Vorwort zur Kinder- und Jugendtrainingskonzeption · w Athletik / Kondition / Koordination...

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DEUTSCHER SPORTVEREIN HANNOVER gegr. 1878 e.V. Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 2 | 30169 Hannover Vorwort zur Kinder- und Jugendtrainingskonzeption Der Anspruch von Hannover 78 ist es, den Kindern und Jugendlichen einen Leitfaden für die systematische und altersgerechte Trainingsarbeit zu bieten. Im Vordergrund steht hierbei das Vermitteln durch Spaß, welches langfristig zum Erfolg eines jeden Einzelnen führen soll. Eine ganzheitliche Trainingsphilosophie ermöglicht es, auch bei Trainerwechseln, eine konstante Weiterentwicklung der hockeyspezifischen Fähigkeiten, aber auch der athletischen und koordinativen Grundlagen zu garantieren. Es existiert eine auf bekannten Vorgaben aufbauende Trainingsstruktur mit entsprechend einheitlichen Vokabeln und Fachbegriffen. Die Konzeption legt fest, welche Trainingsinhalte in welcher Altersklasse als Schwerpunkt gesetzt werden sollen, welche Begrifflichkeiten für welche Aktionen stehen und ermöglicht somit einen relativ lückenlosen und schlüssigen Trainingsbetrieb. Klar ist, dass je früher ein Kind möglichst viele technische, taktische und athletische Aufgaben erfolgreich und flexibel bewältigen kann, desto besser. Diese Tatsache darf aber nicht dazu führen, Kinder ständig mit Inhalten der nächsten Trainingsstufe zu konfrontieren. Dies kann zu einer Übersättigung und Überforderung führen, die sich teilweise erst nach Jahren zeigt, z. B. durch Verletzungen oder einen zu frühen Ausstieg. Hier ist das Gespür des Trainers gefragt, der dafür Sorge zu tragen hat, dass die Neugier der Kinder, Neues zu erfahren und zu erlernen, befriedigt wird, ohne dabei zu große und dem Alter nicht angemessene Schritte zu machen. Hier soll die Kinder- und Jugendtrainingskonzeption den Trainern helfen, einen sinnvollen Mittelweg zu finden. Zudem soll sie eine Orientierung bieten in Bezug auf „Was sollen die Kinder bereits wissen und können, wenn sie zu mir ins Training kommen?“ und „Was wird von ihnen erwartet, wenn sie in die nächste Trainingsstufe aufrücken?“. Zugleich erhalten mit diesem Konzept auch die Betreuer, Eltern und ggf. externen Athletiktrainer einen Rahmen für die Trainingsinhalte.

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DEUTSCHER SPORTVEREIN HANNOVER gegr. 1878 e.V. Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 2 | 30169 Hannover

Vorwort zur Kinder- und Jugendtrainingskonzeption Der Anspruch von Hannover 78 ist es, den Kindern und Jugendlichen einen Leitfaden für die systematische und altersgerechte Trainingsarbeit zu bieten. Im Vordergrund steht hierbei das Vermitteln durch Spaß, welches langfristig zum Erfolg eines jeden Einzelnen führen soll. Eine ganzheitliche Trainingsphilosophie ermöglicht es, auch bei Trainerwechseln, eine konstante Weiterentwicklung der hockeyspezifischen Fähigkeiten, aber auch der athletischen und koordinativen Grundlagen zu garantieren. Es existiert eine auf bekannten Vorgaben aufbauende Trainingsstruktur mit entsprechend einheitlichen Vokabeln und Fachbegriffen. Die Konzeption legt fest, welche Trainingsinhalte in welcher Altersklasse als Schwerpunkt gesetzt werden sollen, welche Begrifflichkeiten für welche Aktionen stehen und ermöglicht somit einen relativ lückenlosen und schlüssigen Trainingsbetrieb. Klar ist, dass je früher ein Kind möglichst viele technische, taktische und athletische Aufgaben erfolgreich und flexibel bewältigen kann, desto besser. Diese Tatsache darf aber nicht dazu führen, Kinder ständig mit Inhalten der nächsten Trainingsstufe zu konfrontieren. Dies kann zu einer Übersättigung und Überforderung führen, die sich teilweise erst nach Jahren zeigt, z. B. durch Verletzungen oder einen zu frühen Ausstieg. Hier ist das Gespür des Trainers gefragt, der dafür Sorge zu tragen hat, dass die Neugier der Kinder, Neues zu erfahren und zu erlernen, befriedigt wird, ohne dabei zu große und dem Alter nicht angemessene Schritte zu machen. Hier soll die Kinder- und Jugendtrainingskonzeption den Trainern helfen, einen sinnvollen Mittelweg zu finden. Zudem soll sie eine Orientierung bieten in Bezug auf „Was sollen die Kinder bereits wissen und können, wenn sie zu mir ins Training kommen?“ und „Was wird von ihnen erwartet, wenn sie in die nächste Trainingsstufe aufrücken?“. Zugleich erhalten mit diesem Konzept auch die Betreuer, Eltern und ggf. externen Athletiktrainer einen Rahmen für die Trainingsinhalte.

