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Von einem Monat auf achtzehn: So leben Sensoren deutlich länger Die pH-Messung in den Gaswäschern von katalytischen Fließbett-Crack- anlagen (FCC-Anlagen) ist entscheidend für einen effizienten Betrieb. In einer Raffinerie in den USA konnte durch den Umstieg auf METTLER TOLEDO Produkte die Sensorlebensdauer drastisch erhöht werden. Ohne Gaswäsche geht es nicht ... Die Ölraffinerie zählt zu den größten im Süden der USA und besitzt eine Rohöl- Verarbeitungskapazität von rund 300.000 Barrel pro Tag. Damit vor Ort eine hohe Produktivität aufrechterhalten werden kann, sind reibungslose Betriebsabläufe in allen Anlagenbereichen unerlässlich – und ein entscheidendes Element ist hier die Fließbett-Cracking-Anlage (FCC). Hier werden die langkettigen Kohlenwasser- stoffe in schweren Gasölen in kurzkettige Kohlenwasserstoffe gespalten, welche für die Herstellung von Benzin und Heizöl benötigt werden. Das Aufspalten langkettiger Kohlenwas- serstoffe geschieht durch das Vermischen von verdampftem Ausgangsmaterial mit Katalysatorkügelchen (Beads) bei sehr hohen Temperaturen. Im Reaktor der FCC-Anlage lagert sich aus der Aufspal- tung stammender Kohlenstoff an den Be- ads an. Diese Ablagerungen verringern die Wirksamkeit des Katalysators und müssen entfernt werden – mittels eines als «kata- lytische Regeneration» bekannten Verfah- rens. Im Laufe dieses Prozesses entstehen große Mengen an Kohlenmonoxid bzw. -dioxid, Feinstaub und Schwefeloxid-Ver- bindungen. Um keine schädlichen Emis- sionen in die Atmosphäre zu entlassen, setzt die Raffinerie einen Gaswäscher ein, der den Abgasstrom von Schwefeloxiden und Staub reinigt. Entscheidend ist der richtige pH- Wert Damit der Gaswäscher korrekt arbeiten kann, muss der Zustand der Reinigungs- 32 News INGOLD Leading Process Analytics THORNTON Leading Pure Water Analytics Chemie & Petrochemie Perspektiven in der Prozessanalytik

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Von einem Monat auf achtzehn:So leben Sensoren deutlich längerDie pH-Messung in den Gaswäschern von katalytischen Fließbett-Crack-

anlagen (FCC-Anlagen) ist entscheidend für einen effizienten Betrieb. In

einer Raffinerie in den USA konnte durch den Umstieg auf METTLER

TOLEDO Produkte die Sensorlebensdauer drastisch erhöht werden.

Ohne Gaswäsche geht es nicht ... Die Ölraffinerie zählt zu den größten im Süden der USA und besitzt eine Rohöl-Verarbeitungskapazität von rund 300.000 Barrel pro Tag. Damit vor Ort eine hohe Produktivität aufrechterhalten werden kann, sind reibungslose Betriebsabläufe in allen Anlagenbereichen unerlässlich – und ein entscheidendes Element ist hier die Fließbett-Cracking-Anlage (FCC). Hier werden die langkettigen Kohlenwasser-stoffe in schweren Gasölen in kurzkettige Kohlenwasserstoffe gespalten, welche für die Herstellung von Benzin und Heizöl benötigt werden.

Das Aufspalten langkettiger Kohlenwas-serstoffe geschieht durch das Vermischen von verdampftem Ausgangsmaterial mit Katalysatorkügelchen (Beads) bei sehr

hohen Temperaturen. Im Reaktor der FCC-Anlage lagert sich aus der Aufspal-tung stammender Kohlenstoff an den Be-ads an. Diese Ablagerungen verringern die Wirksamkeit des Katalysators und müssen entfernt werden – mittels eines als «kata-lytische Regeneration» bekannten Verfah-rens. Im Laufe dieses Prozesses entstehen große Mengen an Kohlenmonoxid bzw. -dioxid, Feinstaub und Schwefeloxid-Ver-bindungen. Um keine schädlichen Emis-sionen in die Atmosphäre zu entlassen, setzt die Raffinerie einen Gaswäscher ein, der den Abgasstrom von Schwefeloxiden und Staub reinigt.

