Wahlpflichtfach – Wundmanagement · - Mazeration (Inkontinenz bei Dekubitus, Wundexsudat -...

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Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Univ.-Prof. Dr. P.M. Vogt Wahlpflichtfach Wundmanagement Curriculum für Studierende der Humanmedizin Dr. Andreas Steiert Univ.- Prof. Dr. Hans-Oliver Renekampff Univ.- Prof. Dr. Peter M. Vogt

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Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Univ.-Prof. Dr. P.M. Vogt

Wahlpflichtfach – Wundmanagement

Curriculum für Studierende der Humanmedizin

Dr. Andreas Steiert Univ.- Prof. Dr. Hans-Oliver Renekampff Univ.- Prof. Dr. Peter M. Vogt

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ZEITPLAN Block – I Montag 08.30 – 09.15

Basics Physiologie und Anatomie der Haut Wunde, Wundheilung

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 37

Dienstag 08.30 – 09.15

Basics Mikrobiologie und Hygiene

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 37

Mittwoch 08.30 – 09.15

Basics Gefäßsystem Ulcus cruris, Chronisch venöse Insuffizienz Periphere arterielle Verschlusskrankheit

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 37

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Block – I

Donnerstag 08.30 – 09.15

Stagnierende Wunde Diabetes Mellitus, Amputation, Orthopädietechnik

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 37

Freitag 08.30 – 09.15

Techniken des Wundverschlusses

09.30 – 11.00

Nahtkurs / Phantom

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Block – II

Montag 08.30 – 09.15

Dekubitalulkus- prophylaxe Organisation – Überleitungs-/Entlassungsmanagement

09.30 - 11.00 Station 37 Praktische Übungen

Dienstag 08.30 – 09.15

Wundbehandlungsmittel und deren Anwendungsmethoden Vakuumversiegelung, Verbandstechniken, Kompression

09.30 – 11.00 Station 37 Praktische Übungen

Mittwoch 08.30 – 09.15

Verbrennung

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 71

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Block – II Donnerstag 08.30 – 09.15

Operative Techniken

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Station 37

16.00 – 19.00

Präparierkurs - Kadaver

Freitag 08.30 – 09.15

Sozialwissenschaftliche und psychologische Grundlagen „Die Bedeutung der Wunde für den Menschen“ Grundlagen der Schmerztherapie Ernährung

09.30 – 11.00

Praktische Übungen Stat. 37 Praktische Übungen Stat. 71

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Physiologie und Anatomie der Haut Einleitung Die Mechanismen der Wundheilung basieren auf den anatomischen und funktionellen Gegebenheiten der Haut. Kenntnisse über Anatomie, Physiologie und Funktionen der Haut bilden Voraussetzungen für das Verständnis der Wundheilung. Erst diese Kenntnis schafft die Voraussetzungen für eine sinnvolle und zielgerichtete Wundbehandlung. Thema / Inhalte Anatomie der Haut

- Hautschichten - Gefäße und Nerven in der Haut - Leistenhaut, Felderhaut - Langersche Hautspaltlinien - Hautanhangsgebilde

Physiologie der Haut

- Funktionen der Haut im Allgemeinen - Hautbarrierefunktion (Säureschutzmantel, Feuchtigkeitsbindung) - Funktion bestimmter Zellen der Haut (Melanozyten, Keratinozyten)

Hauttypen

- fettig - trocken - gemischt

Pathophysiologisch veränderte Haut bei Patienten mit chronischen Wunden

- Hauttrockenheit - Mazeration - Fragilität, Hyperkeratosen, interdigitale Mykosen - Hautirritationen durch klebende Wundauflagen - Hautirritation verursacht durch Mazeration (Intertrigo, Inkontinenz, semiokklusive

Wundauflagen) Allergien

- Epidermiologie der Allergien bei chronischen Wundpatienten - Mechanismen der Kontaktallergiebildung - Hypo- und hyperallergene Inhaltsstoffe von Hautpflegepräparaten, Wundauflagen,

Lokaltherapeutika

Block I Montag Basics: Physiologie und Anatomie der Haut, Wunde / Wundheilung

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Galenische Grundlagen von Pflegemitteln

- Galenisches Phasendreieck - Paste, Salbe, Creme, Lotion - Zubereitung Wasser in Öl, Öl in Wasser

Inhaltsstoffe und deren Wirkung in Hautpflegepräparaten - Substanzen zur Feuchtigkeitsbarriere (Acrylatfilm, Silikon, Zinkoxid, Vaseline) - Stabilisierung des Lipidsystems (Öle, Fette, Ceramide) - Stabilisierung des Lipid- und Feuchtigkeitssystems (Harnstoff, Glycerin, Aloe vera) - Zusatzstoffe: Konservierung, Emulgatoren, Duftstoffe

Hautreinigung

- Seifen, Tenside, Rückfettung - Reinigungsschaum - Waschverhalten, Auswirkung der Reinigung auf die Haut - Schonende Reinigung der Wundumgebung mittels Naß-Trocken-Phase

Produkte und Methoden der dermaprotektiven Versorgung von Wundpatienten

- Allgemeine Maßnahmen (Meidung von Irritationen, Flüssigkeitszufuhr, Reinigungsverhalten) - Hauttrockenheit (Altershaut) - Fragile Haut (Cortison) - Narbenpflege - Intertrigo - Windeldermatitis - Mazeration (Inkontinenz bei Dekubitus, Wundexsudat - Allergien - Kompressionstherapie (Ödemreduktion)

Ziele Der Teilnehmer erwirbt die zur Wundbehandlung notwendigen Kenntnisse der Anatomie und Physiologie der Haut. Der Teilnehmer kennt die unterschiedlichen pathologischen Hautveränderungen bei Patienten mit Wunden und weiß, durch welche Maßnahmen er diese Hautveränderungen verhindern und behandeln kann. Der Teilnehmer kennt die Mechanismen der Entstehung von Allergien bei Wundpatienten. Er vertieft sein Wissen über deren Auslösung, ihre Feststellung und spezifische Behandlungsmaßnahmen. Der Teilnehmer kennt Grundlagen der Zusammensetzung und Zubereitung von Hauttherapeutika. Er kennt häufige Wirkstoffe und ihre Eigenschaften.

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Wunde / Wundheilung Einleitung Wunden haben vielfältige Ursachen. Allen gemeinsam sind die physiologischen Abläufe bei ungestörter Wundheilung. Die Ursachen einer pathophysiologischen Störung können verschiedenartig sein. Thema/ Inhalte Pathophysiologie der Wundheilung - Unterscheidung Wundheilungsvorgänge der akuten und der chronischen Wunde - Einfluss der Mikrozirkulation auf die Wundheilung - Biochemische und zelluläre Mechanismen

- Enzyme, Zytokine, Wachstumsfaktoren - spezifische Zellaktivitäten im Verlauf der Wundheilung

Wundspezifische Einflussfaktoren - Nekrosen, Detritus, Mikroorganismen - Wundexudat ( Proteinasen, Inhibitoren, Wachstumsfaktoren)

Beurteilung der Wunde Unterschiedliche Erscheinungsformen von:

- Nekrosen, Detritus, Fibrin, Granulationsgewebe, Epithel - Exsudat - Wundgeruch - Wundtopographie(„Wundform“, „shape“) - Farben in der Wunde

- Wundheilungsphasen anhand des Farbmodells - Verschiedene Modelle der Wundklassifizierung

- Daniel, Wagner, Armstrong, Kammerlander et al., etc. Ziele Der Teilnehmer ist in der Lage, Wunden in Terminologie unmissverständlich und reproduzierbar zu beschreiben und zu klassifizieren. Der Teilnehmer vertieft sein Wissen über die Abläufe der Wundheilung auf zellulärer Ebene. Er kennt die Funktionsweise beteiligter Zelllinien bei ungestörter und gestörter Wundheilung.

