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VOLL DER OSTEN Leben in der DDR Eine Fotoausstellung von Harald Hauswald mit Texten von Stefan Wolle

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VOLL DER OSTEN

Leben in der DDR

Eine Fotoausstellung von Harald Hauswald mit Texten von Stefan Wolle

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ABSCHIED

Ein Grenzsoldat der DDR übermalt im März 1990 ein Graffito an der Mauer. Während die Sperranlagen auf der westlichen Seite bunt bemalt sind, herrschen auf der Ostseite bis zum Schluss Ordnung und Sauberkeit.

1 Demonstranten am 4. November 1989 vor dem Palast der Republik in Ost-Berlin. Es ist die größte Massendemonstration des Herbstes 1989.

2 Nach dem Mauerfall am 9. November 1989 bleibt das symbol-trächtige Brandenburger Tor weiter geschlossen. Erst am 22. De zem-ber wird der Grenzübergang in Anwesenheit von viel Politprominenz geöffnet.

3 Der Handschlag auf dem Parteiabzeichen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) soll für die Einheit der Arbeiter-klasse stehen. Ein Demonstrant gibt dem Symbol am 4. November 1989 eine neue Bedeutung: »Tschüß«.

4 Mit dem Ende der DDR verliert der »Trabant« seinen Wert. Zuvor mussten DDR-Bürger bis zu 16 Jahre auf dessen Auslieferung warten und für das Auto viel Geld bezahlen.

5 »Ausreiseparty«, Choriner Straße, Ost-Berlin, 1986. Im letzten Jahrzehnt der DDR verabschieden sich immer mehr Menschen aus ihr.

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Es gibt in Russland den Brauch, sich vor einer Reise eine Minute gemeinsam still hinzuset­zen. Man denkt an gute und schlechte Tage und an die Ungewissheiten der Zukunft. Für einen Moment ziehen die Bilder der Erinne­rung am inneren Auge vorüber. Für die Men­schen in der DDR gab es in all den Jahren ein Übersoll an Abschiednehmen. Für jeden kam

irgendwann der Abschied vom Kinderglauben, in einer Welt des Guten und Schönen zu leben. Der Verlust der Illusion, ein besserer Sozia­lismus sei möglich, war für viele Zeitgenossen ein allzu langer Abschied. Andere verabschie­deten sich für immer von Freunden und Ver­wandten, um im Westen glücklicher zu werden. Und dann hieß es irgendwann Abschied von

dem Staat zu nehmen, den die Mehrheit nicht liebte, der aber doch irgendwie Heimat gewe­sen war. Es war der Abschied von der Scheini­dylle der heilen Welt der Diktatur. Lauter Ab­schiede so weit das Auge reicht. Die Fotos der Ausstellung sind eine Bilderchronik des Ab­schieds geworden – eines Abschieds freilich, der auch ein Aufbruch war.

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EINSAMKEIT

Das Rätsel der Sphinx: Welches Wesen geht morgens auf vier, mittags auf zwei und abends auf drei Beinen? Wer das Rätsel nicht lösen konnte, wur-de vom Ungeheuer verschlungen. Dabei ist die Antwort so einfach und so alt wie die Menschheit.

Die sozialistische Bilderwelt prägen fröhliche junge Menschen. Werden alte Leute abgebil­det, sind es meist »führende Persönlichkeiten« oder Helden vergangener Kämpfe. Die Fotos zeigen sie hochgeehrt und überglücklich, ihre Erfahrungen mit der jungen Generation zu tei­len. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Wer in der DDR alt ist, hat zwei Weltkriege, Hunger

und Not hinter sich, oft auch die Flucht aus der Heimat. Groß ist die Zahl der Frauen, die ihren im Krieg gefallenen Männern und Söh­nen nachtrauern. Gerade alleinstehende Frau­en haben es schwer. Nach einem harten Be­rufsleben erhalten sie eine erbärmliche Rente. Die Mindestrente beträgt 1979 nur 280 Mark. Trotz geringer Erhöhungen bis 1989 kann man

davon kaum leben. Altersgerechte Wohnun­gen gibt es in der DDR nicht, die Pflegediens­te sind meist schlecht und die Altersheime für viele alte Leute eine Schreckensvorstellung. Immerhin lässt der Staat die Rentner in den Westen fahren und dort auch bleiben, wenn sie es wollen. Sie haben ihre Schuldigkeit getan.

1 Eine unverputzte Brandmauer, wie es viele in Ost-Berlin gibt. Auf das winzige Fenster hat 1990 jemand »DDR« geschrieben.

2 Was bleibt nach einem langen Leben? Ein Mehrbettzimmer, ein Kreuz über dem Bett und das Fernsehprogramm. Dabei zählt das Altersheim der christlichen Stephanus-Stiftung noch zu den besseren Betreuungseinrichtungen in Ost-Berlin.

3 Ein böser Witz über Erich Honeckers Politik fragt: »Kennen Sie schon die neueste sozialpolitische Maßnahme?« Die Antwort: »Rentner dürfen von nun an bei Rot über die Kreuzung gehen.« Das Foto zeigt den Hackeschen Markt in Ost-Berlin im Jahr 1984.

4 Ost-Berlin, 1980: Für den SED-Staat verlieren Menschen, die aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind, an Bedeutung.

5 Ost-Berlin, Alexanderplatz, 1982. An trüben Tagen machen die großen Flächen die Menschen klein und einsam.

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FLUCHT

Am 1. Mai 1987 herrscht in Berlin stürmisches Wetter. Den Fahnenträgern pfeift der Wind um die Ohren. Ähnlich ergeht es der Ost-Berliner Staats- und Parteiführung, die sich gegen den Wind der Veränderung stellt, der seit 1985 aus Moskau weht.

1 Der Maler und Grafiker Matthias Holstein sitzt 1984 auf gepackten Koffern, um in den Westen auszureisen. Jeder, der geht, reißt ein Loch in den Stacheldraht und hinterlässt zugleich eine leere Stelle, die immer schwerer zu füllen ist.

2 Flucht ist immer ein Sprung ins Ungewisse. Doch während die Katze sieben Leben haben soll, verfügt der Mensch nur über ein ein-ziges. Und im freien Fall gibt es kein Zurück.

3 In der Diktatur blüht die Kunst der Andeutung. Ob der Laden-besitzer 1983 mit oder ohne Bedacht diese doppeldeutige Formulie-rung gewählt hat, sei dahingestellt.