Entscheidend ist der richtige pH-WertDamit der Gaswäscher korrekt arbeiten kann, muss der Zustand der Reinigungs-

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Chemie & Petrochemie

Perspektiven in der Prozessanalytik

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flüssigkeit zuverlässig überwacht werden. Wenn der Gaswäscher ineffizient arbeitet, besteht die Gefahr der Freisetzung von Schadstoffen in die Atmosphäre bzw. der Korrosion von Anlagekomponenten – da-rüber hinaus können Nebenprodukte ent-stehen, die den Wäscherbehälter ver-schmutzen und Rohrleitungen verstopfen können, was früher oder später zu hohen Wartungskosten führt.

Zur Überwachung der Gaswäscher-Leis-tung führt man in der Raffinerie pH-Mes-sungen durch. Um eine optimale Effizienz zu erreichen, streben die Prozessingenieu-re einen pH-Wert von 5,5 bis 6 in der zir-kulierenden Waschlösung an.

Damit die Verlässlichkeit der sechs pH-Messungen im Bereich des Gaswäschers sichergestellt ist, mussten die Sensoren bisher wöchentlich von einem Wartungs-

techniker gereinigt und kalibriert werden – und dennoch überdauerten sie unter den anspruchsvollen Einsatzbedingungen höchstens einen Monat. Die Ingenieure der Raffinerie betrachteten dies als eine frus-trierende, jedoch unabänderliche Gege-benheit.

Unerwartete Effizienzsteigerungen dank einer hochmodernen mess-technischen LösungIm Jahr 2014 hatte METTLER TOLEDO Gelegenheit, die Vorzüge unserer Mess-technologie in der Raffinerie zu demonst-rieren. Wir führten unseren pH-Sensor InPro 4800 i und den Transmitter M400 vor, die beide mit der Intelligent Sensor

Management-Technologie (ISM®) ausge-stattet sind. Wir hatten schon damals kei-nen Zweifel: Diese hochleistungsfähige Sensor-Instrumenten-Kombination würde zusammen mit den Vorzügen der ISM-Technologie der Raffinerie viel Arbeit er-sparen, die sie bis dahin mit den pH-Mes-sungen gehabt hatte.

Die Vorführung verlief eindrucksvoll, und so wurden kurz darauf zwei METTLER TOLEDO Messsysteme am Gaswäscher in-stalliert, um die Sensorleistung vor Ort zu überwachen. Bei einem zweiwöchigen Wartungsintervall hatten beide Sensoren eine Lebensdauer von mehr als sechs Mo-naten.

Transmitter M400

pH-Sensor InPro 4800 i

HerausgeberMettler-Toledo GmbH

Process Analytics

Im Hackacker 15

CH-8902 Urdorf

Schweiz

BilderMettler-Toledo GmbH

Beehler | Dreamstime.com

ISM, iSense, InPro und OptoCap sind Handelsmarkender Mettler-Toledo Gruppe. Alle anderen Handelsmarken sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.

Technische Änderungen vorbehalten.

© Mettler-Toledo GmbH 07 / 16. Gedruckt in der Schweiz.

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Die Sensoren InPro 4281 i und 4881 i wer-den mit einer Gewindemutter aus Edel-stahl 316 befestigt, die die Kunststoffmut-ter herkömmlicher Sensoren ersetzt.

Darüber hinaus besitzt der Sensor eine flache Glasmembran, die weniger anfällig für Schäden durch Abrieb in Prozessme-dien mit hoher Feststoffkonzentration ist. Eine ringförmige Kappe aus PEEK schützt die Membran vor direkten Stö-ßen, ohne dass die Messleistung be-einträchtigt wird.c www.mt.com/pro-solid- solution

Speziell für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen entwickeltTrotz bester Bemühungen lassen sich Un-fälle nie ganz ausschließen. Der Bruch einer pH-Glaselektrode kann die Sicher-heit des Personals und der Produktion gefährden. Daher hat METTLER TOLEDO nun robuste Sensoren entwickelt, die den rauen Prozessbedingungen im industriel-len Alltag standhalten. Der InPro 4281 i und der InPro 4881 i sind die ersten 12-mm-pH-Sensoren mit Titanschaft. Die Sensoren sind nicht nur robust gebaut, sondern auch chemikalienbeständig und abriebfest.

