Wahrsagen im LARP 1 - chamberlords.org€¢ Chiromantie - durch Deuten der menschlichen Handlinien ....

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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele Wahrsagen im LARP © Sarah Schlifke 2006 1 Wahrsagen im LARP Ein Handout zum Workshop: Tarotkarten und Handlesen im Rahmen des Anfängercons „Aufbruch ins Abenteuer“ Veranstaltet von Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele

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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele Wahrsagen im LARP

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Wahrsagen im LARP

Ein Handout zum Workshop:

Tarotkarten und Handlesen

im Rahmen des Anfängercons „Aufbruch ins Abenteuer“ Veranstaltet von Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele

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Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines........................................................................................................................ 4

1.1 Vorwort: ..................................................................................................................... 4 1.2 Allgemeines zum Wahrsagen im Live-Rollenspiel:................................................... 4

1.2.1 Methoden zur Weissagung ................................................................................. 4 1.2.2 Darstellung von Weissagungen .......................................................................... 6

2 Das Tarot ............................................................................................................................ 6 2.1 Ein bisschen Geschichte............................................................................................. 6 2.2 Die verschiedenen Tarot-Decks ................................................................................. 7

2.2.1 Marseille-Deck ................................................................................................... 7 2.2.2 Rider-Waite-Deck .............................................................................................. 7 2.2.3 Crowley- / Thoth- Deck ..................................................................................... 8 2.2.4 Andere Decks ..................................................................................................... 8

2.3 Aufbau des Tarot-Decks............................................................................................. 9 2.3.1 Die grossen Arkana ............................................................................................ 9 2.3.2 „Die Reise des Helden“.................................................................................... 14 2.3.3 Die kleinen Arkana........................................................................................... 15

2.4 Legesysteme ............................................................................................................. 23 2.4.1 Legen mit drei Karten ...................................................................................... 23 2.4.2 Das keltische Kreuz.......................................................................................... 24 2.4.3 Der Zauberspruch der Zigeuner ....................................................................... 24

3 Handlesen ......................................................................................................................... 25 3.1 Allgemeines.............................................................................................................. 25 3.2 Die Hand .................................................................................................................. 25 3.3 Handtypen ................................................................................................................ 26

3.3.1 spatelförmige Hand: ......................................................................................... 26 3.3.2 quadratische Hand: ........................................................................................... 26 3.3.3 sensitive Hand: ................................................................................................. 26 3.3.4 konische Hand: ................................................................................................. 26 3.3.5 Mischungen: ..................................................................................................... 26

3.4 Handgröße ................................................................................................................ 26 3.5 Hauptlinien ............................................................................................................... 27

3.5.1 Die Lebenslinie ................................................................................................ 27 3.5.2 Die Herzlinie ........................................................................................................ 27 3.5.3 Die Kopflinie.................................................................................................... 28

3.6 Die Finger................................................................................................................. 28 3.6.1 Fingerlänge....................................................................................................... 28 3.6.2 Fingerdicke....................................................................................................... 29 3.6.3 Flexibilität der Finger....................................................................................... 29 3.6.4 Fingerformen:................................................................................................... 29 3.6.5 Krümmung und Biegsamkeit der Finger .......................................................... 30 3.6.6 Fingeransatz ..................................................................................................... 30 3.6.7 Die Fingerglieder.............................................................................................. 30 3.6.8 Der Daumen ..................................................................................................... 31

3.7 Die Berge.................................................................................................................. 32 3.7.1 Der Jupiterberg:................................................................................................ 32 3.7.2 Der Saturnberg: ................................................................................................ 32 3.7.3 Der Apolloberg:................................................................................................ 32

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3.7.4 Der Merkurberg:............................................................................................... 32 3.7.5 Die Marsberge: ................................................................................................. 32 3.7.6 Der Venusberg: ................................................................................................ 33 3.7.7 Der Mondberg: ................................................................................................. 33

4 Quellen: ..................................................................................................................... 34 © Sarah Schlifke 2006 Version 0.9, Stand 19.Mai 2006 Version 1.0, kommt noch in 2006, geplant: Bilder der Tarotkarten, kleinere Schönheitskorrekturen

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Allgemeines

1.1 Vorwort: Ihr habt euch nun einen neuen Charakter gebastelt, der hellseherische Fähigkeiten haben soll oder Dinge kann wie Tarotkarten legen oder Handlesen. Ich möchte hier kein allumfassendes Werk abliefern, sondern ein paar Grundlagen legen, um im Workshop erste Erfolge zu erzielen, und ein paar lustige Vorhersagen zu machen. Wer sich genauere Infos holen möchte, sei auf die genannten Quellen und unsere Literaturtipps verwiesen. Auch das Internet bietet unerschöpfliche Jagdgründe, was Informationen zu Tarot und Handlesen anbelangt. Und das wichtigste: Man sollte das alles nicht zu ernst nehmen und mit einem Augenzwinkern sehen ;-) .

1.2 Allgemeines zum Wahrsagen im Live-Rollenspiel: Eines vorweg: Es gibt manche Personen, die das Ganze wirklich ernst nehmen oder aus bestimmten Gründen ablehnen. Aufgrund einiger schlechter Erfahrungen wäre es daher zu empfehlen, vor einer Weissagung dem anderen outtime ins Ohr zu flüstern, dass die Legung oder Vorhersage nicht ernst gemeint ist, und wenn, dann nur auf seinen Intime-Charakter bezogen ist und nichts mit der Realität zu tun hat. Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist auch immer von Vorteil, sollte zum Beispiel eine schlimme Karte nach der anderen kommen, gewinnt man dem Ganzen vielleicht auch eine gute Seite ab und zeigt auf, dass das nie festgelegt ist, was die Karten oder die Hände des Menschen vorhersagen, und dass man sein Schicksal immer noch selbst in der Hand hat. Die Vorhersagungen liefern nur Tendenzen. Wenn nun einer partout keine Weissagung möchte, aus welchen Gründen auch immer, lasst ihn einfach in Ruhe, nicht dass das noch outtime irgendwelche Folgen hat.

1.2.1 Methoden zur Weissagung Eigentlich könnte jeder Charakter wahrsagen. Allerdings sind es bestimmte Archetypen, die diese Eigenschaft mit Vorliebe haben. Dazu gehören unter anderem Zigeunerinnen, alte Kräuterweiblein, Magier und ähnliche Gestalten. Auf welche Art und Weise euer Charakter nun den anderen ihre Zukunft prophezeien kann, könnt ihr euch in dieser lustigen Liste aussuchen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Einige Dinge kann man sicher schön anwenden, andere wiederum total vergessen, und andere wiederum lassen sich gut auf bestimmte Charaktere festlegen, so wird zum Beispiel ein Schamane eher Knöchelchen von Tieren werfen oder aus der Asche lesen, während ein Schriftgelehrter vielleicht eher daran Gefallen findet, aus Zahlenkombinationen oder dem Stand der Sterne zu lesen.

• Aeromantie - durch atmosphärische Phänomene wie Luft, Himmel

• Arithmomantie - Zahlenorakel • Augurium - Deutung des Flugverhaltens von

Vögeln • Axinomantie - durch einen Stein, der auf einer

glühenden Axt balanciert • Belomantie - Wahrsagung mithilfe von Pfeilen • Bibliomantie - Interpretation von meist

zufällig gewählten Bibelstellen

• Botanomantie - durch Verbrennen von Wildrosen- oder Eisenkrautzweigen

• Ceromantie - durch Wachsgebilde, die entstehen, wenn man geschmolzenes Wachs in kaltes Wasser gießt

• Chalcomantie - durch die Interpretation der Töne, die beim Anschlagen von Kupfer- oder Messingbecken entstehen

• Chiromantie - durch Deuten der menschlichen Handlinien

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• Chresmomantie - durch das Stammeln einer Person in Ekstase

• Chromniomantie - durch Beobachten des Wachstums besonders vorbereiteter Zwiebeln

• Daphnomantie - durch ins Feuer geworfene Lorbeerzweige und die Geräusche, die sie beim Verbrennen erzeugen

• Felidomantie - durch das Verhalten von Katzen

• Floromantie - durch die Beobachtung von Pflanzen

• Gelomantie - Interpretation hysterischen Lachens

• Geomantie - durch Deuten von Sandformen, - malereien

• Gyromantie - Interpretation von Schwindelanfällen

• Halomantie - durch das Streuen von Salz in ein Feuer

• Haruspices - "Eingeweideschau", Orakel durch die Eingeweide von Tieren

• Hieroskopie - Weissagung durch geweihte Gegenstände, insbesondere der Eingeweide von Opfertieren

• Hippomantie - durch die Gangart von Schimmeln bei Prozessionen

• Hydromantie - Lesen von Wasserströmungen • Ichthyomantie - durch Deutung von

Fischeingeweiden oder Beobachtung lebender und toter Fische

• I Ging - durch Werfen und Deuten von Schafgarbenstängeln

• Kartomantie - Weissagung aus Spielkarten oder bestimmten Kartendecks wie den Tarotkarten.

