SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe...

28
KREIS SOEST MaTIZ Magazin zur T eilhabe und Integration Zuhause im Kreis Soest“ Ausgabe 5/2018 Foto: AdobeStock_20808997 © Alx

Transcript of SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe...

Page 1: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

Kreis SoestIntegrationsteam für Menschenmit ZuwanderungsgeschichteHoher Weg 1-3 · 59494 SoestTelefon: 02921 30-0Telefax: 02921 30-3493E-Mail: integrationsteam@kreis-soest.dewww.zuhause-im-kreis-soest.dewww.kreis-soest.de

ZUHAUSE IM KREIS SOEST

KREISSOEST

KREISSOEST

MaTIZMagazin zur Teilhabe und Integration

„Zuhause im Kreis Soest“Ausgabe 5/2018

Foto

: Ado

beSt

ock_

2080

8997

© A

lx

Page 2: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration
Page 3: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

3

VorwortLiebe Leserinnen und Leser,

Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration Zuhause im Kreis Soest (MaTIZ) in Ihren Händen, die Ihnen einen Einblick in die von uns geleistete, vielseitige Integrationsarbeit im Jahr 2018 geben soll.

Wir können auf ein spannendes Jahr zurückblicken, indem eine große Anzahl an Veranstaltungen, Projekten, Netzwerk- und Arbeitsgruppen- treffen durchgeführt wurde. Dabei erhielten wir von zahlreichen enga-gierten Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern viel Un-terstützung. Gerade durch die Netzwerkarbeit konnten die Angebote des Kommunalen Integrationszentrums wirkungsvoll und praxisnah ent- wickelt werden.

Neben den neuen Veranstaltungen und Projekten wurde auch Bewährtes weitergeführt und stellenweise optimiert. Durch die vielseitige Integra-tionsarbeit entlang der Bildungskette und im Querschnitt, wird auf viel- fältige Art und Weise zur Teilhabe und Integration von Menschen mit Zu-wanderungsgeschichte im Kreis Soest beigetragen. Insbesondere in den Jahren nach der großen Zuwanderung von geflüchteten Menschen ist die Arbeit um deren Integration besonders gefordert. Dabei ist von aus-schlaggebender Bedeutung, dass ein respektvoller Umgang von Menschen unterschiedlicher Herkunft sichergestellt gestellt werden kann.

Für die vielfältige Unterstützung unserer Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner möchte ich mich im Namen des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest herzlich bedanken. Das Team des Kommunalen Integrationszentrums freut sich auf die neuen Herausforderungen im Jahr 2019, auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen als Netzwerkpartner im Kreis Soest und vor allem auf die weitere Unterstützung der zugewanderten Menschen, die im Kreis Soest ein Zuhause gefunden haben.

Sina Mittmann Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (KI) Kreis Soest

Sina Mittmann, Leiterin KI Kreis Soest; Foto: Thomas Weinstock / Kreis Soest

Page 4: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

4

Inhaltsverzeichnis

1. Das Netzwerk „Teilhabe und Integration“ aktualisiert Integrationskonzept „Zuhause im Kreis Soest“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2. Das Ehrenamt bekommt weiterhin Unterstützung – Landesförderprogramm KOMM-AN NRW wurde zum dritten Mal umgesetzt – . . . . . . . 6

3. Der Dolmetscherpool . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

4. Die Anerkennungsberatung für ausländische Abschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

5. Die Erweiterung der Handreichung zum Übergang Kita-Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

6. Die Programme „Griffbereit“, „Rucksack-Kita“ und „Rucksack-Schule“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

7. Die Fortsetzung der Qualifizierungsreihe „Blicke weiten – Zuhause im Kreis Soest“ . . . . . . 12

8. Die Fachtagung „Interkulturelle Leseförderung entlang der Bildungskette“ . . . . . . . . . . . . . 14

9. Die Sprachferien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

10. Die Beschulung neuzugewanderter Schülerinnen und Schüler an den Kollegs . . . . . . . . . . 17

11. Das Interkulturelle Assessment-Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

12. Der Nationale Integrationspreis in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

13. Die Vergabe des Integrationspreises „Zuhause im Kreis Soest“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

14. Das Kommunale Integrationszentrum engagiert sich in der Antirassismusarbeit . . . . . . . . . 22

15. Die Homepage www.zuhause-im-kreis-soest.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

16. Die Unterstützung bei der Neugründung von Migrantenselbstorganisationen . . . . . . . . . . 25

17. Der Internationale Freundeskreis Soest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

18. Die Türkisch-Islamische Gemeinde Soest e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Page 5: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

5

1. Das Netzwerk „Teilhabe und Integration“ aktualisiert Integrationskonzept „Zuhause im Kreis Soest"

Das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Soest hat seine Arbeit 2013 mit der Erstellung ei-nes kreisweiten Integrationskonzeptes begonnen und hat dieses in den Jahren 2017 und 2018 über-arbeitet. Am Entstehungsprozess waren im Jahr 2013 140 Kooperationspartner beteiligt, die in einer intensiven, sechs monatigen Arbeit das erste Inte-grationskonzept „Zuhause im Kreis Soest“ erarbei-tet haben. Aus dieser Vernetzung ist das Netzwerk „Teilhabe und Integration“ entstanden, welches sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, des Kreises, der Migrantenselbstorganisationen und zahlreichen weiteren Kooperationspartnern zusam-mensetzt. Dieses Netzwerk koordiniert gemeinsam mit dem Team des KI die Umsetzung der Integrati-onsarbeit im Kreis Soest.

In den vergangenen Jahren wurden einige der fest-gelegten Ziele erreicht. Angesichts der Flüchtlings-entwicklung sind jedoch neue Herausforderungen für alle Akteure im Integrationsbereich im Kreis Soest entstanden und insbesondere in den Jahren nach der großen Zuwanderung von geflüchteten Menschen ist die Arbeit um deren Integration be-sonders gefordert. Um auf die aktuelle Entwicklung entsprechend zu reagieren, bedarf es die vor fünf Jahren festgelegten Ziele zu überprüfen und ggf. zu aktualisieren. Dieser Aufgabe widmete sich in die-sem Jahr das Netzwerk „Teilhabe und Integration“.

Das Handlungsfeld „Migranten im Alter“ erfuhr in diesem Jahr besondere Beachtung. Hier erfolgte eine Erweiterung um den Bereich Gesundheit. Das Handlungsfeld wird daher in der Folge in das Hand-lungsfeld „Gesundheit und Pflege von Migranten“ umbenannt. Das Netzwerk „Teilhabe und Integra-tion“ diskutierte verschiedene Maßnahmen und Projekte für diesen Bereich und entwickelte entspre-chend der Bedarfe im Kreis Soest Ziele und zugehö-rige Maßnahmen.

Unter anderem wurde das Ziel formuliert, die An-zahl der Migrantinnen und Migranten in pflegenden Berufen bzw. betreuenden Berufen zu erhöhen. Zu diesem Ziel ist derzeit eine Maßnahme zwischen einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung mit angeschlossener Werkstatt sowie dem Lippe-Berufskolleg und dem HanseKolleg in Planung. Im Rahmen dieser Maßnahme sollen neu zugewan-derte Schüler/innen, die z. T. andere Strukturen im

Umgang mit Menschen mit Behinderung aus ihren Herkunftsländern kennen, als Praktikantinnen und Praktikanten die Einrichtungen und die Arbeit vor Ort kennenlernen. Durch diesen Kontakt sollen zu-gleich die Menschen mit Behinderung gestärkt wer-den, da sie den neu zugewanderten Schüler/innen in der Werkstatt erklären können, welche Arbeit sie verrichten und somit ein Empowerment erfahren. Zum anderen haben die Neuzugewanderten die Möglichkeit, Fortschritte im Spracherwerb zu ma-chen sowie ein Berufsfeld kennenzulernen. Im An-schluss an das Praktikum könnte dann in der Folge ein Bundesfreiwilligendienst oder eine Ausbildung angebahnt werden.

Für eine erfolgreiche und nachhaltige Integration von psychisch belasteten Menschen mit Migra- tionshintergrund in die Gesellschaft wird durch den Dolmetscherpool des KI die BLICK Kontakt- und Beratungsstelle des Sozialdienstes Katholischer Männer e.V. ab dem 01.01.2019 unterstützt. Da-durch soll gewährleistet werden, dass Menschen in psychisch belastenden Lebenssituationen, wie z. B. nach einer traumatischen Fluchterfahrung, Unter-stützung in ihrer Herkunftssprache erhalten, sofern die Deutschkenntnisse für ein entsprechendes Bera-tungsangebot nicht ausreichen.

Im Jahr 2019 möchten die Netzwerkpartner unter der Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen in der Integrationsarbeit auf Bundes- und Landesebene die Aktualisierung des kreisweiten Konzeptes für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ fortsetzen und auch abschließen.

