Vorwort · Charakter Technisch unschwierige Tour, die hauptsäch-lich auf Schotterstraßen...

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Transcript of Vorwort · Charakter Technisch unschwierige Tour, die hauptsäch-lich auf Schotterstraßen...

VorwortWer sich als Tourenautor an den Dolomiten versucht, kann im Grunde wenig falsch machen. Schließlich gelten die Dolomiten für viele schlicht als „das schönste Gebirge der Welt“ – eine zugege- benermaßen gewagte Aussage, der ich mich hier aber uneingeschränkt anschließen möchte.Denn auch wer die Dinge nüchterner betrachtet, kommt in den Dolomiten um Superlative nicht herum. Die schiere Masse an legendären, gar weltbekannten Routen in diesem Gebirge dürfte schwer zu toppen sein. Dabei rede ich noch nicht mal vom Biken. Egal ob Stollenreifen oder Rennrad, Kletterfüh-rer oder Klettersteig, ob Piste oder Freeride oder Wandern und Langlaufski: Welchen Sport man auch betreibt, die Dolomiten packen das Sahnehäubchen drauf.Doch kommen wir zum ABER: Die Dolomiten sind kein Kinderfasching. Bedingt durch die Topografie die-ser Berge finden sich hier weit mehr Möglichkeiten für schwere Touren als für leichte. Ein Bike-Guide, der „die besten Touren“ der Dolomiten beschreiben will, kann kein Einsteiger-Guide sein. Doch keine Sorge. Zwar neige ich dazu, eher einen lohnenden Trail mehr in meine Roadbooks zu packen, als einen zu wenig, aber die meisten Touren müssen nicht zwangsweise so heiß gegessen werden, wie ich sie gekocht habe. Die schwierigsten Stellen können bei Bedarf oft umgangen werden. Wo dem so ist, habe ich dies im Text vermerkt. Und wo dem nicht so ist, führt etwas Schieben mit Sicherheit trotzdem zu einer schönen Tour. Die Locations, die dieses Buch vorstellt, sind allesamt jede Mühe wert.Mich jedenfalls haben die Dolomiten in all den Jahren schon mehr als einmal bis aufs Blut geschunden. Doch noch jedes Mal saß ich danach mit einem dicken Grinsen im Gesicht im Café. In diesem Sinne wünsche ich unvergessliche Tourenerlebnisse. Und viel Spaß mit diesem Buch!

SR203 SP251

SP346

SR48

SR48

A22

A22

A22

SS508

SS508

SS241

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SS38

SS12

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SS49

SS49

SS51

SS51

Vigo di Cadore

Sexten

Innichen - San Candido

Toblach - Dobbiaco

Schluderbach / Carbonin

San Vito di Cadore

Niederdorf - VillabassaMitterolang

Braies - Prags

Acquabona

Al Plan de Mareo S Vigilio di Marebbe

Enneberg Pfarre

St. Martin in Thurn

Luson - Luesen

San Leonardo

La Villa

Corvara

Arabba

Ruaccia

Calalzo di Cadore

Ospitale di Cadore

Castellavazzo

Perarolo di Cadore

Venas di Cadore

Forno di ZoldoFusine

Zoppè di Cadore

Alleghe

Falcade

Rocca Pietore

St. Magdalena-Santa Maddalena

Mühlbach - Rio di Pusteria

NatzAicha - Aica

St. Ulrich - OrtiseiSt. Michael

St. Peter - San Pietro

Villanders - Villandro

Kastelruth - CastelrottoSeis am Schlern - Siusi allo Sciliar

Mazzin - Mazin

Durnholz

WeissenbachSt. Martin in Passeier

St. Ursula

Reinswald

Saltaus

Valas - Flaas

Sarentino - Sarnthein

Vilpian - Vilpiano

Völs am Schlern - Fiè allo Sciliar

Postal - Burgstall

Karersee

Ziano di Fiemme

Aldino - Aldein

Nova PonentePozza di Fassa

Grummer

Montagna - Montan

Egna - Neumarkt

Bronzolo - Branzoll

Sella - Söll

Bruneck - Brunico

Brixen - Bressanone

Eppan - Appiano

Laives - Leifers

Merano - Meran

Bolzano - Bozen

Sillian

Agordo

Cortina d'Ampezzo

Chiusa - Klausen

Canazei - Cianacei

Moena

Cavalese

S ü d t i r o l

Ö S T E R -R E I C H

I T A L I E N

10 km

KaltererSee

Talfer-B.