• Katoptromantie - durch im Wasser/ im Spiegel entstehende Bilder

• Kephalomantie - durch Kochen eines Ziegen- oder Eselskopfes

• Kristallomantie - durch Spiegelung von Kristallen

• Lampadomantie - Lesen aus Flammen, besonders Kerzenflammen

• Lekanomantie - Weissagung durch den Klang von Schalen

• Lithomantie - durch die Reflexion von Kerzenlicht auf Edelsteinen

• Lychnomantie - durch Beobachtung von drei brennenden Kerzen, die im Dreieck aufgestellt sind

• Macharomantie - durch Schwerter, Dolche und Messer

• Metopomantie - durch Deutung der Stirnfalten eines Menschen

• Myomantie - durch Verhalten, Geräusche oder plötzliches Auftauchen von Mäusen und Ratten

• Nephelomantie - durch Wolkenformationen und Wolkenbahnen

• Numerologie - durch Deuten von Zahlen • Omphalomantie - durch Betrachtung des

eigenen Nabels • Oneiromantie - durch Deutung von Träumen

und nächtlichen Visionen • Onychomantie - durch den Widerschein von

Sonnenlicht auf den Fingernägeln • Ophiomantie - durch Beobachtung von

Schlangen • Ornithomantie - durch Deuten des Vogelfluges • Ovomantie - Eierschau • Pegomantie - Lesen in Brunnen und Quellen • Phyllorhodomantie - durch die Geräusche von

Rosenblättern, die man gegen die Hand schlägt

• Plumbomantie - Lesen in gegossenem Blei, besser bekannt als Bleigießen

• Podomantie - durch Beobachtung der Fußsohlen

• Pyromantie - Lesen und Deuten aus dem Feuer • Sciomantie - Das Befragen von Geistern oder

auch Schatten • Sclenomantie - durch Phasen und

Erscheinungsformen des Mondes • Sideromantie - Deuten von den Überresten von

Stroh, das auf heißes Eisen geworfen wurde • Skapulomantie - durch die Kerben am

Schulterknochen eines Tieres • Sortileg - Orakel durch zufällig, oft blind,

gemalter Punkte • Splanchomantie - durch Betrachten der

Eingeweide von Opfern • Stichomantie - Weissagung aus zufällig

gewählten Texten, meistens aus der Bibel, vgl Bibliomantie

• Sykomantie - durch Trocknen von Feigenblättern

• Tephromantie - Betrachtung von Asche • Tyromantie - Deutung aus geschmolzenem und

wieder geronnenem Käse • Uromantie - durch die Untersuchung von Urin • Zoomantie - durch (angebliche) Sichtung von

Fabeltieren, z.B. Seeungeheuern

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1.2.2 Darstellung von Weissagungen Vor allem im DKWDDK (Du kannst was du darstellen kannst) ist es wichtig, das ganze schön darzustellen. Dabei sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ob du dem Ganzen nur durch dich selbst eine geheimnisvolle Aura gibst, z.b. durch viel Kajal um die Augen, eine rauchige Stimme, Tücher, Armreifen, oder auch durch eine entsprechende Zelebration der Wahrsagung mit Entzünden von Kerzen und Räucherstäbchen, vielleicht einem kleinen Tanz, einer Meditation, oder man hält dem Gegenüber die Hände fest, schließt die Augen, summt und wiegt sich dabei vor und zurück, um sein Karma einzufangen... Auch wenn man mit Weissagungsmitteln arbeitet wie Tarotkarten, oder aus den Händen des Gegenüber liest, sollte man sich vorher sammeln und konzentrieren, um die Spannung zu erhöhen. Kleine Dinge wie den anderen die Karten abheben zu lassen oder ihn zu bitten, seine Hände auf die Karten zu legen, um seine „Energien“ auf die Karten übergehen zu lassen, sind beeindruckender, als nur die

2 Das Tarot

2.1 Ein bisschen Geschichte Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkana entspricht.

Der Name Tarot (auch Taraux oder Tarocchi) erscheint im Jahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch in Italien, weit vor diesem Zeitpunkt waren jedoch schon sehr viele Tarotkarten und Tarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter oder durch Dokumente belegt - nur die Bezeichnung "Tarot" fehlte eben noch. Das Tarot (auch oft als Tarock oder Tarocchi bezeichnet) als Kartenspiel wurde im 18. Jahrhundert ein international verbreitetes Erfolgsprodukt, das Interesse daran ließ allerdins im 19. Jahrhundert wieder nach. Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Tarot im Zusammenhang mit Esoterik finden sich 1781, als Antoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicher und Freimaurer, das Buch Le

Monde Primitif veröffentlichte. Gébelin wies als erster auf die Symbole des Marseiller Tarots hin, die er als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot deutete. Die Theorie ist heute noch weit verbreitet, Beweise in der Ägyptologie ließen sich jedoch nicht finden. Einflussreicher war die "Entdeckung" des Tarots durch okkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den westlichen Nationen entstanden. Vor allem Eliphas Lévi in seinem 1854 veröffentlichten Werk Dogme et Rituel de

la Haute Magie sowie der von ihm stark beeinflusste Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte; im Folgenden Golden Dawn) haben maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem beigetragen. Insbesondere im

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Golden Dawn wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der (Selbst-)Erkenntnis gelegt. Eine rein divinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab. Sowohl Arthur Edward Waite, der „Erfinder“ des Rider-Waite-Decks, als auch Aleister Crowley (der als Schwarzmagier bekannt wurde, waren Mitglieder des Golden Dawn.

2.2 Die verschiedenen Tarot-Decks Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige Ausgabe der Tarotkarten. Es gibt mehrere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere Decks, oder solche, die sich erheblich von den bekanntesten Decks unterscheiden, werden häufig zusammen mit einem Buch angeboten, das meist nähere Erläuterungen zu diesem speziellen Deck enthält. Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen mit dem eigentlichen Tarot-System nichts zu tun haben, so z.B. Lenormandkarten, Kipperkarten oder Wahrsagekarten anderer Systeme. Ein Tarot-Deck besteht zumeist aus 78 Karten, einige wenige Decks weichen von dieser Zahl ab. Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.

2.2.1 Marseille-Deck Dem heutigen Marseiller Tarot sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und kommt aus der Kartenmanufaktur von Nicolas Conver aus Marseille. Die Bilder gehen auf alte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch wirken sie sehr "alt" und oft grobschlächtig. Trotzdem wäre weiterhin anzunehmen, dass diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde erinnert, die von tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten der kleinen Arkana enthalten lediglich die entsprechende Anzahl der Symbole, also die Zehn der Schwerter beispielsweise die Abbildung von zehn Schwertern.

2.2.2 Rider-Waite-Deck Dieses Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen von Arthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen Künsterlin Pamela Colman Smith. Waite war Mitglied des oben bereits erwähnten Order of the Golden Dawn. Das Rider des Namens leitet sich von Rider & Company, dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist wesentlich feiner gezeichnet als das Marseille-Deck, benutzt aber ebenfalls nur wenige Farben ohne jegliche Schattierung und wirkt dadurch auf viele Menschen etwas comichaft. Das Rider-Waite-Tarot zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es das erste Deck ist, welches auf den Zahlenkarten der kleinen Arkana nicht, wie bis dahin üblich, nur die entsprechende Anzahl der Symbole enthielt, sondern, wie auch die großen Arkana, ein szenisches Bild. Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Dies geht allerdings eher auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurück. Waite selbst macht in seinem Buch zu diesem Deck, Der Bilderschlüssel zum Tarot, nur sehr kurze, divinatorische Angaben zu den kleinen Arkana, die teilweise dem Bildinhalt sogar zu widersprechen scheinen. Die Zehn der Schwerter beispielsweise ist durch das Bild einer am Boden liegenden Person dargestellt, in deren Rücken zehn Schwerter stecken.

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Das Rider-Waite-Deck enthält zwar viele Details und Symbole, auch empfinden die meisten Menschen die dargestellten Szenen als interessant; aber das Deck wirkt auf viele Menschen ästhetisch dennoch nicht unbedingt ansprechend. Wohl auch aus diesem Grunde gibt es von keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite Klone beschränken sich dabei auf die erneute Wiedergabe des Motivs des Originals, aber mit anderen zeichnerischen Mitteln. Eine Übersicht der bekannteste Rider-Waite-Klone findet sich auf Learntarot.com. Auf dem Rider-Waite basierende Decks übernehmen mehr oder weniger die Inhalte der dargestellten Szenen, stellen diese aber auf eine neue Art und Weise dar. Die meisten Decks, welche die Zahlenkarten der kleinen Arkana mit szenischen Bildern versehen, basieren auf dem Rider-Waite Deck. Bekannte Decks, die auf das Rider-Waite-Tarot zurückgehen, sind beispielsweise das Cosmic Tarot und das New Palladini Tarot, aber auch das Gummibärchen-Tarot, in welchem die dargestellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind. Dieses Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel Literatur.

2.2.3 Crowley- / Thoth- Deck Dieses Tarot wurde in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen und erschien 1944 als Abbildungen in Aleister Crowleys Das Buch Thoth. Als Satz von Karten erschien das Crowley-Tarot erst 1969. Während Crowley derjenige war, der die den einzelnen Bildern zugrundeliegende, sehr detaillierte Beschreibung und Systematik schuf, war es Lady Frieda Harris, welche die eigentlichen Bilder malte. Die kleinen Arkana sind zwar nicht mit szenischen Bildern illustriert, die Darstellung der entsprechenden Symbole und die gesamte Gestaltung der Karte vermitteln aber dennoch einen Eindruck des Themas der Karte. Obwohl Crowley durch seinen von ihm selbst sorgsam gepflegten Ruf als Schwarzmagier mit Sicherheit viel zu dem gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug von Magiern und/oder Satanisten, beigetragen hat, ist dieses Deck sehr populär und hat sehr viele andere Decks inspiriert. Diese Popularität beruht sowohl auf der von vielen Menschen als ästhetisch ansprechend empfundenen Darstellung als auch auf dem Reichtum an enthaltenen Symbolen.

2.2.4 Andere Decks Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen, spirituellen oder philosophischen Systeme sowie durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten Tarot-Traditionen abweichen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiteren freie Decks genannt. Es gibt z.B. Decks, die sich auf bestimmte Kulturen beziehen (ägyptische, chinesische, afrikanisch etc.), feministische Decks, deren Karten rund sind, Decks, die sich auf die Werke von berühmten Künstlern beziehen (Shakespeare-Tarot, ein William-Blake-Tarot, ein Dürer-Tarot usw.). Dann gibt es noch Decks, die von Malern selbst entworfen wurden, z B. das Dalí-Deck, der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle, das Tarotdeck Hans Ruedi Gigers (Großen Arkana) etc. Es gibt sogar ein Herr der Ringe-Tarot, welches wegen der völlig willkürlich erscheinenden Zuweisung von Figuren und Szenen zu den Karten als eines der schlechtesten Decks überhaupt gilt; ganz abgesehen von der Tatsache, dass Tolkien als sehr traditioneller Katholik das Tarot wahrscheinlich abgelehnt hat. Es gibt wahrscheinlich noch tausende andere Decks. Wir wollen uns aber hier mit dem Rider-Waite Deck beschäftigen.

