Vortrag zur Fernwärme - Bad Bramstedt

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Finanzausschuss Bad Bramstedt, den 23. Mai 2013

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Vortrag von Marc Fischer (Prokurist, Leiter Handel und Vertrieb der Stadtwerke)

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Finanzausschuss

Bad Bramstedt, den 23. Mai 2013

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Ziel von ROLANDWÄRME: Für Bad Bramstedt ein zukunftsweisendes Produkt schaffen, das unseren Kunden langfristig umweltschonende Wärme zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen und wettbewerbsfähigen Preisen sichert und so Kundenzufriedenheit herstellt.

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Inhaltsübersicht• Ausgangssituation (vor Einführung von ROLANDWÄRME)• Kurzvorstellung: Neues Produkt ROLANDWÄRME• Aktuelle Entwicklung

– Resonanz auf ROLANDWÄRME– Stellungnahme zu erneuten Widersprüchen– Potenzial der Wärme in Bad Bramstedt

• Aktuelle Diskussion– Vertragsgestaltung– HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel– Grundpreiserhöhung– Preisniveau

o Benchmark mit anderen Wärmeversorgerno Vergleich mit anderen Heizsystemen

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Ausgangssituation (vor ROLANDWÄRME)

• Von den Kunden als teuer wahrgenommene Wärmepreise

Ursache: Starker Preisanstieg im Heizölmarkt seit Vertragsunterzeichnung verbunden mit der 100%igen Bindung der Wärmepreise an extraleichtes Heizöl (HEL) analog Gasbezugsvertrag

• Kündigung von 104 der insgesamt 550 Verträge durch die SWBB aufgrund als intransparent wahrgenommener Preisanpassungsformel

=> Insgesamt 56 Widersprüche gegen Wärmepreise der Stadtwerke

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Neues Produkt: ROLANDWÄRME

Zwei Hebel zur signifikanten Preissenkung:

Modernisierung und Umstellung der Erzeugungsanlagen und desLeitungssystems

Gasbeschaffung direkt am Großhandelsmarkt (OTC oderEEX) statt über Bezugsvertrag mit HEL-Bindung

neues Preisgefüge möglich: AP0 = 78,53 €/MWh (netto) => S. 13fgemäß BGH-Urteil vom 06.04.2011 neue Preisanpassungsklausel

notwendig => S. 11

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Aktuelle Entwicklung: Resonanz auf ROLANDWÄRME

• Vergleiche mit 53 von 56 Kunden geschlossen (Basis BGH-Urteil vom 14.03.2012). Gerichtstermine führten zu Vergleichen auf Basis unserer ursprünglichen Vorschläge

• 60 % der Wärmelieferungsverträge (ehemalige Altverträge) unterschrieben zurück. => S.9

• Bis dato 13 (!) neue Hausanschlüsse im Bissenmoor verkauft (2012: vier Hausanschlüsse)

• Positive Resonanz von Bauherren, Immobilienvermittlern etc.• Nur neun neue Widersprüche

=> Widerspruchskunden repräsentieren < 2 % der Kunden.

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Aktuelle Entwicklung: Stellungnahme zu erneuten Widersprüchen

Alle Widersprüche beantwortet. Zwischenzeitliche Verzögerungen in der Kommunikation werden durch entsprechende Maßnahmen zukünftig verhindert.

Standpunkt Stadtwerke:• Lieferung gemäß AVBFernwärmeV zu angemessenen und marktüblichen

Preisen, von deren Billigkeit gem. § 315 BGB wir überzeugt sind. • Die Preisanpassungsklausel berücksichtigt die Vorgaben zur inhaltlichen

Ausgestaltung von Fernwärmepreisklauseln aus dem BGH-Urteil vom 06.04.2011 vollumfänglich.

• Folglich ergeben sich keine Ansatzpunkte für Widersprüche oder Zahlungskürzungen.

• Gerichtliche Klärung leider im Einzelfall nicht zu vermeiden.