Rienz

Rienz

Boire

D o l o mi t

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S a r n t a l e r A l p e n

N a t u r p a r kS c h l e r n

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N a t u r p a r kS e x t n e r

D o l o m i t e n

E i s a c k t a l

L. di Alleghe

L. di Pieve di Cadore

2999 m

Drei Zinnen

3244 m

Tofanadi Mezzo

2564 mSchlern

3342 m

Marmolada

Übersichtskarte

1

4

5

3

278 9

10 1112

14

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1920

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Brixen

14 Über Juel und Chi Jus 23,9 km/1.015 hm 3:00 h

15 Hospiz Dla Crusc Classic 26,3 km/1.181 hm 3:30 h

16 Corvara Seilbahnschaukel 26,9 km/665 hm 3:00 h

Nr. Tour Strecke Fahrzeit Fahrtechnik Kondition Fahrspaß Landschaft

17 Dörferrunde extended 30,1 km/1.474 hm 4:00 h

18 Über die Lüsner Alm 68,2 km/2.211 hm 7:00 h

19 Plose: Gableralm 34,7 km/1.728 hm 4:00 h

20 Plose: Freeride 15,8 km/577 hm 2:00 h

21 Geislerspitzen-Umrundung 35,5 km/1.725 hm 4:00 h

Grödner Tal und Seiser Alm22 Steinerne Stadt 18,0 km/874 hm 3:00 h

23 Seceda Trails 41,4 km/1.605 hm 5:00 h

24 Auf der Schneid 38,6 km/1.047 hm 3:45 h

25 Tierser Alpl Marathon 48,4 km/2.004 hm 5:15 h

26 Schafstall und Spitzbühel 32,4 km/1.490 hm 4:00 h

Rosengarten und Latemar27 Rosengarten-Querung 24,8 km/1.060 hm 3:00 h

28 Latemar-Umrundung 49,9 km/1.277 hm 5:30 h

29 Deutschnofen – Jochgrimm 33,3 km/1.366 hm 3:15 h

30 Bauernkohlern-Trails 32,1 km/1.100 hm 3:30 h

Sexten / Hochpustertal Info

Wer klassische Tourenreviere sucht und seine Runden grundsätzlich aus eigener Kraft bewältigt, wird hier fündig. Wer gerne Serviceleistungen in Anspruch nimmt, schaut in die Röhre: Von Seilbahnen einmal zu schweigen, zeigen selbst Linienbusse Bikern die kalte Schulter.

» BikeSAiSON Zwar hält in den Tälern der Frühling schon recht bald Einzug, bedingt durch die große Meeres-höhe vieler Tourenziele (< 2.500 Meter) lassen sich die lohnendsten Touren aber etwas Zeit, bevor sie gute Bedingungen bereit halten. Ganz oben ist bis in den Juli hinein mit Altschneefeldern zu rechnen.

» wetter Das Klima der Sextener Dolomiten wie des Hochpustertals ist eine Art Zwitter. Einerseits lässt sich wie überall in Südtirol der „südliche Einfluss“ nicht leugnen. Andererseits ist die Region bedingt durch die große Nähe zum Alpenhauptkamm nicht völlig vom Wettergeschehen im Norden entkoppelt. Zwar stellt der Hauptkamm tatsächlich häufig den Scheidepunkt zwischen Trübsal im Norden und Sonne im Süden dar. Für diese spezielle Region lässt sich diese Aussage aber nicht in jedem Falle aufrecht erhalten. Ein Kurzurlaub hier sollte dem entsprechend tatsächlich nur bei guter Wetterprognose ins Auge gefasst werden.

