Wahljahr 2019: Ein Theater in drei Akten · 3 Parteistärken im Trend 1959 –2018 in % Wählende...
Transcript of Wahljahr 2019: Ein Theater in drei Akten · 3 Parteistärken im Trend 1959 –2018 in % Wählende...
Cloé Jans, Leiterin operatives Geschäft
Wahljahr 2019: Ein Theater in drei Akten Mitgliederversammlung Fachverband Sucht 08.05.2019
1. Akt: Trends
«was bisher geschah»
3
Parteistärken im Trend 1959 – 2018in % Wählende
1959-2015: SRG SSR/gfs.bern/Bundesamt für Statistik, provisorische Resultate vom 18.10.20152018: gfs.bern, Wahlanalyse Ringier, September 2018 (n = 23'652)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
32
1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2018
GPS
SP
GLP
BDP
CVP
FDP
SVP
4
Nationalrat (abs. Mehr 101 Stimmen)
■ Links: 55
■ Mitte: 43
■ Rechts: 101
■ Ständerat (abs. Mehr 23 Stimmen)
■ Links: 13
■ Mitte: 14
■ Rechts: 19
Koalitionen 2015-2019
5
Rasanter Anstieg der starken Polarisierung Koalitionen: rechts gewinnt häufiger
Polarisierter Pluralismus
6
Vertrauen in politische Parteien sinkt
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Bundesgericht
Bundesrat
Ständerat
Nationalrat
staatlicheVerwaltung
politischeParteien
EU
in % Stimmberechtigte, Anteil Vertrauen (5-7 auf Skala von 1 bis 7)
7
1. Rechtsrutsch: ja, aber…
2. Fragmentierung im Zentrum: neue vs. alte Mitte
3. wachsende Uneinigkeit –polarisierter Pluralismus
4. Vertrauensverlust in Parteien (nicht Institutionen)
Fassen wir zusammen:
2 Akt: Themen
9
Neues Wahlmodel gfs.bernNeues Wahlmodell gfs.bern
© gfs.bern
Sozial-psycho-
logische
Modelle
Partei-
Identifikation
Werthaltungen
Makro-
soziologische
Modelle
Gruppen-
bindung
Gruppen-
bindung
Mikro-
soziologische
Modelle
sozial-strukturelle
Faktoren
sozial-strukturelle
Faktoren
sozial-strukturelle
Faktoren
Rational
Choice
Modelle
Kandidaten-
orientierung
Taktik,
Machtüberlegungen
Themen-
orientierung
Kampagne
Wahlkampf,
Ereignisse, Image
Wahl-
verhalten
gfs.bernEbene des Individuums (langfristig)
Ebene der Kampagne (kurzfristig)
10
11
Top 5 Sorgen 2015
gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)
in % Stimmberechtigte, Anteil Nennungen
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit
AusländerInnen
AHV/Altersvorsorge
Flüchtlinge/Asyl
EU/Bilaterale/Integration
12
Top 5 Sorgen 2018
gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)
in % Stimmberechtigte, Anteil Nennungen
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
AHV/Altersvorsorge
Gesundheit,Krankenkassen
AusländerInnen
Flüchtlinge/Asyl
Umweltschutz
13
Wichtigkeit Themen für Entscheid
"2019 sind Wahlen für den National- und für den Ständerat. Welches dieser Themen ist für Ihren Entscheid für oder gegen eine Partei besonders wichtig?"
gfs.bern, Wahlanalyse Ringier, September 2018 (n = 23'652)
in % Stimmberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen
28
19
16
14
13
2
2
2
4
Migration
Gesundheit/Gesundheitskosten
Klimawandel/Umweltschutz
Altersvorsorge
Europa
Sicherheit
Arbeitslosigkeit
Digitalisierung
weiss nicht/keine Antwort
14
Beste Partei für Problemlösung
"Welche Partei bietet Ihrer Ansicht nach die überzeugendsten Lösungen zu diesen Herausforderungen?"
