Waendepunkt – Diplomkatalog der Wiener Kunstschule

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description

Nach 60 Jahren erfolgreicher Ausbildungstätigkeit muss die Wiener Kunstschule nun wegen fehlender finanzieller Mittel schließen und präsentiert den letzten Diplomkatalog mit Arbeiten ihrer AbsolventInnen. Der Diplomkatalog besteht aus 34 einzelnen Teilen jeweils im Format A3 auf A6 gefaltet, mit einer als Plakat gestalteten Seite und einer Informationsseite zur Person und deren Diplomarbeit. Ein von Patrik Detz und David Kurz entwickeltes Gestaltungskonzept legte grundlegende Eckdaten fest, die den optischen Zusammenhalt zwischen den einzelnen Foldern gewährleisten und dabei den DiplomandInnen möglichst viel Freiraum bei ihrer individuellen Seitengestaltung lassen soll. Auf ISSUU finden Sie die einzelnen Folder im offenen Format als Buch zusammengefasst. Dies ist die letzte Publikation der Wiener Kunstschule. Wir, die Lehrenden und Studierenden, bedanken uns bei allen LeserInnen!

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Simone kickerkeramik

Geboren 1990 in Graz.Ab 2007 Ausbildung am wBurgtheater zur Veranstaltungstechnikerin.Ab 2011 Schülerin an der Kunstschule Wien.In der Richtung Keramik ihre Obsession entdeckt.Ausbildung bei Hermann Seiser und Helene Avramidis zur selbstständigen Keramikerin.Befasst sich, unter anderem, seit Ende 2012 intensiv mit Raku, einer Brenntechnik aus Japan.

e-mail: [email protected]

AuS der Form

“Und die Angst jeder Formist das sogenannte Sterben.

Es durchdringt undgebiert und zersetzt.

Natur ist nichts weiterals Bewusstsein,

das wächst.”

– Käptn Peng

Simone kickerkeramik

Geboren 1990 in Graz.Ab 2007 Ausbildung am wBurgtheater zur Veranstaltungstechnikerin.Ab 2011 Schülerin an der Kunstschule Wien.In der Richtung Keramik ihre Obsession entdeckt.Ausbildung bei Hermann Seiser und Helene Avramidis zur selbstständigen Keramikerin.Befasst sich, unter anderem, seit Ende 2012 intensiv mit Raku, einer Brenntechnik aus Japan.

e-mail: [email protected]

AuS der Form

“Und die Angst jeder Formist das sogenannte Sterben.

Es durchdringt undgebiert und zersetzt.

Natur ist nichts weiterals Bewusstsein,

das wächst.”

– Käptn Peng

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BRIGITTA KIRCHHOFER DRUCKGRAFIK

Geboren 1950 in WienBiomedizinische Analytikerin

Seit 2010 tätig in den Bereichen Malerei, Keramik und Fotografie

2010 1. Preis bei der Ausschreibung Kunst und Labor

2014 Diplom, Wiener KunstschuleDruckgrafik bei Erik Neunteufel und Eliane Huber-Irikawa Studienreisen in Europa und AsienPublikationen und Projekte im Rahmen der AusbildungGemeinschaftsausstellungen: Galerie Freifläche, Korea-Haus Wien

[email protected]

Bild

1

Bild

3B

ild 2

GESICHTE

Hart und weich, eckig und rund,verschlossen und offen –Gesichter sind vielfältig.Das wollte ich in meiner Arbeit darstellen.Als Medium dienten mir Ton, Papier für dieBuchgestaltung, die Fotografie und dieDruckgrafik.

Cover: FotoausschnittPortrait: Brigitta Kirchhofer (Foto: David Kurz)Bild 1: Koffer (120 x 60 cm) mit 12 Holztafeln

Bild 2: BuchausschnittBild 3: Buch (42 x 30 cm)

Plakat: 4 Seasons

BRIGITTA KIRCHHOFER DRUCKGRAFIK

Geboren 1950 in WienBiomedizinische Analytikerin

Seit 2010 tätig in den Bereichen Malerei, Keramik und Fotografie

2010 1. Preis bei der Ausschreibung Kunst und Labor

2014 Diplom, Wiener KunstschuleDruckgrafik bei Erik Neunteufel und Eliane Huber-Irikawa Studienreisen in Europa und AsienPublikationen und Projekte im Rahmen der AusbildungGemeinschaftsausstellungen: Galerie Freifläche, Korea-Haus Wien

[email protected]

Bild 1

Bild 3

Bild 2

GESICHTE

Hart und weich, eckig und rund,verschlossen und offen –Gesichter sind vielfältig.Das wollte ich in meiner Arbeit darstellen.Als Medium dienten mir Ton, Papier für dieBuchgestaltung, die Fotografie und dieDruckgrafik.

Cover: FotoausschnittPortrait: Brigitta Kirchhofer (Foto: David Kurz)Bild 1: Koffer (120 x 60 cm) mit 12 Holztafeln

Bild 2: BuchausschnittBild 3: Buch (42 x 30 cm)

Plakat: 4 Seasons

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TSAI-JU WUINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

GRUNDLAGE MONOCHROM

Ohne den Bezug zu etwas Gegen-ständlichem werden die mono-chrome Formen zu Lebewesen. Sie wachsen, und beeinflussen sich gegenseitig, ergeben Strukturen, die unabsichtlich auftauchen und sich weiterentwickeln.

像有機體一樣,以一個持續生長的方式延展其線條與結構,不顯著、不刻意地持續拓展著的存在。

同時也有著:不試圖去描繪具體事物、讓形體本身不被定義的想法。

TSAI-JU WUINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

GRUNDLAGE MONOCHROM

Ohne den Bezug zu etwas Gegen-ständlichem werden die mono-chrome Formen zu Lebewesen. Sie wachsen, und beeinflussen sich gegenseitig, ergeben Strukturen, die unabsichtlich auftauchen und sich weiterentwickeln.

像有機體一樣,以一個持續生長的方式延展其線條與結構,不顯著、不刻意地持續拓展著的存在。

同時也有著:不試圖去描繪具體事物、讓形體本身不被定義的想法。

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AYŞE-GÜL YÜCEILINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

Wir haben allen und allem einen Na-men gegeben. Es gibt fast gar nichts mehr ohneNamen. Wir leben in einer Welt der Begriffe.

Alle Begriffe sind nur deswegen da, damit wir

uns nicht verlaufen. Stunden, Tage, Monate, Jahre, Buchstaben, Wörter, Sätze…

Es gibt immer wieder Sommer und dann Herbst und Winter. Immer wieder diese Muster und

Pläne, die sich mit der Zeit wieder-holen. Es scheint so, als ob wir etwas verpassen würden. Wieso sollte man sonst etwas wiederholen? Damit man es besser versteht?

Oder

damit man es endlich mal einsieht.

Alles wiederholt sich, es ist ein Fluch über uns, eine Strafe, die wir nur durch das

Verstehen beenden können.

Was wäre, wenn wir nicht so viel Angst hätten, dass wir uns verlaufen. Vielleicht sollten wir

uns ja verlaufen.

AYŞE-GÜL YÜCEILINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

Wir haben allen und allem einen Na-men gegeben. Es gibt fast gar nichts mehr ohneNamen. Wir leben in einer Welt der Begriffe.

Alle Begriffe sind nur deswegen da, damit wir

uns nicht verlaufen. Stunden, Tage, Monate, Jahre, Buchstaben, Wörter, Sätze…

Es gibt immer wieder Sommer und dann Herbst und Winter. Immer wieder diese Muster und

Pläne, die sich mit der Zeit wieder-holen. Es scheint so, als ob wir etwas verpassen würden. Wieso sollte man sonst etwas wiederholen? Damit man es besser versteht?

Oder

damit man es endlich mal einsieht.

Alles wiederholt sich, es ist ein Fluch über uns, eine Strafe, die wir nur durch das

Verstehen beenden können.

Was wäre, wenn wir nicht so viel Angst hätten, dass wir uns verlaufen. Vielleicht sollten wir

uns ja verlaufen.

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HANNELORE BIRICZDRUCKGRAPHIK

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HANNELORE BIRICZDRUCKGRAPHIK

Foto © Ida G

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Claudia demeliusmalerei / prozessorientierte Kunstformen

Biografie: Geboren 1966 in Wien

Ausbildung:

1986/87 Studienaufenthalt in Australien

1988-92 Kunsthandwerkliche Ausbildung in Paris, Frankreich

1999 Abschluß WU Studium in Wien

seit 2011 Kunstschule Wien

Projekte – Kooperationen

2014 MailArt Aktion - …letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

Postkarten für 44 Adressen erstellt, 25 Wochen lang gesendet

2014 MailArt Aktion - …letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

initiiert und organisiert mit U:G:I

2013 Screening von umgangsformen_03 (Best of WALDflimmern zum Thema

Nachhaltigkeit -Ausschreibung der Österreichische Bundesforste ÖBf,

WILD.MEDIA und Waystone Film)

U:G:I (C.Demelius und I. Schleining)

Kurzfilm. Top Kino, Wien

2013 umgangsformen_03

U:G:I (C.Demelius und I. Schleining)

Performance - Papier, Baum; Wienerwald

2013 umgangsformen_02 - Enter.Public/Free Space Festival 2013

U:G:I (C.Demelius und I. Schleining)

Performance - Papier, Ton/Textschleife

Öffentlicher Raum in 1010 und 1100 Wien

2013 Gründungsmitglied KünstlerInnengruppe U:G:I

2013 umgangsformen_01 - Per FORM ance

(C.Demelius und I. Schleining)

Performance - Papier, Ton/Textschleife ; Galerie Freifläche

2013 Form

C. Demelius, B. Kirchhofer, I. Lecher, I. Schleining, E. Schrittwieser, S.

Supanz

Installation, Performance, Folder - Gegenstände/Mensch mit Papier

umwickelt

2012 Aktion Sichere Nachbarschaft

C. Demelius, F. Gaioni, C. Gelautz, C. Murzek, D. Osthoff, M. Putz, I.

Schleining

Plakat und Aufkleber im öffentl. Raum, Blog Thema:

Vorratsdatenspeicherung

Publikationen

…letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule? Eine MailArt Aktion von

Studierenden und Lehrenden der Wiener Kunstschule,

Hrsg. KünstlerInnengruppe U:G:I, Wien, 2014

365/13 Wiener Kunstschule Hrsg. Wiener Kunstschule

(Verlag SONDERZAHL Verlagsgesellschaft m. b. H. Wien) mit

umgangsformen_01+02+03 (mit U:G:I), Wien 2014

365/13 Wiener Kunstschule Hrsg. Wiener Kunstschule, Wien 2014

Ausstellungskatalog Free.Space Festival 2013 (Medieneigentümer und

Hrsg. KUNE –Verein für Kunst und Politik) – Enter.Public mit per form

ance (zum Thema Identität)

[email protected]

iNdiVidualiZe / diPlOmaRBeiT 2014

Das Ding-an-sich ist ein Ding-außer-sich, das sich vom Ding-an-sich, also jenem Ding, das alles

zeigt, dem Körper, der form, dem Äußeren und seinen eigenschaften unterscheidet.

Helmut eisendle aus „Kunst und Gegenstand“

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Isabel schleInIngMALEREI / PROZESSORIENTIERTE KUNSTFORMEN

geb. 1977 in Wien / lebt und arbeitet in Wien und in ihrem Universum

2014 Diplom des Studiums der Freien Kunst - Schwerpunkt Malerei und

prozessorientierte Kunstformen an der Wiener Kunstschule

Künstlerische Workshops (Lehrgang Malerei) in Wien

Studium der Psychologie an der Universität Wien

Publikationen ...letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule? Eine MailArt Aktion

von Studierenden und Lehrenden der Wiener Kunstschule, Hrsg.

KünstlerInnengruppe U:G:I, Wien, 2014

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.), SONDERZAHL,

umgangsformen_01+02+03 (mit U:G:I), Wien 2013

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.), Wien 2013

Ausstellungskatalog Free.Space Festival 2013, KUNE �Verein für Kunst

und Politik (Hrsg.), Enter.Public - per form ance (zum Thema Identität),

Wien, 2103

[email protected]

Projekte – Kooperationen2014 MailArt Aktion - letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

25 Wochen lang Postkarten an 44 Adressen gesendet

2014 MailArt Aktion - letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

initiiert und organisiert mit U:G:I

2013 Screening von umgangsformen_03 (Best of WALDflimmern zum

Thema Nachhaltigkeit - Ausschreibung der Österreichische Bundesforste

ÖBf, WILD.MEDIA und Waystone Film) von U:G:I

Kurzfilm - Papier, Baum im Wienerwald

Top Kino, Wien

2013 umgangsformen_03 von U:G:I

Performance - Papier, Baum

Wienerwald

2013 umgangsformen_02 von U:G:I - Enter.Public/Free Space Festival

Performance - Papier, Ton/Textschleife

Öffentlicher Raum in 1010 und 1100 Wien

2013 umgangsformen_01 - Per FORM ance von U:G:I

Performance - Papier, Ton/Textschleife

Galerie Freifläche

2013 Gründungsmitglied KünstlerInnengruppe U:G:I

2013 Form mit C. Demelius, B. Kirchhofer, I. Lecher, I. Schleining, E.

Schrittwieser, S. Supanz

Installation, Performance, Folder - Gegenstände/Mensch mit Papier

umwickelt

2012 Aktion Sichere Nachbarschaft mit C. Demelius, F. Gaioni, C. Gelautz,

C. Murzek, D. Osthoff, M. Putz, I. Schleining

Plakat und Aufkleber im öffentl. Raum, Blog

Thema: Vorratsdatenspeicherung

“Genau wo ich jetzt bin, das ist der richtige Ort und Zeitpunkt. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, ist das wirklich? Eine Welt. Ein Ereignis. Ein Gegenwartsphänomen.”

– Gegenwartsphänomen –

“Sie sind da, wenn man sie braucht, sie sind da, wenn man sie nicht braucht sie sind einfach da, sie sind unter uns

sie sind vielleicht weg, wenn man an sie nicht denkt

und am Ende gehe ich allein.” – Begleiter –

Diplomarbeit 2014 / Isabel Schleining“Begegnungen auf Augenhöhe” - interaktive Installation

Begleiter - Drahtwesen aus reinem Ätherkörper / Gegenwartsphänomene - aufziehbare Charakteren mit Eigendynamik / Ergänzungen mit Eigenständigkeit

Isabel schleInIngMALEREI / PROZESSORIENTIERTE KUNSTFORMEN

geb. 1977 in Wien / lebt und arbeitet in Wien und in ihrem Universum

2014 Diplom des Studiums der Freien Kunst - Schwerpunkt Malerei und

prozessorientierte Kunstformen an der Wiener Kunstschule

Künstlerische Workshops (Lehrgang Malerei) in Wien

Studium der Psychologie an der Universität Wien

Publikationen ...letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule? Eine MailArt Aktion

von Studierenden und Lehrenden der Wiener Kunstschule, Hrsg.

KünstlerInnengruppe U:G:I, Wien, 2014

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.), SONDERZAHL,

umgangsformen_01+02+03 (mit U:G:I), Wien 2013

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.), Wien 2013

Ausstellungskatalog Free.Space Festival 2013, KUNE �Verein für Kunst

und Politik (Hrsg.), Enter.Public - per form ance (zum Thema Identität),

Wien, 2103

[email protected]

Projekte – Kooperationen2014 MailArt Aktion - letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

25 Wochen lang Postkarten an 44 Adressen gesendet

2014 MailArt Aktion - letzte Grüße aus der Wiener Kunstschule?

initiiert und organisiert mit U:G:I

2013 Screening von umgangsformen_03 (Best of WALDflimmern zum

Thema Nachhaltigkeit - Ausschreibung der Österreichische Bundesforste

ÖBf, WILD.MEDIA und Waystone Film) von U:G:I

Kurzfilm - Papier, Baum im Wienerwald

Top Kino, Wien

2013 umgangsformen_03 von U:G:I

Performance - Papier, Baum

Wienerwald

2013 umgangsformen_02 von U:G:I - Enter.Public/Free Space Festival

Performance - Papier, Ton/Textschleife

Öffentlicher Raum in 1010 und 1100 Wien

2013 umgangsformen_01 - Per FORM ance von U:G:I

Performance - Papier, Ton/Textschleife

Galerie Freifläche

2013 Gründungsmitglied KünstlerInnengruppe U:G:I

2013 Form mit C. Demelius, B. Kirchhofer, I. Lecher, I. Schleining, E.

Schrittwieser, S. Supanz

Installation, Performance, Folder - Gegenstände/Mensch mit Papier

umwickelt

2012 Aktion Sichere Nachbarschaft mit C. Demelius, F. Gaioni, C. Gelautz,

C. Murzek, D. Osthoff, M. Putz, I. Schleining

Plakat und Aufkleber im öffentl. Raum, Blog

Thema: Vorratsdatenspeicherung

“Genau wo ich jetzt bin, das ist der richtige Ort und Zeitpunkt. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, ist das wirklich? Eine Welt. Ein Ereignis. Ein Gegenwartsphänomen.”