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2.3 Aufbau des Tarot-Decks Das moderne Tarot enthält 78 Karten. Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und kleine Arkana, gelegentlich auch das große und kleine Arkanum genannt (von lat. arcanum Geheimnis). 22 Karten bilden das "Große Arcana" und enthalten die von 0 bis 21 durchnummerierten "Trümpfe". Die 56 Karten des "Kleinen Arcana" teilen sich in je 14 Karten a 4 "Farben" : die Münzen, die Schwerter, die Kelche und die Stäbe. Die Farben wiederum bestehen aus 10 nummerierten Karten und 4 "Hofkarten" ( König, Königin, Ritter und Bube)

2.3.1 Die grossen Arkana Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, welche zur Zeit der Entstehung der Tarotkarten im 15. Jahrhundert geläufige Sinnbilder zeigen. Sie sind auch die bekanntesten der Tarot-Karten. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der Null gekennzeichnet. Ausserdem steht der Titel der Karte beim Rider-Waite-Deck auf der Karte. Dies macht es dann einfach, sie von den kleinen Arkana zu unterscheiden. Natürlich gibt es außer diese Liste noch viele weitere Deutungsmöglichkeiten, dies dies ist ein Ansatz, um die Karten des Rider-Waite-Decks zu deuten und soll nur eine kurze Zusammenfassung sein, um erste Deutungen möglich zu machen. Für detailliertere Deutungsansätze und Bedeutungen sei wiederum auf die empfohlene Literatur verwiesen. Die negativen Deutungen kommen zur Anwendung, wenn die Karte verkehrt herum aufgedeckt wird, allerdings kann man umgekehrte Karten nach eigenem Ermessen deuten, sei es nun mit der genau gegensätzlichen Bedeutung, der hier angegeben negativen Deutung, oder mit der ursprünglichen Deutung, über der ein Schatten oder Hindernis liegt.

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2.3.2 Deutungen der großen Arkana

/ q $?L .;LL Botschaft: Wer kein festes Ziel hat, kann sich nicht verlaufen. Deutung: + Die intuitiv richtige Wahl, neuer Impuls, kreatives Potenzial; ein neuer Zyklus, der unerfahren betreten wird. Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust, Unbefangenheit

- Torheit, Fehlschläge. Seine Identität mit der eines anderen verwechseln. Chaos, Zügellosigkeit, Unreife, Faulheit, Entwicklungsangst.

) q $?L -;AC?L Botschaft: Tu, was du tust! Deutung: + Selbstverwirklichung, Meisterschaft, Macht , Weisheit, Beherrschung, Konzentration, Meisterung und gute Handhabung aller Energien, Verbindung zwischen Ideenwelt und Realität, Ausgewogenheit, Klarheit, Ideen und schöpferische Kraft

- Destruktiver Machtmissbrauch, Lähmung, Entschlusslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Scharlatanerie, Betrug, Schwarze Magie

)) q $C? (IB?JLC?MN?LCH Botschaft: Die verborgene weibliche Kraft, die sich der Erkenntnis entzieht. Deutung: + Intuition, Glück, Phantasie, Weisheit, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit,

- Egoismus, Oberflächlichkeit, Realitätsflucht, Launenhaftigkeit, Unentschlossenheit

))) q $C? (?LLM=B?LCH Botschaft: Jede Geburt bedeutet Schmerz und Blut für das neue Leben. Die Kraft der Liebe vereint die Gegensätze und lasst Neues entstehen. Deutung: + Ehrgeiz, Schwangerschaft, Fruchtbarkeit, Kreativität, Sehnsucht, innere Kraft und Stärke, Durchsetzungskraft

- Schwache Gesundheit, Unergiebigkeit, Uneinsichtigkeit; die furchtbare, fressende Mutter, Schwiegermutter, Hexe

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)6 q $?L (?LLM=B?L Botschaft: Ich schaffe Ordnung, Sicherheit und Stabilität. Deutung: + Eintreten, Wahrwerden, Verwirklichung, Erreichen von etwas, Berühmtheiten, äußere Kraft und Stärke, Selbstbeherrschung und -kontrolle, Wille, Stabilität

- Erstarren, Prinzipienreiterei, Neigung zu Übertreibungen, Unreife, Unfähigleit zu konsequentem Handeln, Perfektionismus

6 q $?L (C?LIJB;HN Botschaft: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als wir mit unserem Verstand erkennen können. Deutung: + Schutzkarte, Ansehen, Loyalität, Erkenntnis,Religiosität, Güte, Gnade, Beistand höherer Macht

- Gesundheitsprobleme, Unentschlossenheit, Nachlässigkeit, Heuchler, Scheinheiligkeit, Intoleranz

6) q $C? ,C?<?H>?H Botschaft: Du bist in dem Maße liebenswert, wie du dich selber annimmst. Deutung: + Heirat, Innige Verbindung, Liebe im höchsten Ausmaß, eine harmonische Liebesbeziehung, starke Verbundenheit, Leidenschaft,

- Zögern, Pessimismus, Selbstaufgabe, krankhafte Eifersucht, Impotenz, Untreue, schlechte Verbindung

6)) q $?L 7;A?H Botschaft: Der junge König bringt neue Kraft und neue Ideen Deutung: + Erfolg trotz derzeitiger Stagnation, Suche nach dem rechten Weg, Ausruhen nach dem Erfolg, Entscheidungsnotwendigkeit, Triumph, errungener Sieg

- Selbstherrlichkeit, Grössenwahn, Kontrolle verlieren, letztlich an Hindernissen scheitern

6))) q $C? +L;@N Botschaft: Du bist selbstverantwortlich! Deutung: + Guter, fairer Ausgang; Gleichgewicht, Aufgabe alter Gewohnheiten, große Kraft und Stärke, Mut, Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution

- Unrecht, Voreingenommenkeit, Selbstquälerei, Unehrlichkeit, Selbstgerechtigkeit

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)8 q $?L %L?GCN Botschaft: Die wichtigsten Dinge muss jeder für sich selbst tun. Deutung: +die Suche nach dem eigenen Lebensweg, Distanz, Abgeschiedenheit, Weisheit, Reifezeit, Konzentration auf das Wesentliche, Neubewertung

- Einsamkeit, Isolation und Resignation, chronische Krankheit, Sturheit, Phobien

8 q $;M 2;> >?M 3=BC=EM;FM Botschaft: Hier liegt dein Schicksal Deutung: + Überraschendes Glück, Neuanfang, größerer Erkenntnisprozess, Wechsel, Auflösung alter Erblasten, einschneidende Veränderungen.

- Wendung zum Schlechteren, Ausgeliefertsein, nicht in den Gang der Dinge eingreifen können, Resignation

8) q $C? '?L?=BNCAE?CN Botschaft: Zähme das Tier in dir (durch liebevolle Annahme) Deutung: + Vertrauen (in sich selbst), Beherrschung einer neuen Kraft, etwas in den Griff bekommen, geistige und körperliche Kraft und Gesundheit

- Verletzungsgefahr, Auftrieb niederer Kräfte, Geschmacklosigkeiten

8)) q $?L '?B`HAN? Botschaft: Kopf-über sehe ich die Welt ganz anders. Deutung: + Lebensumkehr, geistige Aufgeschlossenheit, Neue Sicht der Welt. Verschnaufpause, Überdenken der eigenen Situation, Weisheit finden

- Falsche Prophetie, Überheblichkeit, Selbstaufgabe, Anst, Erschöpfung, Untreue

8))) q $?L 4I> Botschaft: Vor dem Tod sind alle gleich. Nichts ist von Dauer. Deutung: + Zerstörung mit nachfolgender Umwandlung und Erneuerung (diese liegt aber noch nicht in dieser Karte, Ende einer Phase, Gewohnheiten aufgeben (müssen)

- Anhaltender Stillstand, nachlassende Vitalkräfte, Angst, Panik

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8)6 q $C? -`eCAE?CN Botschaft: Wenn du gierig bist, wirst du niemals satt. Deutung: + Geduld, Vernunft, Diplomatie, Harmonie, Liebe, Ausgewogenheit, Abwägen der Prioritäten

- Konditionsschwäche, Warnung vor Übertreibungen, Launen, Unausgeglichenheit

86 q $?L 4?O@?F Botschaft: Je heller das Licht, umso dunkler die Schatten Deutung: + (bei umgekehrter Karte) Heilung, Beginn spirituellen Begreifens, Besinnung auf Höheres.