» ANreiSe Über die Brennerautobahn bis zur Aus-fahrt Brixen/Pustertal, dann weiter über die SS49 Richtung Bruneck und Innichen. Manche Routenplaner bieten auch

Mit gewissem Recht könnte man die Sextener Dolomiten und das Hoch-pustertal das „klassischste“ Touren-revier der Dolomiten nennen. Nicht

nur Mountainbiker verbinden den Begriff „Sex-tener Dolomiten“ zuerst mit den „Drei Zinnen“. Diese zählen zweifellos zu den berühmtesten Ber-gen der Welt – entsprechend hoch fällt die Anzie-hungskraft der Region auf Wanderer aller Herren Länder aus. Für Biker hat dies zur Konsequenz, dass für die lokale Tourismuswirtschaft unser Sport nicht ganz oben auf dem Zettel steht. Zwar beste-hen hier außer den Wegen im direkten Umfeld der Drei Zinnen für unsereins keine Sperrungen oder Reglementierungen. Spezielle Serviceleistungen und somit Zeichen, dass man sich auf Biker als Klientel einstellt, lassen sich aber auch nirgends finden. Touren in den Sextener Dolomiten bestrei-tet man komplett aus eigener Kraft. Es gibt keine Seilbahnen mit Bike-Transport, und selbst im Lini-enbus gilt: „Wir müssen leider draußen bleiben.“ Da viele Wege stark von Fußgängern frequentiert sind, muss man sich als Biker seine Freiräume su-chen. Daher wird der Begriff „Dolomiten“ in die-sem Kapitel auch etwas weiter gefasst, und auch ein Berg wie der Markinkele kommt zu Ehren.

die Alternativstrecke über Kitzbühel – Felbertauerntunnel – Lienz an. Diese ist aber meist nicht empfehlenswert.

» ÖffeNtliche VerkehrSmittel Vom Problem des Bike-Transports abgesehen, ist die Anreise per Zug problemlos. Sowohl Toblach wie auch Innichen sind gut angebunden. Sexten wird per Bus ange-steuert. Fahrplaninfos: www.trenitalia.it und www.sad.it

» Bike-ShOpS Da sich die Locals Race-orientiert meist mit Hardtails bewaffnen, sind Ersatzteile für langhubige Bikes oft nicht leicht zu bekommen.Innichen: Papin Sport, Tel. 0039/0474/913450

» kArteN Tabacco Blatt 010 „Sextener Dolomiten“, 1:25 000

» tOuriSmuS Tourismusverband Hochpustertal, Dolomitenstr. 29, 39034 Toblach, Tel. 0039/0474/913156, [email protected], Internet: www.hochpustertal.info

GeBIeTSINFo

Die runde Graskuppe des Helm oberhalb von Sexten ist alles andere als ein typischer Dolomiten-gipfel. Doch wer wissen will, was in den Dolomiten in Sachen Mountainbike angesagt ist, findet am Helm den optimalen Einstieg: Es geht ordentlich bergauf – zum Ausgleich warten aber auch knapp 1.500 Hö-henmeter Abfahrt als Belohnung für den vergossenen Schweiß. Zusätzlich wird der lange Aufstieg zum Gipfel des Helm mit einem Panorama versüßt, das sich so

Technisch unschwierig, aber doch keine Einsteigertour: Der Helm bietet ein fantastisches Panorama, doch der Anstieg zum Gipfel zieht sich. Allerdings auch die Abfahrt ...

nicht sehr häufig genießen lässt. Unverstellt reicht der Blick zum Alpenhauptkamm und zum Glocknermassiv in Richtung Norden. Und genau gegenüber lassen die Drei Zinnen als Eyecatcher innerhalb der zerklüfte-ten Sextener Dolomiten ihre berühmten Nordwände sehen. Kein Wunder also, dass Biker den Helm nur sel-ten für sich allein genießen können. Die Seilbahn von Sexten aus verkürzt den Aufstieg für Wanderer mas-siv. So treffen von der Anstrengung gezeichnete Biker

Helmtour 33,8 km 1.462 hm 4:30 h01

auf dem letzten, leider auch steilsten und gemeinsten Wegstück regelmäßig auf ausgeruhte Wanderer. Man nimmt es am besten mit Humor und verkneift sich eine Retourkutsche, denn der Weg ist schmal und teils aus-gesetzt. Für die letzten 1.000 Höhenmeter während der langen Abfahrt nach Innichen gehören die Wege ohnehin wieder fast alleine den Bikern. Hier warten immer noch viele Kehren und genauso viel Spaß, be-vor man sich den Eisbecher im Ziel schmecken lässt.