– Gegenwartsphänomen –

“Sie sind da, wenn man sie braucht, sie sind da, wenn man sie nicht braucht sie sind einfach da, sie sind unter uns

sie sind vielleicht weg, wenn man an sie nicht denkt

und am Ende gehe ich allein.” – Begleiter –

Diplomarbeit 2014 / Isabel Schleining“Begegnungen auf Augenhöhe” - interaktive Installation

Begleiter - Drahtwesen aus reinem Ätherkörper / Gegenwartsphänomene - aufziehbare Charakteren mit Eigendynamik / Ergänzungen mit Eigenständigkeit

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29.11. - 7. 12. 2014Nobilegasse 23-251150 Wien

Page 18: Waendepunkt – Diplomkatalog der Wiener Kunstschule

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PATRICK DETZGRAFIK DESIGN & FOTOGRAFIE

So einfach ist das.

Zumindest auf den der ersten Blick einfach zu beschreiben: Kommunikation. Beim zweiten Hinschauen ergeben sich bei Kunden erfahrungsgemäß mehr Fragen als Antworten.

Die Sache mit den IdeenIch liebe die Kraft der Ideen. An-dererseits – wer nicht? Also ver-suche ich, diesen Ideen etwas Besonderes mit auf die Reise zu geben. Was das sein kann – ist unterschiedlich. Wovon Ihr euch bei einem Blick auf meine Arbei-ten überzeugen könnt.

Design. Schön? Weniger schön? Und plötzlich sind wir mitten in den Geschmacksdiskussionen gelandet. Was der/dem Einen

gefällt, fi ndet der/die Andere gar nicht hübsch. Eine aussichtslose Situation? Muss nicht sein. Man könnte bei Design auch über richtig oder falsch diskutieren. Was ich auch tue.

Nachhaltiges Grafi k Design ist ein Weg der bereits von einigen Grafi kagenturen eingeschlagen wurde. Es beschreibt den nach-haltigen Gedanken, den Designer vertreten, um damit den enor-men Verbrauch von Materialien einzuschränken und die Umwelt zu schonen. So können auch Kunden mit derartigen Werten bei mir gut beraten werden. Ob Restaurants mit einem ökologi-schen Hintergrund, Firmen zu alternativen Energiequellen oder einfach andere Kunden mit einer derartigen Wertvorstellung. So

berate ich sie gerne bei der ge-eigneten Papier,- & Materialwahl, um bereits hier diese ökologi-sche Intention wiederzuspiegeln. Doch einen nachhaltigen Weg zu gehen bedeutet auch die di-gitalen Medien zu nutzen, daher habe ich viele Partner, die sich auf Webprodukte spezialisiert ha-ben und arbeite regelmäßig mit diesen Zusammen.

Angefangen bei Sketches bis hin zur seriellen Produktion beschäf-tige ich mich auch im Bereich des Produktdesign mit dem ge-samten Produktionsprozess und erarbeite auch gerne mit empfoh-lenen Partnern, Gimmicks bzw. Give-aways für Kunden, natürlich ebenfalls mit einem ökologischen Hintergedanken. Doch hier sol-len die Möglichkeiten nicht ein-geschränkt werden, ob Weinfl a-schen, Verpackungsdesign oder Einrichtungsgegenstände, hier kann individuell auf den Kunden eingegangen werden.

Viele Teile meiner Arbeiten waren auch mit der Konzeption eines Innenraums verbunden, speziell mit Ausstellungsdesign habe ich

mich intensiv beschäftigt. Von der Einteilung, über Laufrichtun-gen der Besucher bis hin zum fertigen Plan ist es zwar meist ein langer Weg, allerdings kann dieser entscheidende Vorteile für den Kunden bringen, um eine Wiedererkennung und Marken-bindung zu stärken.

Kommunikationslösungen, wie ich sie interpretiere. Klar ist: Auf der Ideallinie ist kein Überholen möglich. Also suche ich Wege abseits der befahrenen Pfade. Was manchmal auch bedeuten kann: Abseits der vermeintlichen Idealline. Doch das richtige Kon-zept gleicht alles wieder aus.

All inclusive, auch ein gelegentli-ches „Nein“ Die schlechte Nach-richt vorneweg: Ich widerspre-che Kunden auch gelegentlich. Aber ich werde das begründen können. Dafür erhalten die Kun-den ein Ergebnis, das vielleicht Ihren ursprünglichen Intentio-nen nicht entspricht, aber am Markt funktioniert und gefällt. Versprochen.

DAS DIPLOMPROJEKTAls angewandtes Diplomprojekt wählte ich die innovative Idee Wind-haus, von Peter Schaberl erdacht und in einem Prototypen, Standort im Burgenland, umgesetzt. Das Projekt Windhaus ist die patentierte Idee mittels eines Windkanals, welcher im Dachraum eines Hauses installiert ist, bodennahe turbulente Winde in lineare Winde umzuwan-deln und dadurch Energie zu gewinnen. Ein großer Erfolg im bereich der erneuerbaren Energiegewinnung.

DIE INNOVATIONDie Nutzung umgewandelter Windturbulenzen in lineare Winde zum Antrieb eines Windrades im Dachraum eines Gebäudes.

DIE PATENTLÖSUNGIm Dachraum des Gebäudes werden die bodennahen Windturbulen-zen zu den benötigten linearen Winden (Windkanal) zum Antrieb einer Windkraftanlage umgewandelt und die gesamten Komponenten der Windkraftanlage wie Rotor, Generator und Ladestation eingebaut. Somit ist die gesamte Anlage geschützt, uneinsichtig und leicht zugänglich.Dachgröße, Form, Neigung und Aufbau sind derart konzipiert, dass eine hohe Effi zienz der Windgewinnung und Windgeschwindigkeit erlangt werden kann. Durch den Einbau eines speziellen Windkanals wird der lineare Wind komprimiert und die Windgeschwindigkeit vor dem Aufprall am Windrad nahezu verdoppelt (Venturiprinzip).Windlamellen an beiden Eintrittsöffnungen garantieren, dass alle Winde, egal von welcher Richtung, vom Giebelraum aufgenommen werden können. Dadurch sind die relativen Durchschnittsgeschwindigkeiten im Giebelraum immer höher als im Außenbereich. Die Winde werden

bedingt durch den Klimawandel immer stärker und häufi ger. Die Wind-kraftanlage wird von einer in die Dachfl ächen eingebauten Photovol-taikanlage optimal ergänzt. Zusätzlich ist durch ein modulares System, die Möglichkeit der Anpassung an ein einheitliches Landschaftsbild gegeben.

DIE CORPORATE IDENTITYDie Corporate Identity umfasst mehrere Bereiche, welche ich mit Spezial-isierung auf Corporate Design, ausgearbeitet habe. Die CI beinhaltet:Corporate Behaviour, dieses beschreibt das Verhalten gegenüber der Öffentlichkeit und den Anspruchsgruppen (Kunden, Lieferanten, Part-nern, Mitarbeiter). Corporate Communication umfasst die gesamte Unternehmenskommu-nikation – und zwar sowohl nach innen als auch nach außen. Unter Corporate Design wird die visuelle Identität verstanden. Corporate Design fi ndet Anwendung bei Gestaltung von Firmenzeichen (Unter-nehmenslogo, Firmensignet), Arbeitskleidung, Briefbögen, Visitenkar-ten, Onlineauftritten, Corporate Architecture der Betriebsgebäude, Farb-gebung und anderem. Corporate Language bezeichnet eine gezielte, spezifi sche Sprachebene, die im Unternehmen genutzt wird.Corporate Philosophy beinhaltet das Selbstverständnis des Unterneh-mensgründers und spiegelt seine ursprünglichen Intentionen wieder. Sie bildet damit eine grundlegende Sinn- und Werteebene des Unter-nehmens mit basalen Informationen zu Werten, Normen und Rollen.

Ich verkaufe Ideen, text & Design.

Was ich tue?Batterie &

TechnischeAnlage

Windrad

Lamellen

Solarpanele

PATRICK DETZGRAFIK DESIGN & FOTOGRAFIE

So einfach ist das.

Zumindest auf den der ersten Blick einfach zu beschreiben: Kommunikation. Beim zweiten Hinschauen ergeben sich bei Kunden erfahrungsgemäß mehr Fragen als Antworten.

Die Sache mit den IdeenIch liebe die Kraft der Ideen. An-dererseits – wer nicht? Also ver-suche ich, diesen Ideen etwas Besonderes mit auf die Reise zu geben. Was das sein kann – ist unterschiedlich. Wovon Ihr euch bei einem Blick auf meine Arbei-ten überzeugen könnt.

Design. Schön? Weniger schön? Und plötzlich sind wir mitten in den Geschmacksdiskussionen gelandet. Was der/dem Einen

gefällt, fi ndet der/die Andere gar nicht hübsch. Eine aussichtslose Situation? Muss nicht sein. Man könnte bei Design auch über richtig oder falsch diskutieren. Was ich auch tue.

Nachhaltiges Grafi k Design ist ein Weg der bereits von einigen Grafi kagenturen eingeschlagen wurde. Es beschreibt den nach-haltigen Gedanken, den Designer vertreten, um damit den enor-men Verbrauch von Materialien einzuschränken und die Umwelt zu schonen. So können auch Kunden mit derartigen Werten bei mir gut beraten werden. Ob Restaurants mit einem ökologi-schen Hintergrund, Firmen zu alternativen Energiequellen oder einfach andere Kunden mit einer derartigen Wertvorstellung. So

berate ich sie gerne bei der ge-eigneten Papier,- & Materialwahl, um bereits hier diese ökologi-sche Intention wiederzuspiegeln. Doch einen nachhaltigen Weg zu gehen bedeutet auch die di-gitalen Medien zu nutzen, daher habe ich viele Partner, die sich auf Webprodukte spezialisiert ha-ben und arbeite regelmäßig mit diesen Zusammen.

Angefangen bei Sketches bis hin zur seriellen Produktion beschäf-tige ich mich auch im Bereich des Produktdesign mit dem ge-samten Produktionsprozess und erarbeite auch gerne mit empfoh-lenen Partnern, Gimmicks bzw. Give-aways für Kunden, natürlich ebenfalls mit einem ökologischen Hintergedanken. Doch hier sol-len die Möglichkeiten nicht ein-geschränkt werden, ob Weinfl a-schen, Verpackungsdesign oder Einrichtungsgegenstände, hier kann individuell auf den Kunden eingegangen werden.

Viele Teile meiner Arbeiten waren auch mit der Konzeption eines Innenraums verbunden, speziell mit Ausstellungsdesign habe ich

mich intensiv beschäftigt. Von der Einteilung, über Laufrichtun-gen der Besucher bis hin zum fertigen Plan ist es zwar meist ein langer Weg, allerdings kann dieser entscheidende Vorteile für den Kunden bringen, um eine Wiedererkennung und Marken-bindung zu stärken.

Kommunikationslösungen, wie ich sie interpretiere. Klar ist: Auf der Ideallinie ist kein Überholen möglich. Also suche ich Wege abseits der befahrenen Pfade. Was manchmal auch bedeuten kann: Abseits der vermeintlichen Idealline. Doch das richtige Kon-zept gleicht alles wieder aus.

All inclusive, auch ein gelegentli-ches „Nein“ Die schlechte Nach-richt vorneweg: Ich widerspre-che Kunden auch gelegentlich. Aber ich werde das begründen können. Dafür erhalten die Kun-den ein Ergebnis, das vielleicht Ihren ursprünglichen Intentio-nen nicht entspricht, aber am Markt funktioniert und gefällt. Versprochen.

DAS DIPLOMPROJEKTAls angewandtes Diplomprojekt wählte ich die innovative Idee Wind-haus, von Peter Schaberl erdacht und in einem Prototypen, Standort im Burgenland, umgesetzt. Das Projekt Windhaus ist die patentierte Idee mittels eines Windkanals, welcher im Dachraum eines Hauses installiert ist, bodennahe turbulente Winde in lineare Winde umzuwan-deln und dadurch Energie zu gewinnen. Ein großer Erfolg im bereich der erneuerbaren Energiegewinnung.

DIE INNOVATIONDie Nutzung umgewandelter Windturbulenzen in lineare Winde zum Antrieb eines Windrades im Dachraum eines Gebäudes.

DIE PATENTLÖSUNGIm Dachraum des Gebäudes werden die bodennahen Windturbulen-zen zu den benötigten linearen Winden (Windkanal) zum Antrieb einer Windkraftanlage umgewandelt und die gesamten Komponenten der Windkraftanlage wie Rotor, Generator und Ladestation eingebaut. Somit ist die gesamte Anlage geschützt, uneinsichtig und leicht zugänglich.Dachgröße, Form, Neigung und Aufbau sind derart konzipiert, dass eine hohe Effi zienz der Windgewinnung und Windgeschwindigkeit erlangt werden kann. Durch den Einbau eines speziellen Windkanals wird der lineare Wind komprimiert und die Windgeschwindigkeit vor dem Aufprall am Windrad nahezu verdoppelt (Venturiprinzip).Windlamellen an beiden Eintrittsöffnungen garantieren, dass alle Winde, egal von welcher Richtung, vom Giebelraum aufgenommen werden können. Dadurch sind die relativen Durchschnittsgeschwindigkeiten im Giebelraum immer höher als im Außenbereich. Die Winde werden

bedingt durch den Klimawandel immer stärker und häufi ger. Die Wind-kraftanlage wird von einer in die Dachfl ächen eingebauten Photovol-taikanlage optimal ergänzt. Zusätzlich ist durch ein modulares System, die Möglichkeit der Anpassung an ein einheitliches Landschaftsbild gegeben.

DIE CORPORATE IDENTITYDie Corporate Identity umfasst mehrere Bereiche, welche ich mit Spezial-isierung auf Corporate Design, ausgearbeitet habe. Die CI beinhaltet:Corporate Behaviour, dieses beschreibt das Verhalten gegenüber der Öffentlichkeit und den Anspruchsgruppen (Kunden, Lieferanten, Part-nern, Mitarbeiter). Corporate Communication umfasst die gesamte Unternehmenskommu-nikation – und zwar sowohl nach innen als auch nach außen. Unter Corporate Design wird die visuelle Identität verstanden. Corporate Design fi ndet Anwendung bei Gestaltung von Firmenzeichen (Unter-nehmenslogo, Firmensignet), Arbeitskleidung, Briefbögen, Visitenkar-ten, Onlineauftritten, Corporate Architecture der Betriebsgebäude, Farb-gebung und anderem. Corporate Language bezeichnet eine gezielte, spezifi sche Sprachebene, die im Unternehmen genutzt wird.Corporate Philosophy beinhaltet das Selbstverständnis des Unterneh-mensgründers und spiegelt seine ursprünglichen Intentionen wieder. Sie bildet damit eine grundlegende Sinn- und Werteebene des Unter-nehmens mit basalen Informationen zu Werten, Normen und Rollen.

Ich verkaufe Ideen, text & Design.

Was ich tue?

Batterie & Technische

Anlage

Windrad

Lamellen

Solarpanele

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ANNA REGNER.prozessorientierte malerei.

ANNA REGNER.prozessorientierte malerei.

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HANNA FISCHER prozessorientierte malerei

HANNA FISCHER prozessorientierte malerei

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Danksagung

Mein Besonderer Dank gilt, Hari und Potter.

NATASCHA PELLERBILDHAUEREI

Kurzbiographie

Natascha Peller wurde im Sommer 1988 in Wien geboren und lebt seither naturverbunden in einem

Knusperhäuschen in Klosterneuburg.

Nachdem sie die 4-jährige Ausbildung an der Fachs-chule für Keramik und Ofenbau absolviert hatte,widmete sie ihre ganze Kreativität und Liebe dem

Studium an der Wiener Kunstschule.

Der Knoten

Als ich in Jugendtagen

Noch ohne Grübelei,

Da meint ich mit Behagen,

Mein Denken wäre frei.

Seitdem hab ich die Stirne

Oft auf die Hand gestützt

Und fand, dass im Gehirne

Ein harter Knoten sitzt.

Mein Stolz, der wurde kleiner.

Ich merkte mit Verdruss :

Es kann doch unsereiner

Nur denken, wie er muss.

