentation der landsmannschaftli-chen Wanderausstellung in Gießen teil-zunehmen.

Mitorganisator war die Orts- und Kreis-gruppe Gießen der Landsmannschaft.In seinem Grußwort hob Dirk Haas die Be-deutung der Zugewanderten für die Wirt-schaft und die Infrastruktur des Landkrei-ses hervor. Rosa Tugova, Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Gießen, knüpfte an diesen Gedanken an und erklärte in ihrem Grußwort, dass der Großraum Gießen vor 250 Jahren eine Hochburg der Auswande-rung nach Russland gewesen sei. Daran werde die breite Öffentlichkeit durch die Aktivitäten der Ortsgruppe erinnert.Josef Schleicher informierte die Anwesen-den über den Verlauf von Schulprojektta-gen, während Jakob Fischer die Inhalte der Ausstellungstafeln erläuterte und die PowerPoint-Präsentation „Migration und Integration in Deutschland“ vorstellte.Auf die Frage einer Tagungsteilnehmerin, weshalb die Deutschen aus Russland sich nicht zielstrebig für den Russischunter-richt in der Bundesrepublik einsetzten, schilderte Rosa Emich die Integrations-arbeit der von ihr geleiteten Orts- und Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft, die durch die P ege der deutschen Spra-che und Kultur fruchtbar sei.Jakob Fischer hatte viele Fragen zu beant-worten. So sprach ihn Klaus-Dieter Gim-bel, Schulleiter der Gesamtschule Lumda-tal, an. Er habe sich überzeugt, dass die Ausstellung eine Bereicherung für seine Schüler sein könnte, und wolle sie nach Allendorf an der Lumda holen.Die angehende Polizeibeamtin Susanne N. bat um Tipps für ihre Diplomarbeit zum Thema „Rückkehr der Russlanddeut-schen nach Hessen und deren allgemeinen gesellschaftlichen und kriminologischen Auswirkungen sowie Beein ussung der polizeilichen Arbeit speziell im Landkreis Gießen“. Hilfe wurde ihr zugesagt. Einige Tage später schrieb sie an Jakob Fischer unter anderem: "Ihre Berichte und Sta-tistiken haben mir gezeigt, dass ich von Ihnen viele Hintergründe erfahren kann,

Klaus-Dieter Gimbel, Schulleiter der Gesamtschule Lumdatal, Rosa Tugova, Rosa Emich und Jakob Fischer (von links) bei der Präsentation der Wanderausstellung.

von denen ich bisher nichts geahnt habe. ... Ziel für mich wird es sein, seitens der Polizei Vorschläge für ein verbessertes Miteinander zu formulieren – also ein kleines Stück Präventionsarbeit und Bür-gerzufriedenheit zu erreichen."Auch ein Schreiben von Nadiya S. belegte die nachhaltige Wirkung der Ausstellung. „Sehr geehrter Herr Fischer, wie verein-bart, melde ich mich bei Ihnen, da ich im Rahmen meiner Examensarbeit 'Möglich-keiten zur Erarbeitung des Themas 'Russ-landdeutsche' im fächerübergreifenden Sachunterricht' auf der Suche nach Mate-

rialien, Ideen etc. bin... Da Sie das Thema im Unterricht mehrmals erarbeitet haben, haben Sie vielleicht Tipps für mich, wie ich eine Unterrichtseinheit 'Russlanddeut-sche' für die Grundschule am besten ge-stalten kann.“Auch dieser Hilferuf wurde nicht vernach-lässigt. Einige Tage später schrieb Nadiya S. an Josef Schleicher: „Sie haben mir sehr geholfen, indem sie mir die Suche nach Literatur erleichtert haben. Vor allem die Beschreibung der Unterrichtsstunden beeindruckte mich sehr.“ VadW

Intensive Gesprächeüber die Geschichte

Vom 25. bis 27. Juni hatten Schü-lerinnen und Schüler sowie die

Lehrkräfte des Berufskollegs Castrop-Rauxel (Nordrhein-Westfalen) die Möglichkeit, die Wanderausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russ-land" zu besuchen.

Neben regem Besuch zur üchtigen Be-trachtung in den Pausen konnten 13 Klassen mit etwa 350 Schülerinnen und Schülern der multimedial sehr gut ver-anschaulichten Darstellung beiwohnen. In 90-Minuten-Einheiten gelang es Pro-jektleiter Josef Schleicher in jeder Klasse, den unterschiedlichen Bildungsniveaus gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass neben elementaren Kenntnissen zum

wichtigen Thema Migration und Integra-tion vor allem Interesse und Aufgeschlos-senheit für Aussiedler aus Osteuropa ge-weckt wurden.In mehreren Klassen ergaben sich intensi-ve Gespräche über die Geschichte betrof-fener Schüler mit Migrationshintergrund. Gerade unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher werden durch die Erfahrun-gen sensibler und besser mit dem Thema umgehen.Das Berufskolleg Castrop-Rauxel ist allen Unterstützern dieser Ausstellung und des Projektes dankbar, ganz besonders bedan-ken wir uns bei Josef Schleicher für sein Engagement und die hervorragende Prä-sentation in unserer Schule.

Martin Klausmeier,Berufskolleg Castrop-Rauxel

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WOLGADEUTSCHE

11 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Wolgadeutsche Landsmannschaft e.V.:

Otto Kotke neuer Bundesvorsitzender

Der neue Bundesvorstand der Landsmannschaft der Wolgadeutschen (von links): Alexander Neufeld, Otto Kotke (Bundesvorsitzender), Ludmilla Neumann und Johann Thießen.

Am 30. Juni fand die Mitglieder-versammlung der Landsmann-schaft der Wolgadeutschen e.V.

mit der Neuwahl des Bundesvorstandes statt.

Als größten Erfolg der Vereinsarbeit be-zeichnete der bisherige Bundesvorsitzen-de Dr. Robert Korn die Einweihung des Gedenksteines der Wolgadeutschen am Rheinufer in Wiesbaden am 28. August 2011, dem 70. Jahrestag der Au ösung der Wolgadeutschen Republik und der Verschleppung der Wolgadeutschen nach Sibirien und Kasachstan.Es war ein dorniger und langer Weg, aber in Wiesbaden erfüllte sich nach dem alten Ruf „Von Rheinufern an die Wolga“ nun ein Traum: Von Wolgaufern zurück an den Rhein! Das ist besonders wichtig, weil das Land Hessen die Patenschaft über die Landsmannschaft der Wolgadeutschen übernommen hat.Die Versammelten bedankten sich bei Dr. Korn und dem bisherigen Bundesvorstand und lobten seine erfolgreiche ehrenamtli-che Arbeit.Nach der Entlastung des alten Vorstan-des wurde Otto Kotke aus Hessen vor-

geschlagen und einstimmig zum neuen Bundesvorsitzenden der Wolgadeutschen Landsmannschaft gewählt. Alexander Neufeld wurde in seinem Amt als Bun-desgeschäftsführer bestätigt. Neu im

Vorstand sind Ludmilla Neumann als stellvertretende Bundesvorsitzende sowie Johann Thießen und Alexander Walz als Beisitzer.

Natalie Paschenko

"Das Wohlempfi nden in der neu gewonnenen Heimat"Kulturtagung des Bundes der Wolgadeutschen - Bundesverband

Unter dem Motto "Das Wohlemp-fi nden in der neu gewonnenen Heimat" führte der Bund der

Wolgadeutschen - Bundesverband am 9. Juni im Großen Saal des Philipp-Scheidemann-Hauses in Kassel-Wil-helmshöhe (Hessen) seine 6. Kulturta-gung durch.

Unter den Ehrengästen befanden sich auch die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung, Margarete Ziegler-Raschdorf (CDU), die SPD-Landtagsab-geordneten Uwe Frankenberger und Wolf-

gang Decker sowie die Kasseler Stadträtin Esther Kalveram (SPD). Allgemein wurde bedauert, dass die Vorsitzende des Bundes der Wolgadeutschen, Ida Schäfer, wegen ihres kurz vor der Tagung verstorbenen Ehemannes nicht dabei sein konnte.Nach dem musikalischen Auftakt durch Lidia Gottfried und Alexander Worobjow und der Begrüßung durch den 2. Vorsit-zenden des Bundes, David Lehmann, gingen Margarete Ziegler-Raschdorf und Uwe Frankenberger in ihren Ansprachen auf die gegenwärtige Situation der Deut-schen aus Russland ein.Mit Medaillen wurden Landsleute ausge-zeichnet, die seit zehn, 20, 30 oder 40 Jah-ren in Deutschland leben. Sie schilderten ihren persönlichen Weg nach der Ankunft in Deutschland und den Verlauf ihrer Ein-gliederung.Am längsten lebt David Lehmann in Deutschland. Bereits einen Monat nach seiner Ausreise im Februar 1971 wurde er Mitglied der Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland; dem Arbeitskreis der Wolgadeutschen gehörte er ab 1972 an,

Mitglied des Bundes der Wolgadeutschen ist er seit seiner Gründung 2006.Neben Lidia Gottfried und Alexander Wo-robjow trugen auch Ella Wilhelm, die aus Werken von Friedrich Schiller und Domi-nik Hollmann las, sowie die Geschwister Freund mit lateinamerikanischen Tänzen bei. Das von Waldemar Horn angefertigte Maket "Schicksal der Deutschen in Russ-land" wurde auch von Margarete Ziegler-Raschdorf bewundert.

Der Vorstand des Bundesder Wolgadeutschen -

Bundesverband e.V.

Herzlichen Dank!

Ich bedanke mich recht herzlich bei allen, die an der Feier zu meinem 75. Geburtstag am 29. Juni 2012 teilge-nommen und mich mit ihren Geschen-ken erfreut haben. Mein Dank gilt auch allen Freunden und Bekannten im In- und Ausland, die zwar nicht anwesend waren, aber an mich gedacht haben. David Lehmann

SuchanzeigeJohannes Braun, Bahnhofstr. 5, 37412 Herzberg-Harz, Tel.: 05521-4764, sucht seine Cousine Klara Friesen, geb. 1934/35 im Dorf Rundewiese, Gebiet Tschernigow, Ukraine. Klara Friesens Mutter war eine Schwester von Johannes Brauns Mutter, einer geb. Schwarz. Die Gesuchte wohnte um 1970 im Altaigebiet, Kulunda.

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HEIMAT IM GLAUBEN

12 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Integration und TeilhabeEin Beitrag von Pfarrer Edgar L. Born,

Aussiedlerbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen

Pfarrer Edgar L. Born

Es gibt Worte, die verbrauchen sich mit der Zeit. Sie sind verwohnt wie ein altes Sofa - ganz abgenutzt und verschlissen. Da und dort sieht man durch den Bezug schon die Federn. Und es ist langsam unbequem, auf ihnen zu sitzen oder zu

liegen. Verwohnt und abgenutzt. So kommt mir auch der große Begriff "Integration" vor. Er wird zu viel gebraucht und manchmal auch missbraucht. Es vergeht kaum eine Fernsehsendung oder ein Beitrag im Radio, in dem es nicht um INTEGRATION geht. Ich will nur einige Punkte nennen, die mich langsam, aber sicher daran stören, mich sozusagen drücken und es mir unbehaglich machen.

I.Der Begriff ist zwar in aller Munde, aber ganz wenig erfährt man, was damit wirk-lich gemeint und gewollt wird. Drei Ten-denzen habe ich im Laufe der Zeit wahr-genommen:

• Integration heißt für die einen: IHR müsst euch anpassen, lautlos einfädeln, uns kopieren und nachmachen und vor allem uns keine Probleme machen. Un-auffällig sollt ihr sein! Am besten, man merkt gar nicht, dass ihr da seid! Und entsprechend sind manche Spätausge-siedelten auf Tauchstation gegangen. Integration also als Anpassung und einseitige Leistung der Zugewanderten.

• Für andere ist Integration ein Nebenei-nander-her-leben. Gesellschaft wird wie ein großes Haus mit vielen Zimmern ge-dacht. Und das Nebeneinander bedeu-tet: Ihr da, wir hier. Zur Not lassen wir zwischen den Zimmern die Türen auf oder treffen uns fl üchtig auf dem Flur. Jeder Schuster bleibt bei seinen Leisten, keiner muss sich ändern. Hauptsache, wir werden in Ruhe gelassen und im Haus herrschen Ruhe und Ordnung!

• Für wieder andere – und das ist dann schon die hohe Schule – wird Integra-tion als Weg gedacht. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg, unsere ge-meinsame Gesellschaft zu gestalten. Ein Weg, auf dem man in beiden Richtungen gehen kann, keine Einbahnstraße und keine Sackgasse. Integration ist dann Sache beider Seiten, die aufeinander zugehen, sich gegenseitig wahrnehmen. Beide verändern sich dabei und beide werden bereichert.

II.Ursprünglich kam der Begriff "Integra-tion" aus der Arbeit mit Behinderten. In früheren Zeiten wurden die Behinderten einfach weggeschlossen, damit die so genannten Normalen sie nicht zu Ge-sicht bekamen. Integration meinte: Lasst sie teilnehmen und teilhaben. Integration setzte auf Begegnung. Und da können bei-

de Seiten pro tieren, hoffte man. Obwohl die so genannten Nichtbehinderten mein-ten, vielleicht ein wenig mehr Rücksicht nehmen zu müssen. Was wiederum von den Behinderten überhaupt nicht so gese-hen wurde. Sie wollten ernst genommen werden als eigenständiges Gegenüber. Aber wir lernten mit der Zeit, dass wir nicht einfach füreinander denken sollen, ohne miteinander zu reden.Manchmal übrig geblieben ist, dass wir uns die Zugewanderten wie Behinderte denken, mit De ziten, die sie erst aus-gleichen müssen, damit sie so werden wie wir. Integrationsarbeit ist dann Be-handlung von De ziten. Das ist allerdings überhaupt nicht mehr zeitgemäß, denn uns ist heute völlig klar: Die Zuwanderung hat uns bereichert, weil Kompetenzen, Bega-bungen mitgebracht wurden, die unsere Gesellschaft beleben.

III.Wie lange müssen wir uns noch integ-rieren? So fragten Deutsche aus Russ-land auf dem Aussiedlertag während des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Dresden 2011. Und sie meinten damit: Wie lange sind wir noch stigmatisiert als unintegriert? Wie lange müssen wir den deutlichen Unterton ertragen: Eigentlich gehört ihr doch noch nicht wirklich dazu. "Wir sind es Leid, dass die ganze Integra-tionsleistung auf unseren Schultern liegt. So viel wir uns auch bemühen, ihr legt die Messlatte nur noch höher." Nehmt zur Kenntnis: Wir sind schon 15 oder 20 Jahre hier und fühlen uns fest verwurzelt.

IV.Wer legt eigentlich für wen fest, wann je-mand integriert ist? Können die Deutsch-landdeutschen einfach für die Russland-deutschen die Kriterien festlegen? Was kommt raus, wenn man die Russland-deutschen fragt: „Wann meint ihr, seid ihr integriert?“ So hat die russlanddeutsche Soziologin Irene Tröster gefragt und in-teressante Ergebnisse zusammengetra-gen. Sie fand einfache bis anspruchsvolle

Integ rationsziele, die Deutsche aus Russ-land nannten.

„Ich fühle mich integriert, wenn ich • hier im alltäglichen Leben zurechtkom-

me (einfache Stufe);• mit den Einheimischen mithalten kann

(mittlere Stufe);• wenn ich den Einheimischen gleiche

(höchste Stufe).Aus der Sicht von Russlanddeutschen ist es - nach dieser Untersuchung - nicht unbedingt nötig, dass zu einer erfolgrei-chen Integration auch viel Kontakt zu den Deutschlanddeutschen gehört. Das wie-derum ist das Hauptkriterium auf der Sei-te der Deutschlanddeutschen.

V.Integration wird oft über die nächste Ge-neration geleistet.Viele der Spätausgesiedelten haben bei ihrer Einreise gesagt: Wir kommen wegen unserer Kinder, die sollen es einmal besser haben und hier eine Zukunft nden. Auch wenn unsere Diplome nicht anerkannt werden, unsere Kinder werden sie sich in Deutschland erarbeiten. D.h. der Schlüs-sel der Integration einer ganzen Großfa-milie hängt am Erfolg der Kinder. Haben die Kinder Erfolg, gilt die Integration, die Aussiedlung insgesamt als erfolgreich. Haben sie es nicht, lastet es auf allen.

VI.Manche Politiker werden nicht müde, den Satz zu wiederholen: „Schlüssel der Integ-

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HEIMAT IM GLAUBEN

13 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

ration ist die Sprache.“ Aber stimmt das? Zunächst: Welche Sprache? Es gibt zahl-reiche deutsche Sprachen: Hochsprache, Dialekte, Fachdialekte, Jugenddialekte...Im Moment haben wir es mit einer poli-tischen Klasse zu tun, die behauptet, dass Sprache Voraussetzung von Integration sei. Deshalb fordern sie auch Sprach-standstests vor der Einreise. Für viele bleibt darum die Tür zu Deutschland zu, weil sie im fortgeschrittenen Alter und womöglich wenig sprachbegabt drüben in der Steppe sich schwer tun mit der wun-derbaren, aber eben auch schweren deut-schen Sprache.Die Experten drehen das um und sagen: Das vollständige Beherrschen der deut-schen Sprache ist Ziel der Integration. Da-mit öffnen sie Türen und gewähren Zeit, die man braucht für die Sprache und für die Integration. Sie dauert nun mal eine Generation.

VII.„Nachholende Integration“ ist inzwischen so etwas wie ein Sammelbegriff, unter dem alle Maßnahmen gefasst werden, die zu ergreifen sind für alle möglichen Zu-wanderergruppen – vom Asylanten, dem Arbeitsmigranten und dem Ausgesiedel-ten. Gerade die Zusammenschau aber ver-deckt die soziokulturellen Unterschiede der Zuwanderergruppen, die bei näherer Betrachtung zu Tage treten. Eventuell muss es doch unterschiedliche Ansätze für die unterschiedlichen Gruppen geben?!

VIII."Integration" ist inzwischen zu einem „kranken“ Wort geworden, viel zu häu g instrumentalisiert, um auszugrenzen und zu stigmatisieren. Dem zu „integrieren-den“ Menschen wird zu verstehen gege-ben, dass er eben doch noch nicht ganz dazu gehört.

IX.„Integration war gestern – heute kommt es auf interkulturelle Öffnung an." So hört man da und dort aus der Integrationsar-beit.Vielleicht gibt es wirklich bessere, weni-ger missverständliche und weniger ver-wohnte Worte, die beschreiben, worum es gehen muss:"Inklusion" zum Beispiel – Wertschätzung von Verschiedenheit. Oder „diversity ma-nagement“ – konstruktiver Umgang mit Vielfalt. Und dabei geht es um "Begeg-nung auf Augenhöhe" und vor allem um "gerechte Teilhabe" von Zugewanderten.

Es sollte ein neues Zeitalter anbrechen, in dem wir uns anders, mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Und ohne über-zogene Erwartungen.

Nachrichtenaus der evangelischen Welt

I.Die Aussiedlerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ist seit dem 1. April 2012 Teil des "Instituts für Kirche und Gesellschaft der EKvW" in Schwerte-Villigst. In diesem Institut ar-beiten alle kirchlichen Fachleute, die sich mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen beschäftigen. „Das befruchtet unsere Ar-beit sehr, weil wir die Themen der aus-gesiedelten Menschen in alle Bereiche kirchlicher Arbeit hineintragen können“, sagt der Aussiedlerbeauftragte, Pfarrer Edgar L. Born. „Unsere Arbeit wird so stärker in der gesamten kirchlichen Öf-fentlichkeit wahrgenommen.“Mit dem Zuwanderungsbeauftragten, den Beauftragten für christlich-jüdischen und christlich-islamischen Dialog, der Integ-rationsbildungsarbeit und der Kulturbe-auftragten bildet die Aussiedlerarbeit ein „Kompetenzteam für Interkulturalität und Migration“ (KIM).Der Aussiedlerbeauftragte Pfarrer Edgar L. Born und der Aussiedlerreferent Dia-kon Matthes Mustroph sind per Mail zu erreichen unter [email protected] und [email protected].

II.Das Russlands-Deutsche Haus, die Wan-derausstellung und Aktivierungsmethode der evangelischen Aussiedlerarbeit von Westfalen, wird es noch bis zum Frühjahr 2014 geben. Danach wird die sehr erfolg-reiche Ausstellung auslaufen. Bis dahin können sich noch interessierte Orte mel-den unter [email protected]ächster Einsatzort ist Essen. Zusammen mit dem Forum Russlanddeutsche wird es von Ende August an im Gemeindezentrum an der Erlöserkirche zu sehen sein. (www.angekommen-angenommen.de)

III.Für das Jubiläumsjahr 2013, in dem daran gedacht wird, dass vor 250 Jahren Zarin Katharina II. Siedler nach Russland ein-lud, plant die evangelische Aussiedler-arbeit von Westfalen eine große Tagung, eine Studienreise durch Deutschland „auf den Spuren einer deutschen Zarin“ und eine Studienreise nach Russland. Außer-dem wird eine neue Ausstellung vorberei-tet.

IV.Am 6. und 7. September ndet in der Evangelischen Landesjugendakademie in

Altenkirchen die Fachtagung "Evangeli-sche Aussiedlerarbeit im Rheinland / Aus-siedlerarbeit der Evangelischen Kirche in Westfalen" statt.

Zielgruppen:• engagierte russlanddeutsche Aussied-

ler, die Interesse an der evangelischen Kirche haben;

• russlanddeutsche Mitarbeitende in Kir-chengemeinden;

• Ehrenamtliche in der kirchlichen und diakonischen Aussiedlerarbeit;

• Presbyterinnen und Presbyter;• hauptamtliche Fachkräfte in Kirche und

Diakonie.

Anmeldung (bitte per E-Mail oder schrift-lich) bis zum 24. August:Evangelische Landjugendakademie,Dieperzbergweg 13-17,57610 Altenkirchen / Westerwald,Fax: 02681-70206,E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner:Ev. Kirche von Westfalen,Pfr. Edgar L. Born,Tel.: 02304-755344,[email protected]

Protestbrief gegendie Kirchenverfolgung

Ein bisher unbekanntes Doku-ment über die Kirchenverfol-

gung in der Sowjetunion der Zwi-schenkriegszeit wurde im Archiv des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom durch den polnischen Jesui-ten-Pater Eugeniusz Senko, der über die kommunistische Kirchenverfol-gung forscht, entdeckt.

Es handelt sich dabei um einen Pro-testbrief vom 29. Juni 1930, gerichtet an das Zentralkomitee der Kommunis-tischen Partei, geschrieben von Adolf Filipp, einem katholischen Priester, der mit 31 weiteren Priestern auf den Solowki-Inseln gefangen war. Das Schreiben ist vermutlich eine maschi-nenschriftliche Abschrift des handge-schriebenen Originals, von dem nicht bekannt ist, ob es seinen Adressaten, das Zentralkomitee, erreicht hat. Wie die Abschrift nach Rom gelangte, ist noch unklar.

kathpress

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HEIMAT IM GLAUBEN

14 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Kardinal Joachim Meisner kommtzur Sternwallfahrt nach Kevelaer

In diesem Jahr fi ndet am 22. Sep-tember die 2. Sternwallfahrt un-serer Landsleute nach Kevelaer

statt. Katholiken und Interessierte, d.h. Menschen, die in diesen unruhigen Zei-ten Gebet und Besinnung suchen, sind herzlich eingeladen! Die Pilgermesse um 11 Uhr feiert Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, mit uns. Die musikalische Gestaltung hat der Chor „Liederstrauß“ (Dortmund) übernommen. Die Andacht um 16 Uhr hält Msgr. Dr. Alexander Hoffmann.