NEU pH-Sensoren mit Titanschaft: Eine solide Lösung

Die Ingenieure der Raffinerie waren beein-druckt, und so wurden auch die übrigen pH-Messpunkte mit der METTLER TOLEDO Produktlösung ausgestattet. Da-rüber hinaus bestellte man sechs weitere InPro 4800 i Sensoren: So konnte die Raf-finerie von einem der größten Vorteile der ISM-Technologie profitieren – der Vorka-librierung.

Arbeitsersparnis mit dem «Plug and Measure»-PrinzipMithilfe unserer iSense-Software, die auf einem herkömmlichen PC oder Laptop läuft, lassen sich die ISM pH-Sensoren zu-nächst kalibrieren und anschließend ein-lagern, bis sie benötigt werden. Während

für den betreffenden Prozess sechs Senso-ren installiert sind, können sechs weitere Sensoren nach ihrer Kalibrierung und gründlichen Reinigung bereitgehalten werden, wobei sich ihre Spitzen in einer 3M-KCl-Lösung befinden. Dies ermöglicht eine Verjüngung der Sensoren und verlän-gert ihre Lebensdauer.

Wenn der Zeitpunkt für den rotationsmä-ßigen Sensorenaustausch gekommen ist, müssen die an den Messpunkten instal-lierten Sensoren lediglich entnommen und gegen die «frischen» Sensoren ausge-tauscht werden – da letztere ja bereits ka-libriert sind. In der Vergangenheit war ein Wartungstechniker zweieinhalb Stunden

lang damit beschäftigt, den Gaswäscher zu reinigen und die pH-Sonden zu kalibrie-ren. Heute benötigt er – dank der «Plug and Measure»-Technologie – nur noch 15 Minuten für den Austausch der sechs Sen-soren.

Unser Kunde ist mit dieser Lösung von METTLER TOLEDO äußerst zufrieden: Bei den Instandhaltungsarbeiten wird Zeit ge-spart, und darüber hinaus musste in den vergangenen 18 Monaten kein einziger der zwölf Sensoren ausgetauscht werden – sie alle arbeiten nach wie vor absolut zuver-lässig.

c www.mt.com/InPro4800

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Rein

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ff Schnell – Konsistent – PräziseDer optische O2-Sensor zur KorrosionsvermeidungDie präzise Überwachung der Wasserkreislaufchemie ist unerlässlich für die Vermeidung von

Ausfallzeiten in Heizkraftwerken. Dabei ist der gelöste Sauerstoff einer derjenigen Parame-

ter, die konstant überwacht werden sollten. Thorntons optische O2-Sensoren ermöglichen

präzise und kontinuierliche Messungen bei extrem geringem Wartungsaufwand.

Die Wichtigkeit der Kraft-Wärme-Kopplung bei AnlagenabläufenIm Rahmen der Kraft-Wärme-Kopplung (bei der aus einem vorgelagerten Produk-tionsstadium Energie gewonnen wird) entsteht Dampf, der eine Turbine antreibt und Wärme für verschiedene weitere Be-triebsschritte generiert. Daher beeinträch-tigt jede Unterbrechung der primären Produktions- bzw. Kraft-Wärme-Kopp-lungsverfahren nicht nur die Energieer-zeugung selbst, sondern auch die nachge-lagerten Prozesse: Dies mindert den Pro-duktionsertrag und die Anlagenrentabili-tät.

Um derartige Störungen möglichst zu ver-hindern, ist eine präzise Überwachung der

Wasserkreislaufchemie in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen unerlässlich – denn so lassen sich Korrosions- und Ablagerungs-vorgänge vermeiden, was auch den War-tungsbedarf senkt.