- Wilhelm Busch -

Danksagung

Mein Besonderer Dank gilt, Hari und Potter.

NATASCHA PELLERBILDHAUEREI

Kurzbiographie

Natascha Peller wurde im Sommer 1988 in Wien geboren und lebt seither naturverbunden in einem

Knusperhäuschen in Klosterneuburg.

Nachdem sie die 4-jährige Ausbildung an der Fachs-chule für Keramik und Ofenbau absolviert hatte,widmete sie ihre ganze Kreativität und Liebe dem

Studium an der Wiener Kunstschule.

Der Knoten

Als ich in Jugendtagen

Noch ohne Grübelei,

Da meint ich mit Behagen,

Mein Denken wäre frei.

Seitdem hab ich die Stirne

Oft auf die Hand gestützt

Und fand, dass im Gehirne

Ein harter Knoten sitzt.

Mein Stolz, der wurde kleiner.

Ich merkte mit Verdruss :

Es kann doch unsereiner

Nur denken, wie er muss.

- Wilhelm Busch -

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JONAS T. R. HERBSTDRUCKGRAPHIK

JONAS T. R. HERBSTDRUCKGRAPHIK

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ÖZGÜR SEVINÇGRAPHIK

TRaNSfoRmaTIoNEN

geboren am 1984 in Istanbul

konzentriert sich auf die Künstlerische Aufarbeitung von Themen wie Alltag-, Rassismus, Repression, Zensur, Verbundenheit, Form und Urbanität; Autodidaktisch, mit Anderen und in institutionellen Einrichtungen, hat er sich in den letzten Jahren Wissen, Erfahrung und Fertigkeiten im Bereich der Graphik-Serigrafie angeeignet. Als Neunzehnjährige wanderte er von Istanbul nach Wien aus im Zuge dessen wurden seine Ansätze durch die Erfahrungen mit den Un Freiheiten und Barrieren im Personenverkehr Europas geprägt.

*Um sein kreatives Schaffen zu vollbringen sieht er sich regelmässig

gezuwungen schlechtbezahlter Lohnarbeit nachzugehen.

e-mail: [email protected]

URBAN – druCK

proFiT – maTeriAL

ORdNunG – PräZiEsE

bAuFäLLiG – auSgeRisseN

StadtBILD – FORM

spekULATION – exPeriMent

MODul – RapPORT

verWAHRlost – fehlerHAFT

GEDRÄNGT – DICHT

wacHSTUM – ProZESS

SieDLUNG – SERIe

ÖZGÜR SEVINÇGRAPHIK

TRaNSfoRmaTIoNEN

geboren am 1984 in Istanbul

konzentriert sich auf die Künstlerische Aufarbeitung von Themen wie Alltag-, Rassismus, Repression, Zensur, Verbundenheit, Form und Urbanität; Autodidaktisch, mit Anderen und in institutionellen Einrichtungen, hat er sich in den letzten Jahren Wissen, Erfahrung und Fertigkeiten im Bereich der Graphik-Serigrafie angeeignet. Als Neunzehnjährige wanderte er von Istanbul nach Wien aus im Zuge dessen wurden seine Ansätze durch die Erfahrungen mit den Un Freiheiten und Barrieren im Personenverkehr Europas geprägt.

*Um sein kreatives Schaffen zu vollbringen sieht er sich regelmässig

gezuwungen schlechtbezahlter Lohnarbeit nachzugehen.

e-mail: [email protected]

URBAN – druCK

proFiT – maTeriAL

ORdNunG – PräZiEsE

bAuFäLLiG – auSgeRisseN

StadtBILD – FORM

spekULATION – exPeriMent

MODul – RapPORT

verWAHRlost – fehlerHAFT

GEDRÄNGT – DICHT

wacHSTUM – ProZESS

SieDLUNG – SERIe

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EDWINYOUSEFIProzessorientiertemalerei

Jeden Tag begegnen wir Gesichtern, die uns unbewusst im Leben weiterhelfen, ohne es überhaupt mitzubekommen

EDWINYOUSEFIProzessorientiertemalerei

Jeden Tag begegnen wir Gesichtern, die uns unbewusst im Leben weiterhelfen, ohne es überhaupt mitzubekommen

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STEPHAN PODREPSCHEKBILDHAUEREIAm Anfang da war noch der Wunsch in all das Chaos eines

von der Welt verstörten Geistes Ordnung zu bringen, musste ich ja, ansonsten wär die Welt untergegangen, ich untergegan-gen.Habe Kompromisse geschaffen im Sinne der Erhaltung einer bestimmten Form, der ich mich, die Farben, anpassen wollte.Also passte ich all die Gedanken Formen an, die wahrschein-lich nicht einmal die meinen waren.Doch die Revolution brannte, die Wut, der Zorn mein Werkzeug. Schluss mit den Formen! Den geraden Linien, obwohl sie den-noch existieren und vielleicht doch die meinen Linien sind, jetzt ist es an der Zeit wieder Chaos zu schaffen, denn die Ordnung in der Welt ist nicht die, die sich einzuordnen sich lohnt. Sie ist zu schmutzig, zu unordentlich, ein Teufelskreis.

Die Leinwand als Ganzes wahrzunehmen, sie nicht mehr zu verstecken, das Leintuch als willkommene Variante maler-ischen Materials drohender Krisen, denn man geht um die Leinwand herum wie der Teufelskreis von dem sie erzählt.

Geboren 1986 Graz,2004 Beginn Studien an der Karl Franzens-Uni Graz,mit Beginn des Studiums der Musikwissenschaften intensive,erste Auseinandersetzungen mit den Werken verschiedener Maler, Bildhauer, Fotografen, Dichter und Schriftsteller.2009 Ortswechsel nach Wien und Inskription an der Wiener Kunstschule. 1 Jahr später Entschluss, in die Bildhauerei zu gehen, in der Gewissheit, als Maler die Elemente der Bildhau-erei kennenzulernen. Anfangs noch sehr realistisch, später immer grösserer Drang zu Abstraktionen.

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EsthEr KnappBILDHAUEREI

Esther Knapp wurde am 19. Februar 1990 geboren. Das Leben in der Natur im südlichen Burgenland förderte ihre Kreativität, die sie an der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob ausleben konnte. Nach ihrem Abschluss wurde ihr klar – Etwas anderes als Kunst kommt nicht mehr in Frage. Um ihr

künstlerisches Feld zu erweitern, besuchte sie die Bildhauerei an der Wiener Kunstschule, an der sie sich mit neuen Materialien

und Techniken beschäftigte.Licht entsteht durch Sonne

Sonne scheint

Bäume wachsen

Bäume werden gefällt

Feuer verbrennt den Baum

Feuer ist Sonne

Sonne verbrennt durch Feuer

Sonne lässt Bäume wachsen, Bäume verbrennen im Feuer, Feuer gibt uns Wärme, Licht und Schatten

Ich will Fantasie entfachen, Fantastisches in der Vorstellung der Betrachter Realität werden lassen.

EsthEr KnappBILDHAUEREI

Esther Knapp wurde am 19. Februar 1990 geboren. Das Leben in der Natur im südlichen Burgenland förderte ihre Kreativität, die sie an der Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob ausleben konnte. Nach ihrem Abschluss wurde ihr klar – Etwas anderes als Kunst kommt nicht mehr in Frage. Um ihr

künstlerisches Feld zu erweitern, besuchte sie die Bildhauerei an der Wiener Kunstschule, an der sie sich mit neuen Materialien

und Techniken beschäftigte.

Licht entsteht durch Sonne

Sonne scheint

Bäume wachsen

Bäume werden gefällt

Feuer verbrennt den Baum

Feuer ist Sonne

Sonne verbrennt durch Feuer

Sonne lässt Bäume wachsen, Bäume verbrennen im Feuer, Feuer gibt uns Wärme, Licht und Schatten

Ich will Fantasie entfachen, Fantastisches in der Vorstellung der Betrachter Realität werden lassen.

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STEFAN MOTZKOCOMIC

Ich suche. Suche nach Ideen, Geschichten, Träume. Finde aber keine. Was tun?In meinen Gedanken leben sie. Sie sind meine Schätze, meine eigene Welt. Doch sie sind verlassen. Alleine. Sie starren in den trostlosen Himmel. Sie hoffen auf Ideen.

Die Bildgeschichte “Auf der Suche nach Wolken” handelt von in Form von Figuren dargestellten Geschichten, welche unfertig und gierig nach neuen Ideen die Gedankenwelt eines jungen ver-zweifelten Künstlers durchstreifen. Sie blicken in den leeren trostlosen Himmel und finden nichts zum träumen, außer ihren Wunsch umgesetzt zu werden. Sie streiten sich um jede Idee, denn jede ist wertvoll und essenziell für die Ge-schichten.

Da das Werk einen unfertigen, rohen Charakter haben soll, wurde es mit Kohle gezeichnet. Die skizzenhafte Wirkung soll einerseits die Unvollständigkeit der Ideen unter-streichen und dem ganzen Werk eine etwas düsterere Atmosphäre verschaffen.

Stefan Motzko wurde im Mai 1991 geboren und begeisterte sich schon seit seiner Kindheit mit gezeichneten Geschichten. Im Alter von zwölf entdeckte er seine Leidenschaft, selbst seinen Ideen mit Bleistift und Papier Leben zu geben. Er versuchte seine Fähigkeiten außerhalb der Schule in Kunstkursen der Gallerie Violetta im 14. Bezirkzu, welche leider geschlossen wurde zu erweitern und fand aber 2010 in der Wiener Kunstschule eine neue Möglichkeit sich künstlerisch zu entfalten.

STEFAN MOTZKOCOMIC

Ich suche. Suche nach Ideen, Geschichten, Träume. Finde aber keine. Was tun?In meinen Gedanken leben sie. Sie sind meine Schätze, meine eigene Welt. Doch sie sind verlassen. Alleine. Sie starren in den trostlosen Himmel. Sie hoffen auf Ideen.

Die Bildgeschichte “Auf der Suche nach Wolken” handelt von in Form von Figuren dargestellten Geschichten, welche unfertig und gierig nach neuen Ideen die Gedankenwelt eines jungen ver-zweifelten Künstlers durchstreifen. Sie blicken in den leeren trostlosen Himmel und finden nichts zum träumen, außer ihren Wunsch umgesetzt zu werden. Sie streiten sich um jede Idee, denn jede ist wertvoll und essenziell für die Ge-schichten.

Da das Werk einen unfertigen, rohen Charakter haben soll, wurde es mit Kohle gezeichnet. Die skizzenhafte Wirkung soll einerseits die Unvollständigkeit der Ideen unter-streichen und dem ganzen Werk eine etwas düsterere Atmosphäre verschaffen.

Stefan Motzko wurde im Mai 1991 geboren und begeisterte sich schon seit seiner Kindheit mit gezeichneten Geschichten. Im Alter von zwölf entdeckte er seine Leidenschaft, selbst seinen Ideen mit Bleistift und Papier Leben zu geben. Er versuchte seine Fähigkeiten außerhalb der Schule in Kunstkursen der Gallerie Violetta im 14. Bezirkzu, welche leider geschlossen wurde zu erweitern und fand aber 2010 in der Wiener Kunstschule eine neue Möglichkeit sich künstlerisch zu entfalten.

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SONJA GETZINGERCOMIC

OCCASIONAKT 4BLINDE FARBEN

Die Welt der Menschen steht kurz vor dem Kollaps. Die Wälder gerodet, die Flüsse vergiftet, die Luft ver-pestet, scheint nun der Untergang gekommen zu sein. Und was sind das für Typen, die sich plötzlich in der Stadt herumtreiben? Sind sie hier um uns und diese Welt zu retten? Oder sind sie die Richter über unserer Rasse? Während sich MIES, dem eigenen Tod entgegen sehnt, dreht sich in OCASSIOS Lebenssinn alles um die Fülle und die Faszination des Lebens.

BLINDE FARBEN ist ein Kapitel eines Comic-projekts und behandelt OCASSIOS Sicht auf die Dinge, die für uns deutlich zu sehen sind und die Dinge, die uns dabei verborgen bleiben.

[email protected]

www.facebook.com/noenchens

www.noenchen.deviantart.com

Sieh dir OCASSIOS Welt an, und beurteile selbst, wer blind ist.

Diese ist ein begehbarer Comic der auf zwei ver-schiedene Weisen gelesen werden kann:

Einmal so wie wir die Welt sehen und ein mal aus OCASSIOS Sicht. Für uns sichtbar gemacht durch Schwarzlicht.

SONJA GETZINGERCOMIC

OCCASIONAKT 4BLINDE FARBEN

Die Welt der Menschen steht kurz vor dem Kollaps. Die Wälder gerodet, die Flüsse vergiftet, die Luft ver-pestet, scheint nun der Untergang gekommen zu sein. Und was sind das für Typen, die sich plötzlich in der Stadt herumtreiben? Sind sie hier um uns und diese Welt zu retten? Oder sind sie die Richter über unserer Rasse? Während sich MIES, dem eigenen Tod entgegen sehnt, dreht sich in OCASSIOS Lebenssinn alles um die Fülle und die Faszination des Lebens.

BLINDE FARBEN ist ein Kapitel eines Comic-projekts und behandelt OCASSIOS Sicht auf die Dinge, die für uns deutlich zu sehen sind und die Dinge, die uns dabei verborgen bleiben.

[email protected]

www.facebook.com/noenchens

www.noenchen.deviantart.com

Sieh dir OCASSIOS Welt an, und beurteile selbst, wer blind ist.

Diese ist ein begehbarer Comic der auf zwei ver-schiedene Weisen gelesen werden kann:

Einmal so wie wir die Welt sehen und ein mal aus OCASSIOS Sicht. Für uns sichtbar gemacht durch Schwarzlicht.

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MARION WALLNERINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si accatetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex entrepudis endis evelecae. Itatur a doluptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

Cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex ent exerferem lamuscipsam invellorem accuptatissi veliquaestin re et, sed quae volum ere nis sime volore vel-litatur rem faccus derspedi dellabo repudis endis evelecae. Itatur a do-luptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio. Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex ent

exerferem lamuscipsam invellorem accuptatissi veliquaestin re et, sed quae volum ere nis sime volore vel-litatur rem faccus derspedi dellabo repudis endis evelecae. Itatur a do-luptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex entrepudis endis evelecae. Itatur a doluptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

MARION WALLNERINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si accatetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex entrepudis endis evelecae. Itatur a doluptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

Cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex ent exerferem lamuscipsam invellorem accuptatissi veliquaestin re et, sed quae volum ere nis sime volore vel-litatur rem faccus derspedi dellabo repudis endis evelecae. Itatur a do-luptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio. Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex ent

exerferem lamuscipsam invellorem accuptatissi veliquaestin re et, sed quae volum ere nis sime volore vel-litatur rem faccus derspedi dellabo repudis endis evelecae. Itatur a do-luptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

Mein Material ist das Licht.Lis cuptate nis dolupta prati si ac-catetures et voluptatium eles milibea rciumquas deriorepe sitaes magnat odit quiae es di apid milluptae simus deleceaqui con non ex entrepudis endis evelecae. Itatur a doluptate lacillates volecturem estium is sunt es et veritat offic torest lam sim et quaturis aut maio conestio.

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ARLENE THALERCOMIC

Ein Reisender kehrt heim.

In der Waagrechten grübelnd, in der Senkrechten sehend, streift er durch sein neues altes Leben. Das Handy in der Hand, das ihm erzählt, er solle sich aufrappeln. Zusammenreißen, sich selbst wieder in den Griff bekommen. Wenn das nur so einfach wäre. Viel zu stark zerrütten ihn die Emotionen, die Erinnerungen, die Wünsche. Und dann war da ja auch noch die Farbe Blau. Immer wieder schleicht sie sich ein, zeigt sich kurz, aber lässt ihr wahres Gesicht verhüllt. Ab und zu zwitschert sie ihm etwas zu. Ist ein kleiner Kolibri. Ein kleiner, blauer Kolibri.

Ein Reisender inmitten des Großstadtdschungels, barfuß auf alten Pfaden, aber neuen Wegen. Der sein Schicksal verfolgt. Oder verfolgt es ihn? Die Stadt verändert sich, ist nicht mehr, was sie vorher war, vor seiner Abreise. War sie jemals so, wie er sie in Erinnerung zu haben glaubt?Schritt für Schritt bewegt er sich weg von dem Früher. Schritt für Schritt nähert er sich dem Später; seiner ungewissen Zukunft.

Ein Reisender zieht los.