Kevelaer. Das kleine Städtchen an der holländischen Grenze ist seit vier Jahr-hunderten für die Katholiken im Länder-Dreieck Deutschland, Holland und Belgi-en der beliebteste Marien-Wallfahrtsort. Dabei ist das Heiligtum so unscheinbar. Kein großes Marienbild oder eine Mari-enstatue, die eventuell noch in Gold ge-fasst wären. Der Pilgerbesuch gilt viel-mehr einem kleinen Bildchen in einer kleinen Kapelle in der Mitte der Stadt, auf dem Marktplatz. Die Straßen des Städt-chens führen beinahe sternförmig zum Marktplatz, wo Menschen vor dem Gna-denbild der Trösterin der Betrübten, wie Maria in Kevelaer genannt wird, für einen Augenblick innehalten, bevor sie wieder weitergehen, um einzukaufen, zum Arzt zu gehen oder Behördengänge zu erledi-gen – Maria am Weg, so wird das Gnaden-bild in Kevelaer auch genannt.Diese Bezeichnung ist aber nicht nur der Tatsache geschuldet, dass die alltäglichen Lebenswege der Menschen an der Kapelle vorbeiführen, sie hat auch etwas mit der Entstehung des berühmten Wallfahrtsor-tes zu tun. Folgendes wird dazu berichtet:In der Weihnachtszeit des Jahres 1641 hörte ein schlichter Handelsmann namens Hendrik Busman, als er auf seinem täg-lichen Weg von Weeze nach Geldern vor einem Hagelkreuz stehen blieb, um zu beten, den geheimnisvollen Anruf: „An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!“ Das Hagelkreuz stand an einer Wegkreuzung nahe bei Kevelaer. Dreimal hörte Hendrik Busman diese Stimme.Er war aber ein armer Handelsmann und tat sich nicht leicht, die dazu benötigten Mittel zusammenzusparen. Als jedoch einige Monate später, kurz vor P ngsten, auch seine Frau „in einer Erscheinung bei Nacht ein großes glänzendes Licht sah mit der Vorstellung eines Heiligenhäuschens und in diesem ein Bildchen der Art, wie sie solche einige Zeit zuvor in der Hand

zweier Soldaten bemerkt hatte“, schenkte er „der Sache mehr Glauben und schick-te seine Frau zu jenen Soldaten, um sich nach dem Bildchen umzusehen“.1Die Soldaten hatten – so berichtet Busman weiter – zwei papierene Bildchen Unserer Lieben Frau von Luxemburg mitgebracht und versuchten diese beiden oder eines davon seiner Frau Mechel zu verkaufen. Welch große Verehrung das Gnadenbild der Mutter Gottes in Luxemburg erfah-ren hatte, hatten die Soldaten beim ers-ten Versuch, die Bildchen zu verkaufen, wohl auch erzählt. Doch Mechel lehnte zunächst ab, so dass die beiden Soldaten

die Bildchen einem Leutnant, der aus der Gefangenschaft kam, übergaben. Nach ih-rem Traum spürte sie, sie müsse zu dem Leutnant gehen und um eines der Bild-chen bitten, was sie auch tat.Zunächst wurde das Bildchen in Geldern aufbewahrt und von den Menschen verehrt. Später verlangten Kapuziner-Patres und die Gemeinde, man möge das Bildchen in einer Prozession nach Kevelaer tragen. Als dies nicht geschah, hat der Pastor von Kevelaer „im Stillen Samstagabend, am letzten Mai 1642, das Bildchen abgeholt und am anderen Tage in das Heiligenhäus-chen gestellt, welches von mir (Hendrik

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HEIMAT IM GLAUBEN

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Busman) in der Form erbaut war, die mei-ne Frau in der nächtlichen Erscheinung gesehen hatte. Sofort an demselben Tage kam zu dem Heiligenhäuschen eine große Menge Menschen aus Geldern und ande-ren Ortschaften. Auch geschahen einige Wunder, welche aufgezeichnet sind.“2Das war der Beginn einer großen Wall-fahrt, die ihren Anfang im Glauben eines einfachen und bescheidenen Menschen hatte und, wie Robert Plötz sagt, ein „Vor-griff auf die Frömmigkeit von ‚unten’ war, wie sie in späteren Jahrhunderten in Lourdes und Fatima entstanden ist".Eine eigens dazu einberufene Synode zu Venlo befragte Busman auf die Richtig-keit seiner Aussagen hin. Anschließend folgte eine auch für die damalige Zeit rasche Anerkennung der Kevelaer Wall-fahrt. Und sie weitete sich auf die gesamte Region des Dreiländerdreiecks aus.„Maria am Weg“ wird die Muttergottes in Kevelaer genannt. Ihr erster Name „Trös-terin der Betrübten“ überragt jedoch den zweiten in seiner Bedeutung. Aber beides gehört zusammen: Die Menschen, die jeden Tag mit ihren Sorgen des Weges kommen, erfahren bei Maria Trost. Nicht in belanglosen Dingen des Alltags, denn Maria ist, wie die lateinische Überset-zung von „Consolatrix Af ictorum“ schon andeutet, „Trösterin derer, deren Leben fast am Ende ist, weil, vom Schicksal zer-schlagen, sie sich wie am Boden zerstört fühlen, zugrunde gerichtet, fast unfähig, sich selbst zu erheben“.3Diesen Trost suchen die Pilger bei der Mutter Jesu, wenn sie stehen bleiben, um zu beten. Nicht nur ältere Menschen sind darunter, auch junge. Eben jeder in seiner Not. Ein paar Meter weiter zünden sie eine Kerze an und bleiben noch einen Augenblick stehen. Das erinnert mich an den alten Spruch „Wo die Not am größten, da ist Gott am nächsten.". Normalerweise gebrauchen Menschen diesen Spruch mit einem unguten moralischen Unterton. Wir könnten diesen Spruch aber auch von ei-ner anderen und richtigen Seite sehen; In Not und Bedrängnis ist Gott uns nahe, nie-mals sind wir allein, er fühlt und leidet mit seinen „Kindern“ mit. Darauf dürfen wir vertrauen, wenn wir zum Gnadenbild der Muttergottes von Kevelaer aufbrechen.Ich freue mich darauf, Sie in Kevelaer be-grüßen zu dürfen.

Ihr Msgr. Dr. Alexander Hoffmann,Visitator

Anmerkungen:1 Siehe: Kapitel „Entstehung der Wallfahrt“

unter: www.kevelaer-wallfahrt.de/.2 Siehe ebd.3 Schulte Staade, Richard. Das Marienbild

am Weg. Gedanken zum Wallfahrtsbild von Kevelaer. Butzon-Becker, Kevelaer 1989, S. 5.

Erfolgreiche Sternwallfahrtnach Altötting

Beim Wallfahrtsgottesdienst in Altötting.

Etwa 900 Gläubige kamen am 14. Juli 2012 zur Stern-

wallfahrt nach Alt ötting (Bayern). Mehrere Grup-pen von Pilgern waren in Bussen mit ihren Diözesan-seelsorgern aus Augsburg, München, Ingolstadt, Nürnberg und Straubing angereist, die meisten aber mit dem eigenen PKW ge-kommen.

Zu Beginn des Festgottes-dienstes wurde der Bundes-vorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, mit Gattin sowie der Vorsitzen-de der Landesgruppe Bay-ern, Waldemar Eisenbraun, mit Gattin sehr herzlich begrüßt, außerdem mehrere Ortsgruppenvorsitzende aus den oben genannten baye-rischen Städten. Wie später bekannt wurde, hatte sich auch der Bürgermeister von Altötting, Herbert Hofauer, zum Festgottesdienst einge-funden.Einen erheblich weiteren Weg hatte Bi-schof Joseph Werth SJ aus Nowosibirsk zurückgelegt. Visitator Dr. Alexander Hoffmann richtete ein sehr herzliches Grußwort an den Bischof und dankte ihm für sein Kommen.Der Gottesdienst begann mit dem wunder-schönen und sehr biblischen Lied „Lobe den Herren“, das alle laut mitsangen.In seiner Ansprache versuchte der Bi-schof seinen Landsleuten gerade in diesen so unsicheren Zeiten Mut und Vertrauen zuzusprechen. Er erinnerte sie an jene

Bischof Joseph Werth

Menschen, die uns in sehr schwierigen Zeiten mit großer Überzeugungskraft den Glauben an Jesus Christus gezeigt und vor allem vorgelebt haben.Zwei dieser großartigen Menschen waren Kapuzinermönche, die mehr oder minder mit dem Wallfahrtsort und dem Kapuzi-nerkloster in Altötting verbunden waren.Einer der beiden war Pater Thomas Frei-herr von Gumppenberg, der noch Anfang der 1980er Jahre in Aktjubinsk lebte und im Untergrund arbeitete. Viele Mönche in Altötting kannten ihn noch und waren

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HEIMAT IM GLAUBEN

16 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

sehr überrascht, als Bischof Werth aus dem fernen Russland in einem Gespräch mit ihnen den Namen des adligen Kapuzi-ners nannte und von seiner Arbeit im Un-tergrund erzählte, auch von seinem Mut, Anfang der 80er Jahre in Aktjubinsk eine Kirche für seine Gläubigen zu bauen.Nach Russland kam Pater Gumppenberg über Umwege und Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung holte er die Christen in Aktjubinsk zusammen, feierte mit ihnen die Heilige Messe, taufte, lehrte, machte ihnen Mut. In seinem Leben ließ sich der Kapuzinermönch von dem Spruch lei-ten: „Ein Of zier stirbt im Sattel.“ Men-schen, die ihn kannten, erzählten, dass Pater Gumppenberg noch in den letzten Stunden seines Lebens Anweisungen zu wichtigen Fragen gab, sich dann in seinen Stuhl setzte und starb.Bischof Werth erzählte auch von dem zweiten Pater, der sogar unser Lands-mann war und ebenfalls zum Orden der bayerischen Kapuziner gehörte, Bruder Urban Lang. Er war ein „großer Verehrer der Gottesmutter. 1964 bot er in einem heroischen Opferakt Gott sein Leben für die Erneuerung der Kirche an.“ So steht es auf der Rückseite seiner Biographie (Benz, Dr., Ernst. Ein Leben der Liebe: Bruder Urban Lang – der heiligmäßige Kapuziner, Glöger 2004.). Es war die Zeit des II. Vatikanischen Konzils, das viele Hoffnungen weckte und auch zu einem großen Aufbruch in der Kirche führte. Dem Gelingen dieses wichtigen Prozesses widmete er sein Le-ben und Sterben.Auch der viel verehrte Pater Bukowinski wurde kurz erwähnt.Es braucht also immer wieder Menschen, die auch in schwierigsten Situationen von der Botschaft Jesu sprechen, weil diese wahr ist und Halt gibt. In Not hören wir auf, ober ächlich zu denken, und sind dann auch besonders offen für das, was Jesus meint.Heute ist die Not eine andere als damals in der Stalin-Ära und in den Jahrzehnten danach. Wir waren arm, aber nicht ein-sam, lebten von der Hand in den Mund, hielten aber zusammen und konnten uns freuen. Heute ist die Einsamkeit groß, der Druck in der Arbeit oft unerträglich, die Familien brechen auseinander, keiner weiß so recht, wer in solchen Situationen Halt geben kann.Pater von Gumppenberg – ob er im Ge-fängnis war oder im Untergrund drau-ßen – zeigte auf Christus hin, denn ohne Gott, ohne Christus kann das Leben nicht gelingen. Bruder Urban wusste das auch und war deshalb nicht verzagt, als seine Gesundheit immer schwächer wurde. Sei-ne Liebe zu Christus war so klar, dass er sagen konnte: Alles, was kommen wird,

will ich gern annehmen, als Opfer, damit nur die Botschaft Jesu alle Herzen erreicht und die Kirche immer besser ihre Aufgabe erfüllen kann. Die jährliche Wallfahrt zur Gottesmutter nach Altötting ist daher als eine herzliche

Einladung gemeint, die Erfahrung mit Gott immer wieder neu zu beleben und zu vertiefen, damit er uns trägt, auch in schweren Zeiten.

Msgr. Dr. A. Hoffmann,Visitator DaR

Wir durften es miteinander erlebenUlrichswoche in Augsburg

Die Verehrung des Heiligen Bi-schofs Ulrich in Augsburg hat eine lange Tradition mit Höhen

und Tiefen. Es gab Zeiten, da kamen Zehntausende von Pilgern zu diesem Ereignis, dann wieder gab es Jahre mit weniger Pilgern.

Seit zwei Jahren setzt man nun einen neu-en Akzent in den Feierlichkeiten der Ul-richswoche der Diözese Augsburg: Die Katholiken aus den Ländern der ehemali-gen Sowjetunion, die seit Ende der 1990er Jahre in einem großen Strom in die Kir-che in Deutschland gekommen sind, auch nach Augsburg und Umgebung, haben ih-ren Platz in der Festwoche bekommen. In Augsburg selbst leben über 20.000 Deut-sche aus Russland. Davon, sagt man, sind 10 Prozent römisch-katholisch.In Russland und den anderen Ländern, aus denen die Russlanddeutschen gekom-men sind, hat man keine Wallfahrten ge-kannt. In den Jahren der Verfolgung war es außerdem nicht möglich, diese Art von Frömmigkeit zu praktizieren. Nur kleine-re Gruppen in Kasachstan hatten dank des litauischen Priesters in Karaganda, Pfarrer Albinas Dumblauskas, für kurze Zeit die Möglichkeit, Wallfahrten in Litauen und Lettland mitzuerleben.Erst im Zuge der religiösen Freiheit hat die katholische Kirche in Russland und Kasachstan Wallfahrten eingeführt. Somit sind die nach Deutschland ausgewander-ten Gläubigen davor gar nicht mit Wall-fahrten in Berührung gekommen.Wir sind sehr froh und dankbar, als Deut-sche aus Russland akzeptiert zu sein und in der katholischen Kirche auch an solchen Feierlichkeiten teilnehmen zu können.Der diesjährige Wallfahrtsgottesdienst für die Deutschen aus Russland wurde vom Leiter des Bischö ichen Seelsorgeam-tes, Dr. Michael Kreuzer, zelebriert. Die Festpredigt hielt der Jesuitenpater Iwan Sokolowsky aus Österreich.Die Gestaltung des Gottesdienstes hat-te der Chor „Heimatmelodie“ unter der Leitung von Alena Heiser und mit Anna Hosmann an der Orgel übernommen. Be-teiligt war auch Peter Bader, Organist von St. Ulrich und Afra. Die Landsmannschaft war durch den Vorsitzenden der Kreis- und

Ortsgruppe Augsburg, Juri Heiser, vertre-ten. Außerdem gab es eine Fahnenabord-nung der Landsmannschaft. Fahnenträger war Karl Kromer mit Alexandra Beimler und Richard Heiser.Ein Element, das in der Ulrichswoche in Augsburg ebenfalls schon eine lange Tra-dition hat, ist das Brot, das dem Gottes-dienst eine besondere Note gibt. Einige Familien haben selbst Brötchen gebacken, die sie zum Gottesdienst mitbrachten. Am Schluss des Gottesdienstes wurden sie gesegnet und nachher an alle Besucher verteilt.Dieses Teilen hatte etwas Urchristliches an sich, und wir durften es miteinander erleben und uns darüber freuen.Während der Ulrichswoche gab es das zweite Jahr hintereinander eine Ikonen-führung in der Basilika St. Ulrich und Afra. Unter dem Motto „Ikonen anschau-en und beten“ bemühte sich eine kleine Gruppe, das Gebet vor und mit einer Iko-ne zu gestalten. In der Basilika gibt es eine wertvolle Sammlung russischer Ikonen. Sie wurden von einer Frau aus der Pfar-rei gespendet. So haben die Ikonen einen würdigen Platz in der Basilika gefunden.Die Ulrichwoche beginnt jedes Jahr An-fang Juli. Dazu schon jetzt eine herzliche Einladung an alle Landsleute!

Josef Messmer,Referent für Spätaussiedler

im Bistum Augsburg,Kappelberg 1, 86150 Augsburg,

Tel. 0821-3152-321,spaetaussiedlerseelsorge@

bistum-augsburg.de

Zeugen für Christus

In die fünfte Au age der "Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologi-um des 20. Jahrhunderts", die jetzt erschienen ist (Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-75778-4), sind 76 neue Na-men von Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Kom-munismus aufgenommen worden.Unter ihnen be nden sich u.a. acht russlanddeutsche Priester und 14 Lai-en, die unter Stalin umkamen. Ostkirchliche Information,

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KULTUR

17 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

„POKA“ – ein neuer Film von Anna HoffmannFür den Dreh im Gebiet Stuttgart/Göppingen wird Unterstützung gesucht

Filme über Deutschein Sibirien im NDRAm 9. August 2012 sendet der NDR zwei Dokumentationen über Deutsche in Sibirien. „Sommer in Sibirien“ um 20:15 Uhr (Erstausstrahlung) und im Anschluss um 21 Uhr die Wiederho-lung der Dokumentation „Deutsche in Sibirien“. Die Aufnahmen entstanden im Nationalkreis Halbstadt in der Re-gion Altai in Westsibirien.

Filme zum Thema„Russlanddeutsche“

Die Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft sammelt In-

fos über Filme zum Thema „Russ-landdeutsche“ für ein Verzeichnis, das anschließend auf der Internet-seite der Landesgruppe veröffent-licht und den Interessenten auch als Ausdruck zur Verfügung stehen soll.

Wir bitten Landsleute, die Filme über Russlanddeutsche (Dokumentar- oder Spielfi lme) kennen, uns die verfügba-ren Informationen per Post oder per Mail zu schicken. Gebeten wird um folgende Angaben: Filmtitel, Beur-teilung/Auszeichnungen, Produktion/Erscheinungsjahr, zu beziehen über, Inhalt. Kontakt:

Albina Baumann, Kulturbeauftragteder Landesgruppe Bayern

In der Röthe 3, 97332 Volkach Tel.: 09381-847387, 09381-8477918

Fax: 09381-7177447E-Mail: [email protected]

POKA“, was zu Deutsch soviel wie „Tschüss, mach's gut“ bedeutet, heißt der neue Film der in Ka-

sachstan geborenen, mittlerweile preis-gekrönten freien Autorin und Regisseu-rin Anna Hoffmann. Der Film entsteht mit Unterstützung des ZDF, der Film-förderung Baden-Württemberg und des Jolle-Films mit dem Produzenten Stephan Grobe. Die Dreharbeiten fi n-den im September in Kasachstan (Al-maty) und im Oktober in Deutschland (Stuttgart/Göppingen) statt.

Dafür suchen die Filmemacher die Unter-stützung von Deutschen aus Russland im Raum Stuttgart/Göppingen, die als Sta-tisten mitwirken wollen. Außerdem wird ein Sprachcoach gesucht, der den alten „schwäbischen“ Dialekt noch beherrscht und dieses Wissen und Können an die jungen Filmdarsteller weitergeben könn-te. Kontakt: Stephan Grobe, Tel.: 07141-30986130, E-Mail: s.grobe@jolle-fi lm.com.„POKA“ – eine Liebe wird auf die Probe gestellt: Der Film ist eine Lie-besgeschichte, die im Milieu der Russ-landdeutschen spielt, die von Stalin nach Kasachstan und Sibirien deportiert wur-den, die Arbeitslager überlebt haben und in der dritten Generation dort leben. Das ganze spielt 1990 - in der Sowjetunion beherrscht der Begriff „Glasnost“ die Po-litik, in Deutschland ist Wendezeit, zahl-reiche Deutsche kommen aus Kasachstan nach Deutschland. In diesen turbulenten Zeiten müssen Lena und Georg zueinan-der fi nden, ohne sich selbst aufzugeben.Anna Hoffmann erzählt: „Vor der satten Landschaft Kasachstans und schließlich in der kargen Umgebung eines Aufnah-melagers in Deutschland kämpfen Ge-org und Lena um ihre Liebe. Die beiden Systeme, in denen sie bestehen müssen, könnten nicht unterschiedlicher sein, die Familien ebenfalls. Ein deutscher Sohn

verliebt sich kurz vor der Ausreise nach Deutschland in eine Kommunistentochter, die schwanger wird. Was nun?Ich habe Spaß daran, die Haltungen, die unter den traditionsbewussten Deutschen herrsch (t)en anhand dieses 'verbotenen' Paares aufzuzeigen.“„Da ich selbst eine Russlanddeutsche bin, freue ich mich besonders auf die Insze-nierung. In Deutschland leben inzwischen etwa 3 Millionen Menschen, die aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion ge-kommen sind. Die meisten haben deut-sche Wurzeln oder sind angeheiratet, wie unsere Lena. Die Integration dieser Bevöl-kerungsgruppe war sehr erfolgreich, doch nicht ohne einen Preis. Anpassen und nicht auffallen ist bei uns die Devise. Mit dem Ergebnis, dass Deutsche aus Russland in unserer Kultur-, Medien- und Politikland-schaft nicht existieren. Diese Geschichte erzählt, wer wir sind und woher wir kom-men“, erklärt die Regisseurin. Anna Hoffmann ist eine in Kasachs-tan geborene Deutsche, die 1990 nach Deutschland kam.Stationen ihrer Karriere: 1997/98: High-school Diplom in den USA. 2000: Abitur in NRW. 2001-2002: Studium der Film- und Theaterwissenschaften in Berlin. 2002-2009: Regiestudium an der Film-akademie Baden-Württemberg; seitdem freie Autorin und Regisseurin. 2002: Re-gieassistenz bei Frank Coraci. 2006: Re-gieassistenz bei Volker Schlöndorff. 2007: Kasachischer Filmpreis für „Welche Rich-tung geht’s nach Hause“. 2008: Russland-deutscher Kulturpreis des Landes Baden-

Württemberg; Caligari Förderpreis. 2009: Diplom für den Dokumentarfi lm „Die Haushaltshilfe“; Lola – Deutscher Kurz-fi lmpreis (Sonderpreis). Horizontepreis Fünf Seen Filmfestival 2010. Der Film „Welche Richtung geht’s nach Hause“ ist bei Amazon als DVD zu erwer-ben. VadW

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DIE LANDSMANNSCHAFT

18 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

"Planen - Umsetzen- Berichten"

Multiplikatorenschulungder Landesgruppe Bayern in Ansbach

Gemeinsam veranstaltet von der Landesgruppe Bayern, der Ortsgruppe Ansbach und der

Leiterin des Projektes "Angekommen und integriert in Bayern", Olga Knaub, fand am 30. Juni und 1. Juli in Ansbach unter dem Motto "Planen - Umsetzen - Berichten" eine Multiplikatorenschu-lung für ehrenamtliche Mitarbeiter der Landsmannschaft in Bayern statt.

Gefördert wurde die Maßnahme vom Bayerischen Sozialministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.Nach der Begrüßung der rund 25 Teilneh-mer durch den Vorsitzenden der Landes-gruppe Bayern, Waldemar Eisenbraun, präsentierte Viktor Bitner die Arbeit der Ortsgruppe Ansbach.Unterstützt von Renate Koch führte anschließend Burkhard Baumann die Teilnehmer in das Thema "Aus der Ver-einspraxis - Für die Vereinspraxis. Versi-cherungsfragen und -antworten zur Arbeit im Verein" ein. Rechtsanwältin Gisela Schewell vom Bund der Vertriebenen, Bonn, referierte "Rund um das Ehrenamt" und antwortete ausführlich auf Fragen, die ihr gestellt wurden.Nach der Kaffeepause stand die intensive und praxisbezogene Auseinandersetzung mit dem Hauptthema der Veranstaltung, "Planen - Umsetzen - Berichten", auf dem Programm, ehe man am Abend mit orga-nisatorischer Unterstützung von Viktor Bitner, Lilia Streck, Evelin Bitner, Josef Heier und Dina Matveeva die Geheim-nisse der Ansbacher Rokoko-Festspiele

kennen lernen konnte. Leider musste eine Auf-führung im Hofgarten wegen eines schweren Gewitters abgebrochen werden.Am zweiten Tag befass-te sich dann die Integ-rationsbeauftragte der Stadt Ansbach, Iryna Savchenko, unter den Gesichtspunkten Pla-nung, Umsetzung und Feedback mit interkul-turellen Veranstaltungen in Ansbach.Nach Auffassung der Teilnehmer leistete die Schulung einen wert-vollen Beitrag zu Fra-gen der alltäglichen Ar-beit im Ehrenamt, zur Vorgehensweise bei der Planung von Maßnah-men und Veranstaltun-gen sowie hinsichtlich Aktivitäten von Ehren-amtlichen.Allgemein wurde der Wunsch geäußert, wei-tere Tagungen dieser Art mit dem Bund der Vertriebenen anzuset-zen, die sich mit konkre-ten Problembereichen landsmannschaftlicher Arbeit befassen. VadW

Referenten und Mitwirkende der Schulung in Ansbach (von links oben weiter im Uhrzeiger-sinn): Gisela Schewell, Dina Matveeva, Renate Koch und Burkhard Baumann, Viktor Bitner.

Bayerischer Integrationspreis 2012

2012 wird der Bayerische Integra-tionspreis an ein Projekt bzw.

eine Initiative aus dem Bereich Sport ver-leihen.