900 m1000 m1100 m1200 m1300 m1400 m1500 m1600 m1700 m1800 m1900 m2000 m2100 m2200 m2300 m2400 m2500 m

0 5 10 15 20 25 30 33,8 km

Innichen Sexten

Fort Mitterberg

Bergstation SeilbahnHahnspielhütte

Helmhütte

Bergstation Seilbahn

Jägerhütte

Innichen

HöHeNPRoFIL Asphalt 1,9 km – asphaltierter Radweg 5,4 km – Schotter 10,5 km – Waldweg 15,9 km – Trail 0,0 km – Schieben 0,0 km

Charakter Technisch unschwierige Tour, die hauptsäch-lich auf Schotterstraßen verläuft. Die lange Abfahrt vom Helm piesakt mit teils losem Untergrund auf Karrenwegen, bietet aber sonst keine besonderen Schwierigkeiten. Konditionell mittelschwer bis schwer; zwischen Hahnspielhütte und Helm-gipfel warten teils steile Anstiege.tourstart Talstation Sessellift in Innichen. Parken Parkplatz am Sessellift. eInkehr Lärchenhütte, Hahnspielhütte, Jägerhütte.hInweIs Der Abschnitt von der Bergstation der Seilbahn bis zum Helm wird häufig von Wanderern begangen. Bitte bergab sehr umsichtig und rücksichtsvoll fahren!

BeweRTuNG MITTEL

TECHnIK KOnDITIOn FAHRSPASS LAnDSCHAFT

Hochwalden

Oberplanken

Breitenbach

SesselbahnGadein

Ö S T E R -R E I C HI T A L I E N

S ü d t i r o l

P u s t e r t a l

S i l v e s t e r t a l

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S e x t e n t a l

Thurntaler

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AußervillgratenInnerpichlOberpichl

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ZelgerRiedl

Haselgrube

HoferHerrnegg

Kuenz

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Schlittenhaus

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Vierschach - Versciaco

Erlach

Säghäuser

Huben

BergstationSeilbahn

Pircher

Unterplanken

Asthof

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K o h l a l p l t a l

Sillian

AußervillgratenGsies - Valle di Casies

Pichl

PanzendorfTassenbach

Hollbruck

Heinfels

TessenbergSillianberg

Toblach - Dobbiaco Innichen -San Candido

Winnebach - Prato alla Drava

Sexten-Moos

Sexten

Arnbach

L273

L273

L328

L325

SS51

SS51

SS52

SS52

SS52

SS51

SS49

SS49

B100B100

2 km

Toblacher Pfannhorn

2669 mRosszogl2170 m

Innichner Eck1935 m

Schlichten2430 m

Golfen2469 m Ternegg

2422 m

Blanken-stein

2483 m

Hochrast2433 m

Steinrast1728 mMarchkinkele

2545 mGumriaul2526 m

Helm2436 m

Altensteinspitz2900 m

Gsellknoten2876 m

Innergsell2065 m

Haunoldköpfl2155 m

Haunold2937 m

Gantraste2131 m

Bullkopfe2817 m

Nasswand2255 m Mittereben-

kofel2869 m

Ebenkofel2465 m

Schusterplatte2957 m

Roteck2390 m

Eisenreich2665 m

Knieberg2503 m

Demut2597 m

Heimkehrer-kreuz

2373 m

Zenzerspitz2393 m

Hollbrucker Egg2573 m

Hollbrucker Spitze 2580 m

Scheibenegg2269 m

Bonner Hütte

Steinberg Alm

ThurntalerSee

TessenbergerSee

Drau

Innichen

Drau

Hahnspiel-hütte

Jägerhütte

Fort MitterbergHelmhanghütte

Helmhanghütte

Sillianer Hütte

Coltrondo Alm

Rinfredo Alm

Rotwandwiesenhütte

Dreischusterhütte

Gemeindekaser

Maierkaser

ToblacherSee

Talschlusshütte

Klammbach Alm

Unterstand Hochgranten

Leckfeldhütte

Mehlhof Alm

TessenbergerAlmhütte

Erharter Alm

Äußere Alm

S e x t n e r D o l o m i t e n

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km 0,0 Start am Parkplatz des Sessellifts in Innichen. Rechts auf die Hauptstraße Richtung Sexten, dann auf Neben-straßen zum Ortsausgang.0,53 Nun auf überwiegend geschotterten Radwegen im Talgrund nach Sexten.7,43 Ortszentrum Sexten. Kurz nach dem Rathaus links steil bergauf zur Kirche, dort auf der geteerten Mitterbergstraße in Kehren bergauf bis zur Festung Mitterberg.10,74 Festung Mitterberg. Weiter auf derselben Straße bergauf. Nach der nächsten Kehre endet der Teer, weiter in Kehren auf Schotterstraße bis zur Bergstation der Seilbahn.15,63 Bergstation Seilbahn. Weiter auf relativ breiter Schotterstraße bis zur Hahnspielhütte (Einkehrmöglichkeit). Hier beginnt ein relativ grober und teils steiler Karrenweg, der hinauf zum Grenzgrat nach Österreich führt. Dort geht es links weiter zum verfallenen Helmhaus. Vor dem Gipfel sehr steil!19,26 Helmhaus. Fantastische Aussicht! Nun auf demselben Weg zurück zur Gipfelstation der Seilbahn. (Achtung, viele Fußgänger, bitte vorsichtig fahren!)23,09 Unterhalb des Helmrestaurants zweigt nach der Linkskehre scharf rechts eine steile Schotterstraße ab, die in vielen Kehren durch das Skigebiet nach unten führt. Zwischen-durch schöne Einkehrmöglichkeit in der Jägerhütte. Nach unten hin wird die Straße schmaler und führt teils als Karrenweg bis zum Ortsrand von Innichen.33,00 Ortsrand Innichen. Hinunter zur Hauptstraße, dann dieser durch den Ort folgend zurück zum Parkplatz.34,01 Parkplatz Sessellift Innichen. Ende der Tour.

RoADBooK

brixen info

Kein anderes Bike-revier in den Dolomiten bietet solch extreme Höhenunterschiede wie das um Brixen. Zugleich dauert die Bike-saison hier weit länger als andernorts. Dabei werden vom gemütlichen Tourenfahrer über Höhenmeter-Fresser bis hin zum Freerider alle bedient.

» BikeSAiSON Bedingt durch das milde Klima im Eisacktal und die niedrige Meereshöhe von Brixen lässt es sich hier bereits sehr früh im Jahr gut biken. Im Februar 2012 wurden hier bereits 20 Grad gemessen. Entsprechend lange dauert die Bike-Saison an, wesentlich länger jedenfalls als die Öffnungszeiten der Seilbahn. Im Sommer dagegen wird es in den niederen Lagen sehr heiß und schwül, aber nach oben hin gibt es schließlich genug Ausweichmöglichkeiten in die Sommerfrische.

» wetter Das Eisacktal sorgt für ein rekordverdächtig warmes Klima. Im Sommer kommt es hier allerdings auch sehr häufig zu starken Aufwinden schwül-heißer Luft, die für heftige Gewitter sorgen können. Ein guter Wetterschutz ist also auch am sonnigsten Tag Pflicht, genauso wie war-me Kleidung. Unten im Tal ist es zwar oft morgens schon sehr warm, aber 2500 Meter sind 2500 Meter!

» ANreiSe Über die Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Brixen/ Pustertal, dann weiter über die SS12 bis Brixen. Der Ort liegt sehr verkehrsgünstig.