28. Nov. – 07. Dez. 2014Galerie Friefläche – Kunstschule WienNobilegasse 23-25

Arlene Thalerdiefeineart.at Hummingbird

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LENA HINRICHSCOMIC

Lena Hinrichs ist 1987 in Weimar, Deutschland geboren. Seit 2012 besucht sie die Wiener Kunstschule und schließt diese im kommenden November ab.

Bereits seit ihrer Kindheit befasst sie sich mit Kunst und Bildgeschichten und hat bisher unzählige, veröffentli-chte sowie unveröffentlichte, Comics produziert.

Zudem nahm sie schon an mehr-eren Wettbewerben mit diesen erfolgreich teil und unterrichtete zeitweilig sogar.

Kontaktdaten:

•E-Mail:[email protected]•Tumblr:lenaloveslabello•Facebook:LHinrichs87

Der Comic zur Diplomausstellung befasstsichmitdemThemaSuchtim alltäglichen Leben und deren Behandlung. Innerhalb dieser Ge-schichte werden die zwei Protago-nistinnen dazu angeregt, ihre Neuro-sen zu tauschen und für eine Woche imRahmeneinesExperimentesdieAuswirkungen zu erfahren.

LENA HINRICHSCOMIC

Lena Hinrichs ist 1987 in Weimar, Deutschland geboren. Seit 2012 besucht sie die Wiener Kunstschule und schließt diese im kommenden November ab.

Bereits seit ihrer Kindheit befasst sie sich mit Kunst und Bildgeschichten und hat bisher unzählige, veröffentli-chte sowie unveröffentlichte, Comics produziert.

Zudem nahm sie schon an mehr-eren Wettbewerben mit diesen erfolgreich teil und unterrichtete zeitweilig sogar.

Kontaktdaten:

•E-Mail:[email protected]•Tumblr:lenaloveslabello•Facebook:LHinrichs87

Der Comic zur Diplomausstellung befasstsichmitdemThemaSuchtim alltäglichen Leben und deren Behandlung. Innerhalb dieser Ge-schichte werden die zwei Protago-nistinnen dazu angeregt, ihre Neuro-sen zu tauschen und für eine Woche imRahmeneinesExperimentesdieAuswirkungen zu erfahren.

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ISABELLE GRIESSENBERGERLENNY GROSSKOPFCOMIC

„Enter the Exit“ ist eine teils biographische, teils fiktive Arbeit über zwei Freundinnen und ihre gemeinsame Story.

Sie behandelt, die Beziehung der beiden Künstlerinnen und die ihrer Charaktere zu einander und zu sich selbst. Die Arbeit behandelt die Konflikte miteinander, die Einflüsse die man von außen bekommt und jene die man auf andere ausübt. Es geht um die Flucht aus der Realität in die sichere Umgebung der eigenen Imagination und darum ,dass man oft mehr hat, als einem klar ist.

Isabelle Griessenberger: [email protected] Grosskopf: [email protected]

lennygrosskopf.deviantart.com

lennygrosskopf.tumblr.com

facebook.com/lennygrosskopf

ISABELLE GRIESSENBERGERLENNY GROSSKOPFCOMIC

„Enter the Exit“ ist eine teils biographische, teils fiktive Arbeit über zwei Freundinnen und ihre gemeinsame Story.

Sie behandelt, die Beziehung der beiden Künstlerinnen und die ihrer Charaktere zu einander und zu sich selbst. Die Arbeit behandelt die Konflikte miteinander, die Einflüsse die man von außen bekommt und jene die man auf andere ausübt. Es geht um die Flucht aus der Realität in die sichere Umgebung der eigenen Imagination und darum ,dass man oft mehr hat, als einem klar ist.

Isabelle Griessenberger: [email protected] Grosskopf: [email protected]

lennygrosskopf.deviantart.com

lennygrosskopf.tumblr.com

facebook.com/lennygrosskopf

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NUDLMONSTERCOMIC

KRÄHEN UND SCHMETTERLINGEein Comic von Nudlmonster

Ennovy ist eine Krankheit, die in einem menschlichen Körper aufwächst. Nach und nach erkundet er eine abstrakte Welt und stellt fest, was es bedeutet, als Krankheit mit einem Menschen verbunden zu sein – dass sich sowohl er als auch der Mensch zwischen Leben und Tod befinden.

So bewegt er sich zwischen beiden Seiten und lernt langsam, das Leben zu lieben und den Tod zu verstehen.

thenoodlemonsterstrap.com

facebook.com/Nudlmonster

insanenudl.deviantart.com

youtube.com/InsaneNudl

insanenudl.tumblr.com

twitter.com/Nudlmonster

NUDLMONSTERCOMIC

KRÄHEN UND SCHMETTERLINGEein Comic von Nudlmonster

Ennovy ist eine Krankheit, die in einem menschlichen Körper aufwächst. Nach und nach erkundet er eine abstrakte Welt und stellt fest, was es bedeutet, als Krankheit mit einem Menschen verbunden zu sein – dass sich sowohl er als auch der Mensch zwischen Leben und Tod befinden.

So bewegt er sich zwischen beiden Seiten und lernt langsam, das Leben zu lieben und den Tod zu verstehen.

thenoodlemonsterstrap.com

facebook.com/Nudlmonster

insanenudl.deviantart.com

youtube.com/InsaneNudl

insanenudl.tumblr.com

twitter.com/Nudlmonster

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Aus der Entfernung nur ein Gesicht (Maske) je näher man jedoch (der Person) kommt desto mehr erkennt man die Einzelteile (Vergangenheit) der Gesichtszüge. Dieseungeordnete Sammlung überflutet die Wahrnehmung der Person. Die Umgebung (Gegenwart) wirkt für sieverschwommen/distanziert und wird nur am Rande realisiert.

http://moorjumper.deviantart.com

JULIA SCHALKHAMMERCOMIC

Aus der Entfernung nur ein Gesicht (Maske) je näher man jedoch (der Person) kommt desto mehr erkennt man die Einzelteile (Vergangenheit) der Gesichtszüge. Dieseungeordnete Sammlung überflutet die Wahrnehmung der Person. Die Umgebung (Gegenwart) wirkt für sieverschwommen/distanziert und wird nur am Rande realisiert.

http://moorjumper.deviantart.com

JULIA SCHALKHAMMERCOMIC

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ALENA “LENI” ERTLCOMIC

ALENA “LENI” ERTLCOMIC

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REBECCA ANDELBILDHAUEREI

Geboren am 19. Februar 1992. Schon im Kindergarten kilo-weise Kopierpapier zum Zeichnen und Schreiben verbraucht.Ab 2006 Schulbesuch des BORG für Musik und Kunst Hegel-gasse 12, Schwerpunkt “Bildnerische Erziehung”.2010 Matura, Maturaaustellung im “Essl Museum”.2010-2011 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Uni Wien.Seit 2011 Studium an der Wiener Kunstschule, zuerst Schw-erpunkt Malerei, später Bildhauerei. Seit 2013 zusätzlich Studium der Germanistik an der Univer-sität Wien. Lebt im 14ten Bezirk in Wien.

WARUM?Was will ICH wie?Was WILL ich wie?WAS will ich wie?Was will ich WIE?

Ich will tun, was mir gefällt,will darstellen, will zeigen was entsteht. Was ist es, was uns zurückhält?Warum tun wir nicht einfach –wie, warum, weshalb und wann es uns gefällt?

Warum wird täglich tausende Male die Illusion der Dreidimensional-ität auf einer zweidimensionalen Fläche geschaffen?Wie könnte man stattdessen die Illusion in die Dreidimensionalität übersetzen?Ich will genau das tun,will statt Bleistift- oder Pinselstrich Fäden verwenden, statt Papier den Raum.Was entsteht wohl daraus?

Was will ich zeigen?Warum unsere eigenen, selbstauferlegten Fesseln die Macht haben, uns zurückzuhalten,wie wir sie zerstören können, ohne uns dabei selbst zu zerstören.Ich will den Betrachter meiner Werke dort treffen wo es berührt,will einen Gedanken auslösen, einen Gedanken den man mitnimmt, der sich weiterentwickelt.REBECCA ANDEL

BILDHAUEREI

Geboren am 19. Februar 1992. Schon im Kindergarten kilo-weise Kopierpapier zum Zeichnen und Schreiben verbraucht.Ab 2006 Schulbesuch des BORG für Musik und Kunst Hegel-gasse 12, Schwerpunkt “Bildnerische Erziehung”.2010 Matura, Maturaaustellung im “Essl Museum”.2010-2011 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Uni Wien.Seit 2011 Studium an der Wiener Kunstschule, zuerst Schw-erpunkt Malerei, später Bildhauerei. Seit 2013 zusätzlich Studium der Germanistik an der Univer-sität Wien. Lebt im 14ten Bezirk in Wien.

WARUM?Was will ICH wie?Was WILL ich wie?WAS will ich wie?Was will ich WIE?

Ich will tun, was mir gefällt,will darstellen, will zeigen was entsteht. Was ist es, was uns zurückhält?Warum tun wir nicht einfach –wie, warum, weshalb und wann es uns gefällt?

Warum wird täglich tausende Male die Illusion der Dreidimensional-ität auf einer zweidimensionalen Fläche geschaffen?Wie könnte man stattdessen die Illusion in die Dreidimensionalität übersetzen?Ich will genau das tun,will statt Bleistift- oder Pinselstrich Fäden verwenden, statt Papier den Raum.Was entsteht wohl daraus?

Was will ich zeigen?Warum unsere eigenen, selbstauferlegten Fesseln die Macht haben, uns zurückzuhalten,wie wir sie zerstören können, ohne uns dabei selbst zu zerstören.Ich will den Betrachter meiner Werke dort treffen wo es berührt,will einen Gedanken auslösen, einen Gedanken den man mitnimmt, der sich weiterentwickelt.

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Theresia krivohlavyINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

geboren am 26.2.1990, in Wolfsbergaufgewachsen in Wien

Ausbildung:

2014_Diplom der Wiener Kunstschule2014_Summer Institute mit Webster University St. Louis 2011–2014_Ausbildung an der Wiener Kunstschule, Studienrichtung Interdisziplinär 2008–2011_Studium in Alter Geschichte, Kunstgeschichte und Biologie2008_Matura1995–2004_Ballett

Ausstellungen:

2014_Kommunikation Bookart&Monotypie_ Galerie FreiflächeTeilnahme

2014_Kleine Retrospektive 2013/14_ KunstschuleOrganisationTeilnahme2014_ 60 Jahre Wiener Kunstschule_ KunstschuleOrganisationTeilnahme2014_Weg/Umwege_ Galerie FreiflächeTeilnahme2013_Advent, Advent die Kunstschule brennt_ KunstschuleOrganisationTeilnahme

Publikationen:

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.) Wien 2013, Jahreskatalog

ist

war

gewesen

Theresia krivohlavyINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

geboren am 26.2.1990, in Wolfsbergaufgewachsen in Wien

Ausbildung:

2014_Diplom der Wiener Kunstschule2014_Summer Institute mit Webster University St. Louis 2011–2014_Ausbildung an der Wiener Kunstschule, Studienrichtung Interdisziplinär 2008–2011_Studium in Alter Geschichte, Kunstgeschichte und Biologie2008_Matura1995–2004_Ballett

Ausstellungen:

2014_Kommunikation Bookart&Monotypie_ Galerie FreiflächeTeilnahme

2014_Kleine Retrospektive 2013/14_ KunstschuleOrganisationTeilnahme2014_ 60 Jahre Wiener Kunstschule_ KunstschuleOrganisationTeilnahme2014_Weg/Umwege_ Galerie FreiflächeTeilnahme2013_Advent, Advent die Kunstschule brennt_ KunstschuleOrganisationTeilnahme

Publikationen:

365/13 Wiener Kunstschule (Hrsg.) Wien 2013, Jahreskatalog

ist

war

gewesen

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JAKOB DIBOLDINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

original present semi-consciouschrisrefusalartistnecessityrealmarinaselfrestandyexhibitiontimmobserversleeppresentationcontentprivatemevulnerableauthenticinterventionwhyaccessibleaudiencenotemporarydisplay

vulnerableobserver

whychris

marinapresentcontentprivate

accessiblesleep

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audienceandy

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JAKOB DIBOLDINTERDISZIPLINÄRE KLASSE

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originalauthentic

refusalrest

artist

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DELI QEL

JEN CAMOU

WIRRKLICHT

Verwirrtheit stellt sich ein, wenn man über die Kunst von Deliqel und Jencamou spricht. Sie tauchen in eine Welt ein, die den psychischen Grundgesetzen nicht stand-hält. Hier prallen die Dunkel-heit und die Unverständli-chkeit aufeinander. Dort wo nichts standhält, werden keine Probleme gelöst, sondern in Frage gestellt. Wenn man sich dem Titel “Wirrklicht” zuwendet, kann man bei genauerem Hinblick erkennen, dass er aus vielerlei Komponenten geg-liedert ist. Sie sprechen: “Wir sind verwirrt, wenn es um das Ich geht. Bin ich, ich oder doch nur ein wir. Sind wir wirklich, wirklich oder doch nur eine Projektion unseres Gehirns.

Führt uns die Dunkelheit ins Licht oder führt sie uns hint-ers Licht.” Qel Camou behan-deln den Aspekt des Nichts, der sich aus der inneren Be-trachtung der menschlichen Seele und der ihr innewoh-nenden Vorgänge heraus ergibt. Träume sind eine Art sich auszudrücken, wenn man sich mit dem Nichts beschäftigt. Denn sie sind nicht greifbar und auch nicht begreifbar. Träume sind Fenster zu in-neren Welten, die mit ration-alem Verstand nur schwer zu beschreiben sind. Träume sind so lange wirklich, wie sie andauern. Könnte es nicht auch so im Leben sein. Denn nicht nur in Träumen las-sen wir uns beirren, sondern auch im wahren Leben, wenn es auch das wirklich gibt.

Denn unsere Wahrnehmung lässt uns häufig im Stich, in der Welt der Zeit und des Raumes. So nehmen wir un-sere Umwelt doch nur in der Art und Weise wahr, wie un-ser Gehirn sie uns vorrechnet, denn die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist in ihrer tatsächli-chen Daseinsform, von völ-lig anderer Beschaffenheit. So ist es auch in der Sprache, das Worte zwar ident im Wort-klang sein können, gleich-wohl sie Ausdrucksmittel zur Manifestation verschiedener subjektiver Wahrheiten sind. Worte sind nur flüchtig, man könnte sagen, sie sind le-diglich Mittel zum Zweck. In dieser Hinsicht verzerrt sich unsere Vorstellungskraft, von Zeit und Raum. Die frage stellt sich nur, wie entkommt man dem Zeitschleier des ich.

Wirr- zwei menschliche Wesen. Getrieben durch das endlose Gefühl der Beengung in Raum und Zeit- schaffen wirr eine Illusion, in der versucht wird, Empfindungen für Raum und Zeit aufzulösen. Durch diesen Zustand, in dem es keinen Anfang, kein Ende, weder oben noch unten gibt- ver-fällt jegliches Gefühl der Enge. Unsere Psyche schwimmt im Nichts, im leeren Raum. Wirr verlieren uns. Eine Verzerrung unseres Da- Seins und unserer Umgebung. Wirr schweben. Wirr frei sein- für diesen Mo-ment Wirr leben in unseren Träumen, unsere dunkle Real-ität, in der wirr uns verlieren.

QELCAMOU

DELI QEL

JEN CAMOU

W I R R K L I C H T

Verwirrtheit stellt sich ein, wenn man über die Kunst von Deliqel und Jencamou spricht. Sie tauchen in eine Welt ein, die den psychischen Grundgesetzen nicht stand-hält. Hier prallen die Dunkel-heit und die Unverständli-chkeit aufeinander. Dort wo nichts standhält, werden keine Probleme gelöst, sondern in Frage gestellt. Wenn man sich dem Titel “Wirrklicht” zuwendet, kann man bei genauerem Hinblick erkennen, dass er aus vielerlei Komponenten geg-liedert ist. Sie sprechen: “Wir sind verwirrt, wenn es um das Ich geht. Bin ich, ich oder doch nur ein wir. Sind wir wirklich, wirklich oder doch nur eine Projektion unseres Gehirns.

Führt uns die Dunkelheit ins Licht oder führt sie uns hint-ers Licht.” Qel Camou behan-deln den Aspekt des Nichts, der sich aus der inneren Be-trachtung der menschlichen Seele und der ihr innewoh-nenden Vorgänge heraus ergibt. Träume sind eine Art sich auszudrücken, wenn man sich mit dem Nichts beschäftigt. Denn sie sind nicht greifbar und auch nicht begreifbar. Träume sind Fenster zu in-neren Welten, die mit ration-alem Verstand nur schwer zu beschreiben sind. Träume sind so lange wirklich, wie sie andauern. Könnte es nicht auch so im Leben sein. Denn nicht nur in Träumen las-sen wir uns beirren, sondern auch im wahren Leben, wenn es auch das wirklich gibt.