Elf Bewerbungen aus ganz Bayern haben es in die Endrunde geschafft und wurden der Jury am 20. Juli 2012 zur Beratung und Ab-stimmung vorgelegt. An einigen Projekten waren auch Spätaussiedler beteiligt.Zu der achtköpfi gen Jury, die am 20. Juli noch zu keiner endgültigen Entscheidung kam, gehört auch der Vorsitzende der Lan-

desgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Waldemar Eisenbraun.

WaldemarEisenbraun

Teilnahmeberechtigt waren Personen aus der gesamten Be-völkerung oder Projektträger, die einen wertvollen Beitrag zur besseren Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leisten. Der Integrationspreis ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert.Die Auszeichnung erfolgt am 11. Oktober 2012 im Rahmen ei-ner Feierstunde im Max-Joseph-Saal der Residenz in München durch die bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialord-nung, Familie und Frauen, Christine Haderthauer, in Anwe-senheit der Regierungspräsidenten mit anschließendem Staats-empfang. VadW

Die Landsmannschaft im Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail: [email protected]

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DIE LANDSMANNSCHAFT

19 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Zusammenhalten -Zukunft gestalten

Tanzfestival "Neue Welle" in Duisburg

Am 2. und 3. Juni fand in der Stadthalle Duisburg-Walsum zum zweiten Mal der Tanzfes-

tival-Wettbewerb „Neue Welle“ statt, der dem internationalen Kindertag ge-widmet war und dessen Durchführung in Zusammenarbeit der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmann-schaft der Deutschen aus Russland und der Vereinigung zur Integration der Russlanddeutschen in NRW möglich wurde.

Die Veranstaltung wurde mit Grußwor-ten von Zülfi ye Kaykin, Staatssekretärin für Integration beim Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die die Schirmherr-schaft übernommen hatte, und von Heinz Plückelmann, Bezirksbürgermeister von Duisburg-Walsum, eröffnet.An dem Wettbewerb nahmen 34 Tanz-schulen und Vereine teil. Fast 800 Teilneh-mer kamen aus zahlreichen Städten Nord-rhein-Westfalens, dabei waren aber auch Tänzerinnen und Tänzer aus Augsburg, München, Mainz, Hamburg und Trier so-wie aus Russland, der Ukraine und Por-tugal. Der Wettbewerb wurde in 29 Kate-gorien durchgeführt. Unter die Gewinner zu kommen, war nicht einfach, denn in einigen Kategorien waren zwölf bis 14 Gruppen bzw. Teilnehmer am Start.Am ersten Tag präsentierten die Jüngsten ihr Können. Ob kleine Ballerinas oder ganze Tanzgruppen – alle strebten nach dem 1. Preis und gaben ihr Bestes. Am zweiten Tag wetteiferten dann Jugendli-che und junge Erwachsene.Den Grand-Prix-Pokal und darüber hi-naus noch eine Reihe weiterer Preise gewann die „Ballettschule International“ aus Bonn.

Die jungen Teilnehmer aus Kiew.

Anmutige Tänzerinnen auf der Bühne.

Die Tanzschulen „Grazia“ aus Hamburg, „Alisa“ aus Augsburg und „Let´s Dance“ aus Altenkirchen, die „Tanzwerkstatt Mamrenko“ aus Hamm, TD Rot-Weiß Düsseldorf, das Ballettstudio „Schene“ aus Moskau und die Tanzgruppe aus Por-tugal führten die Liste der Preisträger an.Zum ersten Mal wurde ein Preis für die pädagogische Arbeit der Tanzlehrer ver-liehen. Dabei wurde Evgeny Mamrenko aus Hamm mit einer Urkunde und dem Preis „Für die beste pädagogische Arbeit“ ausgezeichnet.Der Tanzfestival-Wettbewerb 2012 über-traf alle Erwartungen, und die internati-onalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren noch zahlreicher als im letzten Jahr. Es begegneten sich Menschen aus

verschiedenen Kulturkreisen; daraus sind Kontakte entstanden, die auch nach dem Wettbewerb weitergepfl egt werden.Abschließend ein lobendes Wort zur Or-ganisation. Der Tanzfestival-Wettbewerb bedurfte eines hohen Einsatzes, um die Vorbereitungen und den Ablauf reibungs-los zu gestalten.Ein besonderer Dank geht an die Kreis-gruppe Duisburg sowie die Ortsgruppen Düsseldorf und Neuss der Landsmann-schaft, an den „Freundeskreis Neuss“, den Verein „Druschba“ aus Detmold und MIK e.V. aus Moers für ihr Engagement und die viele Zeit, die sie aufgewendet ha-ben. Ihr Lohn war eine rundum gelungene Großveranstaltung. Der Vorstand

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INTEGRATION

20 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

„Mit Sport gegen Frust und Isolation“Rege Beteiligung am Sportfest der Kreisgruppe Fulda

Die Kreisgruppe Fulda (Hes-sen) der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland veran-

staltete am 7. Juli ein Sportfest. Unter dem Motto "Mit Sport gegen Frust und Isolation" fanden verschiedene Wett-bewerbe statt, an denen sich über 60 vornehmlich junge Spätaussiedler be-teiligten.

Unter den Ehrengästen war außer der Lan-desbeauftragten der Hessischen Landes-regierung, Margarete Ziegler-Raschdorf, auch Akhat Alpysbayev, Generalkonsul der Republik Kasachstan in Frankfurt am Main.Der Landkreis Fulda hatte die Schirm-herrschaft über die Veranstaltung über-nommen, zu deren Gelingen neben dem Kasachischen Konsulat auch die Athletik-Sportvereinigung 1908 Fulda und die Ini-tiative „Rettungsarche e.V.“ beitrugenEröffnet wurde das Sportfest von Rosa Emich, Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft und Vorsitzende der Kreisgruppe Fulda. Sie hob das Projekt "Gemeinsam in die Zukunft" hervor und hieß in diesem Zusammenhang die stell-vertretende Vorsitzende der Kreisgruppe, Olga Roon, willkommen, die in Fulda ju-gendliche und erwachsene Spätaussiedler im Kampf gegen ihre Sucht unterstützt und ihnen bei Integrationsproblemen hilft.Der Dank der Kreisgruppenvorsitzenden galt zugleich ihrem Stellvertreter Eduard Fehler sowie den Verantwortlichen der "Rettungsarche", Waldemar Bechler und Lina Vogel.Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Heiko Wingenfeld bezeichnete die sportliche Betätigung als "wunderbare Idee" und eine "sehr gute Möglichkeit, sich auf ei-

Vorne von links: Olga Roon; Rosa Emich; Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf; Lina Vogel, Leiterin des Sozialwerkes „Rettungsarche e.V.“; Dr. Heiko Wingenfeld.

Die Mitwirkenden des Sportfestes in Fulda.

gene Stärken zu besinnen". Bei der Kreis-gruppe Fulda bedankte er sich für die her-vorragende Arbeit und die Realisierung immer neuer Projekte.Auch Margarete Ziegler-Raschdorf wür-digte die vielen Aktivitäten der Kreis-gruppe Fulda, die vom Land Hessen ger-ne unterstützt würden. Sie verwies darauf, dass auf Initiative des Hessischen Minis-terpräsidenten Volker Bouffi er die För-derung des Sports ihren Niederschlag in der hessischen Verfassung gefunden habe, und erwähnte ebenfalls das Projekt "Ge-meinsam in die Zukunft", das 2012 neu aufgelegt worden sei - unter anderem mit erheblicher Förderung durch das Land.Generalkonsul Akhat Alpysbayev betonte, dass seine Behörde den Integrationspro-zess unterstütze und sich als Brücke zwi-schen Kasachstan und Deutschland be-trachte. Anschließend konnten sich Rosa Emich, Margarete Ziegler-Raschdorf und

Dr. Heiko Wingenfeld über landestypi-sche Präsente freuen, darunter Teile kasa-chischer Trachten.Die Teilnehmer, darunter ein "Arche"-Team sowie Mannschaften vom Kasa-chischen Konsulat und von der Athletik-Sportvereinigung 1908, wetteiferten in den Disziplinen Minifußball, Volleyball und Schach. Zudem wurden die Zuschau-er mit einer Karatevorführung auf die sportlichen Aktivitäten eingestimmt.Den 1. Platz beim Minifußballturnier be-legte die Mannschaft des Kasachischen Konsulats. Im Volleyballturnier setzte sich das Team der Athletik-Sportvereinigung 1908 durch, während Alexander Dieterle aus der Mannschaft der „Rettungsarche“ als bester Schachspieler ausgezeichnet wurde.Abgeschlossen wurde der Tag mit einer gemeinsamen Grillfeier. Olga Roon

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KULTUR

21 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

„Kultur stärkt und verbindet“Kulturnachmittag zum russlanddeutschen Brauchtum

in Schlüsselfeld-Aschbach

Die Akteure der "Wolgadeutschen Hochzeit" in Aschbach.

Unter dem Motto „Kultur stärkt und verbindet“, einer Initiative des Tanzensembles „Birken-

hain“ (Leitung: Nadja Fuchs, Mitglied des TSV Aschbach, der Landsmann-schaft der Deutschen aus Russland und der djo) sorgten 300 Zuschauer am 7. Juli für eine voll besetzte Mehrzweck-halle in Aschbach (Bayern).

Gefördert wurde das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frau-en über das Haus des Deutschen Ostens München.Die Aufführung einer „Wolgadeutschen Hochzeit“ wurde umrahmt durch die Wanderausstellung „Volk auf dem Weg“ (Projektleiter Jakob Fischer) in Koope-rationsarbeit mit der Landesgruppe Bay-ern der Landsmannschaft (Vorsitzender Waldemar Eisenbraun), dem Projekt „Angekommen und integriert in Bayern“ (Leiterin Olga Knaub) und der djo Mittel-franken.Den teilnehmenden Kulturgruppen wur-de ein Forum geboten, sich als Träger russlanddeutscher Kulturarbeit zu prä-sentieren, das vielfältige Kulturgut der Deutschen aus Russland einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen und regi-onale Folklore- und Chorgruppen kennen zu lernen. Unter den Ehrengästen konnte auch das Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft, Ewald Oster, be-grüßt werden."Kultur stärkt und verbindet!" So lautete das Motto, und diese Verbindung stellten die Veranstalter her, indem sie auch einhei-mische Gruppen an der wolgadeutschen

Hochzeit beteiligten. Durch das vielfäl-tige Programm führte Jakob Fischer. Für die musikalische Begleitung war Eduard Frickel zuständig.Für Höhepunkte sorgte das Tanzensemble „Birkenhain“, das mit russlanddeutschen Liedern und Tänzen sein Können unter Beweis stellte.Mit Liedern wie „Lob den Herrn der Welt“, „Glory Halleluja“ und nicht zu vergessen „Kalinka“ erntete auch der evangelische Kirchenchor Aschbach unter der Leitung von Rosi Emrich begeisterten Applaus.Die Tanzgruppe „Grazie“ (Leiterin eben-falls Nadja Fuchs) zeigte einen modernen Tanz zu aktueller Musik, der beim Publi-kum ebenfalls hervorragend ankam.Die Kitzinger Gesanggruppe "Druschba“ zeigte mit sieben Sängerinnen und dem Akkordeonisten Nikolai Kurenkow, der mit Helene Bausenwein auch die Gruppe leitet, ihr Können. Seit zwei Jahren treten sie mit russischen und deutschen Volks-liedern sowie mit geistlichen Liedern in Russisch und Deutsch auf und sind weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt hinaus beliebt. Mit einem Potpourri und „Mor-gen will mein Schatz verreisen“ sangen sie sich in die Herzen der Zuschauer.Die Volkstanzfreunde Oberköst unter der Leitung von Josef Gerner boten verschie-dene Volkstänze und trugen mit einer Zu-gabe zur tollen Stimmung bei.Für die etwa 80 Mitwirkenden war der Kulturnachmittag eine Motivation mehr, die mitgebrachten Traditionen und Bräu-che zu pfl egen und als eigene Stärken in die Öffentlichkeit zu transportieren.

Claudia und JürgenLauterkorn

Liebe Literaturfreunde,

für das zweispra-chige Buch mit Gedichten und Nachdichtungen von Dr. Vik-tor Heinz (Bild) werden derzeit Vorbestellungen gesammelt. Heinz ist einer unserer besten in Deutsch

schreibenden Autoren, studierte Ger-manistik, hat sechs Bücher in Russland und vier in Deutschland veröffentlicht, gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Literaturkreises der Deutschen aus Russland e.V.Das vom Verlag "Deutsche aus Russ-land" geplante Lyrikbuch besteht aus drei Teilen:• deutsche Gedichte von Viktor Heinz,

die in Russland ins Russische über-setzt wurden;

• russische Gedichte russlanddeutscher Autoren, die Heinz ins Deutsche übersetzte;

• russische Lieder und beliebte Romanzen, die Heinz ins Deutsche übersetzte.

Das Buch soll unser Dankeschön und Geschenk für Viktor Heinz zu seinem 75. Jubiläum im Oktober 2012 sein. Damit der Verlag es noch rechtzeitig schafft, mit dem Vorhaben fertig zu werden, werden Interessenten gebeten, sich so schnell wie möglich zu melden. Das Buch kostet 10,- Euro. Anmeldun-gen bei:

Agnes Gossen-GiesbrechtTel.: 0228-96499232

E-Mail:[email protected]

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INTEGRATION

22 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

"Bilde deine Zukunft"Ein Projekt des Fördervereins der Ortsgruppe Augsburg der Landsmannschaft

Bilde deine Zukunft" - so lautet das Motto des Projektes des Förder-vereins der Landsmannschaft der

Ortsgruppe Augsburg. Was ist wichtiger für einen jungen Menschen, der an der Schwelle von Schule zu Beruf steht, als seine Zukunft?

Im Sommer 2010 nahm die Landsmann-schaft an der bayernweiten Ausschrei-bung „Arbeit innovativ“ teil und reichte ein Projekt ein, das auf unsere Jugendli-chen ausgerichtet ist, mit dem Ziel einer schnellen, umfangreichen und greifenden berufl ichen Integration der Haupt- und Mittelschulabgänger.Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozial-ordnung, Familie und Frauen genehmigt und zu 80 Prozent durch Mittel des Eu-ropäischen Sozialfonds gefördert. Die anderen 20 Prozent werden von der Stadt Augsburg, dem Förderverein der Lands-mannschaft und durch Spenden der Eltern getragen. Die Befürwortung der Stadt Augsburg sowie die Zusammenarbeit mit mehreren Mittelschulen und dem BBZ bzw. der Technikerschule, die die Räum-lichkeiten kostenfrei zur Verfügung stel-len, bilden den notwendigen Rahmen für einen erfolgreichen Projektablauf.Die enge Einbindung der Eltern sowie die Erhebung von Teilnehmergebühren sol-len eine Motivation für die zuverlässige Teilnahme der Jugendlichen an dem Kurs sein. So wird das Interesse der Eltern an einem erfolgreichen Abschluss ihrer Kin-der erhöht, und in der Regel gehen auch die Jugendlichen selbst mit solchen Maß-nahmen verantwortungsbewusster um.Das Projekt startete am 26. Februar 2011 und ist jetzt im zweiten Jahr.Der Kurs bietet mit je vier Unterrichts-stunden in zwei Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern und einer Konsultationsstun-de samstags und in den Fe-rien den Kursteilnehmern die Möglichkeit, sich auf die Prüfungen in Deutsch, Mathematik, Arbeit-Wirt-schaft-Technik, Englisch, Physik-Chemie-Biologie und Geschichte-Sozialkun-de-Erdkunde vorzuberei-ten.Gleichzeitig werden die Jugendlichen darauf vorbe-reitet, wie sie den durch die Berufstätigkeit geänderten Anforderungen an den All-tag gerecht werden können.

Eine Stärken- und Schwächen-Analyse ermittelte, wo bei den Teilnehmern beson-derer Bedarf bestand. Und es wurde mit den Jugendlichen an einem effi zienten Zeitmanagement und ihrer Selbstdisziplin gearbeitet, da der neue Lebensabschnitt in dieser Hinsicht deutlich mehr Einsatz verlangt.Dazu kamen Seminare zu Themen wie:• Vorbereitung auf das Berufsleben• Besserer Schulabschluss - Lernen nach

Plan• Persönlichkeit und Kompetenz• PräventionUm das Projekt erfolgreich umsetzen zu können, standen dem Förderverein die Landsmannschaft, Hauptschullehrer, eine Englischlehrerin, Sozialpädagoginnen und eine Germanistin als Projektleiterin zur Seite. Sie alle bringen Erfahrungen aus ih-rer Tätigkeit an bayerischen Schulen und Bildungseinrichtungen mit und verfügen selbst über Migrationserfahrung. Dadurch konnten die Lehrkräfte wesentlich genau-er die Bedürfnisse und Teilnehmer nach-vollziehen und vor allem die wesentlichen Unterschiede kultureller Natur erfassen und in ihrer Arbeit berücksichtigen.Es fanden Schüler- und Elterntreffs statt, bei denen auch die Vertreter der Stadt und des Fördervereins der Landsmannschaft dabei waren. Enge Kontakte zur Indust-rie- und Handelskammer und zur Hand-werkskammer sowie zu Unternehmern, Ärzten und Handwerkern verschafften den Teilnehmern Praktikums- oder Aus-bildungsplätze.Zu Schulen und Schulamt wurde auch heuer ein enger Kontakt gepfl egt. Die Rückmeldungen waren positiv, und der eine oder andere Teilnehmer konnte seine Noten in den QA-Fächern verbessern.Die Teilnehmer konnten zum einen durch die Vorbereitung auf den QA und zum an-deren durch die Vermittlung von Sozial-

kompetenz ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöhen und damit ihre aktuellen Ausbil-dungschancen und künftigen Beschäfti-gungschancen stark verbessern.Für die Bewerbungsmappe bekamen die Kursteilnehmer vom Förderverein bei einer Abschlussfeier eine Teilnahmebe-scheinigung. In dieser wird bestätigt, dass sie rund 200 Stunden in Qualifi zierungs-maßnahmen investiert haben.Außerdem erhielten die Jugendlichen Be-treuung und Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und hatten weiterhin in den ersten Wochen ihrer Aus-bildung einen Ansprechpartner.Die Prüfungen sind vorbei, und nun haben die jungen Leute die Schulzeugnisse in der Hand. Mit Stolz können wir auch dieses Jahr berichten, dass wir den Jugendlichen bei ihren Bemühungen um gute Ergebnis-se erfolgreich Hilfe geleistet haben.An dem Kurs waren 30 Jugendliche aus Schulen in Augsburg und Umgebung be-teiligt. Sechs von ihnen mussten noch kei-ne Prüfungen ablegen, da sie erst die 8. Klasse der Mittelschule oder die 9. Klasse einer Realschule besuchten. Die anderen 24 haben alle einen Schulabschluss er-reicht; 75 Prozent von ihnen schafften den QA.Wie geht es nun weiter?Wer eine Ausbildung aufgenommen hat, wird von unseren Sozialpädagogen wei-ter betreut, damit er in den ersten Wochen einen Ansprechpartner hat, der bei auf-tauchenden Schwierigkeiten moderierend einwirken kann.Im neuen Schuljahr geht das Projekt in die dritte und letzte Runde. Wir helfen gern!

Helene Sauter, ProjektleiterinKontakt und Anmeldungen:

Tel.: 0821-2603879Mobil: 0176 64322418

E-Mail:[email protected]

Organisatoren und Teilnehmer des Augsburger Projektes.

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BEILAGE JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2012

JSDR - August-September 2012 - 1

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland -

www.jsdr.de

„Grüß Gott!“ – die Geheimnissevon Lachfältchen, La Paloma und Werbung

Multiplikatorenschulung in München

Vom 19. bis 22. Juli 2012 fand in München (Bayern) eine bundesweite Multiplikato-

renschulung zum Thema „Pro-jektmanagement und Öffentlich-keitsarbeit“ statt (gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge).

15 engagierte, talentierte, aktive, ziel-strebige, attraktive - es würde viel zu lange dauern, die Vorzüge der JSDR-Vereinsmitglieder aufzuzählen, von denen einige an der Schulung in Mün-chen teilgenommen haben, um ihren Erfahrungshorizont zu erweitern und in Zukunft bei der Organisation von Projekten mehr Verantwortung auf sich nehmen zu können.Aha. München. Schnell-Check des Stadtbilds: Die Skyline beherrschen Kirchenspitzen mit Kreuzen. Vier-Tage-Check der Stadtbewohner: Schaute ich einigen Passanten unhöf-lich lange, jedoch auf meine Art nett und neugierig in die Augen – Überra-schung: Auf einmal wurde ich mit ei-nem „Grüß Gott!“ im bayerisch-herzli-chen Dialekt und echten, schönen, die Augen umspielenden Lachfältchen begrüßt. Stand ich wie ein exzentri-scher Baum an der falschen Stelle angewachsen herum, wurde ich plötz-lich von hilfsbereiten Münchnern atta-ckiert, die meine Unwissenheit nieder-streckten und sich als Navigatoren in der Not anboten.So kannte ich es von keiner Großstadt Deutschlands, und die Betonung liegt jetzt eindeutig auf „kannte“. Sonnig-südländisches Flair in den Herzen, das uns gleich infi zierte, dass sogar der temperamentlose Regen, der sein altes Lied der klimpernden Melancho-lie, kalten Windfl üstereien und Pausen für die Nachschwärzung des Himmels gelangweilt herunterleierte, unsere Stimmung nicht vertonen konnte.Na ja, wir waren auch den überwie-genden Teil der Zeit der vier Tage im

„Einsatz in vier Wänden“, um eine un-serer grauen Schachteln im Hirn, mit „Projektmanagement und Öffentlich-keitsarbeit im JSDR“ beschriftet, neu zu tapezieren und mit Fachkenntnis-sen zu möblieren – theoretisch.Unsere gemeinsamen Einsätze in null Wänden kamen ebenfalls nicht zu kurz, da wir am Ende des Tages doch den Sirenenrufen der bayerischen Hauptstadt bei Nacht nicht entrinnen konnten. Die Tram wie auch unse-re Stadtführerin Charlotte Warken-tin spielten bei diesem abgekarteten Spiel gnadenlos mit, und wir wurden Tag und Nacht, soweit es die Zeit ge-stattete, von Sehenswürdigkeit zu Se-henswürdigkeit gespült.Bei Ebbe in unseren Tagungsräumen wurde uns unter anderem der Ver-anstaltungsrahmen eines Projekts, beispielsweise der unserer Multiplika-torenschulung, erklärt sowie das opti-male Zusammenspiel von Ziel, Moti-vation, Ressourcen sowie Mitstreitern näher erläutert, damit auch wir in Zu-kunft Projektmanagement betreiben können.

Auch Öffentlichkeitsarbeit ist kein Teu-felswerk, wenn man aktuell und au-thentisch arbeitet sowie Kontakte zu Journalisten pfl egt, um Pressemittei-lungen über den JSDR im großen Stil an den Mann zu bringen oder unse-ren Verein durch Werbung populärer und attraktiver für junge Deutsche aus Russland zu machen.Wir haben alle eine ähnliche Vergan-genheit, und jede Geschichte braucht eine gemeinsame, erinnernde Stim-me, damit sie sich nicht wiederholt. Denn: „Ein Volk, das seine Geschich-te vergessen hat, ist dazu bestimmt, seine Vergangenheit noch einmal zu durchleben.“ – ein Zitat aus dem Film, den uns zwei aus Russland angereis-te Teilnehmer des Medien-Workshops vorführten, mit Erzählungen von Russ-landdeutschen, die ihre durchlebte Vergangenheit erschreckend real schilderten. Gänsehaut-Unterhaltung pur.Eine fl otte, belebende und bisweilen auch mit Geschichte angereicherte Art der Unterhaltung erwartete uns hingegen beim Gastkonzert im Seni-

Teilnehmerinnen der Multiplikatorenschulung in München.

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JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2012

JSDR - August-September 2012 - 2

orenheim der AWO im Rahmen des zeitgleich stattfi ndenden Symposiums „Kulturbotschafter der Völker“. Aus Omsk, Asowo, Kolomna und Mos-kau kamen Volksliedinterpreten und Opernsänger sowie –sängerinnen, um ihre russlanddeutsche Kultur und ihre ethnischen Wurzeln in Deutsch-land zu präsentieren.Aleksej Reiter aus Moskau interpre-tierte gelungen die Opernromanze „Wolfram“ von Wagner, während Ma-ria Kindsvater, das Ensemble „Monika“ und das Quartett Michel alte und neue

russische und deutsche Volkslieder sangen. Zum Schluss sangen sogar fast alle Senioren samt den Interpre-ten „Kalinka“ im Chor. Diese kurzen Augenblicke zeigten wieder einmal, dass Musik die Sprache unserer See-le ist, die uns alle verbindet.Den Abschluss der parallel laufenden Veranstaltungen bildete die Gala, bei der Maler und Fotografen ihre Bilder ausstellten, die bereits genannten Musiker erneut den Ton angaben und auch die Vereine auf der Bühne ka-men.