Autorin: Sina Mittmann, KI Kreis Soest

Foto: Judith Wedderwille / Kreis Soest

Page 6: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

6

2. Das Ehrenamt bekommt weiterhin Unterstützung– Landesförderprogramm KOMM-AN NRW wurde zum dritten Mal umgesetzt –

Wie schon in den beiden vergangenen Jahren, setzte das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Soest auch in diesem Jahr das Landesförderprogramm „KOMM-AN NRW“ um. Nach einigen Änderungen in der Förderkonzeption für die nächsten Jahre, ins-besondere die Erweiterung des Konzepts auf Neuzu-gewanderte, konnte die Fördersumme für den Kreis Soest in diesem Jahr sogar um 1⁄3 erhöht werden.

Schwerpunkt des Programms blieb dabei die Stärkung der ehrenamtlichen Strukturen in der Flüchtlings- und Neuzugewandertenarbeit. Aufgabe des KIs war die Beratung und Unterstützung der Maßnahmen-träger aus den Kreiskommunen und die Abwicklung der Fördermittel.

Am Programm haben sich 2018 insgesamt 30 Maß-nahmenträger beteiligt, die Fördermittel für Maß-nahmen, wie die Finanzierung von Ankommens-treffpunkten, die Begleitung von Geflüchteten durch Ehrenamtliche und weitere Angebote im Flüchtlings-bereich sowie für die Arbeit mit Neuzugewanderten beantragt haben.

Ein weiterer fester Bestandteil des Programms war die Vernetzung der im Flüchtlings- und Neuzuge-wandertenbereich tätigen Ehrenamtskoordinatorin-nen und -koordinatoren der Kreiskommunen. Zwei-mal im Jahr traf sich diese Runde zum Austausch, um auf die gegenwärtige Entwicklung in der ehren-amtlichen Arbeit mit Flüchtlingen und Neuzuge-wanderten zeitnah reagieren zu können.

Aus diesem Austausch entstanden verschiedene Schulungen zu wichtigen Themen, die die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen, wie z. B. „Um-gang mit Abschiebungen“ und „Umgang mit Traumata in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit“, aber auch Themen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wie z. B. „Ehrenamtliche gewinnen und halten“. Diese Schulungen wurden durch Komm-An-Fördermittel finanziert und durch das Kommunale Integrationszentrum organisiert.

Autor: Fabian Steinbrink, KI Kreis Soest

Page 7: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

7

3. Dolmetscherpool auch im dritten Jahr stark nachgefragtNeuzugewanderten in alltäglichen Situationen helfen

Schon Anfang Oktober diesen Jahres war die Ge-samtzahl der Dolmetschereinsätze so hoch wie im gesamten Vorjahr. Dieses ist nur ein Aspekt, an dem man die ungebrochen hohe Nachfrage nach ehren-amtlichen Sprachmittlern im Kreis Soest erkennen kann. Zudem konnte die Anzahl an Dolmetschern nochmals um 20 Personen erhöht werden. Somit sind mittlerweile 170 Ehrenamtliche im Kreis Soest aktiv, um mit ihren Sprachkenntnissen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte unkompliziert zu helfen.

Die Aufgabe, Neuzugewanderte in alltäglichen Situa- tionen, wie z. B. bei einem Elternsprechtag oder ei-nem Arzt- oder Behördenbesuch bei der Überwin-dung von Sprachbarrieren zu unterstützen, wird von den Sprachmittlern nach wie vor gerne angenom-men. Mit 40 Sprachen und unzähligen regionalen Dialekten deckt der Dolmetscherpool eine große Bandbreite an gesprochenen Sprachen ab.

Um die hohe Qualität zu halten und die Motivation der Ehrenamtlichen zu stärken, organisiert das Kom-munale Integrationszentrum (KI) zudem Schulun-gen zu verschiedenen Themen, wie z. B. „Kommuni-kation“ oder „Umgang mit Stress“. Die Schulungen und auch die jährlichen Austauschrunden werden von den Sprachmittlern sehr gerne angenommen und gut besucht.

Trotz der großen Anzahl an vertretenen Sprachen können einige wenige Einsätze leider nicht vermittelt werden. Aktuell ist das vor allem bei den Sprachen Tigrinya und Fulla der Fall. Des Weiteren werden Sprachmittler der Sprachen Bulgarisch, Rumänisch und Serbokroatisch gesucht. Interessierte können

sich unter der Telefonnummer 02921/30-3134 beim Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Soest melden. Die ehrenamtlichen Dolmetscher erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 12,50 €

je Stunde, die vom Auftraggeber gezahlt wird.

Auf der Internetseite www.zuhause-im-kreis-soest.de befindet sich eine Liste der Sprachen, die über den Dolmetscherpool zurzeit abgedeckt werden. Auf der Seite befindet sich außerdem ein Kontaktformular, über das Dolmetscher/innen gebucht werden kön-nen. Bei der Buchung ist zu berücksichtigen, dass es sich um ein freiwilliges Engagement handelt. Das heißt, es kann keine professionelle Dienstleistung vorausgesetzt werden. Bei Gesprächen mit erheb-lichen Rechtsfolgen, beispielsweise bei der Polizei oder bei Gesundheitsgutachten, sollten vereidigte Dolmetscher/innen beauftragt werden.

Autor: Fabian Steinbrink, KI Kreis Soest

Einige Sprachmittler bei der Schulung zum Thema „Kommunikation“Foto: Fabian Steinbrink / Kreis Soest

Page 8: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

8

4. Anerkennungsberatung neu organisiert – SEN e.V. berät hinsichtlich ausländischer Berufs- und StudienabschlüsseBeratung ist für den Ratsuchenden grundsätzlich kostenfrei

Stellen ab sofort gemeinsam die Anerkennungsberatung für ausländische Berufs- oder Studienabschlüsse sicher (v. l.): KI-Leiterin Sina Mittmann, SEN-Beraterin Kathrin Gerstberger, SEN-Geschäftsführerin Andrea Kruckenbaum, Abteilungsleiter Schulange-legenheiten Dieter Hesse, SEN-Beraterin Birgit Bubolz. Foto: Ursula Rode-Schäffer/ Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland

Seit 2016 war die Regionalagentur Hellweg-Hoch-sauerland als Beratungsstelle zur Anerkennung aus-ländischer Studien- und Berufsabschlüsse anerkannt und kooperierte mit dem Kommunalen Integrations-zentrum (KI) Kreis Soest. Im Jahr 2018 gab es einen Wechsel, das Soester EntwicklungsNetz (SEN e. V.) übernahm die Aufgabe und führt diese in Zusam-menarbeit mit dem KI fort. Die Beratungen werden aus Fördermitteln des Landes NRW und des Europä-ischen Sozialfonds (ESF) finanziert.

Während die Anerkennungsberatung im Kreis Soest bisher durch einen Berater wahrgenommen wurde, hat das SEN für diese Aufgabe der Anerkennungs-beratung zwei Beraterinnen qualifizieren lassen. Birgit Bubolz und Kathrin Gerstberger stehen nun als Expertinnen zur Verfügung. Die Terminverein-barung für die Beratungen erfolgt weiterhin durch das KI, die Beratungen selbst finden nun aber in der Erwerbslosenberatungsstelle in Soest, Nötten-Brü-der-Wallstraße 22, statt.

Im Ausland erworbene Berufs- oder Studienab-schlüsse können in Deutschland anerkannt wer-den und zumeist erhält man nur durch diese

Anerkennung einen entsprechenden Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für qualifizierte Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer. Für die Anerkennung der Abschlüsse gibt es keine zentrale Institution, sondern je nach Fachrichtung, Qualifikation und Regionalität viele verschiedene Einrichtungen. Eine Beratung zur Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse ist daher für den Großteil der qualifizierten Neuzugewanderten unabdingbar und die Beratung ist für den Ratsuchenden grundsätz-lich kostenfrei. Neben den Zeugnisinhabern ist die Anerkennung der beruflichen Qualifikation aber auch für die Wirtschaft, in Zeiten des Fachkräf-temangels, von großem Interesse, denn ohne eine Anerkennung der ausländischen Abschlüsse gehen dem Arbeitsmarkt wertvolle Fachkräfte verloren.

Informationen zur Anerkennung ausländischer Berufs- oder Studienabschlüsse erhalten Sie beim KI Kreis Soest durch Frau Hartmann unter der Telefonnummer 02921/302844. Dort kann auch ein Beratungstermin vereinbart werden.

Autor: Thorsten Krabbe, KI Kreis Soest

Page 9: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

9

5. Erweiterung der Handreichung zum Übergang Kita – Schule bei Kindern mit Migrationshintergrund veröffentlichtÜbergang der alltäglichen Arbeit gemeinsam gestalten

Von Oktober 2015 bis Februar 2017 erfolgte die Erpro-bungsphase der ersten Ausgabe der Handreichung zum Übergang Kita – Schule bei Kindern mit Migrationshin-tergrund.

Tandems, jeweils zu- sammengesetzt aus Kitas und Grund-schulen, die den Übergang in ihrer alltäglichen Arbeit gemeinsam gestalten, erprobten die Handreichung auf ihre Praxistauglichkeit und entwickelten Ergänzungsmöglichkeiten. Beteiligt waren Vertreter/innen aus allen Jugendamtsbezir-ken des Kreises Soest, darunter Einrichtungen und Schulen, die an der Erprobung mitgewirkt haben, als auch weitere, die dazugekommen sind. Zusätz-lich flossen die Rückmeldungen der Fachberatungen für Kindertageseinrichtungen in die Erweiterung mit ein.