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns Wusel/ Minis ð Einführungstraining w Allgemein Die Gewichtung im Minibereich sollte auf dem Erlernen einer Basisspielfähigkeit

liegen. Die allgemeine körperliche Schulung ohne sportartspezifische Bindung stellt einen großen Anteil des Trainingumfanges dar (Gewichtung allgemeines Training 70 %; Stocktraining 30 %). Die Inhalte in Anlehnung an die Ballschule Heidelberg* und der allgemeinen Spiele bilden den Schwerpunkt des Trainings.

w Trainer/Organisation - Kinder haben in diesem Alter einen ausgeprägten Spiel- und Bewegungsdrang („Aldischlangen“ = kontraproduktiv) - positives und spaßvermittelndes Auftreten des Trainers ist enorm wichtig - exaktes Vormachen eines Bewegungsablaufes ist von größter Bedeutung, da die Kinder durch Sehen und Nachmachen lernen - den Kindern muss Raum gegeben werden, Dinge selbstständig zu erfahren - Vermittlung der Begriffe „miteinander spielen“ und „gegeneinander spielen“ - auf Vielseitigkeit beim Aufbau und der Durchführung der Übungen achten (verschiedene Bälle, Hütchen, Stangen, Hürden, Tore, Bänke, Schläger etc.) - Erfolgserlebnisse und positive Entwicklungsschritte hervorheben w Athletik / Kondition / Koordination Gewandtheit, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Vielseitigkeit mit und ohne Ball stehen im Mittelpunkt, sowie die Schulung von Hand- und Auge-Koordination. w Technik - Ballführung (Bf) Vorhand-Seit (VH-S), Balltreiben (Bt), Slalomläufe als Vorstufe für das indisch Dribbling (Vor- und Rückhand Dribbling) - Ballabgabe (Bab) Vorhand (VH) als

a) Druck-/Schiebepass b) Torschuss (TS) bei allen Ballabgabearten ist verstärkt auf Genauigkeit und nicht auf Geschwindigkeit und Härte der Ausführung zu achten

- Ballannahme (Ban) Vorhand (VH) a) seitlich b) frontal - Umspielen durch „Vorbeilegen und hinterherlaufen“ - alle Techniken in Grobformen

* mehr Infos zur Ballschule Heidelberg, unter http://ballschule.de

w Taktik - Raumorientierung schulen - bunte Mischung bei der Mannschaftseinteilung - jedes Kind soll alle Positionen kennen lernen - Schwerpunkt: Spiele in nicht hockeyspezifischer Form

- miteinander spielen schult die soziale Kompetenz - Sicherheitshinweise, Schläger am Boden - Verständnis für Spielfeldmarkierung - Einführung Signale w Regelkunde - Bedeutung der Spielfeldmarkierungen - Bedeutung der Schiedsrichteranzeigen - Regeln sollten nach Bedarf und Notwendigkeit vermittelt werden w Umfeld