gfs.bern, Wahlanalyse Ringier, September 2018 (n =jeweils ca. 16'000)
in % Stimmberechtigte, die bestimmt teilnehmen wollen und für die das Problem sehr/eher dringend ist
4
3
1
3
3
23
3
2
9
24
6
15
27
11
25
9
8
7
5
9
13
8
13
7
6
2
2
4
3
20
3
2
3
2
3
3
3
3
3
3
27
12
12
16
15
7
13
8
12
28
57
37
17
8
17
54
3
3
1
2
2
5
2
2
15
13
7
8
12
10
15
9
13
6
6
3
5
5
6
4
Digitalisierung
Arbeitslosigkeit
Sicherheit
Europa
Altersvorsorge
Klimawandel/Umweltschutz
Gesundheit/Gesundheitskosten
Migration
GPS SP CVP GLP BDP FDP SVP eindeutig andere Partei keine Partei weiss nicht/keine Antwort
15
16
Gesundheitshemen
gfs.bern, CS Sorgenbarometer, August 2018 (N jeweils ca. 1000)
in % Stimmberechtigte, Anteil Nennungen
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
AHV/Altersvorsorge
Gesundheit,Krankenkassen
neue Armut
soziale Sicherheit
Drogen/Alkohol
Rangfolge: AHV: 1Gesundheit: 2neue Armut: 8Soziale Sicherheit: 13Drogen/Alkohol: 22
Verteilung der Finanzen Gesundheitswesen
2
2
2
9
10
12
13
15
17
17
18
18
18
20
59
37
72
75
76
61
69
61
79
74
72
73
59
57
5
5
5
2
4
9
2
5
0
3
4
2
7
8
34
56
21
14
10
18
16
19
4
6
6
7
14
15
0
0
0
0
0
0
2
0
Privatspitäler
Verwaltung der Krankenkassen
Apotheken
Allgemein-Ärzte
Psychotherapie
Suchtprävention
Medikamente
Spezialärzte
Intensivmedizin
Medikamentenforschung
Leistungsangebot der Krankenkassen
öffentliche Spitäler
Spitex
Naturheilärzte/Alternative Medizin
eher mehr gleich viel wie bisher weiss nicht/keine Antwort eher weniger kenne ich nicht
"Nehmen wir an, Sie könnten im Gesundheitswesen selbst über die Verteilung der Finanzen entscheiden. Allerdings müssten Sie dabei mit den vorhandenen Mitteln auskommen. Wo würden Sie weniger, wo etwa gleichviel wie heute, wo mehr einsetzen?"
in % Stimmberechtigter
gfs.bern, Gesundheitsmonitor 2018, (N = 1200)
Verursacher für die Steigerung der Krankenkassen-prämien
gfs.bern, Gesundheitsmonitor 2018, (N = 1200)
1
1
1
1
1
3
2
2
2
3
2
6
5
7
7
10
9
37
1
1
1
2
3
1
3
5
5
5
8
4
6
5
9
10
19
13
weiss nicht/keine Antwort
Ausbau der Pflege
Leistungserweiterung in der Grundversicherung
Spitex-Organisationen
medizinische Forschung
Apotheken
Ärzte
steigende Erwartungen an Qualität
Süchtige
Privatspitäler
teure medizinische Instrumente
fehlende Effizienz im Gesundheitswesen
Pharmaindustrie
Krankenkassen
Spitäler im Allgemeinen
mehr alte Menschen
SimulantInnen
Verwaltungskosten im Gesundheitswesen
1. Nennung
2. Nennung
"Ich gebe Ihnen hier eine Liste mit verschiedenen Verursachern für die Steigerung bei den Krankenkassenprämien. Welcher ist für Sie der hauptsächliche Grund?"
in % Stimmberechtigter
Selbstbezahlte Leistungen / Krankenkassen-leistungen
gfs.bern, Gesundheitsmonitor 2018, (N = 1200)
0
2
4
11
12
14
15
25
40
47
1
3
5
12
21
17
15
21
30
20
17
99
96
93
83
66
69
64
56
39
35
31
0
1
0
1
2
7
8
6
5
5
seltene Krankheiten
BehinderungFamilienangehörige
psychische Beschwerden
Beschwerden durch Stress
gewichtsbedingte Beschwerden
Vorbeugung vongesundheitlichen Schäden
Erkrankung an AIDS
ungewollte Kinderlosigkeit
Schäden durch Rauchen oderAlkohol
ärztlich verordneteHeroinabgabe
Abhängigkeit von Drogen
selbst zahlen beides etwa gleich Kassenzahlung weiss nicht/keine Antwort
"Ich nenne Ihnen im Folgenden ein paar Situationen, wo Leistungen in der Grundversicherung vergütet werden können. Bitte sagen Sie mir bei jeder, wann Ihrer Ansicht nach der Betroffene selbst die Leistungen bezahlen sollte und wann Sie der Ansicht sind, dass die Kassen dies tun sollten?"