4 Eine Momentaufnahme aus der Eberswalder Straße in Ost-Berlin, 1983. Die Flucht in den Alkohol ist in der DDR allgegenwärtig. Mit 23 Litern Schnaps pro Jahr trinkt sich der DDR-Bürger statistisch an die Weltspitze.

5 Die unüberwindliche Mauer wird zur Projektionsfläche für Flucht-gedanken und Freiheitsträume. Jenseits der Betonsperren können doch nur das Schlaraffenland und das Paradies der unerfüllten Wün-sche liegen. Das Bild zeigt die Staatsgrenze am Nordbahnhof 1985.

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Es ist das erste Konzert Wolf Biermanns in der DDR nach elf Jahren Berufsverbot. Es fin­det am 11. September 1976 in der Kirche von Prenzlau statt. Den Liedermacher treibt die Flucht von Freunden in den Westen um. Und so wird das Konzert zu einer »Predigt gegen die Republikflucht«, wie Biermann wenige Tage später im Spiegel schreibt. Biermann nennt

drei Formen des Abhauens: die Flucht aus der DDR in den Westen, die Flucht in der DDR, sei es in die private Idylle oder in eine Karriere, und die Flucht in den Tod. Er spielt damit auf den Pfarrer Oskar Brüsewitz an, der sich im Monat zuvor aus Protest gegen die Benachtei­ligung von Christen öffentlich verbrannt hat­te. Er hält ihm den Psalm 88 entgegen: »Ja,

willst du denn unter den Toten Wunder tun?« Flucht ist eben immer auch Kapitulation und für die Herrschenden die bequemste Methode, Kritiker loszuwerden. Zwei Monate nach dem Auftritt in Prenzlau wird Biermann während einer Reise in den Westen von der DDR aus­gebürgert.

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GEMEINSCHAFT

Rentner aus dem Stephanus-Stift in Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom. Sie nehmen an einer Gruppentherapie teil.

Beim Frühstück in der Meisterbude herrscht miese Stimmung. »Kalle ist schon wieder nicht zur Schicht gekommen«, knurrt der Brigadelei­ter. »Ich muss das melden, damit ihm die Fehl­stunden abgezogen werden. Damit können wir die Prämie vergessen.« Die anderen schlürfen schweigend aus dem Tetraeder Milch, den es für Arbeiter mit Silikosebelastung kostenlos gibt.

»Gestern Abend gesoffen, morgens um fünf nicht hochgekommen«, vermutet einer. Dann sagt Schorschi zu Harri: »Mach deinen Trabi scharf. Den holen wir.« Zehn Minuten später sind sie unterwegs, hieven Kalle aus dem Bett, stellen ihn unter die kalte Dusche und flößen ihm einen extra starken Kaffee ein. Nach einer Stunde steht er etwas blass an der Maschine.

Die Gemeinschaft hat funktioniert. Sie wur­de von der Obrigkeit gefordert und gefördert. Zugleich war sie ein Schutzraum gegen »die da oben«, in dem man sich vertraute und ge­genseitig half. Manch einer wird gegrinst ha­ben, als Kalles Bild später an der »Straße der Besten« hing. Aber Hauptsache, die Prämie stimmte.

1 Wolfsburg, 1992: Die Fans des 1. FC Union Berlin sind eine starke Gemeinschaft. Ihr Schlachtruf »Eisern Union« wurde nach 1990 zum Slogan vieler Ost-Berliner.

2 Ein Kinder- und Jugendorchester hat 1989 mit seinen Schalmeien auf den Stufen des Ost-Berliner Fernsehturms Aufstellung genommen. Die vorderen Reihen tragen folkloristische Kostüme, die hinteren Reihen sind uniformiert.

3 Punker werden von der Polizei gemaßregelt, von den braven Durchschnittsbürgern verächtlich behandelt und in Diskos und Kneipen oft nicht hereingelassen. Das schweißt zusammen. Das Foto stammt aus dem Jahr 1983.

4 Turniertanz im Kulturhaus Peter Edel im Ost-Berliner Stadtteil Weißensee, 1982. Zum kaum beachteten Inventar zählen die Fotos von DDR-Ministerpräsident Willi Stoph und Staats- und Parteichef Erich Honecker an der Wand.

5 Kindergarten der Zionskirchgemeinde in Berlin-Prenzlauer Berg im Jahr 1988. Der aufmerksame Betrachter entdeckt auf der Kinderzeich-nung eine Kirche. Die würde in einer staatlichen Erziehungseinrichtung wohl kaum ausgestellt werden.

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HEITERKEIT

Bärbel Bohley steht 1989 für das heitere und sanfte Gesicht der DDR- Opposition. Manche nennen sie sogar die »Mutter der Revolution«. Glücklich die Revolution, die solche Mütter hat.

Die friedliche Revolution im Herbst 1989 ist auch eine fröhliche Revolution. Ein bis an die Zähne bewaffnetes System räumt missmutig aber gewaltlos die Bühne der Geschichte. Die brutalste Grenze, wenn nicht der Welt, so doch zumindest Europas, wird friedlich überrannt. Das ist wie ein Wunder, aber auch das Ergeb­nis einer Kultur der Heiterkeit. Als sich in den

Kirchen die Opposition sammelte, herrschte nicht der Geist finsteren Aufruhrs. Selten hat die Weltgeschichte so sanfte und heitere Revo­lutionäre gesehen. Die hochgerüstete Staats­macht dagegen hatte sich selbst stets fürch­terlich ernst genommen. Doch je weniger das Volk zu lachen hatte, desto mehr blühte der politische Witz. Humor wurde die Balancier­

stange über dem Abgrund der Resignation. In seiner »Ermutigung«, die Wolf Biermann 1966 für den vom Berufsverbot betroffenen Dichter Peter Huchel schrieb, heißt es: »Du, lass dich nicht verbrauchen / Gebrauche deine Zeit / Du kannst nicht untertauchen / Du brauchst uns, und wir brauchen / Grad deine Heiterkeit.«

1 Im Lande des stürmischen Fortschritts ist irgendwie auch die Zeit stehen geblieben. Mit Smoking und Fliege, die Kaffeetasse in der Hand, die Dame mit Handkuss zu begrüßen – das gibt es Mitte der achtziger Jahre nur im Osten.

2 Auf der Faschingsfeier in einer Kneipe in der Husemannstraße geht es 1987 feuchtfröhlich zu. Die Kneipenszene wird zu einem Teil des Mythos »Prenzlauer Berg«.

3 Bansin auf Usedom, 1983. Ein paar Flaschen Bier, Musik aus dem Kofferradio, eine Tischtennisplatte als Tanzfläche und die Party kann beginnen.