Denn unsere Wahrnehmung lässt uns häufig im Stich, in der Welt der Zeit und des Raumes. So nehmen wir un-sere Umwelt doch nur in der Art und Weise wahr, wie un-ser Gehirn sie uns vorrechnet, denn die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist in ihrer tatsächli-chen Daseinsform, von völ-lig anderer Beschaffenheit. So ist es auch in der Sprache, das Worte zwar ident im Wort-klang sein können, gleich-wohl sie Ausdrucksmittel zur Manifestation verschiedener subjektiver Wahrheiten sind. Worte sind nur flüchtig, man könnte sagen, sie sind le-diglich Mittel zum Zweck. In dieser Hinsicht verzerrt sich unsere Vorstellungskraft, von Zeit und Raum. Die frage stellt sich nur, wie entkommt man dem Zeitschleier des ich.

Wirr- zwei menschliche Wesen. Getrieben durch das endlose Gefühl der Beengung in Raum und Zeit- schaffen wirr eine Illusion, in der versucht wird, Empfindungen für Raum und Zeit aufzulösen. Durch diesen Zustand, in dem es keinen Anfang, kein Ende, weder oben noch unten gibt- ver-fällt jegliches Gefühl der Enge. Unsere Psyche schwimmt im Nichts, im leeren Raum. Wirr verlieren uns. Eine Verzerrung unseres Da- Seins und unserer Umgebung. Wirr schweben. Wirr frei sein- für diesen Mo-ment Wirr leben in unseren Träumen, unsere dunkle Real-ität, in der wirr uns verlieren.

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DELI QEL

JEN CAMOU

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Verwirrtheit stellt sich ein, wenn man über die Kunst von Deliqel und Jencamou spricht. Sie tauchen in eine Welt ein, die den psychischen Grundgesetzen nicht stand-hält. Hier prallen die Dunkel-heit und die Unverständli-chkeit aufeinander. Dort wo nichts standhält, werden keine Probleme gelöst, sondern in Frage gestellt. Wenn man sich dem Titel “Wirrklicht” zuwendet, kann man bei genauerem Hinblick erkennen, dass er aus vielerlei Komponenten geg-liedert ist. Sie sprechen: “Wir sind verwirrt, wenn es um das Ich geht. Bin ich, ich oder doch nur ein wir. Sind wir wirklich, wirklich oder doch nur eine Projektion unseres Gehirns.

Führt uns die Dunkelheit ins Licht oder führt sie uns hint-ers Licht.” Qel Camou behan-deln den Aspekt des Nichts, der sich aus der inneren Be-trachtung der menschlichen Seele und der ihr innewoh-nenden Vorgänge heraus ergibt. Träume sind eine Art sich auszudrücken, wenn man sich mit dem Nichts beschäftigt. Denn sie sind nicht greifbar und auch nicht begreifbar. Träume sind Fenster zu in-neren Welten, die mit ration-alem Verstand nur schwer zu beschreiben sind. Träume sind so lange wirklich, wie sie andauern. Könnte es nicht auch so im Leben sein. Denn nicht nur in Träumen las-sen wir uns beirren, sondern auch im wahren Leben, wenn es auch das wirklich gibt.

Denn unsere Wahrnehmung lässt uns häufig im Stich, in der Welt der Zeit und des Raumes. So nehmen wir un-sere Umwelt doch nur in der Art und Weise wahr, wie un-ser Gehirn sie uns vorrechnet, denn die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist in ihrer tatsächli-chen Daseinsform, von völ-lig anderer Beschaffenheit. So ist es auch in der Sprache, das Worte zwar ident im Wort-klang sein können, gleich-wohl sie Ausdrucksmittel zur Manifestation verschiedener subjektiver Wahrheiten sind. Worte sind nur flüchtig, man könnte sagen, sie sind le-diglich Mittel zum Zweck. In dieser Hinsicht verzerrt sich unsere Vorstellungskraft, von Zeit und Raum. Die frage stellt sich nur, wie entkommt man dem Zeitschleier des ich.

Wirr- zwei menschliche Wesen. Getrieben durch das endlose Gefühl der Beengung in Raum und Zeit- schaffen wirr eine Illusion, in der versucht wird, Empfindungen für Raum und Zeit aufzulösen. Durch diesen Zustand, in dem es keinen Anfang, kein Ende, weder oben noch unten gibt- ver-fällt jegliches Gefühl der Enge. Unsere Psyche schwimmt im Nichts, im leeren Raum. Wirr verlieren uns. Eine Verzerrung unseres Da- Seins und unserer Umgebung. Wirr schweben. Wirr frei sein- für diesen Mo-ment Wirr leben in unseren Träumen, unsere dunkle Real-ität, in der wirr uns verlieren.

QELCAMOU

DELI QEL

JEN CAMOU

W I R R K L I C H T

Verwirrtheit stellt sich ein, wenn man über die Kunst von Deliqel und Jencamou spricht. Sie tauchen in eine Welt ein, die den psychischen Grundgesetzen nicht stand-hält. Hier prallen die Dunkel-heit und die Unverständli-chkeit aufeinander. Dort wo nichts standhält, werden keine Probleme gelöst, sondern in Frage gestellt. Wenn man sich dem Titel “Wirrklicht” zuwendet, kann man bei genauerem Hinblick erkennen, dass er aus vielerlei Komponenten geg-liedert ist. Sie sprechen: “Wir sind verwirrt, wenn es um das Ich geht. Bin ich, ich oder doch nur ein wir. Sind wir wirklich, wirklich oder doch nur eine Projektion unseres Gehirns.

Führt uns die Dunkelheit ins Licht oder führt sie uns hint-ers Licht.” Qel Camou behan-deln den Aspekt des Nichts, der sich aus der inneren Be-trachtung der menschlichen Seele und der ihr innewoh-nenden Vorgänge heraus ergibt. Träume sind eine Art sich auszudrücken, wenn man sich mit dem Nichts beschäftigt. Denn sie sind nicht greifbar und auch nicht begreifbar. Träume sind Fenster zu in-neren Welten, die mit ration-alem Verstand nur schwer zu beschreiben sind. Träume sind so lange wirklich, wie sie andauern. Könnte es nicht auch so im Leben sein. Denn nicht nur in Träumen las-sen wir uns beirren, sondern auch im wahren Leben, wenn es auch das wirklich gibt.

Denn unsere Wahrnehmung lässt uns häufig im Stich, in der Welt der Zeit und des Raumes. So nehmen wir un-sere Umwelt doch nur in der Art und Weise wahr, wie un-ser Gehirn sie uns vorrechnet, denn die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist in ihrer tatsächli-chen Daseinsform, von völ-lig anderer Beschaffenheit. So ist es auch in der Sprache, das Worte zwar ident im Wort-klang sein können, gleich-wohl sie Ausdrucksmittel zur Manifestation verschiedener subjektiver Wahrheiten sind. Worte sind nur flüchtig, man könnte sagen, sie sind le-diglich Mittel zum Zweck. In dieser Hinsicht verzerrt sich unsere Vorstellungskraft, von Zeit und Raum. Die frage stellt sich nur, wie entkommt man dem Zeitschleier des ich.

Wirr- zwei menschliche Wesen. Getrieben durch das endlose Gefühl der Beengung in Raum und Zeit- schaffen wirr eine Illusion, in der versucht wird, Empfindungen für Raum und Zeit aufzulösen. Durch diesen Zustand, in dem es keinen Anfang, kein Ende, weder oben noch unten gibt- ver-fällt jegliches Gefühl der Enge. Unsere Psyche schwimmt im Nichts, im leeren Raum. Wirr verlieren uns. Eine Verzerrung unseres Da- Seins und unserer Umgebung. Wirr schweben. Wirr frei sein- für diesen Mo-ment Wirr leben in unseren Träumen, unsere dunkle Real-ität, in der wirr uns verlieren.

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www.institut-kunstfoerderung.at

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CLEMENS GELAUTZClemens Gelautz‘ Lithographie beinhaltet figurale und lyrische Elemente. Der Künstler präsentiert fragmentartige Aktdrucke, die von seinen selbstverfassten Lyrischen Werken umrahmt werden - Erlebnisse aus seiner Vergangenheit. Hauptmotiv dieser Darstellungen bildet das seelische Gleichgewicht des Menschen, welches über die Zartheit der Figuren und ihrem melancholischen Charakter einer permanenten Gratwanderung gleichkommt.

DAVID KURZ – PhotographikAls Künstler der analogen Photographie nutzt David Kurz die umfassenden Möglichkeiten seines Materials, um auf höchst moderne Weise das Photo mit Methoden der Grafik zu verbinden. Diese Symbiose wird über chemische und optische Verfahren erreicht, welche dem Künstler bereits jetzt ein umfassendes Werk zahlreicher Experimentalar-beiten verschafften. Sowohl das Licht wie auch die chemischen Stoffe der Photoentwicklung stellen nennenswerte Werkzeuge in diesem Schaffensprozess dar. Auf speziell präpariertem Papier wird über mehrschichtige Anwendung von Entwicklerstoffen eine wahre Symphonie liquider Motive kreiert, die in ihrer Zweidimensionalität eine ungeahnte Räumlichkeit entfalten. Dagegen sind flexible Lichtquellen und Rotfilter die Hauptwerkzeuge bei der Komposition von Belichtungskunstwerken. Unterschiedliche Objekte und Texturen, darunter Glas, Holz, Textilien und Metallwaren wurden über verschiedene Beleuchtungsmethoden so sehr verändert, dass ihre jetzig präsentierte Darstellung unsere Augen zu überraschen versteht. David Kurz’ Neuinterpretation des Mediums und seine Experimente auf diesem Sektor verleihen der Photographie in einem Zeitalter der Digitalkameras erneut einen Platz in der modernen Kunstszene.

PAUL VIKTOR JÄGER – 721Das Projekt von Paul Viktor Jäger befasst sich mit dem Einsatz von Modulen, die zu einem großen Ganzen vereint werden können. Aus Porzellan gefertigte Zylinder stellen das Grundelement für eine fragmentarische Kugelkonstrukti-on. Entstanden aus der Beschäftigung mit den Möglichkeiten einer vieleckigen Form, definiert das ikonische Äußere des Zylinders den runden Charakter des Gesamtobjekts und sorgt über eine im inneren montierte Lichtquelle für ein bemerkenswertes Schattenspiel. Glasiert und mit Kabelbindern verbunden können, die Zylinder mit weiteren ihrer Art zu noch größeren Formen zusammengesetzt werden. Umfassendere Konzepte bleiben bis auf Weiteres dem Künstler selbst überlassen.

SIMONE KICKER – Aus der FormSimone Kickers axial arrangierte Skulptur besteht aus mehreren verschiebbaren Kreismodulen, die zusammen eine plastische Arbeit ungeahnter Vielfalt ergeben. Grundelement dieser Arbeit bildet das Unendlichkeitssymbol, die lie-gende Acht, welche mittels einer Bohrung auf einer Metallstange aufgefädelt wurde. Die Idee hierzu stammt aus der OP-Art, ähnlich wie die Inspiration für die monochrome Färbung. Als frei stehendes Objekt inszeniert, bietet die Perspektivenwahl zusätzlich zur Beweglichkeit des Objektes eine umfassende Möglichkeit sich von dem Potenzial der Arbeit zu überzeugen. Denn sämtliche Positionen der Module schaffen Gebilde, die trotz kantiger Überlappungen stets ein organisches Äußeres besitzen. Von der Künstlerin als Doppelhelix präsentiert, veranschaulicht das Werk die Möglichkeiten der Formen über einen Verweis auf die genetische DNS organischer Körper. Simone Kickers Talent, die Leidenschaftlichkeit des Runden zu betonen, zeichnet sie als Künstlerin von überragendem Format aus. Des Weiteren möchte sie diese Zeilen nutzen um Lea Runggaldier, Andrea Moya Hoke, Hermann Seiser und Helene Avramidis für ihre Unterstützung bei dem Projekt zu danken. (Seite 4)

GERTRAUD KÖCKDie kleinsten gemeinsamen Nenner von Form und Gruppe sind Thema der Arbeit von Gertraud Köck. Die Künstlerin nutzte die simpelsten geometrischen Bestandteile von Rundkörpern um ihre Kollektion von Vasen zu erstellen. Auf der Töpferscheibe geschaffen und anschließend geschliffen, prägen diese Gefäße klare Linien und sanfte Rundungen, welche den Werken Leichtigkeit und Strenge zugleich bescheren. Auch ihre Fähigkeit Schatten zu werfen wurde bei dem Design mitberücksichtigt und unter Beleuchtung entfalten die tönernen Formen ein spektakuläres Auf und Ab von hellen und dunklen Flächen. Diese verschaffen der Vasengruppe eine zusätzliche Dimension von Tiefe. Denn in der Gruppe entfalten die Objekte eine Wirkung, die der Reduktion bei der Schöpfung der einzelnen Vasen gleichkommt. Den kleinsten gemeinsamen Nenner der Gruppe bilden die unterschiedlichen Zusammensetzungen wiederkehrender Linien und Rundungen in den Vasenkörpern, die auf das Einzelstück beliebig oft angegliedert werden können. Keiner Anordnung von Zentralität verpflichtet und souverän in ihrer Erscheinung bildet die Vasengruppe von Gertraud Köck ein wundervolles Beispiel für das Potenzial der modularen Plastik.

BRIGITTA KIRCHHOFER – GesichteGesichte, ein altdeutsches Wort für Traum, Illusion und Sinnestäuschung ist Titel von Brigitta Kirchhofers Projekt zum Dualismus des Menschen. In einer Reihe von Arbeitsprozessen benutzt die Künstlerin das Motiv des Halbgesichtes, um Diversität und Facetten der menschlichen Psyche zu thematisieren. Die Arbeit der Ausstellung besteht aus drei Teilen. 1. Ein Koffer mit 12 Holztafeln stellt mehrere zwei- und dreidimensionale Werke aus, welche in Anlehnung an grie-

chische und gotische Chimären- bzw. Gargoylenplastiken gefertigt wurden. Denn diese besitzen neben ihrer ikono-grafischen Bedeutung auch denselben Aussagewert wie der Titel der Arbeit. Darüber hinaus symbolisiert der Koffer die Außenhülle des Menschen selbst, deren Gesichter metaphorisch in ihrem Inneren liegen.

2. Eine Sammlung von drei selbstgebundenen Büchern, die jeweils 90 Facetten von Halbgesichtern beinhalten. Durch die spezielle Machart erlauben die Bücher es die darin enthaltenen Halbportraits beliebig nebeneinander zu stellen.