- Aufstieg dunkler Mächte, Warnung vor Trägheit und übertriebenen Leidenschaften, das Negative überwiegt, Versuchung, schlechter Einfluss, Gewalt

86) q $?L 4OLG Botschaft: Türme ziehen Blitze an Deutung: + Erleuchtendes, durchschlagendes Ereignis; plötzliche Erkenntnis, Aufbrechen von Verkrustungen, traumatische Veränderung, plötzliche Trennung, alte Systeme stürzen ein, Durchleben von stürmischen Zeiten

- Zusammenbruch des Egos, anhaltende geistige Einkerkerung, Katastrophe, Schock, Uneinsichtigkeit

86)) q $?L 3N?LH Botschaft: Die größte Stärke des Menschen ist seine Hoffnung Deutung: + Schutzkarte, grße Liebe wird gegeben/empfangen, Offenheit, Klarheit der Gefühle, Bereitschaft zur Aufnahme von kosmischen Energien, Erfüllung, Hoffnung, Vertrauen, Glaube

- Zweifel, Pessimismus, Liebespech, Engstirnigkeit

86))) q $?L -IH> Botschaft: Die Reise in die Tiefe der Gefühlswelt Deutung: + Belebte Phantasie, aufgewühlte seelische Kräfte, Alleinsein, Illusionen, Romantik, Unsicherheit, Träumereien

- Enttäuschung, Illusion, schwache Gesundheit, Angst, Halluzinationen

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8)8 q $C? 3IHH? Botschaft: Je Heller das Licht, desto Stärker ist der Schatten Deutung: + Fröhlichkeit, Erfolg, Vitalität, Kraft, Lebendigkeit, Verständnis, Wärme, Liebe, große Offenheit, Liebe zu sich selbst, Selbstbestätigung

- Selbstzentriertheit, Angeberei, Selbstsucht, Gewalttätigkeit, aufgesetzte Fröhlichkeit

88 q $;M '?LC=BN Botschaft: Auch der Tod ist nicht endgültig Deutung: + Entdecken, Wiederbeleben verborgener Fähigkeiten, Befreiung, Erfüllung, Heilung, Beginn einer neuen Phase, Wiederkehr, das Ende von Leidenszeiten, Vergangenheitsbewältigung

- Todesangst, Gefangenschaft, Verurteilung, der materiellen Wirklichkeit verhaftet bleiben

88) q $C? 7?FN Botschaft: Das Leben ist es wert! Deutung: + Fröhlichkeit, Anerkennung, Reichtum, Entscheidungskraft, Entfaltung der Persönlichkeit, Erreichen eines wichtigsten Zieles, starke Selbsterkenntnis, Umzug

- Erdverhaftet sein, Stagnation, Immobilität

2.3.3 „Die Reise des Helden“ Eine erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommene, mittlerweile jedoch weit verbreitete Interpretation der großen Arkana bringt diese mit der archetypischen Heldenreise in Verbindung. Wie jede Interpretation des Tarots ist auch diese natürlich nicht verbindlich; und für einige unkonventionellere Decks wäre sie auch nicht anwendbar. Auch wenn einige Kritiker am Deutungsgehalt zweifeln, ist es eine sehr gute Möglichkeit, sich die Reihenfolge und die grundlegenden Bedeutungen der Karten zu merken. Ein Version ist hier nachfolgend zusammengefasst: Die Reise tritt an der NarrNarrNarrNarr, der wie ein kleines Kind offen für alle und alles ist, aber sich auch um Gefahren noch keine Gedanken macht. MagierMagierMagierMagier und HohepriesterinHohepriesterinHohepriesterinHohepriesterin verkörpern das handelnde, nach außen gerichtete und das kontemplative, nach innen gerichtete Prinzip; die beiden Ur-Richtungen menschlichen Lebens. Mutter und Vater werden verkörpert von HerrscherinHerrscherinHerrscherinHerrscherin und HerrscherHerrscherHerrscherHerrscher, wobei die Herrscherin das Prinzip der uneingeschränkten Fülle und des Lebens vertritt, und der Herrscher das ordnende und schützende Prinzip. Der Papst oder HierophantHierophantHierophantHierophant verkörpert das tradierte Wissen oder Buchwissen, auch, aber nicht nur, in spirituellen Dingen. Diese Karten stellen die Kindheit des Helden dar. Das Ende der Kindheit bedeutet auch den Wunsch nach Partnerschaft und Liebe (die LiebendenLiebendenLiebendenLiebenden) und der Wunsch, die Heimat zu verlassen und neues zu erfahren (der WagenWagenWagenWagen).

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Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, bringen ein Empfinden für GerechtigkeitGerechtigkeitGerechtigkeitGerechtigkeit und deren Notwendigkeit hervor, oder, folgt man Waites Reihenfolge, die KraftKraftKraftKraft für weitere Taten. Der EinsiedlerEinsiedlerEinsiedlerEinsiedler steht dem Reisenden mit Rat zur Verfügung, und ist gleichzeitig Hinweis auf die Möglichkeit, Erkenntnis nicht (nur) durch Handeln, sondern (auch) durch Kontemplation zu gewinnen. Der Nutzen dieser Möglichkeit erschließt sich dem Reisenden, wenn er durch die Drehung des SchicksalsradsSchicksalsradsSchicksalsradsSchicksalsrads die Möglichkeit zum aktiven Handeln verliert und/oder ihm ein bestimmtes Ziel gesetzt wird. Durch diese Wendung des Schicksals erhält der Reisende die KraftKraftKraftKraft, oder, nach Waite, die Einsicht in die Notwendigkeit der GerechtigkeitGerechtigkeitGerechtigkeitGerechtigkeit, um als der kopfüber GehängteGehängteGehängteGehängte die Reise in die Dunkelheit einer Unterwelt (und/oder sein eigenes Inneres) anzutreten. Der TodTodTodTod steht für den Übergang von der äußeren Welt in die Innen- oder Unterwelt. Erste Erkenntnis ist dann die Notwendigkeit der MäßigungMäßigungMäßigungMäßigung, des Ausgleichs und Austauschs zwischen widerstrebenden Kräften. Der TeufelTeufelTeufelTeufel steht für Illusionen, die den Reisenden zunächst blenden und gefangenhalten; oft die scheinbare Erfüllung einer Sehnsucht. Diese Illusionen werden durch den Fall des TurmesTurmesTurmesTurmes zerstört, und in der Karte des SternSternSternSterns findt der Reisende das Ziel seiner Suche und/oder seine innere Ruhe und sein inneres Gleichgewicht. Allerdings muß er jetzt die Rückreise in die äußere Welt antreten. Diese Reise unter dem Zeichen des MondMondMondMondes ist allerdings eine gefahrenvolle, man denke an Orpheus, der seine wiedergefundene Frau auf der Rückreise endgültig verlor. Erreicht der Reisende die Oberwelt und damit das SonnenSonnenSonnenSonnenlicht wohlbehalten wieder, ist die gefährliche Reise durch die Unterwelt beendet, das endgültige Ziel jedoch noch nicht erreicht. Zunächst stellt die Karte des GerichtGerichtGerichtGerichts noch ein letztes Hindernis dar, so wie beispielsweise Odysseus noch die Werber um Penelope loswerden mußte. Erst die Karte der WeltWeltWeltWelt stellt das endgültige Ziel der Reise dar, die letztendlich die Reise zur eigenen Vervollkommnung ist; die Entwicklung zu einem Menschen, der sich sowohl seiner äußeren als auch seiner inneren Kräfte bewusst wird, und diese auch einsetzen kann.

2.3.4 Die kleinen Arkana Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichen Farben oder Reihen, die ihrerseits jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass) bis 10) und vier meist Hofkarten genannten Karten bestehen. Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. In verschiedenen Kartensystemen entsprechen sich diese. (siehe Tabelle) Die vier Farben werden am häufigsten mit den vier Elementen der Alchemie, also Feuer, Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünftes Element, Leben oder Geist angenommen, dass dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird.

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Element Rider-Waite Tarot

Französische Karten

Deutsche Karten

alternatives Tarot

typische Bedeutung/Thematik

Feuer Stäbe Kreuz Eichel Äste, Stöcke Wille, Kraft, Intuition

Wasser Kelche Herz Herz Schalen, Kessel Emotion, Instinkt

Luft Schwerter Pik Blatt Dolche, Messer Denken, Intellekt

Erde Münzen Karo Schellen Pentakel, Scheiben Materie, Praktisches

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements (Farbe) mit der numerologischen Bedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf der Kombination von Element und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen Deutungen entwickelt. Bei Rider-Waite sind viele Deutungen auch aus dem Bild der Karte ersichtlich, was es einfacher macht, diese zu deuten. Die möglichen Deutungen der Karten sind von einer solchen Fülle und Widersprüchlichkeit, dass es schwierig fällt, eine gerade Linie in den Aussagen zu finden. Deswegen ist es ratsam, noch mal weitere Literatur hinzuzuziehen.

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2.3.4.1 Deutung der Zahlenkarten Zur Deutung der Zahlenkarte sollte jeweils die Thematik der einzelnen Farben mit beachtet werden. Eine weitere wichtige Hilfe ist die der Zahl zugeordnete Bedeutung:

1) Der Impuls, die Chance, die im Frager liegt und die genutzt werden sollte 2) Die Polarität, die Zweifel auslöst, die drückend erlebt wird (Schwerter), fruchtbar

(Stäbe), spielerisch(Münzen) oder die zur Begegnung führt (Kelche). 3) Die erste harmonische Zahl = stabile Ebene (ausser Schwerter) 4) Die stabile Zahl, die bereits den Ansatz zur Erstarrung beinhaltet 5) Der (angstvolle) Zustand nach dem Verlassen der Stabilen Ebene 4. 6) In der Tradition eher eine Krisenzahl. Bei Waite dagegen eine Hilfreiche Thematik 7) Traditionell die harmonische Zahl. Bei Waite eher ein Streit und Krisenthema 8) Bedrückung und Unsicherheit 9) + 10) Das Höchste, was die Farbserie zu bieten hat. Positiv für Münzen und Kelche,

zuviel bei Schwertern und Stäben.

2.3.4.2 Der „Innere Zusammenhang“ der einzelnen Serien Betrachtet man die einzelnen Serien jeweils von 1 (Ass) bis 10 und umgekehrt, so lässt sich daraus in beiden Richtungen eine Geschichte bzw. ein Entwicklungsweg erkennen, ähnlich der Reise des Helden in den großen Arkana. Dies soll euch die Deutung der Karten erleichtern.

2.3.4.3 Die Stäbe

3N`<? !M!M!M!MqqqqU^U^U^U^ Der Weg des Wollens, Wachstums und des Ruhmes

As: Der Mut und die Unternehmungsfreude II. verlangen Engagement und einen klaren Standpunkt. III. Dies zusammen schafft eine stabile Ausgangsbasis, IV. die zu dem erwünschten Ziel führt. V. Der Ehrgeiz reizt zu neuem Wettkampf, VI. der weiteren Ruhm mir sich bringt, VII. doch damit auch Neid und Angriffe anderer. VIII. Die Entwicklung erhält eine starke Eigendynamik, IX. und das Erreichte muss entschlossen verteidigt werden, X. womit der Erfolg/Ruhm zur Belastung wird.