Zwischen den Teilnehmern kam es zu einem angeregten Austausch der neu-en Erfahrungen, zur gegenseitigen Bewunderung und zu neuen, grenz-überschreitenden Freundschaften, die auf eine weiterhin viel verspre-chende Zukunft und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland schließen lassen.Vielen Dank an die Leiter und Teilneh-mer des Seminars - und "Grüß Gott!".

Ela Bartel, Teilnehmerinder Multiplikatorenschulung,

JSDR-Gießen

Zukunft mit Namen. Namen mit Zukunft. Folge 3Sommerwind

Wenn alles Erdenkliche gedacht ist,Wenn alle Worte ausgesprochen sind,

Merkst du, falls du darauf achtest,Ich zog vorbei, wie ein Sommerwind.

Ich hoffe sehr, du wirst mir verzeihen,Folgst dem Weg weiter ohne mich.

Meine Liebe wird dir Kraft verleihen,Ich gehe fort und denke nur an dich.

Keine Angst, alles wird vergehen,Wie das Leben nur vergänglich ist.Mit der Zeit wirst du es verstehen,

Dass man Jahre nach Erlebtem misst.

Und in einer schwierigen Minute,Während du nach einer Lösung suchst,

Komme ich herab auf einer Blüte,Wenn du leise meinen Namen rufst.

©Denis Kort

Denis Kort, 26 Jahre alt, von der Jugendgruppe INDIGO aus Schweinfurt (JSDR-Mitgliedsgrup-pe in Bayern) ist 1997 zusammen mit seinen Eltern und seinem Bru-der aus Jakutsk (Russland) nach Deutschland ausgesiedelt. Zurzeit arbeitet Denis hauptberufl ich als Küchenberater in einem Möbel-haus. Seine Hobbys sind vielfäl-tig und spannend – neben der Jugendarbeit beschäftigt er sich gerne mit Fotografi e und Videos, schreibt Gedichte und hat neulich sogar ein Buch veröffentlicht.

Der Weg zum Glück

„Seit 2008 bin ich Mitglied der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Von 2008 bis 2011 habe ich die Jugendgruppe INDI-GO aus Schweinfurt erfolgreich geleitet und zusammen mit Marga-rita Afanasjew und anderen Grup-penmitgliedern aufgebaut. Mein Lieblingsthema in und außerhalb der Jugendarbeit ist die Persön-lichkeitsentwicklung. So habe ich vor ein paar Monaten mein erstes Buch veröffentlicht: 'Entdeckungsrei-se ins Ich – Der Weg zu Glück und Erfolg'. Ich möchte den jungen Men-schen durch einfache Fragen zu ih-rem Glück, sei es Gesundheit, Erfolg, Reichtum oder innerer Frieden, ver-helfen. Ihnen helfen, sich selbst neu zu entdecken. Denn in jedem Einzel-nen von uns steckt mehr drin, als wir je geglaubt hätten.Zu meinen Tätigkeiten in unserer Jugendgruppe gehört auch unsere Homepage. Diese habe ich nach und nach ausgearbeitet und fungiere dort als Webmaster.Außerdem bin ich für alles, was mit der Foto- und Videogestaltung zu tun

Denis Kort

hat, zuständig. So drehen wir zum Beispiel Videoclips und machen Fo-tos. Unter anderem sind dabei die beiden Musikvideoclips für Alexander Siemens und Christian Schwarz (IN-DIGO-Mitglieder) entstanden. Beim Jugendfi lmwettbewerb 'Klappe 10' waren wir ebenfalls mit einem unse-rer Videoclips dabei. Leider weniger erfolgreich, aber es hat uns trotzdem einen Riesenspaß gemacht und wir haben eine Menge daraus gelernt.Es sind meine Hobbys, aus denen in langsamen Schritten ein Beruf ent-steht. Vor kurzem habe ich mit einem Geschäftspartner eine Firma gegrün-det – GKphotography. Auch hiervon profi tiert unsere Jugendgruppe enorm.

Wir veranstalten beispielsweise Work-shops in Bereichen wie Foto- und Vi-deogestaltung sowie Nachbearbeitung in Photoshop und Final Cut Studio. Alle meine Interessen und Hobbys fl ießen zusammen mit der Jugendar-beit ineinander über. Und ich bin von dieser Symbiose begeistert!Gelegentlich und ganz besonders, wenn mich die Muse besucht, schrei-be ich auch Gedichte. Das ist einfach ein Ausgleich zwischen meiner Arbeit und meinen anderen Hobbys.Zum Schluss werde ich euch jetzt noch mein allergrößtes Ziel verraten: Ich möchte eine Million Menschen auf der Welt glücklich machen. Und wenn es keinen Weg zu meinem Ziel gibt, dann schaffe ich mir einen!“

Denis Kort, Jugendgruppe INDIGO,

Schweinfurt

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JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2012

JSDR - August-September 2012 - 3

"Deutschland und Russland -zwei Heimatländer eines Volkes"

Vom 19. bis 22. Juli fand im Rahmen des

Symposiums „Kul-turbotschafter der Völker“ in München das Medienprojekt „Deutschland und Russland – zwei Hei-matländer eines Vol-kes“ statt.

Mitglieder des JSDR und Vertreter des In-ternationalen Verban-des der deutschen Kultur befassten sich unter der Leitung von Gennadij Grikov aus Moskau in diesen vier Tagen mit Themen wie Präsentationsmöglich-keiten von Fotos in Medien, Fotofi lme und entsprechende Programme, ge-setzlicher Rahmen des Fotografi erens von Menschen in der Öffentlichkeit, Bildbearbeitung etc.

JuleiCa-Schulung 2012für alle Ehrenamtler von JSDR-Gruppen in NRW

Die JuleiCa-Schulung ist eine der wichtigsten Weiterbildungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendarbeit. Egal, ob du eine Kinderfrei-zeit, ein Jugendbildungsseminar oder eine Tanzgruppe leitest, mit der Ju-leiCa (Jugendleitercard) bist du bestens qualifi ziert. Sie dient als Nachweis gegenüber Behörden und Eltern, belegt aber auch bei Bewerbungen dein ehrenamtliches Engagement.Die Juleica-Schulung wird von der djo NRW angeboten und fi ndet dieses Jahr an den folgenden beiden Wochenenden statt:• 14.-16. Sept. im Naturfreundehaus „Eisenwaldhütte“ in Siegen;• 19.-21. Okt. in der Gesamtdeutschen Bildungsstätte Himmighausen.Mitmachen können alle NRWler ab 15 Jahren, die in der Jugendarbeit aktiv sind.Während der Schulung werden unter anderem folgende Themen vermittelt: Konfl iktmanagement – Gruppendynamik – Kinderschutz – Persönlichkeits-bildung - Erlebnispädagogik – Methoden der Jugendarbeit – Interkulturelle Kompetenzen – Sexualmissbrauch- und Gewaltprävention – Kommunikati-on – Rechtliche Grundlagen.Das erste Wochenende widmet sich komplett dem Gebiet der Erleb-nispädagogik und ist für alle interessant, die Angebote mit viel Bewe-gung im Freien gestalten wollen.Kosten: 50 € / 30 € (beide Seminare / ein Seminar). Zum Nachweis der erforderlichen Stunden für die Ausstellung der JuleiCa ist jedoch die Teil-nahme an beiden Seminaren erforderlich.Um die JuleiCa zu erhalten, braucht man neben dem Nachweis über die Ju-leiCa-Schulung, den man am Ende der beiden Seminare bekommt, noch:• Nachweis über die ehrenamtliche Tätigkeit;• Bescheinigung eines großen Erste-Hilfe-Kurses (20 Unterrichtsstunden).Anmeldungen zur Schulung bei

Alexander Böttcher, [email protected],oder Tatjana Weber, [email protected].

Aber nicht nur technische Fragen des Fotografi erens standen im Fokus des Projektes, es fand vielmehr auch ein ständiger Austausch zwischen den russlanddeutschen Teilnehmern aus Deutschland und Russland statt.Auch wenn wir in unterschiedlichen Ländern leben, haben wir doch den

gleichen geschichtlichen Hintergrund und eine ähnliche Identität. Die The-men, denen wir uns in der Medienar-beit widmen, sind ebenfalls gleich oder ähnlich. Zum Beispiel das Dokumen-tieren von Zeitzeugenerinnerungen an die Deportation 1941. Unsere Gäs-te aus Russland präsentierten ihre Fil-me zu diesem Thema, die Teilnehmer aus Deutschland zeigten die Videoin-terviews, die im Rahmen des JSDR-Projektes „Zeitzeugen gesucht!“ 2011 mit älteren Deutschen aus Russland gemacht wurden.Die Bilder, die während des Medien-projektes entstanden, wurden bei der Gala-Veranstaltung des Symposiums „Kulturbotschafter der Völker“ ausge-stellt und von vielen Zuschauern be-wundert.Das Medienprojekt „Deutschland und Russland – zwei Heimatländer eines Volkes“ wurde im Rahmen des Pro-jektes „Grenzüberschreitende Part-nerprojekte mit russlanddeutschen Dachverbänden“ durchgeführt und vom Bundesministerium des Innern (Deutschland) und dem Ministerium für regionale Entwicklung (Russland) gefördert. JSDR

Über Psychologie in derFamilie sprechen

Regelmäßig zweimal im Jahr führt der JSDR NRW Famili-

enseminare für junge Familien mit Kindern durch.

Dieses Mal trafen sich am 23. und 24. Juni sieben Familien aus verschiede-nen Ecken NRWs in der Jugendher-berge Solingen-Burg. Wie gewöhnlich wurde das Programm des Seminars in zwei Teilen gegliedert - für Eltern und für Kinder.Hauptthema des Elternteils war Psy-chologie in der Familie. Zusammen mit der praktischen Psychologin Elisabeth Wehrwein betrachteten die Teilneh-mer die Familie als System und spra-chen über Hierarchie und Prioritäten in der Familie. Jeder musste auch in sich selbst hinein schauen, um neue Potenziale für die eigene Entwicklung und die seiner Familie zu fi nden.Attraktiv war auch das Programm für Kinder: Besuch des Schlosses Burg und der Burg-Seilbahn, Spaziergän-ge, um Naturmaterialen zu sammeln, und anschließend kreatives Basteln mit den gefundenen Materialen – alles brachte Spaß bei diesem Treffen mit alten und neuen Freunden.

Alexander Böttcher

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JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2012

JSDR - August-September 2012 - 4

„Jugend über die Grenzen“

Vom 14. bis 28. Juli beherbergte der SKV Adler in Kür-

ten (NRW) eine Jugend-gruppe aus Russland zu einem Jugendaustausch unter dem Motto „Jugend über die Grenzen“.

Die Gäste aus der Russi-schen Föderation stamm-ten aus Omsk („Miteinander - Füreinander“) und dem Deutschen Nationalkreis Asowo („Duzfreund“) und nahmen an einem Gegen-besuch bei jungen Mitglie-dern des SKV Adler und des Jugend- und Studen-tenrings der Deutschen aus Russland teil.Das Programm des Aufenthalts, das von Mitgliedern des SKV Adler und des JSDR NRW zusammengestellt wurde, hatte sehr viel zu bieten. Neben Begegnungen mit dem Bürgermeister von Kürten, Ulrich Iwanow, und der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bergisch Gladbach, Ingrid Koshofer, Führungen durch Museen der Um-gebung und Betriebsbesichtigungen

Die Teilnehmer des Jugendaustauschs.

wurden Volleyball-Freundschaftsspie-le in Kürten angeboten.Nicht zu kurz kamen auch lernpäda-gogische Freizeitmaßnahmen. Die Jungen und Mädchen aus Russland und Deutschland konnten bei einer Klettertour in Köln und Kanufahrten auf der Wupper ihren Teamgeist und ihre Hilfsbereitschaft stärken. Bei Fortbildungsseminaren erhielten sie zusammen mit ihren jungen Kollegen aus Deutschland Informationen zum

Thema „Ehrenamtliche Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen“.Die Begegnung wurde gefördert durch die Stiftung Deutsch-Russischer Ju-gendaustausch, einer Initiative des Bundesministeriums für Familie, Seni-oren, Frauen und Jugend, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Robert Bosch Stiftung und des Ost-Ausschus-ses der Deutschen Wirtschaft.

Alexander Böttcher,JSDR NRW

LMDR – JSDR: Zusammenarbeit auf dem Wasser

Beim JSDR in NRW ist es zur Traditi-on geworden, für

Jugendliche und junge Erwachsene regelmäßig Freizeitmaßnahmen wie Klettern und Kanufahren zu organisieren. Jetzt werden diese Maßnahmen auch in verschiedenen Ortsgruppen der Lands-mannschaft angeboten.

Ein Beispiel war die Kanu-fahrt auf der Rur, die von der Orts- und Kreisgruppe Heinsberg in Zusammen-arbeit mit dem JSDR ver-anstaltet wurde. 20 Teilneh-mer, darunter viele Jugendliche aus dem Kreis Heinsberg, wollten bei der Aktion mitmachen.Durch die einheimische Organisation „Mit Paddel und Pedale“ wurden ein Raft für 15 Personen und zwei Drei-mannkanus zur Verfügung gestellt.

Es war eine angenehme Tour, die für einige der Kanuten zu einem nassen Vergnügen wurde. Ein wenig Über-windung kosteten die drei Wehre, die passiert werden mussten. Mit et-was Spaß gelang es aber jedem und brachte zusätzliche Stimmung.

Abschließend wurden alle Teilnehmer beim gemeinsamen Grillen am Rur-ufer für ihre harte Arbeit belohnt.Durch Aktivitäten wie diese gelingt es nachhaltig, das Interesse der heran-wachsenden Generation auf sich zu ziehen. Elsa Böttcher

Page 27: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

KULTUR

27 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

„Rotasia“: Neuaufl age des Musicalsübertraf alle Erwartungen

"Rotasia" auf der Bühne.

Farbenprächtiges Bild aller Mitgestalter.

Auf den Zuschauerandrang am 8. Juli im abraxas Theater in Augs-burg (Bayern) waren weder die

Leiter der Kinder-Musicalwerkstatt „A hoch drei“ noch die Mitarbeiter des Kul-turhauses Abraxas vorbereitet. Bereits nach zehn Minuten musste die Auffüh-rung des Musicals „Rotasia“ unterbro-chen werden, um weitere Besucher in den Saal zu lassen und eine zusätzliche Bestuhlung zu organisieren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Juri Heiser, der als Vorsitzender der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland in Augsburg und Mitglied des Augsburger Stadtrates die hervorragende Arbeit der Musicalwerkstatt würdigte und sich bei den Kindern und ihren Eltern für ihren Einsatz bedankte.Von der ersten Minute an begeisterten die kleinen Schauspieler das Publikum mit ihren Songs, die sie vor eindrucksvollen Kulissen vortrugen. Den minutenlangen Applaus und die „Zugabe“-Rufe hatten sie sich mehr als verdient.Das Musical „Rotasia“, das zum ersten Mal nach drei Jahren wieder aufgeführt wurde, erzählte von alten Ängsten und neuen Freunden, von Fremdem und Ge-meinsamkeiten, von großen Träumen und kleinen Schritten, vom Mut, etwas Neu-es zu wagen, und der Bereitschaft, einen Ratschlag anzunehmen. Und zum Schluss hieß es: „Wenn aus Fremden Freunde werden…“

Die Musicalwerkstatt „A hoch drei“ hat sich in den letzten vier Jahren in Augs-burg etabliert. Als ehrenamtliche Leiterin hat Aljona Heiser in diesen vier Jahren mit ihren Schützlingen mehrere Musicals auf die Bühne gebracht und nicht nur in Augsburg gezeigt. Gemeinsam mit dem Tanzstudio „Alisa“ (Leiterin Tatjana No-vitschkowa) wurden die Vorstellungen zusätzlich durch tänzerische Elemente bereichert. Auf die Frage, was sie veranlasst habe, das Musical wieder aufzuführen, antwortete

Aljona Heiser: „Das Musical war schon bei der Uraufführung ein großer Erfolg, zudem haben wir einige Rollen neu be-setzt und inzwischen wichtige Erfahrun-gen gesammelt. Vor allem aber stehen die Themen des Musicals – Menschen unter-schiedlicher Herkunft begegnen sich, was teilt sie und was vereint sie – nicht nur im Mittelpunkt des Stückes, sondern auch im Mittelpunkt unseres Alltags als Deutsche aus Russland.“

Karl Kromer,Orts- und Kreisgruppe Augsburg

Page 28: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

DIE LANDSMANNSCHAFT

28 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Drei Generationen feierten zusammenFamilienfest der Ortsgruppe Schweinfurt

Mitwirkende des Sommerfests in Schweinfurt mit dem Vorsitzenden der Landesgruppe Bay-ern, Waldemar Eisenbraun (links), Bundesvorstandsmitglied Ewald Oster (hinten, 4. von links) und Moderator Jakob Fischer (vorne, 2. von links).

Der Frauenchor "Harmonie" bei seinem Auftritt in Schweinfurt.

Schweinfurt in Unterfranken (Bay-ern) hatte am Wochenende des 7. und 8. Juli einiges zu bieten: Ne-

ben dem Kneipenfestival Honky Tonk und dem Deutschhöfer Stadtteilfest fei-erte unsere Ortsgruppe im Gemeinde-saal der Pfarrei St. Peter und Paul ihr Familienfest.

Trotz des Unwetters in den frühen Mor-genstunden wurde das Fest zu einem ausgelassenen Treffen von Jung und Alt, von Einheimischen und Zugereisten bei prächtigem Wetter. Als Ehrengäste ver-folgten das Programm der bayerische Landesvorsitzende der Landsmannschaft, Waldemar Eisenbraun, der mit seiner ge-samten Familie angereist war, der ehema-lige Schweinfurter Ortsgruppenvorsitzen-de Anton Klotz, die 3. Bürgermeisterin der Stadt Schweinfurt, Kathi Petersen, sowie die beiden Stadträte Heike Gröner und Oliver Schulte.Neben den vielen Schweinfurter Aktiven, die das gesamte Programm reibungslos über die Bühne brachten, hatte die Orts-gruppe Jakob Fischer als Moderator der Veranstaltung gewinnen können.Bevor die ersten Grußworte gesprochen waren, stimmte Fischer deutsche Volkslie-der an. Ewald Oster begrüßte anschließend als Mitglied des Bundesvorstandes und Ortsgruppenvorsitzender die zahlreich er-schienenen Gäste. Waldemar Eisenbraun berichtete in seinem Grußwort von einem kurzen Gespräch mit Oliver Schulte, der interessiert festgestellt habe, "dass gerade die Deutschen aus Russland noch die alten deutschen Lieder singen, die kaum mehr von Einheimischen gesungen werden". Heike Gröner verwies auf die langjährige Zusammenarbeit zwischen Einheimischen

und Deutschen aus Russland und drückte ihre Freude über das gelungene Zusam-menleben in Schweinfurt aus.Der 90-jährige Leopold Kinzel eröffnete von Seiten der Schweinfurter das Pro-gramm mit seiner Mandolinengruppe, die Volkslieder spielte und zum Tanz einlud. Außerdem wurden die Zuschauer von zwei Chören, den "Kleinen Tröpfchen" und dem Frauenchor "Harmonie", unter-halten, die mit deutschen und russischen Liedern auf die Bühne traten. Neben Margarita Afanasjew sangen auch ihre Schülerinnen Tatjana Perbach und Tat-jana Schmidt als Solistinnen. Alexander Siemens, Leiter der Jugendgruppe "INDI-GO", sorgte als Gitarrist und Sänger mit seinem Lied "Wir sind dabei..." für beste

Unterhaltung. Außer Musikalischem wur-de auch ein Theaterstück von Lydia Ba-landin und Swetlana Solovjeve geboten. Zu erwähnen sind schließlich die Auftritte der Jugendgruppe "Team Spirit" mit deut-schen Volkstänzen und der Kampfsportler von Dmitri Videnin.Die Schweinfurter Ortsgruppe bedankt sich ganz herzlich für die aktive Zusam-menarbeit bei der Gestaltung des gelunge-nen Familienfestes und vor allem bei Ja-kob Fischer für die Moderation des Tages. Besonderer Dank geht auch an die AOK Schweinfurt, die uns in einer Geste der Verbundenheit mit einem Ratespiel und einer Hüpfburg unterstützt hat.

Peter Aifeld,Ortsgruppe Schweinfurt

Page 29: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

INTEGRATION - KULTUR

29 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Witten - Projekt „Identität und Integration PLUS“

Ein Ausfl ug nach Düsseldorf

Am 17. Juni unternah-men die Kursteil-nehmer des Projekts

„Identität und Integration PLUS“ in Witten (NRW) einen Ausfl ug nach Düssel-dorf. Sie wollten die Landes-hauptstadt und die bekann-te Altstadt von Düsseldorf selbst erleben.

Die Besichtigung beinhaltete auch eine informative Füh-rung, bei der die Teilnehmer über die Stadtgeschichte infor-miert wurden.Wir besichtigten das Geburtshaus Hein-rich Heines und lasen dann später im Un-terricht gemeinsam einige seiner Gedich-te.In der Altstadt sahen wir uns viele Se-henswürdigkeiten an, das Stadterhebungs-

Die Teilnehmer des Ausflugs nach Düsseldorf.

denkmal, den Radschlägerbrunnen, die Skulptur der Radschläger, die Schneider-Wibbel-Spieluhr, das Kurfürst-Jan-Wel-lem-Reiterstandbild, die eindrucksvolle Königsallee usw.Zum Abschluss besichtigten wir das ver-kehrsberuhigte Rheinufer und den neuen

Medienhafen. Dort erlebten die Teilneh-mer das moderne Düsseldorf. Der Kon-trast in der Stadt zwischen Tradition und Moderne sprach sie an und gab Anlass zu vielen Diskussionen.

Irina Ulrich, Kursleiterin Projekt„Identität und Integration PLUS“

Die Tanzgruppe „Souvenir“ aus Osnabrück

Die Tanzgruppe „Souvenir“ beim internationalen Festival in Friedland mit der niedersächsi-schen Landesvorsitzenden der Landsmannschaft, Lilli Bischoff (vorne, 2. von links), und der Vorsitzenden der Ortsgruppe Osnabrück, Frieda Dercho (vorne, 3. von links).

Die Mitglieder der Tanzgruppe „Sou-venir“ aus Osnabrück (Niedersach-

sen) gehörten zu den Künstlern, die zum Erfolg des internationalen Festivals in Friedland am 2. Juni beitrugen, das im Rahmen der Projekttage zur 20-jähri-gen Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Region Tjumen stattfand (VadW berichtete). Die Tänze-rinnen und Tänzer ernteten kräftigen Applaus für ihre russlanddeutschen Volkstänze.

Seit 2005 erfreut die Tanzgruppe „Souve-nir“ (zuerst unter dem Namen „Born“) die Bewohner von Osnabrück und Umgebung mit ihrem unverwechselbaren Kolorit und meisterlichen Volkstänzen.Dem Choreographen der Gruppe, Nikolai Chembrovich, gelingt es immer wieder, beeindruckende Kreationen mit den Tän-zern einzustudieren. Mit großer Sorgfalt werden die Kostüme für die Auftritte von den Ensemblemitgliedern selbst kreiert und genäht, wobei sowohl regionale als auch nationale Besonderheiten beachtet werden.Zum Repertoire der Tanzgruppe gehören Tänze vieler Völker Europas und Asiens. Mit russlanddeutschen Tänzen bringen sie die Traditionen ihrer Vorfahren den Zu-schauern näher. Sie zeigen auf der Bühne aber auch ukrainische, kasachische oder Zigeunertänze.

Die Tanzgruppe tritt bei traditionellen landsmannschaftlichen Kulturveranstal-tungen in Osnabrück und landesweit auf, außerdem bei städtischen Festen und zu besonderen Anlässen. Die Mitglieder des

Ensembles nehmen aktiv am Integrati-onsprozess teil, indem sie immer wieder Begegnungen mitgestalten, die von der Landsmannschaft organisiert werden. VadW

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KULTUR

30 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Kalender 2013 des HFDR e.V. erschienen!Gewidmet dem 250. Jahrestag des Einwanderungsmanifestes der Zarin Katharina II.