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Mikrobiologie und Hygiene Einleitung Die Wundheilung wird in besonderer Weise von Mikroorganismen beeinflusst. Dabei sind Bakterien der physiologischen Hautflora ebenso zu berücksichtigen wie externe Kontaminationen und Besiedlungen, aus denen sich abhängig von patientenspezifischen oder wundspezifischen Gegebenheiten Infektionen beziehungsweise Infektionskrankheiten entwickeln können. Neben der Kenntnis der verschiedenen relevanten Mikroorganismen ist es notwendig, die wirksamen hygienischen Präventionsmaßnahmen zu kennen. Thema / Inhalte Mikroorganismen, relevante Arten und Unterschiede

- Bakterien - Viren - Pilze

Grundlagen der Epidemiologie Bakterien

- Taxonomie - Strukturen (Geißeln, Pilze, Sporen, Plasmide) - Wachstum, Wachstumshemmung und Zelltod - Mechanismen des Stoffwechsels, Enzyme, Stoffaufnahme, Vermehrung - Generationszeiten - Biofilme, Unterscheidung zu Einzelerregern - Gram-negative Feuchtkeime (Pseudomonas) - Gram-positive Trockenkeime (Staphylococcus aureus)

Infektion und Abwehr

- Gast-Wirt-Verhältnis - Mikrobielle Besiedlung des Menschen - Standortflora, obligat und fakultativ pathogene Mikroorganismen - Pathogenität und Virulenz - Eindringen von Krankheitserregern in den Wirt - Grundlagen der Immunologie

Block I Dienstag Basics: Mikrobiologie und Hygiene

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Definitionen - Kontamination, Kolonisation, Infektion, klinische Manifestation (lokal/systemisch) - Dekontamination

Antibiotika

- Wirkungen (Bakteiozidie / Bakteriostase) - Lokale und systemische Anwendungen und Antibiotika - Wirkungen, Resistenzen und Resistenzentwicklungen (MRSA/ORSA/VRSA) - Grundsätze von Wirkungsnachweisen (Hemmhoftest) - Klinische Wirksamkeit

Antiseptika

- Wirkungen, Resistenzen und Resistenzentwicklungen - Indikation, Kontraindikation und Anwendung von Antiseptika

Antimikrobielle Wundauflagen und Substanzen

- Indikation, Kontraindikation und Anwendung Desinfektion und Sterilisation

- Grundlagen physikalischer und chemischer Verfahren Verbandswechsel

- Organisation - Händedesinfektion - Schutzbekleidung - Durchführung bei unterschiedlichen Versorgungssituationen

Kleine / komplexe Wunden Klinik, Arztpraxis, häusliche Pflege

Rechtliche Rahmenbedingungen

- Infektionsschutz, Hygieneplan, nosokomiale Infektion - Medizinprodukte-Gesetz und Betreiberverordnung - Arzneimittelgesetz; Arzneimittel / Medizinprodukt

Ziele Der Teilnehmer kennt die die für die Wundbehandlung erforderlichen Grundzüge der Mikrobiologie und Hygiene. Er kann die wichtigsten Gruppen von Infektionserregern und deren Auftreten, sowie Verbreitungsmechanismen ebenso benennen, wie die erforderlichen Hygienemaßnahmen. Der Teilnehmer kennt die für das Verständnis erforderliche Nomenklatur und kann sie sicher anwenden. Der Teilnehmer kennt die Wirkungsmechanismen, Indikationen, Kontraindikationen von Antibiotika/Antiseptika und antimikrobiellen Wundauflagen. Er kennt die Grundsätze von Wirkungsnachweisen. Der Teilnehmer ist in der Lage einen Verbandswechsel nach hygienischen Kautelen unter den Bedingungen unterschiedlicher Versorgungssituationen durchzuführen. Der Teilnehmer erwirbt Grundkenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Meldepflicht, Isolationspflicht, Wiederbenutzung und Aufbereitung von Einmalprodukten) und kann sie anwenden.

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Gefahren durch besondere Infektionserreger Einleitung Besiedelungen, aus denen sich- abhängig von patientenspezifischen oder wundspezifischen Gegebenheiten- Infektionen beziehungsweise Infektionserkrankungen entwickeln können, bedürfen der besonderen Beachtung. Thema/ Inhalte Wiederholung, Vertiefung und differenzierte Abgrenzung von Begriffen - Kontamination, Kolonisation - Infektion und Infektionserkrankung Multiresistente Infektionserreger auf kolonisierten/ infizierten Wunden

- Staphylococcus aureus (MRSA): Patientenscreening/ -monitoring und- diagnostik, ( Ganzkörper-) Dekontamination, wirksame Antiseptika, Vermeidung von Rekontaminationen, Personalscreening/- schutzmaßnahmen.

- Pseudomonas aeroginosa - Vancomycin- resistente Enterokokken Pilzinfektionen Spezifischen Verhaltensregeln im Umgang mit Keimen mit besonderen Resistenzen - Isolationsmaßnahmen - Meldepflicht Ziele Der Teilnehmer kann die spezifischen Gruppen von Infektionserregern und deren Auftreten sowie Verbreitungsmechanismen ebenso benennen, wie die erforderlichen Hygienemaßnahmen.

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Gefäßsystem Einleitung Wundheilung setzt eine durchgängige Blutbahn voraus, da sie den Stofftransport zum Zentrum des metabolischen Geschehens in den Gewebezellen sicherstellt. Da Stoffaustausch, Immunabwehr und andere wesentliche Stoffwechselleistungen im Bereich der Endstrombahn ablaufen, ist bei Wundpatienten neben der Wiederherstellung einer bedarfsgerechten Makrozirkulation der Erhalt einer funktionierenden Einheit aus kapillaren Blut- und initialen Lymphgefäßen und Mikrozirkulation erforderlich. Thema / Inhalte Anatomischer Aufbau

- arterielles System (Kapillarsystem) - venöses System (speziell Beinvenen und Kapillarsystem) - Lymphgefäßsystem

Stoffwechsel

- Filtration - Resorption - Zelluläre Energiegewinnung

Blutbestandteile

- Erythrozyten - Leukozyten - Thrombozyten - Plasmaproteine - Hämostase

Ziele Der Teilnehmer kann den anatomischen Aufbau des venösen-, arteriellen- und lymphatischen Systems, insbesondere im Bereich der Kapillaren erklären und versteht das Prinzip des Stoffwechselaustausches zwischen Blut, Gewebe und Lymphsystem. Der Teilnehmer kennt die Bestandteile des Blutes und deren Aufgaben, insbesondere in Bezug auf die Wundheilung.

Block I Mittwoch Basics: Gefäßsystem, Ulcus cruris, Chronisch venöse Insuffizienz, Periphere arterielle Verschlusskrankheit

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Ulcus cruris Einleitung Die erfolgreiche Behandlung der Patienten mit einem Ulcus cruris stellt eine interdisziplinäre und interprofessionelle Aufgabe dar, welche nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle beteiligten Therapeuten über einen profunden Kenntnisstand verfügen und frühzeitig interdisziplinär zusammenarbeiten. Thema / Inhalte Pathophysiologie und Differenzialdiagnosen

- Epidemiologie - Differentialdiagnosen

Ulcus cruris venosum Ulcus cruris arteriosum Ulcus cruris mixtum

Basisdiagnostik

- Anamnese - Klinische Inspektion - Fußpulse tasten - Hauttemperatur fühlen - Ankle-brachial-Index (ABI) - Blutbild - Bakteriologischer Abstrich

Therapie

- Kausaltherapie - Lokaltherapie

Prophylaxe und Prävention

- primär, sekundär, tertiär Patientenedukation Selbstpflege

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Ziele Der Teilnehmer kennt die äthiologische Unterteilung des Ulcus cruris und kann die zur Differentialdiagnose erforderlichen Basis-Untersuchungen benennen. Der Teilnehmer kennt die Inhalte und Methode der Basisdiagnostik, die bei Patienten mit einem Ulcus cruris zwingend durchgeführt werden müssen. Er ist in der Lage aufgrund einer klinischen Untersuchung eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Der Teilnehmer versteht die Bedeutung der ursachenbezogenen Behandlung und kann diese in groben Zügen benennen. Er kennt die lokalen Behandlungsmaßnahmen des Ulcus cruris. Der Teilnehmer kennt die prophylaktischen Maßnahmen zur Vermeidung eines Ulcus cruris. Er kann die Bedeutung der interdisziplinären Behandlungsnotwendigkeiten darlegen und die Grundzüge des therapeutischen Handelns skizzieren. Er kennt die notwendigen Prophylaxen und kann die beteiligten Berufsgruppen benennen. Der Teilnehmer kennt die wesentlichen Instrumente zur Beurteilung der Selbstpflegefähigkeit und kann die Möglichkeiten und Institutionen zur Patientenedukation benennen.