3. Ein Video zeigt nochmals die Halbgesichter der erwähnten Bücher und präsentiert 30 Zusammenstellungen zu Wortbegleitung. Die im Hintergrund hörbaren Worte wie auch ein Gitarrenspiel (im Halbtontakt) nehmen Bezug auf das Werk indem sie das Halbe thematisieren. Das surrealistische Projekt von Brigitta Kirchhofer ist beeinflusst von den Werken des Franz Xaver Messerschmidt und seit circa einem Jahr in Arbeit. Es bildet einen wertvollen, meta-phorischen Beitrag zur modernen Portraitkunst. (Seite 6)

TSAI-JU WU – Grundlage MonochromDie Auseinandersetzung mit dem Thema ihrer Arbeit, begann für die Künstlerin vor knapp einem Jahr. Basierend auf ihrer Tätigkeit mit Schwarzweißphotos, kreierte Tsai-Ju Wu ein grafisches Verfahren, mittels dessen sie intuitive Schaffensprozesse in einer harmonischen Raumillusion verwirklichen konnte. Ihr bevorzugtes Format A3 ist an allen vier Wänden des Raumes angebracht und mit Ölkreide bemalt. Das Format des Papiers lässt einen späteren Trans-port sowie eine gewisse Varianz in der Darstellung ihrer Arbeit zu. Darüber hinaus kann jedes einzelne Blatt für sich bereits als Unikat gesehen werden. Mit dem Ziel den Raum einzubinden statt diesen zu kaschieren, wurde in mühe-voller Kleinstarbeit die an den Wänden befindliche Einrichtung freigehalten. Mit ihrem Verständnis von räumlicher Darstellung im zweidimensionalen, monochromen Bereich, bietet sich Tsai-Ju Wus Arbeit als Wegweiser für künftige Inneneinrichtung an. (Seite 8)

TEXTE ZU DEN DIPLOMARBEITENvon Johannes Doppler, Student Orientierungsjahr WS 2014

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AY E-GÜL YÜCEIL – Allgegenwart der WiederholungThema dieser Videoarbeiten ist die Allgegenwart der Wiederholung. Formen und Muster besitzen in unseren Kulturen einen unschätzbaren Wert, da sie im Leben wie auch im Lernen unverzichtbar scheinen. Ayse-Gül Yüceil befasst sich in ihrem Werk auf ausgeklügelte Art mit der Elimination eben jener Wiederholungsmuster. Dies erreicht sie indem sie alle möglichen Herangehensweisen ausgewählter Aktionen mittels einer Kamera einfängt und uns zugänglich macht. Mit dem Ansehen aller möglichen Weisen einer bestimmten Tätigkeit, wird eine Wiederholung obsolet und der Kreislauf somit durchbrochen. Zwei ihrer vier Videos zeigen in diesem Sinne die Arten des Bewegens und Spürens im Raum und sind entsprechend situiert. Die anderen zwei Videos besitzen vorgegebene Räume und behandeln deshalb Tätigkeiten, welche alltäglich und deshalb erst recht wiederholt sind. (Seite 10)

HANNELORE BIRICZ – ErinnerungenDurch eine verspielte Idee entstanden, sind die bedruckten Kaffeefilter der Künstlerin Hannelore Biricz eine reizvolle Arbeit zum Thema Erinnerung und Reisen. Neben den aussagekräftigen Reisekoffern, welche auf vergangene Wande-rungen im Leben der Künstlerin verweisen, sind die 70 Kaffeefilter mit Motiven bedruckt, die aus ihren Erinnerungen stammen. Dazu wurde experimentell mit Linoldruck, Hebepresse, Kreide und Stenographie gearbeitet um Druckprak-tiken mit Lyrik und Schrift zu versehen. Das geheimnisvolle Schweben der an die Decke befestigten Arbeiten symbo-lisiert die Flüchtigkeit und folglich den Wert von Erinnerungen, wogegen die schweren Koffer mit Last, aber auch mit Reisen gleichgesetzt werden können. (Seite 12)

CLAUDIA DEMELIUS – IndividualizeNach intensiven Gedanken zu den Möglichkeiten der Variation, entwickelte Claudia Demelius eine malerische Druckme-thode, mit der sie die hier ausgestellte Serie produzierte. In ihrer Arbeit treffen Divergenz und Gleichartigkeit aufeinander, welche durch Zufall und Manipulation beim Schaffensprozess entstehen. Die Künstlerin ging stets auf ähnliche Weise vor. 23 Doppelpunkte wurden bei jedem Werk mit den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz an dieselben Stellen gesetzt. Anschließend wurden diese durch eine Pressung gequetscht und danach von der Künstlerin per Hand abgezogen. Die dadurch entstandenen Konstellationen ähneln sich in vielen Dingen, ergeben aber immer neue Arten von Variationen. Ausgestellt wird dazu noch die Arbeitssituation der Künstlerin, um das paradoxe Muster von Motivation und Gefangen-schaft zu zeigen, das zur Entstehung dieser Serie geführt hat. Verglichen mit einer erweiterten Form des Rohrschachtests ist die Arbeit von Claudia Demelius ein beachtenswertes Experiment zur subjektiven Charakterbildung zwischen Werkund Betrachter. (Seite 14)

ISABEL SCHLEINING – Begegnungen auf AugenhöheDie dreiteilige Arbeit von Isabel Schleining lenkt unseren Blick auf die Dinge, die uns verborgen scheinen. Nach auf-merksamer Betrachtung ihres Umfeldes wurde eine gewisse Ernsthaftigkeit und Verspieltheit von der Künstlerin bei ihrem Schaffen ausgelotet. In drei unterschiedlichen Werken präsentiert sie uns folglich ihre subjektive und erweiterte Wahrnehmung der Welt. 1. Begleiter: Diese Drahtfiguren wurden nach grafischen Vorarbeiten von der Künstlerin selbst kreiert. Sie ähneln dem

Äußeren nach Tieren aus der Natur, sind in Wahrheit jedoch als Erweiterungen der Körper ihrer Träger gedacht. Sie symbolisieren Aspekte unserer Wahrnehmung, die uns unbewusst umgeben, aber dennoch zum Erfassen unseres Umfeldes beitragen.

2. Gegenwartsphänomene: Die spielerische Verwendung der speziell von der Künstlerin entwickelten Aufziehobjekte gestattet uns einen Blick auf die Welt aus dem subjektiven Verständnis der Künstlerin. Ohne weitere intellektuelle Voraussetzungen bewegen sich die Objekte hin und her solange ihre Getriebe funktionieren, ein Verweis auf die zeitliche Begrenztheit aller Existenzformen.

3. Bildwand: Diese Photocollage erlaubt noch einmal eine Betrachtung der Künstlerin, die mit ihren Begleitern durch die Welt spaziert. Diese umgeben abstrakte, rauchartige Formen - Zeugnisse zuvor unsichtbarer Einflüsse. Isabel Schleining komponiert über ihre Arbeit eine Begegnung mit ihrem eigenen Werk, was uns selbst auf eine Augenhö-he mit der Künstlerin, aber auch mit unserer eigenen Umwelt stellt. (Seite 16)

PATRICK DETZ – Windhaus®Der Designer Patrick Detz arbeitet seit mehreren Monaten an der Corporate Identity der Firma Windhaus®. Diese ist dabei ein neuartiges, windbasiertes Energiesystem in Serie zu produzieren. Die Erfindung des Geräts und eines mon-tagegünstigen Verfahrens geht auf den ehemaligen Studenten der Wiener Kunstschule Peter Schaberl zurück. Wind-haus® soll als Projekt nachhaltiger, unabhängiger Energieversorgung für künftige Bauprojekte in aller Welt attraktiv gemacht werden. Zu diesem Zweck entwarf der Künstler eine ganze Reihe von Produkten zur Markenstärkung der Firma. Diese betreffen die Bereiche Corporate Identity, Corporate Language, Corporate Design und Corporate Philo-sophy. Ausgelegt für internationalen Vertrieb sind fünf Kataloge zu Werbezwecken, sowie Visitenkarten, Hemden und Plakate entstanden, die mittels einer Neuinterpretation des Logos und des Slogans durch den Künstler aufgeschlos-sene Interessenten begeistern. Des Weiteren legte er Wert auf die Papiermarke, die allgemeine Farbigkeit und ein minimalistisches Layout. Diese designerischen Mittel sollen Windhaus® als wegweisendes Modell für unabhängige Energieversorgung ausweisen. Die Anstrengungen von Patrick Detz reichen somit bereits selbst in eine Zukunft, in der es heißt: „Indipendence is your Choice.“(Firmenslogan) (Seite 18)

ANNA REGNER – fundstücke des unbewusstenÜber einen höhlenartigen Durchgang erhalten wir Zugang zu Anna Regners frei hängender Arbeit zum Thema Unbe-wusstes. Die Künstlerin verweist mit ihren drei hängenden Keilrahmen auf Inspiration und Tätigkeit in der Malerei. Über ein Jahr beschäftigt sie sich bereits mit dem Wert der Schnur als darstellerisches Mittel. Ihr Schaffen erreicht über Spannung und Freiheit zahlreicher Fäden eine Strenge und Leichtigkeit, die intuitiv von der Künstlerin erarbeitet wird. Dabei spielt auch das Auftreten von Fehlern und Ungewolltem eine große Rolle. Diverse Fundstücke aus dem Leben der Künstlerin, wie auch Photographie und Farbe setzt die drei Einzelwerke in Verbindung zueinander. Die strengen, gespannten Fäden, welche klare Linien bilden und die Photographie an sich binden, lassen sich auf den Anspruch an die Malerei assoziieren die Realität genau abzubilden. Dagegen steht das wirre und mit Farben übergos-sene Gebilde, das den Boden als Werkfläche mit einbezieht. Dieses lässt sich als Verweis auf abstrakte Kunst und die Wiedergabe des Unbewussten sehen. Beides zusammen geht aus der dritten Arbeit hervor, in welcher Glasscherben in wirren, verbundenen Schnüren an einem Keilrahmen montiert wurden. Die Fäden symbolisieren hierbei die auf-getrennte Leinwand des Rahmens und lassen die Scherben als Fragmente von Gedanken und Intuition erscheinen, welche bei der Schaffung aller Künste unabdinglich sind. Anna Regner orientiert sich in ihrer Arbeit an der irischen Künstlerin Karla Black. Die Künstlerin lädt zum Berühren ihrer Werke ein und hofft allen Interessenten einen Blick auf das Unbewusste zu verschaffen. (Seite 20)

HANNA FISCHER – Wie die Süße von HirseIn einer mit Blattwerk gefüllten Raumhöhle gestattet uns Hanna Fischer einen Blick auf ihre Darstellung der kreativen Urkräfte. Ihre Arbeit stellt neben unserer eigenen noch zwei weitere Welten dar, nämlich die der Fantasie und die der Ursprünge. Drei Gemälde verbinden auf spirituell anspruchsvolle Weise das Diesseits mit den schöpferischen Kräften, die sie als Künstlerin für ihre Arbeit nutzbar macht. Dabei zeigen verschiedene Durchbrüche in den einzelnen Arbeiten deren permanente Verbundenheit. Über ein Element der Photographie wird ein weiteres Verbindungsglied zwischen den Werken konstruiert. Das dadurch abgebildete Wesen wandert, einem Geist gleich, durch Realität, Fantasie und Ursprung um seine Botschaft darin zu verbreiten. „Herz fliege! Herz sei Ursprung! Herz verbinde!“ Diese Botschaft nimmt Bezug auf die Gesamtheit der hier präsentierten Arbeit und ist gleichzeitig eine Metapher für die Verbindung des Äußeren und des Inneren in der Existenz jedes Menschen. (Seite 22)

NATASCHA PELLER – Knoten/LebenAusgehend von einer intensiven Beschäftigung mit der Wissenschaft zu Knoten, entstand Natascha Pellers Interak-tionsobjekt zum Thema Knoten und Leben. Die Künstlerin lernte verschiedene Knoten zu binden und lässt diese in Augenhöhe von ihrer Karussellkonstruktion herabhängen. Jeder Knoten und jede Schlaufe stehen dabei für unter-schiedliche Bindungen. Diese umfassen die Bindungen an Familie und Freunde aber auch an Probleme und Verlust. In ihrer zyklischen Anordnung formen sie zusammen eine Metapher für das Leben. Das Objekt ist beweglich und dadurch aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, was es erlaubt auch auf die Bindungen verschiedene Perspektiven anzuwenden. In spielerischer Art können die Knoten karussellartig gedreht werden und somit einen Teil ihrer Schwere verlieren. Denn Verbindungen aufzugeben bzw. sie zu akzeptieren ist ein notwendiger Schritt um sich im Leben selbst weiter zu bewegen. Natascha Peller vereint in ihrer Arbeit Tiefgründigkeit mit spielerischer Leichtigkeit und kombi-niert beide über eine geniale Interaktion. Die Künstlerin lädt weiters alle Interessierten dazu ein die vorhandenen Knoten anhand eines Ratgebers selbst nachzubinden. (Seite 24)

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JONAS HERBST – SelbstbildDie Grafikvorlagen auf denen die druckgrafische Selbstportraitierung des Künstlers basiert, stammen aus seinem direkten Umfeld. Diese Funde besitzen allesamt einen Charakterwert, welchen Jonas Herbst als ausschlaggebend für seine eigene künstlerische Karriere sieht. Darunter befinden sich unter anderem: Druckgrafiken seines Vaters, Kupferstiche von Studienkollegen und Druckmotive bestimmter Musikgruppen. In etwa einem Jahr ununterbrochener Arbeit, setzte der Künstler seine Funde in Eigenarbeiten um und entschied sich seine ausgewählten Drucke inner-halb eines hundertjährigen Türrahmens zu arrangieren. Lackierungen, Ätzverfahren und Hochdruckmethoden wurden derart häufig auf die Druckmotive angewendet, dass ihre Schablonen heute verloren sind. Jonas Herbst präsentiert sich selbst somit über ausgewählte Zwischenstände seiner Serien und nimmt dabei Bezug auf die Perfektion der Im-perfektion, welche den Reiz seiner Kunst ausmacht. Jakob Dibold – The Burden of Authenticity Die Performanz des Jakob Dibold soll in erster Linie die Bürde der Authentizität im Leben des Künstlers widerspiegeln. Konfrontiert mit einem gewaltigen Kunstmarkt wird Künstlern aller Welt immer wieder eine Diskrepanz mit bereits existierenden Wer-ken begegnen. Hierzu wird zweifelsohne die Frage aufkommen, welcher Teil einer Neuinterpretation nun tatsächlich aus dem Schöpfergeist des Künstlers stammt. Dieser Frage nach Echtheit begegnete der Performance-Künstler Chris Burden mit einer Inszenierung seiner selbst als schlafende Person. Jakob Dibold nimmt hierauf Bezug und radikali-siert Burdens Werk um eine weitere Stufe. Indem sich der Künstler schlafend und ungesichert einem unbekannten Publikum aussetzt, bietet er einerseits ein Anschauungsobjekt, andererseits wahrt er aber auch sein Selbst, indem er unansprechbar bleibt und sich den Fragen und Kritiken um ihn herum gekonnt entzieht. (Seite 26)

ÖZGÜR SEVENIC – TransformationenDiese verwirrende Installation zur Raumunruhe besteht aus Siebdruckelementen, die auf Karton abgedruckt und an die Wände und Boden befestigt wurden. Mittels einer verwirrenden Lichtinstallation ist es dem Künstler möglich ei-nen gewaltigen Grad an Fragilität und Wankelmütigkeit in das Werk zu bringen. Thema der Arbeit ist Transformation. Basierend auf Elementen des Großstadt-Häuserbaus wurde ein markanter Bestandteil aus der Architektur entnom-men und unzählige Male in unterschiedlicher Größe dupliziert. Kombiniert mit dem blinkenden Licht, ergibt diese höchst perspektivische Inszenierung den Eindruck eines Erdbebens. Darüber hinaus lässt das stets wiederholte Ge-bäudeelement eine tiefgründige Spekulation über unser modernes Wohnen zu. Im Teppichbereich des 30m2 Raumes findet sich ein Hinweis zur endlosen Eintönigkeit unseres Bauwesens, welches erst über Verkleidung individualisiert wird. Über 100 m2 an Karton wurden im letzten halben Jahr von dem Künstler im Siebdruckverfahren angefertigt. (Seite 28)

EDWIN YOUSEFI – Ort im DreckIn seiner Präsentation zum Thema „Ort im Dreck“ reinszenierte Edwin Yousefi in einer performativen Rede einen Moment aus seiner unmittelbaren Vergangenheit. Darin spricht er mit einem Freund über die grauenhaften Anforde-rungen eines Diploms bzw. einer Beurteilung. Auf sarkastische und begründet reflexive Weise schildert er die Zustände des heutigen Kunstgewerbes selbst. Dieses ist voller Ansprüche und Konventionen die in einem Bereich wie Kunst eigentlich nichts verloren haben sollten. Denn Kunst ist nur dann am produktivsten, wenn sie aus eigenem Antrieb des Künstlers/der Künstlerin entsteht. Im Laufe seiner Perfomance geht der Künstler auf den Moment ein, der für ihn selbst letztlich Ausschlag gab seine hier vorliegende Diplomarbeit zu kreieren. Sein Buch in Verbindung mit seiner Rede stellt eine Art Quittung des Augenblicks dar, in dem Kunst selbst am stärksten wirken konnte. Nämlich nur dann, wenn sie ungezwungen ist. Diese Botschaft macht die Arbeit von Edwin Yousefi zu einem kritischen, aufge-schlossenen Verweis auf die Zustände unseres Schaffensbereiches und die Werte die Kunst eigentlich vertreten sollte. (Seite 30)

STEFAN PODREPSCHEK – Swolffsohn, Tanz im TotenhemdDie freihängende plastische Arbeit von Stefan Podrepschek besteht aus einer beidseitig bemalten Leinwand. Ver-spachtelt mit Gips und an Haken montiert, präsentiert sich uns hier ein Ausdruck des lyrischen Schaffens des Künst-lers. Die beiden Seiten der Leinwand nehmen Bezug aufeinander und schildern die Vergänglichkeit des Menschen und die Allgegenwart des Todes. Zeigt die eine Seite den Menschen als Figur im Zentrum einer chaotischen Leere, die mit floralen Vanitas-symbolen gefüllt ist, so enthüllt die andere Seite die Vorherrschaft des Todes im menschlichen Denken selbst. Der Künstler bettet in einer Gipsmaske auf der erstgenannten Seite ein selbstverfasstes Gedicht, wel-ches jene Diskrepanz zwischen Leben und Tod veranschaulicht, die über das Gemalte zum Ausdruck kommt. Dabei nehmen aber weder die Motive der Vanitas noch die des Todes eine Position von Tragik ein. Viel mehr ist es so, dass

sie neutrale Elemente einer Welt sind, in der ein menschlicher Geist versucht mehr zu sehen als nur Skelette, die sich in menschliche Kostüme hüllen. Die Arbeit von Stefan Podrepschek zeugt von tiefem Verständnis für lyrische Wirkungsweisen und bietet eine enorm philosophische Sicht auf unsere Existenz. (Seite 32)