Warum die Konzentration des gelösten Sauerstoffs überwacht werden mussIm Rahmen der Kraftwerkschemie ist die Sauerstoffmessung unerlässlich, um Kor-rosionsvorgängen entgegenzuwirken. Un-gleichgewichte der Konzentration des ge-lösten Sauerstoffs im Wasserzyklus führen zu einer beschleunigten Auflösung der schützenden Oxid(-Magnetit)-Schicht an der Oberfläche von Kohlenstoffstahlkom-ponenten. Falls dies nicht schnell genug

unterbunden wird, kann es zu unter-schiedlichen Korrosionsausfällen kom-men (beispielsweise im Rahmen der durchflussbedingten Korrosion), was wie-derum zu ungeplanten Abschaltungen oder gar zu Unfällen aufgrund einer Kom-ponentenermüdung und letztlich eines Komponentenversagens führen kann.

Die durchflussbedingte Korrosion tritt in wasserführenden Leitungen mit hohen Fließgeschwindigkeiten, Turbulenzen und besonderen Wasserbedingungen auf. Der-artige Bedingungen herrschen in Speise-wasserleitungen, Vorwärmern, Dampf-kühlerleitungen und anderen Umgebun-gen, in denen dem Wasser Sauerstofffän-ger oder Passivierungsmittel (wie Hydra-zin) beigemischt werden.

Aufgrund der Korrosion kommt es zu einer Abnahme der Wanddicke großer Leitungs- und Armaturenbereiche, was wiederum zu plötzlichen und häufig verhängnisvollen Ausfällen führen kann – und in der Folge zu hohen finanziellen Einbußen. Doch derartige Schäden sind vermeidbar – wenn die Konzentration des gelösten Sau-erstoffs kontinuierlich und präzise über-wacht wird.

Messung in weniger als 20 SekundenMETTLER TOLEDO Thorntons optischer Reinwassersensor für gelösten Sauerstoff ermöglicht eine extrem schnelle Mess-wertermittlung (98 % in weniger als 20

Cogeneration News

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Sekunden) zur engmaschigen Überwa-chung der Konzentration des gelösten Sauerstoffs. Darüber hinaus ist die Fluo-reszenzlichtlöschungstechnologie des Sensors nicht nur äußerst präzise, sondern gewährleistet auch einen extrem geringen Messwertdrift, was zuverlässige und kon-tinuierliche Messergebnisse garantiert.

Aufgrund seines Aufbaus und seiner opti-schen Technologie ist dieser Sauerstoff-sensor für Reinwasseranwendungen resis-tent gegenüber den bei der Kraft-Wärme-Kopplung häufig auftretenden Verunrei-nigungen, wie beispielsweise Rost und andere Korrosionspartikel. Er ist zudem

weitgehend unempfindlich gegenüber or-ganischer Materie, die aufgrund anderer Produktionsprozesse in die Chemie des Kraft-Wärme-Kopplungszyklus gelangen kann.

Jährliche WartungDer Sensor verfügt zudem über die Intel-ligent Sensor Management-Technologie (ISM®), welche die Bedienung vereinfacht und hochmoderne Diagnosemöglichkei-ten bietet. Mit Hilfe des ISM-Tools «Dyna-mic Lifetime Indicator» (DLI) lässt sich vorhersagen, wann ein Wechsel des sauer-stoff-sensitiven Sensorelementes (der Op-toCap) erforderlich sein wird, da das akti-

ve Material in diesem Bauteil mit der Zeit seine strukturelle Integrität verliert. Mit-hilfe der DLI-Überwachung kann die Sen-sorenwartung präzise im Voraus geplant werden, so dass die OptoCap stets rechtzei-tig gewechselt wird und ungeplante Ab-schaltungen aufgrund eines Sensorversa-gens vermieden werden.