In den 250 Jahren ihrer Geschichte seit der Einladung per Manifest durch Ka-

tharina II. hatten die Deutschen im Rus-sischen Reich und der späteren Sowjet-union gute und schlechte Zeiten. Damit beschäftigt sich der Wandbildkalender 2013 des Historischen Forschungsver-eins der Deutschen aus Russland, der soeben erschienen ist.

„Im Bewusstsein und in der gemeinsamen Erinnerungskultur der Russlanddeutschen spielt das Zarenmanifest heute noch eine große integrative Rolle. Das Dokument war nicht nur eine Einladung zur Ansied-lung, sondern es war eine Art Verfassung für die deutschen Kolonisten im Russi-schen Reich. Eine feierliche Würdigung dieses Ereignisse ist ein Zeichen der Vi-talität der russlanddeutschen Kulturge-meinschaft und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Bundesrepub-lik Deutschland und den Herkunftsstaaten der Russlanddeutschen“, ist im Grußwort des Aussiedlerbeauftragten der Bundesre-gierung, Dr. Christoph Bergner, zu lesen.In den Texten lassen Geschichtsforscher und Publizisten ein vielschichtiges Bild des deutschen Lebens im Russischen Reich und des Lebens der Deutschen in der nachfolgenden Sowjetunion entste-hen: - Wolgagebiet (Olga Litzenberger); - Ukraine/Schwarzmeergebiet (Dr. Anton Bosch); - Wolhynien (Johann Kampen); - Krim (Hilda Riss); - Bessarabien (Ar-nulf Baumann); - Kaukasus (Reinhard Uhlmann); - Mittelasien (Dr. Viktor Krieger); - Kasachstan (Michael Wan-ner); - Sibirien (Reinhard Uhlmann); - Wanderausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deut-schen aus Russland“ (Josef Schleicher); - Kirche/Glaube (Ludmila Burghard); - Tipps für Familienforscher (Dr. Frank Stewner).Der Kalender eignet sich als wunderbares Geschenk für Landsleute, die sich für die Geschichte ihrer Volksgruppe interessie-ren, oder auch für einheimische Freunde, um ihren Blick auf die russlanddeutschen Nachbarn zu erweitern. Zu empfehlen ist er auch Orts- und Landesgruppen als Ge-schenk für ehrenamtlich aktive Landsleu-te. Bestellungen bei:

Michael Wanner (09402-916,E-Mail: [email protected]);

Nina Paulsen (0911-6279253,E-Mail: [email protected]).

Mehr zum HFDR unter www.hfdr.de

Reinhold Schulz / Lydia Dannewolf:

„Tränen und Träume“(„СЛЁЗЫ и ГРЁЗЫ“)

Gewidmet dem 70. Jahrestag der De-portation der Deutschen in der Sow-

jetunion und dem 250. Jahrestag des Einwanderungsmanifestes der Zarin Ka-tharina der Großen. 242 Seiten, russisch, erschienen 2012 in Gießen, reichhaltig illustriert.

Im Mittelpunkt des neuen Buches von Reinhold Schulz „Tränen und Träume“ („СЛЁЗЫ и ГРЁЗЫ“) steht die Lebens-geschichte der deportierten Wolgadeut-schen Lydia Dannewolf, geb. Popp. Die heute 86-jährige Mitautorin kam 1992 nach Deutschland, wohnte lange in Gie-ßen und ist heute in Wetzlar zu Hause. In Deutschland leben und arbeiten auch ihre fünf Kinder; sie hat zehn Enkel und 13 Urenkel. Geboren 1926 in Balzer an der Wolga, wurde Lydia nach Sibirien (Altairegion) deportiert und kam 1943 in die Arbeits-armee (WjatLag). 1947 kehrte sie zurück und lebte danach in der Region Krasno-jarsk. Lydia Dannewolf hatte das ganze Leid, das den Russlanddeutschen in den 1940er Jahren widerfuhr, am eigenen Lei-be erlebt. Dieses Leid und der Schmerz kommen sehr authentisch in dem Buch zum Ausdruck.

Reinhold Schulz (geb. 1949) selbst kam in Syktywkar, Komi ASSR, zur Welt, wohin seine Eltern, die einst bei Shitomir gelebt hatten,verbannt worden waren.

Das Buch kann man beim Autor unter Tel.: 0641-5817226 oder per Mail unter [email protected] bestellen.

Page 31: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT

31 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

HEIMATBÜCHER1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a.1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a.1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a.1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a.1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a.1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a.1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a.1963, Russlanddeutsche in Übersee1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a.1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum1966, Aussiedlung und die Vertreibung1967/68, Hof und Haus, Kultur(Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten)1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”,Katholischer Teil, 23,- Euro,Evangelischer Teil, 19,- Euro1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- EuroHeimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- EuroHEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATUR

V. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- EuroAnton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- EuroDr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeldin Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", Sonder-preis: 60,- Euro.Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- EuroN. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- EuroN. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- EuroN. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- EuroN. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- EuroN. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- EuroN. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- Euro“Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”,drei Bände, 58,- EuroF. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,- EuroPeter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bild-band, 19,90 EuroA. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges -Beitrag zur Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland", 5,- EuroA. Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- EuroO. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- EuroV. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- EuroV. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- EuroW. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- EuroE. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- Euro

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderungaus Deutschland nach Rußland

in den Jahren 1763-1862",1020 S. 48,- Euro

Alfred Eisfeld (Herausgeber),"Von der Autonomiegründung

zur Verbannung und Entrechtung",Sonderband der Reihe

"Heimatbücher der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

292 Seiten, 10,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an:Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Telefon: 0711-1 66 59 22Telefax: 0711-2 86 44 13E-Mail: [email protected]

J. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- EuroR. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- EuroW. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- EuroI. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- EuroR. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- EuroG. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- Euro"Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mitWerken des Künstlers, 28,- EuroRosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- EuroM. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 EuroG. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- EuroI. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- EuroJ. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”,8,- EuroD. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- EuroLiederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-EuroKassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- EuroKassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- EuroCD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- EuroCD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTEE. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- EuroJ. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- EuroW. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- EuroK. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- EuroNelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- EuroA. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

WIEDER AUF DER LISTEI. Fleischhauer, "Die Deutschen im Zarenreich", 30,- EuroH. Gehann, "Schwänke und Scherzlieder", 6,- EuroO. Geilfuß, "Klaviersonate", 6,- EuroB. Pinkus, I. Fleischhauer, "Die Deutschen in der Sowjetuni-on", 30,- EuroJ. Schnurr, "Aus Küche und Keller", 2,- Euro

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

32 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Baden-WürttembergRems-Murr-Kreis

Wir gratulieren Lydia Becker nachträg-lich zu ihrem 60. Geburtstag und wün-schen ihr für die Zukunft Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Wir bedanken uns bei ihr für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand sowie ihre vielen Seniorennach-mittage auf der Korber Höhe und hoffen auch weiterhin auf ihre Mithilfe bei den anstehenden Aufgaben. Der Vorstand

Stuttgart

Wir gratulieren unseren Mitgliedern Lau-ra und David Lehmann nachträglich zum 90. bzw. 75. Geburtstag. Walter und Elfriede Moderau gratulieren wir zum 87. Geburtstag am 7. bzw. 11. August. Wir danken Walter Moderau für seine lange ehrenamtliche Arbeit in verschie-denen Gremien der Landsmannschaft. Und schließlich gratulieren wir Eugen Schwan zu seinem 80. Geburtstag am 28. September.Wir danken allen genannten Geburtstags-kindern für ihr ehrenamtliches Engage-ment in unserer Kreis- und Ortsgruppe, ein jeder an seinem Platz.Wir weisen Sie auf die folgenden Ausstel-lungen hin:

Jubiläumsjahr - 300 Jahre Auswan-derung "Aufbruch entlang der Donau 1712-2012". Die Ausstellung wurde am 11. Mai 2012 eröffnet und fi ndet, umrahmt von zahlreichen Veranstaltungen, bis zum 31. Oktober 2012 in Ulm statt. Zum Bei-spiel: - 12. August, 15 Uhr: "Der Kaiser schenkt Euch gutes Land". - 12. und 26. August: Führung im Donauschwäbischen Zentralmuseum "Schwaben an der Do-nau"; - 25. und 26. August: "Ausrei(ß)sen auf einer Schachtel". Nähere Informa-tionen bei Ludmilla Holzwarth oder der Stadt Ulm.

"Die Gerufenen - Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa". Die Ausstel-lung umfasst eine Zeitspanne von 800 Jahren und beschreibt Gebiete von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und vom Böhmerwald bis zum Kaukasus. Sie ist vom 2. August bis 1. Oktober 2012 jeweils montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr im Stuttgarter Rathaus zu sehen. Ludmilla Holzwarth, Vorsitzende

Leontine Wackerals Landesvorsitzende wieder gewählt

Der neue baden-württembergische Landesvorstand (jeweils von links): - vorne: Ludmilla Holzwarth, Leontine Wacker (Vorsitzende); - hinten: Ernst Strohmaier, Nikolai Magal, Edith Klein, Ida Jobe, Pius Lutz.

Am 30. Juni fand im Haus der Bessarabiendeutschen in Stutt-gart die ordentliche Landesde-

legiertenversammlung Baden-Würt-temberg der Landsmannschaft statt.

Rund 50 Delegierte aus den baden-würt-tembergischen Orts- und Kreisgruppen waren zusammengekommen, um einen neuen Vorstand zu wählen. Die Landes-vorsitzende Leontine Wacker begrüßte die Delegierten und bedankte sich beim Bun-desvorsitzenden Adolf Fetsch im Namen aller Delegierten für seine Bereitschaft, die Versammlung zu leiten.In seinem Grußwort ging der Bundesvor-sitzende auf zahlreiche Themen ein, die für unsere Landsleute von Bedeutung sind. Er sprach unter anderem davon, dass wir lei-der immer noch kein zent rales Museum, kein Kulturzentrum haben und dass es an keiner einzigen Universität in Deutsch-land einen Lehrstuhl für die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen gibt, obwohl heute 2,8 Millionen unserer Landsleute in Deutschland leben. Obwohl die Kulturmittel drastisch gekürzt worden seien, müsse die Kulturarbeit auf Landes-, Orts- und Bundesebene weitergehen.Anschließend berichtete Leontine Wacker über die Aktivitäten des Landesvorstandes in den vergangenen drei Jahren. Für die verhinderte Kassenwartin (Kuraufenthalt) Ida Jobe trug Edith Klein den Kassenbe-

richt vor, während Erna Pacer (Ortsgruppe Karlsruhe) für die Kassenprüfer sprach.Nachdem der alte Vorstand einstimmig entlastet worden war, wurde über die Be-setzung des neuen Vorstandes in geheimer Wahl abgestimmt, wobei Leontine Wa-cker (Ortsgruppe Stuttgart) einstimmig als 1. Vorsitzende wieder gewählt wurde.Die weiteren Vorstandsmitglieder (zusätz-lich die Aufgabenverteilung nach der kon-stituierenden Sitzung vom 19. Juli):• Ida Jobe, Ortsgruppe Oberschwaben-

Allgäu, stellvertretende Vorsitzende, Kassenwartin;

• Ludmilla Holzwarth, Ortsgruppe Stuttgart, stellvertretende Vorsitzende, Kulturreferentin;

• Ernst Strohmaier, Ortsgruppe Stutt-gart, stellvertretender Vorsitzender, Öffentlichkeitsarbeit;

• Edith Klein, Ortsgruppe Ostalbkreis, Schriftführung;

• Nikolai Magal, Ortsgruppe Ostalbkreis, Jugendarbeit;

• Pius Lutz, Ortsgruppe Oberschwaben-Allgäu, Integration.

Der Landesvorstand macht darauf auf-merksam, dass die nächste Landes-Kultur- und Mitarbeitertagung am 27./28. Oktober in Heidelberg stattfi ndet. Ausführliches dazu und weitere Termine sowie Informa-tionen werden den Ortsgruppenvorsitzen-den per Rundschreiben mitgeteilt. Edmund Siegle, Ernst Strohmaier

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

33 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

BayernAugsburg

Die Gedenkfeier der Ortsgruppe Augsburg mit einer ökumenischen Andacht und der traditionellen Kranzniederlegung ndet in diesem Jahr am 28. August um 17 Uhr am Denkmal für die russlanddeutschen Opfer des Stalinismus auf dem Neuen Friedhof in Augsburg-Haunstetten, Hopfenstr. 11, statt.Die Gedenkrede hält der Vorsitzende der Ortsgruppe, Juri Heiser, die Andacht ze-lebrieren Pfarrer Mate Cilic von der ka-tholischen Kirche St. Pius und Pfarrer Frank Witzel vom Evangelischen Forum Annahof. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Augsburger Chor „Heimat-melodie“. Für Getränke und Kuchen wird gesorgt. Anschließend laden wir alle Besucher der Gedenkfeier herzlich ein zu einer Ge-sprächsrunde im Pfarrsaal der Kirchenge-meinde St. Pius. Ganz besonders würden wir uns freuen, wenn Zeitzeugen der sta-linistischen Arbeitslager an diesem Tag zu uns kommen und über ihre Erinnerungen erzählen würden.Der Pfarrsaal be ndet sich in der Inninger Str. 29 und kann von der Gedenkstätte in fünf Minuten zu Fuß erreicht werden.

Karl Kromer

Dingolfi ng

Die Mitglieder der Frauengruppe im Stadtteilzentrum Dingol ng Nord ver-anstalteten am 21. Juni eine Lesung mit russischen Gedichten, die in deutscher Übersetzung vorlagen oder ins Deutsche übertragen wurden. Die Veranstaltung wurde vom Frauen- und Familientreff so-wie dem Nachbarschaftshilfeprojekt Artec Proiectum organisiert.Die Hauptorganisatorin und Moderatorin Nadeshda Runde, die selbst Lyrik und Geschichten schreibt und bereits Bücher veröffentlicht hat, ergriff nach der Begrü-ßung durch den Quartiermanager Mar-tin Drischmann das Wort und stellte die zweite Autorin, Olga Rochlin, vor, die ein neues Buch mit Liebeslyrik publiziert hat. Auch die begleitende Diashow, die sehr

schöne Illustrationen vor Augen führte, wurde von Olga Rochlin zusammenge-stellt.Nadeshda Runde trug eigene Gedichte auf Russisch vor und erklärte den Inhalt und den Entstehungshintergrund auf Deutsch. Olga Rochlin las ebenfalls einige ihrer Gedichte vor, die von den Teilnehmerin-nen der Lesung anschließend auf Deutsch erläutert wurden. Neben der Liebe waren auch Religion und Hinwendung zu Gott Themen der lyrischen Werke.Eine kleine Ausstellung von Büchern, die berühmte russische Gedichte zweispra-chig vorstellten, rundete die Veranstaltung ab.Wichtigstes Anliegen des literarischen Abends war, die „getrennten Welten", Russland und Deutschland, miteinander zu verbinden und „geistige Brücken" zu bauen.Nach einer Pause mit Kaffee und Lecke-rem führten zwei Tänzerinnen vom TSC Dingol ng in prächtigen Kostümen einen schwungvollen Bauchtanz vor. Zum Ab-schluss hatten alle Beteiligten Spaß bei einem literarischen Quiz und Gesprächen, die sich um Literatur und Musik drehten.

Nadeshda Runde

Regensburg

Fahrt zum LandtagBei der vom Landtagsabgeordneten Dr. Franz Rieger initiierten Landtagsfahrt am 10. Juli kamen einige der Aktiven der Ortsgruppe in den Genuss einer Stadtrund-fahrt in München. Der abwechslungsrei-che Tagesaus ug wurde von Julia Kraus, JU-Geschäftsführerin und Mitglied der Landsmannschaft, mitorganisiert und be-gleitet.Das Schloss Nymphenburg bot bei einem Zwischenstopp eine wunderschöne Ku-lisse für Erinnerungsfotos. Nach einem bayerischen Schmankerl auf der Terrasse des Maximilianeums ging es in den Frak-tionssaal der CSU zu einer Filmvorfüh-rung. Anschließend stand Dr. Rieger den Gästen aus Regensburg im Plenarsaal des Landtages Rede und Antwort. Als Insider berichtete der Abgeordnete den Besu-

Liebe Mitglieder der Orts- und Kreisgruppe Augsburg,

am 26. August 2012 organisiert die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland einen Heimatnachmittag in Augsburg. Die Veranstaltung setzt die Reihe der all-jährlichen großen Treffen der Deutschen aus Russland in Augsburg fort, die wir in der Vergangenheit auf regionaler und überregionaler Ebenen unter dem Begriff "Sommerfest der Landsmannschaft" veranstaltet haben. Neu ist dieses Mal, dass wir den Heimatnachmittag während des größten schwäbischen Volksfestes als offe-ne Veranstaltung für alle Plärrerbesucher durchführen werden. Die Veranstaltung findet im neuen Festzelt "Sterndl-Alm" auf dem Plärrergelände statt.Diesmal dürfen wir uns nicht nur auf die Darbietungen unserer Musiker und Sänger sowie eine mitreißende Band freuen, sondern auch auf einen Sketch der bundesweit bekannten russlanddeutschen Schauspielerin und Kabarettistin Maria Warkentin.Ziel unserer Veranstaltung ist, für russlanddeutsche Künstler einen Rahmen zu schaffen, der es ihnen ermöglicht, unseren Gästen, ob Aussiedler oder Einheimische, einen Einblick in die Welt der russlanddeutschen Kultur zu bieten. Dabei wollen wir positive Signale für ein friedliches und engagiertes Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt aussenden und uns somit für ein positives Image der Deutschen aus Russland stark machen.Da wir nur über eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen verfügen, können wir Gäs-ten, die vor 18.30 Uhr kommen wollen, nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung einen Sitzplatz zur Verfügung stellen. Daher bitten wir alle Interessierten, ihre An-meldungen an die Adresse der Landsmannschaft in Augsburg (Hoher Weg 8, 86152 Augsburg) oder an die E-Mail Adresse [email protected] zu schicken. Es ist zu erwarten, dass wir nach 18.30 Uhr mehr Plätze haben werden.Außerdem teilen wir Ihnen mit, dass die Landsmannschaft am 25. August ab 12.30 Uhr mit einer eigenen Gruppe am Plärrerumzug teilnehmen wird. Wir hoffen da-her, dass sich möglichst viele unserer Landsleute die Zeit nehmen und uns durch ihre Anwesenheit auf dem Weg zum Plärrer unterstützen werden.

Der Vorstand

Die Teilnehmerinnen der Lesung in Dingolfi ng.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

34 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

ges Fundament für das, was heute ist und morgen sein wird. Das Bewusstsein für die eigene Geschichte ist folglich ein Leit-faden in die Zukunft, was nichts anderes bedeutet als das Wissen um die persönli-che Herkunft, das zugleich als Kompass für eine sichere Orientierung in der Ge-sellschaft dient.Deshalb laden wir Sie am 1. Septem-ber um 14 Uhr ganz herzlich ein in das Bürgerhaus „Westibül“ (Friedrich-Frank-Bogen 59, Hamburg, S 21 bis „Netteln-burg“) zur Gedenkfeier anlässlich des 71. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion. Zu den Rednern ge-hören Fritz Manke (Gastgeber), Ties Rabe (Schulsenator), Arne Dornquast (Bezirks-amtsleiter), Thomas Heß (Pastor), Wil-libald Piesch (BdV-Landesvorsitzender) und Josef Schleicher (Projektleiter der Wanderausstellung). Die Gedenkfeier wird von Künstlern und der Ausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Ge-genwart der Deutschen aus Russland“ umrahmt. Der Vorstand

MultiplikatorenschulungIm Mai dieses Jahres wählte die Orts-gruppe Hamburg einen neuen Vorstand. Fünf der sieben Vorstandsmitglieder sind neu im Team und benötigten eine metho-dische Unterstützung bzw. Schulung für ihre weitere aktive Tätigkeit.Aus diesem Grund wünschten sich die neuen Vorstandsmitglieder eine Schulung, die im Rahmen des bundesweiten Projek-

chern über den Politikeralltag, bevor es in zwei Bussen wieder Richtung Regensburg ging.

Waldemar Eisenbraun (Vorsitzender)

Wallfahrt nach AltöttingDie Vorbereitungen zur Wallfahrt waren gut, die Umsetzung ebenso. Oleg Malo-vanij, einer der neuen Vorstandskollegen, hatte die Gesamtverantwortung inne und wurde mit dieser Aufgabe souverän fer-tig.Die Busfahrt, mit einem Landsmann am Steuer, verlief ohne Komplikationen, so dass der Vorsitzende Waldemar Eisen-braun die Mitreisenden ungestört über die aktuellen Schwerpunkte der landsmann-schaftlichen Arbeit informieren konnte. Die frischen Brezen schmeckten gut und ließen im Bus eine Wohlfühlatmosphäre aufkommen. Nur das Wetter war bei der Ankunft des Anlasses nicht würdig, wobei sich auch diese Widrigkeit etwas später in Sonnenschein au öste.Die Regensburger beteiligten sich durch Vortragen der Kyrie und der Lesung so-wie als Ministranten am festlichen Ge-schehen in der Basilika St. Anna. Hier verdiente sich die junge Garde, Julian, Jan, Lilli, Linda und Daniel, einen beson-deren Dank.Der gastgebende Visitator Dr. Alexan-der Hoffmann begrüßte die anwesenden Ortsgruppen und lobte die beachtliche Mitwirkung der Landsmannschaft. Bei professionellen Stadtführungen wurden den Gästen aus Regensburg Altöttinger Sehenswürdigkeiten und Heiligtümer nä-her gebracht.

Herzlichen GlückwunschWir gratulieren Andrej Fast, stellvertre-tender Vorsitzender der Ortsgruppe Re-gensburg, zu seinem Geburtstag und wün-

schen ihm auch weiterhin viel Erfolg in allen Lebensbereichen. Seiner Frau Irene gratulieren wir ebenfalls und bedanken uns bei den beiden geschätzten Landsleu-ten für ihr ehrenamtliches Mitwirken bei landsmannschaftlichen Aktivitäten.

Vorstandskollegium

HamburgEinladungKollektives Erinnern stiftet Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Die Erinnerung an das Gestern bietet uns Menschen ein geisti-

BerlinWir laden Sie herzlich ein zur

Kranzniederlegungam

1. September 2012 um 15 Uhram Gedenkstein der Deutschen aus Russland auf dem Parkfriedhof in Ber-lin-Marzahn, mit der wir an die Vertrei-bung der Deutschen in der Sowjetunion im Spätsommer 1941 erinnern.

Programm:Gedenkansprachen:Alexander Rupp, Vorsitzender der Ortsgruppe Berlin der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.;Kathrin Bernikas, Ortsvorsteherin des BVV des Bezirksamtes Marzahn-Hel-lersdorf.Andacht:Pfarrerin Fridericke Schulze.KranzniederlegungAnschrift: Wiesenburger Weg 10, 12681 Berlin-Marzahn (Fahrverbindung: S7-"Marzahn").

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Vision e.V.

Mitglieder der Ortsgruppe Regensburg beim Besuch des Bayerischen Landtages. In der 1. Reihe Mitte: Dr. Franz Rieger MdL, 2. Reihe links: Julia Kraus.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

35 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

tes der Landsmannschaft „Potenziale er-kennen – Miteinander stärken“ (gefördert durch das Bundesministerium des Innern) am 25. und 26. Juni in den Räumlichkeiten des Hauses der Heimat organisiert wurde.Als Referenten wurden die Geschäfts-führerin der Landsmannschaft, Dr. Lud-mila Kopp, und der Leiter des genannten Projekts, Alexander Böttcher, eingeladen. Sie berichteten über die theoretischen und praktischen Aspekte der Tätigkeit in den landsmannschaftlichen Ortsgruppen.Den Teilnehmern des Seminars konnten unter anderem neue Ideen für ihre Akti-vitäten und auch praktische Beispiele für die Fördermittelbeschaffung vermittelt bekommen. Weitere Themen der Schu-lung waren Kassenführung, Ausbau der Kooperation mit kommunalen Integrati-onsnetzwerken sowie Öffentlichkeitsar-beit. Außerdem wurden den Teilnehmern praktische Übungen angeboten; beispiels-weise wurden Maßnahmen wie Gedenk-feiern oder Weihnachtsfeiern für Kinder geplant.Danach erörterte man Wege und Entwick-lungsperspektiven der Ortsgruppe Ham-burg und die Zusammenarbeit mit anderen Spätaussiedler- und Vertriebenenvereinen und Gruppen in Hamburg.