Parallel zur Erprobung durch die Tandems erfolgte eine Evaluation der ersten Ausgabe der Handrei-chung durch eine Abfrage an alle Kitas und Grund-schulen im Kreis Soest. Erfragt wurde z. B. die Zu-friedenheit der Einrichtungen/Schulen mit der Handreichung insgesamt, die in allen Rückmeldun-gen als „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ bewertet wurde.

Deutlich wird in der Abbildung, dass z. B. der mehr-sprachige Elternflyer „Auf dem Weg von der Kita in die Grundschule“ am häufigsten von Kindertages-einrichtungen und Grundschulen in der alltäglichen Praxis genutzt wird (siehe Abbildung unten).

Die Erweiterung der Handreichung besteht aus überarbeiteten Elementen aus der ersten Ausgabe, z. B. der mehrsprachigen Schweigepflichtsentbin-dung und dem Zeitstrahl, als auch aus zusätzlichen Ergänzungen, wie dem Belehrungsbogen über das Infektionsschutzgesetz mit den dazugehörigen, mehrsprachigen Empfangsbestätigungen und wei-teren Übersetzungen des Flyers „Auf dem Weg von der Kita in die Grundschule“.

Ziel der Handreichung und der dazugehörigen Erweiterung ist es, den pädagogischen Fach- und Lehrkräften aus dem Elementar- und Primarbe-reich einen Leitfaden für die Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund in der Übergangsphase anzubieten. Sie soll die Kooperationsarbeit vor Ort unterstützen und Anregungen und Ideen für die Praxis geben.

Alle erstellten Unterlagen können auf der Internet-seite: www.zuhause-im-kreis-soest.de herunterge-laden werden.

Das Kommunale Integrationszentrum möchte sich an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Zusam-menarbeit mit den an der Erstellung und Erprobung beteiligten Personen bedanken!

Autorin: Julia Böckmann, KI Kreis Soest

Die folgende Abbildung zeigt die Rückmeldungen bezüglich der Nutzung der in der Handreichung enthaltenen Anhänge:

Page 10: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

10

6. „Griffbereit“ „Rucksack KiTa“ und „Rucksack Schule“ Erfolgreiche Umsetzung und aktuelle Planungen im Kreis Soest

Eine Premiere hatte im Kindergartenjahr 2017/2018 die Erprobung des Programmes „Griffbereit“ im Familienzentrum „Bullerbü“ in Lippstadt. Das bundesweit und darüber hinaus bereits erfolgreich umgesetzte Programm wurde erstmals mit fach-licher Begleitung des Kommunalen Integrations-zentrums (KI) auch im Kreis Soest umgesetzt. Das Programm ist ein Angebot für Eltern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte und ihre Kinder im Al-ter von eins bis drei Jahren, die sich im Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung befinden.

Das Programm „Rucksack KiTa“ wird bereits seit 2014 durch das KI koordiniert und fachlich be- gleitet. Seitdem wird es im Familienzentrum „Bul-lerbü“ in Lippstadt durchgeführt. Im Kindergarten- jahr 2017/2018 wurde es erstmals im Ev. Familien-zentrum „Senfkorn“ in Geseke, im Familienzent-rum Werl Nord, Einrichtung Kiebitzweg und dem Bewegungskindergarten St. Norbert in Werl, im Ev. Kindergarten am Gotlandweg in Soest und im Kath. Kindergarten „St. Bonifatius“ in Lippstadt umgesetzt. Rucksack KiTa richtet sich an Eltern mit Zuwanderungsgeschichte und ihre Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, die eine Kita besuchen.

Beide Programme stellen die Mehrsprachigkeit der Kinder als besondere Ressource in den Fo-kus und stärken diese in Zusammenarbeit mit den Eltern. In den Programmen waren im Kinder- gartenjahr 2017/2018 insgesamt elf Familienspra-chen vertreten.

Der feierliche Abschluss der Programme für das Kindergartenjahr 2017/2018 wurde am 26.06.2018 im Blauen Saal des Rathauses der Stadt Soest ge-feiert. Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für „Jugend, Schule und Gesundheit“, überreichte den beteiligten Eltern und Elternbegleiterinnen, gemeinsam mit Vertreter/innen der Träger und Fach- beratungen der Kindertageseinrichtungen so-wie mit Vertreter/innen der Kommunen während der Abschlussveranstaltung eine Urkunde zur Wertschätzung und Anerkennung des Engage- ments.

Während der Abschlussveranstaltung wurden die Evaluationsergebnisse vorgestellt, die durch eine Befragung der am Programm beteiligten Perso-nen erhoben wurden. Besonders positiv wurden die sprachlichen Fortschritte der Kinder durch

die Beteiligten bewertet. Alle Eltern, die an den Programmen teilgenommen haben, gaben außer-dem an, dass der Meinungs- und Erfahrungsaus-tausch innerhalb der Gruppen „gut“ bzw. „sehr gut“ war.

Für das leibliche Wohl steuerten die Eltern, die an den Programmen teilgenommen haben, ein viel-fältiges Buffet bei. Leckereien aus den verschiedenen Herkunftsländern rundeten den gemeinsamen Aus-klang der Abschlussveranstaltung ab.

Nach der erfolgreichen Erprobungsphase setzen im Kindergartenjahr 2018/2019 drei Einrichtungen das Programm „Griffbereit“ um:

● Familienzentrum Bullerbü, Lippstadt

● Familienzentrum Blauland, Lippstadt

● Ev. Familienzentrum Senfkorn, Geseke

„Rucksack KiTa“ ist aktuell in acht Einrichtungen gestartet:

● Ev. Familienzentrum Senfkorn, Geseke

● Kindergarten und Familienzentrum Rasselbande, Geseke

● Familienzentrum Werl Nord, Werl

Die Elternbegleiterinnen leiteten über ein Kindergartenjahr die Elterngruppen im Rahmen der Programme „Griffbereit“ und „Rucksack KiTa“ und wurden damit zu einer wichtigen Brücke zwischen Kitas und Eltern mit Zuwanderungsgeschichte. An den Programmen beteiligte Eltern und Elternbegleiterinnen erhielten als Anerkennung und Dank eine Urkunde. Foto: Johannes Mühlhaus/Kreis Soest

Page 11: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

11

● Bewegungskindergarten St. Norbert, Werl

● Ev. Kindergarten am Gotlandweg, Soest

● Kath. Kindergarten St. Bonifatius, Lippstadt

● Familienzentrum Bullerbü, Lippstadt

● Familienzentrum Haus für Kinder, Warstein

Außerdem plant die Grundschule an der Pappelallee in Lippstadt den Start des Programmes „Rucksack Schule“.

Durch die angestrebte Etablierung der drei Program-me im Kreisgebiet sind erste Schritte unternommen, die Mehrsprachigkeit und Aktivierung der Eltern und Familien mit Zuwanderungsgeschichte entlang der Bildungskette zu unterstützen und Übergänge ent-sprechend zu gestalten.

Die bisherigen, guten Ergebnisse hinsichtlich der Umsetzung der Programme im Kreis Soest sind den beteiligten Einrichtungen, Elternbeglei-terinnen, Eltern, Trägern und Fachberatungen zu verdanken, die das Programm mit sehr viel Moti- vation und Engagement umgesetzt haben und zurzeit umsetzen!

Autorin: Julia Böckmann, KI Kreis Soest

Page 12: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

12

7. „Blicke weiten – Zuhause im Kreis Soest“ Fortsetzung der Qualifizierungsreihe zur Unterstützung der Integrationsarbeit in Kita und Schule im Kreis Soest im Jahr 2018

Im Jahr 2018 wurde die Qualifizierungsreihe „Blicke weiten – Zuhause im Kreis Soest“ des Kommuna- len Integrationszentrums Kreis Soest (KI) mit großem Interesse von den pädagogischen Fach-kräften des Elementarbereichs und von den Lehrkräften aus den Schulen im Kreisgebiet an- genommen.

Im Elementarbereich setzten sich Fachkräfte mit dem Thema „Sprachentwicklung und Spra-cherwerb bei Kindern mit Migrationshin- tergrund“ auseinander. Wie entwickelt sich Spra-che bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern und wie können sprachliche Kompetenzen ins- besondere bei Kindern mit Migrationshinter- grund durch pädagogische Fachkräfte gefördert werden? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Teilnehmenden der Veranstaltung ge-meinsam mit den Referentinnen Ingrid Ostrowski und Manuela Wohlgetahn, Leiterinnen von Kindertageseinrichtungen und zertifizierte Multi- plikatorinnen zur Alltagsintegrierten Sprachbil- dung.

In zwei Veranstaltungen beschäftigten sich päda- gogische Fachkräfte des Elementarbereichs zu-sätzlich mit dem Thema „Umgang mit trau- matisierten Kindern", mit der Referentin Barbara Freitag. Die erste Qualifizierung bein- haltete diesbezüglich die Grundlagen und eine weitere die entsprechende Vertiefung des Themas.

Des Weiteren vermittelte Livia Daveri, in der Landesweiten Koordinierungsstelle der Kommu-nalen Integrationszentren tätige Sprach- und Lite- raturwissenschaftlerin, wertvolle Informationen zum Thema „Mehrsprachigkeit“.