Chronisch venöse Insuffizienz Einleitung Die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) ist eine der Hauptursachen für die Entstehung eines Ulkus cruris. Daher bildet die Einführung in die Entstehung, Klassifikation und Therapie der CVI die Grundlage zur Prävention, Wundtherapie und Rezidivprophylaxe des Ulcus cruris venosum. Thema / Inhalte Chronisch venöse Insuffizienz (CVI) Häufigkeiten / epidemiologische Daten Ursachen

- Leitveneninsuffizienz - Stammvarikosis - Perforansveneninsuffizienz - Thrombose - Postthrombotisches Syndrom

Anamnese / Diagnostik

- Anamnese und klinische Untersuchung - Apparative Basisdiagnostiken und serologische Untersuchungen

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Klassifikation - Modifizierte Widmer-Klassifikation - CEAP-Klassifikation

Therapie

- Kompressionstherapie - Operative Therapie - Physikalische Therapie

Ziele Der Teilnehmer versteht die Zusammenhänge, die zur Entstehung einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) führen und kann diese benennen. Er kennt die Stadien der CVI und die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten der CVI

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Einleitung Ungestörte Wundheilung setzt neben einer intakten Endstrombahn auch eine bedarfsgerechte fördernde arterielle Strombahn voraus. Ist der Zustrom durch Einengung oder Verschluss der Arterien der Gliedmaßen behindert, führt dies zur Stoffwechselstörung im Gewebe, wenn Substrat- und Sauerstoffmangel eintritt. Folgen sind unter anderem der Verlust der natürlichen Belastbarkeit des Gewebes und das Ausbleiben der Wundheilung. Eingehende Kenntnisse der Ursachen, Symptome, Erkennung und der Behandlungsmöglichkeiten bei pAVK sind für ein zweckmäßiges Wundbehandlungsregime erforderlich. Thema / Inhalte pAVK

- Definition - Epidemiologie - Klinische Bilder - Symptome

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Pathophysiologie - Risikofaktoren - Arteriosklerose - Mikro- und Makrozirkulation - Beckentyp - Oberschenkeltyp - Unterschenkeltyp - Mehretagenprozesse

Stadien-/Klassifikation

- Fontaine - TASC Klassifikation - Rutherford Klassifikation der ALI und CLI

Diagnostik

- Pulsstatus - Dopplerverschlussdruck - Ankle-Brachial-Index - Farbkodierte Duplexsonographie - Becken-Bein-Angiographie - MR-Angiographie

Allgemeine Therapieverfahren

- Konservativ - Interventionell - Operativ

Konservative Therapie

- Behandlung der Risikofaktoren: Nikotin Arterielle Hypertonie Diabetes Mellitus Koronare Herzkrankheit Hyperlipidämie

- Gehtraning - Rheologische Maßnahmen - Medikamente

Interventionelle Therapie

- Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) - Lokale / systemische Lyse - Stent

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Chirurgische Therapie - Bypasschirurgie (autolog / alloplastisch) - Lokale Thrombendarteriektomie (TEA) - Patchplastiken - Endovaskuläre Kombinationseingriffe

Ziele Der Teilnehmer ist auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Lage arterielle Ursachen chronischer Wunden zu erkennen. Er verfügt über umfassende Kenntnisse in Bezug auf Pathophysiologie, Stadieneinteilung, Diagnostik, konservative, operative und prophylaktische Therapiemaßnahmen der pAVK. Der Teilnehmer kann gängige Verfahren zur Untersuchung bei pAVK benennen, kennt ihre Methoden und kann Untersuchungsergebnisse bewerten. Der Teilnehmer kennt die Möglichkeiten zur Beeinflussung des arteriosklerotischen Risikoprofils und kann diese sowie weitere konservative Behandlungsmöglichkeiten benennen. Der Teilnehmer versteht das Prinzip der Gefäßbehandlung mit Katheterverfahren und kann gängige Behandlungsverfahren benennen. Der Teilnehmer versteht Prinzipien der operativen Behandlung von Gefäßerkrankungen, wenn diese chronische Wunden verursachen. Er kann Basistechniken erläutern und in Ihrer Bedeutung orientierend darstellen.

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Stagnierende Wunden Einleitung Im Rahmen der Wundtherapie kommt es insbesondere bei chronischen Wunden immer wieder zu einer stagnierenden Wundheilung. Aufgrund neuer Erkenntnisse ist es heutzutage möglich durch ein gezieltes Beeinflussen bestimmter Systeme die gestörte Wundheilungskaskade zu beeinflussen. Die Kenntnis über die verfügbaren Optionen zur Modulation einer stagnierenden Wunde ist notwendig um eine situationsgerechte konservative oder operative Therapieoption auszuwählen und zu bewerten. Thema/ Inhalte Definition einer stagnierenden Wunde Pathophysiologie einer stagnierenden Wunde - Bedeutung von Metalloproteinasen (MMPs) - Bedeutung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) - Bedeutung des pH-Wertes - Bedeutung der Wachstumsfaktoren - Grundzüge der Gerinnung Sonstige Verfahren und Substanzen - Kollagen, ORC - Hyaluronsäure - Faktor XIII - pH-Modulation - Wachstumsfaktoren, PDGF - Vakuumversiegelung - Madentherapie - Ultraschall - Elektrostimmulative Verfahren - Lichttherapie, incl. Laser, UV, PDT - Hyperthermie Ziele Der Teilnehmer kennt die modernen Strategien der Wundtherapie, die aufgrund der Wirkmechanismen aktiv mit den Prozessen einer gestörten Wundheilungskaskade in stagnierenden Wunden interagieren und versteht die relevanten pathophysiologischen Grundlagen. Er kennt die beschriebenen Verfahren und unterschiedlichen Ansätze.

Block I Donnerstag Basics: Stagnierende Wunde, Diabetes Mellitus, Amputation, Orthopädietechnik

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Diabetes Mellitus / Diabetisches Fußsyndrom Einleitung Das diabetische Fußsyndrom zählt zu den am meisten gefürchteten und kostenintensivsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Fußulzerationen und Amputationen beeinflussen zudem in erheblichem Maße die Lebensqualität der Betroffenen. Frühzeitige Identifikation von „Hochrisiko-Füßen“, standardisierte Versorgung mit präventiven Maßnahmen zur Vermeidung von Fußläsionen und die Betreuung akuter Fußläsionen durch multidisziplinäre Fußbehandlungsteams sind in der Lage, die Wahrscheinlichkeit ungünstiger Behandlungsergebnisse zu verringern und hohe Kosten zu reduzieren. Thema / Inhalte Krankheitsbild Diabetes (Symptome, Typen, Diagnostik, Behandlung, Krankheitsverlauf)

- Epidemiologie des Diabetes mellitus - Symptome der Hyperglykämie - Prädiaetes - Diagnose des Diabetes mellitus, Diabetestypen - Grundzüge der Diabetestherapie - Akute und chronische Diabeteskomplikationen

Diabetisches Fußsyndrom (Risikofaktoren, Epidemiologie, Pathophysiologie, Kosten) Epidemiologie

- Risikofaktoren (Neuropathie, Ischämie, Deformitäten) - Risikostratifizierung - Ulzerationen - Amputationen

Pathophysiologie des DFS

- Prävention - Kausalkette Fußulzeration - Kausalkette Amputation - Diabetische neuropathische Osteoarthropathie (DNOAP)

Basis- und weiterführende Diagnostik - Basisdiagnostik beim DFS - Weiterführende Diagnostik: Neuropathie - Weiterführende Diagnostik: Ischämie - Weiterführende Diagnostik: Infektion

- Duplexsonographie - andere bildgebende Verfahren - Transkutane Sauerstoffmessung - Stellenwert bildgebender Verfahren

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Klassifikation des DFS und der DNOAP - Wagner - Armstrong - PEDIS - Levin/Sanders