Da keine Elektroden, Elektrolyte oder Membranen beteiligt sind, ist der War-tungsaufwand bei diesem optischen Rein-wassersensor für gelösten Sauerstoff mi-nimal, so dass die OptoCap nur etwa ein-mal pro Jahr gewechselt werden muss.c www.mt.com/Thornton-DO

Eigenschaften und Vorzüge• Geringer Drift, höchste Präzision

und kurze Reaktionszeiten• Resistent gegenüber Bewuchs

mit Verschmutzungen, so dass die Messpräzision erhalten bleibt und Stillstandzeiten vermieden werden

• Optimale Wartungsplanung ohne überraschende Betriebsun-terbrechungen, dank voraus-schauender Diagnoseinformatio-nen

• OptoCap-Wechsel innerhalb ei-ner Minute

Thorntons optischer Sensor für gelösten Sauerstoff in Reinwasser

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n Ausbeutensteigerung bei Chloralkali-Elektrolysenmit robusten SensorenEine Chloralkali-Anlage in den USA kämpfte seit Jahren mit den Problemen, die mit pH- und

Redox-Messungen in rauen Umgebungen einhergehen, bis endlich die Lösung von METTLER

TOLEDO installiert wurde. Jetzt sind die Messungen nicht nur absolut zuverlässig, sondern die

Sensorlebensdauer hat sich auch drastisch von nur einigen Tagen auf mehrere Monate verlängert.

Bekanntes Chloralkali-Unterneh-menEin führendes nordamerikanisches Un-ternehmen in der Chloralkali-Industrie betreibt ein großes Werk in Louisiana. In der Anlage wird das Membranzellenver-fahren zur Chlorid-, Wasserstoff- und Natriumhydroxidherstellung verwendet. Hierzu werden Natrium- und Chloridio-nen durch Elektrolyse von der Sole ge-trennt.

Im Gegensatz zum Betrieb von Anlagen auf Basis von Quecksilberzellen, wie es in der Vergangenheit üblich war, ist das Membranzellenverfahren quecksilberaus-stoßfrei, es führt zu reineren Produkten und dies bei einem geringeren Energiebe-darf. Mit ihm gehen jedoch auch proble-matische pH- und Redox-Messanwendun-gen einher, einschließlich Anolytkontrol-len und Entchlorungsverfahren.

Ungeeignete Sensoren versagen raschDie Bedingungen bei der Chloralkali-Elektrolyse sind extrem hart für pH-Sen-soren: Chlor kontaminiert das Referenz-system der Elektrode. Auskristallisierte Sole und Verunreinigungen aus der Fäl-lung verstopfen das Diaphragma und die Umgebungsbedingungen korrodieren sämtliche Kontakte. Das Ergebnis sind ungenaue Messungen und eine kurze Le-bensdauer der Elektroden.

Die Anlage in Louisiana verfügt über mehr als 35 pH-Messstellen. Die meisten sind kritisch für die Produktionsoptimierung und deshalb waren die Ingenieure auch frustriert angesichts der Leistungen der eingesetzten pH-Sensoren. Sie waren bei ihrer Anolytkontrolle so ausgeprägten Messherausforderungen ausgesetzt, dass sie ständig nach Alternativen suchten und sogar den vollständigen Wegfall der pH-Messungen an diesem kritischen Verfah-rensschritt ins Auge fassten. Dieser Kont-rollpunkt ist jedoch viel zu wichtig. An

ihm müssen die pH-Werte absolut genau sein, um die Lebensdauer der extrem kost-spieligen Elektrolysezellmembran zu er-weitern und die Effizienz des Elektrolyse-verfahrens selbst zu verbessern. Die typi-sche Lebensdauer der eingesetzten Senso-ren betrug etwa zehn Tage, sogar bei re-gelmäßiger Wartung.

Ein zweites Anwendungsproblem war die Entchlorung, bei der zur Entfernung von freiem Chlor Natriumhydrogensulfit zuge-geben wird. An dieser Messstelle ist nicht nur die pH-Messung ausschlaggebend, sondern auch der Redox-Wert muss ge-messen werden, um das Vorhandensein oder Fehlen von Chlor hinter der Mischlei-tung zu erfassen. Sollte kein Chlor vor-handen sein, wird das Redox-Messsignal eingesetzt, um die Bisulfat-Hochdruck-pumpe auszuschalten. Die Problematik an diesem Messpunkt war vielschichtig: Kur-ze Lebensdauer der pH-Sensoren von nur zwei Wochen, vielzählige Installations-punkte für die pH- und Redox-Sensoren und das Vorhandensein gefährlicher hei-ßer Ätzstoffe, die das Personal einem ge-fährlichen Arbeitsumfeld aussetzen.