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3N`<? U^q!M Der Weg vom Joch der Pflicht zur freien Selbstentfaltung.

X. Die bedrückende Pflicht IX. und starre Abwehrhaltung VIII. wird durch bewegte Ereignisse VII. und andere Menschen angegriffen. VI. Aber der Sieg ist gewiss. V. Nach weiteren Kraftproben IV. ist das Ziel erreicht. III. Auf gesichertem Boden entstehen neue Pläne, II. die Klarheit verlangen As: und die freie Selbstentfaltung ermöglichen.

"O<? >?L 3N`<? Person: Junge Frau/Kind, aufgeschlossen, freiheitsliebend, lebensbejahend,aus guter familie, vertrauenswürdig, Gesandter, Handwerker. Ereignis: gute, ungewöhnliche Nachrichten, neuer Beruf, Aussicht auf Arbeit Bei umgekehrter Karte Person: wie oben, aber unbeständig, Ereignis: schlechte Nachrichten, Unentschlossenheit, Krankheit

2CNN?L >?L 3N`<? Person: Junger Mann, vital, lebensbejahend, impulsiv, etwas hastig, stürmisch Ereignis: angenehmes Ereignis, auch Aufbruch, Abschied, Ortswechsel Bei umgekehrter Karte: Person: wie oben, aber übertrieben; erliegt allen Versuchungen Ereignis: Trennung, bereitelte Beziehung,

+dHCACH >?L 3N`<? Person: Reife Frau, stark, vital, aktiv, Ereignis: eine gute Ernte, Geschäftserfolg Bei umgekehrter Karte: Person: wie oben, aber eher spröde, misstrauisch, eifersüchtig Ereignis: Gute Chance, die wohl verpasst wird

+dHCA >?L 3N`<? Person: Reifer Mann, Vorgesetzter, Idealist Ereignis: Gute Nachricht, Chance, unerwartete erbschaft, Hochzeit bei umgekehrter Karte: Person: wie oben, aber ernst, kritisch, aber doch nachsichtig

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2.3.4.4 Die Kelche

+?F=B? !MqU^ Der Weg der Liebe und der Gefühle.

As: Die Kraft der Liebe II. führt zur Begegnung, III. die zunächst freudig gefeiert, IV. aber schon bald mit Überdruss erlebt wird. V. Leichtfertig wird das Erreichte zerstört, VI. Und in der Erinnerung erwächst die Sehnsucht nach der schönen Zeit VII. Die Fantasie lässt Traumbilder entstehen, die locken. VIII. Schweren Herzens erfolgt der Aufbruch ins Ungewisse, IX. Wo ein gedeckter Tisch den Helden erwartet, X. Der nun sein Glück gefunden hat.

+?F=B? U^ q !M Der Weg vom Glück im Elternhaus zum eigenen Glück.

X. Aus froher Kindheit, IX. vom gedeckten Tisch, VIII. erfolgt mit schwerem Herzen der Aufbruch ins Ungewisse. VII. Voller Träume VI. und sehnsüchtigem Rückblick V. kommt der Kummer über das Verlorene IV. und Unzufriedenheit mir dem Vorgefundenen. III. Doch erwartete Freude führt II. zur entscheidenden Begegnung As: und tiefem, inneren Glück.

"O<? >?L +?F=B? Person: Künstlerin, junge Frau/Kind, gefühlsbetont, schüchtern, still, leidenschaftlich, spontan, hilfsbereit Ereignis: Neuigkeiten, Meditation, eher unglückliche Liebe, Begabungen entfalten Bei umgekehrter Karte Person: wie oben, aber eher zu sensibel, träge Ereignis: Verführung, Täuschung, Fehler im Liebesbereich, Hindernisse

2CNN?L >?L +?F=B? Person: Junger Mann, herzlich, treu, zärtlich, der Herzensritter, treuer Freund oder heimliche Geliebte, Minnesänger Ereignis: Anregung, Einladung, Fortschritt, neue Liebe Bei umgekehrter Karte Person: Versucher, Verführer, Gauner, Lügner Ereignis: Schwindelei, Zweideutigkeit, Betrug, Unregelmässigkeit

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+dHCACH >?L +?F=B? Person: Reife Frau, Mutter, Hausfrau, vollkommene Gattin, gefühlvoll, empfindsam liebevoll, träumerisch, hingebungsvoll, romantisch Ereignis: Erfolg, Glück, Freude, Weisheit Bei umgekehrter Karte Person: Nicht vertrauenswürdig, boshafte, falsche, launische Frau, charmante Unruhestifterin Ereignis: Laster, Treulosigkeit

+dHCA >?L +?F=B? Person: Reifer Mann, wohlgesonnen, gefühlvoll, herzlich, warm, gutmütig, gefällig, künstlerisch, zärtlich, Liebespartner, Helfer Ereignis: Gefälligkeit, guter Rat Bei umgekehrter Karte Person: beinflussbarer Mann, unehrlich, doppelzüngig, boshaft, Scharlatan Ereignis: Skandal, beträchtlicher Verlust

2.3.4.5 Die Schwerter

3=BQ?LN?L !MqU^ Der kalte Weg des Verstandes

As: Die Schärfe des Intellekts II. verhindert den Zugang zum Gefühlsleben (Meer)

III. worauf eine Entscheidung gegen das Herz getroffen wird. IV. In kühler, erzwungener Ruhe wird die Kraft gesammelt V. für die anschließende vehemente Schlacht.

VI. Der folgende Aufbruch führt zwar zu neuen Ufern, doch VII. auch dort wird der Verstand nur gebraucht, um andere zu überlisten.

VIII. Die weibliche, gefühlvolle Seite bleibt zwischen Schwertern gefesselt und darf nicht lebendig sein,

IX. gewinnt aber nachts durch Alpträume die Oberhand. X. Worauf der überlegene Verstand mit geballter Kraft den Rest an Lebendigkeit

endgültig tötet.

3=BQ?LN?L U^q!M Der Weg vom kalten Intellekt zur höheren Vernunft.

X. Der von mörderischer Kälte des Verstandes Beherrschte IX. erkennt mit Schrecken, VIII. dass er wesentliche Seiten in sich nicht leben lässt. VII. Doch mit listigem Verstand zieht er sich aus der Affäre VI. und verlässt den Ort der erschreckenden Erfahrung. V. Nach heftigen Kämpfen angeschlagen IV. kommt er zwangsweise zur Ruhe III. und spürt erneut den Schmerz des vom Verstand kontrollierten Herzens. II. Das hinter den Schranken des Intellekts liegenden Meer der tiefen Erfahrung birgt As: das Geheimnis der höheren Vernunft.

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"O<? >?L 3=BQ?LN?L Person: Junge Frau/Kind, geschmeidig, lebhaft, neugierig, indiskret, wachsam, Ereignis: Indiskretionen, Klatsch, Skandal Bei umgekehrter Karte Person: undankbarer, überkritischer Mensch, kompliziert, eigenwillig, launisch, verkopft, schwieriger Charakter, Lügner Ereignis: Misserfolg, Frust, überraschende neuigkeiten, Krankheit

2CNN?L >?L 3=BQ?LN?L Person: Junger Mann, intelligent, kühl, geradlinig, erobernd, rücksichtslos, Soldat, Polizist Ereignis: unerwartete, auch unpersönliche Hilfe bei Auseinandersetzungen, Verbote einer Heldenhaften tat, Geschick, Mut Bei umgekehrter Karte Person: wiederwärtiger, kalter Mensch, rechthaberisch, Angeber, Feigling Ereignis: Kampf mit Rivalen, Streit mit dummer Person,

+dHCACH >?L 3=BQ?LN?L Person: Reife Frau, bestimmend, kühl, abweisend, kontrolliert, eigenwillig, klug, Witwe Ereignis: Weibliche Trauer, Entbehrung, Unfruchtbarkeit, Trennung Bei umgekehrter Karte Person: Herrisches Weib, kalt, berechnend, scheinheilig, Klatschweib Ereignis: vergiftete Umgebung, Elend, Schlechtigkeit

+dHCA >?L 3=BQ?LN?L Person: Reifer Mann, Entscheidungsstark, intelligent, wortgewandt, analytisch, brilliant Ereignis: Streitlust, auseinandersetzung, rechtsstreit Bei umgekehrter Karte Person: Schwieriger, komplizierter Mann, berechnend, egozentrisch, zynisch, Sadist Ereignis: Grausamkeit, Unmenschlichkeit, ominöser Rechtsstreit

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2.3.4.6 Die Münzen

-bHT?H !MqU^ Der Weg des Geldes und der Arbeit

As: Der Reiz des Wohlstandes wird II. erst unentschlossen und spielerisch aufgenommen, III. führt dann jedoch zu konsequenter Arbeit. IV. Stolz wird das Erreichte vorgezeigt und festgehalten, V. Muss aber hergegeben werden. VI. Äussere Hilfe ermöglicht einen Neuanfang, VII. Der mit Geduld VIII. und neuem Lernen IX. zu Annehmlichkeit, Wohlstand X. und familiärer Sicherheit führt.

-bHT?H U^q!M Der Weg von äußerem zu innerem Reichtum

X. Aus gesicherten Verhältnissen stammend IX. und den Reiz des Wohlstands kennend, VIII. beginnt der Mensch sein eigenes Glück zu schmieden, VII. das Früchte trägt VI. und ihm ein großzügiges Leben ermöglicht. V. Aber die Wende kommt über Nacht. IV. Verängstigt hält er fest, was ihm noch blieb. III. Doch nach weiteren Prüfungen versteht er, II. dass leichter, spielerischer Umgang As: zur tieferen Bedeutung materieller Werte führt.