Versorgungsebenen und Schnittstellen

- Grundversorgung - Problembezogene Versorgung - Kompetenzzentren

Interdisziplinäre Therapie des DFS Behandlungsprinzipien DFS

- Stoffwechseloptimierung - Behandlung von Komorbiditäten - Debridement - Druck-Umverteilung, -Entlastung (unterschiedliche Möglichkeiten) - Management von Infektion und Infektionserkrankung - Stadiengerechte feuchte Wundbehandlung - Interventionelle und operative Revaskularisation - Weichteilerhaltende chirurgische Maßnahmen - Amputation (Minor-, Majoramputation, Indikationen, Zweitmeinung)

Behandlungsprinzipien DNOAP - Mitglieder des interdisziplinären Behandlungsteams - Organisation der Zusammenarbeit - Behandlungsergebnisse Tertiärprävention des DFS

- Psychologische Aspekte des DFS - Schulung von Hochrisikopatienten - Podologische Betreuung - Hilfsmittelversorgung - Kontrolluntersuchungen - Aktivität

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Ziele Der Teilnehmer kann die Diagnose „diabetisches Fußsyndrom“ definieren sowie die Ursachen und Pathomechanismen des „diabetischen Fußsyndroms“ erläutern. Der Teilnehmer kennt für die Diagnose des „diabetischen Fußsyndroms“ die erforderlichen diagnostischen Maßnahmen und kann ihren Stellenwert einschätzen. Der Teilnehmer kann auf Grund erhobener bzw. vorliegender Befunde und unter der Berücksichtigung von Differentialdiagnosen die Diagnose des „diabetischen Fußsyndromes“ stellen. Der Teilnehmer kann einen Patienten über die Diagnose des diabetischen Fußsyndroms unter besonderer Berücksichtigung der therapeutischen Konsequenzen, der zu erwartenden Therapiedauer, der möglichen Komplikationen und einzelnen Therapieformen umfassend aufklären und die Therapie gezielt in die Wege leiten. Der Teilnehmer kann auf Grund der Diagnose des diabetischen Fußsyndroms dem Patienten angemessene Verhaltensmaßnahmen erläutern, seine Selbstpflegefähigkeit evaluieren und kennt die erforderlichen Inhalte individueller Edukationspläne.

Amputation Einleitung Die Amputation stellt aus plastisch chirurgischer Sicht die „ultima ratio“ eines chirurgischen Vorgehens dar. Die Amputation ist jedoch unausweichlich, wenn durch eine fortgeschrittene Infektion und Extremitätenphlegmone im Rahmen eines septischen Krankheitsbildes das Leben des Patienten bedroht ist. Des Weiteren muss der Erhalt einer Extremität funktionell für den Patienten und dessen Mobilisation von Vorteil sein. Thema / Inhalte Amputationsverfahren

- Genzzonenamputation - Minoramputationen - Majoramputationen

Ziele Der Teilnehmer kennt das Prinzip gewebesparender Amputationen bei peripheren Wunden und kann dieses erläutern.

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Orthopädietechnik Einleitung Die orthopädie technische Versorgung ist ein integraler Bestandteil jeder Wundversorgung im Bereich der unteren Extremität. Statische und dynamische Krafteinwirkungen sind in der Entstehung von Wunden( insbesondere beim Diabetischen Fußsyndrom) oft die ursächlichen Faktoren. Eine zielgerichtete und biomechanisch korrekt ausgeführte orthopädie- technische Versorgung kann hier der entscheidende Schlüssel zur erfolgreichen Wundversorgung sein. Die Teilnehmer des Aufbaukurses sollen die Grundlagen der Biomechanik und orthopädie- technische Entlastungsstrategien erlernen, um Versorgungen beurteilen und veranlassen zu können. Hierbei ist die Prophylaxe besonders wichtig, da sie am Anfang und am Ende einer jeden Wundbehandlung steht. Die Teilnehmer lernen anhand von Fallbeispielen die Möglichkeiten von konfektionierten und maßgefertigten Entlastungsorthesen kennen und bekommen einen Einblick in die Arbeitsweisen und Möglichkeiten der Orthopädie- Technik. Den Abschluss bildet ein Einblick in zeitgemäße Prothesenversorgung nach Amputation. Um ein Rezidiv zu vermeiden und ein Maximum an Mobilität und Lebensqualität für den Patienten zu erreichen, steht am Ende der Wundversorgung der Anfang einer langfristigen Hilfsmittelversorgung für den Patienten. Thema/ Inhalte Grundlagen Biomechanik und Design - Einleitung: Diabetisches Fußsyndrom, Epidermiologie und Pathomechanismus beim DFS, - Behandlungsteam und Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Behandlungsstrategie - Biomechanik( funktionelle Anatomie des Fußes) - Weichteilmechanik( normal und pathologisch) - Phasen der dynamischen Schrittabwicklung - Physiologische Stoßdämpfung der Fußsohle - Kräfte auf der Hautoberfläche( Normalkraft, Scherkraft) - Druck, physikalische Möglichkeiten der Druckentlastung - Materialeigenschaften - Entlastungsstrategien( Entlastung oder Vollkontakt) - Verordnungskriterien und Verordnungsablauf - Druckmessungen( Sinn und Unsinn)

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Einlagen und Schuhe für Diabetiker - „Eine passende Umgebung für den Fuß schaffen“ - Schutz vor mechanischer Überlastung - Aufklärung und Patientenschulung zu Schuhkauf und Pflege der Füße, Prophylaxeartikel - Eigenschaften von Diabetikergerechtem Schuhwerk - Die diabetesadaptierte Fußbettung( Unterschied zu „normalen“ orthopädischen Einlagen) - Abrolleigenschaften und Schuhzurichtungen - Orthopädische Maßschuhe: Indikation, Fertigung, Versorgungsbeispiele - Verbandschuh, Therapieschuh, Abrollschuh Entlastungsorthesen - Konfektionierte Hilfsmittel vs. Sonderanfertigung - Leistungsrechtliche Grundsätze der Kostenübernahme - Wirtschaftlichkeitsgebot - Möglichkeiten der individuellen Anpassung und Zurichtung von konfektionierten Hilfsmitteln - Versorgungs- und Fertigungsbeispiele anhand der Indikation - Vorfußentlastungsschuh( kurz, langsohlig) - Fersenentlastungsschuh und –orthese - Walkerorthese - Konfektionierte und maßgefertigte Entlastungsorthesen - Sinn und Unsinn axialer Entlastung - Vollkontaktentlastungsorthesen, spezielle Designs - Nachsorge, Kontrolle, Compliance des Patienten Prothesen - Einführung in die Prothesenversorgung - Indikationen für Amputationen und Patientenklientel - Mobilitätsklassen 0-4 - Versorgung nach Minoramputation - Interimsprothesen und Mobilisatoren - Fußprothesen nach Bellmann oder aus Silikon - Orthoprothesen Versorgung nach Unterschenkelamputation

- Amputationstechnik, Postoperative Kompressionsversorgung - Silikonliner, Gelliner: Unterschiede und Handhabung - Interimsprothese, Definitivprothese - Konventionelle Versorgungstechniken - Passteilauswahl, Versorgungsbeispiele

Versorgung nach Oberschenkelamputation - Linerversorgung vs. Konventioneller Schaft( Anziehtechnik, Maßnahmen bei

Stumpfveränderungen) - Passteilauswahl

Versorgungsbeispiele

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Ziele Der Teilnehmer kennt den biomechanischen Pathomechanismus des Diabetischen Fußsyndroms. Er kann Normalkraft, Scherkraft und Druck unterscheiden und in ihrer Wirkung auf den Patienten einordnen. Er kennt grundsätzliche Ansätze und Voraussetzungen zu Design und Verordnung von orthetischen Hilfsmitteln. Der Teilnehmer kann seine Patienten zu „gutem“ Schuhwerk und grundsätzlichen Vorbeugungsmaßnahmen beraten. Der Teilnehmer kann das Schuhwerk des Patienten bezüglich seiner grundsätzlichen Eignung beurteilen und kennt Ansätze von orthopädischen Zurichtungen und Versorgungsmöglichkeiten. Der Teilnehmer kennt die sozialgesetzlichen Leistungsgrundsätze der Kostenträger. Der Teilnehmer hat einen Überblick über die konfektionierten Hilfsmittel und kann die Notwendigkeit einer individuellen Anpassung oder Zurichtung erkennen. Der Teilnehmer bekommt einen Eindruck der Vielseitigkeit der orthopädie- technischen Möglichkeiten im Sonderbau. Der Teilnehmer kennt die Grundsätze der Prothesenversorgung. Er bekommt eine Einführung in das System der Mobilitätsklassen und deren Bedeutung für die Definition des Versorgungzieles. Er sieht Beispiele für Versorgungen der häufigsten Amputationshöhen( Minoramputation, Unterschenkel- und Oberschenkelamputation). Der Teilnehmer kann Patienten, die vor einer Amputation stehen, grundsätzliche Informationen über die Möglichkeiten einer Prothesenversorgung geben.