„Elternpflichtveranstaltungen“: - Mixed-Hockey-Tag (=Eltern-Kind-Hockey) - Saisonabschlussfest mit Eltern und Geschwistern - Spielfeste freiwillige Events

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns Mädchen D / Knaben D ð Grundlagentraining 1 w Allgemein

Im Anfängerbereich sollte auf einer spielerischen Einführung in das Hockeyspiel mit der Gewöhnung an Schläger und Ball besonderes Augenmerk gelegt werden. Die allgemeine körperliche Schulung ohne sportartspezifische Bindung stellt einen großen Trainingsumfang dar und sollte vor oder nach dem Techniktraining (z. B. auf dem Naturrasen) durchgeführt werden. Eine vielseitige Grundlagenschulung ist die Basis für spätere Spitzenleistungen.

w Trainer/Organisation Grundvoraussetzung ist das Wissen, dass Kinder gerne spielen und einen sehr hohen

Bewegungsdrang haben. Wichtige Aspekte:

- positive Ansprache durch den Trainer - Kinder lernen hauptsächlich durch „Sehen“ und „Nachmachen“;

d. h. die Bewegungsabläufe müssen exakt vorgemacht werden - Vermittlung von Spaß am Hockey und dem damit verbundenen

Trainieren und Spielen - Aufbau und Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls

(Teamgeist) - Vielseitig im Aufbau und der Ausführung von Übungen, sowie

das Benutzen verschiedener „Geräte“ (verschiedene Bälle, Trainingsmaterial) - Schulung von Zweikampfverhalten / Nachsetzen (hockeyunspezifisch)

w Athletik / Kondition / Koordination

Schwerpunkte: - Gewandheit, Geschicklichkeit und Vielseitigkeit mit und ohne

Ball - Beweglichkeit

- Gymnastik, Rückenschule (erste Erfahrungen mit dem eigenen Körper)

- Ausdauer, Schnelligkeit (erste Erfahrungen mit Tempo- und Streckenunterschieden)

- grundlegende Verbesserung bzgl. Ausdauer und Schnelligkeit hauptsächlich durch koordinative Verbesserung zu erreichen

- Schulung Hand-Augen-Koordination

w Technik -Ballführen (Bf) Vorhand-Seit (VH-S) / Balltreiben (BT) -Ballabgabe (Bab) Vorhand (Vh):

- Schiebepass / Druckpass - Schiebeschlag (auch Eishockeyschlag) - Schrubbschlag (Tennisbälle als Technikhilfe) - Torschuss bei alle Bab-Techniken ist hauptsächlich auf Genauigkeit in der Aus-

führung, und nicht unbedingt auf Geschwindigkeit und Härte zu achten -Ballannahme (Ban) Vorhand (VH): - seitlich - frontal - Ballannahme (Ban) Rückhand (RH) (insbesondere in der Halle):

-tiefe RH -hohe/kleine RH - Einführung des „indisch Dribbling“ im Stand und Gehen (auf die Griffhaltung achten/ Drehgriff „Blick auf die Uhr“) - Umspieltechniken: „Vorbeilegen und Hinterherlaufen“ (in der Halle Bande einbeziehen) - Einführung des „RH-Zieher“ und „VH-Ziehers“ w Taktik - Ziel des Spiels vermitteln: Tore schießen-Tore vermeiden - allgemeine Grundlagen:

-wie viele Kinder bilden eine Mannschaft - Positionen, Stellungsspiel - Kennenlernen aller Positionen - einfacher Spielaufbau, Anstoß; Abschlag, Freischlag, Seitenausball (Grundlagen) w Regelkunde - Bedeutung der Spielfeldmarkierungen, insbesondere der Torschusszone - Bedeutung der Schiedsrichteranzeigen - nach und nach Einführung der einfachen Regeln (Fuß, „Gefährlich“) w Umfeld „Elternpflichtveranstaltungen“:

- 2 Elternabende pro Jahr - Mixed-Hockey-Tag (=Eltern-Kind-Hockey) - Saisonabschlußfest mit Eltern und Geschwistern Saisonabschlußbericht für die Clubzeitung oder die Homepage freiwillige Events:

- z. B. Zirkus- oder Kinobesuche - Regelkundeabende, Turnierfahrten, Camps

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns Mädchen C / Knaben C ð Grundlagentraining 2 à in enger Anlehnung an den Rahmentrainingsplan des DHB U10 gestalten wir unsere Trainingskonzeption: w Allgemein Festigung der im D-Bereich erlernten Fähigkeiten. Die allgemeine körperliche

Schulung nimmt weiterhin einen großen Teil des Trainingsumfanges ein. Bei knappen Kunstrasen- oder Hallenzeiten sollte zusätzlich der Natur- und Kunstrasen genutzt werden, um die eigentliche Kura- oder Hallenzeit für das Techniktraining frei zu haben.

w Trainer / Organisation - Kinder beginnen auch über rein verbale Erklärungen zu lernen, nach wie vor sollten

die Erklärungen zum größten Teil über „Sehen“ und „Nachmachen“ erfolgen - Kinder können mit Selbstkorrektur beginnen, Heranführung durch Fragen - Mannschaftsgeist entwickeln (die Wichtigkeit jeder Position verdeutlichen) - Verbesserung des Zweikampfverhaltens (Nachsetzen) - Taktiktafel einführen, um Übungsabläufe zu verdeutlichen

w Athletik / Kondition / Koordination - Punkte aus dem D-Bereich vertiefen, erweitern und verbessern - Schulung des peripheren Sehens (Übersicht) - Koordinaton und Beweglichkeit steht weiterhin im Mittelpunkt - Grundlagenausdauer durch spielerischen Erwerb (10 min Laufen am Stück) - Kraft / Stabilisation w Technik - Ballführung (Bf) frontal, seitlich und hinterm Körper (verschleppte Bf) festigen und

differenzieren / VH-RH-Stellen einführen - Ballabgabe (Bab) Vorhand (VH) festigen und zusätzlich einführen: - Schlag (Flach- / Kunstrasenschlag) - Torschuss (Stecher) - Nachschuss - Rh-schlag, Rh-schrubber

- Ballannahme (Ban) Vorhand (VH) in der Bewegung - Ballannahme (Ban) Rückhand (RH) festigen - Einführung Ballan- und -mitnahme - Umspielen durch: -Rückhandzieher mit / ohne Wischer - Vorhandzieher mit / ohne Wischer - „Indisch dribbling“ festigen (Achtung Griffhaltung) - Einführung Ballsicherung („Rausdrehen“/“Schnecke“) - Einführung Schlenzen - Einführung individueller Abwehrtechniken (Stechen / Blocken)

- Einführung Umspieltechniken - Einführung 3D-Techniken - Erste Elmente des TW-Spiels (Kicken/ Stellungsspiel/ Schienenabwehr) à jeder darf mal probieren

w Taktik - Grundlagen des Kombinationsspiel (Doppelpässe / Quer-Steil) - Positionsspiel, Schulung eines einfachen Spielaufbau - Schulung des Abwehrverhaltens (Manndeckung) - Grundlagen der Penaltyausführung - Einführung des Freilaufverhaltens - Spiel 1:1 - Einführung 3:1 / 2:1 (älterer Jahrgang, nur mit technischen Voraussetzungen Bf und Schlägerstellen möglich) - Einführung der Begriffe begleitende Abwehr, Reichweitenabstand - jedes Kind soll jede Position spielen und kennenlernen - Einführung Option des Selfpass w Regelkunde - mit der Kenntnis aller wichtigen Regeln soll mit einer aktiven