4 Momentaufnahme aus der Ringbahnhalle am S-Bahnhof Frankfurter Allee im Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain im Jahr 1980.

5 NVA-Soldaten 1976 am Rande ihrer Vereidigung auf dem Altmarkt in Dresden.

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JUGEND

Ein Punkerpärchen posiert 1986 in der Käthe-Niederkirchner-Straße im Ost-Berliner Bötzowviertel für den Fotografen. Ganz blass an der Wand ein Statement: »Ich liebe dich«.

Es ist keine beliebige FDJ­Versammlung. Es geht um die »ideologischen Unklarheiten« des Studenten W. Alle sind im Blauhemd erschie­nen – auch der Delinquent. Zunächst legt der Vertreter der SED­Parteileitung los: Konter­revolution, Unterwanderung, Aufweichung … Die Worthülsen schwirren durch den Raum wie Geschosse. Von der FDJ­Gruppe wird nur

noch die Zustimmung für den Rauswurf aus der Universität erwartet. Alle sind jung – auch der Vertreter der Parteileitung und der In­formant der Stasi, dessen Bericht die Zeiten überdauern wird. Jugend ist kein Wert an sich. Alles gehört dazu: Anpassung und Rebellion, Feigheit und Mut, Karrieredenken und Frei­heitsdrang. Wäre es klug, gegen den Rauswurf

zu argumentieren? Jeder Widerspruch könn­te die Anklage um einen gefährlichen Punkt erweitern: staatsfeindliche Gruppenbildung. Also stimmen alle für die Vorlage der SED – auch der Delinquent. Er bekommt dadurch die Chance, nach einem Jahr der »Bewährung in der Produktion« wieder an die Uni zurückzu­kehren.

1 Die Hackeschen Höfe in Berlin sind heute ein Touristenmagnet. 1986 waren sie ein Labyrinth verwahrloster Hinterhöfe – und ein Platz für Skateboard- und Rollschuhfahrer.

2 Die beiden Mädchen in den Uniformen der Rot-Kreuz-Helferin-nen sind 1986 auf dem Weg zum Pressefest der SED-Zeitung Neues Deutschland im Volkspark Friedrichshain in Ost-Berlin.

3 Am Elbufer bei Radebeul 1986.

4 Rocker ziehen 1985 zu einem Konzert in Berlin-Weißensee. Mit Liebe und Sorgfalt haben sie sich ausstaffiert und geben sich alle Mühe, irgendwie bedrohlich auszusehen.

5 Aufmarsch der Kampfgruppen am 1. Mai 1986 in Ost-Berlin.

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KINDHEIT

Was braucht es mehr für eine glückliche Kindheit als einen Garten und einen Hund zum Spielen? Die Welt der Erwachsenen ist nur durch den Korkenzieher und das Feuerzeug präsent.

»Sind so kleine Hände / winz’ge Finger dran« – so beginnt das Lied »Kinder« von Bettina Wegner aus dem Jahr 1976. »Darf man nie drauf schlagen / die zerbrechen dann.« Das Lied wird so bekannt, dass die Liedermacherin oft nur mit diesem einen Song verbunden wird, zumal ihn später Joan Baez nachsingt. Das Lied ist keineswegs unpolitisch, es geht darin um weit

mehr als um Gewalt im Kinderzimmer. »Sind so schöne Münder / sprechen alles aus. / Darf man nie verbieten / kommt sonst nichts mehr raus.« Ganz sicher besteht die Erziehung in den staat­lichen Einrichtungen der DDR nicht nur aus Gehorsam und Unterordnung – doch sie sind das erklärte Ziel. Selbst liebevolle und päda­

gogisch versierte Erzieher und Lehrer können nichts daran ändern, dass die Kindergärten und Schulen Spiegelbild einer autoritären Gesell­schaft sind. »Ist so’n kleines Rückgrat / sieht man fast noch nicht. / Darf man niemals beugen / weil es sonst zerbricht. / Grade, kla­re Menschen / wär’n ein schönes Ziel. / Leute ohne Rückgrat / hab’n wir schon zu viel.«

1 Für fünfzig Pfennig kann man 1987 auf dem Weihnachtsmarkt in Ost-Berlin eine Runde im Panzerwagen drehen. Vom Staat wurde sol-ches Kriegsspielzeug gefördert, von vielen Eltern abgelehnt.

2 Kollwitzplatz, Berlin-Prenzlauer Berg, im Winter 1982.

3 Die Mauer ist gefallen und der Todesstreifen wird 1990 für eine Übergangszeit zum Abenteuerspielplatz.

4 Weihnachten 1985 irgendwo im Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Das Kind ist der Mittelpunkt der Familie. Es wächst in eine Welt voller Bücher, Kunst und Musik hinein.

5 Saurier oder Fabelwesen? Der Name »Hirschhof« weist die Spur. Die Hinterhofoase mit dem Hirsch aus Stahlschrott wird 1982 von den Anwohnern der Ecke Oderberger Straße / Kastanienallee gestaltet. Das Foto stammt von 1985.

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LÜGE

Fest an der Panke, Berlin-Pankow 1987. Wer in der DDR die Losung beim Wort nimmt und gegen die Militarisierung der Gesellschaft protes-tiert, riskiert großen Ärger.

1961 erscheint im Ost­Berliner Kinderbuch­verlag »Gelsomino im Lande der Lügner«. Autor ist der Italiener Gianni Rodari (1920 bis 1980). Seine Satire zielt auf das faschistische Italien seiner Jugend. Im Land der Lügner gilt immer das Gegenteil der Wirklichkeit: Beim Aufstehen wünschen sich die Leute »Gute Nacht« und abends zum Schlafengehen sagen

sie »Guten Morgen«. Die Katzen heißen Hun­de und sind gezwungen zu bellen. Die Hunde miauen und müssen auf dem Dachfirst balan­cieren. Bezahlen kann man nur mit Falschgeld. Echtes Geld ist streng verboten. Es ist vielleicht das beste Buch, das je – und vom Autor unbeabsichtigt – über die DDR geschrieben worden ist. Rodaris Beschreibung

einer verdrehten Welt traf so sehr ins Herz des SED­Systems, dass es die Zensoren wohl schlicht nicht wagten, die Satire auf ihr eige­nes Land zu beziehen. Denn auch in der DDR galt das Motto aus Rodaris Kinderbuch: »Im Land der Lügner gilt die Wahrheit / als böse Krankheit oder Narrheit.«

1 Im Schaufenster eines Fleisch- und Wurstwarengeschäfts in Erfurt finden sich 1983 ausschließlich Parolen. Umso grotesker wirkt der auf die Scheibe geschriebene Hinweis, dass »Gehirn« im Angebot sei.