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Einleitung Die Nahttechnik adaptiert sich in Technik und Wahl des Materials an die Wundsituation und berücksichtigt Grunderkrankungen des Patienten. Besonders zu beachten sind dabei auch die Qualitäten des zu nähenden Gewebes, sowie lokale Besonderheiten, denen das zu nähende Areal hinsichtlich Belastung ausgesetzt ist. Thema / Inhalte Nahtmaterialen

- resorbierbar - nicht resorbierbar - monofil - geflochten

Nahttechniken

- Einzelknopf - Rückstich nach Donati - Rückstich nach Allgöwer - Intrakutane Naht: Einzelknopf, fortlaufend - Knotentechnik - Durchstechungsligatur - Drainagen – Annaht - Mikrochirurgische Techniken - Gefäßnaht - Fasziendopplung nach Majo - Fadenentfernung

Ziele Der Teilnehmer erlernt einfache Knoten- und Nahttechniken am Phantom. Der Teilnehmer kennt die Anwendung unterschiedlicher Nahttechniken und deren differenzierten Einsatz bei unterschiedlichen Wundverhältnissen.

Block I Freitag Basics: Techniken des Wundverschlusses

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Dekubitalulkus – und Prophylaxe Einleitung Ein pflegefachlicher Kernprozess ist die Dekubitusprophylaxe. Die Steuerung dieses Kernprozesses ist neben der Wundtherapie eine typische Aufgabe des Wundmanagements. Die Behandlung von Dekubitalgeschwüren stellt das Wundteam vor schwierige und kostenintensive Aufgaben. Das Dekubitalgeschwür ist die dritthäufigste Form der chronischen Wunde. Deren Vermeidung besitzt daher eine hohe lebensqualitative und volkswirtschaftliche Bedeutung. Thema / Inhalte Nationaler Expertenstandard Dekubitusprophylaxe Maßnahmen vor und während Operation

- Lagerungsdauer während der Operation - Einsatz von OP-Matten (Antidekubitussysteme) - Schutz vor Auskühlung - Vermeidung von Faltenbildung der OP-Tischpolsterung - Vermeidung von Hautquetschung durch Fehllagerung - Schutz vor Verbrennung durch Fehlerströme in der Nähe der Aktionselektroden

Erhebung des Ernährungsstatus

- Ernährungsskalen (Nutrition Risc Score = NRS-Skala; Body Mass Index = BMI) - Ernährungsbedarf (Basiskörpergewicht, Energiebedarf, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe,

ungesättigte Fettsäuren, Ernährungsprotokoll) - Flüssigkeitsbedarf (Trinkprotokoll, Flüssigkeitsbilanz) - Nahrungsergänzungsmittel - Substitution von Vitaminen, Spurenelemente, ggf. Mineralstoffe

Hautschutz

- Hautpflege nach individuellem Hauttyp (Waschsubstanzen, Syndets, O/W Emulsionen, W/O Emulsionen, Harnstoffhaltige W/O Emulsionen, Hautschutzstufenplan)

- Sanyrene, PC-30 - Obsoleter Hautschutz (z. B. Melkfett, Vaseline, Babyöl, Hyperämisierende Cremes, Massagen

der betroffenen Hautpartie usw.)

Block II Montag Basics: Dekubitalulkus- prophylaxe Organisation: Überleitungs-/Entlassungsmanagement

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Feuchtigkeitsregulierung

- Inkontinenzmanagement - Einsatz von Feuchtigkeitsbarrieren, z. B. Cavilon

Methoden zur Druckentlastung

- Förderung der Selbständigkeit - Bewegungstechniken (Mikrobewegung) - Lagerungstechniken (Makrobewegung), Umlagerungen wie z. B. Rücken-, 30°-, 135°-, A-, V-,

T-, I-Lagerung, schiefe Ebene, Hohllagerung, Freilagerung, 5- und 3-Kissenmethode - Transfertechniken

Einsatz von Pflegehilfsmitteln

- Mobilisationshilfen (Aufrichthilfe, Bettleiter, Gehhilfen) - Lagerungsmaterialien (nach Klein) (Rolle, Halbzylinder, Keil, Kissen) - Lagerungssysteme (Weichlagerung (Matratzenauflagen aus Schaumstoff,

Schaumstoffmatratzen, Energetische Systeme mit dem Prinzip der Weichlagerung bzw. Superweichlagerung))

- Weichlagerung mit Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung (Mikro-Stimulationssysteme) - Kombination aus Weichlagerung und Wechseldruck - Wechseldruckauflagen/Wechseldruckmatratzen als klein und großzellige Systeme - Automatische 30°-Seitenlagerung - Spezialbetten - Sitzkissen (Schaumstoff, Gelkissen, passive Luftkissen, Wechseldrucksysteme) - Hilfen zur Vermeidung von Scher- und Reibungskräften (Gleitfolie, Drehteller, Patientenlifter,

Rutschbrett, Tücher, Haltegurte) Lebensqualität

- Maßnahmen zur geistigen Bewegung (Kommunikation, Beschäftigungstherapien) - Maßnahzmen zur körperlichen Bewegung (basale Stimulation, Bobath, Kinästhetik) - Schmerztherapie

Rechtliche Aspekete

- Verantwortung - Haftung - Dokumentation

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Ziele Der Teilnehmer kann den Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe“ zur Qualitätssicherung implementieren. Der Teilnehmer kennt Maßnahmen zur Reduktion der Dekubitusrisikofaktoren, die während einer Operation auftreten können. Der Teilnehmer kennt den Zusammenhang zwischen Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme und der Erhaltung/Förderung der Gewebetoleranz. Der Teilnehmer vertieft seine Fähigkeit zur Hautbeobachtung und kann Veränderungen sachgerecht dokumentieren. Er kann Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Hautschutz einschätzen und hieraus aktuelle und potentielle Pflegeprobleme und Pflegediagnosen sowie Pflegeziele ableiten. Der Teilnehmer kennt Maßnahmen zur Druckentlastung und Bewegungsförderung und kann sie zielgerichtet anwenden und schulen.

Organisation: Entlassungs- und Überleitungsmanagement Einleitung Versorgungsbrüche bei der Entlassung bergen gesundheitliche Risiken und führen zu unnötiger Belastung von Patienten und ihren Angehörigen sowie zu hohen Folgekosten. Mit einer frühzeitigen und systematischen Entlassungsplanung, die Beratungs- und Koordinationsleistungen und eine abschließende Evaluation beinhaltet, tragen die Leistungserbringer dazu bei, Versorgungskontinuität herzustellen. Thema / Inhalte Strukturelle Voraussetzungen / Rahmenbedingungen

- Verfahrensregelungen - Qualifikation der Pflegefachkräfte

Behandlungspfade Differenzierte Assessments

- Barthel-Index - Mini Mental State Examination - Reha Aktivitäten Profil (RAP) - Functional Independence Measure (FIM)

Ziele Der Teilnehmer kann den poststationären Unterstützungsbedarf von Patienten anhand von differenzierten Assessments beurteilen. Der Teilnehmer kennt die strukturellen Voraussetzungen von stationären Gesundheitseinrichtungen, um ein systematisches Entlassungsmanagement zu implementieren.