Matthias Bartscher, Referent im Bereich Weiter- bildung und systemischer Berater gestaltete als Referent eine Qualifizierungsveranstal- tung zum Thema „Motivation von Eltern mit Migrationshintergrund professionell unterstützen“.

Inhaltlich ging es dabei um folgende Frage- stellungen:

Wie können Fachkräfte Zugang zu unterschied-lichen Lebenswelten von Eltern finden?

Welche Haltung ist wichtig?

Welche Methoden helfen, Motivation zu finden und zu unterstützen – z. B. bei der Gewinnung von Eltern für Elternbildungsangebote?

Für die Lehrkräfte aus dem Kreisgebiet wurden ebenfalls mehrere Veranstaltungen umgesetzt. Unter Berücksichtigung der Bedarfsabfrage des vergangenen Jahres, die zeigte, dass Sprach- bildung, Umgang mit Traumata und Interkultu-relle Kompetenzen nach wie vor aktuelle Themen sind, hat am 16.04.2018 eine Schulung zum Umgang mit Traumata im Setting Schule für Lehrkräfte aus dem Primar-, Sek I und II-Be- reich mit der Referentin Barbara Freitag statt- gefunden.

In zwei Schulungen zum Thema „Umgang mit Vielfalt und interkultureller Kompetenz“ erörterte die Referentin Ioanna Zacharaki die Not-wendigkeit und Wichtigkeit der interkulturellen Sensibilisierung. Sie zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern u. a. konkrete Schritte auf, um sich im interkulturellen Kontext sicher bewegen zu können.

Am 02.07.2018 folgte dann die Schulungsveran-staltung „DaZ-Lerner im Fachunterricht“. Mehr als 50 Lehrkräfte aus den unterschiedli-chen Schulformen, Vertretern aus dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Arnsberg und der Bezirksregierung in Arnsberg kamen im Tagungs- und Kongresszentrum in Bad Sassendorf zusammen, um sich mit dieser Thematik zu be-fassen. Für diese Veranstaltung konnte das KI den langjährigen Leiter des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien in Koblenz und Professor für Didaktik der Physik an der Universität Mainz, Prof. Leisen, gewinnen. Prof. Leisen ging in seiner Veranstaltung praxisnah auf Möglichkeiten der Ge-staltung und Strukturierung des Fachunterrichts ein, damit DaZ-Lerner mit Gewinn daran teilneh-men können. Zudem zeigte er den Lehrkräften auf, mit welchen Lesehilfen und Lesestrategien sie ihre Schülerinnen und Schüler an Fachtexte heran-führen können.

Außerdem wurden in Kooperation mit dem Kom-petenzteam Kreis Soest zwei weitere DaZ-Reihen umgesetzt.

Im Frühjahr richtete sich die DaZ-Reihe, bestehend aus vier Modulen, an Lehrerinnen und Lehrer der

Page 13: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

13

Foto: Inga Bökmann / Kreis Soest

Sekundarstufe I. Die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer befassten sich in einem ersten Basismodul intensiv mit dem Thema „Alphabetisierung“ und hatten in den folgenden Modulen dann die Mög-lichkeit, sich Anregungen für die Methodik und Didaktik ihres eigenen DaZ-Unterrichts zu holen, u. a. unter Einbezug digitaler Medien.

Im Herbst folgte dann der Auftakt der Schulung für die Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe. Die Inhalte der vier Module reichten von den Stolpersteinen der deutschen Sprache und der Vorstellung des Generativen Schreibens über Lernszenarien und die Erprobung von Materia- lien für Willkommenskinder bis hin zur Theorie der Profilanalyse.

Autorinnen: Julia Böckmann und Inga Bökmann, KI Kreis Soest

Page 14: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

14

8. Fachtagung „Interkulturelle Leseförderung entlang der Bildungskette“Praxisnahe Workshops rundeten die Fachtagung ab

Die Bedarfsabfrage und die Rückmeldungen nach den DaZ-Veranstaltungen zeigten, dass großes In-teresse der Lehrkräfte an Lesehilfen und Strategien speziell für DaZ-Lerner besteht. Auch für die Fach-kräfte aus den Kitas und die Elternbegleiterinnen der Sprachförderprogramme wurde das Thema Leseförderung zunehmend wichtiger. Aus diesem Grund organisierte das Kommunale Integrationszen-trum (KI) am 28.11.2018 eine Fachtagung mit dem Thema „Interkulturelle Leseförderung entlang der Bildungskette“. Rund 80 pädagogische Fachkräf-te aus Kindertageseinrichtungen, Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe I sowie HSU-Lehrkräfte folgten der Einladung des KI und nahmen an der Fachtagung teil.

Nach der Eröffnung der Fachtagung durch Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Gesundheit, folgte Prof. Dr. Timm Albers von der Universität Paderborn mit einem informativen Vortrag. „Lesen als Schlüssel zur Integration und Bildungschancen für Kinder und Jugendliche – Herausforderung und Chancen für die Arbeit mit geflüchteten Familien“ lautete der Titel des inhalt- lichen Einstiegs in das Thema Leseförderung.

Integrationszentren über das Thema „Literacy in Verbindung zu Mehrsprachigkeit und Vielfalt“ und stellte u. a. praxisnahe Materialien und Aktivitäten für den Kitaalltag vor.

Für den Workshop im Elementarbereich sowie der Primarstufe, konnte Frau Maike Hoeft, Erzieherin und Lehrerin, Mitarbeiterin der Universität Paderborn und Beraterin und Dozentin in der Frühpädagogik, gewonnen werden. Sie stellte das Prinzip des dia- logischen Bilderbuchlesens vor, das den Fokus darauf legt, mit Kindern über Bilder und Texte in den Dialog zu treten. Mit praktischen Beispielen hat-ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Work-shops die Möglichkeit, das dialogische Bilderbuch-lesen unter Einbezug von Mehrsprachigkeit und diversitätsbewussten Materialien zu erproben und zu vertiefen.

Gezielt für Lehrpersonen der Primarstufe bot die Dipl. Bibliothekarin und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Leseförderung, Bettina Twrsnick, einen Workshop zum Thema „Interkulturelle Qua-litätskriterien für Bücher für sechs- bis zehnjähri-ge“ an. Der Workshop beinhaltete die Vorstellung

Prof. Dr. Timm Albers bei seinem Impulsvortrag Fotos: Sabrina Röglin / Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

Zur anschließenden Vertiefung konnten die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt vier praxisnah gestalteten Workshops auswählen und dort Beispiele und Anregungen für ihre beruf- liche Tätigkeit mitnehmen. Um der Heterogenität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerecht zu werden, wurden Workshops für den Elementar- und Primarbereich sowie für die Sekundarstufe I angeboten.

Im Elementarbereich referierte Frau Livia Daveri von der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunaler

von Bilder- und Kinderbüchern im Hinblick auf ihre Haltung, Intention, Wertvorstellung und kulturel-le Orientierung sowie einige praktische Vorschläge für eine nachhaltige Beschäftigung mit kultureller Vielfalt und zur Förderung der Lesemotivation.

Die Referentinnen Dr. Monika Socha und Ina-Maria Maahs vom Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, konnten in einem Workshop zum Thema „Mehr(sprachig) Lesen! Gezielte Leseförderung durch den Methodenpool für sprachsensiblen Unterricht und mehrsprachiges

Page 15: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

15

reziprokes Lesen“ den Lehrerinnen und Lehrer aus der Primarstufe und der Sekundarstufe eine Einfüh-rung in das für 2019 geplante Online-Tool geben, welches Lehrkräften aller Fächer und Schulformen didaktische Methodenvorschläge für einen sprach-sensiblen Fachunterricht bietet. Des Weiteren wur-de eine auf Mehrsprachigkeit fokussierte Version des reziproken Lesens vorgestellt und diskutiert. Ziel war es, konkrete Ideen zu erarbeiten, wie mehrspra-chige Ressourcen der Lernenden didaktisch sinnvoll und schülerorientiert mit in den Schulalltag und Unterricht einbezogen werden können.

Ina Maria Maahs (Referentin), Dieter Hesse (Abteilungsleiter Schulangelegenheiten), Bettina Twrsnick (Referentin), Dr. Monika Socha (Referentin), Prof. Dr. Timm Albers (Referent), Sina Mittmann (Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest), Livia Daveri (Referentin), Maria Schulte-Kellinghaus (Dezernentin für Jugend, Schule und Gesundheit) Foto: Thomas Weinstock/Pressestelle Kreis Soest

Workshop Bettina Twrsnick Foto: Thomas Weinstock/Pressestelle Kreis Soest

Die Zeit während der Mittagspause konnte eben-falls effektiv dazu genutzt werden, um sich wei- tere Anregungen zum Thema „Interkulturelle Leseförderung“ zu holen. Hier erhielten alle pä-dagogischen Fachkräfte die Gelegenheit, sich in einem Markt der Möglichkeiten über aktuel-le, mehrsprachige oder kultursensibel gestaltete Literatur zu informieren und direkt mit Verlagen,

der Stadtbücherei Soest oder den Referenten in Kontakt zu treten.