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Aktuelle Entwicklung: Potenzial der Wärme in Bad Bramstedt

Erschlossene Grundstücke B-Plan 36 Bissenmoor

• Anzahl potenzieller Anschlüsse

(erschlossene Grundstücke): 331

• davon bebaute Grundstücke 166

• Anzahl Befreiungen: 25

• Anteil Befreiungen: 15,1 %

Quelle: Bauamt, Stand: 12.04.2013

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Aktuelle Diskussion: Vertragsgestaltung

• Angleichung zwischen bisherigen, gekündigten Altverträgen und weiterhin gültigen Neuverträgen (Harmonisierung)

• Anlehnung an AVBFernwärmeV• Vertragslaufzeiten: Erstlaufzeit fünf Jahre; Verlängerungszeitraum

drei Jahre

=> Kunden unterbreiten vereinzelt eigene Vertragsentwürfe oder wollen, insbesondere bei den Vertragslaufzeiten, nachverhandeln.Antwort Stadtwerke:

• Belieferung gemäß AVBFernwärmeV zu marktüblichen Preisen (Konditionen von ROLANDWÄRME)

• Laufzeiten deutlich unter Vorgaben des § 32 der ohnehin sehr an Kundenrechten orientierten AVBFernwärmeV (10 Jahre Erstlaufzeit, Verlängerung um jeweils weitere fünf Jahre)

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Aktuelle Diskussion: HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel

Ausgangssituation: Kunden hinterfragen den HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel, da Wärme mittlerweile zu 100 % mit Erdgas erzeugt werde.

Antwort Stadtwerke:

HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel resultiert unmittelbar aus den Vorgaben des BGH für eine gerichtsfeste Preisanpassungsklausel: Berücksichtigung von Erzeugungskosten des jeweiligen Anbieters und des (nationalen) Wärmemarktes

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Aktuelle Diskussion: HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel

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Aktuelle Diskussion:HEL-Anteil in der Preisanpassungsklausel

Konkrete Umsetzung: Gewichtung beider Parameter mit je 50 Prozent=> AP1 = AP0 * [0,10 + 0,75* (EGIX1 + ErdgasSt1) / (EGIX0 + ErdgasSt0) + 0,15* (HEL1 / HEL0)]

Erläuterungen:• Ausgesetzte Preiserhöhung von 2012 auf 2013 hätte lediglich

4,50 €/MWh (brutto) betragen statt 16,20 €/MWh bei alter HEL-Bindung.

• Stärkere Gewichtung der Erzeugungskosten (Erdgaspreis) denkbar, aber im Widerspruch zu BGH-Urteil. Außerdem problematisch für den Fall, dass sich die Preise für HEL zukünftig günstiger entwickeln sollten als der EGIX.

=> 15 %ige Bindung an HEL muss beibehalten werden.12

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Aktuelle Diskussion: Grundpreiserhöhung

Ausgangssituation: Kunden hinterfragen die Grundpreis-erhöhung, da diese die Senkung des Arbeitspreises kompensieren würde.

Antwort Stadtwerke:Altverträge:Grundpreis: + 112,80 € (alle Preise brutto)Arbeitspreis 2012: - 31,44 €/MWh=> Break-Even: 2012 bei Jahresverbrauch von 3,6 MWhAnnahme: typischer Verbrauch von 18,0 MWh/a:2012: Ersparnis von 453,- € oder 17 %=> trotz Grundpreiserhöhung immer noch deutliche Preissenkung

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Aktuelle Diskussion: Grundpreiserhöhung

Neuverträge:Grundpreis entspricht Leistungspreis bei 9 kWAnschlussleistung Arbeitspreis 2012: - 31,44 €/MWh=> Ersparnis häufig ab der ersten verbrauchten KilowattstundeAnnahme: typischer Verbrauch von 18,0 MWh/a:2012: Ersparnis von 566,- € oder 21 %=> deutliche Ersparnis, mehr Komfort und höhere Netzstabilität

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Aktuelle Diskussion: Preisniveau

Ausgangssituation: Kunden halten auch die Arbeitspreise für immer noch zu hoch und vergleichen mit HL, FL oder NMS

Antwort Stadtwerke:

Wärmeversorgung in HL, FL oder NMS ist bezüglich Anschlussdichte, eingesetzter Primärenergieträger oder Anschlusskosten nicht mit Bad Bramstedt vergleichbar.