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Wundbehandlungsmittel und deren Anwendungsmethoden Einleitung Die Lokaltherapie chronischer Wunden stellt die Basis der Wundbehandlung dar. Die verschiedenen Methoden und Produkte haben unterschiedliche Eigenschaften zur Unterstützung der Wundheilung. Ihr Einsatz erfolgt entsprechend der verschiedenen Wundheilungsphasen. Den Einsatz dieser „Werkzeuge“ wundheilungsfördernd und dennoch ökonomisch zu gestalten, ist Ziel der lokalen Wundtherapie. Die Kenntnisse des Basiskurses werden vertieft und erweitert. Thema/ Inhalte Geschichte der Wundversorgung - Chirurgie, Hygiene, Anästhesie, Wundverbände, Lokaltherapeutika, Feuchte Wundversorgung Arzneimittel und Medizinprodukte für die lokale Wundversorgung - Allgemeine Anforderungen an Wundverbandmittel - Rechtliche Grundlagen - Zulassungsrechtliche Unterschiede, Zulassungsvoraussetzungen - Pflichten des Anwenders - Vertriebswege Wundarten und deren spezifische verbandstechnische Versorgung - Trockene Verbände (akrale Mumifikation) - Primärnaht - Tiefe Wundhöhlen, Wundtunnel, Wundtaschen( Wunddrainage gewährleisten) - Allgemeine Anforderungen an einen Wundverband bei Wundinfektion beziehungsweise Infektdispositon - Anpassung an anatomische Besonderheiten( z.B. Sakralbereich, Fersenbereich, Gelenke) - Palliative Wundbehandlung( Förderung der Lebensqualität, Symptomkontrolle) - Lymphokutane Fistel - Spalthautentnahmestelle - Spalthautempfängerstelle - Postoperative Verbände nach Lappenplastiken - Postoperative Verbände nach gefäßchirurgischen Eingriffen - Schwerstbrandverletzte (lokale Verbandstechnik)

Block II Dienstag Basics: Wundbehandlungsmittel und deren Anwendungsmethoden Vakuumversiegelung, Verbandstechniken, Kompression

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Wundverbandmittel Vorstellung, Diskussion und Anwendungsbeispiele der unterschiedlichen Wundverbandmittel unter Berücksichtigung folgender Kriterien: Kriterien - Materialzusammensetzung - Materialeigenschaften:

Wasserdampfdurchlässigkeit (MVTR) Saugvolumen Fluid Handling Capacity Hafteigenschaften Dichtigkeit nach außen/ nach innen Adaptionsvermögen

- Risikopotential( Allergie, Toxizität, Irritation, Traumatisierung) - Beworbene/ gesicherte Wirkungen von Wundverbandsmitteln - Gebrauchsinformationen des Herstellers - Handling, verbandstechnische Tipps - Kombinationsmöglichkeiten - Preislevel - Positionierung im phasengerechten Einsatz der Wundverbandmittel in der Versorgung sekundär

heilender Wunden( Wundklassifikation nach Farbe, Tiefe, Exsudation, Schweregrad, klinischen Infektionszeichen)

Gruppen von Wundverbandmitteln Alginate

- Calzium-Alginate - Calciumalginate mit Zusätzen - Calcium-Natrium-Alginate - Kombinationspräparate

Hydrofaser - mit Zusätzen - Kombinationspräparate

Hydrogele

- konserviert - nicht konserviert - amorph, Kompressen

Schaumstoffe

- offenporige Schaumstoffe - semipermeable Schaumstoffe - adhesive/ non adhesive - Hydropolymerverband - Hydrozellulärverband

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Hydrokolloide - Generationen 1.bis 4. - Sonderformen

Folien

- Steril, unsteril - OP- Inzisionsfolien, i.v.-Katheterfixierung

Hyaluronsäurehaltige Wundverbandmittel Kollagenhaltige Wundverbandmittel Superabsorber Antimikrobielle Wundauflagen

- Wirkungen, Resistenzen und – entwicklungen - Wirksamkeitsnachweise - Silberhaltige Präparate - Andere antimikrobiell wirkende Wundverbandmittel

Zeitgemäße Wundantiseptika - Jodhaltige Externa - Polihexanidhaltige Externa - Octenidinhaltige Externa Sonstige Verfahren der Wundbehandlung - Fliegenmaden - Blutegel - Bakteriophagen Ökonomischer Umgang mit Wundbehandlungsmitteln - Auswahlkriterien - Verbandwechselintervall - Lagerung - Sortimentstraffung Ziele Der Teilnehmer beherrscht die differenzierte indikationsgerechte Auswahl und Anwendung im Rahmen der Lokaltherapie. Er kennt und beachtet Kontraindikation spezifischer Wundbehandlungsmittel. Er kann die Produkte zielgerichtet bei den unterschiedlichen Wunden einsetzen.

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Vakuumversiegelung Thema/ Inhalte Vakuumversiegelung Prinzipien/ Indikationen/ Kontraindikationen - Einweisung in die erforderlichen technischen Funktionen - Materialien und deren Wirkprinzipien der Vakuumversiegelung - Indikationen/ Kontraindikationen - Stadiengerechter Einsatz - Wundumgebungsschutz - Exsudatmanagement Administration/ Management - Probleme und Lösungen( ambulant/stationär) - Fallbeispiele - Praktische Anwendung und Übungen - Studienlage, EBM - Abrechnung, DRG, ambulante Kostenerstattung - Rechtssprechung - Überleitung Ziele Der Teilnehmer kennt die Prinzipien, Indikationen und Kontraindikationen zur Vakuumversiegelung. Er kennt die Instrumente und Techniken sowie die dazugehörigen Materialien und kann diese indikationsgerecht einsetzen. Der Teilnehmer kennt die Rahmenbedingungen, die zum ambulanten und stationären Einsatz notwendig sind( Abrechnung, Überleitung) und kann in diesem Rahmen die Versorgung mit einer Vakuumversiegelung organisieren.

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Verbandstechniken Einleitung Verbandstechniken unterstützen bzw. ergänzen die Lokaltherapie chronischer Wunden. Verbandmittel besitzen unterschiedliche Eigenschaften. Den Einsatz dieser „Werkzeuge“ soll zielorientiert und ökonomisch gestalten werden. Thema/ Inhalte Fixierverbände - Fixierbinden - Schlauchverbände - Elastische Netzverbände - Kohäsive Verbände - Pflasterverbände - Fixierung von Katheter und Drainagen

peripher venös/arteriell zentral venös/arteriell Standardtechnik Sandwichtechnik Überlappungstechnik Suprapubischer Katheter PEG Portkatheter Saugdrainagen

Spezifische Verbände - Dachziegelverband - Kopfverband - Fingerverband - Stützverbände - Kompression eines Amputationsstumpfes Ziele Der Teilnehmer kennt verschiedene Möglichkeiten zur Fixierung und Unterstützung von Wundauflagen. Er kennt die verschiedenen Produkte und ihre Eigenschaften. Er ist in der Lage verschiedene Verbandstechniken sachgerecht anzuwenden, insbesondere, einen Druckverband, bei äußeren Blutungen, entsprechend der Blutungsintensität anzulegen.