Inhaltlich abgerundet wurde die Fachtagung durch den Abschlussvortrag von Bettina Twrsnick, Leiterin der „Phantastische Bibliothek Wetzlar“, indem sie die Faktoren des Gelingens für eine gute interkul- turelle Leseförderung entlang der Bildungskette noch einmal für alle Teilnehmerinnen und Teilneh-mer zusammenfasste und verdeutlichte.

Zum Abschluss der Fachtagung fand eine Verlo-sung von mehrsprachigen Bücherpaketen statt. Diese wurden vom Bundesverband für Leseförderung sowie von den Verlagen „Edition bi:libri“ und „Hueber Verlag“ gesponsert. Ebenso wurde eine vom Freundeskreis der Stadtbücherei Soest gespen-dete Jahresmitgliedschaft der Stadtbücherei Soest verlost.

Wir blicken auf eine erfolgreiche Fachtagung zum Thema „Interkulturelle Leseförderung entlang der Bildungskette“ zurück und planen im kommenden Jahr weitere Angebote zur Leseförderung.

Autorin: Judith Nüsken, KI Kreis Soest

Page 16: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

16

9. Zugewanderte Schüler/innen verbessern Deutsch in SprachferienOrganisation eines kostenfreien Bildungsangebots für 45 Kinder und Jugendliche in den Herbstferien

Abschlussprojekt des Kurses in Werl; Foto: Beate Wittig/FAW gGmbH-gfi gGmbH

In den Herbstferien hat das Kommunale Integrati-onszentrum (KI) Kreis Soest 45 neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, ihre Deutschkenntnisse in sogenannten „Sprach- ferien“ zu verbessern. In dem außerschulischen und freiwilligen Angebot wurde die deutsche Sprache in alltagsbezogenen Situationen spielerisch vermittelt und dadurch erweitert und gefestigt.

Das Angebot stieß auf reges Interesse, weshalb zwei Sprachkurse an unterschiedlichen Standorten im Kreis Soest angeboten wurden und zwar in der ersten Ferienwoche in der Astrid-Lindgren Schule in Soest und in der zweiten Ferienwoche in Werl. Hier nahmen Schülerinnen und Schüler der Sälzer Sekun-darschule, der Ursulinenschulen und des Conrad-von Soest Gymnasiums teil.

Die Sprachferien werden im Rahmen des Pro-gramms „FerienIntensivTraining FIT in Deutsch“ durch das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein Westfalen mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert.

Das Programm richtet sich an alle neu zugewander-ten Schülerinnen und Schüler von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen, um am normalen Unterricht im Regelsystem teilzunehmen.

Die Umsetzung vor Ort wurde durch das Kommu-nale Integrationszentrum, in Zusammenarbeit mit der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW gGmbH)/ Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi gGmbH), organisiert und durchgeführt.

Jeder Kurs wurde von einem weiblichen und männ-lichen Sprachbegleiter unterrichtet, welche im Vorfeld der Sprachferien durch eine Schulung der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale In-tegrationszentren (LaKI) auf die Maßnahme vorbe-reitet wurden.

Aber was unterscheidet das Programm FIT in Deutsch von „normalem“ Deutschunterricht?

Schon der Beginn eines jeden Tages zeigte den Schüler/innen, dass sie sich zwar in einem Schul- gebäude befinden, aber der Unterricht sich von dem üblichen Schulunterricht unterscheidet. So wurde jeden Morgen gemeinsam ein Frühstück zubereitet und eingenommen. Hierdurch boten sich bereits zu Beginn zahlreiche Möglichkeiten des Austauschs und der aktiven Anwendung der deutschen Sprache in einem zwanglosen Rahmen. Zusätzlich standen kleinere Ausflüge, z. B. zur Erkundung der näheren Umgebung oder der Einkauf für das morgendliche Frühstück auf dem Tagesplan. Auch die Nutzung digitaler, EDV-basierter Medien war ein wichtiger Baustein der Maßnahme sowie das gemeinschaft- liche Mittagessen.

Insgesamt war die erste Durchführung der Maßnah-me, nach Rücksprache mit den beteiligten Schulen, ein voller Erfolg. Für die Zukunft ist auf Grund der positiven Resonanz geplant, dass es im Jahr 2019 weitere Sprachferien an unterschiedlichen Standor-ten im Kreis Soest geben soll.

Autor: Johannes Mühlhaus, KI Kreis Soest

Page 17: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

17

10. Zentrale Koordination der Beschulung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler für die Kollegs Gute Zusammenarbeit aller Beteiligten

Foto: Fotolia_63179956_XL © apops ; Fotograf: Andrey Popov

Auch im Schuljahr 2017/2018 sowie dem laufen-den Schuljahr 2018/2019 übernimmt das Kommu-nale Integrationszentrum (KI) die Koordination der Beschulung für die neu zugewanderten, berufs-schulpflichtigen Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren im Kreis Soest.

Die Verteilung der Berufsschulpflichtigen an die drei Kreis-Berufskollegs (Börde-Berufskolleg und Hubertus-Schwartz Berufskolleg Soest sowie Lippe Berufskolleg Lippstadt) und an das INI-Berufskolleg in Lippstadt und Warstein hat dank der guten Zu-sammenarbeit und des Engagements aller Beteilig-ten sehr gut funktioniert. Ebenso die Kooperation mit dem HanseKolleg für die neu zugewanderten jungen Erwachsenen bis zu 30 Jahren.

Auf Grund der verschiedenen Ausrichtungen der Berufskollegs konnten die individuellen Neigungen

der Neuzugewanderten (z. B. kaufmännisches oder soziales Interesse) bei der Koordination berück- sichtigt werden. Durch die vorherige Abfrage be-ruflicher Interessen und der passgenauen Zuord- nung sollen künftige Schulwechsel vermieden werden.

Das Ziel, den neuzugewanderten Jugendlichen zeit-nah einen Schulplatz zuweisen zu können, wurde somit erfüllt.

Ebenso erfolgt die Dokumentation der monatlichen Zahlen der Neuzugewanderten für die vier oben genannten Berufskollegs durch das KI. Diese werden an die Bezirksregierung weitergeleitet, um zukünfti-ge Bedarfe frühzeitig erkennen zu können.

Autor: Johannes Mühlhaus, KI Kreis Soest

Page 18: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

18

11. Das Interkulturelle Assessment-Center zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte beim Übergang von der Schule in den Beruf

Fotos: Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest / Sabrina Röglin

Das Interkulturelle Assessment-Center (IAC) ist ein migrationssensibel gestaltetes, berufliches Trai-nings- und Feststellungsverfahren, welches jun-ge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und/ oder Fluchterfahrung im beruflichen Übergang unterstützt. In den Jahren 2016/17 erfolgte eine Überarbeitung des IAC sowie eine zweite Pilot- phase. Während dieser Überarbeitung wurde das IAC an wissenschaftliche Standards angepasst und es erfolgte eine wissenschaftliche Begleitung durch die TU Dortmund, welche durch die Landes- koordinierungsstelle für Kommunale Integrati-onszentren beauftragt wurde. Seit dem Schuljahr 2018/19 wird das IAC nun für alle weiterführen- den und beruflichen Schulen im Kreis Soest angeboten.

Das IAC soll eine gelingende Integration von jun-gen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und/oder Fluchterfahrung in das Berufsleben und eine damit verbundene gleichberechtigte Teil- habe an der Gesellschaft ermöglichen. Berufliche und insbesondere interkulturelle Kompetenzen sollen durch das Verfahren identifiziert, praktisch trainiert, reflektiert und gestärkt werden. Somit werden im Rahmen der migrationssensibel ge-stalteten Übungen des IAC und den damit einher- gehenden Selbst- und Fremdreflexionen Grund-überzeugungen und Werte vermittelt. Zugleich ergibt sich ein erster Vorbereitungseffekt für Bewerbungssituationen. Übergeordnetes Ziel des IAC ist die Anschlussvermittlung in ein Praktikum oder eine Ausbildung. Vertreterinnen und Vertre-ter aus Unternehmen und Betrieben sind daher für die Umsetzung der IAC besonders wichtig, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Bun-desagentur für Arbeit, des Jobcenters, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Kommunalen Ko-ordinierung, Schulsozialarbeiter/innen, pädago-gische Fachkräfte und weitere, die während der

Durchführung des IAC als geschulte Beobachte-rinnen und Beobachter fungieren und den teil-nehmenden Jugendlichen Tipps und Anregungen geben.

Das IAC wird in Form einer Tagesveranstaltung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kom-munalen Integrationszentrum (KI) geplant, orga-nisiert und umgesetzt. Dabei stehen die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter den Schulen sowie den Schülerinnen und Schülern als Ansprechpartner zur Verfügung.

In einem Zeitraum von etwa sieben Zeitstunden wird das IAC an einem externen Standort mit einer Schüler/innengruppe von bis zu 16 Perso-nen umgesetzt. Im Vorfeld werden die Schulen über die Voraussetzungen der Schüler/innengrup-pe, wie z. B. darüber, dass die Schüler/innen eine Zuwanderungsgeschichte haben und sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden und mindestens das Sprachniveau B1 erreicht haben, informiert.