in % Stimmberechtigter
20
1. Globalisierungskonflikte (Migration, Souveränität, Ökologie)
2. Grosser SVP-Zyklus am Kippen
3. Klima-Kontroverse wichtigstes Thema
4. Viele Baustellen: Rahmenabkommen, Krankenkassen, Rentenreform, Steuerreform, CO2-Gesetz, indirekt Energiewende
5. Suchtfragen haben schwerem Stand vor Hintergrund Kostenersparnisse
Fassen wir zusammen:
3 Akt: Taktik
22
Neues Wahlmodel gfs.bernNeues Wahlmodell gfs.bern
© gfs.bern
Sozial-psycho-
logische
Modelle
Partei-
Identifikation
Werthaltungen
Makro-
soziologische
Modelle
Gruppen-
bindung
Gruppen-
bindung
Mikro-
soziologische
Modelle
sozial-strukturelle
Faktoren
sozial-strukturelle
Faktoren
sozial-strukturelle
Faktoren
Rational
Choice
Modelle
Kandidaten-
orientierung
Taktik,
Machtüberlegungen
Themen-
orientierung
Kampagne
Wahlkampf,
Ereignisse, Image
Wahl-
verhalten
gfs.bernEbene des Individuums (langfristig)
Ebene der Kampagne (kurzfristig)
23
Politikvermittlung als politisches Marketing(nach Silvano Möckli)
■ Drei Ansatzpunkte:• generelles Image (Bsp. SVP/BDP)
• Sachthemen
• Kandidierende
■ Suche nach Übereinstimmung:• top-down
• Positionen/Kompetenzen
• Bekanntheit/Image von Top-Kandidaten
24
Mediennutzung Wahlen 2015
7
5
7
6
7
22
27
40
6
9
16
17
34
30
37
37
83
84
76
75
57
48
35
22
4
2
1
2
2
1
1
Smartvote/Vimentis
Social Media wie Facebookoder Twitter
Kontakt mitKandidatInnen/Standaktionen
Umfragen/Ratings
Plakate/Inserate
Wahlmaterial/Postsendungen/Propagandamaterial
Wahlsendungen im TV/Radio
Zeitungen/Zeitungsartikel
intensive Nutzung für Wahlen nebenbei Nutzung für Wahlen
keine Nutzung für Wahlen weiss nicht/keine Antwort
Mediennutzung
"Haben Sie die folgenden typischen Wahlkampfmedien für die Wahlen 2015 genutzt? Bitte geben Sie für alle
Medien an, ob Sie sie intensiv für ihre Entscheidung nutzten, nur nebenbei oder ob Sie diese überhaupt nicht
nutzten?"
© SRG SSR/gfs.bern, Wahltagsbefragung, 18. Oktober 2015 (n = 833)
in % Wählende, die sich spätestens drei Wochen vor den Wahlen entschieden haben
25
Wahlkampagnen 2015
26
■ sehr hoch (über Τ3 4)obere Grenze erreicht: SVP
■ mittel ( Τ1 2 bis Τ2 3)gewisse Optimierungen möglich: SP, CVP
■ tief ( Τ1 3 bis ½)Verbesserung eindeutig möglich: FDP, BDP
■ sehr tief ( Τ1 4 bis Τ1 3)starke Veränderungen möglich: GLP, GPS
Potenzialausschöpfung der Parteien
2015 Wählerpotential Ausschöpfung
SVP 33 % 81%
FDP 34% 44%
BDP 10% 35%
CVP 19% 52%
GLP 16% 28%
SP 30% 59%
GPS 21% 31%Daten: Selects 2015
27
Parteistärken im Trend 1959 – 2018in % Wählende
1959-2015: SRG SSR/gfs.bern/Bundesamt für Statistik, provisorische Resultate vom 18.10.20152018: gfs.bern, Wahlanalyse Ringier, September 2018 (n = 23'652)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
32
1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2018
GPS
SP
GLP
BDP
CVP
FDP
SVP
28
Fassen wir zusammen: Grüne SP GLP CVP FDP BDP SVP
Kernfrage Sommer 2003 oder mehr?
Linksrutsch möglich?
Starke Fraktion?
Bremsen des Abbaus, Halten im Ständerat?
Umweltfrage als Konflikt-frame?
Überleben? Innenpolitik als Wahlkampf-option?
Profit dank Strukturarbeit Strategie, Campaigning
New Economy
Neuer Führung? Struktur, Wahlkampf
Kandidaten Globalisierungs-Konflikt
Thema Klima Sozialver-sicherungen
Klima Gesundheit Europa Langeweile Kündigungs-Initiative
Micro-targeting
Nein (Datenschutz)
Ja, primär Telefon, sekundär Door2Door
Kaum (Online-Spin über Twitter)
Kaum (Agentur) Door2Door mit Canvassing, Nationbuilder
Nein Door2Door
Bilanz Sieger ohne Microtargeting
Sieger dank Microtargeting
Sieger dank Online-Spin & ges. Trends
Verlierer, setzt auf Struktur-arbeit
Unsicher, Gewinn dank Wahlkampf
Verluste wegen ges. Trends
Verlierer trotz hohen Investitionen
29
Wahlen 2015 Wahlen 2018
«so geht das!»
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
gfs.bern ag | Effingerstrasse 14 | Postfach | 3001 Bern
Cloé JansLeiterin operatives Geschäft
[email protected] 318 20 01