Alexander Böttcher

HessenKasselWir laden herzlich ein zu unseren nächs-ten Veranstaltungen:• 21. August: Fachtagung „Reiserecht und

Versicherungen“ in Kassel.• 23. August: Fahrt nach Wiesbaden mit

Besuch einer Landtagssitzung.• 25. August: Fahrt nach Frankfurt zum

Fortbildungsseminar „Selbstständige Schule aus Sicht der Eltern“.

• 26. August: Fahrt nach Wiesbaden zum Tag der Heimat im Schloss Biebrich.

• 29. August: Fahrt nach Gelnhausen zum Thementag „Ehrenamt sicher in die Zu-kunft“.

• 31. August: Fahrt nach Lutherstadt Wit-tenberg zu einer integrativen Veranstal-tung.

• 1. September: Fahrt nach Friedland zur zentralen Gedenkfeier der Landsmann-schaft.

• 4. September: Workshop „Integration durch Quali zierung“ in Kassel.

• 8. - 9. September: Fahrt nach Berlin zum Tag der Heimat.

• 15. September: Fahrt nach Wiesbaden zur Feierstunde „50 Jahre Haus der Hei-mat“.

• 22. September: Teilnahme am Festum-zug „Das bunte und lebenswerte Kas-sel“.

• 27. - 29. September: Kulturtage der Deutschen aus Russland in Kassel.

Die Sprechstunden von Svetlana Pa-schenko und der anderen Betreuern n-den montags von 16 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung im Zimmer W 212 des Kasseler Rathauses statt. Weitere Aus-künfte erteilen gerne: Svetlana Paschen-ko (0561-7660119), Natalie Paschenko (0561-8906793) und Lydia Gitschew (0561- 8618573). Der Vorstand

Baunatal

Am 10. Juli fand die Hauptversammlung der Ortsgruppe Baunatal mit Vorstands-neuwahlen statt. Die stellvertretende hessische Landesvorsitzende Svetlana

Beitrittserklärung(Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russ land e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro.

Name Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße PLZ Ort

Geburtsdatum Einreisedatum

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen.

Herr/Frau hat mich geworben.

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruf-lich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von mei-nem Konto einzuziehen.

Meine Konto-Nr. Bankleitzahl

Bank/Sparkasse

Datum Unterschrift

Hamburg: Teilnehmer der Multiplikatorenschulung mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe, Dr. Otto Horst (vorne links), und den Referenten Dr. Ludmila Kopp (vorne rechts) und Alexander Böttcher (hinten Mitte).

Page 36: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

36 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Paschenko überbrachte die Grüße des Lan-desvorsitzenden Johann Thießen und wur-de zur Wahlleiterin gewählt.Zur neuen Vorsitzenden der Ortsgruppe wurde einstimmig Lilli Gessner gewählt. Ebenfalls einstimmig wurden Goldina Malsam als stellvertretende Vorsitzende, Natalie Machmutov als Kassenwartin, Monika Haaf als Schriftführerin sowie Michael Malsam als Beisitzer gewählt. Kassenprüfer wurden Erika Leno, Lotta Chevalier und Joseph Scherger. Der Vorstand

NiedersachsenBraunschweig

Am 8. Juli organisierten wir für die Ge-winner des Wettbewerbs „Hallo, wir su-chen Talente!“ einen Aus ug nach Pots-

dam, um die Ausstellung über Friedrich II. und das Schloss Sanssouci zu besich-tigen.Alle Gewinner des Wettbewerbes hatten die Möglichkeit, die Parkanlage und das Schloss bei herrlichem Wetter zu entde-cken und zu bewundern. Der Aus ug war ein Geschenk und ein Angebot für Jung und Alt, wieder einmal gemeinsam etwas zu unternehmen. Der Tag wird bei allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.

Elisabeth Steer, Vorsitzende

Osnabrück

Seminar in OerlinghausenSchon seit zehn Jahren organisiert die Ortsgruppe Osnabrück Reisen in das In-stitut für Migrations- und Aussiedlerfra-gen in Oerlinghausen (Heimvolkshoch-schule St.-Hedwigs-Haus). Seit sieben

Jahren haben die Osnabrücker hier so-gar zweimal im Jahr fünftägige Semina-re, und in den letz-ten drei Jahren hat eine Gruppe von 30 Landsleuten immer wieder Anfang Juni erlebnisreiche Tage mit Erfahrungsaus-tausch, Vorträgen und Diskussionen zu aktuellen Fragen der Politik sowie Aus ü-gen in Oerlinghausen verbracht.Auch diesmal erlebte eine Gruppe aus Os-nabrück vom 4. bis 8. Juni bereichernde

Tage im St.-Hedwigs-Haus. Besonders beeindruckend war ein Aus ug nach Det-mold. Unter der Leitung des pädagogi-schen Mitarbeiters, des Dipl.-Soziologen Ulrich Brinker, besuchte die Gruppe das Detmolder Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte. Die Leiterin Dr. Katha-rina Neufeld berichtete über die Grün-dung und Entwicklung des Museums. Danach konnten die Landsleute fast drei Stunden lang die aktuelle Ausstellung mit zahlreichen Exponaten besichtigen, die die Geschichte der Deutschen in Russ-land von den Anfängen bis zur Gegenwart samt Rückkehr in das Land der Vorfahren darstellen.Ulrich Brinker, der bereits seit zehn Jah-ren Gruppen begleitet, zeigte am Beispiel einiger Familienunternehmen wie der Au-towerkstatt Heinrichs, wie gut sich viele russlanddeutsche Aussiedler in Nordrhein-Westfalen inzwischen integriert haben.Wir können den Ortsgruppen der Lands-mannschaft nur empfehlen, ihre ehren-amtlichen Helfer mit einer solchen Reise zu belohnen. Das Team des Instituts unter der Leitung von Johannes Stefan Müller tut alles, damit die Gäste erlebnisreiche und abwechslungsreiche Tage im St.-Hedwigs-Haus verbringen.

Frieda Dercho; Vorsitzende

Nelli Mayerist seit über 20 Jahren aktiv bei der Lands-mannschaft. 1989 kam sie nach Deutschland und fand schnell An-schluss an die Lands-mannschaft der Deut-schen aus Russland. Seitdem gehört sie zum Kreis der Aktiven der Ortsgruppe Osna-

brück, die die landsmannschaftliche Ar-beit vo rantreiben.Geboren am 23. Dezember 1937 in Eigen-grund, Gebiet Dnjepropetrowsk, Ukraine,

Der neue Vorstand der Ortsgruppe Baunatal (jeweils von links): - unten: Svetlana Paschenko (stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Hessen), Lilli Gessner (Vorsitzende der Orts-gruppe), Erika Leno; - oben: Natalie Machmutov, Michael Malsam, Monika Haaf, Goldina Malsam und Lotta Chevalier.

Herzliche EinladungIm Rahmen der Kulturtage der Deut-schen aus Russland begeht die Orts-gruppe Kassel unter der Schirmherr-schaft des Oberbürgermeisters Bertram Hilgenam Freitag, den 28. September 2012

um 17 Uhrim Bürgersaal

des Kasseler Rathausesden 55. Jahrestag ihres Bestehens.

Wir haben die Ehre, alle Landsleute und alle Interessierten zu dieser Feier einzuladen. Lassen Sie uns gemeinsam unser Fest feiern. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Der Vorstand

Braunschweig: Die Gewinner des Wettbewerbs "Hallo, wir suchen Talente!" bei ihrem Ausfl ug nach Potsdam.

Nelli Mayer

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

37 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

kam sie 1943-1945 mit ihren Eltern in den Westen. In Deutschland wurde sie einge-schult und beendete hier die 1. Klasse.Nach Kriegsende wurde die Familie nach Russland "repatriiert" und lebte zuerst im Gebiet Kirow und später im Gebiet Swerd lowsk. Nach Aufhebung der Kom-mandantur konnte die Mutter mit den Kindern zu ihren Verwandten nach Ka-sachstan ziehen.Aus der Ortsgruppe Osnabrück ist Nelli Mayer nicht mehr wegzudenken. Sie singt seit Jahren im landsmannschaftlichen Chor der Deutschen aus Russland, ist Kassenprüferin der Ortsgruppe Osnabrück und bei allen Aus ügen eine zuverlässige Hilfe und erste Ansprechpartnerin. Für ihr aktives Mitmachen wurde sie bereits mit der bronzenen Ehrennadel der Lands-mannschaft ausgezeichnet. Auch die Stadt Osnabrück würdigte das ehrenamtliche Engagement von Nelli Mayer mit einem Ehrenabzeichen.Die Ortsgruppe wünscht Nelli beste Ge-sundheit und weiteren Erfolg im Ehren-amt. Der Vorstand

Rotenburg an der Wümme

Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat der Stadt, dem Kirchenvorstand und der CDU/FDP-Fraktion des Kreistages Rotenburg planen wir vom 8. bis 26. Oktober 2012 die Präsentation der landsmannschaftli-chen Wanderausstellung. Das Projekt soll unter dem Motto "Gemeinsam in die Zu-kunft" durchgeführt werden.Ablauf:• 8. Oktober: Empfang im Rathaus und

Eröffnung der Ausstellung durch Jakob Fischer.

• 12. Oktober: Ausstellung mit Bildern Rotenburger Deutscher aus Russland.

• 19. Oktober: Literarischer Abend. Le-sung von Geschichten und Gedichten, die Deutsche aus Russland geschrieben haben. Anschließend Diskussion.

• 26. Oktober: Abschlussabend mit circa 180 geladenen Gästen. Musikalische Unterstützung durch die Musikschule "Swetlana Klein" und die "Goldene Brücke". Es werden typische russische Gerichte gereicht, liebevoll zubereitet von unseren Frauen.

Damit das Projekt erfolgreich durchge-führt werden kann, benötigt die Ortsgrup-pe Ihre Unterstützung und Hilfe.Wer Geschichten oder Gedichte schreibt bzw. Bilder malt, meldet sich bitte bei

uns unter der Tel.-Nr. 04261-62682. Bit-te melden Sie sich unter dieser Nummer auch, wenn Sie Kochrezepte Ihrer Eltern und Großeltern haben oder wenn sie uns am 26. Oktober beim Kochen helfen wol-len. Sie können uns auch schreiben: Gali-na Schüler, Rothbachstr. 26, 27356 Roten-burg (Wümme).Für Ihre Unterstützung und Teilnahme danken wir Ihnen schon jetzt von Herzen. Der Vorstand

Salzgitter

Am 23. Juni fand, organisiert vom Stadt-büro, zum zehnten Mal das Stadtteilfest Fredenberg auf dem Marktplatz von Salz-gitter statt. Fredenberg ist ein Ortsteil von Salzgitter, in dem viele Nationalitäten in

Osnabrück: Die Teilnehmer des Aufenthaltes in Oerlinghausen.

Vertreter der Landsmannschaft beim Stadtteilfest in Salzgitter mit Svetlana Tschuj ko, die ei-nen kasachischen Tanz vorführte.

Die Bundesgeschäftsstelle

ZentraleRaitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711/1 66 59-0Fax: 0711/ 286 44 13

E-Mail: [email protected]:

www.deutscheausrussland.deMitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22Projekte: Tel.: 0711-16659-23Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0MBE - Migrationsberatung:Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21München: Tel.: 089-44141905Neustadt/Weinstraße: Tel.: 06321-9375273Hannover: Tel.: 0511-3748466

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

38 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Nachbarschaft wohnen. Deswegen waren bei dem Fest auch zahlreiche Einrichtun-gen und Vereine der Stadt vertreten. Die Ortsgruppe Salzgitter der Landsmann-schaft stellte sich ebenfalls vor. Die Akti-ven verteilten Flyer und informierten über die Arbeit des Vereins.Die Kinder hatten ihren Spaß bei spiele-rischen Wettbewerben, und die Organi-satoren hatten für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.Auch beim großen Programm auf der Büh-ne mit Musik, Tanz, Gesang und Theater waren Deutsche aus Russland dabei. Zum Beispiel präsentierte Svetlana Tschujko einen kasachischen Tanz in Nationaltracht und erntete viel Applaus.Das Fest bot einen hervorragenden Rah-men, um alte Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen. Die Aktiven der Lands-mannschaft besuchten die Stände der an-deren Teilnehmer und führten Gespräche mit Vereinsvertretern und Organisatoren. Diese Kontakte will die Ortsgruppe weiter ausbauen. Olga Kriwez

Wolfsburg

Neun Mannschaften traten am 9. Juni zu unserem traditionellen Volleyballturnier in Wolfsburg an: je eine Mannschaft aus Brandenburg, Uslar und Gifhorn sowie je zwei Teams aus Hannover, Braunschweig und Wolfsburg. Gespielt wurde auf den drei Feldern der FBZ-Sporthalle in West-hagen.Volleyball ist bei unseren Landsleuten sehr beliebt. Und auch diesmal wurde mit viel Elan und Kampfgeist, aber auch mit gegenseitigem Respekt gespielt, wobei schon die ersten Begegnungen zeigten, dass das spielerische Niveau im Vergleich

zum letzten Turnier gestiegen war,Nach spannenden Spielen setzte sich im Finale der TUS Bothfeld I aus Hannover gegen die andere Mannschaft aus Han-nover, den TUS Bothfeld/CrossVolley, durch; Platz 3 belegte "Altes Lager" aus Brandenburg. Alle teilnehmenden Mann-schaften wurden mit Urkunden ausge-zeichnet, und für das siegreiche Team gab es den Wanderpokal.Eine besondere Attraktion war der Auftritt der Tanzgruppe "Kadrill" aus Westhagen in der Mittagspause. Ihr abschließender "Zigeunertanz" stieß auf so viel Begeiste-rung, dass die Spieler beinahe das sportli-che Finale vergessen hätten.Unser herzlicher Dank gilt den Spendern und allen Teilnehmern und Helfern, die zum Erfolg des Turniers beigetragen ha-ben. Und - bis zum nächsten Mal! Für den Vorstand: Helmut Kieß

Nordrhein-WestfalenGelsenkirchen

Am 16. Juni fand auf dem Sankt-Urba-nus-Kirchplatz in Gelsenkirchen-Buer ein „Tag der Integration“ statt, an dem sich mehrere Vereine Zugewanderter, die in Gelsenkirchen, Essen, Bottrop oder Glad-beck zu Hause sind, beteiligten.Die Ortsgruppe Gelsenkirchen der Lands-mannschaft wirkte ebenfalls aktiv mit, und zwar unter dem Motto "Sich zeigen, auf sich aufmerksam machen, Aufklä-rungsarbeit leisten".Zwei Wochen lang bereitete sich die Orts-gruppe auf den Integrationstag vor. Es wurden Konzepte erstellt, Infomaterial ge-sammelt und die Zuständigkeiten verteilt.

Am Vorabend der Veranstaltung wurden Piroschki, Kuchen und andere Köstlich-keiten gebacken. Unser herzlicher Dank gilt Maria Titer, Natalya Nuss, Nadzhiya Amirov, Lilia Marksteder, Valentina Zim-mermann und Maria Kobzenko für ihren Fleiß, den sie an den Tag legten.Die Aktiven der Ortsgruppe sorgten im Laufe des Tages für prächtige Stimmung und gute Unterhaltung mit den Gästen und den Nachbarständen des Festes. Das ist vor allem Elena Nuss und Viktor Dei-nis, Tamara Slovjagina, Tatjana Just und Waldemar Zinn zu verdanken, die unseren Stand betreuten und den Besuchern Teig-taschen und Tee anboten.Der Vorsitzende der Ortsgruppe, Dr. Ale-xander Morasch, präsentierte eine Doku-mentation zur Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland, Tamara Slov jagina und Waldemar Zinn verteilten Infobroschüren und „Volk auf dem Weg“ an die zahlreichen Besucher unseres In-fostandes. Die Gespräche drehten sich um Themen wie "Warum wanderten die Deutschen vor 250 Jahren nach Russland aus?", Warum kommen sie jetzt zurück?" oder "Wie sieht die Brückenfunktion der Deutschen aus Russland in den Beziehun-gen zwischen Deutschland und Russland aus?".Wir danken allen Landsleuten, die an die-sem Tag dabei waren. Ein herzlicher Dank geht auch an die Versandstelle der Bun-desgeschäftsstelle in Stuttgart für die un-bürokratische und rasche Versorgung mit Infomaterial. Der Vorstand

Heinsberg

Nach der Sommerpause stehen Ihnen un-sere Gruppenangebote wieder zur Verfü-gung, und wir laden die alten Teilnehmer und auch neue Interessenten herzlich dazu ein.

Ortsgruppe WolfsburgLiebe Landsleute,die Ortsgruppe Wolfsburg feiert am 3. November ihren

55. Gründungstag.Bei den Vorbereitungen zu diesem Ju-biläum bitten wir um Unterstützung. Sie können uns zum Beispiel Berich-te, Fotos oder Zeitungsausschnitte zu-kommen lassen, die etwas über die Ge-schichte unserer Ortsgruppe aussagen.Ansprechpartner:• Ludmilla Neuwirth, Tel.:05361-

307994;• Lydia und Helmut Kieß, Tel.: 05362-

61306;• Alexander Rudi, Tel.: 05361-76002;• Irene Pfeifer, Tel.: 05361-864826.Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns schon im Voraus. Der Vorstand

Am Stand der Ortsgruppe Gelsenkirchen beim "Tag der Integration" in Gelsenkirchen.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

Am Mittwoch, den 22. August werden auch die Gruppenangebote für Kinder in den Räumlichkeiten des Hauses der Be-gegnung in Ratheim, Königsberger Str. 34, fortgesetzt: mittwochs Bastel- und Tanzgruppen und donnerstags Nachhil-fegruppen in Mathe und Englisch (unter-stützt durch die Stiftung "Mitarbeit").Am Freitag, den 24. August wird der Sprachkurs „Identität und Integration PLUS“ (gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) in den Räumlichkeiten des Interkulturellen Zent-rums in der Martin-Luther-Str. 1 in 41836 Hückelhoven fortgesetzt.Die Ortsgruppe Heinsberg lädt alle Lands-leute herzlich ein zum Sommerfest am 25. August um 12 Uhr am Jugendzeltplatz „Birgelener Wald“ in Wassenberg, Schau-fenberg 20.Im Programm: Hüpfburg und Spielmobil, Schminken für Kinder, Spiele und Wett-bewerbe für die ganze Familie, Dokumen-tation zur Geschichte der Deutschen aus Russland sowie eine Infoveranstaltung zum Thema „Was macht die Landsmann-schaft“. Für Ihr leibliches Wohl wird bes-tens gesorgt (Schaschlik, Getränke u.a.).Kommt hin, macht mit! Nähere Informa-tion bei Alexander Böttcher, Tel.: 02433-442137, und Dimitri Singer, Tel.: 0177-4394211.Mehr Information über unsere Angebote und weitere Termine unter http://www.lmdr.de/heinsberg Der Vorstand

Rheinland-PfalzKoblenzLiebe Landsleute, die Kreisgruppe Kob-lenz lädt Sie herzlich ein zu ihren Treffen montags ab 16 Uhr in Koblenz-Lützel, Mayener Str. 6.Beschäftigen Sie sich auch mit diesen Fragen:• Wie können wir uns selbst helfen?• Was kann jeder von uns dafür tun?• Wo kann man Informationen dafür er-

halten?Wenn ja, dann kommen Sie doch zu die-sen Treffen.Wir bieten an:• Behandlung von Fragen und Proble-

men aller Art, die Sie beschäftigen.• Allgemeine Lebens- und Sozialbera-

tung - individuelle Gespräche nach Ver-einbarung.

• Freizeitgestaltung: - Bekanntschaft mit der Stadt Koblenz (Stadtführung); - Schwimmen im Freizeitbad; - festliche Treffen am Abend; - gemeinsame Rei-sen (Umgebung, Deutschland, Europa).

• Ihre Initiativen: - Besprechen Ihrer In-itiativen und Ideen in angenehmer und verständnisvoller Atmosphäre. - Was würden Sie gerne in Ihrer freien Zeit tun?

Kontakt: - Dr. Viktor Sieben, Tel.: 0261-9424891; - Aleftina Zisch, Tel.: 0261-9603359; - Dipl.-Sozialpädagogin Lilia Peterson, Tel.: 0261-45858. Der Vorstand

Sachsen-AnhaltHettstedt

Am 23. Juni feierte die Ortsgruppe Hett-stedt in der Gaststätte "Weidensol" in Hettstedt bei herrlichem Sonnenschein ihr erstes Sommerfest. Elena Klaan eröffnete die Veranstaltung, die unter dem Motto "Sport und Spiel" stand.Nachdem Christine Kosiol als stellvertre-tende Bürgermeisterin von Hettstedt die bes ten Wünsche der Stadt übermittelt und Geschenke überreicht hatte, brachte die Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Landsmannschaft, Olga Ebert, mit ihren Worten das zum Ausdruck, was sich alle wünschten - ein schönes gemein-sames Fest!Bei Heimatklängen des russischen Chores erinnerten sich viele Besucher wieder an ihre alte Heimat. Die Mitglieder der Orts-gruppe sorgten mit zahlreichen Spezialitä-ten der russischen Küche für das leibliche Wohl der Besucher. Auch für die kleinen Gäste war mit einem Spielmobil einiges geboten. Unter anderem konnten sie sich schminken lassen oder sich auf der Hüpf-burg austoben. Vielen Dank an dieser Stelle an das Spielmobil aus der Luther-stadt Eisleben.Bei der Veranstaltung wurde ein weiteres Mal vor Augen geführt, wie gut die Deut-schen aus Russland sich in Hettstedt in-tegriert haben. Die künstlerischen Darbie-tungen wurden gekonnt gemeinsam mit einheimischen Vereinen vorgetragen.Ein weiterer Dank geht an unsere Spon-soren und die vielen Helfer, ohne deren Unterstützung das gelungene Fest nicht möglich gewesen wäre. Andreas Kleinke

SachsenDresden

„Miteinander - Füreinander“. Diesen Anspruch schrieben sich die Gründer des Landesverbandes der Vertriebenen

und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen/Schlesische Lausitz (LVS) vor fast einem Jahr auf ihre Fahnen. Seither sind dem LVS 14 Verbände mit etwa 4.500 Mitglie-dern beigetreten.Als Landesvorsitzender wurde im Sep-tember 2011 der 50-jährige Frank Hirche aus Hoyerswerda von den Delegierten ge-wählt. Der CDU-Landtagsabgeordnete ist gleichzeitig Vertriebenenpolitischer Spre-cher der CDU-Fraktion im sächsischen Landtag. Den stellvertretenden Vorsitz übernahmen Alexander Schulz aus Chem-nitz und der Plauener Jörg Schenderlein.„Unsere Arbeit richtet sich darauf, neue Signale setzen. Wir setzen auf eine aktive Zusammenarbeit. Dazu gehört vor allem die regelmäßige Information über unsere Tätigkeit und unsere Ziele“, erklärt Hir-che.Adolf Braun, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland von 2000 bis 2003 und Beisit-zer des Landesverbandes, ist seit dem 22. Februar Referent und Integrationsbeauf-tragter für Vereine, Verbände, Gewerk-schaften und gesellschaftliche Gruppen sowie Kirchen des Freistaates Sachsen. Auch nanziell wird die Arbeit des LVS vom Freistaat gefördert.Wo gearbeitet wird, soll auch gefeiert werden. Auf Initiative von Florian Braun wurde zum Tag des Kindes am 1. Juni in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russi-schen Zentrum Sachsen, der Ortsgruppe Leipzig der Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland und der Wohnungs-baugenossenschaft „Kontakt“ ein gro-ßes Fest in der Begegnungsstätte „Klub Gshelka“ organisiert.Anfang Juli lud der LVS zu seinem ersten Sommerfest nach Reichenbach/OL ein. 650 Vertriebene und Spätaussiedler aus ganz Sachsen feierten gemeinsam mit der Bevölkerung des Görlitzer Landkreises. Staatsminister Markus Ulbig, MdB Mi-chael Kretschmer und MdB Klaus Bräh-mig gehörten neben Vertretern der Kom-munalpolitik zu den Ehrengästen.Der LVS setzt erfolgreich seine Arbeit fort und freut sich auf die rege Teilnahme an dem von ihm organisierten zentralen säch-sischen Tag der Heimat am 15. September 2012 in der Chemnitzer Messe.