2 Warschauer Straße, Ecke Karl-Marx-Allee, Berlin-Friedrichshain, 1984. Die DDR-Propaganda ist vor allem ein Appell zur Mehrarbeit. Weil es nur wenig zu verteilen gibt, wird die Produktivität zum Dienst am Volk und Frieden erklärt.

3 Eine Diakonisse in Schwesterntracht blickt auf die Vorbereitungen zur 1.-Mai-Demonstration 1987 auf dem Rosa-Luxemburg-Platz. Die halb verdeckte Losung auf dem Wagen lautet: »Ick loof nur noch mit Schutzhelm«.

4 Nationales Jugendfestival in Ost-Berlin 1984. Wer schenkt den Sprüchen noch Beachtung? Dabei ist Lektüre aufschlussreich: Der Jungbauer etwa verspricht »Liebe« und »Treue« nicht seiner Freundin, sondern dem »sozialistischen Vaterland«.

5 Pressefest des Neuen Deutschland 1985. Getreu dem Motto »Der Frieden muss bewaffnet sein«, werden schon Grundschüler an Kriegs-waffen herangeführt.

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MACHT

Wo die schwarzen Limousinen der Partei- und Staatsführung unterwegs sind, steht der andere Verkehr still. Die Leute an den Haltestellen oder im Stau knurren »Bonzenschleuder« und warten brav, bis der Konvoi vorüber ist. Das Foto ist von 1986.

Im Eingang des Speiselokals steht ein Schild: »Bitte warten! Sie werden platziert.« Obwohl der Gastraum zur Hälfte leer ist, steht draußen eine Schlange. Einer der Wartenden wagt die Rebellion, geht am Schild vorbei und setzt sich an einen leeren Tisch. »Sie können wohl nicht lesen?«, herrscht ihn der Kollege vom Gaststät­tenkollektiv an. »Ich hätte gern das Beschwer­

debuch«, empört sich der Gast. »Da könn’se warten, bis’se schwarz wer’n«, flapst der Kell­ner zurück. Eine kleine Anekdote über Macht und Machtlosigkeit, so harmlos wie ärgerlich – gerade wenn der Magen schon knurrt. Nicht allein Polizisten, Dienstvorgesetzte, Funkti­onäre, Lehrer und andere Inhaber staatlicher Vollzugsgewalt stehen für die Macht. Hinter

jedem Ladentisch, jeder Theke, jedem Schreib­tisch, wo irgendein Mangel verwaltet wird, personifiziert sich ein Machtanspruch. Er re­sultiert aus dem allgemeinen Mangel an Wa­ren und Dienstleistungen aller Art, der mit der SED­Staatsmacht 1989 verschwindet.

1 Einer von zuletzt etwa 200 Beobachtungstürmen an der Berliner Mauer, in denen rund um die Uhr je zwei Grenzsoldaten in Acht- Stunden-Schichten nach Flüchtlingen Ausschau halten.

2 Das gigantische Denkmal für den Kommunistenführer Ernst Thäl-mann wurde vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen und 1986 an der Greifswalder Straße aufgestellt, wo es bis heute steht. Die Aufnahme stammt von 1990.

3 Die Neue Wache Unter den Linden dient bis 1990 der Inschrift zufolge als Gedenkort für die Opfer von Faschismus und Krieg. Doch hier feiert Preußens Gloria Auferstehung mit den alten Märschen, im Stechschritt und mit blitzenden Bajonetten.

4 Die Betriebskampfgruppen, die in ihren grauen Monturen am 1. Mai 1980 in Ost-Berlin aufmarschieren, bestehen aus treuen SED- Genossen, die in ihrer Freizeit den Bürgerkrieg proben.

5 Der »Friedensstaat« DDR präsentiert sich am 1. Mai 1980 vor der angetretenen Partei- und Staatsführung mit modernen Raketenwaffen.5

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NEUGIER

Kinder und Katzen sind unglaublich neugierig. Sie wollen immer wissen, was draußen passiert, und schielen hinter Gardinen versteckt in die Welt. Das Prinzip Neugier untergräbt jede Diktatur der Welt.

Im Januar 1976 findet im Foyer der Ost­Ber­liner Stadtbibliothek eine Ausstellung mit 1200 Büchern aus der aktuellen Schweizer Verlagsproduktion statt. Eine kleine Geste der Weltoffenheit der DDR in Richtung Schweiz und auf den ersten Blick völlig unspektakulär. Doch obwohl die Schau nur in einer winzi­gen Notiz der Berliner Zeitung angekündigt

wird, geht es in der sonst eher stillen Biblio­thek eine Woche lang zu wie in einem Bienen­stock. Überall sitzen Leute, die in die neues­ten Werke der Schweizer Schriftsteller vertieft sind oder sich aus Fachbüchern handschriftli­che Exzerpte machen. »Wann werden alle die­se Bücher frei zugänglich im Lesesaal im Regal stehen?«, schreibt ein Gast ins Besucherbuch.

Neugierig nutzen die Menschen jede Gele­genheit, über den Tellerrand zu schauen. Die DDR ist das Land der geschlossenen Türen. Doch durch die Fenster kann man in die weite Welt schauen. Gelegentlich öffnen sich diese sogar einen Spaltbreit und es weht ein frischer Windhauch durch die Stickluft der Diktatur.

1 Zum Fest an der Weberwiese, nahe der als Stalinallee erbauten spä-teren Karl-Marx-Allee, gibt es 1984 eine Misswahl. Die Männer trauen sich noch nicht so richtig, umso genauer wollen es die Kinder wissen.

2 Sowjetische Soldaten interessieren sich 1983 beim Besuch des Spreeparks im Berliner Plänterwald für das Raumschiff aus fernen Wel-ten – vielleicht weil sie sich in der DDR-Welt selbst wie Aliens fühlen.

3 Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins wird 1987 die kriegszerstörte Friedrichswerdersche Kirche saniert und als Museum wiedereröffnet. Ein Besucher betrachtet das von Christian Daniel Rauch geschaffene Grabdenkmal der Königin Luise.

4 Ab 1979 entwickeln sich die Bluesmessen in der Samariterkirche in Friedrichshain zum Magneten für unangepasste junge Leute, die – wie hier 1985 – jede Möglichkeit nutzen, um dabei zu sein.

5 Der Umzug der Zirkusleute über den Alexanderplatz bietet 1985 die seltene Gelegenheit, einem Elefanten an den Hintern zu fassen.