ELLA SCHRITTWIESER – The last Night of the KingsAuf einem beeindruckenden 2 x 3 Meter Format präsentiert uns Ella Schrittwieser ihr Kunstwerk zum Thema Lyrik und Schriftbild. Inspiriert von dem gleichnamigen Lied der Musikgruppe „Van Canto“ setzt die Künstlerin deren mu-sikalisches Stück in eigens transkribierter Form um. In aufwendiger Recherche erarbeitet und umgesetzt, wird uns ein Blick auf den Liedtext des Stücks „The last Night of the Kings“ gestattet, der von der Künstlerin vollständig in Runenschrift wiedergegeben wird. Diese wurde mit schwarzer Kohle auf selbst gemischte schwarze Farbe geschrie-ben und spielt auf die Inhalte und ästhetischen Werte des Liedtextes an. Thematisiert wird eine Zusammenkunft des Volkes, zum Zweck eines Umsturzes. Im Verborgenen arbeiten einfache Menschen daran das Los, das ihnen vom Adel und dessen Gesetzgebungen ausgezwungen wird, zu brechen. So symbolisiert der Einsatz von Schwarz und Kohle die Verborgenheit der Verschwörung, die letztendliche Verbrennung der unterdrückenden Verhältnisse und eine Form von Kunstwerkzeug an sich. Die Runenschrift verweist neben ihrem ästhetischen Charakter auf vergangene Zeiten, in denen Runen selbst nur dem Adel vorbehalten waren und in diesem Werk als Umkehrung der Verhältnisse in der heutigen Zeit gegen diesen arbeiten sollen. Uns bietet sich somit eine wundervolle und ästhetisch ansprechende Arbeit, die trotz ihrer Verweise auf die Vergangenheit als zeitlos angesehen werden kann. Ella Schrittwiesers Werk ist ein tiefgründiges, symbolträchtiges Kunstwerk, das sie als eine der besten Künstlerinnen ihres Jahrgangs ausweist. Sie möchte diese Zeilen nutzen um jenen zu danken, die sie bei ihrer Arbeit unterstützten.„Mein besonderer Dank gilt: meinem Vater für die Unterstützung bei vielen schriftlichen Arbeiten, während meiner Studienzeit und seine Konzeptvorschläge, meiner Mutter für die komplette Finanzierung meiner Ausbildung, meinem Freund Dominik für die Inspiration zu meiner Diplomarbeit, dem mittelalterlichen Schaukampfverein „Equinox“ für das Fotoshooting auf dem Mittelalterfest Gablitz,meinem besten Freund Dag für seine Motivation und Unterstützung nicht nur in schulischen Bereichen.“ (Seite 34)

ESTHER KNAPP – SchwingungenIn ihrer schlichten, plastischen Arbeit evoziert Esther Knapp gemeinschaftliche Emotionen über das Bild des Lager-feuers. Zusammengestellt aus ausgewählten Holzfunden und mehreren Steinen ist das Kunstwerk mit einer Kerze als Lichtquelle ausgestattet. Diese mag vergleichsweise schmächtig erscheinen, ruft jedoch sofort ein undefinierbares Gefühl des Wohlbefindens auf. Eine zusätzliche Klanginstallation sorgt für das Geräusch eines größeren Feuers. Die Künstlerin legte großen Wert darauf natürliche Materialien einzusetzen, die bereits unseren Vorfahren zugänglich wa-ren. Sie nimmt somit Bezug auf die Zeiten in denen Kunst sehr gruppennah gewesen ist. Denn das Lagerfeuer zieht Menschen um sich zusammen und bietet so die Möglichkeit des Austausches untereinander. Weiters ist Kohle als Resultat verbrannter Materie noch heute ein bewährtes grafisches Mittel. So zeigt Esther Knapp in ihrer Arbeit die Ver-bindungen zwischen Kunst und Gemeinschaft auf, die schon damals so stark waren wie heute. Ihr Nutzen von Licht als Mittel der Kreativität und Erkenntnis, zeugt von ihrem Verständnis für die zeitlosen Quellen künstlerischer Inspiration. (Seite 36)

STEFAN MOTZKO – Auf der Suche nach WolkenStefan Motzko schildert in seiner 16-seitigen Arbeit den Prozess der Ideenfindung. Oft genug im Leben der Kunst-schaffenden fehlt es an Ideen aller Art. In Kohle zeigt der Künstler im A3- Format wie die Zirkulation von Gedanken, die Entstehung und das Vergessen von Geschichten neben frustrierenden auch positive Effekte auf kreatives Schaf-fen haben können. In rohen Linien und mit handgeschriebenem Text erhalten seine Figuren eine eigene Unausge-prägtheit, die dadurch besticht, dass sie ohne Dialoge oder komplexe Handlungsstrukturen auskommt. Einfachheit zu einem höchst schwierigen Thema verleiht Stefan Motzkos Arbeit eine Nachvollziehbarkeit, die jedes Publikum anspricht. Seine Beschränkung auf eine geringe Anzahl von Seiten kombiniert mit dem großen Format zeigen seine ausgeprägten Fähigkeiten im Erzählen mit Bildern. „Auf der Suche nach Wolken“ verspricht der Auftakt zu weiteren schätzenswerten Werken zu werden. (Seite 38)

Page 75: Waendepunkt – Diplomkatalog der Wiener Kunstschule

ALBERT MITRINGER – LilaSchon kurz nach seinem Eintritt in die Kunstschule entwickelte Albert Mitringer die ersten Ideen zu seinem Comic „Lila“. Diese Geschichte über ein kleines Mädchen, welches zu den Sternen reist, umfasst heute 94 Seiten und ist in jedem Kapitel unterschiedlich umgesetzt. Der Künstler legte Wert darauf verschiedenste Methoden zur Schöpfung sei-nes Werkes heranzuziehen und präsentiert uns dreieinhalb Jahre nach den ersten Gedanken ein umfassendes Projekt, das zugleich Comic und Dokumentation seines Werkfortschritts ist. In Bleistift, Kugelschreiber, Tusche, Buntstift und Aquarellfarbe zieht die kleine Lila über diverse Planeten, die von andersartigen Kreaturen bevölkert werden. In ihrem Bestreben gut und richtig zu handeln schafft sie sich aber nicht nur Freunde und gerät im Verlauf ihrer Abenteuer stets in brenzlige Situationen. Ihr zur Seite stehen ein kleiner Außerirdischer und ein Menschenjunge von einer andern Welt. Zusätzlich zu dem Liebreiz der Charaktere, bietet die Geschichte einen gelungenen Erzählstil, der völlig ohne Worte auskommt und die grandiosen Fähigkeiten des Künstlers mit Bildern zu erzählen verdeutlicht. Albert Mitringers „Lila“ sorgt schon jetzt für Beifall bei Fachleuten und wird auch künftig noch viele Augen erfreuen. (Seite 40)

ELISABETH STOIBER – Neun MonateElisabeth Stoiber teilt in ihrem Comic ihre Erfahrungen als werdende Mutter mit uns. Als freie biographische Arbeit, schildert das Werk in szenischer Zusammenfassung Ereignisse aus dem realen Leben. Die Erlebnisse der Künstlerin werden in dramatischer Form an dem Punkt wiedergegeben, an dem sie zum ersten Mal über ihren Alltag als Mut-ter berichtete. Als ihre Freundin sie begeistert anruft und ihr freudig mitteilt, sie sei schwanger, kann Elisabeth nur schmunzeln. Unangenehme Erinnerungen an Schmerzen, Gewichtszunahme und Schlafstörungen bringen ihre sar-kastische Ader zum Vorschein und sie berichtet ihrer Freundin amüsiert über ihr anstrengendes Leben als Schwange-re. Dabei wird neben all den Herausforderungen mit der Verantwortung für ein neues Leben auch auf die wunderbaren Erlebnisse eingegangen, die Elisabeth bis zur Geburt ihrer Tochter begleiteten. Ein ironisches und zauberhaftes Werk mit viel Lebensweisheit.

SONJA GETZINGER – Occasion: Blinde FarbenMit ihrem großen Geschick im Bereich Merchandise und Cosplay erschuf Sonja Getzinger zahlreiche, künstlerische Produkte zu ihrem Comic „Occasion“. Ihre Diplomarbeit präsentiert sie mit einer zuvor noch nie dagewesenen Metho-de der Coloration. In ihrem speziell ausgestatteten Ausstellungsraum installierte die Künstlerin eigene Schwarzlicht-lampen, welche auf Knopfdruck die ausgewählten Schwarzweißwerke ihres Comics in ganz anderem Licht erscheinen lassen. Denn in aufwendiger Arbeit bemalte sie ihre Ausstellungsstücke mit besonderen Schwarzlichtfarben, welche nur unter den gegebenen Umständen sichtbar werden. Dies erlaubt eine völlig neue Lesart ihrer Geschichte. Denn Protagonist Ocassio ist ein blinder Elf, welcher in den Wirren der vergifteten Großstadt versucht das Gute aus den Menschen hervorzuholen, sodass die Welt eine neue Hoffnung bekäme. Ocassios mysteriöse Natur gestattet es ihm je-doch die Welt anders wahrzunehmen, nämlich als einen Ort verschiedener Farben. Die Künstlerin gibt ihrem Publikum somit die Chance die Welt ihres Werkes aus Ocassios Augen zu sehen. Dem Elf zur Seite steht das mürrische Irrlicht Mies, welches eine Wesenheit aus negativen Energien ist und den gutmütigen Ocassio oftmals veralbert und seine Taten kritisiert. Zusätzlich zu der bemerkenswerten farbigen Ausarbeitung ihres Werkes, stellt der emotionale Kern der Geschichte um die beiden Fabelwesen ein innovatives Werk der nächsten Generation von Comickultur dar. (Seite 42)

VICTORIA BRAITH – Seltsame Dinge passieren nur NachtsDie Geschichte über eine deprimierte, junge Frau, die ihre Lebenslust in einer Fantasiewelt entdeckt, ist Thema der erzählerischen Arbeit von Victoria Braith. Die mit ihrem Leben unzufriedene Protagonistin gelangt über die Begegnung mit einem seltsamen Tier in eine fantastische Welt, die ihr weit aufregender scheint, als der Trott der realen Welt. Bald lässt sich die Grenze zwischen den Welten jedoch nicht mehr klar ziehn, denn mehr und mehr wirkt es, als würde die neue Welt zur Realität und der bekannte Alltag zur Fantasie werden. Dieses gekonnte Spiel mit den Konventionen von Echtheit und Gefühl bettet die Künstlerin in ein Pop-Up Leporello, welches in Bleistift vorgezeichnet und anschlie-ßend am Computer weiter bearbeitet wurde. Die quadratischen Formate wurden an den Wänden arrangiert um dem Publikum neben den Pop-Up-elementen auch noch eine räumliche Umstellung beim Wechsel in die Fantasiewelt zu bieten. Die 4-monatige Arbeit ist nicht nur ein in Comic- Manier erzählendes Werk, sondern auch ein Kunstwerk für sich. (Seite 44)

ARLENE THALER – HummingbirdDie Graphic Novel von Arlene Thaler handelt von der Rückkehr eines Mannes in seine Heimatstadt. Barfuß auf dem leblosen Stein der Großstadt scheint ihm sein vergangener Ausflug in ein tropisches Paradies wie ein entfernter Traum. Triste Eintönigkeit prägt seinen Alltag und wird in grauem Ton gehalten. Gebrochen wird die Trübsal des Mannes nur vom Erscheinen eines blauen Kolibris, zu englisch Hummingbird. Dessen blaue Färbung ruft ihm erneut seine Zeit im Paradies in Erinnerung und die Realität um ihn herum beginnt immer öfter sich mit seinem ersehnten Traum zu vermischen. Die Künstlerin hält bewusst nähere Angaben zu Örtlichkeiten und Personen im Unklaren. Denn die Ver-suche ihres Protagonisten sein Leben mittels Illusionen und Träumen schöner zu gestalten finden sich auch in unserer Realität häufig. In brillantem Umgang mit Metaphorik und der Ästhetik der Sehnsucht bietet uns Arlene Thaler mit ihrem Comic ein gelungenes Werk für die Probleme unserer Zeit. (Seite 46)

LUKAS BAUMGARTNER – Ein neues LebenDas Diplomprojekt von Lukas Baumgartner befasst sich mit der Dokumentation zur Entstehung seiner Comicge-schichte „Ein neues Leben“. In etwa einem Jahr Arbeit erstellte der Künstler mit viel Mühe ein aufwendiges Design von Gewandung, Gegenständen, Architektur, Tieren und Umwelt, die neben zwei 40 Seiten langen Storyboards das allgemeine Aussehen seiner Charaktere und ihrer Welt definieren sollten. Eine komplette schriftliche Fassung des Werkes liegt bereits vor und anhand dieser kreierte der Künstler seine wichtigsten Charaktere über ein speziell von ihm entwickeltes Fünfecksystem. Dieses soll die Entwicklung, die Fähigkeiten und Wesenszüge der Charaktere auf Anhieb veranschaulichen. So verdichtete sich die Geschichte um einen jungen Köhler, der durch einen mörderischen Anschlag seine Heimat und Familie verlor. Mithilfe einer jungen Zauberin will er nun in ein neues Leben aufbrechen, welches nicht selten tödliche Gefahren für sie bereithält. Der höchst realistische Stil, welcher über Bleistift und Com-putercoloration perfektioniert wurde, soll dem Künstler eine große Zukunft als Phantasieautor im literarischen und grafischen Bereich sichern.

LENA HINRICHS – SuchtgefahrDer Kurzcomic von Lena Hinrichs besticht durch seine extrem anatomischen Charaktere. In Tusche ausgearbeitet und auf A3 Format gebracht, wird die Geschichte von zwei Frauen erzählt, welche sich in einer Therapiegruppe für Such-terkrankung begegnen. Bea Baumer und Petra Klein werden zwecks einer experimentellen Therapiemethode für eine Woche zusammengebracht, um sich gegenseitig bei ihren Suchtproblemen zu helfen. Bea ist süchtig nach Sauberkeit und hält es nicht lange außerhalb der Badewanne aus, während Petra dem Alkohol verfallen ist. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten begreifen beide Frauen die Verantwortung, die sie füreinander haben und schaffen es schließlich sich im Kampf gegen ihre Suchterkrankungen zu unterstützen. Neben den anatomisch beeindruckenden Figuren stehen cartoonartige Charaktere, welche ihr Erscheinungsbild ihrer Suchtlosigkeit verdanken und offenbar normal um die ernsteren Protagonistinnen herum organisiert sind. Der dramatische Wert des Comics liegt im Umgang der Künstlerin mit Monologen und Dialogen. Sowohl die Gedankenwelten von Bea und Petra als auch ihr Austausch untereinander sind in szenischer Gewandtheit aufeinander abgestimmt. (Seite 48)

ISABELLA GRIESSENBERGER UND MARLENE GROSSKOPF – Enter the ExitDas überaus beeindruckende Projekt der Künstlerinnen Isabella Griessenberger und Marlene Grosskopf beinhaltet ne-ben den Studien zu ihrer gemeinsam entwickelten Geschichte „Enter the Exit“ eine autobiografische Dokumentation ihrer Arbeit. Diese beginnt vor sieben Jahren, als sich die Künstlerinnen zum ersten Mal begegneten und folgt der Geschichte ihrer tiefgreifenden Freundschaft und der Entwicklung ihrer Charaktere. Die erzählerischen Mittel verbin-den gezeichnete Welt oftmals mit der Realität und schildern die parallele Entwicklung zweier Beziehungen. Nämlich jene zwischen den Künstlerinnen und einer weiteren, die sich zwischen den Hauptcharakteren der Geschichte entfal-tet. Warning und Vega, welche in einer futuristischen Zukunftswelt leben, sind beide Speedrunner. Diese genetisch speziell von den Regierungen modifizierten Menschen, übernehmen eine Reihe von Aufträgen, die oftmals viel Gefahr beinhalten. Neben der wachsenden Freundschaft in beiden Geschichten sind auch Streit und Konflikt ein wichtiges Thema. Ein eigenes Kapitel behandelt Probleme bei der Zusammenarbeit sowohl im Leben von Isabella und Marlene, als auch in der Welt von Vega und Warning. Diese dramatische Emotionalität wird durch Textzeugnisse des damaligen Schaffensprozesses verstärkt und sorgt neben dem enorm realistischen Bildcharakter des Werkes für eine der besten Arbeiten ihres Jahrgangs. (Seite 50)