Im Jahr 2018 wurden sechs neue Schulsozial- arbeiterinnen für den Einsatz als Beobachterin-nen durch das KI Kreis Soest geschult und in den Pool der Beobachterinnen und Beobachter aufgenommen.

Im Schuljahr 2018/19 wurden bisher drei IAC mit dem Börde-Berufskolleg, dem Hubertus-Schwartz-Berufskolleg und dem Lippe-Berufs- kolleg durchgeführt. Für Januar 2019 ist be- reits ein IAC mit den Schülerinnen und Schülern der Sälzer-Sekundarschule der Wallfahrtsstadt Werl geplant. Weitere interessierte Schulen kön- nen sich bei Interesse an der Umsetzung des IAC unter Telefon 02921/30-2844 informieren oder einen Informationstermin an ihrer Schule vereinbaren.

Page 19: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

19

Die Weiterentwicklung des Interkulturellen Assess-ment-Centers erfolgte gemeinsam mit der Arbeits-gruppe „Übergang Schule-Beruf für Jugendliche mit Migrationshintergrund“ des Kreises Soest, der Fachkräfte aus der Region angehören. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, entsprechend des Integrati-onskonzepts des KI Kreis Soest und den vorhan-denen Bedarfen, Veranstaltungen und Projekte ge-meinsam zu entwickeln. Im Juli 2018 stand daher der Themenschwerpunkt „Eltern mit Migrations-hintergrund, in ihrer beratenden Rolle, gezielt im Übergangsprozess Schule-Beruf zu unterstützen“

im Mittelpunkt des Arbeitsgruppentreffens. Ge-meinsam wurde zu der Thematik beraten und dis-kutiert. In einem ersten Schritt sollen im Rahmen der Arbeit Migrantenselbstorganisationen (MSO) zu dem Thema befragt werden, damit an den tat-sächlichen Bedarfen gearbeitet werden kann. Da-durch sollen gezielt die Wünsche der Eltern mit Zuwanderungsgeschichte, deren Kinder sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden, berücksichtigt werden.

Autorin: Ina Klöer-Jäker, KI Kreis Soest

Page 20: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

20

12. Interkulturelles Assessment-Center in engerer Auswahl für den Nationalen Integrationspreis der BundekanzlerinPreisverleihung des Nationalen Integrationspreises im Bundeskanzleramt in Berlin

Eine Nominierung für den Nationalen Integrations-preis bot dem Kommunalen Integrationszentrums (KI) Kreis Soest die Möglichkeit, das Interkulturelle Assessment-Center (IAC) bei der Preisverleihung des Nationalen Integrationspreises im Bundeskanzler-amt zu präsentieren.

Einmal im Jahr wird ein erfolgreiches Projekt, eine beispielgebende Initiative oder ein beeindrucken-des Engagement im Bereich der Integration von Zuwanderern durch die Bundeskanzlerin prämiert. Die Entscheidung über den Preis trifft eine Jury aus fünf Fachleuten und Personen des öffentlichen Lebens aus den Vorschlägen von 33 vorschlags- berechtigten Institutionen. Diese Institutionen kön-nen jeweils eine Einzelperson, eine Personengruppe, eine Organisation oder eine Kommune vorschlagen, die ihrer Ansicht nach mit dem Nationalen Inte- grationspreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnet werden sollte.

Das KI wurde durch den Landkreistag NRW vorge-schlagen und hat sich daraufhin mit dem IAC um

eine Nominierung für den Nationalen Integrations-preis beworben. Die Nominierung erfolgte im An-schluss durch den Deutschen Landkreistag.

Aus diesem Grund haben Dieter Hesse (Leiter der Abteilung Schulangelegenheiten) und Sina Mitt-mann (Leiterin des Kommunalen Integrationszen-trums) an der Preisverleihung des Nationalen In-tegrationspreises im Bundeskanzleramt in Berlin teilgenommen und eine eindrucksvolle Feierstunde miterlebt. Neben vielen interessanten Bewerbungen traf auch das Projekt des Kreises Soest auf reges Inte-resse der anwesenden Institutionen aus dem gesam-ten Bundesgebiet.

Bei dem IAC handelt es sich um ein migrationssen-sibel gestaltetes, berufliches Trainings- und Feststel-lungsverfahren, welches junge Menschen mit Zu-wanderungsgeschichte und/oder Fluchterfahrung im Übergang in den Beruf unterstützt. Weitere Informa-tionen zum IAC finden Sie auf Seite 17.

Autorin: Sina Mittmann, KI Kreis Soest

Das Gruppenfoto zur Verleihung des Nationalen Integrationspreises 2018 mit der Bundeskanzlerin in Berlin Foto: Bundesregierung /Hans-Christian Plambeck

Page 21: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

21

13. Volles Foyer zur Vergabe des Integrationspreises 2018Stärkung des Miteinanders in einer vielfältigen Gesellschaft durch mehr Toleranz und Anerkennung

Am 16.11.2018 wurde der Integrationspreis „Zuhau-se im Kreis Soest“ durch die stellvertretende Land- rätin Irmgard Soldat und Warsteins Bürgermeister Dr. Thomas Schöne im Foyer des Kreishauses Soest zum neunten Mal verliehen.

In ihrer Eröffnungsrede wies die stellvertretende Landrätin Irmgard Soldat darauf hin, dass der 16. No- vember eines jeden Jahres der „Internationale Tag für Toleranz“ ist und das Datum für die Integrati-onspreisverleihung daher ganz bewusst gewählt wurde. Der „Internationale Tag für Toleranz“ wurde 1995 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen, um deutlich zu machen, dass Toleranz eine notwendige Säule für ein dauerhaft friedliches Zu-sammenleben von Menschen weltweit und somit auch hier bei uns im Kreis Soest ist. Nur ein toleran-ter Umgang miteinander befähigt Menschen dazu, sich die Freiheit zu nehmen, anders als andere zu sein, so Irmgard Soldat weiter.

Mit der diesjährigen Prämierung wurden Maßnah-men und Projekte gewürdigt, die zur Stärkung des Miteinanders in einer vielfältigen Gesellschaft durch mehr Toleranz und Anerkennung beitragen und so-mit ein Zeichen gegen Rassismus oder jegliche Form der Diskriminierung von Menschen mit Zuwande-rungsgeschichte setzen.

Nach der Ausschreibung des Integrationspreises 2018 gingen innerhalb der Bewerbungsfrist 18 Be-werbungen beim Kommunalen Integrationszent-rum (KI) Kreis Soest ein. Alle Bewerbungen wurden

Foto: Linda Kratzel / Kreis Soest

einer unabhängigen Jury vorgelegt, die sich aus Ver-treterinnen der Integrationsräte, Frau Sidiropoulou aus Lippstadt, Frau Sehmi aus Soest und Frau Aras aus Werl, der Chefredakteurin des Hellwegradios, Frau Heinemann und Herrn Brust von der Bun-deskoordination Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage zusammensetzt. Die Jury traf sich am 17.09.2018 im Kreishaus in Soest, besprach und bewertete noch einmal jede einzelne Bewerbung, um anschließend festzulegen, welche Maßnahme bzw. welches Projekt prämiert werden sollte. Un-ter den vielen sehr guten Bewerbungen suchte die Jury schließlich eine heraus, welche den ersten Platz belegen sollte und zwei weitere Bewerbungen, die sich den zweiten Platz teilen sollten.

Auf der Prämierungsveranstaltung war die Freude groß, als bekannt wurde, dass der Garten der Kul-turen aus der Wallfahrtsstadt Werl den ersten Platz belegt hat und für seine Arbeit ein Preisgeld in Höhe von 1.500,– € erhält. Auch die Vertreter der Conrad-von-Ense-Schule und der Europaschule Ostendorf Gymnasium aus Lippstadt jubelten über den ge-meinsamen zweiten Platz und das Preisgeld in Höhe von 750,– €, das jede Schule erhielt.

Aber auch alle anderen Bewerberinnen und Bewer-ber gingen nicht leer aus. Alle erhielten aus den Händen der stellvertretenden Landrätin Irmgard Soldat und von dem Warsteiner Bürgermeister Dr. Thomas Schöne, die zusammen die Schirmherr-schaft der diesjährigen Integrationspreisverleihung übernommen haben, eine Urkunde für ihre Teil- nahme. Darüber hinaus erhielt jede Bewerberin und jeder Bewerber die Möglichkeit, die eigene Maß- nahme bzw. das eigene Projekte in einer kleinen Ausstellung im Kreishaus zu präsentieren. Hier- bei wurde den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung anschaulich gezeigt, wie vielfältig die Arbeit für Toleranz und Anerken-nung im Kreis Soest ist. Im Anschluss an die Prämie-rung und Vorstellung der Siegerprojekte bot sich allen Anwesenden bei einem kleinen Imbiss, welcher durch die Migrantenselbstorganisationen hergestellt wurde, die Gelegenheit zu einem regen Austausch.

Autor: Thorsten Krabbe, KI Kreis Soest

Page 22: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

22

14. Kommunales Integrationszentrum engagiert sich in AntirassismusarbeitNetzwerk wächst stetig und setzt sich für Toleranz, Vielfalt und Courage ein

Das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Soest hat auch im Jahr 2018 die Antirassismusarbeit intensiv fortgesetzt. In den vielen verschiedenen Ver- anstaltungen wurden sowohl Schüler/innen und Lehr- kräfte unterschiedlicher Schulformen angesprochen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Insge-samt konnte das KI so über 1670 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Interessierte erreichen.