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ORDNUNG

Ausgelassene Fans von Union Berlin posieren in der Alten Försterei für Harald Hauswalds Kamera – unter dem wachsamen Auge der Ordnungs-macht, deren Gummiknüppel am Koppel eine durchaus ernst gemeinte Drohung sind.

Die Schlüsselbegriffe zum Verständnis der DDR sind Sicherheit, Disziplin und Sauber­keit. Garantiert wird diese Dreieinigkeit durch das Prinzip Ordnung. In den Ferienheimen des Gewerkschaftsbundes hängt in der Innenseite der Schranktür die Heimordnung, im Lehrer­zimmer eine Schulordnung, in den Klassen gibt es einen Ordnungspionier mit roter Arm­

binde, jeder neue Mieter bekommt die Haus­ordnung ausgehändigt und in festgelegten Ab­ständen haben alle Betriebsangehörigen die Brandschutzordnung zu unterschreiben. Über allem schwebt die sozialistische Gesellschafts­ordnung, die durch die Staatsordnung garan­tiert wird. Bei so vielen Verordnungen fragen sich viele Zeitgenossen oft, warum überall

Unordnung herrscht. Trotz der Parkordnung sind die Grünanlagen voller Hundehaufen, trotz der Hausordnung Höfe und Treppen­häuser grundsätzlich verdreckt. Ganz offenbar gibt es zu viel Unordnung, um jene übergeord­nete Ordnungsvorstellung durchzusetzen, die Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit de­finiert.

1 Vier funktionierende Telefonzellen sind in der DDR ein seltener Anblick. Wer eine braucht und findet, schenkt der dort zu lesenden Aufforderung meist wenig Aufmerksamkeit: »Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!« Foto: 1985.

2 »Die DDR ist ein sauberer Staat«, hatte Erich Honecker stets der »westlichen Dekadenz« entgegengehalten. 1990 nimmt ein Straßen-kehrer am U-Bahnhof Senefelderplatz den abgesetzten Partei- und Staatschef auf ganz eigene Weise beim Wort.

3 Die drei Herren vom FDJ-Ordnungsdienst sind dem Jugendalter lange entwachsen. Doch wenn es, wie hier beim Ost-Berliner FDJ-Pfingsttreffen 1989, um Ruhe und Ordnung geht, müssen auch die Alten noch mal ran.

4 Ein Volkspolizist überprüft 1980 auf dem Alexanderplatz die Perso-nalien eines Jugendlichen. In der DDR herrscht Ausweispflicht. Wenn es heißt, »Bürger, weisen Sie sich aus!«, muss jeder seinen Personal-ausweis vorzeigen.

5 Beim FDJ-Pfingsttreffen 1989 herrscht zum letzten Mal jene Freude an der kollektiven Hingabe an den geliebten Staat, die hier eine Gym-nastikgruppe im Stadion der Weltjugend zur Schau trägt.

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REBELLION

Union-Berlin-Fans 1988 in Karl-Marx-Stadt. Die Rebellion schafft sich ihre Ventile. Zwar stellen Fußballfans nicht die Staatsordnung infrage, aber sie untergraben das von der Propaganda gezeichnete Idealbild der Jugend.

In alten Zeiten versteckten sich Rebellen wie Robin Hood in den Wäldern und lehrten die Tyrannen das Fürchten. Doch die Wälder sind abgeholzt und Pfeil und Bogen taugen nur noch für das Museum. Wie lebt man im 20. Jahr­hundert in einem Staat, den man innerlich ab­lehnt, mit dessen Alltagswirklichkeit man aber notgedrungen auf vielfältige Weise verbunden ist? Konkreter: Wie viel Anpassung ist unab­

dingbar und wie viel Rebellion möglich? Im Grunde ist die Latte für widerständiges Ver­halten niedrig gelegt. In den Schulen und an­deren Bildungseinrichtungen reichen in den sechziger und frühen siebziger Jahren noch zu lange Haare bei den Jungs und zu kurze Rö­cke bei Mädchen, um sich Ärger einzuhan­deln. Auch später sind zerrissene Jeans, Kutten oder westliche Accessoires Stein des Anstoßes.

Wer als Fußballfan grölend durch die Straßen zieht oder sich die Haare lila färbt, darf sich als Rebell fühlen. Für die Staatsmacht gefährlich sind die sanften Rebellen, die sich seit Ende der siebziger Jahre in den Kirchen sammeln. Sie bilden schließlich das kritische Potenzial, das die Staatsmacht in die Enge treibt.

1 Konzert der Band »Freygang« in der Berliner Zionskirche, Oktober 1987. Einige Kirchen werden zum Schutzraum für alternative Jugend-kulturen in der DDR.

2 Solche Frisuren sind für die Vertreter der öffentlichen Ordnung eine Provokation. Sie sehen Moral und Sitte gefährdet und befinden sich damit mit einem großen Teil der Bevölkerung in seltenem Einklang. Foto von 1986.

3 Die ersten Punks tauchen um 1980 in Ost-Berlin und anderen DDR-Großstädten auf. Ihre trotzigen Blicke erinnern an die Halb-starken der fünfziger und die »Gammler« der sechziger Jahre. Jede Generation erfindet den Protest neu. Das Foto stammt von 1982.

4 Für die Staatsmacht wird die Rebellion gefährlich, wenn sie den Normalbürger erfasst. Genau das geschieht am 7. Oktober 1989 in Ost-Berlin zwischen Alexanderplatz und Palast der Republik.

5 Straßenfest vor dem Jugendklub »Impuls«. Auftritt der Band » Juckreiz« 1981 in Ost-Berlin.

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SEHNSUCHT

Ein Rummel in Dresden, 1982. Alle träumen von der Südsee, doch das Karussell dreht sich immer nur im Kreis.

Eine halbe Stunde vor Mitternacht beginnt beim Dorftanz die langsame Runde. Das Licht wird heruntergedreht, die Paare tanzen eng aneinandergeschmiegt und der Schlag­zeuger greift zu den Rumba­Rasseln. Südliche Mondscheinnächte werden beschworen, zärt­liche Mandolinenklänge, Palmenstrände und das Kreuz des Südens. Schon in den sechziger

Jahren bot Perikles Fotopoulos, Sohn griechi­scher Flüchtlinge, mit »Buonanotte«, »Ay, ay, Amigo« und »Caballeros« ein mediterranes Potpourri. Niemand weiß mehr von den wah­ren Sehnsüchten der Menschen als die Texter und Komponisten von Schlagern. Wie streng die Regelung sechzig Prozent Ostschlager, vierzig Prozent Westklänge eingehalten wird,

wer kann das nach einer Flasche bulgarischen Rotweins noch so genau unterscheiden? Wenn dann Alexandra aus Kiel mit dunkler, an die Weiten Russlands mahnender Stimme singt: »Sehnsucht heißt ein altes Lied der Taiga, /das schon damals meine Mutter sang«, sind die Menschen eins in ihrer Sehnsucht nach Liebe und Glück.