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Kompressionstherapie Einleitung Die Kompressionstherapie ist ein seit vielen Jahrhunderten erprobtes Mittel zur Behandlung von Ödemen und anderen venösen und lymphatischen Erkrankungen. Ziel ist es dabei, eine Normalisierung der Ver- und Entsorgung des Gewebes herbei zu führen. Grundlage dafür, sind die im Folgenden zu lehrenden Mittel und Methoden. Thema/ Inhalte Indikationen Vorbereitende Diagnostik - Untersuchungen zum Ausschluss von Kontraindikationen- - Ankel- Brachial- Index(ABI) - Sonographie Relative Kontraindikationen Kontraindikationen Physiologische Effekte - Besserung der Effektivität der Beinmuskelpumpe - Verbesserung der Klappenfunktion - Anstieg der Strömungsgeschwindigkeit in den Venen - Aktivierung des venösen Pools - Erhöhung der Transportkapazität des Lymphgefäßsystems (Lymphzeitvolumen) - Einsprossung von Gefäßen bei Gewebsneubildung, Wundheilung - Abbau von Narbengewebe - Normalisierung des Verhältnisses von Filtration und Resorbtion Physikalische Eigenschaften des Kompressionsmaterials - Spannung - Dehnbarkeit - Langzug/ Kurzzug - Stärke/ Rückstellkraft - Elastizität - Normen Kompressionsdruck/-gefälle - Laplace- Gesetz - Druckpermanenter/ temporärer Druck

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Kompressionssysteme - Elastische Verbände - Langzug - Unelastische Verbände - Zinkgel - Kurzzug - Ideal Binde - Mehrlagenverbände - Mehrlagensysteme - Apparative Kompression - Intermittierende Pneumatische Kompression (IPK) Eigenschaften von Kompressionsmitteln - Materialzusammensetzung - Oberflächenstruktur - Adhäsive und nonadhäsive Kompressionsmittel - Aktive Polster - Dermatologische Eigenschaften - Konstrukion von Kompressionsbinden Kompressionsstrümpfe - Kompressionsklassen - Rund-/ Flachstrick - Passform

Obere-/ untere Extremität Konfektion Maßanfertigung Profilstrümpfe

- Befestigungssysteme

integrierte Befestigungssysteme separate Befestigungssysteme

Pflege von Kompressionsstrümpfen und –bandagen Dermatoprotektive und kurative Maßnahmen - Pathophysiologische Ursachen für Hautveränderungen bei Schwellungen und Ödemen - Gefährdung der Schutzfunktion der Haut durch Kompressions- Verbände - Produkte und Anwendungen Praktische Übungen

- Mehrlagenkompressionsverband für Arm und Bein

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Ziele Der Teilnehmer kennt die Indikation zur Kompressionstherapie. Er kennt die relativen und strengen Kontraindikationen und kann diese detailliert begründen. Der Teilnehmer kennt die Effekte der Kompressionstherapie und kann die physiologischen Zusammenhänge, entsprechend der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse erklären. Der Teilnehmer kennt die physikalischen Eigenschaften nach denen Kompressionsmaterial beurteilt wird. Er kennt die physikalischen Grundlagen zur Methodik des Anlegens von Kompressionsbandagen. Grundlage sind die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der Teilnehmer kennt die unterschiedlichen Materialien und Wechselwirkungen der Kompressionsmittel. Der Teilnehmer ist über die Mittel und Methoden bei der Versorgung der Betroffenen mit Kompressionsstrümpfen informiert. Er kennt die Indikationen für Rund- bzw. Flachstrickstrümpfe. Der Teilnehmer kennt die Pflegehinweise im Umgang mit Kompressionsmitteln und kann sie benennen. Der Teilnehmer weiß um die Notwendigkeit einer gezielten Hautpflege unter dem Kompressionsmittel. Der Teilnehmer kann auf der Grundlage des vorher erworbenen Wissens, Mehrlagenkompressionsverbände an Armen und Unterschenkel anlegen.

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Einleitung Verbrennungen stellen für den Patienten eine besonders schwere Schädigung dar. Die traumatischen Ereignisse, die einer Verbrennungswunde zugrunde liegen, hinterlassen nicht nur physische, sondern oft auch psychische Traumen bei den Betroffenen. Abhängig von Ursache, Ausmaß und Tiefe der Verbrennung ergeben sich verschiedene Behandlungsstrategien. Die Teilnehmer des Aufbaukurses sollen die Grundlagen zur Beurteilung und Versorgung von Brandwunden vermittelt bekommen, sowie über die Maßnahmen im Verbrennungszentrum informiert werden und die Maßnahmen zur Nachbehandlung/ Nachsorge kennen. Thema/ Inhalte Definition Ursachen - Verbrennung - Verbrühung - Hochvolttrauma - Säure- und Laugenverätzungen Verbrennungstiefe Neunerregel Verbrennungsausmaß Verbrennungslokalisation Erstversorgung am Unfallort Überleitung in ein spezialisiertes Behandlungszentrum Erstversorgung im Verbrennungszentrum - Flüssigkeitshaushalt - Erstversorgung der Brandwunde Verbrennungskrankheit - Kreislauf- und Organfunktionen - Thermoregulation - Ernährungszustand und Ernährungstherapie

Block II Mittwoch Basics: Verbrennung

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Gefahr der Infektionserkrankung Schmerz Salben- Cremeverbände Feuchte Wundversorgung Operative Wundversorgung - Escharotomie - Nekrosektomie - Wundverschluss (chirurgisch, konservativ) - Temporärer Hautersatz Narbenbehandlung - Kompression, Kompressionsbekleidung - Silikon - Chirurgisch Bewegungstherapie - Ziele - Möglichkeiten Rehabilitation Ziele Der Teilnehmer kennt die Grundlagen zur Beurteilung und Einteilung von Brandwunden. Er kann die Verbrennungstiefen und deren Merkmale benennen und weiß um die Bedeutung der Verbrennungslokalisation für die Wundheilung. Der Teilnehmer kennt die Erstversorgungsmaßnahmen von Brandverletzten am Unfallort. Der Teilnehmer hat einen Überblick über die Versorgung im Brandverletztenzentrum. Der Teilnehmer kennt typische Methoden, die bei der Versorgung von Brandwunden zum Einsatz kommen, und deren Anwendungsspektren. Der Teilnehmer kennt die Bedeutung und Möglichkeiten der Nachbehandlung von Brandverletzten.

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Einleitung Die plastische Chirurgie umfasst:

die Vorbeugung, Erkennung, operative und konservative Wiederherstellung und Verbesserung angeborener oder durch Krankheit, Degeneration, Tumor, Unfall oder Alter verursachter sichtbar gestörter Körperfunktionen und der Körperform

Rekonstruktionsmaßnahmen bei angeborenen Fehlbildungen die Differenzialtherapie bei postoperativen Komplikationen, Großwunden und

Wundheilungsstörungen therapeutische Verfahren bei akuten Verletzungen der Haut und Weichteile einschließlich

Rekonstruktion die ästhetisch- plastische Chirurgie in allen Körperregionen einschließlich kosmetischen

Operationen die Behandlung Brandverletzter in der akut- und sekundären Rekonstruktionsphase funktions- und strukturwiederherstellende Eingriffe bei akuten Verletzungen und

chronischen Wunden und Infektionen der Haut, der Weichteile und des muskulo- skelettalen Apparates sowie deren Folgeschäden auch in interdisziplinärer Kooperation

die Erkennung und Behandlung von Verletzungen, Erkrankungen und Funktionsstörungen der Hand

die Replantationen und Revaskularisationen abgetrennter Körperteile die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des peripheren Nervensystems

Thema/ Inhalte Sekundäre Wundheilung - Spontan - Unterstützt: Lokale und symetrische adjuvante Therapie Primärer oder sekundärer direkter Wundverschluss - Einzeitig( direkte Naht oder Wundrandmobilisation) - Mehrzeitig( serieller Wundschluss) Hauttransplantation - Spalthaut/ Meshgraft/ MEEK- Graft - Vollhaut - Kultivierte Keratinozyten( Spray oder Sheet) - Ggf. allogener oder heterologer Dermisersatz

Block II Donnerstag Basics: Operative Techniken

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Lappenplastiken Zusammensetzung: - Aus einem Gewebe: Haut, Fascie, Muskel - Als Mehrkomponentenlappenplastik: fasziokutan, myofasziokutan, etc. Durchblutungsmuster: - Random pattern( Längen- Breiten- Verhältnis)- - Axial pattern( Sonderform: Insellappenplastik) Defektangrenzende lokale Lappenplastiken - Transplantationslappenplastik - Transpositionslappenplastik - Rotationslappenplastik - Dehnungslappenplastik (einschließlich Hautdistraktion und Hautexpansion) Nichtdefektangrenzende Nahlappenplastiken (gestielte Lappenplastiken aus der weiteren Umgebung) - Möglichkeit der Konditionierung durch Vorumschneidung Fernlappenplastiken - Direkte temporär hautgestielte Fernlappenplastiken aus entfernten Körperregionen - Vorumschnittene Lappenplastiken - Wanderlappen Freie mikrovaskuläre Lappenplastiken - Direkte mikrochirurgische Lappenplastiken (Sonderform: Perforatorlappen) - Präformierte mikrochirurgische Lappenplastiken: Lappenvorbereitung in situ (Vorumschneidung oder Expansion) - Implantation eines arteriovenösen Gefäßstiels zur Ermöglichung des Lappenanschlusses (loop) Amputation - Filetlappen - Composite Grafts - gestielte oder freie mikrovaskuläre Lappenplastiken aus Amputatteilen Epithetische und prothetische Versorgung - Epithesen an Hilfsmitteln(z.B. Brille) - Klebeepithesen - Magnetische Epithesen mit Implantaten zur Befestigung - Schmuckprothesen - Mechanische Prothesen - Myoelektrische Prothesen Narbenbehandlung Physiotherapie