"O<? >?L -bHT?H Person: Junge Frau/Kind, liebenswürdig, Hilfsbereit, unachtsam, lernbegierig Ereignis: Fleiß, Studium, Neuigkeiten Bei umgekehrter Karte Person: unordentlicher, überforderter Mensch, konfus, unlogisch, unrealistisch Ereignis: falscher Umgang mit Geld, Schulden, Vergeudung, Degradierung

2CNN?L >?L -bHT?H Person: Junger Mann, realistisch, materialistisch, langsam aber ausdauernd, nützlich, gelassen, methodisch Ereignis: Glück in Geldsachen, Glück im Spiel, Aufrichtigkeit Bei umgekehrter Karte Person: Tugendhafter Mann ohne Beschäftigung Ereignis: Trägheit, Eitelkeit, Faulheit, Unvorsichtigkeit

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+dHCACH >?L -bHT?H Person: Reife Frau, lenserfahren, großherzig, sinnlich, geheimnisvoll, ernst, vermögend Ereignis: Überfluss, Sicherheit, Geschenke, Hochzeit Bei umgekehrter Karte Person: zweifelhaftes Weib, böse und engstirnig Ereignis: Verrat, Misstrauen, Hemmung, Krankheit

+dHCA >?L -bHT?H Person: Reifer Mann, verständnisvoll, gütig, geschäftstüchtig, erfolgreich, vermögend, gutmütig Ereignis: Geschicklichkeit, Erfolg Bei umgekehrter Karte Person: Übervater, Tyrann, der böse Greis Ereignis: Laster, Korruption, Verderbtheit

2.4 Legesysteme Stellt der Frager eine bestimmte Frage, kann man ihn ene einzelne Karte ziehen lassen. Wichtig ist es dabei, dass er mit der linken Hand zieht, der dem Herzen zugewandten Seite! Sollte die Antwort, die die Karte gibt, nicht eindeutig sein, kann man nochmals eine Karte ziehen lassen. Egal zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte, wenn man sich nicht darauf beschränken möchte, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen, und diese zu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Legesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zwei Karten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei gilt nicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen Legesysteme unbegrenzt. Als Beispiele hier nur drei Legesysteme; einmal eine einfache mit drei Karten, und einigen möglichen Bedeutungen der Positionen, einmal das Keltische Kreuz, die am häufigsten beschriebene Legemethode, sowie der Zauberspruch der Zigeuner.

2.4.1 Legen mit drei Karten

1. Vergangenheit 2. Gegenwart

3. Zukunft

1. Ich 2. Partner/in

3. Umwelt

1. Was spricht dafür 2. Was spricht

dagegen

3. Was passiert, wenn ich nichts tue

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2.4.2 Das keltische Kreuz

1. Ausgangssituation 2. Weitere Einflüsse 3. Wurzel 4. Jüngere

Vergangenheit 5. Mögliches Ergebnis 6. Nähere Zukunft 7. Selbst 8. Umwelt 9. Hoffnungen und

Ängste

10. Ergebnis

1. Darum geht es 2. Das kommt hinzu 3. Das wird gespürt 4. Das hat dahin

geführt 5. Das wird erkannt 6. So geht es weiter 7. So sieht es der

Frager 8. So sehen es die

anderen 9. Das erwartet oder

befürchtet der Frager

10. Dorthin führt es

Es gibt diverse Variationen des Keltischen Kreuz. Während das eigentliche Legemuster bei all diesen Variationen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und Bedeutung der Karten 3-6 Differenzen.

2.4.3 Der Zauberspruch der Zigeuner Bei diesem Tarot wird keine bestimmte Frage gestellt. Es zeigt Dir Deine gegenwärtige Situation und den allgemeinen Trendverlauf. Gelegt werden sieben Karten:

1. Das ist Dein ich: Die derzeitige Situation und Stimmung.

2. Was sich deckt: Was Du nach außen zeigst, wie Du auf andere wirkst.

3. Was Dich schreckt: Was Du dahinter bewußt oder unbewußt verbirgst.

4. Was Dich treibt: Was Du erstrebst; die Handlungen.

5. Was Dir bleibt: Wie es Dir geht und was Du erreichst.

6. Was Dir die Zukunft bringt: Was als nächstes kommen wird.

7. Was Dich zu Boden zwingt: Was das für Dich bedeutet.

Wie man die umgekehrten Karten deuten möchte, bleibt einem selbst überlassen. Ich habe die Deutung nach Hajo Banzhaf mit dem – gekennzeichnet. Man kann allerdings auch die normale Bedeutung nehmen, allerdings liegt über diesem Aspekt dann ein Schatten oder ein Hindernis.

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3 Handlesen

3.1 Allgemeines Bekannt ist die Kunst des Handlesens seit mindestens 3000 Jahren, jedoch liegt der Ursprung wohl bereits 5000 Jahre zurück und fand ihren Weg von China aus in die restliche Welt. Das Handlesen wird auch als Chirologie bezeichnet und ist sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst, mit deren Wissen man aus den Händen eines Menschen, einen Einblick in seine Persönlichkeitsstruktur erhalten kann. Jede Hand ist einzigartig. Denken wir mal an die Fingerabdrücke. Jeder Abdruck ist einzigartig und hat seine ganz bestimmten Merkmale. Sogar eineiige Zwillinge haben unterschiedliche Fingerabdrücke. Doch nicht nur die Fingerabdrücke sind individuell. Ebenso sind die Handformen, Linien, Strukturen, Fingerlänge, Handgröße, usw. eines jeden einzelnen Menschen unterschiedlich geprägt. Jeder hat verschiedene Merkmale und diese alle in ihrem gesamten Zusammenhang zu deuten ist sehr schwierig, aber man kann sich ein grobes Bild machen und villeicht Tendenzen erkennen. Ich möchte mich hier nur auf eine kurze Zusammenfassung beschränken, um ein Basiswissen zu schaffen.

3.2 Die Hand Basis zum Erlernen der Kunst des Handlesens ist natürlich die Hand selbst. Mit ihren Linien, Bergen, Merkmalen ist sie quasi das Buch, aus dem es zu lesen gilt. Dabei macht es einen Unterschied, ob man aus der rechten bzw. aus der linken Hand liest. Die Rechte Hand (dem Bewussten/Entwicklung) zeigt uns, was man bisher aus seinem Leben gemacht hat (Gegenwart und Vergangenheit) und was man noch geplant hat. Die Linke Hand (dem Unbewussten/Erbhand) zeigt uns unsere ursprünglichen Anlagen und was uns die Zukunft bringen kann. Grundsätzlich wird zwischen 2 Arten von Händen unterschieden: Rezeptive Hand: diese Hand ist im Normalfall zart und wirkt zerbrechlich, sie ist schmal und lang und deutet darauf hin dass die Person eher sensibel ist und vielen Schwankungen in seinem Leben unterworfen ist. Realistische Hand: diese Handart ist erkennbar durch bestimmtere und ausgeprägtere Züge. Im Normalfall ist diese Hand eher quadratisch, breit und wirkt auf andere ungeduldig, energisch oder wirklichkeitsbezogen. Sie deutet darauf hin dass die Person eigentlich sehr robust und aktiv ist und mit Bestimmtheit auftritt.

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3.3 Handtypen So wie es verschieden Figuren des menschlichen Körpers gibt, so gibt es natürlich auch unterschiedliche Formen was die Hand betrifft.

3.3.1 spatelförmige Hand: breit, kräftig und leicht knotige Finger, fächerförmig auslaufende Fingerspitzen sind die Merkmale dieses Handtypen. Personen mit dieser Handform sind hartnäckig, selbstsicher, energiegeladen und offen für Neues. Sie besitzen ein gutes Maß an Kreativität und Impulsivität. Handel, Banken, Bauwesen und Unternehmertum sind berufliche Gebiete, die man dieser Handform zusagt.

3.3.2 quadratische Hand: viereckige Form, stumpfe Fingerspitzen zeichnen diese Hand aus. Sie zählt zu der Gruppe der realistischen Hände. Träger dieser Handform sind im Normalfall ordnungsliebend, sichern die Stabilität und gehen methodisch vor bei Dingen, die sie machen. Deswegen findet man diese Hände oft in Berufen wie Organisatoren, Bürokraten oder Techniker.

3.3.3 sensitive Hand: lange Finger die spitz zulaufen sind das Merkmal bei dieser Hand. Diese Handform kommt jedoch eher selten vor und zeugt von Kreativität und Einbildungskraft. Diese Person lässt sich sehr von ihren Gefühlen leiten. Sie wird auch als psychische Hand bezeichnet deswegen.

3.3.4 konische Hand: an den Fingerspitzen und der Handwurzel eher schmal, zarte Haut. Kreativität, Intuition, Impulsivität und Romantik zeichnen den Träger dieser Hand aus. Jedoch sind sie auch sehr Unbeständig, liegt wohl daran dass diese Personen meistens aus dem Bauch heraus reagieren und sich immer an den ersten Eindrücken orientieren.

3.3.5 Mischungen: Im Normalfall trifft auf eine Person selten eine genaue Handtype zu. Die meisten Hände sind Mischungen aus den oben aufgezählten Formen.

3.4 Handgröße Auch die Größe einer Hand gibt weitere Hinweise auf den Charakter des Trägers. Die Größe wird bestimmt im Verhältnis zum restlichen Körperbau. Eine großer Mensch mit eher zarten Händen ist natürlich eher auffälliger, als wie wenn die Hände im Vergleich zum Körper passend sind oder ein zierlicher Körper eher markante Hände besitzt. Breite Hände weisen auf einen sehr gefühlsbetonten Menschen hin welcher Tolerant und offen ist. Schmale Hände hingegen auf eine Lebensanschauung die nicht viel Spielraum lässt. Beide zeigen sehr stark die Persönlichkeit eines Menschen. Kleine Hände deuten darauf hin, dass man sich nicht von Kleinigkeiten bzw. Details aufhalten lässt und große Hände im Gegensatz zu den Kleinen, dass man sehr wohl auf Kleinigkeiten haargenau achtet und alles sehr genau nimmt.