Schiedsrichterausbildung begonnen werden, durch Pfeifen im Trainingsbetrieb - Schiedsrichtereinsätze der Kinder (zunächst nur im Training, später auch bei Turnieren im D-Bereich)

w Umfeld - Punkte aus dem D-Bereich - zusätzlich: - Besuch eines „Großturnieres“ (z. B. Pfingsten) - Mannschaftsfeiern (Weihnachten / Saisonabschluss) - Saisonabschlussbericht für die Clubzeitung oder die Homepage - Veranstaltung für die Eltern

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns Mädchen B / Knaben B ð Aufbautraining 1 DHB U12 Rahmentrainingsplan w Allgemein Festigung der im C-Bereich erlernten hockeyspezifischen Hockeytechniken und

Taktiken. Die allgemeine körperliche Schulung sollte weiterhin einen großen Teil des Trainingsumfanges einnehmen und nach wie vor zusätzlich zu den Kunstrasen- und Hallenzeiten auf dem Natur- und Kunstrasen stattfinden. Zudem wird ein zusätzliches Athletiktraining angeboten.

w Trainer / Organisation - Kinder aktiv an den Erklärungen von Übungen, Techniken und Taktiken und deren

Bedeutung beteiligen - Arbeiten mit Selbstkorrektur der Kinder - Vermittlung von Schlag- und Schlüsselwörtern und deren Bedeutung - Integration von „Späteinsteigern“à Fördertraining - Integration des jüngeren Jahrganges („neue B-Kinder“) in Bezug auf erste Erfahrungen mit dem ¾-Feld (es stellt den Grundaufbau des Großfeldes dar) - Spezielle Schulung und Festlegung der Torhüter à TW-Training 1x die Woche - Anwesenheit des Trainers bei Bezirks- und Landesmaßnahmen - Mannschaftsbesprechungen und Einführung in die Videoanalyse - Mannschaftseinteilung nach dem Leistungsprinzip, dennoch alle Mannschaften gleichermaßen fördern

w Athletik / Kondition / Koordination - Punkte aus dem C-Bereich intensivieren - Einführung der Laufschule

- intensive Schulung des peripheren Sehens und der Übersicht (auch in Technikübungen einbauen) - kombiniertes Ausdauertraining (in Anlehnung an das Fahrtspiel) - Kraftübungen mit Partnern (Zieh- und Schiebewettkämpfe) - Stabis - Einsatz von Medizin- (2-4 kg) oder anderen Bällen, Bänken, Hürden, Tribünen - Ein- und Auslaufen - Einführung in das Dehnen - Einführung Schnelligkeitstraining

w Technik - Einführung der einhändigen Ballführung (Bf) Vorhand (VH) / Rückhand (RH) - Einführung von Täuschungen bei der Bf und Ballannahme (Ban) und –abgabe (Bab) VH / RH-Stellen - Ballannahme (Ban) und –mitnahme situationsgerecht unter (Gegner-) Druck - Ban von springenden und hohen Bällen - Umspielen durch: - Rückhandzieher mit Täuschung, mit anschließendem Lupfer,

- „Doppelzieher“, „Zieher mit Abbrechen“ - Vorhandzieher mit Täuschung, mit anschließendem Lupfer, „Doppelzieher“, „Zieher mit Abbrechen“

- Ballsicherung mit Anschlusshandlung (z. B. Lupfer) - Ballabgabe (Bab) festigen, Einführung der Körper-, Blick- und Schlägertäuschung - Einführung argentinischer RH-Schlag

- Torschuss / Nachschuss mit (Gegner-) Druck - Einführung des gezogenen und gepushten Schlenzball - Festigung der individuellen Abwehrtechniken (stechen, blocken, Reichweiten- abstand àbegleitende Abwehr) - Erhöhung der Handlungsschnelligkeit 3D im allgemeinen - TW-Training 1x die Woche

- Verbindungen mehrerer Abwehrhandlungen für den TW - Automatisierung der bekannten Abläufe w Taktik - Schulung der individuellen Vororientierung mit situationsgerechter

