W MACHT ISSEN SCHAFFT - tu-chemnitz.de · Haber-Bosch-Ver-fahren begonnen werden. Für Bosch begann...

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In keinem anderen Bereich gab es am Ende des 19. Jahrhunderts eine so enge Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und der Wirtschaft wie in der Chemie. Nirgendwo sonst wurden Erkenntnisse so schnell kom- merziell verwertet - was sich natürlich auch für die daran beteiligten Wissenschaftler auszahlen konnte. Wer es sich leisten konnte, richtete im Unternehmen eigene Laboratorien ein und umwarb die besten Forscher jener Zeit. Einem dieser begnadeten Che- miker - Fritz Haber - gelang 1909 die Syn- these von Ammoniak, einem wichtigen Grund- stoff zur Herstellung von Düngemittel. Die Umsetzung dieses Laborverfahrens zu einem industriellen Prozess über- trug die BASF dem damals 34jährigen Carl Bosch. Nach vier Jahren, im Herbst 1913, konnte in der neuen Großan- lage in Oppau mit der Massenpro- duktion von Am- moniak nach dem Haber-Bosch-Ver- fahren begonnen werden. Für Bosch begann der Aufstieg in der BASF. Er wurde in den Verwaltungs- rat gewählt. Vor dem Laboratorium einer Farben-Firma um 1880 Das “Indigo-Laboratorium” der BASF in Ludwigshafen um 1910. Zu dieser Zeit beschäftigte das Unternehmen etwa 9.000 Arbeiter und Angestellte - aber auch schon mehr als 200 Chemiker. IG FARBEN ... von Anilin bis Zwangsarbeit WISSEN SCHAFFT MACHT MACHT Eine Dokumentation des Arbeitskreises IG FARBEN der Bundesfachtagung der Chemiefachschaften AUFBEREITET VOM ASTA DER TFH BERLIN Fritz Haber erhielt 1920 für die Ammoniak-Synthese aus den Elementen Wasserstoff und Luftstickstoff den Nobelpreis. Bild oben zeigt ihn um 1930 während einer Vorlesung , links mit Albert Einstein. Haber-LeRossignol- Apparatur für die Ammoniak-Synthese.

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In keinem anderen Bereichgab es am Ende des 19.Jahrhunderts eine so engeZusammenarbeit zwischenden Universitäten und derWirtschaft wie in der Chemie.Nirgendwo sonst wurdenErkenntnisse so schnell kom-merziell verwertet - was sichnatürlich auch für die daranbeteiligten Wissenschaftlerauszahlen konnte.

Wer es sich leisten konnte,richtete im Unternehmeneigene Laboratorien ein undumwarb die besten Forscherjener Zeit. Einem dieserbegnadeten Che-miker - Fritz Haber -gelang 1909 die Syn-these von Ammoniak,einem wichtigen Grund-stoff zur Herstellung vonDüngemittel.

Die Umsetzung diesesLaborverfahrens zu einemindustriellen Prozess über-trug die BASF dem damals34jährigen Carl Bosch. Nachvier Jahren, im Herbst 1913,konnte in derneuen Großan-lage in Oppau mitder Massenpro-duktion von Am-moniak nach demHaber-Bosch-Ver-fahren begonnenwerden.

Für Bosch begannder Aufstieg in derBASF. Er wurde inden Verwaltungs-rat gewählt.

Vor dem Laboratorium einer Farben-Firma um 1880

Das “Indigo-Laboratorium” der BASF in Ludwigshafenum 1910. Zu dieser Zeit beschäftigte das Unternehmenetwa 9.000 Arbeiter und Angestellte - aber auch schon

mehr als 200 Chemiker.

IG FARBEN... von Anilinbis Zwangsarbeit

WISSEN SCHAFFT

MACHTMACHT

Eine Dokumentation des Arbeitskreises IG FARBENder Bundesfachtagung der Chemiefachschaften

AUFBEREITET VOM ASTA DER TFH BERLIN

Fritz Haber erhielt 1920 für dieAmmoniak-Synthese aus denElementen Wasserstoff undLuftstickstoff den Nobelpreis.Bild oben zeigt ihn um 1930während einer Vorlesung , linksmit Albert Einstein.

Haber-LeRossignol-Apparatur für die

Ammoniak-Synthese.