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3.5 Hauptlinien

3.5.1 Die Lebenslinie Auch wenn viele Leute glauben, dass diese Linie anzeigt, wie lange man lebt, entspricht dies nicht den Tatsachen, vergesst also diese Märchen. Die Lebenslinie zeigt viel mehr die Lebenskraft und Vitalität der Person an. Sie ist die wichtigste Linie in der Handinnenfläche. Sie beginnt im Normalfall zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft im Rundbogen um den Daumenballen herum. Die Lebenslinie steht für allgemeine Lebenskraft, Gesundheit und Energie, die Fähigkeit Krankheiten zu überwinden und Schicksalsschläge zu verarbeiten. Verläuft die Lebenslinie nahe am Venusberg, deutet das auf ein glückliches Familienleben hin. Verläuft sie allerdings mehr über den Handteller, ist der Handeigner eher berufsorientiert, abenteuer,- und reiselustig. Lang und klar: eine gesunde Konstitution. Kurz und uneindeutig: Mangel an Vitalität Nicht kontinuierlich: Lebensveränderung Kleine Äste aufsteigend: Wohlstand, Gesundheit Kleine Äste abfallend: Finanzielle Krise, kränklich Auf einer Hand unterbrochen: Krankheit mit schneller Genesung Auf beiden Händen unterbrochen: Schwere Krankheit

3.5.2 Die Herzlinie Die Herzlinie ist eigentlich die oberste Linie in der Hand und verläuft unterhalb der Fingeransätze. Sie beginnt an der Handkante und verlauft in Richtung Zeigefinger.

Wie ihr Name bereits sagt, hat diese Linie einen Bezug zum Herzen. Sie steht für das Empfindungsvermögen, für Herzlichkeit, Zuneigung und Schwingung der Gefühle. Sie bezieht sich aber eben auch auf das Herz, die Nieren und den Kreislauf. Die Herzlinie, ist sie lang, steht für die Fähigkeit zu lieben und geliebt zu werden. Ist sie allerdings nur kurz, deutet das auf ein eingeschränktes Sexual,- und Liebesleben hin. Länger und tiefer als die Kopflinie: die Leitlinie ist eher das Herz als der Verstand Lang und geschwungen: gefühlvoll, warmherzig, sinnlich, emotional reagierend Kurz und schwach: eingeschränkte Emotionalität Gerade: Ichbezogenheit, kühl Schwach ausgeprägt: emotionale Schwierigkeiten Aufsteigende Ästchen: glückliche Liebesbeziehung Abfallende Ästchen: unglückliche Beziehungen

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3.5.3 Die Kopflinie Die Kopflinie, auch Verstandeslinie genannt, verläuft ziemlich in der Mitte der Hand und teilt sie so in einen geistigen (oberen) und materiellen (unteren) Bereich. Sie beginnt in etwa dort wo auch die Lebenslinie beginnt, also zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft in einem leichten Bogen nach unten. Diese Linie steht für die Fähigkeit des Denkens, Verarbeitung von Sinneseindrücken, geistige Konzentration, für das Ichbewusstsein und seine Störungen, das Urteilsvermögen und den Gedankenfluss. Außerdem bezieht sie sich auf den Kopf, das Kopfnervensystem, das Gehirn, die Augen, die Ohren und die Zähne. Ist die Verstandeslinie gerade verlaufend, ist das ein Indiz für mentale Fähigkeiten. Verläuft sie allerdings wellig, zeigt das mentale und emotionale Schwierigkeiten. Länge: Je länger, um so mehr die Orientierung nach mentalen, logischen Gesichtspunkten Lang und gerade: Organisator, gutes Gedächtnis Lang und quer über Handfläche: Realistisch und praktisch Klar und eindeutig geprägt: scharfer Verstand, gute Konzentration Schwach ausgebildet, Abstand zur Lebenslinie: leichtsinnig Kettenartig: Konzentrationsmangel Nicht kontinuierlich: Veränderung der Weltsicht Unterbrochene Linie: traumatisches Erlebnis

3.6 Die Finger Auch die Finger geben Informationen bekannt, welche die Ausdrucksmöglichkeiten und die Persönlichkeit widerspiegeln. Als Basis wird der Finger gewertet, zu dem sich alle anderen Finger unterwerfen. Dies ist dann der dominante Finger.

3.6.1 Fingerlänge Die Fingerlänge wird anhand der Handfläche gemessen, hier sollte der Mittelfinger genauso lang wie die Handfläche sein. Lange Finger zeugen von Liebe zum Detail, Geduld und analytische Fähigkeiten, jedoch auch von einem Hang zum schmollen und sich zurückziehen von der Welt. Im Gegenteil dazu weisen kurze Finger darauf hin, dass man Details meistens übergeht ohne jedoch den Kern einer Angelegenheit zu vernachlässigen.

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3.6.2 Fingerdicke Dicke und fleischige Finger deuten darauf hin, dass die Person den Luxus bevorzugt, gutes Essen liebt und sich Vergnügen niemals entgehen lässt. Dünne Finger hingegen deuten auf einen Menschen hin, der sein Leben sehr weltfremd begeht.

3.6.3 Flexibilität der Finger Wenn sich der obersten Fingerknochen bei durchgestreckter Hand nach hinten biegen, so deutet dies auf besonders große Fähigkeiten in vielen Lebenslagen hin. Im Idealfall bilden die ausgestreckten Finger eine leichte Rückwärtskurve, welche darauf hin weist, dass man sich neuen Ideen und Situationen gegenüber leicht anpassen kann.

3.6.4 Fingerformen:

lange Finger: Intelligent

kurze Finger: weniger Intelligent, voreilig, Impulsiv

großgliedrige Finger: langsam denkend, Gewissenhaft

spatelförmige Finger: Tatkräftig

eingeschnürte Finger: Rücksichtsvoll, Aufmerksam

eckige Finger: Vorsichtig, Bedacht

schlanke Finger: Sinn für Ästhetik, Introvertiert

konische Finger: förmlich, künstlerisch, Impulsiv

dicke, kurze Finger: Selbstsüchtig

krumme Finger: leicht reizbar und arglistig

schwammige Finger: genusssüchtig

knotige Gelenke: würdevoll, tiefer Denker

glatte Gelenke: impulsiv, schneller Denker

große Gelenke: rational und methodisch

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3.6.5 Krümmung und Biegsamkeit der Finger

steife Finger: streng, Gewohnheitstier, praktisch veranlagt, unnachgiebig

leicht zum Handteller gebogene Finger: vorsichtig, strebt ständig nach Erwerb

steife und gebogene Finger: vorsichtig, engstirnig, beharrlich, ängstlich

geschmeidige Finger: eher sorglos, unkonventionell, gewinnend

leicht vom Handteller abweisende Finger: hält sich nicht an Regeln und Vorschriften, unterhaltsam, gesprächig

geschmeidig, zurückgebogene Finger: wissbegierig, aufgeschlossen, gewinnend

3.6.6 Fingeransatz Der Mittelfinger bestimmt die Ansatzhöhe der anderen Finger und ist niemals tief angesetzt. Ungleiche Höhe: das Leben ist ein Kampf, ständig von Höhen und Tiefen begleitet Gleiche Höhe: positive Einstellung, gesunder Menschenverstand, kommt im Leben gut zurecht tief angesetzter Zeigefinger: schüchtern, wenig Durchsetzungsvermögen, fühlt sich anderen trotzdem überlegen tief angesetzter Ringfinger: beruflich frustrierter Mensch, steht zu seinen eigentlichen Neigungen und Begabungen im Widerspruch tief angesetzter kleiner Finger: muss sich alles hart erkämpfen um Erfolg zu haben

3.6.7 Die Fingerglieder Jeder Finger hat 3 Glieder, also Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger. Der Daumen hat ja nur 2. Ganz oben ist das Nagelglied, dieses entspricht den geistigen Zusammenhängen, danach folgt das mittlere welches den praktischen Zusammenhängen unterliegt und zum Schluss das dritte Glied welche materielle Zusammenhänge anspricht. Die Eigenschaften ergeben sich daraus, welches der Glieder nun das Längste ist: Nagelglied: die Aufmerksamkeit wird auf geistige Aktivitäten konzentriert Mittelglied: aktives Handeln steht im Vordergrund Wurzelglied: lang und dick, Materielles und Triebhaftigkeit bilden die Grundzüge

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3.6.8 Der Daumen Der Daumen steht für die Ich-Stärke, die Lebenskraft und den Energievorrat. Die Länge wird daran gemessen, dass ein normaler Daumen eigentlich im Normalfall bis zum untersten Glied des Zeigefingers reicht. langer Daumen: überschäumende Energie, eindrucksvolle Person, Tüchtigkeit kurzer Daumen: Charakterschwach, nicht sehr selbstsicher, Willensschwach Das Nagelglied des Daumens steht für den Willen: lang, breit und wohlgerundet: Fähigkeit Gedanken gut in die Tat umzusetzen, Bestimmtheit konische Form: Probleme in ersteren Situationen, wenig Widerstandskraft dünne und flache Seite: sehr nervös eckige Daumenspitze: gut im organisieren spatelförmige Spitze: Lebensfreude, dynamisch keulenförmiger Daumen: heftige Wutanfälle, häufige psychische und physische Probleme Das untere Glied steht für den Verstand: langes Glied: steht für gute Denkfähigkeit gleich lang wie Nagelglied: Denken und Handeln sind im Gleichgewicht Dicke und Länge: wenn Länge und Dicke harmonieren, so hält das eigene Ego alles Handeln unter Kontrolle tailliertes Glied: Schwäche beim Denken Auch die Beweglichkeit des Daumens gibt gewisse Eigenschaften wieder. Hierbei kommt es darauf an, wie weit man den Daumen zurückbiegen kann. steifer Daumen: (nicht zurückbiegbar), übervorsichtig, eigensinnig, nicht anpassungsfähig, jedoch sehr beständig und verantwortungsbewusst mittlere Beweglichkeit: (mit Druck leicht zurückzubiegen), fester Wille, Aufgeschlossenheit, anpassungsfähig, verlässt sich auf den gesunden Menschenverstand eher beweglicher Daumen: (bis zu 90° oder mehr), wenig Willenskraft, verschwenderisch wenn es um das Geld geht, Weitherzigkeit sehr biegsamer Daumen: (knickt im Gelenk regelrecht nach hinten), sehr gute Anpassung, Großzügig, emotional sehr wendig

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3.7 Die Berge Die Berge sind nach Planeten bzw. Gittern der griechischen/römischen Mythologie benannt. Je genauer ein Berg unter dem dazugehörigen Finger liegt, um so größer ist sein Einfluss auf die Persönlichkeit. Verlagerungen können durch die Verschiebung des Gipfels erkannt werden. Der Gipfel liegt dort, wo sich die Furchen der Haut treffen und ein Muster bilden.