1 Einmal so cool sein wie James Dean … Eine Party, irgendwo in Prenzlauer Berg, irgendwann im Jahr 1985.

2 Am Rande einer Bluesmesse 1983. Der »Summer of Love« in Woodstock ist lange Vergangenheit. Doch hinter dem Eisernen Vorhang leben die Hippies weiter. Unerfüllte Sehnsüchte sind un - sterblich.

3 »Der Kahn der fröhlichen Leute« heißt ein DEFA-Film von 1950, in dem drei Musikanten nach Hamburg schippern. 1984 gibt es noch so manchen Äppelkahn auf der Elbe, doch Hamburg ist zum unerreich-baren Sehnsuchtsort geworden.

4 Ost-Berlin, Bahnhof Alexanderplatz, 1987. Ein inniger Abschieds-kuss. Er könnte der Anfang oder das Ende eines Romans sein.

5 Am Brandenburger Tor ist 1982 die Welt zu Ende. Auf der anderen Seite sind die Bäume grüner und der Himmel blauer. Oder scheint das nur so?

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TRAURIGKEIT

In einer U-Bahn in Ost-Berlin, 1986: Wieder ist ein Tag geschafft! Ausgelaugt von Diensteifer und Pflichterfüllung fahren die Angestellten nach Hause.

Kurz vor Toresschluss hat die SED­Propa­ganda noch eine kreative Eingebung. Sie ver­kündet den »Sozialismus in den Farben der DDR«. Damit will sie sich von Gorbatschows Glasnost und Perestroika in der Sowjetunion absetzen. Doch was sind die Farben der DDR? Das Schwarz­Rot­Gold der deutschen Nation wohl ebenso wenig wie das Rot der Arbeiter­

bewegung. Eine ehrliche Antwort auf diese Frage müsste lauten: Die Farbe der DDR ist Grau. Altersgrau sind die Fassaden der Häu­ser, schmutziggrau die Schaufenster, beton­grau die Mauer, die den Staat umgibt, feldgrau die Uniformen der Wachposten, und grau wie alle Theorie sind die abgestandenen Muster der marxistisch­leninistischen Welterklärung.

Farbenfroh sind vor allem die Propaganda­bilder auf den Plakaten und in den Medien. In der bunten Welt der schönen Bilder gibt es keine Grautöne. Doch es sind die kleinen grauen Zellen, in denen die widerspenstigen Gedanken entstehen.

1 Straßen können so traurig sein wie Menschen. Vom Mythos des Szeneviertels Prenzlauer Berg ist 1985 in der Greifenhagener Straße nichts zu sehen – stattdessen die Kohlewagen mit den Holzkiepen für die Briketts.

2 Vor der Gaststätte am Wasserturm, Knackstraße, Ecke Rykestraße, 1982. Ob der Kellner dem alten Mann ein Bier hinausgebracht hat?

3 Unter der S-Bahn-Brücke am Bahnhof Alexanderplatz, 1981. Für Flaschen, Lumpen und Altpapier gibt es bei der Sekundärrohstoff-verwertung ein paar Groschen, um die Rente aufzubessern.

4 Der Sozialismus ist eine Wartegesellschaft. Alle warten auf irgend-etwas – auf eine neue Wohnung, ein Auto, einen Telefonanschluss, die Ausreise in den Westen, auf den Tod oder darauf, dass irgendetwas passiert.

5 Die traurigste Hinterlassenschaft der DDR ist der Müll. Auf einer Halde in der Nähe von Meißen stapeln sich 1993 Trabi-Karossen, deren Beschaffung bis 1989 so viel Zeit, Geld und Mühe gekostet hatte.

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UNDERGROUND

Junge Leute feiern 1986 im »Hirschhof« im Stadtbezirk Prenzlauer Berg ein Fest. Mit ihren offenen Gesichtern, ihrer Haltung und der Art sich zu kleiden, haben sie die DDR längst hinter sich gelassen.

Es ist so, als sind Ende der siebziger Jahre Marsbewohner in der DDR gelandet. Sie ha­ben buntgefärbte Haare, tragen Büroklam­mern in den Ohren und heißen Punks. Stasi­Chef Mielke tobt. Er befiehlt – so wörtlich in einem Maßnahmeplan – »Härte gegen Punk« sowie die »Suche nach strafrechtlich relevan­ten Handlungen, um sie inhaftieren zu kön­

nen«. Doch die erprobten Mittel der Diszi­plinierung versagen völlig. Man kann sie nicht einmal richtig einordnen. Eine Mode aus dem Westen? Gewiss, aber das betrifft vor allem die Äußerlichkeiten. Eine Musikrichtung? In der Tat machen Punkbands von sich reden, die in Kirchen und auf Hinterhöfen auftreten. Un­derground? So werden sie von der Obrigkeit

gesehen. Die Punks erhalten Hausverbot in Gaststätten und Diskos. Gelegentlich werden sie zur Polizeiwache geschleppt und dort mit Gewalt geschoren. Doch allmählich differen­ziert sich die Bewegung in etablierte Edelpunks und die echten Wilden. Ehe dieser Prozess zum Abschluss kommt, zerfällt der Abenteuer ­spielplatz DDR.

1 Der hintere Junge hat seine Lederjacke mit einem Schulterstück der Sowjetarmee verziert, der vordere eine Art Pionierhalstuch umgebun-den – das Bild stammt von 1990. Da ist so etwas schon wieder opposi-tionell.

2 Hinterhofkonzert von »Rosa Extra« 1982 in der Schliemannstraße. Es soll eines der wenigen Konzerte der Punkband sein, die nicht von der Volkspolizei aufgelöst werden.

3 Lesung und Ausstellung auf einem Dachboden in der Lychener Straße, 1983. Vorne sitzen die oppositionellen Schriftsteller Georg Reichenau, Uwe Kolbe, Roland Manzke und Lutz Rathenow.

4 Pfarrer Rainer Eppelmann 1984 bei einer Bluesmesse in der Erlöser-kirche in Berlin-Lichtenberg. Tausende Jugendliche strömen zu diesen Veranstaltungen.