Page 76: Waendepunkt – Diplomkatalog der Wiener Kunstschule

VERENA LOISEL – Krähen und SchmetterlingeIm Comic von Verena Loisel wird die Geschichte des Todesboten Ennovy erzählt. Dieser entsteht als personifizierte Krankheit im Körper eines Menschen. Anfangs noch unsicher über seine Natur und seine Aufgabe, trifft Ennovy auf weitere Lebens- und auch Todesboten, die ihm seine Existenz verdeutlichen. Darunter fallen neben der Muse Papu und dem Echo Soundboy auch der Sensenmann selbst, welcher sein eigenes Ministerium samt bürokratischen Alp-träumen zu führen hat. Dieser enthüllt Ennovy letztendlich seine verhängnisvolle Verantwortung. Denn solange er lebt, wird der Mensch, in dem er sich befindet, schwächer. Die Künstlerin liefert in ihrem einzigartig beschwingten Zei-chenstil eine Geschichte tiefgreifender Emotion und ethischer Divergenz. Beeinflusst von den Werken Terry Pratchets schildert sie die Ereignisse aus dem Blick der Krankheit, die an der Schwelle zwischen Leben und Tod den Wert von Bindungen begreift. In Bleistift gezeichnet und diffizil mit Markern betont, wurde die Arbeit am Computer coloriert und zwar in Farben, die gekonnt aufeinander abgestimmt in die Metaphorik der Geschichte passen. Ihr besonderer Stil in Verbindung mit ihren darstellerischen Fähigkeiten definiert Verena Loisel als aufgehenden Stern am Himmel der Comicszene. (Seite 52)

JULIA SCHALKHAMMER – Wahrnehmung einer PersonEin Selbstportrait der Künstlerin, das facettenartig Szenen auf ihren Erinnerungen wiedergibt. Gefüllt mit surrea-listischen und überspitzten Bildfeldern wird das Haupt Julia Schalkhammers zu einem Tagebuch ihres Lebens. In Bleistift gehalten besitzt das Portrait etwa die Größe eines menschlichen Schädels. Eingebettet in grauen Karton steht das Werk in Kommunikation mit den in Weiß geschriebenen Fragen, die sich kreisartig darum verzweigen. So stellt die Graphik nicht nur ein beeindruckendes Experiment mit Zeichnung und Schrift dar, sondern auch eine beachtlich selbstreflexive Auseinandersetzung. Die Fragesätze richten sich als gegenwärtige Unsicherheiten an die erinnerten Szenerien im Inneren des Portraits. Sie veranschaulichen somit den steten Prozess des Individuums sich selbst aus seinen Erfahrungen heraus zu erkennen und neu zu bilden. Diese Beziehung gestattet den Betrachtenden einen Ein-blick in das Leben der Künstlerin, richtet aber auch gleichzeitig den fragenden Blick auf deren eigene Innenleben. So stellt Julia Schalkhammers Werk als facettierter Onepager ein innovatives Projekt im Umgang mit Comickunst, Schrift und Psychologie dar. (Seite 54)

ALENA ERTL – HundegeschichtenIm Juni 2014 entstand die Grundidee zum Werk von Alena Ertl, welches gezielt den scheinbar allgegenwärtigen Katzenfetischismus aushebeln soll. Buch- und Comicszene werden von Katzengeschichten dominiert und so setzte die Künstlerin es sich zum Ziel ein Äquivalent für alle Hundefreunde zu kreieren. Star der Arbeit ist der acht Monate alte Welpe Jessie, das jüngste Haustier der Künstlerin. Basierend auf realen Begebenheiten gibt das Comicbuch auf humorvolle Weise sämtliche Geschichten zum Besten, die Hundebesitzern in aller Welt bekannt sein dürften. Die zahlreichen Kurzabenteuer von Jessie und anderen Hunden aus seinem Umfeld wurden in Bleistift gezeichnet und anschließend am Computer coloriert. Besonders beeinflussend soll für die Künstlerin die Arbeit des amerikanischen Cartoonisten Butch Hartman gewesen sein, sowie diverse Produktionen aus dem Hause Disney. Die amüsanten Bild-geschichten sind geeignet für jedes Alter und bringen gewiss ein Lächeln auf viele Gesichter. (Seite 56)

LEA SCHÄCHTER – Day and Night/Die Geschichte von Tag und NachtLea Schächters groß angelegtes literarisches Projekt befasst sich mit einer mythologischen Geschichte zu Sonne und Mond. Von der Künstlerin selbst erdacht, schildert die Geschichte ein zyklisches Erscheinen der Himmelskörper, welche jeder einzeln 1000 Jahre am Stück den Himmel über den Menschen erhellt. Der Avatar des vorherrschenden Gestirns wird während dieser Zeitspanne von den Menschen wie ein Gott verehrt. Sonnen- und Mondanbetende kennen diesen Zustand bereits seit ewigen Zeiten. Eines Tages jedoch erscheint während der Regentschaft der Sonne der Avatar des Mondes und plötzlich teilen sich Sonne und Mond den Himmel. Die Probleme, welche damit einhergehen sind Thema der fantastischen Erzählung. Die Künstlerin fertigte allerdings eine grafische Vorgeschichte an, um dem Publikum den Grund für die seltsamen Umstände von Sonne und Mond deutlich zu machen. In Bleistift gezeichnet und mittels Com-puter coloriert, entspannt sich die Geschichte von den Urzeiten der Welt, in welcher die Sonne dem Mond einen Teil ihres Lichtes lieh, auf das er ebenfalls schön leuchte. Die Menschen allerdings verehrten den Mond bald darauf mehr als die Sonne selbst, denn er sorgt für Gezeiten und Fruchtbarkeit. Ein Streit zwischen den Gottheiten entsteht und als sie damit die Welt unter sich entsetzlich plagen, werden sie zur Strafe von den anderen Gottheiten in Sterbliche verwandelt und ihrer Macht beraubt. Die märchenhaft ausgearbeitete Vorgeschichte zu dem Werk der Künstlerin besitzt lyrischen Charakter und einen genderpolitischen Umgang mit jenseitigen Wesen, was einen Blick auf ihre Arbeit lohnend macht.

JOHANNA KLAMMLER – Rezept für DesasterIn ihrer Krimigeschichte der anderen Art, präsentiert Johanna Klammler ein streitendes Geschwisterpaar, welches ver-sucht ein gemeinsames Familienerbe zu erringen. Düstere Halloween-Motive und Elemente des Gothic-Lolita-Styles stellen die Charaktere und ihr Umfeld in ein unheilvolles Licht. Von Kindheit an waren Ceres und ihr Adoptivbruder Kevin erbitterte Rivalen. Ceres ist als in sich gekehrtes Mädchen pflichtbewusst, aber asozial. Kevin hingegen wird von allen verwöhnt, besitzt aber außer seinem Charme keine nennenswerten Fähigkeiten. Die Spannung zwischen ihnen ebbte damals ab, als sich Kevin gegen das Erbe seiner Adoptiveltern entschied und die Familie verließ. Jahre später scheiden die Eltern der Geschwister aus dem Leben und Kevin kehrt aus dem Ausland zurück um sein Erbe nun doch anzutreten. Das Gesetzt kann jedoch keinen von beiden als eigentlichen Erben bestimmen, da ein Bürokratiefehler sowohl Ceres als auch Kevin begünstigt. Sie planen folglich den jeweils anderen zu ermorden. In drei Monaten Arbeit entstanden, versteht die Künstlerin es Dramaturgie und szenischen Aufbau auf höchst filmische Weise in ihr Werk zu bringen. Darüber hinaus ist ihre Methode der Spannungserzeugung die Beste des gesamten Jahrgangs. Schon von Be-ginn an besteht eine angespannte Beziehung zwischen den Protagonisten, welche über eine Reihe von Rückblenden sowie Monologen und Dialogen in immer schwindelerregendere Höhen getrieben wird. Auch Humor kommt in dem Comic nicht zu kurz und bietet eine beachtenswerte Arbeit zum Thema Beziehungen.

MAXIMILIAN JÄGER UND LUKAS KRATKY – Ein kleines Heldenepos Das gemeinsame Projekt von Maximilian Jäger und Lukas Kratky behandelt ein Kapitel aus einer selbsterdachten Fantasygeschichte. In geteilter Arbeit entwickelten die Künstler das Design der Charaktere und deren Umwelt. Auf die gleiche Weise gestaltete sich das Arbeiten am Comic selbst. Charaktere und Umwelt wurden separat von den beiden Künstlern in Bleistift gezeichnet und mit Markerstiften nachgezogen. Der Stil orientiert sich an bekannten Shonen-Mangas, unter anderem an Masashi Kishimotos „Naruto“. Im Unterschied zum Manga legt die Geschichte al-lerdings weniger Wert auf ausgeklügelte, philosophische Wertekonstruktionen, sondern auf klassische Fantasy-Motive. In dieser Manier erzählt das Kapitel vom Hirtenjungen Toshi, welcher zuvor in den Besitz eines magischen Helden-schwertes kam, dieses aber an die bösartige Mentorin der Hexe Himiko verlor. Himiko, die in Toshi allerdings einen würdigen Träger für das Schwert sieht, zieht mit ihm los, um das Schwert den Händen ihrer Meisterin zu entreißen. So ziehen sie durch einen dunklen Wald, in welchem sie von der Rankenfrau überfallen werden, welche in ihnen Ein-dringlinge sieht und ein Kampf zwischen ihnen ausbricht.

KANG WANG – RealmIn zwei Jahren Arbeit schaffte der angehende Mangaka Kang Wang sein Werk „Realm“ auf höchst professionellem Niveau. In bislang zwei Bänden veröffentlicht der Künstler seine fortlaufende Geschichte über ein komplexes System aufeinander einwirkender Parallelwelten. Diese beeinflussen sich derart gravierend, dass ein gewaltiges kosmisches System ersonnen wurde, um deren katastrophale Auswirkungen im Verborgenen zu minimieren. Die Bewohner aller Welten gehen als Unwissende durch ihr Leben, ohne im Entferntesten von den wundersamen Dingen um sich herum zu erfahren. Als ein solcher Unwissender tritt auch der Protagonist der Geschichte auf. Direkt zu Beginn der Sommer-ferien zerschmettert ein verhängnisvoller Verkehrsunfall seine Wahrnehmung der Realität und er gerät in die verschlei-erten Zahnräder des gewaltigen Systems der Weltenwächter. Der Künstler bietet dem Publikum nur wenige Informati-onen und hält es somit auf derselben Stufe wie seinen unwissenden Hauptcharakter. Dabei baut er Schritt für Schritt eine kosmisch komplexe wie auch philosophische Geschichte auf, die sich ganz im Sinne japanischer Shonen-Mangas entfaltet. Passend dazu arbeitet auch der Künstler mit professionellem Mangawerkzeug, darunter Bleistift, Tusche, Feder und Rasterfolie. Kang Wangs Werk „Realm“ zeichnet ihn als künftigen Meister seines Fachs aus. (Seite 58)

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REBECCA ANDELRebecca Andels Beschäftigung mit Grafik und Malerei führte zu einem innovativen Konzept, das sie in ihrer hier präsentierten Arbeit verwirklichte. Da sich Malerei und Grafik dem Konstruieren einer dreidimensionalen Illusion auf zweidimensionalem Material widmen, wollte die Künstlerin diese Praxis umkehren und im dreidimensionalen Raum zweidimensional zeichnen. Dazu verwendet sie Fäden, ein Material das die Künstlerin im letzten Jahr ihres Studiums sehr zu schätzen lernte. Sie geht auf klassisch zeichnerische Weise vor, zieht mit den Schnüren eine Kontur ihrer Figuren und verleiht diesen im Späteren zusätzliche Plastizität. Anschließend wird die so entstandene Fadenskulptur mit Farbe bemalt, um ihr zusätzliche Stabilität zu verleihen. Thema ihrer Arbeit ist der Mensch in seinem eigenen System von Bindungen. Die weißen Fäden symbolisieren darin ein System von Sicherheit, welches die Figur stützt, sie jedoch ebenso gefangen nimmt. Dagegen stehen die roten Fäden, welche die Gefühlswelt des Menschen darstellen. In einem performativen Akt der Selbstbewusstwerdung trennt die Künstlerin die weißen Schnüre von ihren Verbin-dungen, worauf die Figur allein von den roten Fäden gehalten wird. Sie somit auf geniale Weise zu erkennen, dass wir keine doppelt und dreifach gesicherten Netze benötigen um unser Leben zu bewältigen, sondern lediglich etwas, das wir lieben. (Seite 60)

THERESIA KRIVOHLAVY – QuaeroDie bemerkenswerte Installation für interaktive Benutzung, die von Theresia Krivohlavy entwickelt wurde, spielt mit mehreren Phasen zum Thema Suche. Der Titel Quaero bezieht sich auf das lateinische Verbum für suchen, fragen und erfahren. Ein ausgewähltes Areal, das von der Künstlerin bearbeitet wurde, soll vier Zustände über ein archäolo-gisches Ausgrabungsverfahren vereinheitlichen. Anfangs noch mit Styroporplatten verkleidet, ist auf dem Boden der Rauminstallation ein gewaltiges Bildnis in Ölfarben gemalt. Die Interaktion des Publikums mit dem Werk bestand folglich darin das Styropor zu entfernen und die malerische Arbeit darunter zu entdecken. Die vier Phasen, welche in diesem Prozess zusammentreffen sind folgende: 1. Am Anfang der Arbeit stand das Malen, welche von der Künstlerin mit dem Chaos assoziiert wird, das in vielen

antiken Kulturen am Anfang aller Dinge steht.2. Die zweite Phase bildete das Verkleiden der Malerei mit den Styroporplatten. Die geschlossene weiße Fläche ist

somit eine Metapher für Ordnung.3. Die dritte Phase sieht vor, dass das Publikum durch das brechen der Ordnung das Chaos als rohe Kraft und Inspi-

ration wiederentdeckt.4. Phase Vier bildet den letzten Schritt, welcher erst in der Zukunft getan werden wird. Dort wird die Malerei entweder

entfernt oder erhalten bleiben.Theresia Krivohlavys Arbeit erlaubt zahlreiche Interpretationszugänge, über archäologische, psychosomatische und kunsthistorische Bereiche. Inszenierung über Licht und Raum, sowie das Inkludieren von Spuren des Malens, aber auch des Publikums machen ihre Werk zu einem besonderen Beispiel kreativen Schaffens. (Seite 62)

BENEDIKT SCHEITNAGEL – Benedikt ScheitnagelDie Ausstellung des Bildhauers und Malers Benedikt Scheitnagel ist außerhalb der Kunstschule aufgebaut worden, soll hier aber dennoch gewürdigt werden. Eine vom Künstler selbst renovierte Halle beherbergt drei Gemälde und elf Skulpturen aus einer eigenen Werkstatt.Diese bestechen durch ihre minimalistische Einfachheit in Form und Farbe, bieten jedoch gleichzeitig eine enorme Genauigkeit in ihrer Fertigung auf. Bevorzugte Materialien des Künstlers sind Holz, Gips, und Farbe. Mehrere Arbeiten befassen sich mit Details und Einzelteilen bestimmter Objekte. So präsentieren ein 1:10 vergrößertes Saxophonele-ment und das riesenhaft nachgebaute Gehäuse eines Lichtschalters wunderbare Beispiele für das bemerkenswerte Auge des Künstlers. Die simplen Formen, zusammen mit der optimalen Platzierung und einer sichtbaren Liebe zum Material und Detail, machen die Ausstellungshalle von Benedikt Scheitnagel zu einem großartigen Kunstwerk an sich.

An dieser Stelle möchte ich als Einzelperson noch anmerken, dass die Zeit, so kurz sie auch war, die ich in dieser Schule zubringen durfte, eine der schönsten meines bisherigen Lebens war. Ich bin von Herzen glücklich die großar-tigen Menschen, die darin und dafür gearbeitet haben kennen gelernt zu haben und hoffe Ihnen allen ihre Werke auf angemessene und würdevolle Weise näher gebracht zu haben. Johannes Doppler, 2014 (Foto oben 2ter von links und Foto unten 6ter von links) Diplomprüfungen an der Wiener Kunstschule, November 2014 Foto © Birgit Kerber

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