Anschlusshandlung (Positionsspiel) - Festigen der individuellen Abwehrtechniken und des 1:1 - Verbesserung des systematischen Spielaufbaus (Freilaufverhalten) - Gruppen- und Mannschaftstaktik unter ständiger Einbeziehung des Kleinfeldes - Taktik ¾-Feld (Bedeutung bzw. zwei Innenverteidiger) - Einführung erweiterter Passkombinationen, Spielzüge, Seitenverlagerung - Umschalten von Angriff auf Abwehr und umgekehrt - Festigen des 3:1 und 2:1 - Einführung des 4:2, 5:3 - einfache Eckentaktiken - Schwerpunkt auf Individualtaktiken und weniger auf Gruppentaktiken - Vororientierung mit Anschlusshandlung à Give and Go - Vertiefung Option Selfpass

w Regelkunde - Schiedsrichtereinsätze der Kinder im Training und bei Freundschaftsspielen und

Turnieren (z. B. im D- und C-Bereich) - Besuch eines Schiedsrichterlehrganges

w Umfeld

- Camps/ Trainingslager - Turnierfahrten - Elternabend 2 x Jahr - Auswahltraining beginnt - Kommunikation Verein/ Landestrainer - Organisation der Freizeit - Homepage/ Artikel etc - Die Einteilung der Mannschaften obligt dem Trainerteam

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns Mädchen A / Knaben A ðAufbautraining 2 DHB U14 Rahmentrainingsplan w Allgemein Festigung der im B-Bereich erlernten hockeyspezifischen Hockeytechniken und

Taktiken. Die allgemeine körperliche Schulung sollte weiterhin einen großen Teil des Trainingsumfanges einnehmen und nach wie vor zusätzlich zu den Kunstrasen- und Hallenzeiten auf dem Natur- und Kunstrasen stattfinden. Zusätzliches Athletiktraining. Der Anteil der gruppentaktischen Inhalte nimmt zu. Die Einführung komplexer Techniken nimmt zu und diese sollten automatisiert werden. Physische und psychische Veränderungen durch Eintritt in die Pubertät muss beachtet werden.

w Trainer / Organisation - Kinder aktiv an den Erklärungen von Übungen, Techniken und Taktiken und deren

Bedeutung beteiligen - Arbeiten mit Selbstkorrektur der Kinder - Intensivierung der Schlag- und Schlüsselwörter und deren Bedeutung - Integration von „Späteinsteigern“ - Spezielle Schulung der Torhüter - Anwesenheit des Trainers bei Bezirks- und Landesmaßnahmen - Mannschaftseinteilung nach dem Leistungsprinzip, dennoch alle Mannschaften gleichermaßen fördern - Talentförderung und Sondertrainingseinheiten - regelmäßige Videobesprechungen

w Athletik / Kondition / Koordination - Punkte aus dem B-Bereich vertiefen und verbessern (Laufschule) - aerobe Ausdauerläufe (ca. 35 min) - Tempoerfahrung (per Pulsbewertung) - Reaktionssprints, Sprints gegen Widerstand (Deuserband, Partner) - Minutenläufe - Kraftübungen mit Fremdgewicht (Medizinbälle, Hanteln) - Auslaufumfang erhöhen nach Training und Spiel

w Technik - Festigung aller erlernten Techniken in Wettkampf- und spielnahen Situationen und

Übungen - Einführung des Feldschlenzers - Erlernen des „Reinrutschens“ (im Zweikampf und beim Torschuss)

- Umspieltechniken mit mehrfacher Täuschung - Viertiefung individuelles Abwehrverhalten, der dynamischen Ball- und Mitnahmeformen, komplexe Umspielformen, variable Torschusstechniken, Vertiefung der taktischen und individuellen Techniken auf Wettkampfniveau, Erhöhung der Handlungsschnelligkeit und situative Anwendung

w Taktik

- Intensivierung der Schulung des peripheren Sehens (Unterzahl- und Überzahlsituationen)