Mario Morgner

Weitere Informationen:Landesverband

der Vertriebenenund Spätaussiedler

im Freistaat Sachsen/Schlesische Lausitz e.V.,

Landesvorstand Frank Hirche,Lingnerallee 3,

PSF 127, Zimmer 3010,01069 Dresden

39 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

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GLÜCKWÜNSCHE

40 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Wir gratulieren unserer Mutter und OmaAlwina Kleingeb. Anton?geb. am 5.9.1937, herz-lich zum 75. Geburts-tag.75 Jahre sind dir ge-schenkt,/ von Gott wur-dest du dabei gelenkt./

Wir sagen dir Dank für diese Zeit/ und wün-schen weiterhin Gesundheit, Glück, Zufrie-denheit.Mit Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder und Enkelkinder.

Zum 80. Geburtstag am 25.8.2012 gratulie-ren wir meinem lieben Mann, unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa und UropaWendelin Bleilegeb. in Kandel, Odes-sa. Wir wünschen von ganzem Herzen Ge-

sundheit, Glück und Gottes Segen und viele glückliche Jahre im Kreise der Familie.Deine Ehefrau Magdalena, deine Kinder Katharina, Rosa und Eugen mit Familien.

Zum 80. Geburtstag am 14.9.2012 gratulieren wir von ganzem HerzenKlementina HuberFür jeden Tag ein biss-chen Glück,/ von allem Schönen ein kleines Stück,/ dazu Gesundheit und Sonnenschein,/ so soll dein ganzes Leben sein.

Mit Liebe und Dankbarkeit: dein Ehemann, Kinder mit Familien, Enkel und Urenkel.

Zum 85. Geburtstag am 1. August gratulieren wir von ganzem Her-zen meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma und UromaSelma Oswaldgeb. HerzogDeine Lebensuhr soll

noch lange ticken/ und mit frohen Stunden dich beglücken./ Oft soll sie für dich noch schlagen,/ an vielen und an schönen Tagen.Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.Dieser Gruß, der soll dir sagen,/ dass wir froh sind, dich zu haben./ Denk immer da-ran, vergiss es nicht:/ Wir lieben und wir brauchen dich.Von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit und noch viele glückliche Jahre mit uns.In Liebe und Dankbarkeit: dein Ehemann Johann, deine Kinder mit Familien.

Zur goldenen Hochzeit am 5.8. gratulieren wir herzlich unseren Eltern und Großeltern

Klara (geb. Herzog) und Hubert LeichtGrüne Hochzeit feiern viele,/ silberne gibt's auch im Lande,/ doch zum 50-jährigen Zie-le/ sind die wenigsten im Stande.Was ihr beiden nun vollendet,/ liebes gold'nes Jubelpaar,/ habt ihr selber euch gespendet/ als ein Lebenshonorar.Gab's auch manche schwere Stunden,/ blies der Wind um euer Haus,/ dennoch bliebt ihr fest im Bunde,/ jedenfalls sieht es so aus.Habt noch viele schöne Stunden,/ auch noch manchen Höhenfl ug,/ bleibt so lange noch verbunden,/ bis Gott sagt: "Jetzt ist's ge-nug."In Liebe und Dankbarkeit: Kinder und En-kelkinder.

Eugenia Kriegergeb. Krohmergeb. 18.7.1932 in Grün-tal, Georgien.Nicht die Jahre in dei-nem Leben zählen, son-dern das erfüllte Leben in deinen Jahren. Du bist immer für uns da, und dafür danken wir dir herzlich.

Zum 80. Geburtstag wünschen wir dir beste Gesundheit, Lebensfreude, viel Glück und Gottes Segen.Mit Liebe: deine Schwester, Kinder, Schwie-gerkinder und Enkel.

Zum 60. Geburtstag am 9.8.2012 gratulieren wir ganz herzlich unserer lieben TochterIda ZerrDie 60 hast du nun er-reicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Und heute wollen wir dir sa-gen,/ es ist schön, dass wir dich haben./ Wir

wünschen dir ein lange Leben,/ Gesundheit, Glück und Gottes Segen.Eltern, Geschwister Rosa, Katharina und Franz, Nichten und Neffen. 5

Am 17. August 2012 feiert unser lieber Papa und OpaFranz Wittmannaus Freiburg, geb. 1922 in Liebental, seinen 90. Ge-burtstag.Lieber Papa,lieber Opa,wir wünschen dir von Herzen alles

Liebe und Gute und weiterhin viel Vergnü-gen und Spaß im Leben. Vor allem viel Ge-sundheit und Energie, damit wir noch ganz lange gemeinsam musizieren können und du mit deinem wundervollen Geigenspiel den Menschen viel Freude bereitest.Mit Liebe, Respekt und Dankbarkeit: deine große Familie Wittmann mit allen Verwand-ten.

Maria Walthgeb. am 20. Juli 1922 in Glückstal, Odessa.Geboren Gaub, ab 20 Walth,/ jetzt ist Maria 90 alt./ Viel Kummer und Leid musstest du ertragen,/ hast dich aber immer tapfer ge-schlagen!

Der Herrgott hat dich stets geleitet,/ dich auf deinem Weg begleitet./ So denk auch an die Zeit zurück,/ voll Heiterkeit und Lebens-glück.Wir wünschen dir von ganzem Herzen/ viel Glück, Gesundheit, keine Schmerzen!/ Kin-der und Enkel haben dich lieb/ und danken Gott, dass es dich gibt!

Gustav und Lydia (geb. Deibert) Krenzleraus Waldbröl feierten am 18.7.2012 ihre goldene Hochzeit.Wir gratulieren ihnen herzlich und wün-schen ihnen noch viele glückliche und ge-sunde Jahre.Wir sind so froh, dass wir euch haben,/ und möchten euch dafür "Danke" sagen.Schwester Klementine Röhrich, Helene Frank mit Familie, Peter Röhrich mit Fami-lie.

Page 41: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

GLÜCKWÜNSCHE

41 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Zum 90. Geburtstag:Leopold Kinzel

Es ist nicht selbst-verständlich, 90

Jahre alt zu werden. 90 Jahre sind ein his-torischer Abschnitt, ein ehrenvolles Le-bensalter.

Geboren am 19. Au-gust 1922, kann Leo-

pold Kinzel (Bild) in diesem Jahr dieses Jubiläum feiern. Es gab Tiefen und Höhen in seinem Leben. Viel hat er erlebt und viel hat er geleistet.Man kann das Alter nicht vermeiden, aber man kann es, so wie Leopold Kinzel, mit Willen und Lebensmut "verschieben". Trotz seines Alters ist er auch heute noch bereit, seinen Landsleute zu helfen. Und er gibt, von Natur aus sehr musikalisch, den Menschen mit seiner Musikgruppe viel Wärme und Freude und unterhält sein Publikum mit otter Volksmusik. Seit elf Jahren lebt Leopold Kinzel in Schwein-furt (Bayern) und tritt mit seinem Ensem-ble in Seniorenheimen, in verschiedenen Gemeinden und bei Veranstaltungen der Ortsgruppe Schweinfurt der Landsmann-schaft auf.Mit fünf Jahren ng Leopold Kinzel an, Balalaika zu spielen, einige Jahre später lernte er dann Mandoline. Bald beherrsch-te er das Instrument so gut, dass sich sein Talent im ganzen Dorf herumsprach. Fast alle Feste und Hochzeiten begleitete er mit seiner Musik.Doch dann zogen dunkle Wolken über seinem Leben auf. 1940 wurde er in die Sowjetarmee zur Ausbildung in der Of- ziersschule einberufen. Als Deutscher wurde er im September 1941 aus der Of -ziersschule entlassen und in sein Heimat-dorf zurückgeschickt. Aber er fand es leer und verlassen vor, und von nun an musste er den qualvollen Weg aller Deutschen in der damaligen Sowjetunion antreten.Im Januar 1942 wurde er in die so ge-nannte Trudarmee einberufen, wo die schwersten Zeiten seines Lebens auf ihn warteten.

Nachdem er diese Tragödie überstanden hatte, kam es 1953 in Nordkasachstan zu einer glücklichen Begegnung mit ei-nem Schuldirektor, der ihm eine Stelle als Deutsch- und Mathematiklehrer gab.Von 1954 bis 1960 absolvierte er ein Fern-studium an einer Pädagogischen Hoch-schule in Kasachstan und erwarb die Qua-li kation eines Mathematiklehrers der Mittelschule.Nach elf Jahren als Lehrer wurde er zum Schuldirektor befördert. Als solcher ar-beitete er 18 Jahre bis zu seiner Pensio-nierung. Daneben fand er Zeit für seine geliebte Musik und organisierte ein Schul-orchester. Und auch als Rentner arbeitete er noch zwölf Jahre bis zu seiner Ausreise nach Deutschland als Lehrer.Leopold Kinzel war Delegierter aller drei Kongresse der Deutschen in der Sowjet-union in Moskau und kämpfte engagiert für die Wiederherstellung der Wolgarepu-blik.Da er seinen Ruhestand im Land seiner Vorfahren verbringen wollte, zog er 1994 mit seiner Frau nach Stendal (Sachsen-Anhalt).Viele seiner ehemaligen Schüler leben und arbeiten jetzt in Deutschland. Die Kenntnisse und Erfahrungen, die ihnen Leopold Kinzel vermittelte, gaben ihnen eine sichere Grundlage für die Integration hier in Deutschland. Sie sind ihrem Lehrer und Betreuer von damals sehr dankbar.Nach seinem Umzug nach Schweinfurt organisierte er mit Hilfe des Vorsitzenden der dortigen Ortsgruppe, Ewald Oster, eine Musikgruppe.Für sein Engagement für die Integration der Deutschen aus Russland wurde Leo-pold Kinzel mit der silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft ausgezeichnet.Mit großem Respekt und voller Stolz gratuliert der Vorstand der Ortsgruppe Schweinfurt dem Jubilar zu seinem 90. Geburtstag. Wir wünschen ihm von gan-zem Herzen Gesundheit und Wohlerge-hen. Gottlieb Eirich, Schweinfurt

Zum 80. Geburtstag am 20.8.2012 gratulieren wirAmalia Niebelgeb. DiedeLiebe Mama!Heut' früh bist du er-wacht/ und hast die 80 voll gemacht.Bleib, wie du bist, zu je-

der Stund',/ vor allem aber bleib gesund.Drum wollen wir dir heute sagen,/ wie schön es ist, dass wir dich haben.Wir haben dich von Herzen lieb/ und danken Gott, dass es dich gibt.Alles Gute wünschen dir deine Kinder und Enkelkinder.

FürIda ZiegenhagelLiebe Mutter,Schwiegermutter,Oma und Uroma,wir gratulieren dir zum 95. Geburtstag und wünschen dir Glück und gute Gesundheit,Deine Söhne, Schwie-gertöchter, Enkel und

Urenkel.

Zum 85, Geburtstag am 26.9.2012 gratulieren wirGeorg Geistgeb. im Dorf Glückstal, Moldau.Die 85 hast du erreicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Wir wün-schen dir zu aller Zeit/

Gesundheit, Glück, Zufriedenheit.In Liebe: deine Ehefrau Magdalena und alle deine Kinder mit Familien und Enkel und Urenkel, deine Schwester Katharina.

Zum 88. Geburtstag am 12.8.2012 gratulie-ren wir ganz herzlich unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und OmaLudmila Mastelgeb. Rombsgeb. in Neu-Petersburg, Ukraine. Wir wünschen Gottes Segen, beste Ge-

sundheit und noch viele Jahre im Kreis der Familie.Für deine Mühe in all den Tagen/ möchten wir dir "Danke" sagen!/ Es ist schön, dass wir dich haben!Wir haben dich lieb.Deine Kinder: Stephan, Ida, Marianne und Michael mit Familien.

Alexander Muth, 87 Jahre, geb. an der Wolga, seit 1989 in Deutschland und seit 1990 Mitglied der Landsmannschaft, hat in dieser Zeit vier Bücher verfasst, die man bei ihm unter der Telefonnummer 05234-690932, bestellen kann:- Erinnerungen eines Zeitzeugen von Deportation, Trudarmee und Kommandantur-aufsicht.- Die Auswanderungsgeschichte deutscher Bürger aus Deutschland nach Russland und zurück nach Deutschland mit Integration.- Die Geschichte des Dorfes Wiesenmüller (Lugowskoje), deutsche und russische Ausgabe.

Page 42: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

ZUM GEDENKEN

42 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

PAULINEHEILMANNgeb. Steffen geb. 13.6.1934 inWernersdorf/Ukraine gest. 27.6.2012 inHettstadt/Würzburg

Immer, wenn wir von dir erzählen,fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.Unsere Herzen halten dich gefangen,so, als wärst du nie gegangen.Es ist schwer, einen geliebten Men-schen zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freund-schaft und Achtung ihm entgegenge-bracht wurden.Danke allen, die sich mit uns verbun-den fühlten und ihre Anteilnahme in so vielfältiger Weise zum Ausdruck brachten, sowie allen, die unsere liebe Mutter auf ihrem letzten Weg beglei-teten.In Liebe und Dankbarkeit: deine Kin-der mit Enkeln und Urenkeln sowie alle Angehörigen.

"Wie der Hirsch schreit nach frischem Was-ser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir." Ps. 42,1Durchströmt von der Liebe Gottes,eingehüllt durch die Kraft der Natur,habe ich Sonne in meinem Herzen,lass kommen, was mag.

LILIJAPETERSONgeb. 13.1.1965gest. 8.6.2012Eltern, Brüder, Tochter, Sohn und Lebensgefähr te , Jakob Fischer und alle, die sich mit dir verbunden fühlen.

Wir werden sich sehr vermissen!

PIA KRAFTgeb. Schenfeld

geb. 28.2.1919 inSteinfeldgest. 24.6.2012 inBiberach Ein gutes Herzhat aufgehörtzu schlagen.

Sie wollt' so gern noch bei uns sein.Gott hilft uns, diesen Schmerz zu tragen, doch ohne sie wird alles anders sein.In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er: deine Söhne Viktor, Artur und Fer-dinand mit Familien.Wir danken allen für die herzliche An-teilnahme.

Am 21.1.2012 verstarb für uns alle völ-lig überraschend unsere liebe Mutter,

Oma und Uroma

DOROTHEAWEIMERgeb. Konradgeb. 20.8.1933gest. 21.1.2012 inAugsburgEine Mutternoch zu haben,

ist die größte Seligkeit.Eine Mutter zu begraben,ist das schwerste Herzeleid.Ganz still und ohne ein Wortgingst du aus deinem Leben fort.Du bist erlöst von allen Schmerzen,der Abschied fällt uns allen schwer.Du bleibst bei uns, in unseren Herzen,wir lieben dich und trauern sehr.Nun ruhe sanft in Frieden,hab tausend Dank für deine Müh‘.Wenn du auch bist von uns geschieden,in unseren Herzen stirbst du nie.In tiefer Trauer, Liebe und Dankbar-keit: Ehemann, Kinder, Enkel und Ur-enkel.

„Die Liebe hört niemals auf.“ (1 Korinther 13,8)Wir haben unser Allerliebstes verlo-ren. Tief bewegt und unendlich traurig haben wir Abschied genommen von unserer geliebten Mutter, Oma und Uroma

ALINE BIEDLINGMEIERgeb. Schmidt

geb. 18.9.1922 inKatharinenfeld/Georgiengest. 19.6.2012 inNeustadtan der Weinstraße

Unser Schmerz war groß, doch wir wussten: Wenn die Kraft zu Ende geht,

ist Erlösung Gnade. Was bleibt, sind unsere Liebe, Sehnsucht, Erinnerun-gen und Dankbarkeit für die wunder-baren gemeinsamen Jahre mit dir, lie-be Mama, für deine Liebe, deine Güte, deine Herzlichkeit. Wir werden dich immer in unseren Herzen tragen.Wir danken allen Verwandten und Freunden für die herzliche Anteilnah-me, die uns entgegengebracht wurde. Es war ein großer Trost zu wissen, dass wir in diesen schweren Stunden nicht alleine waren.Nina Fedosenko im Namen aller Kin-der, Enkel und Urenkel.

Es ist sehr schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren.

KATHARINAHAAGgeb. Engelhardt

geb. 12.5.1952 inUvagest. 6.7.2012 inNiederstettenDu hast gesorgt,du hast geschafft,

bis dir die Krankheit nahm die Kraft.Du bist erlöst von allen Schmerzen,der Abschied ist für uns sehr schwer.Du bleibst bei uns, in unseren Herzen,wir lieben dich und trauern sehr.In Liebe und Dankbarkeit: dein Mann, deine Kinder Helene, Michael und Karl mit Familien, Enkel Thomas und Anne-Marie, deine Geschwister Ma-ria, Johannes, Anna und Josef mit Fa-milien.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche Anteilnahme.

Unerwartet und heimtückisch hat die Krankheit un-sere liebe Mutter und Oma aus dem Leben gerissen.

IDA SCHÖPPgeb. Frank geb. 16.8.1935gest. 5.7.2012

Am 10.7.2012 nahmen wir Abschied. Wir trauern in Liebe und Dankbarkeit: Sohn Wilhelm mit Nelli, Tochter Erika mit Peter, Enkel Olga und Anna.

Stuttgart

Wir trauern um Mitglieder, die uns verlassen haben.Am 15.6.2012 verstarb in Fellbach KLARA KIENZLE im Alter von 92 Jahren und am 21.6.2012 ANNA STRAUB.Klara Kienzle war über 45 Jahre und Anna Straub über 30 Jahre Mitglied der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart. Sie haben uns bei der Arbeit begleitet und diese Arbeit durch Spenden unter-stützt. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren und sie nicht ver-gessen.Ludmilla Holzwarth, Vorsitzende der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart.

Page 43: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

ZUM GEDENKEN

43 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Zum 15-Jahres-GedächtnisJOHANNESMERKER

geb. 22.3.1923 inKöppental/Wolgagebietgest. 14.9.1997 inSchwetzingenDu hast gesorgt,du hast geschafft,

bis dir die Krankheit nahm die Kraft.Wie schmerzlich war's, vor dir zu stehenund deinem Leiden hilfl os zuzusehen.Wo du jetzt bist, da gibt es keine Schmerzen.Dort ist Freude, dort ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In Trauer: Ehefrau Klara, deine Töch-ter, Schwiegersöhne, neun Enkel, neun Urenkel, Verwandte und Freunde.

KATHARINE ZIEGLER

geb. 10.7.1923 inNeu-Schampole/Odessagest. 9.6.2012 inVellmar/KasselAch, unsere Mutterund Omalebt nicht mehr,der Platz in unseremKreis ist leer.

Zerrissen ist das schöne Band, sie reicht uns nicht mehr ihre Hand.Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden,hab tausend Dank für deine Müh'.Wenn du auch bist von uns geschieden,in unseren Herzen stirbst du nie.In tiefer Trauer: Tochter Ella, Enkelin Olga mit Alex, Urenkel Katrin, Leon und Stefanie, Bruder Johannes mit Fa-milie, Schwester Rosalia mit Familie, Schwägerin Olga mit Kindern. Wir bedanken uns bei allen Verwand-ten, Freunden und Bekannten für die herzliche Anteilnahme.

Zum Gedenken anFRIEDASCHÄFERgeb. Wolfergeb. 24.2.1922 inGüldendorf/Odessagest. 12.6.2012 inFürthAlles hat seine Zeit.Es gibt eine Zeitder Freude,

eine Zeit der Stille, eine Zeit der Trauerund eine Zeit der dankbaren Erinnerungen.In stiller Trauer: dein Sohn Georg mit Frau Nelly, deine Enkel Beate, Bianka und Bernd mit Familie.

Zum 10-Jahres-GedächtnisKATHARINAGOTTSCHALKgeb. Steiger

geb. 22.3.1914 inHelenental/Odessagest. 31.8.2002 inKatzenfurt/WetzlarAls Gott sah,dass der Weg zu lang

und das Atmen zu schwer wurden,legte er seinen Arm um dich und sagte: „Komm heim, damit du bist, wo ich bin.“Wo du jetzt bist, dort ist Friede, dort ist Licht.Du bleibst in unseren Herzen,wir vergessen dich nicht.In Liebe und Dankbarkeit: Tochter Rosa und Eduard Zeeb, Tochter Irma Barthel sowie Enkel, Urenkel und Ur-urenkel.

MARIAAGATHERIEDERgeb. Schmidtgeb. 15.3.1919 inMannheim/Odessagest. 3.5.2012 inin KaisersbachWas du im Lebenhast gegeben,

dafür ist jeder Dank zu klein.Du hast gesorgt für deine Lieben,von früh bis spät, tagaus, tagein.Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden,hab tausend Dank für deine Müh'.Wenn du auch bist von uns geschieden,in unseren Herzen stirbst du nie.In Liebe und stiller Trauer: deine Kin-der, Enkel, Urenkel und Ururenkel.Wir danken allen für die herzliche An-teilnahme an unserer Trauer.

ANGELINAHOFFARTgeb. Litzinger

geb. 3.7.1925 inBaden bei Odessagest. 4.7.2012 inWiesbadenSie war einer der immer weniger

werdenden Zeitzeugen, die als Deut-sche in der UdSSR unmenschliches Leid erdulden mussten.Wie schmerzvoll war's, vor deinem Bett zu stehenund hilfl os all dein Leiden anzusehen.Nun bist du erlöst von allen deinem Schmerzenund bleibst in Liebe tief in unseren Herzen.In unvergesslicher Liebe: deine Kin-der, Enkel und Urenkel und dein Ehe-mann.

Zum 65-Jahres-GedächtnisMARTHARITSCHER-LEIKAM

geb. 3.6.1926 inMarxstadt/Wolgagest. 5.9.1947 inTscheljabinsk/Station Tjubuk/Uralgebiet

Du ruhst so weit von mir entfernt,du starbst uns viel zu früh.Ganz still und ohne ein Wort,gingst du aus diesem Leben fort.Wie unaussprechlich groß der Schmerz,und du warst erst 21 Jahr'.Dein Platz ist leer, groß ist der Schmerzund voller Tränen mein Herz.In tiefer Trauer: deine Schwester Kla-ra Merker (geb. Ritscher-Leikam) mit allen ihren Kindern, neun Enkeln und neun Urenkeln.

Zur Erinnerungan Nelli Leis

Die Mitglieder der Ortsgruppe Salzgit-ter gedenken ihrer ehemaligen Vorsit-zendenNELLI LAISdie am 27.5.2009 mit nur 46 Jahren aus dem Leben ge-gangen ist.

Für viele von uns war und bleibt Nelli Lais ein Beispiel fürs Leben. Das uner-müdliche Engagement der vierfachen Mutter hat viele motiviert, angeregt, bestärkt und zum Nachmachen be-wegt.Gleichgültig zuzusehen, wie viele neu angekommene Spätaussiedlerfamilien ohne Hilfestellung und Betreuung ih-ren Alltag nicht in den Griff bekamen, war nicht ihre Art. Nelli Lais half al-len, die sie um Hilfe baten.Ihre ehrenamtliche Tätigkeit brachte sie in die Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland. 2008 wurde sie zur Vorsitzenden der Ortsgruppe in Salzgitter gewählt. In der kurzen Zeit bis zu ihrem Tod, nicht mal ein Jahr, stellte sie so viel auf die Beine, wie es andere Vereine vielleicht in drei Jahren nicht schaffen.Für die Ortsgruppe begann durch ihr Engagement ein neuer Abschnitt, er-füllt mit vielen Initiativen und Pro-jekten, die der Landsmannschaft in kürzester Zeit einen guten Ruf ein-brachten. In Nellis Sinn bemühen wir uns, die Vereinsarbeit weiterzuführen.Der Vorstand.

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ZUM GEDENKEN

44 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Oh, ruhet sanft und schlaft in Frieden,habt vielen Dank für eure Müh'.Wenn ihr auch seid von uns gegangen, vergessen werden wir euch nie.Innerhalb eines halben Jahres mussten wir unsere Eltern zu Grabe tragen.

ALEXANDER MICHELgeb. Kusnezow

geb. 15.3.1924 im Gebiet Kostromagest. 29.11.2011 in Baindt/Ravensburg

NELLY MICHELgeb. 2.3.1929 in Ebenfeld/Nikolajewgest. 19.6.2012 in Baindt/Ravensburg In tiefer Trauer: Valentina, Antonina, Juri und Artur mit Familien.

Ganz still und ohne ein Wortgingst du aus diesem Leben fort.Du bist erlöst von allen Schmerzenund bleibst bei uns, in unseren Herzen.Gekämpft, gehofft und doch verloren.Nun ruhe sanft, du gutes Herz.Dich leiden sehen und nicht helfen können,war unser allergrößter Schmerz.In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er nahmen wir Abschied von unserer

Mutter, Oma und UromaANASTASIASTANEWITSCHgeb. Usselmann

geb. 23.6.1928 inSchönfeld/Odessagest. 24.6.2012 inWeingartenIn stiller Trauer:

Sohn Josef und Töchter Katharina, Maria und Zita mit Familien. Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche und zahlreiche Anteilnahme.