3.7.1 Der Jupiterberg: Der Jupiterberg liegt unter dem Zeigefinger. Die Merkmale spiegeln das wider ,was sich im leben eines Menschen nach außen hin bemerkbar macht. Geselligkeit, Charisma und Großzügigkeit. Der Berg zeigt außerdem an wie stark das Selbstbewusstsein und die Führungsqualitäten sind. Wenn er in ungefährer Übereinstimmung zu den anderen Bergen ist, so steht er für eine positive Lebensanschauung. Ist er ungewöhnlich stark ausgebildet und markant so ist dies ein Anzeichen für starken Ehrgeiz, Egoismus, Stolz und Eitelkeit. Falls der Berg kaum ausgeprägt ist, hat der betreffende Mensch ein geringes Selbstbewusstsein ,es mangelt an Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen.

3.7.2 Der Saturnberg: Der Saturnberg liegt unter dem Mittelfinger. Er steht für das was den innersten Teil der Persönlichkeit ausmacht. Ein normaler Saturnberg ist ein Anzeichen für einen die Unabhängigkeit und Einsamkeit liebenden Menschen was jedoch in einem ausgeglichenen Verhältnis zum Bedürfnis nach Gesellschaft steht. Weitere Eigenschaften wären Treue, Beständigkeit, Zurückhaltung und emotionale Ausgeglichenheit. Falls der Berg stark überbetont ist bedeutet es: Schweigsamkeit, Traurigkeit und Suizidneigung.

3.7.3 Der Apolloberg: Der Apolloberg liegt unter dem Ringfinger.(Apollo = Gott der Künste).Der Berg deutet auf die kreativen Fähigkeiten eines Menschen. Ein mittelgroßer Apolloberg zeigt vorhandene kreative Fähigkeiten, Erfolg, Ehre und Reichtum. Ein großer Berg ist Anzeichen für Vorliebe für Vergnügungen und große Schönheitsliebe. Große Schönheitsliebe ist gleichzusetzen mit der Hinwendung zu Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit. Eitelkeit und Eigenliebe sind mitauftretende Charaktereigenschaften. Falls der Berg jedoch nur schwach mangelt es an wesentlichen Eigenschaften des Berges (siehe oben).

3.7.4 Der Merkurberg: Merkur war der Götterbote. Der Merkurberg erhebt sich unter dem kleinen Finger. Er steht für Schriftstellerei, Medizin, Mathematik und Diplomatie. Weiterhin kennzeichnet er die Fähigkeit die menschliche Natur zu beurteilen. Ein gut entwickelter Merkurberg weist besonders in Verbindung mit einem langen Finger auf kaufmännische Begabungen und Sprachgewandtheit hin. Ist der Berg jedoch klein und flach und noch dazu mit einem kurzen oder schwachen Finger verbunden, so fehlt es dem Betreffenden an kaufmännischem und wissenschaftlichem Geschick. Des weiteren mangelt es an direkter Kommunikation von Mensch zu Mensch, insbesondere in einer Liebesbeziehung.

3.7.5 Die Marsberge: Die 2 Marsberge der Hand spiegeln die Eigenschaften des Kriegsgottes Mars wider. Sie stellen im wesentlichen die dynamischen, selbstbezogenen, trennenden Persönlichkeitszüge dar. Sie geben Auskunft über den Überlebenswillen, das Vorwärtsdrängen und Verlangen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Der große Marsberg liegt genau unter dem Merkurberg. Er symbolisiert Bestimmtheit und Widerstandsfähigkeit. Ist der Marsberg gut ausgeprägt und bei Berührung hart, so zeugt er von einem Menschen, der zwar beherzt, aber auch halsstarrig ist und sich zu keinem Preis von

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anderen ausnutzen oder gängeln lässt. Anders hingegen ist es bei einem kleinen oder weichen Berg. Dieser zeigt auf, dass der Betreffende leicht herumzustoßen ist und sich schwer tut für seine Rechte einzutreten. Ist der Berg außerordentlich groß und hart sind Gewaltsamkeit und Brutalität hervorstechende Merkmale. Der kleine Marsberg versinnbildlicht den eher aktiven und nach außen dringenden Widerstand. Er fühlt sich häufig wie eine kleine Geschwulst an der Innenseite des Daumengelenks an. Ist er gut entwickelt so ist er Anzeichen für einen starken Geltungstrieb und den Mut, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Ist der Berg groß und hart zu hat der Betreffende Mensch viel Temperament und ist ausgesprochen liebeshungrig (besonders in Verbindung mit einem großen Venusberg). Ein kleiner, nur ungenügend ausgebildeter Berg, deutet auf eine im Wesentlichen ruhige, passive, introvertierte Persönlichkeit hin. Der Betreffende hat selten Ärger mit seine Mitmenschen.

3.7.6 Der Venusberg: Venus war die Göttin der Liebe sowie Sinnbild für eine schöngeistige Natur und Liebesfähigkeit. Angeblich vermag er die Informationen der anderen Berge der Hand zu modifizieren. Idealerweise umfasst er genau den Handballen unter dem Daumen und wird in weitem Bogen von der Lebenslinie gesäumt. Normalerweise müsste der Berg 1/3 der Handfläche einnehmen und weder zu hart noch zu schwammig sein. Ebenfalls sollte er kein zu starkes Linienmuster aufweisen und sich bei Berührung glatt und fest anfühlen, höher als andere Berge liegen und von rosiger Farbe sein. Der normale Venusberg offenbart Wärme, Vitalität und Energie. Er ist Zeichen für Lebensfreude und die Fähigkeit geliebt und wieder geliebt zu werden. Bei einer guten Form des Berges tritt auch die Lebenslinie klarer hervor. Das bedeutet eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Ist der Venusberg im Verhältnis zu anderen Bergen übermäßig groß, so handelt es sich um einen höchst leidenschaftlichen Menschen mit wahrem Hunger auf SEX, Essen und Trinken. Ist der Berg obendrein noch hart, kann die Leidenschaft leicht in Aggression und Brutalität umschlagen, insbesondere dann wenn der Berg eine rötliche Färbung besitzt. Ein kleiner, flacher oder kaum zu erkennender Berg zeigt einen Mangel an Lebensenergie und Leidenschaftlichkeit auf. Der Betreffende ist meist phlegmatisch und kalt, das umso mehr, wenn die Lebenslinie durch den Berg hindurchschneidet.

3.7.7 Der Mondberg: Der Mondberg ist Quelle der passiven, rezeptiven und emotionalen Persönlichkeitsmerkmale sowie der Sitz der unterbewussten Eindrücke, der unbewussten Triebe und Instinkte. Er liegt gegenüber vom Venusberg, auf dem unteren Teil der Handfläche. Die ideale Form dieses Berges ist breit und von leicht gerundeter Gestalt. Er zeugt von Interesse von Religion und Mystik hin, verbunden mit Sehnsucht, mehr wahrnehmen zu können als den bloßen Augenschein. Ein mittelgroßer Berg zeugt von gutem Vorstellungsvermögen, das durch Realitätssinn ausgeglichen wird. Je kräftiger und markanter der Berg ist um so stärker sind Einbildungskraft und unterbewusste Triebe. Dies wird verstärkt wenn sich die Kopflinie mitten in ihn hineinschwingt. In diesem Fall nehmen Intuition und kreativer Schaffensdrang zu. Ein großer Mondberg kann aber auch ein großes Bedürfnis anzeigen, andere zu schützen und zu fördern. Viel große Geister aus Kunst, Literatur und Wissenschaft haben gut entwickelte Mondberge. Sind diese ungenügend ausgebildet oder fehlen gar besteht bei dem Betreffenden die Tendenz, zu nüchtern, einfallslos und gleichgültig zu sein. Ein solcher Mensch hält nichts von der Phantasie und betrachtet die Imagination als etwas, an dem nur Narren gefallen finden.

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4 Literaturtipps:

4.1 Bücher zu Tarot: Hajo Banzhaf, Das Tarot-Handbuch, Arkana/Goldmann Verlag, ISBN 3-442-21503-X

4.2 Tarot-Decks: Rider-Waite Tarot (z.B. bei Amazon)

4.3 Bücher zu Handlesen Handlesen zum Selberlernen, Monika Tafel, Südwest verlag, ISBN: 3-5170-6954-X Peter Ripota, Bildlexikon der Handlesekunst, Moewig-Verlag, ISBN 3-8118-1894-5 Lori Reid, Handlesen, Verlag Agmüller Urania, ISBN: 3908645417

5 Quellen:

http://www.spiritproject.de/orakel/handlesen/handlinien/index.htm http://www.fys-online.de/wissen/allg/handlesen.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weissagungstechniken http://de.wikipedia.org/wiki/Tarot http://www.paranormal.de/astro/handlesen/ http://www.paranormal.de/tarot/legearten.html http://www.paranormal.de/tarot/aufbau.html Hajo Banzhaf, Das Tarot-Handbuch, Arkana/Goldmann Verlag, ISBN 3-442-21503-X Peter Ripota, Bildlexikon der Handlesekunst, Moewig-Verlag, ISBN 3-8118-1894-5