Steigerung der Sensorlebensdau-er von 10 Tagen auf mehrere MonateMETTLER TOLEDO hatte die Möglichkeit aufzuzeigen, wie diese Messstellen zuver-lässiger, kostengünstiger und betriebssi-cherer gestaltet werden können.

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Für die Anolytkontrolle haben wir uns für die Installation unseres Sensors InPro 4850 i entschieden. Der InPro 4850 i wurde speziell für den Einsatz in der Chloralka-li-Elektrolyse entwickelt. Neben einer pH-empfindlichen Glasmembran enthält er auch eine natriumempfindliche Memb-ran, der die Natriumkonzentration im Prozess als Referenz dient. Die natrium-sensitive Referenz ist ein vollständig ge-schlossenes System: Da kein Diaphragma vorhanden ist, kann die Elektrode auch

nicht verunreinigt oder verstopft werden.Sowohl das Wartungsteam als auch die Verfahrenstechniker der Anlage konnten sich bereits innerhalb eines Monats von den Vorzügen des Sensors überzeugen. Der pH-Sensor funktionierte reibungslos und der Wartungsbedarf sank quasi auf Null. Die Sensorlebensdauer wurde von durch-schnittlich zehn Tagen auf mehrere Mo-nate erweitert und zahlreiche pH-Mess-stellen sind inzwischen auf diese neue Lösung umgestellt worden.

Auch die Entchlorung war ein voller Er-folg. Der Versuch wurde mit einem Sensor InPro 4260 i SG gestartet, der pH- und Redox-Messungen gleichermaßen durch-führen kann. So konnte der Kunden zwei Messstellen in einer Stelle vereinen. Auch hier hielt der Sensor von METTLER TOLEDO mehrere Monate stand und zeig-te nur einen sehr geringen Wartungsbe-darf.

Reduzierter Kontakt mit Prozess-medienDer wohl wichtigste Aspekt für jede Chlo-ralkali-Anlage ist die Verbesserung der Sicherheitsbedingungen für ihre Mitarbei-ter. InPro 4850 i und InPro 4260 i sind beide mit der digitalen Intelligent Sensor Management (ISM®)-Technologie ausge-stattet. Eine der Hauptfunktionen von ISM ist die Möglichkeit der Kalibrierung von Sensoren abseits vom Prozess in einer si-cheren und benutzerfreundlichen Umge-bung. Und dank der Plug and Measure-

Funktionalität reduziert sich der erforder-liche Sensoraustausch auf das Entfernen des aktuellen Sensors und dessen Ersatz durch einen bereits vorkalibrierten neuen Sensor.

Vorkalibrierung und Plug and Measure beschränken den Kontakt des technischen Personals auf die Rohrleitungen, in denen die heißen ätzenden Flüssigkeiten, gefähr-liches Chlor und starke Säuren fließen. Diese Messstellen sind zwar der Umgebung ausgesetzt, aber durch das Digitalsignal der ISM-Technologie, das nicht durch ein-dringende Feuchtigkeit beeinflusst wird, können die Kabel wiederverwendet wer-den, während bei analogen Produkten Fixkabel eingesetzt werden müssen, die gegen eindringendes Wasser geschützt sind.

Eine auf Dauer ausgelegte PartnerschaftDas Werk tauscht zunehmend seine aktu-ellen pH- / Redox-Messsysteme durch Lö-sungen von METTLER TOLEDO aus. Be-troffen sind alle pH- und Redox-Anwen-dungen, angefangen bei der Wasserversor-gung bis hin zum Abwasser. Auch andere Systeme von METTLER TOLEDO wurden installiert, wie Trübungsmessungen in der Solefällung und -filtration sowie die Be-stimmung des gasförmigen Sauerstoffge-halts bei der Chlorgastrocknung.

c www.mt.com/InPro4850ic www.mt.com/InPro4260i

pH-Sensor InPro 4260 i

pH-Sensor InPro 4850 i

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Bode

nwaa

gen Wesentliche Aspekte

Tipps zur Auswahl von BodenwaagenEine Bodenwaage ist eine bedeutende Investition. Daher sollte sie

sorgfältig ausgewählt werden, um zuverlässige und genaue Resul-

tate über die gesamte Lebensdauer hinweg zu gewährleisten. So gilt

es, Aspekte wie die Anforderungen des Herstellers und die geplanten

Anwendungen der Wägeplattform zu berücksichtigen.

Das Wägen ist in vielen Herstellungspro-zessen der Chemie- und Pharmaindustrie ein entscheidender Schritt. Es wirkt sich sowohl auf die Prozesseffizienz als auch auf die Qualität des Endprodukts aus. Die Auswahl der Wägeausrüstung hängt von vielen Faktoren ab, wobei einige Aspekte speziell bei Bodenwaagen zur beachten sind. Die Experten von METTLER TOLEDO haben die vier wichtigsten Über-legungen zusammengetragen, die bei ei-ner Investition in eine Bodenwaage zu berücksichtigen sind.

1. Genauigkeit und ZuverlässigkeitDie richtige Bodenwaage ist zuverlässig und genau. So gewährleistet sie konsisten-te Qualität und steigert gleichzeitig Ver-fügbarkeit und Produktivität. Wählen Sie für beste Wägeergebnisse eine Waage mit höchster Genauigkeit und maximaler Präzision, wie eine Waage der K-Baureihe von METTLER TOLEDO. Diese Waagen-baureihe bietet in einem einzigen Bereich eine Präzision von bis zu 6000 e / 7500 e. Zudem sollten Sie die erforderliche Kapa-zität berücksichtigen, damit die Waage einen entsprechend grossen Wägebereich für maximale Flexibilität unterstützt.

2. Zugänglichkeit der WaageDie richtige Bodenwaage ist leicht zugäng-lich, ganz gleich, ob Ihre Anwendung eine feste Installation, eine leicht anzuhebende oder eine mobile Lösung erfordert. Mobile Bodenwaagen werden durch einfaches Ab-senken von vier Rädern fahrbar. Bodenbe-festigungen werden dabei nicht benötigt. Sie können überall abgestellt werden und erlauben eine umfassende Bodenreini-gung. Ob die Waage einen flexiblen Zu-gang bieten oder anderen Aspekten Ihrer Arbeitsumgebung gerecht werden soll – es stehen Waagen zur Verfügung, die Ihre individuellen Anforderungen erfüllen.

3. ReinigungsanforderungenDie richtige Bodenwaage verbessert die Prozesssicherheit. In nassen und rauen Umgebungen eingesetzte Bodenwaagen sind schweren Lasten, rauer Behandlung und Materialrückständen ausgesetzt. Sie kommen bei der Reinigung regelmässig mit grossen Wassermengen in Berührung, müssen aggressiven Reinigungsmitteln widerstehen und zugleich korrosionsbe-ständig sein. Entscheiden Sie sich je nach Ihren Anforderungen für eine Waage mit Schutzart IP 65 (für leichte Nassreini-gung) bis hin zu IP 69k (für Hochdruck-reinigung). Durch die Wahl einer Waage mit hygienischem Design können Sie

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Rampen erleichtern das Be- und Entladen von Produkten.c www.mt.com/ind-chem4

Kreuzkontamination vermeiden. Bei manchen Anwendungen muss eine Waage gewählt werden, die speziell auf den hygi-enischen Betrieb in Nassbereichen ausge-legt sind. Durch eine robuste Ausführung und eine Edelstahlkonstruktion können hervorragende Waagen auch in staubigen und feuchten Industrieumgebungen ein-gesetzt werden.

4. PlattformprofilDie richtige Bodenwaage zeichnet sich durch Benutzerfreundlichkeit aus. Ihre Bodenwaage sollte für ein sicheres und schnelles Be- und Entladen konstruiert sein. Äusserst flache Profile und kurze

Optimierte pneumatische Fe-dern erleichtern das Öffnen und Schliessen der Waage.

Die hygienische Bauweise verhindert Verunreinigungen und erleichtert die

Reinigung der Waage.

Durch spezielle Pendelfüsse nimmt die Waage Vibrationen und Bewe-

gungen problemlos auf.

GWP® Recommendation

Wählen Sie die richtige Waage für Ih-ren Prozess. GWP Recommendation vereint metrologische Wissenschaft mit Ihren spezifischen Anforderungen in einem einfachen Instrument. Si-chern Sie sich Ihre GWP Recommen-dation, bevor Sie eine neue Waage kaufen.c www.mt.com/ind-chem5

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Tran

smitt

er M

100

Geringer Platzbedarf – große MöglichkeitenKopftransmitter

Mit dem M100 bietet METTLER TOLEDO den weltweit ersten Transmitter

für prozessanalytische Messsysteme im kompakten Kopftransmitter-

Design an. Er umfasst ebenfalls ein explosionsgeschütztes, flammen-

sicheres Gehäuse und eigensichere Elektronikkomponenten für die

Installation in Gefahrenbereichen und sicheren Bereichen.

Prozessanalytische Sensoren hinge-gen sind diesem Trend nicht gefolgt und benötigen weiterhin einen Trans-mitter, der groß genug ist, um Tasten und eine Anzeige für den regelmäßi-gen Kalibrierungsbedarf aufzuneh-men. METTLER TOLEDO hat sich dieser Konvention widersetzt. Mit dem M100 bietet METTLER TOLEDO den weltweit ersten Transmitter für

prozessanalytische Messsysteme im kompakten Kopftransmitter-De-sign an.

c www.mt.com/M100

Eine durchschnittliche Produktions-anlage enthält hunderte oder sogar tausende von Feldinstrumenten, von denen die meisten wartungsfrei sind («Einbauen und vergessen»). Wegen ihrer unscheinbaren Ausführung und nicht vorhandener Schnittstellen vor Ort wird ihnen oft keine Aufmerksam-keit geschenkt.

Ihre Vorteile

Einfache Plug and Measure-FunktionMit iSense, dem wichtigsten Instrument des Intelligent Sensor Management (ISM®), können die Sensoren über einen PC oder ein tragbares Gerät vorkalibriert und dann mit dem M100 verbunden werden. Eine Benutzerschnittstelle am Einsatzort ist daher nicht mehr erforder-lich.

Vorausschauende WartungEinfachste Handhabung und Zugriff vor Ort oder Fernzugriff über HART auf fort-schrittliche vorausschauende ISM-Diagnoseinstrumente helfen dabei, Wartungskosten zu senken und Betriebs-zeiten zu steigern.

Geringe InstallationskostenDie robuste Bauweise und das kompakte Design ermöglichen den direkten Einbau bei laufendem Prozess. Der M100 ist eine vielseitige Lösung für explosionsgefährde-te und nicht explosionsgefährdete Bereiche.

METTLER TOLEDO Chemie & Petrochemie News 32 11 10 METTLER TOLEDO Chemie & Petrochemie News 32

M100-Kopftransmitter

www.mt.com/pro

Lernfähige SensorenFür die zuverlässigsten Diagnosen

Wenn Sie Ihre Produktqualität und Ihre Ausbeute maximieren möch-ten, müssen Sie unbedingt wissen, ob Ihre Sensoren einwandfrei arbeiten. Deshalb haben wir beim Intelligent Sensor Management (ISM®) das Hauptaugenmerk stets auf die Diagnosefunktionen gelegt. Und mit unserer neuen ISM-Version bieten wir eine Weltneu-heit – Sensoren, die aus Ihren Prozessen richtig lernen können und Ihnen somit eine einmalige Diagnoseleistung bieten.

Erfahren Sie mehr und laden Sie die Broschüre kostenlos herunter:

c www.mt.com/sensors-that-learn

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