Ein weiterer wichtiger Schritt wurde 2018 durch die offizielle Ernennung des KIs zur Regionalkoordina-tion der inzwischen 29 „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ (SOR-SMC) im Kreis Soest gemacht. Die Urkunde wurde in einer Feierstunde in Dortmund von der Bundeskoordination an die zu-ständige Mitarbeiterin des KIs überreicht. In Kooperation mit dem Jugendamt des Kreises

Soest wurden gleich zwei Veranstaltungsreihen, deren Finanzierung durch das Innenministerium erfolgt, für die Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage umgesetzt. Zuerst wurde das Theater-stück „Dschihad One Way“ vom Jungen Theater Hof an insgesamt sieben Schulen aufgeführt. Zur Vorbe-reitung wurden die Schülerinnen und Schülern von den Lehrkräfte und Mitarbeitern des Jungen Theater Hofs an das Thema Radikalisierung herangeführt. Das fiktionale Stück von Bernd Plöger handelt von einem deutschen Jugendlichen, der der heimischen Provinz entflieht und in ein syrisches Kampfgebiet auswandert. Der Weg eines jungen Konvertiten, der sich zunächst radikalisiert und schließlich als Dschi-had-Kämpfer in den „Heiligen Krieg“ zieht, wird durch das Theaterstück eindrucksvoll dargestellt. Ex-perten kommen genauso zu Wort wie Angehörige, Augenzeugen und Freunde. Das Stück soll im Rah-men der dargestellten Radikalisierung versuchen, dem Unvorstellbaren ein Gesicht zu geben, Zusam-menhänge sichtbar zu machen und einfache Erklä-rungsmuster zu hinterfragen.

Im Anschluss an die jeweiligen Vorstellungen gab es die Gelegenheit zum Nachgespräch mit dem Team des Jungen Theater Hof. Rund 1000 Schülerinnen und Schüler setzten sich durch das Theaterstück mit dem Thema Radikalisierung auseinander.

Angeknüpft wurde an das Thema Ende des Jahres mit der Lesung von Christian Linker aus seinem Roman „Dschihad Calling“. Rund 180 Schülerin- nen und Schüler aus vier Schulen hatten die Möglichkeit, den Erzählungen von Herrn Linker zu folgen.

Andreas Ludwig (Kreis Olpe), Anja Schaube (Hagen), Karsten Burkardt (Siegen-Wittgenstein), Inga Bökmann (Kreis Soest), Katharina Miekley (Landeskoordination NRW), Sandra Godau-Geppert (Hamm), Wolfgang Brust (Bundeskoordination), Renate Bonow (Landeskoordination NRW). Foto: Landeskoordinierung NRW

Besuch des Missio-Trucks am Börde-Berufskolleg Foto: Thomas Weinstock/Pressestelle Kreis Soest

Gestartet ist das Jahr mit dem Besuch des Missio-Trucks „Menschen auf der Flucht“, der durch das Erzbistum Paderborn gebucht werden kann. An zwei Tagen konnten Schülerinnen und Schüler der Soes-ter Berufskollegs den über 16 Meter langen Truck besuchen. In einer beeindruckenden, multimedialen Ausstellung wurde am Beispiel von Bürgerkriegs-flüchtlingen des Ostkongos die Ausnahmesituation einer Flucht nachgestellt. Zum Schluss der Ausstel-lung schilderten Geflüchtete ihre Fluchterfahrungen in Videobeiträgen. Durch die Begleitung des Trucks von zwei geschulten pädagogischen Mitarbeitern wurden die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld auf die Themen „Flucht und Migration“ vorbereitet.

Page 23: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

23

Auch die im Jahr 2015 gegründete Arbeitsgrup-pe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-ge“ setzte ihre Arbeit weiter fort. Aus den im Mai gemeinsam erarbeiteten Fortbildungsbedarfen zu Themen der Antirassismusarbeit für Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter entstand der zusammen mit dem DGB – Bildungswerk NRW geplante Work-shop „Managing Diversity – mein Umgang mit Vielfalt“. Dieser wurde von der Trainerin für Managing Diversity und Konfliktmanagement, Frau Dr. Martine Wiltzius, durchgeführt.

In dem Workshop beschäftigten sich die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer mit der Komplexi-tät von Vielfalt und der Bedeutung von Vielfalt in Schule sowie den Möglichkeiten der Implementie-rung in den Schulen.

Im zweiten Arbeitsgruppen-Treffen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurden den Teil-nehmerinnen und Teilnehmern neue Projektideen vom KI für das Jahr 2019 vorgestellt. Zusammen mit der Arbeitsgruppe wurden außerdem weitere ak-tuelle Bedarfe für die SOR-SMC-Schulen ermittelt, die in der Planung für 2019 berücksichtigt werden sollen.

In einem kleinen Markt der Möglichkeiten stellte das KI Projektideen sowie Informationsmaterialien für die verschiedenen Schulformen vor. Besuch von Mo Asumang im Schlachthofkino Soest

Fotos: Inga Bökmann/Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

Mitglieder der Arbeitsgruppe: Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage des Kreis Soest Foto: Johannes Mühlhaus / Kommunales Integrationszentrum Kreis Soest

vorgeführt und im Anschluss mit Mo Asumang nach-besprochen. In dem Film begibt sie sich auf eine persönliche Reise, um herauszufinden, was hinter der Idee vom „Herrenmenschen“ steckt. Dafür reist sie zu den wahren Ariern in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begeg-net dem Ku Klux Klan. In diesem Jahr konnte der Film an zwei weiteren Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage gezeigt werden.

Das Besondere in diesem Jahr war, dass eine wei-tere Filmvorführung für die Öffentlichkeit im Kino-saal des Kulturhauses Alter Schlachthof Soest ge-zeigt wurde. Gut 50 Interessierte sahen den Film „Die Arier“ und diskutierten anschließend mit Frau Asumang über die Themen des Films.

Im November fand an der Sälzer Sekundarschule Werl der vom Netzwerk für Demokratie und Cou-rage e.V. finanzierte und durchgeführte Projekttag „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ statt. Gleich zwei Klassen beschäftigten sich an dem Tag intensiv mit couragiertem Handeln und Maßnah-men gegen Diskriminierung und menschenverach-tende Einstellungen.

Des Weiteren wurde den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt, welche Folgen diese Einstellungen und Handlungen für die Betroffenen haben können. Im Anschluss wurden Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung und für Courage für den Alltag erarbeitet und erprobt.

Neben den durch das KI initiierten Veranstaltungen, beteiligte sich das Kommunale Integrationszentrum finanziell bei der Umsetzung der Lesung der beiden Youtuber Abduhl Abbasi und Allaa Faham aus ihrem Buch „Eingedeutscht – die schräge Geschichte un-serer Integration“, die von der VHS Werl – Wickede (Ruhr) – Ense in Werl für interessierte Bürgerinnen und Bürger umgesetzt wurde.

Autorin: Inga Bökmann, KI Kreis Soest

Ein weiteres Highlight des Jahres war der erneute Be-such der afrodeutschen Schauspielerin, Moderatorin und Buchautorin Mo Asumang im Kreis Soest. Die Verfilmung ihres Buches „Mo und die Arier: Allein unter Rassisten und Neonazis“ wurde bereits in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich an Schulen

Page 24: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

24

15. Homepage Zuhause-im-Kreis-Soest stark frequentiertQualität durch regelmäßige Aktualisierung

Das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Soest bietet mit der Homepage www.Zuhause-im-Kreis-Soest.de eine umfangreiche Informations-plattform rund um das Thema Integration im Kreis Soest.

Die größtenteils in 9 Sprachen übersetzte Internet-seite stellt Hinweise und Materialien für alle Berei-che einer erfolgreichen Integration zur Verfügung. Es wurde bei dem Aufbau auf eine systematische und benutzerfreundliche Struktur geachtet. Sie fin-den in der übersichtlich gestalteten Gliederung zahl-reiche und alle Altersgruppen betreffenden Infor-mationen u. a. zu den Themen Beratung, Bildung, Arbeiten und Gesundheit mit den dazugehörigen Ansprechpartnern und Institutionen. Auch Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen, einen interkulturellen Kalender, aussagekräftige Zahlen und Fakten zu In-tegration und Migration sowie vieles mehr, sind der Seite zu entnehmen.

Sinan Kumru, Fachreferent Migrantenselbsthilfe der Fachberatung Migrantenselbsthilfe des Paritätischen Wohlverbandes NRW, machte Schritt für Schritt das gesamte Verfahren einer Vereinsgründung verständ-lich. Um die Qualität der Seite stetig zu verbessern und das Repertoire zu erweitern, wird in regelmä-ßigen Abständen eine Aktualisierung vorgenom-men. So wurde z. B. das Online Buchungsformular für den zahlreich genutzten Dolmetscherpool des KI optimiert. Durch dieses Instrument sparen alle Be-teiligten Zeit und die Anfragen gelangen schneller an das gewünschte Ziel. Ferner gibt es neuerdings eine Rubrik zu dem Förderprogramm KOMM-AN des Landes Nordrhein-Westfalen. Hier stehen u. a. die aktuellen Antragsformulare zum Download zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!!!