Allen, die sich gern im Internet über Tou-ren informieren, könnte beim Revier rund um Brixen leicht schwindelig wer-den. Schließlich liegt das Ortszentrum

auf 559 Metern Meereshöhe, der Gipfel der Plose als der höchste mit dem Bike ansteuerbare Punkt bringt es auf satte 2504 Meter. Nun lässt sich über Touren mit 1945 Höhenmetern ja durchaus reden. Aber am Stück?! Es sei mir also verziehen, dass ich die Touren in diesem Buch, anders als die Locals, von einem Stockwerk weiter oben aus beschreibe. Die Talstation der Plose-Seilbahn oberhalb von St. Andrä oder die Orte im Villnöss-Tal erscheinen mir jedenfalls als logische und gute Punkte, (immer noch erwachsene) Bike-Touren zu starten. Die geradezu monströsen Höhenunterschiede be-scheren dem Revier ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Dolomiten: Nirgendwo beginnt die Bike-Saison so früh und dauert so lange an. Und auch Freerider werden sich freuen, denn 1945 Höhenmeter bergab sind in den Alpen nicht häufig zu finden. Davon profitiert auch der „Caidom“, ein Up- und Downhill-Race mit Ziel am Dom in Brixen, das sich in den letzten Jahren einen wahren Kultstatus erobert hat.

» ÖffeNtliche VerkehrSmittel Die Anreise mit dem Zug ist problemlos, Brixen ist (von München aus) auch ohne Umsteigen direkt zu erreichen. Fahrplanauskunft: www.bahn.de

» Bike-ShOpS Mister Bike, Plosestraße 24/B, 39042 Brixen-Milland,Tel. 0039/0472/200635Sportler Brixen, Am Sonnentor, 39042 Brixen,Tel. 0039/0472/802001

» kArte Tabacco Blatt 030 „Brixen/Villnöss“, 1:25 000

» SeilBAhN Öffnungszeiten im Sommer vom 16.6. bis 7.10.2012, Tel. 0039/0472/200433, www.plose.org

» tOuriSmuS Tourismusverein Brixen, Regensburger Allee 9, 39042 Brixen, Tel. 0039/0472/836401, [email protected], www.brixen.org

gebietsinFo

Die „Dörferrunde“ ist ein absoluter Klassiker. Als wei-tes Netz von Wanderwegen durchzieht sie die gesamte Hochfläche von Natz und Schabs oberhalb von Brixen. Allerdings überschreitet der Wanderweg auch die Rienzschlucht und erstreckt sich dort über die Hoch-flächen von Rodeneck. Zu Fuß ist dieser Wanderweg an einem Tag unmöglich zu schaffen. Mountainbiker interpretieren den Begriff „Dörferrun-de“ meist als eine gemütliche Halbtagestour, die in Brixen startet und sich auf die Hochfläche von Natz und Schabs beschränkt. Im Grunde ist dies die ideale

Zwei Touren in einer: Der (optionale) schwenk über rodeneck macht aus einem gemütlichen Halbtages-Klassiker ein echtes Brett und fügt ihm einige spannende Trails hinzu. Die doppelte Durchquerung der rienzschlucht kostet aber viel Kraft.

Einrolltour, um sich mit den Begebenheiten vor Ort ver-traut zu machen. Die hier beschriebene Tour ist eine Art Fusion aus den beiden zuvor beschriebenen. Sie orientiert sich grob am Wegverlauf des 1er, streut aber immer wieder kleine Trails mit ein und überschreitet gleich zweimal die tief eingeschnittene Rienzschlucht – Dörferrunde „extended“! Zugegeben: So gefahren wird aus der gemütlichen Halbtagestour ein echtes Brett, und zwar sowohl in konditioneller als auch in fahrtechnischer Hinsicht. Zwar sind hier keine wirklich schweren Singletrails

dörferrunde extended 30,1 km 1.474 hm 4:00 h17

dabei, doch ebenso schmale wie ausgesetzte Pfade wie der 11er unterhalb von Rodeneck sind nicht gera-de das ideale Gelände, um die neue Flamme von der Faszination des Bikens zu überzeugen. Und die steile Schiebepassage nach der zweiten Durchquerung der Rienzschlucht schon gleich zweimal nicht. Aber kein Problem: Wer seine gemütliche Tour wiederhaben will, fährt von Viums über die „offizielle“ Dörferrunde ein-fach direkt weiter nach Natz. Der schwierige Teil wir dadurch einfach gekappt. Doch ein paar nette Trails sind auch in diesem Falle immer noch mit dabei.