- spezielles Stellungsspiel für alle Positionen und SpielerInnen - Spiele mit Überzahl bis zu Gleichzahl (2:1+TW, 3:2+1) - Einführen des variablen Spieltempos (schnelle Freischläge – ruhiger Aufbau) - Individuelles Verhalten bei Gleich-, Über- und Unterzahl mit Torwart - Stellungsspiel an der Bande - begleitende Abwehr im hohen Tempo, begleitende Abwehr und Anschlusshandlungen in der Gruppe - Erläutern und Einsetzen verschiedener Spielsysteme und deren Wechsel (1-3-3-3,

4-3-3, 4-4-2, 4-2-4) - Gliederung des Spielfeldes in Spuren und Ebenen

- Eckevarianten Off / Def

w Regelkunde - regelmäßiger Einsatz im Training und bei Hallenwettkämpfen - regelmäßiger Einsatz bei Spielen und Turnieren jüngerer Mannschaften - Besuch von Schiedsrichterlehrgängen - Schiedsrichtereinsätze in den darunterliegenden Jahrgängen w Umfeld - siehe D-, C- und B-Bereich - Besuch zweier „Großfeldturniere“ (Feld und Halle) - Mithilfe bei Veranstaltungen jüngerer Mannschaften (z. B. als Trainer) - Balljungs und -mädels für die 1. Mannschaften (Damen- und Herren-Bundesliga) - Besuch der Spiele der 1. Mannschaften - Bestimmung eines Kapitäns - Vorbereitung der Kaderspieler auf Lehrgänge - die Einteilung der Mannschaften obligt dem Trainerteam

Kinder- und Jugendtrainingskonzeption bei Hannover 78

von Michaela Scheibe und Sebastian Bruns weibliche Jugend B&A / männliche Jugend B&A ðAufbautraining DHB U16/18 Rahmentrainingsplan w Allgemein In diesem Altersbereich steht der Fokus im Zeichen der Vorbereitung auf das Erwachsenentraining. Möglich ist es bereits bei den Damen-/Herrenmannschaften mitzutrainieren. Trainingsumfang 3x die Woche, plus eigenes individuelles Laufprogramm sind erforderlich für den Leistungsbereich. Interessenverschiebung durch die Pubertät kann zum „Aufhören“ führen. Ganzheitliche Betreuung, auch im Breitensportbereich à Erfolge können dem entgegenwirken. wAthletik Festigung und Weiterentwicklung der athletische Voraussetzungen. Individuelle Schulung der einzelnen Spieler. w Technik Festigung und Weiterentwicklung der bereits erlenten Fähigkeiten, sowie Schwierigkeitsgrade erhöhen und dem Alter und Niveau entsprechend anpassen. w Taktik Festigen der bekannten Spielsysteme und Einführung von Raumdeckung w Umfeld

- Mannschaftseinteilung nach Leistungsprinzip, dennoch alle Mannschaften gleichermaßen fördern

- Auswahltraining und deren Inhalte in das Training einbauen - Vorbereitung der Kaderspieler auf Lehrgänge - Turniere, Trainingsspiel und Trainingstage/ -lager - Hockeyferne Teambuilding-Maßnahmen - Einbindung in das Vereinsleben, beispielweise als Co-Trainer - Die Einteilung der Mannschaften obligt dem Trainrteam.

Allgemeine Infos für alle Mannschaften Das Hochspielen Grundsätzlich ist ein „Hochspielen“ und „Hochtrainieren“ in eine darüberliegende Mannschaft möglich. Zu berücksichtigen sind dabei die folgenden Punkte: - Das Training des eigenen Jahrgangs hat Priorität - Eine zusätzliche Trainingseinheit in einer älteren Trainingsgruppe ist nur nach Absprache

mit den Trainern möglich - Priorität hat das Mitwirken an Spielrunden bei der zugehörigen Altersgruppe - Die Teilnahme an Spielen in der älteren Trainingsgruppe ist in Absprache mit den Trainern

zu treffen - Die Teilnahme von Minis im D-Bereich ist nur dann gestattet, wenn akute Personalnot