5 Zunehmend tauchen auch im Osten, hier auf dem Alexander - platz, sogenannte Edelpunks auf. Die Accessoires der Punks zu tragen, war in.

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VERFALL

Der Verfall der Altbauviertel wird in den achtziger Jahren immer drama-tischer. Die Werbung des Konsument-Möbelhauses, die der Fotograf 1985 im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg festhält, wirkt da wie der blanke Hohn.

Wer Fotos der DDR der achtziger Jahre für eine Publikation sucht, legt Bilder oft mit der Bemerkung beiseite, dass diese offenbar aus der Nachkriegszeit stammen. Der Verfallszu­stand der Städte war grausig. Doch die Jahr­zehnte der Vernachlässigung hatten zur Folge, dass die Städte voller geheimnisvoller Zeichen und Inschriften waren. Über lange verlasse­

nen Geschäften stand in altdeutscher Fraktur »Colonialwaren« oder »Kaiserlicher Hoflie­ferant«. An Brandmauern sah man die Buch­staben »LSR« für »Luftschutzraum« und Pfei­le, die nach Bombenangriffen den Weg zu den Verschütteten weisen sollten. An einer Klin­kerwand in der Kopenhagener Straße in Ber­lin stand »Hitler verrecke«, was offenbar ein

Todes mutiger in der Nazizeit dort angeschrie­ben hatte. Nach dem Einmarsch in der ČSSR 1968 pinselte jemand den Namen des Reform­kommunisten Dubček an die Universitäts­bibliothek. Die Schrift wurde mehrfach über­malt. Doch die grünen Buchstaben schlugen immer wieder durch. So wurde die verfallende Stadt ein lebendiges Geschichtsbuch.

1 Die Freilichtbühne im Pionierpark in Berlin-Wuhlheide wurde 1951 anlässlich der Weltfestspiele in freiwilligen Aufbaustunden errichtet. 1984 wächst dort das Unkraut bereits meterhoch.

2 Im Hintergrund die Dresdner Frauenkirche – so, wie sie nach der Bombennacht im Februar 1945 stehen geblieben war. Im Vordergrund die Westcontainer für den Bau eines devisenträchtigen Hotels.

3 »War hier, komme bitte rum«, steht auf dem Türsturz. Der Versuch der Kommunikation ist ein Zeichen, dass die Halbruine bewohnt ist. Foto: Prenzlauer Berg, 1978.

4 Ein Hinterhof in der Kastanienallee im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg im Jahr 1985: Mit ein bisschen Fantasie fährt das rasante Gefährt um die ganze Welt. Da mögen die Erwachsenen über das Autowrack auf dem Hof meckern so viel sie wollen.

5 Ein Hinterhof am Zionskirchplatz in Berlin. Das Bild dokumentiert keineswegs die Nachkriegssituation, sondern stammt aus dem Jahr 1987.

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WIDERSPRUCH

Dresden, 1984. Ein Graffito gibt einer Stimmung Ausdruck, die nicht nur in Sachsen um sich greift: Wut.

»Sobald der Widerspruch aufhört, hört auch das Leben auf«, steht als Aufsatzthema an der Tafel. Eine harte Nuss. Auch der Hinweis »Entwickeln Sie Ihre Gedanken und ziehen Sie Schlussfolgerungen für die weitere Ent­wicklung der sozialistischen Gesellschaft«, hilft nicht weiter. Eher schon der Autor Fried­rich Engels, der beste Freund von Karl Marx,

eine unanfechtbare Autorität also, die kaum ei­nen Widerspruch zulässt. Das Zitat meint, wo der Widerspruch ausbleibt, herrscht Stillstand. Genau das ist nach zehn Minuten immer noch der Zustand im Kopf und alle anderen schreiben schon. Man sollte dauernd widersprechen: in der Schule, bei der FDJ, gegenüber den Eltern. Aber schreibt man das, gibt es Krach. »Das sind

die Argumente des Feindes«, würde der Lehrer wettern und den Verweis auf das schöne Wort von Friedrich Engels nur als frechen Wider­spruch werten. Also los: »Im Sozia lismus sind alle Widersprüche überwunden. Dadurch geht es so stürmisch voran.« Das ist zwar ein Wider­spruch – aber die Zeit läuft.

1 Im Dezember 1989 gleicht die Mauer einem von Mäusen angefres-senen Käse. Jeder will ein Stück Beton zum ewigen Andenken und der Grenzsoldat steckt entgegen der Dienstvorschrift die Hand in die Hosentasche.

2 Eine Bluesmesse in Ost-Berlin im Jahr 1983. Widerspruch manifes-tiert sich in allem – in den kleinen und großen Gesten, in der Kleidung, den Frisuren und Bärten und darin, sich mit der Gitarre auf den Boden zu setzen.

3 Der Umweltaktivist Carlo Jordan während der Demonstration am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz. Das Glück über die Situa-tion steht ihm und den Umstehenden ins Gesicht geschrieben.

4 Im Großen Garten in Dresden wird 1984 eine Parade geprobt. Die Besucher dampfen mit der Parkeisenbahn vorbei, ohne dem viel Auf-merksamkeit zu schenken.

5 Ost-Berlin, Oktober 1989: Zwei Revolutionäre begegnen sich. Das Lutherdenkmal passiert Lenin auf dem Weg zu seinem Standort vor der Marienkirche.

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ZÄRTLICHKEIT

Wo Lüge, Stumpfsinn und Unfreiheit regieren, ist die Zuwendung zum anderen vielleicht kein Widerstand – doch ein lebenswerter Freiraum fern der Macht. Foto: Berlin, 1985.

Die Fotos von Harald Hauswald nehmen uns mit auf eine Zeitreise. Viele Motive sind ver­schwunden. Immerhin sind rund dreißig Jah­re ins Land gegangen. Hinzu kam ein Zei­tenwandel, der schon rein äußerlich fast alles verändert hat. Doch die Menschen auf den Bildern werden nicht älter. Man scheint jeden Einzelnen schon lange zu kennen. Der Grund hierfür ist die innige Beziehung zwischen dem Fotografen und seinen Motiven. Jedes der Bil­der erzählt eine Geschichte. Die Erzählungen handeln natürlich auch von Politik, aber vor allem von Zärtlichkeit, Liebe, Zuneigung und Sehnsucht. War in dem zugemauerten Land für Zuneigung und Zärtlichkeit einfach nur mehr Zeit? Oder waren diese Gefühle ange­sichts der Bedrängung durch die Staatsmacht und die Ideologie gleichermaßen Fluchtpunkt und Rückzugsraum? Auf jeden Fall ermöglich­te das Miteinander der Menschen ein würde­volles Überleben trotz aller Widrigkeiten und es lässt das Leben im Osten rückblickend als wertvoll und wichtig erscheinen.