300 m400 m500 m600 m700 m800 m900 m

1000 m1100 m

0 5 10 15 20 25 30,1 km

Dom Brixen

SchabsViums

Rodeneck

Lüsner Kreuz

NatzElvas

Dom Brixen

höhenproFil Asphalt 0,6 km – asphaltierter Radweg 12,7 km – Schotter 1,0 km – Waldweg 9,3 km – Trail 6,1 km – Schieben 0,4 km

Charakter Fahrtechnisch mittelschwere Tour, der Trail Nr. 11 unterhalb von Rodeneck ist aber sehr schmal. Konditio-nell anspruchsvoll, besonders die zweite Durchquerung der Rienzschlucht kostet Körner. tourstart Am Domplatz in Brixen. Parken Verschiedene kostenpflichtige Parkplätze in der Innenstadt. einkehr Im Gasthof zum Löwen, Rodeneck. hinweis Wer die schwierigsten Stücke der Tour auslassen will, folgt von Viums der beschilderten „Dörferrunde“ direkt nach Natz.

bewertung miTTEL

TEcHniK KonDiTion FAHrsPAss LAnDscHAFT

Ilstern KelderSohlern

Bad Ilstern

Platzer Alm

Villpederer

Zizner

Löchler

Graa

Bad BachgartCorburg

Steiger

Astner

Planatscher

Heiden

Gartler

Nussbaumer

ErlerWalserkäser

Cartiera

Oberau

UntersalcherRaut

Obersalcher Steurer

Jochele

Lüsner Kreuz

Plattner Rundl-brücke

Schloss Rodeneck

Glittner Ställe

Lahner

Oberglittner

Maurerbergalm

FIXME

Unterglittner

Ganserer

Niedersthof

Walderalm

Selva

Kreuzplon

RifflerStrasser

Plaikner

Vorderrigger

Auer

Punter

HinterriggerPrüster

Flitt

Ortl

St. Nikolaus

GoldererGostner

Rader

Raggins

Moardorf

Schattengasse

Pinzagen

Paulgasser

Mahr

St. Jakob

Klerant

Unterkarnol

St. Leonhard

AckerbodenOchsenstall

Weiß

Moar

Frötscher

Prader

Rittner

Spiluck

Kaswalder

Tauper

Hitter

WieserOberlärcher Lechner

Steinwiesalm

Kofler

Stocknerhof

Perlunger

Stilums

Wöhrer

Hl. KreuzOberschnauders

Moser

Gereuth

Zoler

Salcher

Zalter

Glanger Kas Alm

Hann

Kühof

Frauner

Tötschling

Plonerhof

Gruber

Soler

Wurzer

Oberhaus

I T A L I E NS ü d t i r o l

D O L O M I T E N

Brixen - Bressanone

Luson - Lüsen

Rodeneck

St. PaulsNauders

Vill

Gifen

Mühlbach - Rio di Pusteria

Natz

Elvas

Schabs - SciavesVahrner

See

FlötscherWeiher

Eisack

Eisack

Eisac

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Rienz

St. Andrä

Viums

Milland

Mellaun

Raas

Aicha - Aica

Franzensfeste - Fortezza

Mittewald

Spinges - Spinga

Tschötsch

Tils

Vahrn

Sarns

Rumml

Albeins - Albes

Neustift

2 km

A22

A22

A22

SS12

SS49

SS12 SP28

Burgstall

Campill

Maurer Berg2332 m

Plose Telegraph2486 m

Leonharder Kreuz2360 m

Plosebühel2275 m

Plosescharte2220 m

Elvaser Köpfl935 m

Gr. Pfannspitze2545 m

Gr. Gabler2561 m

Pecol Hütte1954 m

Costaces Hütte

Maurenberg Hütte

Gableralm

Schatzerhütte1984 m

Kreuzwiesenhütte1926 m

Tumaretschhütte

Steineralm

P u s te r t