innerhalb der Mannschaft herrscht

Das Trainerkonzept Die Basis für eine gute und ganzheitliche Kinder- und Jugendausbildung hängt mit der Qualität des Trainers zusammen. Hierbei legen wir großen Wert auf geschulte Ausbilder, die bereits Erfahrungen im Jugend- und Erwachsenenhockey gesammelt haben. Auch die Aus- und Weiterbildung wird von Seiten des Vereins gefördert und nachhaltig bezuschusst. Im Vordergrund der Ausbildung liegt unser Augenmerk auf der konstanten Trainingsarbeit und der Schulung der Spielerinnen und Spieler unter der Woche im Trainingsbetrieb. Hierbei legen wir die Basis für ein erfolgreiches Miteinander am Wochenende. Hannover 78 hat den Anspruch im laufenden Spielbetrieb, immer einen Trainer zu den einzelnen Mannschaften zu schicken, spricht aber keine Garantie dafür aus, immer Trainer zu Punktspielrunden oder Spielen zu schicken, da es häufig zu doppelten Ansetzungen an den Wochenenden kommen kann und viele von den Trainern selbst noch aktiv ihre Erfahrungen im Spielbetrieb sammeln, um diese an die Kinder und Jugendlichen weitergeben zu können. Da der Hockeysport auch eine Familiensportart ist, sind wir grundsätzlich auf die Mithilfe von Eltern mit Hockeyerfahrung angewiesen und vertrauen deren Kenntnissen, auch in Rücksprache mit den Trainern, eine erfolgreiche Wochenendbetreuung anzubieten.

Die Aufgaben der Eltern

Die Eltern können den Hockeysport auf einfache Weisen positiv beeinflussen:

- Organisatorische Aufgaben fallen das Jahr über immer wieder an und die Mithilfe der Eltern, gern auch punktuell, ist jederzeit willkommen und bereichert das Vereinsleben. Die Führung im sportlichen Bereich und die Aufstellung bei Spielen überlassen sie alleine dem Trainer.

- Enttäuschungen hinsichtlich der Spielleistung und des Resultats sollten die Eltern für sich behalten. Sehr hilfreich ist es, den Kindern bei einer positiven Verarbeitung zu helfen.

- Um Ängste oder gar Aggressionen zu vermeiden, unterlassen die Eltern unsachliche und emotional negativ gefärbte Zurufe im Spielablauf und Schiris werden von allen respektiert, zumal diese im Kinder- und Jugendbereich nur unwesentlich älter als die spielenden Kinder sind.

- Das Eltern-Engagement für die Mannschaft und den Verein nicht von der eigenen

(Un-)Zufriedenheit mit den sportlichen Entscheidungen des Trainers bzw. sportlichen (Miss-)Erfolgen der Mannschaft abhängig machen. Gerade Kinder kommen über verlorene Spiele schnell hinweg und freuen sich über ablenkende Aktivitäten abseits des Hockeyplatzes.

- Wenn dennoch Frust aufkommen sollte, bitte zeitnah das Gespräch mit dem Trainer, dem Betreuer oder den Jugendwarten von Hannover 78 suchen und in einer sachlichen, verständnisvollen Atmosphäre Meinungen austauschen.

- Hilfreich ist es, zwischendurch immer mal wieder das eigene Verhalten rund um das Training und das Spiel zu reflektieren.

- Die Präsenz der Eltern während des Trainings fördert insbesondere bei neuen Kids in den ersten ein bis zwei Wochen den Eintritt in den Sportverein. Danach fährt Hannover 78 das Konzept, wie es fast alle Familien aus Schwimmkursen kennen: Das Training läuft ohne Eltern am besten, da die Kids nicht abgelenkt sind und sich voll und ganz auf den Trainer konzentrieren können. Unsere Gastronomie bietet den Eltern eine gute Aufenthaltsmöglichkeit. Gegen das Zuschauen am Ende des Trainings, sowohl in der Halle als auch auf dem Kunstrasen, in den letzten 5 Minuten ist nichts einzuwenden.