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1 Berlin-Hohenschönhausen, 1984: Die Autos vom Typ »Trabant« wenden ihre Gesichter dem Betrachter zu. Die Liebenden haben kein Antlitz, doch sie allein bringen Leben ins Bild.

2 Es sind die ganz spontanen und kurzen Momente der Zärtlichkeit, die lange im Gedächtnis bleiben – wenn sie vom Fotografen dokumen-tiert werden, sogar für die Ewigkeit.

3 Das Liebespaar im Jahr 1984 im U-Bahn-Schacht könnte zu jeder Zeit und überall in der Welt aufgenommen worden sein – in Paris, Budapest oder West-Berlin. Gerade deswegen passt es so gut in die Fotogalerie über Ost-Berlin.

4 Auf dem Foto aus dem Jahr 1986 kommt sogar der liebe Gott ins Spiel. Steht doch schon im Evangelium: »Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott.«

5 Der Dichter Bert Papenfuß-Gorek 1985 in der Immanuelkirche in Ost-Berlin. Die Tochter ist mächtig stolz auf den Papa, obwohl sie von seinen Gedichten noch nicht viel versteht.

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DER FOTOGRAF

Harald Hauswald, 1954 in Radebeul geboren, beendet in Dresden eine Fotografenausbildung und zieht 1978 nach Ost­Berlin. Dort streift er in den achtziger Jahren durch die Straßen und fotografiert, was andere Fotografen über­sehen oder für uninteressant halten: Szenen des Alltags, einsame und alte Menschen, verliebte Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Um­weltschutz einsetzen. »Im Mittelpunkt steht der Mensch«, heißt einer der Grundsätze des Sozialistischen Realismus. Harald Hauswald verwirklicht diesen Anspruch auf eigene Weise. Dafür bekommt er in der DDR keinen Kunst­preis, sondern Ärger mit der Obrigkeit. Na­türlich fotografiert Hauswald auch verfallene

Fassaden oder Schlangen vor Lebensmittel­läden. Doch seine Fotografie ist weniger sub­versiv und viel mehr eine Liebeserklärung an die Menschen in der DDR. Zwischen den Fo­tografierten und dem Fotografen entsteht für einen kurzen Moment eine fast zärtliche Be­ziehung, die sich bis heute auf den Betrachter überträgt. Hauswalds Bilder prägen unser Bild der späten DDR und werden in zahlreichen Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt.

DER AUTOR

Stefan Wolle, 1950 in Halle / Saale geboren, legt 1969 in Berlin das Abitur und die Fach­arbeiterprüfung als Buchhändler ab. Ab 1971 studiert er Geschichte und Germanistik an der Ost­Berliner Humboldt­Universität. Die muss er 1972 wegen kritischer politischer Äußerungen verlassen, um sich ein Jahr »in der Produktion zu bewähren«. Nach Wiederauf­nahme und Abschluss des Studiums arbeitet er an der Akademie der Wissenschaften. Dort promoviert Wolle 1984 über die deutsch­rus­sischen Wissenschaftsbeziehungen um 1800. Nach dem Mauerfall wird Wolle Sachverstän­diger für die Stasi­Akten am Runden Tisch und

im März 1990 Mitherausgeber von »Ich liebe euch doch alle«, der ersten Stasi­Dokumen­tensammlung, die zum letzten Bestseller der DDR wird. In der Folge arbeitet der Histori­ker u. a. an der Humboldt­Universität und der Freien Universität Berlin. Seit 2005 ist Wolle wissenschaftlicher Leiter des DDR­Museums in Berlin.

IMPRESSUM

Ost-Berlin. Die verschwundene Stadt. Harald Hauswald (Fotograf) und Lutz Rathenow (Verfasser). Berlin: Jaron Verlag, 2017, 128 Seiten

Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1949–1989. 3 Bände. Berlin: Ch. Links, 2013, 1360 Seiten

Die HerausgeberDie Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trägt mit ihrer Projektförderung sowie eigenen Angeboten zur umfas-senden Auseinandersetzung mit den Ursachen, der Geschichte und den Folgen der kommunistischen Diktaturen in Deutschland und Europa bei. www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

OSTKREUZ Agentur der Fotografen wurde 1990 von sieben ostdeutschen Fotografinnen und Fotografen in Paris gegründet. Heute zählt die Agentur 22 Mitglieder und gilt als das renom-mierteste Fotografenkollektiv Deutschlands. www.ostkreuz.de

Projektleitung und Lektorat: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung)

Konzept: Dr. Stefan Wolle

Bildauswahl: Dr. Stefan Wolle und Christian Pankratz (OSTKREUZ)

Videoproduktion: Maik Reichert

Druck und Vertrieb: Druck & Verlag Ernst Vögel

Gestaltung: Dr. Thomas Klemm, Leipzig www.thomasklemm.com

QR-CodesIn der Ausstellung verlinken QR-Codes auf 19 kurze Videointer-views bei YouTube, in denen der Fotograf Harald Hauswald die zentralen Fotos der Ausstellung kommentiert sowie deren Ent-stehungszusammenhang erläutert.

Bitte beachtenAlle Fotos, Texte und Videos sowie die Gestaltung der Ausstel-lung sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Zustimmung der Rechteinhaber reproduziert, verändert oder anderweitig verbreitet werden. Mit Ausnahme der Porträtfotos des Fotografen und des Autors auf dieser Tafel stammen alle in der Ausstellung abgebildeten Fotos von Harald Hauswald.

Diese Ausstellung kann bei der Bundesstiftung Aufarbeitung gegen eine geringe Schutzgebühr als Posterset für die schuli-sche und außerschulische Bildungsarbeit erworben werden. Weitere Informationen zur Schau sowie umfängliches Begleit-material, darunter didaktische Handreichungen, finden Sie unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/vollderosten

Kennen Sie schon unsere anderen Ausstellungen?

Seit 2009 hat die Bundesstiftung Aufarbeitung zehn zeithistori-sche Ausstellungen als Postersets in einer Gesamtauflage von über 15 000 Exemplaren gedruckt und verbreitet. Nach wie vor lieferbar sind u. a.:

2015:

Der Weg zur deutschen Einheit

2016:

Der Kalte Krieg. Ursachen – Ge- schichte – Folgen

2017:

Der Kommu- nismus in seinem Zeitalter

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