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Ergotherapie Psychiologische Betreuung( z.B. bei Entstellung) Ziele Der Teilnehmer kennt die Grundlagen der Wundphysiologie/- heilung und der stadiengerechten konservativen Therapie. Der Teilnehmer kennt die Möglichkeiten der plastisch-chirurgischen Defektdeckung im Konzept der rekonstruktiven Leiter von der simplen bis zur komplexen Rekonstruktion und die rationale patientenbezogene Indikationsstellung zur Operation. Des Weiteren kennt er die Ziele der Wiederherstellung der Form und Funktion unter adäquatem Risiko bei möglichst geringer Hebedefektmorbidität. Der Teilnehmer kennt die Möglichkeiten der epithetischen und prothetischen Versorgung zur Wiederherstellung von Form und Funktion sowie deren Wert zur sozialen Integration. Der Teilnehmer kennt die Bedeutung und Möglichkeiten der Nachbehandlung und Rehabilitation.

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Sozialwissenschaftliche und psychologische Grundlagen Die Bedeutung der Wunde für den Menschen Einleitung Häufig korreliert das Vorhandensein einer „Wunde“ mit einer veränderten Wahrnehmung des Körperbildes. Der „sekundäre Krankheitsgewinn“ erhält bei den Betroffenen zunehmend Bedeutung, bis irgendwann die „Wunde“ den Mittelpunkt des Lebens bestimmt und der gesamte Alltag auf die „Versorgung der Wunde“ ausgerichtet wird. Nicht selten wird dieses „Wundzentrierte Leben“ von sozialer Isolation begleitet. Vor diesem Hintergrund gilt es, den Focus auf den Menschen und nicht auf seine Wunde zu richten und zu verstehen, welches Menschenbild die Grundlage des Handelns am Patienten bildet. Thema / Inhalte Welche Art von Menschenbildern gibt es ? Nach welchem Menschenbild kann eine gute Versorgung von Menschen mit Wunden stattfinden? Was ist Lebensqualität?

- Hier soll selbst erarbeitet werden, was die Teilnehmer sich unter Lebensqualität vorstellen, bevor allgemeine Definitionen erörtert werden.

Darstellung von verschiedenen Instrumenten zur Erörterung und Messung der Lebensqualität Übungen zur Erhebung von Lebensqualität in Kleingruppen und anhand von Fallbeispielen Auswertung der Gruppenarbeiten - Dabei sollen die Gruppen anhand der Auswertung lernen, wo die Einschränkungen und

Probleme bei der Lebensqualität dieses individuellen Patienten liegen, und wie dies in die Planung der Gesamttherapie mit aufgenommen werden kann

Überprüfung der durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität

Block II Freitag Basics: Sozialwissenschaftliche und psychologische Grundlagen „Die Bedeutung der Wunde für den Menschen“ Grundlagen der Schmerztherapie Ernährung

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Ziele Der Teilnehmer kennt verschiedene Menschenbilder und lernt in Gruppenarbeiten modellhaft eines oder Teile einzelner Menschenbilder für die Behandlung von Menschen mit Wunden zu modifizieren. Der Teilnehmer erarbeitet sich in der Gruppe die Merkmale, woran er selbst die Lebensqualität messen würde, d. h. was kann Lebensqualität und kann diese sicher anwenden. Der Teilnehmer kann geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität überprüfen und bei Bedarf auch verändern.

Grundlagen der Schmerztherapie Einteilung Eines der Hauptziele ist die Steigerung der Lebensqualität der Patienten bei schnellst möglich wiederhergestelltem Wundverschluss. Es ist bekannt, dass Schmerzen die Lebensqualität beeinflussen und sich ungünstig auf die Wundheilung auswirken können. Weiterhin ist bekannt, dass der Wundschmerz mehrdimensional sein kann. Das psychosoziale Umfeld beeinflusst das Schmerzempfinden. Daher ist es wichtig, die Schmerzen des Patienten zu erfassen, das Schmerzempfinden des Patienten nachzuvollziehen und die Vorteile der unterschiedlichen Schmerzbehandlungsmethoden zu kennen und zu nutzen. Das frühzeitige Handeln, um Schmerzen zu lindern und Schmerz verursachende Faktoren zu vermeiden, ist von entscheidender Bedeutung. Themen / Inhalte Schmerzgedächtnis Schmerzgedächtnis und Alter Schmerzdimensionen

- Sensorische Dimension Primäre Hyperalgesie Sekundäre Hyperalgesie Wind up Allodynie

- Affektive Dimension - Kognitive Dimension - Soziokulturelle Dimension

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Schmerzeinschätzung Schmerztherapieverfahren

- Medikamentöse Therapie - Interventionelle Verfahren (Nervenblockaden, Neurostimulation) - TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation) - Akupunktur - Psychologische Verfahren - Physiotherapie - Bewegungsbad - Manuelle Therapie - Physikalische Therapie - Patientenedukation

Entspannung Muskelrelaxation Autogenes Training Hypnose

Medikamentöse Therapie

- zentral wirkende Medikamente - peripher wirkende Medikamente - lokal wirkende Medikamente

Analgetikaklasssen

- topische Analgetika - Paracetamol - Novaminsulfat - NSAR - Opiate

Systemische Koanalgetika

- Antidepressiva - Antikonvulsiva - Biphosphonate - Zentrale Muskelrelaxantien - Kortikosteroide - Kalzitonin - Clonidin - S-Ketamin - N-Butylscopolamin - Benzodiazepine

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Lokalanästhetika Begleitmedikamente

- Antiemetika - Laxantien

Unterstützende Therapien

- Einsatz von Hilfsmitteln - Verbandsmittelauswahl (Ausschaltung des Schmerzauslösers)

Ziele Der Teilnehmer kann auf Grund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse den Behandlungsbedarf von Menschen mit Schmerzen feststellen. Der Teilnehmer hat umfassende Kenntnisse in der Schmerzmessung und ihrer Dokumentation. Er kann Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Schmerz einschätzen und vorbeugen. Der Teilnehmer hat umfassende Kenntnisse zu pharmakologischen Grundlagen, Wirkungseintritt, Nebenwirkungen, Begleitsymptomen und Komplikationen der eingesetzten Analgetika. Er kann diese indikationsgerecht einsetzen und deren Einsatznotwendigkeit kommunizieren. Ernährung Einleitung Eine bedarfsgerechte Ernährung ist für die Wundheilung essentiell. Kenntnisse für eine zielgerichtete Substitution von Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen sind zur Förderung der Wundheilung notwendig. Thema / Inhalte Erhebung des Ernährungszustandes

- anthropometrische Größen (BMI) - klinisch-chemische Parameter - Ernährungsanamnese - Erhebungsinstrumente

Bedarfsmitteilung, -empfehlungen

- Energiebedarf (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) - Proteinbedarf - Vitamine, Spurenelemente - Flüssigkeitsbedarf - Bedarfsmitteilung (Allgemeine Methoden: Harris-Benedict-Gleichung) - Methoden zur individuellen Bestimmung des Enegiebedarfs (indirekte Calometrie)

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Malnutrition

- Definition - Patientenkollektive

Wundheilungsstörung durch Mangelernährung

- Definition - Erklärung der Zusammenhänge

Ziele Der Teilnehmer kann den Nährstoffersatz- bzw.-ergänzungsbedarf bei Menschen mit Wundheilungsstörungen ermitteln und kennt die Definition und Epidemiologie von Mangel- und Fehlernährung, sowie deren Auswirkung auf die Wundheilung.