=> Benchmark mit vergleichbaren Wärmeversorgern=> Vergleich mit anderen Heizsystemen

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Benchmark mit anderen Wärmeversorgern

Generelle Schwierigkeit: Vergleichbarkeit herstellen (z.B. ergeben spezifische Anschlusskosten Preisaufschläge von bis zu 8,00 €/MWh); Preise vielfach gar nicht veröffentlicht

Beispiel :

VEA-Fernwärme-Preisvergleich 2012 (westliche Bundesländer, 65 Unternehmen mit 67 Netzen, Stichtag 01.10.2012; alle Preise Mischpreise, netto)

Preisspanne: 49,07 €/MWh bis 110,33 €/MWh

Durchschnittspreis: 73,70 €/MWh

Preissteigerung letzte zwölf Monate: 5,2 %

Preissteigerung letzte fünf Jahre: 25,2 %

Preisanstieg: 1990 = 100 % => 2012 = 211,5 %16

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Vergleich mit anderen Heizsystemen

Brennstoffkosten  ≠  Wärmekosten  !!!

Bei Kostenvergleich mit anderen Primärenergieträgern Gesamtkostenrechnung durchführen, nicht nur laufende Kosten berücksichtigen!

Der häufigste Fehler beim Heizkostenvergleich

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Vergleich mit anderen Heizsystemen

Ein korrekter Heizkostenvergleich umfasst folgende Kosten:

+ kapitalgebundene Kosten (Abschreibung, Verzinsung ...)

+ verbrauchsgebundene Kosten (Brennstoffe, Hilfsenergie ...)

+ betriebsgebundene Kosten (Wartung, Instandhaltung,

Reparatur, Schornsteinfeger, Emissionsprüfungen ...)

+ sonstige Kosten

_________________________________________________

= Vollkosten

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Vergleich mit anderen Heizsystemen: Schlussfolgerungen

Konkrete Ergebnisse hängen stark von regionalen Gegebenheiten ab (vgl. u.a. Preisspanne bei der Wärmelieferung)

Beispiele für standardisierte Vergleiche von Heizsystemen:• www.klima-sucht-schutz.de• www.agfw.de• www.heizungsvergleich.de

Für einen objektbezogenen Heizkostenvergleich fragen Sie uns als Ihren lokalen Versorger oder ein Ingenieurbüro/ Energieberater

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Vergleich mit anderen Heizsystemen: Schlussfolgerungen

Generell gilt, dass sich ROLANDWÄRME durch folgende Vorteile auszeichnet:

• Umweltschonend, weil hoch effizient • Keine Kosten für Nutzfläche, Schornstein, Schornsteinfeger

Wartung, Reparatur usw.• Niedrige Investitionskosten für den Anschluss• Keine Kosten/Investitionen wegen Ersatzbeschaffung• Höchster Komfort und höchste Sicherheit• Niedriger Primärenergiefaktor ist bares Geld wert bei der

Dämmung von Dach, Fenstern und Wänden (Endenergieverbrauch vs. Primärenergiefaktor)

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Vergleich mit anderen Heizsystemen: Beispiele

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Vergleich mit anderen Heizsystemen: Beispiele

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Vergleich mit anderen Heizsystemen: Beispiele

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Bei Fragen

Marc FischerProkurist / Leiter Handel und VertriebStadtwerke Bad Bramstedt GmbHLohstücker Weg 10-1224576 Bad Bramstedt

Tel.: +49(0)4192/87 98 31Fax: +49(0)4192/87 98 54Mail: [email protected] Internet: www.stadtwerke-badbramstedt.de

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