Nachruf auf Linda Wolf Im Alter von 63 Jahren schiedLINDA WOLFunsere langjährige und geschätzte Mitstrei-terin, infolge einer schweren Krankheit aus dem Leben. Ein gutes Herz ist stehen geblieben...

Linda Wolf war fürsorglich und liebevoll wie eine gute Mutter. Sie war ehrlich und vertrauenswürdig wie eine gute Schwes-ter. Lehrerin von Beruf, war sie wissbe-gierig und interessiert wie eine gute Schü-lerin. Sie war mündig und couragiert wie eine gute Bürgerin. Sie war p ichtbewusst und loyal wie eine gute Mitstreiterin. Und sie war engagiert, bescheiden, eißig und dankbar. Linda Wolf war ein guter Mensch, ein warmes Herz, eine feinfühli-ge Seele. Und so wird sie in unserer Erin-nerung bleiben.Vielen Landsleuten und Mitmenschen stand sie in ihrer ruhigen, bedächtigen und wohlwollenden Art mit Rat und Tat zur Seite. Linda Wolf verstand die Landsmannschaft als ihre zweite Fami-lie. Sie fühlte sich wohl im Kreise von engagierten Landsleuten und brachte sich selbst gern in der landsmannschaftliche Arbeit der Ortsgruppe Regensburg und der Landesgruppe Bayern ein. Für ihr ehrenamtliches Engagement spricht auch

Linda Wolf

die wohlverdiente Ehrennadel der Lands-mannschaft.Wann immer es ihr möglich war, engagier-te sich Linda Wolf ehrenamtlich in Gremi-en und mehreren Gruppen. Sie wirkte im Bezirksvorstand des BdV Oberpfalz mit, war einige Jahre Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Regensburg der Landsmann-schaft und seit 2008 im Vorstand der Lan-desgruppe Bayern der Landsmannschaft aktiv. Noch bis Dezember 2011 führte sie gewohnt gewissenhaft die Kasse der Lan-desgruppe.Zusammen mit Hildegard Raff gründete Linda Wolf den Chor „Donauklang“, der sich nach wie vor regelmäßig zu Proben und Auftritten trifft. Es gab viele schöne Momente, an die sich die Chormitglieder gerne erinnern. Erst vor wenigen Jah-ren rief Linda Wolf in Neutraubling eine Nachhilfegruppe für Grundschulkinder ins Leben und leitete diese anfangs.Im Namen aller Landsleute, die Linda Wolf kennen und schätzen gelernt hat-ten, drücken wir den Hinterbliebenen unser tief empfundenes Beileid aus und wünschen der Familie viel Kraft und Zu-sammenhalt.Viele Landsleute - in ganz Bayern und darüber hinaus - trauern mit. Sie werden Linda Wolf für immer in guter Erinnerung behalten.Vorstand der Ortsgruppe Regensburg,

Vorstand der Landesgruppe Bayern,Bundesvorstand der Landsmannschaft

der Deutschen aus Russland e.V.

Eine bewegte Biografi e ging zu EndeFritz Großmann:5. November 1924 -10. Juni 2012

Es ist nichts Sel-tenes, dass ein junger Mann

einen Lebenstraum hat und versucht, ihn zu verwirklichen. Doch leider gelingt das nicht immer, und manche Träume zer-platzen wie Seifenbla-sen.

So erging es auch Fritz Großmann, des-sen Traum nur teilweise wahr wurde, der ein ereignisreiches und oft schweres Le-ben meistern musste und trotzdem im Al-ter zufrieden war.Geboren wurde Fritz Großmann am 4. November 1924 in Grünfeld im Südkau-kasus, einem Dorf, das 1905 aus vier an-deren deutschen Orten gebildet wurde und ca. 80 km östlich von Ti is lag. Grünfeld war früh industrialisiert und landwirt-schaftlich sehr ertragreich. Bereits ab1817 siedelten schwäbische Familien auf Ein-ladung des Zaren Alexander I. nach Russ-land aus und gelangten im Sommer 1818 in das Gebiet des Südkaukasus. So auch die Vorfahren von Fritz Großmann.Die Familie Großmann lebte überwiegend vom Wein- und Obstanbau, gehörte dem örtlichen Kirchenchor und dem Blasor-chester an, p egte deutsche Sitten und Bräuche, las deutsche Bücher. Fritz wuchs als einziger Sohn mit seinen vier Schwes-tern auf. Ihn interessierte besonders die Mathematik. Sein Traum: Ein großer Wis-senschaftler werden!Dann kam der Krieg. Alles Deutsche wur-de über Nacht verboten. Fritz musste sei-nen Namen in Fjodor ändern, die russische Sprache lernen und kurz nach seinem Stu-dienbeginn im Juni 1941 – er war mittler-weile Lehrer für Mathematik und Physik in Grünfeld – im Oktober die Universität schon wieder verlassen. Mit nur 17 Jahren wurde der Traum von einer Laufbahn in der Wissenschaft zerstört.Es folgte die Deportation nach Sibirien. Familie und Freunde aus Grünfeld wurden über das Kaspische Meer verschifft und dann in Güterwaggons durch Mittel asien in die Siedlung Werchuba in Ostkasachs-tan transportiert. Und schließlich wurden die Männer in ein Zwangsarbeitslager bei Tscheljabinsk im Südural gesteckt.Der Vater starb in der Kohlengrube in Ost-sibirien. Auch eine Schwester starb, eine

Fritz Großmann

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ZUM GEDENKEN

45 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

weitere wurde an die Wolga deportiert, die Mutter und eine Schwester mussten die Kinder versorgen, in der Kolchose ar-beiten und für ein Stück Brot betteln.Fritz Großmann arbeitete vier Jahre in einem Arbeitslager in Kopejsk, auf Bau-stellen und in Kohlengruben, bei minus 30 bis 40 Grad, ständig unter Hunger lei-dend. Viele seiner Kameraden überlebten diese Strapazen nicht. Fritz träumte einen neuen Traum: Er wollte sich noch einmal satt essen.Dann kam das Kriegsende. Fritz hatte überlebt. Das erste Stück Wurst nach vier langen, entbehrungsreichen Jahren wurde für ihn zum Wegweiser in das Leben nach dem Krieg: Valentina, das Mädchen, das ihm das Stückchen Wurst gegeben hat-te, wurde später seine Frau, die ihm vier Kinder schenkte, von denen er wiederum neun Enkel und zwölf Urenkel bekam.Die Sowjets begannen nur schrittweise, die Bedingungen für die Deutschen des Landes zu verbessern. So stand die Fa-milie Großmann, die nun ihren Wohnsitz im Verbannungsort in der Kohlenstadt Kopejsk hatte, noch bis 1955 unter Kom-mandantur. Zwei- bis dreimal monatlich musste sich Fritz auf der Behörde melden, durfte die Stadt nicht verlassen.Zwei Jahrzehnte nach Verbannung, Ar-beitslager und Meldep icht konnte Fritz Großmann sein Ziel – die Wissenschaft – weiter verfolgen. An der TH Tscheljab-insk erwarb er sein Diplom als Bauingeni-eur mit Auszeichnung.Auch alle seine Töchter und Schwieger-söhne besuchten die Hochschule, sind anerkannte Fachleute geworden. Aber sie haben ihre deutschen Wurzeln nicht ver-gessen und p egen die deutsche Lebens-weise.1992, mit 68 Jahren, zog Fritz Großmann mit seiner Frau Valentina nach Dresden, nicht zuletzt der Weinberge und der aus-geprägten Kultur wegen, die Fritz an sei-ne Jugendjahre erinnerten. Seine Jugend wurde, wie die schwäbische Kultur im Südkaukasus, durch den Zweiten Welt-krieg vernichtet. Doch jetzt öffnete Fritz der Jugend, seinen Enkelkindern, die Tür nach Deutschland, nach Europa. Eine Enkelin, die an der TU Dresden studiert, wohnte bis zuletzt bei ihm.Fritz Großmann arbeitete viele Jahre eh-renamtlich im Vorstand der Ortsgruppe Dresden der Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland. Obwohl er stets stolz auf deutsche Tugenden wie Freiheit, Fleiß, Ordnung, Sauberkeit, Hö ichkeit und Pünktlichkeit war, blieb er ein großer Freund Russlands. Im Buch „Mein Herz blieb in Russland“, das die Grundlage für diesen Artikel bildete, schrieb Fritz Groß-mann seine bewegende Lebensgeschichte für die Nachwelt auf.

Am 10. Juni 2012 verstarb Fritz Groß-mann im Alter von 87 Jahren. Zurück blieben seine Visionen, dass Russland ein idealer Partner für Deutschland sein könn-te, dass der Frieden in der Welt bewahrt wird und es nie wieder einen Krieg gibt, der Träume platzen lässt, so wie seinen ei-genen Traum vom Wissenschaftler.PS: Die Ortsgruppe Dresden der Lands-mannschaft dankt Fritz Großmann für sein großes Engagement und seine Lei-denschaft, mit der er sich für die Ver-wirklichung der Ziele der Aussiedler und

Spätaussiedler in Dresden einsetzte. Mit ihm ging erneut ein Zeitzeuge, der die folgenschweren Auswirkungen des Zwei-ten Weltkrieges am eigenen Leib erleben musste.Tagtäglich spazierte Fritz Großmann an unserer Geschäftsstelle vorbei. Jetzt war-tet man vergeblich auf ihn. Er fehlt. Wir werden ihn in ewiger Erinnerung behal-ten.

Birgit Matthes im Namender Ortsgruppe Dresden

der Landsmannschaft

Unvergessen:

Pastorin Irmgard Stoldt28. August 1912 - 20. April 1998

Pastorin Irmgard Stoldt wäre an unserem nächsten Gedenktag, dem 28. August 2012, hundert

Jahre geworden.

Obwohl sie schon seit ihrer Kindheit in Deutschland lebte, blieb die in Odessa geborene Kolonistentochter Zeit ihres Le-bens durch und durch eine Deutsche aus Russland mit all den Eigenschaften ihrer Volksgruppe, von denen die Jahre der Dis-kriminierung, Verbannung und verfehlten Politik vieles zerstört hatten.Irmgard entstammte der Familie Holzwart, die nach der Revolution das Beste tat, was einer wohlhabenden deutschen Familie für ein paar Jahre möglich war: Sie brach-te sich 1925 im Westen in Sicherheit. Das begabte Mädchen muss gute Förderer ge-habt haben, denn sie konnte in Deutsch-land Theologie studieren und wurde Pas-torin.Nach dem Soldatentod ihres Mannes 1942 verschrieb sich die junge Witwe im Geiste der christlichen Nächstenliebe ganz ihren in der Sowjetunion verbliebenen Schwes-tern und Brüdern. Und als in den 1970er Jahren zum ersten Mal nach dem Krieg ei-nige zehntausend Deutsche aus der Sow-jetunion ausreisen durften, ergaben sich für die inzwischen zu einer Führungs-person der Kirchlichen Gemeinschaft der ev.-lutherischen Deutschen aus Russland aufgestiegenen Pastorin viele neue „Bau-stellen" in unmittelbarer Nähe ihrer neuen Heimat in Baden-Württemberg.So stellte Pastorin Stoldt sehr früh einen guten Draht zu „Volk auf dem Weg" her und wurde 1969 Vorsitzende des Hilfs-komitees der ev.-luth. Ostumsiedler. In den folgenden Jahren waren es vor allem russlanddeutsche Rüstzeiten der evangeli-schen Kirche, die sie ins Leben rief und leitete und 1975 um Freizeiten für russ-landdeutsche Jugendliche erweiterte. Gro-ßen Anklang fanden auch die von ihr mit der Landsmannschaft nach 1987 in regel-

mäßigen Abständen durchgeführten „Tage der Begegnung von Heimkehrern aus der UdSSR mit einheimischen Bürgern".Unvergessen bleibt ihr Engagement im Grenzdurchgangslager Friedland, wo dank ihrer Initiative alljährlich Kranz-niederlegungen und Gedenkfeiern für die Opfer des Terrors statt nden. In blei-bender Erinnerung sind auch ihr Einsatz für die Errichtung einer Heimatkirche in Baden-Württemberg sowie Appelle an höchste Stellen bis hin zum Bundesprä-sidialamt wegen Hilfen für Not leidende Flüchtlingsgemeinden.In der landsmannschaftlichen Arbeit galt ihre besondere Sorge der Beilage „Heimat im Glauben" unserer Zeitschrift „Volk auf dem Weg". Zahlreiche Beiträge trugen ihre Handschrift.Wenn sie jemand in ihrer Wohnung wäh-rend der Arbeit überraschte, saß die in Ehren ergraute Dame oft auf einem Ho-cker und schrieb ihre rührenden Texte auf Blätter, die sie auf ihren Knien ausgebrei-tet hatte, weil die beiden Tische und alle anderen Plätze von fertigen und halbfer-tigen Manuskripten der unermüdlichen Schreiberin belegt waren...Neben der kirchlichen und landsmann-schaftlichen P icht fand Irmgard Stoldt aber auch Zeit für Übersetzungen aus der russischen Literatur. Von ihren eigenen literarischen Schöpfungen sprach ihre Leser besonders das kanonische Gedicht zum Los der Deutschen in und aus Russ-land unter dem Titel „Wer bin ich" an, das seinerzeit oft wiederholt wurde (vgl. „Heimat und Diaspora", Seite 93, im An-gebot der Landsmannschaft auf Seite 33).Pastorin Irmgard Stoldt starb am 20. April 1998 in der Schweiz. Sie hat sich in der Geschichte unserer Volksgruppe einen Ehrenplatz als treibende Kraft in geistli-chen, humanitären und geschichtlichen Fragen verdient.

VadW

Page 46: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

KULTUR

46 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

Das Leid der Wolgadeutschen und die Leidenschaft Musik– zwei Inspirationen der Kunst von Karl Betz

Der am 19. Juli 1924 in der ASSR der Wolgadeutschen geborene Karl Betz gehört zu den immer

weniger werdenden Zeitzeugen, die als Deutsche in der Sowjetunion uner-messliches Unrecht und Leid erfahren mussten. Der inzwischen 88-Jährige, der seit 1977 in Deutschland lebt (seit drei Jahren in Königswinter bei Bonn), schaut auf ein erfülltes und ereignisrei-ches Leben zurück. Ein Leben, das sich in seiner Erinnerung aus unzähligen Geschichten zusammenwebt und wie ein Mosaikbild ein unzertrennliches Ganzes bildet.

Wie vielen Russlanddeutschen seiner Generation war auch ihm eine kontinu-ierliche Schul- und Berufsbildung durch die Deportation und Zwangsarbeit und die späteren Diskriminierungen nicht vergönnt. Doch sein Talent konnte sich durchsetzen; beru ich und künstlerisch ist Karl Betz Autodidakt. Er selbst sagt: „Das Leben war mein Lehrer.“ Das Leid der Wolgadeutschen und die Diskrimi-nierungen der eigenen Familie einerseits und seine Leidenschaft für Musik sind die zwei Säulen, auf denen seine Kunst ruht. Das sind auch die Quellen seiner geistigen und künstlerischen Inspiration, aus denen er immer wieder Ideen für neue Kreatio-nen und Plastiken schöpft.Bereits mit 17 Jahren kam er im Zuge der Deportation 1941 nach Sibirien und gleich darauf als Zwangsarbeiter in die Kohlengrube. Weiter arbeitete Betz als Holzfäller und Traktorist, fertigte Filzstie-fel an, erledigte Malerarbeiten, war Wirt-schaftsverwalter in der Schule und Lehrer für Werken und Zeichen.In Sibirien lernte er auch seine Frau Emi-lia (geb. Stoppel, geb. 1925) kennen, die ein ähnliches Schicksal wie er hatte. 1946 heirateten die beiden. Mit drei kleinen Kindern zog das Ehepaar nach Kriegsen-de von Sibirien nach Kasachstan. Hier ka-men noch zwei Söhne zur Welt. 1967 zog die Familie nach Kirgisien und ließ sich in Frunse nieder.Als handwerklich begabter Mensch kam Betz nach vielen Umwegen zu einem Be-ruf, für den er ein ausgesprochenes Talent hatte: Er restaurierte und stimmte Klavie-re. In dieser Eigenschaft bereiste er ganz Mittelasien mit dem Auftrag, Musikinstru-mente in den Musikschulen zu überholen und zu stimmen. Durch sein begnadetes Können avancierte er bald zum Chef-Kla-vierstimmer der Zentralen Musikschule Frunse und der Republikanischen Phil-

Karl Betz

Karl Betz: Zwangsarbeit.

harmonie. Auch privat wurde er in wohl-habende Häuser der örtlichen Funktionäre zum Klavierstimmen eingeladen.Der Kontakt zum Kreis namhaften Mu-siker der damaligen Zeit wie Swjatoslaw Richter, Mstislaw Rostropowitsch, Fried-rich Lips, Rosa Fayn, Boris Petruschanski und andere inspirierte Karl Betz stets zu neuen künstlerischen Kreationen. In sei-ner Freizeit beschäftigte er sich nämlich schon lange mit Porträtkunst - aus Wurzel-holz schnitzte er Köpfe bedeutender Per-sönlichkeiten. 1971 entstand seine erste

Arbeit, eine kleine Büste des usbekischen Fürsten und Astronomen Ulug Bek.Anfang 1977 bekam die Familie Betz den Aufnahmebescheid für die Aussiedlung nach Deutschland. Der Versuch, die Holz-plastiken wie auch andere persönliche Sachen mitzunehmen, scheiterte kläglich. Als „Eigentum des Sowjetvolkes“ durften sie nicht in den Westen.Karl Betz fand damals eine Lösung, in-dem er seine Skulpturen der Deutschen Botschaft in Moskau überließ, allerdings ohne Hoffnung, sie jemals wieder zu se-hen. Doch ein halbes Jahr später hatte er unerwartet das „Eigentum des Sowjet-volkes“ wieder – die Mitarbeiter der Bot-schaft sorgten dafür, dass die Kunstwerke wieder beim Besitzer landen.Seither ist der freundschaftliche Kontakt mit dem ehemaligen Mitarbeiter der Kon-sularabteilung in Moskau, Manfred Boe-ckel, der ihn auch in anderen schwierigen Situationen unterstützte, nie abgerissen.In Deutschland lebte das Ehepaar Betz mit seinen fünf Kindern in Frechen und später in Kerpen. Sein einmaliges Talent half Betz nach den Anfangsschwierigkei-ten auch in der neuen Heimat. Nicht zu-letzt, weil „auftretende Künstler auf dem Gebiet der Musik sein absolutes Gehör und seine begnadeten Hände beim Kla-vierstimmen und -überholen erkannt und dafür gesorgt hatten, dass er dementspre-chend beschäftigt und eingestellt wurde“, sagt Boeckel. Nina Paulsen Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

Page 47: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

JSDR ANZEIGEN

47 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

August von Goethe Literaturverlag, Wendelin Schlosser, "Das Leben hat einen tiefen Sinn", 138 Seiten, 12,80 Euro. www.literaturmarkt.infoWendelin Schlosser macht sich immer wieder Gedanken über Leben und Tod, über Gott und die Welt - und das ist wörtlich zu nehmen. Seine Gedichte handeln von christlichen Werten, Vertreibung und Natur; dabei setzt er sich kritisch mit dem Werteverlust in unserer modernen Zeit auseinander.

Basketballmannschaften gesucht!

Es ist beinahe schon zur Gewohnheit geworden, bei Sportfesten des JSDR Fußball- oder Volley-

ballturniere durchzuführen.

Viele Mannschaften in diesen Sportarten, in denen auch junge Deutsche aus Russland spielen, sind bundesweit aktiv und bekannt. Durch Sportfeste, die vom JSDR oder einigen Ortsgruppen durchgeführt werden, kennen sich die meisten inzwischen und sind untereinander ver-netzt.Jetzt möchten wir auch Basketballmannschaften mitein-ander vertraut machen und demnächst bei unseren Tur-nieren diese Sportart präsentieren. Erste Versuche wa-ren in diesem Jahr das Sport- und Kulturfest des JSDR NRW in Kürten und der Familien-Spiel- und Sporttag in Neuss, an denen jeweils zwei Basketballteams teilge-nommen haben.Aber es gibt bestimmt noch mehr Mannschaften in Deutschland. Wir bitten alle, die in solchen Mannschaften spielen oder sie kennen, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir wollen eine Datenbank anlegen und beim nächsten bundesweiten Sportfest vielleicht auch ein Basketball-turnier anbieten.Kontakt:

Wladimir Karanow,[email protected], Tel.: 0172-2163173,

oderAlexander Böttcher,

[email protected], Tel.: 02433-442137.

Die Landsmannschaft im Internet:Homepage: www.deutscheausrussland.de

E-Mail: [email protected]

Page 48: Volk auf dem Weg Aug-Sep 2012

48 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2012

VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten.Verleger und Herausgeber:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartTelefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.deStuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00Herstellung: PD Druck AugsburgRedaktion: Hans Kampen, Nina PaulsenAlle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Re-daktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartPostvertriebstück - E 6891 E - Entgelt bezahlt

Olympische Sommerspiele 2012 in LondonWir stellen vor: Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion

in der deutschen Nationalmannschaft

Am 27. Juli starteten in London die 30. Olympischen Sommer-spiele. Unter den Hoffnungsträ-

gern der Deutschen Nationalmannschaft befi nden sich nicht wenige Sportler aus den Nachfolgestaaten der Sow jetunion, die inzwischen in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Einige von ih-nen stellen wir Ihnen in Kurzporträts vor:

Jana Berezko-Marggrander (Bild) - rhythmische Sportgymnastin: Geboren 1995 in Toljatti, Russland, ist Mitglied des TSV Schmiden.Dimitri Colupaev - eines der aussichts-reichsten deutschen Schwimmtalente: Ge-boren 1990 in Chisinau, Moldawien, kam mit seinen Eltern als Sechsjähriger 1995 nach Deutschland (Mainz).

Anna Dogonadse (Bild) – deutsche Spitzensportlerin im Trampolinturnen: Geboren 1973 in Mzcheta, Georgien.

Erhielt 1998 die deutsche Staatsbürger-schaft. Hat in ihrer langen Karriere als Trampolinturnerin alles erreicht, was an sportlichen Erfolgen möglich ist.Denis Kaliberda – Volleyball: Gebo-ren 1990 in Poltawa, Ukraine. Spielt nach Stationen in deutschen Vereinen inzwi-schen in Italien.

Alexander Kosenkow (Bild) - der " otte" Bursche vom TV Wattenscheid 01: Geboren 1977 in Tokmak/Kirgisien. Startete schon bei den Olympischen Spie-len in Athen und Peking für Deutschland.Nick Matuhin - Schwergewichtsringer im Freistil: Geboren 1990 in Moskau. Wurde 2009 erstmals deutscher Meister bei den Aktiven und gehört mittlerweile zu den herausragenden Athleten im deut-schen Aufgebot.Irina Mikitenko - gewann zweimal den London-Marathon: Geboren 1972 in Ba-kanas, Almaty, Kasachstan. Wurde 2008 vom Deutschen Leichtathletik-Verband als Leichtathletin des Jahres ausgezeich-net.

Dimitri Peters – Judoka im Schwerge-wicht: Geboren 1984 in Gljaden, Altaire-gion (Russland). Mehrere Medaillen bei Europameisterschaften, einzeln und als Mitglied der deutschen Mannschaft.Lisa Ryshich – Stabhochsprung: Gebo-ren 1988 in Omsk, Russland. Mehrfache deutsche Meisterin und hervorragende Platzierungen bei Europa- und Weltmeis-terschaften.

Lilli Schwarzkopf (Bild) - Sieben-kampf: Geboren 1983 in Nowopokrowka, Kirgisien. Eine der erfolgreichsten deut-schen Leichtathletinnen, unter anderen EM-Dritte 2006.Oksana Tschussowitina – Spitzentur-nerin: Geboren 1975 in Buchara, Usbeki-stan. 1992 Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen für die GUS. 2008 Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking als Mitglied der deut-schen Mannschaft. In London zum sechs-ten Mal bei Olympischen Spielen!Dimitrij Owtscharow - Tischtennis: Ge-boren 1988 in Kiew, Ukraine. Mehrfach 1. und 2. Plätze bei Europa- und Weltmeis-terschaften als Mitglied des deutschen Teams.