Autor: Johannes Mühlhaus, KI Kreis Soest

Page 25: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

25

16. Unterstützung bei der Gründung von MigrantenselbstorganisationenMöglichkeit bis hin zu einer Vereinsgründung

Sinan Kumru, Fachreferent Migrantenselbsthilfe der Fachberatung Migrantenselbsthilfe des Paritätischen Wohlverbandes NRW, machte Schritt für Schritt das gesamte Verfahren einer Vereins-gründung verständlich. Foto: Nouzha Brightan/Kreis Soest

Fast 20 syrische Neuzugewanderte trafen sich in Lippstadt zur ersten Informationsveranstaltung mit dem Titel „Gründung von Migrantenselbstorganisa-tionen“. Ziel der Veranstaltung war es, interessierte und bereits ehrenamtlich engagierte Migrantinnen und Migranten dabei zu unterstützen, sich selbst zu organisieren, ihre Interessen zu vertreten und ihr Engagement weiterzuentwickeln. Weitere Informa-tionsveranstaltungen zu Förder- und Vernetzungs-möglichkeiten wurden in Soest und Werl umgesetzt, um so möglichst vielen engagierten Migrantinnen und Migranten die Möglichkeit zu geben, sich über die Schritte bis hin zu einer Vereinsgründung zu in-formieren. Zudem wurden zu den Veranstaltungen an drei Standorten die Interessierten aus den an-grenzenden Kommunen eingeladen.

Die Organisation erfolgte dabei durch das Kom-munale Integrationszentrum des Kreises Soest (KI) mit Unterstützung durch Vertreterinnen und Ver-treter der jeweiligen Kommunen. Gefördert wurden diese Veranstaltungen durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Sinan Kumru und Carmen Martínez Valdés, als Fachreferenten der Fachberatung Migrantenselbsthilfe des Paritätischen Wohlverbandes NRW, machten das gesamte Ver-fahren einer Vereinsgründung in Lippstadt, Soest und Werl verständlich und erklärten das Procedere Schritt für Schritt.

Migrantenselbstorganisationen sind Vereine, deren Ziele und Zwecke sich aus den Interessen von

Menschen mit Migrationshintergrund ergeben. Sie sind wichtig, um Ehrenamtliche und Neuzuge-wanderte dabei zu unterstützen, aktiv zu werden, Integrationsprojekte zu realisieren und sich für die gemeinsame Sache im Kreis Soest zu engagieren. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises unterstützt, berät und begleitet deshalb in der Grün-dungsphase und darüber hinaus.

Für das Jahr 2019 sind Veranstaltungen geplant, bei denen es um die konkrete Gründung von Migran-tenselbstorganisationen geht und mit den Fach-referenten des Paritätischen Wohlverbandes NRW Satzungen für die jeweiligen Vereine im Kreisgebiet erarbeitet werden.

Autorin: Sina Mittmann, KI Kreis Soest

Page 26: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

26

17. Der Internationale Freundeskreis Soest stellt sich vorEinmal pro Monat Bürgerradio International

Klaus Schubert und Julia Matteikat Foto: Steffen Brüseke

Seit 1993 ist der Internationale Freundeskreis Soest Ansprechpartner für Mitbürgerinnen und Mitbürger mit anderen Sprachen, aus anderen Kulturen und Ländern, die in Soest und im Kreis Soest eine neue persönliche und berufliche Heimat gefunden haben.

Ausländer und Deutsche haben in dieser Absicht gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt, die zu einem vertrauensvollen und in vielen Fällen freund-schaftlichen Verhältnis untereinander geführt haben. Von Anfang an wurde auf die gegenseitige Respek-tierung der kulturellen, religiösen und nationalen Eigenarten aller an der Arbeit des Internationalen Freundeskreises Soest Beteiligten geachtet.

Durch Vorträge und Diskussionen über Probleme und wichtige aktuelle Fragestellungen der Her-kunftsländer und Deutschlands lernten sich die Be-teiligten näher kennen. Dies wurde ergänzt durch gemeinsame Feiern mit nationalen Schwerpunkten in der Musik, beim Kochen oder im Sport. Seit 1996 wurden 16 internationale Fußballturniere organi-siert, bei denen Mannschaften aus (fast) der ganzen Welt teilnahmen.

Seit Februar 2007 wird einmal pro Monat die Sen-dung „Bürgerradio International“ ausgestrahlt, in der im Kreis Soest lebende Gäste aus unterschied-lichen Ländern, mit verschiedenen Kulturen und Religionen über kulturelle, gesellschaftliche und persönliche Themen mit dem Moderator sprechen. Die Sendereihe möchte mit Beispielen belegen, wie Einzelpersonen und Gruppen das Gefühl der Mitver-antwortung für unsere Gesellschaft entwickeln und

sich für eine nachhaltige Verbesserung des Zusam-menlebens engagieren.

Erst kürzlich wurde die 113. Sendung über den Bür-gerfunk von Radio Lippeland im Kreis Soest ausge-strahlt. Zur 111. Sendung, sowie bereits in der Ver-gangenheit, war das KI Kreis Soest zu Gast beim „Bürgerradio International“ und berichtete von der vielfältigen Integrationsarbeit. Bisher waren Ge-sprächsteilnehmer aus 56 Ländern Gäste bei „Bür-gerradio International“, von Afghanistan über Erit-rea, Nepal, Peru bis Vietnam.

In Anerkennung der „besonderen Verdienste um die Völkerverständigung in unserem Gemeinwesen“ hat der Rat der Stadt Soest im Jahr 2004 dem Internati-onalen Freundeskreis Soest den Soester Bürgerpreis verliehen.

Kontakt: www.ifk-soest.de

Page 27: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

27

Steckbrief

Name des Vereins: Türkisch-Islamische Gemeinde Soest e.V.

Ort: Soest

Gründungsjahr: 1989

Mitgliederzahl: 150

Ansprechpartner: Seyit Ali Yildirim, Telefon 0171 1911669

18. Migrantenorganisationen stellen sich vor – die Türkisch-Islamische Gemeinde Soest e.V.

Die Türkisch-Islamische Gemeinde e.V. wurde im Jahr 1989 gegründet. Durch die Gründung sollten die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger eine Anlaufstelle haben, um ihre Religion, Sprache und Kultur ausüben zu können. Zudem dient die-ser Verein, um Probleme und Anliegen der Gemein-de zu kanalisieren und ihre Probleme zu lösen. Des Weiteren unterstützt der Verein bei Behörden- gängen und gibt Hilfestellungen, wenn Kinder schu-lische Probleme haben.

Darüber hinaus ist der Verein eine Anlaufstelle für alle Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die Interesse und Fragen haben. Auch hierfür stehen die Türen an 365 Tagen im Jahr offen.

Folgende Aufgaben und Ziele hat der Verein sich auf die Fahne geschrieben:

● Vermittlung der Religion und der Kultur an Kinder und Jugendliche,

● Veranstaltung von verschiedenen Festivitäten an religiösen Feiertagen,

● der respektvolle Umgang mit den Mitmenschen, da wir in einer multikulturellen Gesellschaft leben,

● Unterricht für alle Interessenten sowohl im schulischen als auch im religiösen Bereich,

● Hilfestellungen bei allen anfallenden Konflikten,

● unterstützende Leistungen bei Verstorbenen in der muslimischen Gemeinde,

● Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, wie z. B. am Bördetag, der Kirmes und an verschie- denen sportlichen und kulturellen Aktivitäten,

● Unterstützung von Flüchtlingen, die in unsere Stadt kommen,

● Ansprechpartner zur Unterstützung bei Behör-dengängen und allgemeinen Fragen,

● Mitwirkung im Netzwerk „Teilhabe und Inte- gration“ des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Soest.

Um all unsere Aufgaben und Ziele möglich zu machen, müssen wir politisch aktiv sein, damit die nächs-ten Generationen in Deutschland Mitspracherecht haben.

Unsere Gemeinde ist transparent, jeder ist bei uns Willkommen und unsere Tür steht allen Mit- bürgerinnen und Mitbürgern immer offen!

Page 28: SOESTpl.zuhause-im-kreis-soest.de/integration/downloads/MaTIZ_Kreis_Soest_5...3 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die aktuelle Ausgabe des Magazins für Teilhabe und Integration

Hoher Weg 1-3 · 59494 SoestTelefon: 02921 30-2844Telefax: 02921 30-3493

E-Mail: integrationszentrum@kreis-soest.dewww.zuhause-im-kreis-soest.dewww.kreis-soest.de

Kreis SoestIntegrationsteam für Menschenmit ZuwanderungsgeschichteHoher Weg 1-3 · 59494 SoestTelefon: 02921 30-0Telefax: 02921 30-3493E-Mail: integrationsteam@kreis-soest.dewww.zuhause-im-kreis-soest.dewww.kreis-soest.de

ZUHAUSE IM KREIS SOEST

KREISSOEST

KREISSOEST

gefördert durch: