Vorlesung: Einführung in das Bürgerl. Recht und Allg. Teil des BGB § 3 „Recht haben“
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Vorlesung: Einführung in das Bürgerl. Recht und Allg. Teil des BGB
§ 3 „Recht haben“Teil II: Subjektive Rechte
Prof. Dr. Johannes Köndgen
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
Arten subjektiver Rechte I
PersönlichkeitsrechteAllg. Persönlichkeits-rechtNamensrecht u.namensähnliche Kenn-zeichnungen (§ 12 BGB)
Mischformen
zB Urheberrecht (UrhG)Recht am eigenen Bild (§ 22 KUrhG)Allg. Persönlichkeits-recht
Vermögensrechte= geldwerte RechteSachenrechte (§§ 903 ff)ImmaterialgüterrechteFirmennamenAnsprüche (§ 194)Mitgliedschaftsrechte
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
1. Privatsphäre (zB Abhören eines privaten Telefon-Gesprächs)
2. Intimsphäre (zB zutreffender(!) Bericht über Aids-Erkrankung
3. Recht an der eigenen Identität (zB Publikation eines fiktiven Interviews)
4. Vermögensrechtliche Elemente (vgl. BGHZ 143, 214 - „Marlene Dietrich“)
Schutzbereiche des Allg. Persönlichkeitsrechts
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
1. Marken („AUDI“, „Triumph“)
2. Patente (= technische Erfindungen)
3. Urheberrechte (geistige Schöpfungen in Literatur, Wissenschaft und Kunst, § 1 UrhG) mit Spezialfall Computerprogramm
4. Gebrauchsmuster (§ 1 GebrMG) = „stoffliche“ tech- nische Erfindungen („kleines Patent“), zB Chemikalien, Nahrungsmittel
5. Geschmacksmuster (gewerbl Muster u Modelle, zB Cola-Flasche)
Vermögensrechte/Immaterialgüterrechte (Übersicht)
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
Arten subjektiver Rechte II
absolute Rechte
Kennzeichen: wirken ggüber jedermann
zB Eigentum, Immaterial-güterrechte, Persönlich-keitsrechte)
relative Rechte
Kennzeichen: wirken nur ggüber einer Person
zB alle Ansprüche (Legal-Definition in § 194 BGB)
Gestaltungsrechte
Kennzeichen: wirken durch Ausübung einseitiger Gestaltungsmacht unmittel-bar auf die Rechtslage ein zB Kündigung, Anfechtung(§ 142 BGB), Rücktritt (§ 346), Aufrechnung (§§ 387-89)
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
Anspruch(sgrundlage)
Ansprüche vs. Einwendungen und Einreden
Ans
pruc
hsgl
äubi
ger
Ans
pruc
hsve
rpfl
icht
eter
Verteidigungsmittel
Einwendungen*
Einreden: hindern nur die Durchsetzbark eines R.
*r‘hindernde: hindern bereits Entstehung des Anspr, zB Geschäftsunfähigkeit beim Vertragsschlussr‘vernichtende: bringen Anspr nachträgl zum Erlöschen
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
1. Gegenstand der Verjährung: V. nur bei Ansprüchen (§ 194); bei Gestaltungsrechten (absolut wirkende) Ausschlussfristen, zB §§ 121, 124. Absolute Rechte sind meistens „ewig“
2. Geltendmachung: Verjährung ist Einrede
3. Verjährungsfrist
a) „Regelverjährung“ 3 Jahre, § 195, aber relativiert durch
b) hinausgeschobenen Fristbeginn, § 199 I. Aber:
c) Höchstgrenzen für Aufschub des Fristbeginns, §199 II-IV
Zeitliche Grenzen subjektiver Rechte: Verjährung
„Recht haben“ II: subjektive Rechte
1. Sachen und Sachbestandteile (§§ 90, 93-96 BGB)
2. Tiere (§ 90a BGB)
3. Nutzungen einer Sache =
a) Früchte (§ 99 BGB)
b) Gebrauchsvorteile (§ 100 2. Alt. BGB)
4. Sonderfall: Vermögen
Gegenstände subjektiver Rechte: Rechtsobjekte