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km 0,0 Start am Domplatz in Brixen. Von dort über die Eisack und immer dem Weg Nr. 15 folgend meist auf Teer bis zur Zieglersiedlung am Rande der Hochebene.4,59 Nun auf Weg Nr. 8 Richtung Schabs, ein sehr schöner, teils gepflasterter Karrenweg.6,52 Am Ortsrand von Schabs führt eine Folge von versteck-ten Singletrails teils steil aufwärts durch den Föhrenwald bis kurz vor Viums. Mit einer guten Uphill-Technik sind diese Trails komplett fahrbar, sonst wird man 20 Meter Schieben einplanen müssen. Das letzte Stück nach Viums wird über die Teerstraße überwunden.8,68 Viums. Hier fädelt die Tour in die offizielle Dörferrunde ein. Die Direktabfahrt über Weg Nr. 1 in die Rienzschlucht ist allerdings nicht empfehlenswert – dies ist ein sehr steiler Singletrail mit hohen Absätzen und fiesen Wurzeln. Stattdessen wird diese Passage über Weg Nr. 3 und ein kurzes Stück Teer umfahren. Dann auf einem gepflasterten Karrenweg hinunter zur Rundlbrücke und gegenüber bergauf.12,38 Planatscherhof. Hier scharf rechts und auf einem sehr steilen Feldweg ein kurzes Stück schieben. Oben folgt die Que-rung auf dem Singletrail Nr. 11. Dieser ist zwar nicht besonders schwer, aber sehr schmal und quert teils ziemlich ausgesetzt den Hang in Richtung Schloss Rodeneck.13,94 Rodeneck. Nach der Einkehr geht es zuerst über Teer bergauf, dann folgt die Strecke wiederum dem Weg Nr. 1 bis zum Lüsner Kreuz. Hier wartet eine sehr schöne Singletrailpas-sage, allerdings auch ein kurzes Tragestück. Hinweis: An der Verzweigung der Beschilderung „Lüsen Wanderweg“ folgen, nicht der „Radstrecke“. Auch hier wartet eine steile Schiebe-passage, allerdings nicht der tolle Trail (Wanderweg) der oberen

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Variante. Am Lüsner Kreuz geht es noch kurz über einen Trail bergab, dann auf Teer zum Niedersthof. Von hier führt ein steiler Karrenweg hinunter in die Rienzschlucht. Der Direktabstieg über den Wanderweg ist nur etwas für Kamikazepiloten.21,76 Brücke Rienzschlucht. Gegenüber auf schmalem Pfad bergauf schieben. Dann folgt ein sehr steiler Schotterweg, der durch den Wald hoch nach Natz führt. Nach oben hin lässt die Steigung merklich nach, einige Steilstücke unterwegs machen es aber sehr schwierig, im Sattel zu bleiben.24,28 Natz. Dem Weg Nr. 1 folgend geht es hinauf zu den Elvaser Köpfen, wo man einen tollen Blick auf Brixen genießt. Als Finale folgt eine tolle Trailabfahrt über Elvas bis zum Ortsrand von Brixen. Schließlich auf Teer zurück zum Ausgangspunkt.30,09 Domplatz Brixen. Ende der Tour.

Als neunjährigen verschlug es den Journalisten und Fotografen ralf Glaser aus münchen zum ersten mal in die Dolomiten – damals zum skifahren. schon vor einiger Zeit hat er aufgehört zu zählen, wie oft er diese region besucht hat. Vom skifahren, klettern, Wandern und rennradradfahren kennt ralf fast jeden Gebirgsstock der Dolomiten. Die zusätzliche infektion mit dem mountainbike- Virus vor etlichen Jahren war für ihn der Anlass, dieses Gebirge völlig neu zu erleben.